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Hessen. Kassel, 11. Februar. Der ehemalige Justiz- Minister Abée isst zum Minister des Kurfürstlihen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, so mie der kürzlich entlassene Minister Dehn-Rothfelser zum Finanz-Minister ernannt worden.
Desterreich. Wien, 11. Februar. Nach der heutigen Presse soll eine russische Circularnote an die auswärtigen Regierungen das Ersuchen um strengere Ueberwachung der polnischen Emigration stel- len und den österreichischen Behörden bezüglich des Waffenschmuggels nach Polen allzu große Nachsicht vorwerfen. Dasselbe Blatt macht die Mittheilung, däß der Kaiser für das Jahr 1265 die Abhaltung einer Weltausstellung in Wien angeordnet habe.
Großbritannien und Jrland. London, 10. Februar. In der gestrigen Sißung des Unterhauses bemerkte Oberst Syke s: Da nach Kundmachung in der Gazette vom 13. Januar britische Offiziere die Erlaubniß erhalten haben, Bestallungen im Dienst des Kaisers von China anzunehmen, so wird die Frage erlaubt sein, ob britischen Offizieren und Unterthanen in derselben Weise gestattet sei, in den Dienst des Taiping- Kaisers oder der Taiping-Regierung zu treten? Mr. Lay ard erwiderte: Britische Offiziere haben keine Erlaubniß erhalten, in den Dienst des Tai- ping-Kaisers zu treten, mit welchem unsere Regierung nicht bekannt ist. Auf eine den griechischen Thron betreffende Anfrage Mr. S(ey- mour's erwiderte Lord Palmerston: Die griechische Frage steht jeßt folgendermaßen: Die griechische Nation wählte den Prinzen Al fred, einen Sohn Jhrer Majestät, und gestern erst theilte der griechische Gesandte diese Entscheidung meinem edlen Freunde an der Spiße des Auswärtigen mit. Die auf diese Mittheilung gegebene Antwort stand natürlich im Einklang mit der in der Thronrede enthaltenen Erklärung, aber noch ist der griechischen Nation kein anderer Bewerber in formeller Weise vorgeschlagen worden. Der Herzog von Sachsen-Coburg, den man privatim sondirt hatte, um zu erfahren, ob er, im Fall der Erwählung, den Thron annehmen würde, hat es entschieden abgelehnt, sih als Kandidaten vorschla- gen zu lassen. (Hört! hört! und Lachen.) Mr. Pope Hennessy sagt: Mehr als einmal habe ih an den edlen Lord an der Spihe eine Frage ge- richtet, die sich auf den Stand der Dinge in Polen und auf die von Eng- land gegen Polen eingegangenen vertragsmäßigen Verpflichtungen bezieht, eine Frage, die der edle Lord bisher zu beantworten abgelehnt hat. Jch wünsche zu wissen, ob die Allirten zur Zeit des Krimkrieges nicht Eröffnun- gen erhielten von Oesterreih, welches ihnen beitreten wollte unter der Bedingung, daß Polen unabhängig erklärt werde? Ich wiederhole jeßt die Frage zum vierten Mal, feit ih in diesem Hause siße, und es is von der höchsten Wichtigkeit, daß man bei der jeki- gen Weltlage die Fakta genau kennen lerne. So sehr liegt mir dieser Ge- genstand am Herzen, daß ich hiermit die Absicht anzeige, ehestens eine auf Polen bezügliche unterthänige Adresse an Jhre Majestät zu beantragen. Und damit der edle Viscount den Charakter der Adresse gehörig kennen möge, so wird sie dahin lauten , daß England und andere Mächte mit Rußland gewisse, in den ersten 14 Artikeln des Wiener Vertrages enthal- tene, Polen betreffende Verbindlichkeiten eingegangen sind; daß Rußland diese Verbindlichkeiten nicht erfüllt, sondern vielmehr gröblich verletzt {hat ; daß Polen sfich in Folge jener Verlegung zu wiederholten Aufständen ge- trieben sah, und jeßt wieder in Waffen gegen Rußland steht, und daß diese Thatsachen laut eine Jntervention Englands heiscben. Der Sprecher be- merkt, daß das Verfahren des ehrenwerthen Mitgliedes dem allgemeinen Brauch des Hauses zuwiderlaufe. Wenn morgen der Antrag auf ein Subsidien - Comité gestellt werden sollte, dann werde die rechte Gelegenheit vorhanden sein , solch einen Gegenstand zur Erörterung zu bringen. Sir J. Grey (Minister des Jnnern) bringt eine Vill ein, um das Geseh gegen die Bestechung bei Parlamentswahlen zu verschärfen. Sir J. C. Lewis (der Kriegsminister) beantragt die Resolution , daß die Miliz - Vor- anschläge künftig nicht durch einen Sonderaus\huß, sondern unter der Ver- antwortlichkeit der Minister entworfen werden sollen. Die Entwerfung durch Sonderaus\chuß sei bloße Formalität. Oberst Dunne und andere Mit- glieder fürchten , die wahre Absicht sei , die Miliz der Kontrole des Unter- hauses zu entziehen , unter die Krone zu stellen und in einen Theil der stehenden Armee zu verwandeln. Nach einigen Erklärungen von Sir J. C. Lewis wird die Resolution genehmigt. Sir Rob. Peel (der erste Secretair für Jrland) bringt eine Bill ein, die den Zweck hat , eine Registrirung der Geburten und Sterbefälle in Jrland einzuführen. Bisher haben \sich dieser Einrichtung mannigfache wunderliche Hindernisse und Bedenken in den Weg gestellt, und Personen der ärmeren Klasse sind oft außer Stande, ihre Erb- rechte nachzuweisen. Mehrere Mitglieder {lagen vor, auch eine Bill zur Registrirung der Heirathen in Jrland einzubringen.
Aus dem neuesten Blaubuch über Jtalien is noch \{chließlich mitzutheilen: Am 29. Januar schreibt Lord Russell an Lord Cowley über die im französischen Gelbbuch erschienene Depesche des Prince de la Tour d’Auvergne, worin das von Mr. Odo Rus- sell gemachte Anerbieten ‘geschildert war. Nachdem die französische Darstellung rekapitulirt ift ,- heißt es:
»So fklingt die Erzählung / die der französische Gesandte in Rom von Hörensagen fkompilirt hat und die der französische Minister des Auswärtigen den Kammern und der Welt vorlegt, augenschein- lich ohne si zu fragen, ob die Depesche au ein wahrhafter Bericht über die Vorgänge in Rom sei. Jch bin es daher Mr. Russell schuldig, zu sagen, was sich in Bezug auf ihn wirklich begeben hat und die Pflicht gegen Jhrer Majestät Regierung gebietet mir, eine Darlegung dessen , was sie in der Sache that, Herrn Drouyn de Lhuys in die Hand zu geben. Was sich zugetragen hat, ist Folgen- des. Mr. Russell erhielt am 25. Juli 1862 eine unerwartete Zu- schrift aus dem Vatikan mit der Änzeige, daß der Papst ihn am nächsten Tage um 12 Uhx empfangen wolle, Mr. Russell begab
sich daher am 26. Juli nach dem Vatikan, und im Lauf einer län- geren "Unterredung sprach der Papst den Wunsch aus, zu erfahren, ob er, falls die Umstände ihm jemals den Wunsch eingeben sollten, in England eine Zuflucht zu suchen, daselbst gut und gastfreundlich aufgenommen werden würde. Auf diese Frage konnte Mr. Russell natürlich nur eine allgemeine Antwort geben. — Hieraus wird man seben, daß, anstatt daß Mr. Russell den Papst um eine Audienz ersucht und in dieser Audienz dem Papst ein Asyl in Malta ange- boten hätte, der Papst cs war, der nah Mr. Russell--sandte ,+ und daß der Papst es war, der den Gedanken vorbrachte, daß er unter gewissen Umständen auf britischem Gebiet zu residiren wünschen könnte. — Diese Unterredung, über welhe Mr. Russell Bericht ab- stattete, führte zu ter Depesche vom 25. Oktober, von der ih Jhrer Excellenz eine Abschrist nebst einigen anderen Stücken der Korrespon- denz Über diesen Gegenstand übersende, damit Sie dieselben Herrn Drouyn ‘de L’huys mittheilen.
Am 31. Januar endlich richtet Earl Russell an Earl Cow- ley ine Wre Oepeshe 7 roorin er sagt... ckTh-babe-von-Mr: Russell in Rom eine neue Depesche erhalten, aus der hervorgeht, daß
er am 7. dieses zu einer Audienz beim Papst zugelassen wurde, um.
Seiner Heiligkeit zum neuen Jahre Glück zu wünschen. — Bei die- ser Gelegenheit beliebte der Papst Mr. Russell zu sagen, daß das von Jhrer Majestät Regierung ihm gemachte Gastlichkeits-Anerbicten ihn erfreut habe, und er ersuchte Mr. Russell , Ihrer- Majestät Re- gierung für die dem Kardinal Antonelli mitgetheilte Depesche, worin Sr. Heiligkeit die Benußung eines Palastes in Malta angeboten wurde, seinen Dank zu sagen. Se. Heiligkeit beliebte hinzuzufügen, daß, obgleih er unter den obwaltenden Umständen von dem Schuß Englands keinen Gebrauch machen möge, er nichtsdestoweniger der Regierung Jhrer Majestät für ihre gute Absicht seinen Dank auszu- drücken wünsche. «
Dem Parlamente sind in verwichener Nacht Korrespondenzstüce, die sih auf Griechenland beziehen, vorgelegt worden. Sie ent- halten meist Bekannics, weshalb wir nur Folgendes aus der lehten Depesche herausheben. In dieser (vom 22. Januar) schreibt Russell an Elliot: »...., Jhrer Majestät Regierung erachtet es für die erste Aufgabe Griechenlands, einen König zu wählen, der die Ver- fassung nicht durch Gewalt beseitigen oder durch Corruption um- stoßen wird. Die Prinzen, auf welche man in dieser Hinsicht das größte Zutrauen seßen kann, sind diejenigen, die sh in Europa we- gen ihrer stetigen Anhänglichkeit an liberale Prinzipien einen Ruf erworben haben, und diejenigen, die gewohnt find, in cinem freien Lande zu leben, Jn der ersteren Kategorie hat wohl keiner größeren Anspruch auf Berücksichtigung, als der Herzog ‘von Coburg. Jhre Majestät hegt das Vertrauen, daß dieser ihr Rath von der griechischen Regierung und der griechischen Nation in keinem anderen Lichte an- gesehen werden wird, denn al3 ein Beweis, wie sehr Jhre Majestät das in die Königliche Familie geseßte Zutrauen {äßt und die An- erkennung der Prinzipien politischer (Freiheit, auf der die Jnstitutionen Großbritanniens fußen, werth hält; und da es unmöglich ist, daß ihr Sohn Prinz Alfred die griechische Krone annehme, so bedenkt Ihre Majestät, daß sie nur Vertrauen mit Vertrauen erwidert, wenn sie der Beachtung der Griechen einen Fürsten anempfiehlt, der durch seine nahe und langjährige Verbindung mit England wohl den Be- siß einiger der hauptsächlichhen Bedingungen, welche die Griechen bei der Wahl ihres Herrschers verlangen, erwarten läßt. Jch bin 2c.«
Der George Griswold, welcher die Beiträge Amerika's für die Unterstüßung der Nothleidenden in Lancashire bringt, wurde auf gestern Abend in Liverpool erwartet. Das Schiff kreuzte zum ersten Mile den Ocean! eo hall Lal Taonien. hre Ladung, die BDet- steuer der Einwohner von New-York, besteht aus 13,326 F. Mehl, 415 Kisten Brod 2c. Die Sendung ist befreit von allen Zöllen und Abgaben. Das New-Yorker Comité hat noch eine Summe, die dem Werthe dieser Ladung zum wenigsten {gleichkommt , für denselben Zweck in Händen.
Frankreich. Paris, 10, Februar. Die gestrige Sißung des geseßgebenden Körpers eröffnete Picard mit einer Jnterpellation an Herrn Baroche über die Bedeutung der bekannten Warnung, welche die Journale mit Strafen bedroht, wenn sich dieselben in der Behandlung der Parlaments-Debatten Uebertretungen des Gesehes zu Schulden kommen lassen würden. Hr. Baroche hat darauf er- klärt, kein Deputirter habe das Recht, ihn zu interpelliren, und er habe feine Pflicht, Fragen zu beantworten, welche Recht; Geseßlichkeit und Verfassungs-Interpretation beträfen. i i
Die France will wissen, daß die Franzosen in dem von ihnen genommenen mexikanischen Fort Acapulco Waffen amerikanischen Ursprungs gefunden haben. Demselben Blatte zufolge sind heute Morgen abermals 700 Mann von Toulon über Alexandria nach
Cochinchina abgegangen. Nußland und Polen.
Die nachfolgende : telegraphische Depesche wird der Wiener Ztg. mitgetheilt: (S. Nr. 36 d. Bl. teleg.
Dep.) Warschau, 10. Februar. Der General Manivukine stieß in der Nacht vom 6. zum 7. d, M. nahe bei dem Orte Scmiaticzy
im Distrikte Didsk auf eine 5000 Mann starke Jnsurgentenbande. Die JnsurFenten empfingen die Truppen mit Flintenschüssen , wo- durch ‘zwölf Mann , darunter ein böherer Offizier und fünf Sub- altern - Offiziere / verwundet wurden. Mit Tagesanbruch schritt der General zum Sturme und verbrannte den Ort Scmiaticzy. “Die vollständig zersprengten Jusurgenten verloren ungefähr 1000 Mann an Todten und Verwundeten. Es hatte diese Bande sich aus den Ueberresten jener Haufen gebildet , welche einige Tage zuvor von Wengrow und von Biala verjagt worden waren und die, um der Rerfolgung durch die Truppen zu entgehen, sich über den Bug ge- wendet hatten.-
Aus M yslo wit 10. Februar, wird der »Bres[l. Ztg. « mitgetheilt : Geute cirkulirt bier die Nachricht, daß donische Kosaken — man sagt an 300 — auf Bendzin und Modrzejow marschiren. Jch bezweifle in- deß diese Nachricht. Dombrowa ist von den Insurgenten, die dort zum größten Theile uniformirt worden sind, nah Zurülassung einer kleinen Abtheilung wieder verlassen worden. Die Jusurgenten sind nah Ojcow, ibrem Hauptquartier, abgegangen. Die Zahl der- selben vermag ih nicht anzugeben , da Hunderte einander wider- sprechende Angaben cirkuliren. Als ganz zuverlässig wollen Sie folgende Notiz betrachten. Einige verheirathete Arbeiter wollten fich den Insurgenten anschließen, sie wurden von den Anführern ohne Weiteres zurückgewiesen; nur Unverheirathete werden angenommen. Die Insurgenten gehen Übrigens mit dem erbeuteten Gelde sehr leichtsinnig um; bei sol%Her Wirthschaft werden fie es bald wieder los sein, und gefüllte Grenzkassen werden auch bald nicht mehr zu finden sein.
Am 9. d. find, wie aus Lemberg, den 11., berichtet wird, russische Truppen, 2000 Mann Jnfanterie und 200 Kosaken, ohne Widerstand gefunden zu baben, in Sandomirz eingerückt. Die Tnsurgenten waren Nachts vorher theils stromaufwärts entflohen, theils halten sie sich in der Nachbarschaft versteckt. Die Bauern sollen einzelne Jnsurgenten aufgefangen und erschlagen haben. Eine bei Tomaszow abgeschnittene Bande von 130 Köpfen hat sih wegen Mangel an Subsistenzmitteln zerstreut und die Personen, aus denen sie bestanden, meist junge Leute aus Galizien, kehren einzeln in die Heimath zurück.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 7. Februar. Nach der P. og. Inr. Tid. bat der russische Gesandte in Stockholm dem schwedis{chen Minister des Auswärtigen eine Note überreicht, worin er ersucht wird, den Dank des finnischen Volkes allen denen, die zur Milderung der Noth in Finnland beigetragen haben , aus- zusprechen.
Der Verfassungs - Ausshuß hat ohne Abstimmung beschlossen, den Nepräsentations - Vorschlag der Regierung bis zur grundgeseh- mäßigen Behandlung auf dem nächsten Reichstage ruhen zu lassen.
Amerila. New-York, 31. Zanuar. Die Conföderirten sind bei Savannah und bei Suffolk in Virginien angeblih geschla- gen worden. Jn der Stellung des Potomac - Heeres hat sih nichts geändert. Sigel befehligt die Reserve. Der Süddampfer Florida zerstörte 4 Unions8-Dampfer in den westindischen Gewässern. M'Clel- lan's Popularität ist im Steigen begriffen. Laut der New-York Tribune läugnet Herr Mercier die Absicht Frankreichs, sich einzu- mischen. Im Senate zu Washington haben heftige Kämpfe wegen der beabsi&tigten Einreihung von Negern in das Heer Statt. ge- funden. Die Senatoren aus den Gränzstaaten sprechen sehr lebhaft gegen die Maßregel.
Telegraphische Depcschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.
London, Donnerstag, 12. Februar. Die heutige Morning Post dementirt das Gerücht von der Kandidatur des Prinzen Ludwig von Hessen, Neffen des Großherzogs , für die griechische Krone und versichert, daß vor der Hand in dieser Angelegenheit Alles in der Schwebe und nichts Bestimmtes darüber zu berichten sei.
Berlin, 12: Februar. Jm November v. J. wurde von einigen Schiedsmännern Berlins die Fdee angeregt, einen Verein zu gründen, zu dem jeder Schiedsmann und Schiedsmanns-Stellvertreter eingeladen werden sollte, um cine gemeinsame Besprechung schied8männischer Angele- genheiten zu erzielen und die von jedem Einzelnen befolgte Praxis im Allgemeinen kennen zu lernen. Zu diesem Zwecke fand gestern Abend im Englischen Hause die erste Versammlung statt, zu der sich von 96 dem Vereine bis jeht beigetretenen Personen sich einige 70 eingefunden hatten. Der Vorsizende des“ Vereins, Schiedsmann Derr Professor Remy , eröffnete die Sißung mit einer kurzen Dar- stellung des Ursprungs des Schieds8manns- Instituts, und nahm
Veranlassung, näber auf den Zweck des Jnstituts einzugehen. Hier- auf wurde ein Schreiben des Stadtsyndikus Herrn Duncker verlesen, wonach die Schiedsmänner sich enthalten möchten, Termine an Sonn- tagen oder in den Abendstunden nach 7 Uhr anzuberaumen, indem der verklagte Theil , wenn er zu den eben genannten YJeiten vorge- laden , im Termin aber nicht erschienen sei, sich mit Recht weigern könne , die geseßliche Strafe mit 5 Silbergr. zu zahlen und daher die leytere von der Armen-Direktion nicht würde eingezogen werden können. Obgleich die Versammlung fast cinstimmig der Ansicht, daß die Anseßung und Abbaltung des Termins Sache des Schiedsmanns und der Parteien sei, kam man doch darin übercin, Sonntags feinen Termin anzuberaumen. Nachdem über einen gleihmäßigen «Text der Vorladungen und über die Jnsinuationen an die Par- teien debattirt war, wurde die Versammlung geschlossen und die nächste im Monat Mai d. J. anberaumt.
EZerliner Getireldebörse vom 12, Februar.
Weizen loco 60 -— 72 Thlr. nach Qualität, weiss. schles. 68; Thlr. ab Bahn bez.
Roggen loco 82 — 83pfd. 46% Thlr. ab Bahn bez., 80 — 82pfd. 46 bis 5 Thlr. ab Babn bez. , schwimm. Cüstrin passirt 1 Lad. 82pfd. 465 Thlr. bez., Februar 45{— £ Thlr. bez. u. G., # Br., Februar-März 45 Thle. bez., Frühjabr 444 — { Thlr. bez., Mai-Juni 442—45 Thlr. bez. u. Pr., 445 G., Juni-Juli 457—#4 Thlr. bez., Juli-Aug. 454 Thlr. bez.
Gerste, grosse u. kleine 31 —- 39 Thlr. pr. 1750pfd,, weiss schles. 38% Thlr. ab Bahn bez.
Hafer loco 22—23 Thlr., Lieferung pr. Februar uy. Februar - März 22% Thlr. Br., Frühjahr 224 Thle, Br., 22 G., Mai-Juni 225 Thlr, bez. u. Br. ¿Juni-Juli 232 Thl. Br, 23: G.
Erbsen, Kochwaare 47 — 53 Thlr., Futterwaare 43—44 Thlr.
Ruböl loco 155 Thlr. Br., Februar 15% Thlr. Br.,, 155 G., Februar- März 154 Thlr. Br., April-Mai 15%—{—S Thlr. bez., Br. u. G., Mai- Juni 195 Thlr. bez., Juni - Juli 145 Thlr. bez., September - Oktober 147. O, Vez U, G, 7 Br.
Leinöl loco 15% Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 14 —!/;, Thlr. bez., Februar und Februar- März 14 -!% Thlr. bez. u. G., 4 Br. , April-Mai 1454 — Z —ck Thlr. béz, Br. u. G., Mai-Juni 1187—7; Thlr. bez. u. Br., { G., Juni-Juli 145 Thlr. bez, &.Br., % G., Juli - August 15&—4 Thlr. bez. u. Br., 15% G., August-September 155—%, Thlr. bez., Br. u. G., September- Oktober 157, Thlr. bezahlt.
Weizen still, Roggen loco ist Mangels Offerten von guter Waare beschränkter Handel gewesen. Termine eröffneten matt und theilweise niedriger, um sich im Verlaufe der Börse etwas wieder zu befestigen und nach kleinen Umsätzen gegen gestern ziemlich unverändert zu schliessen. Gek. 1000 Ctr. Hafer loco und Termine still, Rüböl bat den gestrigen Werthstand für die nahen Lieferungen behauptet, wogegen der Herbsttermin wiederum mehr Beachtung fand und eine Kleinigkeit höher bezahlt wurde. Schluss ruhiger. Spiritus erfubr heute sehr ge- ringe Schwankungen. Die Preise sind ungefähr die gestrigen Schluss- werthe geblieben und die Umsätze erlangten keine bedeutende Ausdeh- nung. Schluss fest.
Leipzig, 11. Februar. Friedrich-Wilhelm-Nordbann —. Leip- Zig - Dresdner 2565 B. Löbau-Zittauer Littr. A...37 G. do. Littr. B 84: G. NMagdeburg-Leipziger 243 G. Thüringische 1247 G. Antalt- Dessauer Bank - Actien 29 G. Braunschweigcr Bank - Actien —. Weimarische Bank-Actien 90 G. Oester. National-Anleihe 712 G.
Raub 5 11. Februar, Nachmittags 3 Uhr 5 Minuten Norddeutsche Bank begehrt. Finnländische Anleihe 91 G.
Schluss - Course: UVesterreichische Kredit - Aêétien 965. Verrinsbank 1137. Norddeutsche Bank 1057. National-Anleihe —. 3proz. Spanier 477. 1proz. Spanier 435. „Stieglitz de 1855 —. Mexikaner 31+. Rheinische 995. Nordbahn 655, Disconto —,
Getreidemarkt: Weizen loco fest, geringes Geschäft, ab aus- wärts unverändert. “ Roggen loco stille, ab Danzig Frübjabr unverändert.
1 32%, 307. Kaffee nur Konsum.
Frenkfart a. M... 11. Februar, Nachmittags 2 Ubr 40 Minut. Wiener niedrigere Notirungen drückten den Cours österreichischer Effek- ten. Umsatz wenig beliebt.
Schluss- Course: Neneste Preussische Anleihe 130. Preussische Kassenscheine 1047. Ludwigshafen - Bexbach 143. Berliner Weehsel 105. Hamburger 887. Londoner Wechsel 118%, Pariser W ech- sel ‘944. Wiener Wechsel 101, Darmstädter Bank - Actien 21145. Darmstädter Zettelbank 2585. Meininger Kredit - Actien 965. Luxem- burger Kreditbank 1065. Z3prozent. Spanier 51. 1proz. Spanier 463. Spanische Kreditbank von Pereira 880. Spanische Kreditbank Jothschild 660. Kurhessische Loose 3T;. Badische 5proz. Metalliques 635. d4zproz. Metalliques 505. 185ir I Vesterreichisches Nationa! - Anlehen 69 Oesterreichisch - französis Staats =Kisenbahn - Actien 238. QOesterreichische Bauk - ÄAnthe Oesterreichische Kredit - Actien 229 Oesterreichische Elizabeia —Babz 130, Rhein-Nahe -Bahn 324. Mainz - Ludwigshafen. 1304. Neuest!e österrelchische Anleihe 80 Böhmische WestbahuB-AÄctien T3. Finnlit
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