1863 / 50 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

378

Darmstadt, 24. Februar. Gestern is in Frankfurt ein Staat8vertrag wegen Erbauung einer Eisenbahn von Siegen über Biedenkopf bis zur Main-Weser-Bahu von den Kommissarien der Gr. Hessischen, der Königlich Preußischen und der Kurfürstlich Hessischen Regierung unterzeichnet worden. (Darnmst. Ztg.)

Großbritannien und Frland. London, -224. Februar.

Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Preußen, be- gleitet von der Gräfin Pourtalès, der Gräfin Hohenthal und dem Grafen Fükstenstein, kam gestern Morgen (wie bereits telegraphisch gemeldet) hierselbst an und wurde vom Prinzen Ludwig von Hessen an der Eisenbahnstation empfangen. Jhre Königlichen Hoheiten fubren dann zusammen zum Besuche der Königin nah Schloß Windsor, wo sie am Bahnhofe von der Prinzessin Alice, der Ge- mahlin des Prinzen Ludwig von Hessen, und von Prinz Leopold erwartet wurden. Auf Wunsch der Königin unterblieben alle Empfangsfeierlichkeiten. Von Malta meldet ein gestern Abend eingetroffenes Telegramm, daß Prinz Alfred die Nacht vorher einen festen und erfrischenden Schlaf genossen und daß sein Befinden sich gebessert habe.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses zeigte, nach einer per-

sönlichen Auseinanderseßung zwischen Lord Paget (Secretair der Admira- |

lität) und Lord M ontague, der ersteren beschuldigte, die Parlamentswahl in Chatham ungebührlich beeinflußt zu haben, Mr, Seymour Fißgerald (der unter dem fonservativen Ministerium Derby - Disraeli Unterstaats\ecre-

tair des AusLwärtigen war) auf Donnerstag eine Mötion an auf Vorlage |

einer Fortseßung der schon veröffentlichten Korrespondenz der Regierung mit der Washingtoner Regierung und mit gewissen in London lebenden Gent- lemen, welche die konföderirten Staaten vertreten. Mr. Pope Hennes\y fragt, ob im auswärtigen Amt eine Depesche über die preußisch - russische Convention zur Unterdrückung des polnischen Aufstandes angekommen sei und vorgelegt werden könne? Mr. Layard sagt, er fürchte, daß die Re- gierung diese Vorlegung ablehnen müsse. Die Depesche enthalte nicht den Wort- laut der Convention, sondern nur Mittheilungen darüber, die sich auf Hören- sagen gründen. Die Apanagen-Vill (Prince and Princess of Wales’ An- nuities Bill) geht darauf durch die 2. Lesung, und am Schluß eines Ge- \sprächs über den Ertrag des Herzogthums Cornwall bemerkt Lord Pal- merston, weil manche Mitglieder darüber in Zweifel scheinen , daß das Cinktommen der ganzen Königlichen Familie ohne Ausnahme der Einkommen- steuer unterworfen ist. Mx. Bugxton lenkt die Aufmerksamkeit des Hau- ses auf die neulichen Vorgänge in Acgypten, wo der Kaiser der Franzosen ein Neger - Regiment gekauft und nah Mexiko »deportirt«- habe. Lord Palmerston: Mein ehrenwerther Freund erwähnt cinen gewiß fehr unerlaubten und unglüseligen Vorgang, der in eini- gen seiner Details noch größeren Tadel verdient, als mein chren- werther Freund darüber ausgesprochen hat. Die Fakta lassen sich in Kürze geben. Da die französische Regierung fand, daß ihre Truppen in Mexiko das Klima schwer ertragen und in Siechthum verfallen, fo dachte sie durch Amwverbung einer Anzahl Afrikaner eine Mannschaft zu bekommen, die vermöge ihrer Constitution besser die Strapazen aushalten würde denen ihre eigenen Truppen nicht gewachsen sind. Sie beorderte dabèt ihre Beamten, in Aegypten wo möglich 1000 Afrikaner für den Dienst in Mexifo anzuwerben. Der verstorbene Pascha von Aegypten war ein sebr gefälliger Mann, sehr geneigt, mehr zu thun, als man von ihm wollte, und das dortige Verwaltungssystem leidet, ich sage es mit Bedauern, in vielen Beziehungen noch an den barbarischen Gebräuchen früherer Zeiten. Dazu gehört die Gewohnheit, Leute zu gewissen Arbeiten gewaltsam auszu- beben. Ohne einen Augenblick zu zögern, beorderte der Pascha ein Regiment von 450 Nubiern nach Alexandria, wo diese Leute auf der Stelle an Bord einer französischen Fregatte obne zu wissen, warum oder wohin ? eingeschifft wurden. en d Sultan gehören. Der Sultan ist der Souverän Aegyptens , und die Ein-

So war also der Pascha durchaus nicht berechtigt, sein Nubier - Regiment in den Dienst eines auswärtigen Monarchen zu senden, wenn er nicht vor- her die Zustimmung seines eigenen Obern eingeholt hatte. Dies hatte auch offenbar nicht in der Absicht der französischen Regierung gelegen, da ihre Weisung dabin lautete, zu werben , also Freiwillige zu suhen. Aber da- mit noch nicht zufrieden , beging die ägyptische Regierung einen Aft, der in Bezug auf Gewaltsamkeit und Grausamkeit genau dasselbe is , wie was fich unlängst in Warschau zugetragen hat. Sie schickte ihre Leute auf die Straßen und Quais der Städte, und ließ Jedermann fassen , der zum Kriegsdienst oder zu harter Arbeit_ tauglich schien , fragte nicht, welches seine frühere Beschäftigung gewesen sei, sondern riß ihn einfach aus dem Swooß seiner Familie und schte ihn an Bord einer französischen Gregatte, die ihn nach Mexiko brachte. Jch spreche natürlich von Nubiern, nicht von Weißen , aber auch Neger haben Familien so gut wie andere Menschen , und eine Anbänglichkeit an ihren Geburtsort. Jch kann nicht umbin, zu glauben, daß die französische Regierung, die über das in Polen beobachtete System ein so starkes Verdammungsurthbeil gefällt hat, einsehen wird, daß dieselbe oder vielleicht noch s{limmere Grausamkeit denn die Nubvier sollten na einem ungesunden Klima geschleppt werden zu einem ganz andern als dem von ihr beabsichtigten Qweck begangen worden ist, und daß sie, so weit es in ihrer Macht liegen mag, das Unrecht gut machen wird. Jhrer Majestät Regierung hat der Regierung iFranfreichs ihre Meinung ausgesprochen, und gesagt, daß das Geschehene vollkommen regelwidrig, daß es eine Verlegung der Rechte des Sultans gewesen ist, und das der Pascha von Aegypten kein Recht gehabt hat, über die Unterthanen des Sultans ohne Einwilligung des Sultans zu verfügen, Jm Comité brs ganzen Hauses (das aber nicht mchr als etwa dreißig Mitglieder zählt) legt Lord Paget die Marine-Voranschläge vor und sagt unter Anderem: m Bau begriffen und in See haben wir jeßt 21 Panzerschiffe, und die

Dies war regelwidrig genug, weil die ägypt.shen Truppen dem |

a due Scisfe »Warrior« , »Black Prince« » Defencea und »Re-. itance« find sehr befriedigend. »Royal Oack«, »Prince Consort«, » Hect

»Caledonia«, »Entreprise« und »Royal Sovereign« sind ebenfalls im Boe! sehr vorgerückt. Das leßtgenannte Schiff wird die von Coles N fundenen Thürme tragen und ohne Masten sein. Die Gesam, zahl der im Laufe dieses Jahres zu vollendenden Panzerschiffe ig J, ein fleineres Fahrzeug nicht mitgerehnet.. Jm Frühling vis kommenden Jahres (1864) sollen seefertig sein: »Ocean«, ¿Valin » Prince Albert«, » Achille8«, » Royal Albert «, »Zealous«, » Favourite« n »Research«, während alle Anstrengungen gemacht werden sollen, um N dem Bau des »Azincourt«, »Minotaur« und »Northumberland« n Schi ie 6 E t L 46 / roßer Schiffe von je 6000 Tons und 5 Masten, vorwärts zu kommen. Außer dem beabsichtigt die Regierung, noch 5 hölzerne mit Panzern zu versebende Schiffe zu beginnen. Der edle Lord \{ließt, indem er den ersten Posten die Gesammtzahl der Bemannung, 76,000 —- zu bewilligen beantragt. Siy John Pakington (Marine-Minister unter dem Ministerium Derby) be merkt, daß er an diesem Programm nichts Erhebliches auszusehen “ibe Mr. Cobden findet eine Bemannung von 76,000 zu groß, aber de

| Posien wird bewilligt.

x f 05 TAU o 6 7 Tv áce

: Frankrei. Paris, 24. Februar. In der »Presse« richtet Emil de Girardin einen offenen Brief an den Kaiser von Rußland mit der Bitte um Wiederherstellung Polens nach den Verheißungen

Alexanders 1. Die im Senat von Saint Marc Girardin einge-

| brachte Petition wegen Polens trägt 2000 Unterschriften.

zie T NAREeN, Madrid, 23. Februar. Wie man versichert, wird das die Cortes auflösende Dekret morgen der Königin zur Un-

| terschrift vorgelegt werden, und seine Veröffentlichung in der »Gaceta«

wird übermorgen erwartet.

Portugal. Lissabon, 20. Februar. Das französische Li-

| nienschiff »Bretagne« ist mit Truppen für Mexiko an Bord hier j angekommen. Die Gesehgebung über Fideikommisse wird nächstens | eine bedeutende Modification erleiden.

| talien, In Neap el traf General Lamarmora am 21. Fe- bruar Vorkehrungen gegen eine auf den Abend angekündigte Demon-

| stration zu Gunsten Polens.

Aus Turin, 20. Februar, theilt die » Triest. Ztg.« mit: Unsere Kammer ist beshlußunfähig geworden und dieselbe wird es wohl bis zum Schluß des mailänder Karnevals bleiben, welcher bekanntlich acht Tage später gefeiert wird als anderwärts und zu dem sich sehr viele unserer Deputirten begeben haben. Die Presse is} einstimmig im bitteren Tadel über so viel Nachlässigkeit in so ernster Zeit.

Auch in der heutigen Kammersizung erneuerte sich der Skandal vom Tage vorher. Die Kammer kam wieder nicht in beschlußfähi- ger Zahl zusammen; ja diejenigen, welche beim ersten Appell anwe- send gewesen waren, hatten sih bei einem zweiten {on wieder aus dem Staube gemacht. Der Präsident Tecchio, von der Unmög- lichkeit Überzeugt, die Kammer während der Dauer des Mailänder Karnevals in geseßlicher Zahl zusammenzubringen , bestimmte die nächste Sizung auf Montag, den 23sten. QDas Unterstüßungs - Comité für die durch die Revolution be- shädigten Polen entfaltet große At /. 00A) \Metfit dieselbe nur mit sehr mittelmäßigem Erfolg belohnt zu werden. Wiederholt wendet es sich an die Italiener, »die das von den Polen auf den italienischen Schlachtfeldern vergossene Blut nicht vergessen baben und die lebhaft von der Solidarität ihrer gegenseitigen Be-

| S | strebungen überzeugt sind. Das Comité i ie L zig- wohner Aegyptens sind jeine Unterthanen. Ein Vasall hat kein Recht, ohne | : A S L Hochherzige

Erlaubniß des Souveräns über einen Theil seiner Streitmacht zu verfü j s T } verfügen. | [eid 9 “Ht PottaN S 3 sUgen. | [eid und dem Woblthätigkeitssinn der italienischen Frauen. Es ver-

keit aller liberalen Parteien. Es empfiehlt Polens Sache dem Mit- langt die Unterstühung aller politischen Freunde, die Mitwirkung der braven und uneigennüßgigen Arbeiter und die mächtige Mitwirkung der freien Presse. «

_ Nußland und Polen. Aus Warschau, den L24sten Gebruar, wird der »Osts.-Ztg.« eine Korrespondenz mitgetheilt, der wir zur Ergänzung früherer Berichte Folgendes entnehmen : Obgleich verschiedene Blätter gar mancherlei von Gefechten um und bei Ojcow berichten, s{chweigen die hiesigen amtlichen Blätter doch davon gänzlih. Das gemeldete Gefeht und der zweimalige Angriff auf Miechow durch die Insurgenten fiel allerdings auch bei Ojcow vor, hier wird indeß allgemein angenommen, daß dieser Tage ein besonderes Gefecht bei diesem Orte vorgefallen is, bei dem aber die Insurgenten ebenfalls unterlegen sind. Das Wichtigste ist das nun wirkli erfolgte Erscheinen Mieroslawski's auf dem Kriegsschau- playe. Aber sogleich nach der ersten Action am 19ten zwischen Radziejow und Sluzewo am Walde von - Krzywosacz (gegenüber von Jnowraclaw) is er zu Pferde entflohen und hat sich nach der nur # Meile entfernten preußischen Grenze gewandt. Das Corps der Aufständischen zählte 600 Mann, welche Mieros- lawsfi selbst anführte. Die Russen hatten 3 Compagnieen Jnfan- terie unter Oberst v. Schilder - Schuldner; das Gefeht währte vier Stunden, theils an dem gedachten Walde, theils in demselben, und soll schr blutig gewesen sein. An Todten verloren die Insurgenten auf dem offenen Felde 82 Mann, die im Walde gebliebene Zahl soll viel größer gewesen sein. An Gefangenen verloren die Insur-

379

genten 13 Mann, welche die Flucht Mieroslawski's bestätigten; daß ¿r der Anführer war, ergiebt sich aus seinen in dem erbeuteten Wa- gen befindlichen Korrespondenzen. Zufolge der gestern eingegan- genen amtlichen Berichte hat cine starke Abtheilung Militair den ganzen zwischen den Städten Kromolow, Pilica, Wolbrom, Olkusz bis Granica an der oberschlesischen Grenze belegenen Landstrich durch- zogen, ohne auf Jusurgenten gestoßen zu sein, und is in allen obengenannten Orten die russische Autorität wiederhergestellt.

Der »Breslauer Zeitung« vom 25. Februar wird aus War- \ch au vom 23. d. M. geschrieben, es werde daselbs in gut unter- richteten Kreisen behauptet, daß in Folge eines Berichtes des Grafen Adlerberg über hiesige Zustände die Stellung Wielopolsfki's wankend geworden set.

Der revolutionaire Stadtvorstand bedroht den, welcher der Po- lizei Waffen ausliefert, mit dem Tode.

Schweden und XÆForwegen. Stockholm, 21. Februar. Heute reiste der König nah Norwegen ab. Die während seiner Abwesenheit ihn vertretende Regierung besteht aus dem Prinzen Oskar und den Staatsräthen Málmsten, Bredberg und Thulstrup. Die Staatsräthe Manderström, Lagersträle, Thyselius und Reuter- kjold haben den Befehl erhalten, sich bereit zu halten, eventuell dem König nachzukommen.

Des Königs Proposition, die Gehalte des Statthalters auf 10,000, der Secretaire auf 3500, der Kanzlisten auf 1000 R.-Thlr. zu erhöhen und für 4 neue Executionsdiener 1200 R.-Thlr. auszu- segen, ist von der Ausgabenabtheilung angenommen worden,

Dánemark. Kopenhagen, 24. Februar. Der König überreichte heute der Prinzessin Alexandra das ihr von ihm zuge- dachte Brautgeschenk, bestehend in einem, dem berühmten Dagmar- freuze mit der größten Genauigkeit nachgebildeten Kreuze j welches sich inmitten eines mit kostbaren Perlen und einer großen Menge Edelsteinen von verschiedener Größe reich verzierte Hals\shmuckes befindet.

Die Abreise der Prinzessin Alexandra war auf nächsten Don- nerstag bereits definitiv festgesczt. Ein Aufschub wird jedoh wahr- scheinlich stattfinden, da Jhre Königliche Hoheit unpäßlich ist. Bei ihrer Abreise wird die Stadt festlih geschmÜückt sein, am Bahnhofe wird feierli Abschied genommen werden. Jn Korsör besteigt die Prinzessin das Dampfboot »Schleswig.« Sowobl in Korsôr wie in Kiel bereitet man sich auf einen festlichen Empfang vor. Die Nacht wird in Hamburg zugebraht und von dort die Reise nach Brüssel fortgeseßt. j i

Die Schuhmacher hier in der Stadt haben der Prinzessin als Brautgeschenk cin Paar höchst elegante sehr s{hön gearbeitete mit Gold bordirte Morgenschuhe aus rothem Sammet verehrt.

Amerika. New-York, 14. Februar. Der französische Ge- sandte in Washington, Herr Mercier, hatte in seiner im französischen Gelbbuche veröffentlichten Depesche vom 13. April versichert, Herr Seward habe Friedenswünsche geäußert und seine Reise nach Nich- mond veranlaßt. Seward leugnet dies offiziell so entschieden, daf scine oder Mercier’s Abdankung wahrscheinlich ist. Secward hat die leßten Vermittelungsvorschläge Frankreichs am Hten d. M. ebenfalls abgelehnt. Die Auflösung des Potomacheeres hat begonnen. Der Angriff auf Charleston is verschoben worden, weil Uneinigkeit zivi- schen den Generalen Hunter und Foster ausgebrochen ist. Leß- terer reiste Konferenzen halber nach Washington. Hunter rekrutirt alle tauglichen Neger. Die Legislatunen von Jllinois und Kentucky haben Abgeordnete zu der im März in Louisville anberaumten Kon- ferenz ernannt, auf welcher wahrscheinlich sämmtliche loyal gebliebene West- und Mittelstaaten vertreten sein werden. Die Legislatur von New-Jersey hat die Südstaaten zu einem Nationalkonvent aufgefordert.

Mit dem Dampfer »Bohemian« , sind weitere Berichte aus New-York vom 14. d. eingetroffen ; sie melden, daß die Expedition Foster’s bei der Insel Helena, an der Küste von Süd-Carolina, sich ausgeschifft habe. Jm Südstaaten-Kongreß ist der Vorschlag diskutirt worden, daß gefangengenommene Neger ihren Eigenthümern zurücgegeben, oder bchufs Entschädigung der Bürger, die durch den Feind ihre Sklaven verloren haben, verkauft werden sollen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolf fschen Telegraphen-Büreau.

Breslau, Mittwoch, 25. Februar. Der » Schlesischen Ztg. « wird aus Kattowiß von gestern Abend gemeldet, daß nach den neuesten Nachrichten ein mehr als achtstündiger Kampf bei Kutno mit den Jnsuxgenten stattgefunden habe. Die russischen Truppen mußten weichen und zogen sich nah der preußischen Grenze zurü. In Kattowiß dauerte der Zuzug von flüchtenden polnischen Fami-

Wien, Mittwoch, 25. Februar, Abends. Das Abendblatt dex »Wiener Zeitung« meldet aus Warschau vom 24. d, daß die russischen Truppen bei Biala eine aus 150 Mann bestehende Jn- surgentenbande geschlagen haben, wobei 20 Mann, darunter der Anführer der Bande, Sz aniovski, getödtet worden seien. Frakau, Mittwoch, 25. Februar. Wie Reisende erzählen stehen die russischen Truppen bei Siewierz , einige Meilen von der Oberschlesischen Grenze. Langiewicz ziehe ihnen entgegen, um die polnishe Westgrenze und die Eisenbahn in die Hände zu bekom- men. Die »Krakauer Zeitung« dementirt die Nachricht , daß Ku- row ski sich erschossen habe.

Athen, Mittwoch, 25. Februar. Die National-Versammlung hat nachstehendes Ministerium ernannt: Valbis Präsident, Smolenßz Krieg , Augerinos Jnuneres, Demetrius Maurokordatos auswärtige Angelegenheiten, Charalamby Finanzen, Dosios Vater Kultus und öffentlihen Unterricht, Bourdouris Marine, Papazaphyropulos Justiz.

Gewerbe- und Handelsnachrichten. Berlin, 24. Februar. Jn dem Zeitraume vom 1. bis 15. Februar wurden : Steinkohlen,

Transport- | Braunkohlen Torf weise und Coaks.

Brennholz in Berlin ein- Tonnen. Klaftern. geführt : zu Wasser 8341 e MATO auf den Eisenbahnen 50103 247 58444 14392 416

Summa

zu Wasser auf den Eisenbahnen 3618

Summa 8334

aus Berlin ausgeführt:

Unter den in San Francisco gelandeten Fahrzeugen war ein Schiff aus Shanghai, welches ein Cargo von 700 Ballen Baumwollwaaren aus China brachte. Wenn man die überaus hohen Preise dieses Artikels in Amerika in Betracht zieht, so ist dies gar nicht zu verwundern. Baumwolle fann in China billiger als in jedem anderen Theile der Welt, mit Aus- nahme des nordamerikanischen Südens, produzirt werden, was aus dem großen Ueberfluß und dem niedrigen Preise der Arbeitskräfte zu erklären ist, und aus denselben Gründen ist fie in China auch billiger zu verarbeiten, als irgendwo anders, ausgenommen in Europa und Nordamerika , wo der Mangel an Arbeitskraft theilweise durch die Maschinen erseßt wird. Zwar hat China bis jeßt nicht einmal hinreichenden Vorrath für seinen eigenen

die lockende Versuchung der hohen Preise für die Bewohner des himmlischen Reiches zu gewaltig, um ihr zu widerstehen. Für Kalifornien mag dies eine Einleitung zu dem so sehr ersehnten orientalischen Welthandel sein.

Berliner Getreidehörase vom 26. Februar.

Weizen loco 60-—73 Thlr. nach Qualität, fein weiss Ar Tex

Thlr. frei Mühle bez., do poln. 685—69 Thlr. ab Bahn bez. , weisser schles. 69—T0 Thlr. do., 80—81pfd. 47 Thlr. ab Babn bez.

Roggen loco Februar 465—47— 464 Thlr. bez., Februar-März 455 Thlr. bez. , Frühjahr 45%—- & Thlr. bez. u. Br., 5 G., Mai-Juni 455—# Thlr. bez. , Juni-Juli 45{—Z Thlr. bez., 46 Br., 455 G., Juli-August 45z Thlr. bezahlt.

Gerste , grosse u. kleine 31 -39 Thlr. pr. 1750pfd.

Hafer loco 22—23 Thlr. , Lieferung pr. Februar u. Februar - März 221 Thlr. , Frühjahr 224 Thlr. bez., Mai - Juni 23 Thlr., Juni - Juli 237 I

y Erbsen, Kochwaare 46 52 Thlr. , Futterwaare 42—44 Thlr,

Ruböl loco 15 Thlr. Br., Februar 14t;—#3—#; Thlr. bez. u. Br., 7 G., Februar - März 144; Thlr. Br, 2 bez., April-Mai 142;—% Thlr. bez., Br. u. G., Mai-Juni 14% Thlr. bez., September-Oktober 14%, Thlr., Sept.-Oktober 135—5 Thlr. bez.

Leinöl loco 15% Thlr, N Spiritus loco ohne Fass 14% Thlr. bez., Februar u, Februar - März

145; Thlr. bez., {4 Br., %& Gld., April - Mai 145 —# Thlr. bez. u. G., 54 Br, Mai-Juni 14%—# Thlr. bez. u. G.. ; Br, Juni-Juli 155 —145 hlr. bez. u. G., 15 Br., Juli-August 153—4 Thlr. bez. u. G. , 5 Br., August-September 15—4 Thlr. bez. u. G., # Br., September-Oktober 152 2. Thlr. bez. u. G., % Br. x Weizen stark angeboten. Roggen loco wegen hoher Forderungen fast geschäftslos. Im Termingeschäft war es auch heute der laufende

lien fort.

Monat, der durch einzelne Deckungen bei Zurückhaltung der Abgeber

Bedarf produzirt und aus Ostindien große Quantitäten importirt, jedoch ist

C Ot T F fi: è 0

t Ot ae E tik ih p A M G D A Et

G R B E C G B H G R G G S Ä B E E S ÄE R Ü G B