1863 / 54 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

im Jahre

beim h Armee-Corps 1 » IV. » M 2 »“ VHAII. » f A (beim Garde-Corps, 111, V. V1. und VII. Armee-Corps »keine«) / Summa 11.

Von diesen 11 Beschwerden is nur. 1 (im Bezirke des 11. Ar- mee - Corps) gegen die Truppen entschieden; die übrigen 10 sind dagegen von den resp. Untersuchungs - Kommissionen für be- gründet erachtet , und die zur Ausgabe gestellten Naturalien ver- worfen worden, Die Truppen haben in diesen Fällen theils durch Verabreichung anderer vorschriftsmäßiger Naturalien, theils durch entsprechende Geldentschädigung von Seiten der Lieferanten, zum anderweiten Ankauf der fälligen Gebührnisse, Befriedigung erhalten. Für einen Garnisonort mit Königlichem Magazine hat die Behörde, Behufs Herbeischaffung magazinmäßigen Heues event. aus weiterer Ferne, vorsorgliche Maßregeln treffen müssen. Gegen die betreffen- den Lieferungsstellen ist von Seiten der Militair-Jntendanturen ver- weisend und resp. verwarnend eingeschritten; in 2 Fällen sind gegen Lieferanten Conventionalstrafen von je 10 Thlr. verfügt und in einem Halle ist sogar mit der Auflösung des Lieferungs - Vertrages vorge- gangen worden. Ein Depot-Magazin-Verwalter , welcher sih bei der Beschaffung und resp. Verausgabung sch{lechten Heues Dienstvernach- Sue, ie zu E R lassen, ist auf Anordnung des

legs8-Ministeriums abgelöst und in ei i i - Lit R gelöst eine Assistentenstelle zurüver

Indem dies zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, nimm das Kriegs-Ministerium gleichzeitig Neianlitug hn in. der Be: kanntmachung vom 21. Februar 1862 (Militair-Wochenblatt Nr. 10 pro 1262) allegirten und zur Nachachtung empfohlenen Bestimmun- gen in Bezug auf die Untersuchung bemängelter Naturalien hierdurch nochmals in Erinnerung zu bringen, da auch im verflossenen Jahre in einzelnen oâllen diese Bestimmungen nicht sorgfältig beobachtet und namentlich die Untersuchung der betreffenden Gebührnisse nicht ‘an der Ausgabestelle vor dem Empfange vorgenommen worden ist; wodurch die Truppen in die Lage gekommen sind, die bereits cm- pfangenen mangelhasten Naturalien zu konsumiren.

Berlin, den 12. Februar 1863.

Kriegs» Ministerium, Militair - Oekonomie - Departement. Hering. Messerschmidt.

_ Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und der Wob fb Arbe D G und bevollmächtigte Minister bei oven ottomanischen Pforte, Graf von Brafsi Zis mon, nach Konstantinopel. / | aE E

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 3. März. Seine Majestät d König nabmen heute die Vorträge des General ;Gettendilts e General-Adjutanten Greiberrn von Manteuffel und des Majors von Begesa,_ h R des É E P eR entgegen.

__— Jdhre Majestät die Königin empfingen gestern Minden zurückgekehrten Prinzen Albrecht A 8 B u mit Seiner Majestät dem Könige die Treibhäuser des Kommerzien- Ratbs Borsig in Moabit, Heute hat cin kleincs Diner bei den D Se R B Palais stattgefunden.

7 Die jUngsten Verbandlungen des Abgeordnetenhauses ü | polnische Angelegenheit müssen durch den leibensafliden eist nd Ton, in welchem sie geführt worden, namentlich dur die Rücksichts- losigfeit gegen die Regierung Sr. Majestät des Königs bei allen be- E Patrioten einen \chmerzlichen Eindruck gemacht haben und a Besorgniß erhöhen, daß eine Beseitigung der inneren Schwierig- eiten, in welchen wir uns befinden, in dem Geiste und Streben der e de Hauses feinen Anhalt und Boden finden kann. Diese S wurde s{chon durch die ersten Kundgebungen des Hauses beri le steigerte sich durch die leidenschaftlichen Debatten über die ___ Nachdem jedoch in der Allerhöchsten Erwiderung vom 3. v Der bringende Wunsch Sr. Majestät auf Wiederherstellung dis tine: L O ¿aubgesprachen war; durfte man erwarten y daß das Ser MReIeN )aus es als seine Pflicht erfennen würde , fernerhin Age e Hun, was die Erfüllung dieses Wunsches des Königs wie e E zu erschweren geeignet wäre. Leider haben die neuesten Serhandlungen diese Hoffnung flürerst nochmals vereitelt, Ein Theil

412 dos in Gemäßheit des F. 156. des Reglements über die Natural- Berpfegung der Truppen im Frieden bierher eingereiht haben, sind

s 1862 im Ganzen 11 Beschwerden über die Beschaffenheit er. an» die Truppen ausgegebenen Naturalien vorgekommen und zwar:

Widerspruche steht.

kennt, die ärgsten Schmähungen und Verleumdungen gegen die auszusprechen. Maßregeln , welche lediglich zum wirk des eigenen Landes und Volkes, auf Grund desviet e Me troffen worden, sind in gehässiger Entstellung als eine »Nichtadt f des Rechtes« und als »Verlezung des Geseyes«, als eine »Mitchull an russishen Verbrehen« und als ein »Brandmal preußischer Ene |

dringend erbeten und dankbar begrüßt worden, durfte i ) e C Biilitairherrchafi: bezeichnet ite va Me L le Puinister des Königs sind persönlih den SLoses Verunglimpfungen ausgesezt gewesen f obne daß die E wie in die Schranken der Ordnung verwiesen wurden. Slb; Männer, welche früher Gelegenheit hatten, mit rihtigem Tafkte f ai a i Sitte und Schicklichkeit einzutreten , haben es is Si E M S / sich in Beleidigungen gegen die Räthe der Krone zu Unverhohlen trat bei diesem Verhalten mehrfach die | VOT/ durch solche persönliche Verunglimpfung La linaf tet Ziel zu erreichen , die freie Bestimmung der Krone in Bezug auf di Wahl ihrer Räthe zu beschränken und zu vernichten. Man entblödet sich nicht auszusprechen , die Ehre dieses (von Sr. Majestät bitt Könige berufenen) Ministeriums könne nicht mehr als die Ehre d Landes angesehen werden, und da die jehige Regierung Preußens i keiner „auswärtigen Frage Lorbecren ernten könne , müsse bei d auswärtigen Fragen das Wort des Hauses auf »Gewehr bei Fuß lauten, »so lange die Krone ihre jegigen Rathgeber behalte. « E N Gegen alle diese Ungebühr is kein Wort der Erinnerung oder üge aus dem Hause laut geworden, Während man es versuchen wollte, den Präsidenten des Staatsministeriums auf Anlaß einr rein thatsächlichen und durch den Zusammenhang seiner Ausführun- gen. gerechtfertigten Erwähnung unbefugter Weise der Disziplin des j Präsidenten zu unterwerfen, ist diese gegen die Redner des Hauses T M Geltung hat, ungeachtet . der offenbarsten Aus: y t de un ngehörigkeiten nicht zur Anwendung gebracht Das Land wird mit der Staatsregierung erkennen , daß be , , a ( Sud : R A B N 2 e S R Gttähme eden i Ne 1nd mehr alle Hoffnung auf eine ersprießliche gaben schn M gemeinsamer Lösung vorliegenden wichtigen Auf- Es mußte sich die Frage aufdrängen , ob der i ; muthet werden kann, Verhandlungen M D ibiten ‘Ae E tir ets zu lassen, ob sie nicht vielmehr die sofortige Wahrung ihrer Würde durch Anwendung der ihr verfassungsmäßig zustehenden Be- fugnisse dem Landtage gegenüber ins Auge zu fassen hat. D N e Regierung von ernsten Schritten in dieser Beziehung ß ufig : stand nimmt und die Selbstverleugnung übt, \s\{ch mög: E 28 Wiederholung verlezender Verhandlungen auszuseßen late eren N bali BULRE geschehen y ‘ihrerseits noch die Mög: Verwaltung für 1863! zu a O Regelung der Finanz- n der beutigen Sigzung des Herrenhause der M QELuy Minister-Präsident, so wie die Cetren init p E des Krieges, der Justiz und für Handel beiwohnten, theilte der Hert Práäsident mit, daß von 49 Mitgliedern des Hauses die Zustimmung zu der von dem Herrenhause an des Königs Majestät beschlossenen Be D dell E worden sei. i arauf ertheilte das Haus dem Gesez-Entwurfe - stimmung des Tarasahes für Tabasblätte in Kisten a, a fassung8mäßige Zustimmung, und nahm s{chließlich die Gesetz-Ent- has 1 betreffend die Verbesserung der Lage der Veteranen, ín der Sai ia NActttan des Hauses der Abgeordneten hervorgegangenen “— Jun der heutigen Sißung des Abgeordnete1 bet | reichte der Justizminister in Folge ee Allerbtfon utte E Gesehentwürfe betreffend einige Abänderungen der allgemeinen deutschen " Wechselordnung und betreffend die Herabsetzung des Gbührensatzes bei L Nachlaßsachen. Dieselben wurden der Justiz-Kommission überwiesen. " Dann berieth das Haus, nachdem es die Wahl des Abg. Ollenroth E genehmigt die Etats: des Herrenhauses, des Abgeordnetenhauses des | Büreau des Staatsministeriums, für die Archive, des Staats-Secre- ö tariats, der General-Ordens-Kommission, des Geh. Civil-Kabinets, der " Oberrehnungskammer, der Ober-Examinations-Kommission, des Diszi- | plinarhofes, des Gericht8hofes zur Entscheidung der Kompetenz-Kon- - flifte, des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, des Ministe L riums der landwirtbschaftlichen Angelegenheiten, der Gestüt-Verwal- L

bex Revner der Mehrheit des Hauses hat dabei einen Ton ange-

tuug und des Ministeriums der Unterri iten. F L »ts - 2t. Angel . Bei Schluß unseres Blattes dauert die Sizung noch Er I E

schlagen, der mit der Achtung und Rücksicht, welche di F des Königs als solche zu beanspruchen berechtigt ift, im sir I

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Man hat sich nicht gescheut , auf Grund willkürli / schungen über eine Vereinbarung, deren wirklichen Fuhülem /

Staatsregierung im Ganzen und gegen deren einzelne Mitgliede,

geschmäht worden. Das shüßende Eintreten preußischer T , B unsere bedroheten Grenzbezirke, welches von ben Beivoliner L H

Cóln, 2. März. Die als bevorstehend erwähnte Ankunft Sei- ner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Friedrih Wilhelm von Preußen erfolgte gestern Abend 10 Uhr. Die gleichzeitig er- wartete Ankunft Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden fand jedoh niht Statt, indem der Großherzog die ange- kündigte Reise nicht angetreten hatte. Des Kronprinzen Königliche Hoheit benußte den um 105 Uhr abgehenden Courierzug der Rheini- schen Eisenbahn zur Weiterreise nah London. Die erwarteten däni- hen Herrschaften und zwar Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Christian von Dänemark, hochderen Tochter, die Prinzessin Alexandra, Braut des Prinzen von Wales, so wie deren Geschwister, die Prinzen Friedri ch Wilhelm und Woldmar trafen gestern Abend 9 Uhr mittels Exzrazuges der Cöln - Mindener Bahn zu Deug ein, begleitet von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrih von Hessen und denn britishen Gesandten: Paget in Kopenhagen, Buchanan in Berlin und Howard in Hannover, Im Gefolge der hohen Reisenden befanden sich der dänische General Orxholm und die Gräfin von Reventlow. Auf dem Köln-Mindener Bahnhofe wurden die dänischen Herrschaften von dem hier residiren- den britishen Konsul Herrn Crossithwaite empfangen und im Ab- steigequartier, Hotel Bellevue zu Deuß, von Ihren Hoheiten dem Herzoge und der Frau Herzogin von Nassau, Höchstwelche sich zu dem Ende von hier nah Deuß begeben hatten, auf das herzlichste begrüßt. Heute statteten die dänischen Hoheiten dem Herzoge und der Herzogin von Nassau im Hotel du Nord hierselbst, wo auch Ihre Hoheiten die gestern eingetroffenen Prinzessinnen Friedrich und Hilda von Dessau ihr Absteigequartier genommen hatten, einen Besuch ab, besichtigten den Dom und fehrten dann nach Deuß zurück, um gegen 10 Uhr den auf dem Köln-Mindener Bahnhofe bereit gehaltenen Extrazug zu besteigen und die Fahrt nah England anzutreten. (Köln. Ztg.)

Holstein. Jychoe, 2, März. Baron Blome begründet in der Ständeversammlung seinen am 28. v. M. angemeldeten An- trag auf eine Berufung an den Bundestag. Von Verhandlungen mit der Regierung sei nichts mehr zu hoffen j Deutschland sei in Ehren verpflichtet, Schu zu gewähren. Sämmtliche Mitglieder unterstühen den Antrag. Der Kommissarius der Regierung erklärt , daß er den Verhandlungen darüber nicht beiwohnen werde.

Sachsen. Gotha, 2. März. Heute reist Se. Hoheit der

Herzog Ern zur Vermählungsfe ier des Prinzen von Wales nach London. Am Sonnabend beurlaubte sch der hiesige Special-Landtag auf unbestimmte Zeit, um nach einer kurzen Diät des auf den 9. März einberufenen gemeinschaftlichen Landtags zur Berathung des Schul- gesches wieder zusammen zu treten. (Goth. Z.)

Eisenach, 1. März. Die deuts « evangelishe Kirchenkon - ferenz wird nah einjähriger Unterbrehung dieses Jahr in der Woche nah Pfingsten wieder in Eisenach zusammentreten. Die Konferenz, welche bald nach den ersten Jahren, um störenden Dif- ferenzen in ihrer Mitte zu begegnen, Prinzipienfragen möglichst ver- mied, wird dem Vernehmen nah auch diesmal dieser Aufgabe in der Wahl und Aufstellung 'ihrer Tagesordnung zu entsprechen sich bemühen. (Dr. I.)

Baden. Karlsruhe, 2. März. Die Großherzogliche Re- gierung hat, siherem Vernehmen nah, dem Spielpächter in Baden-Baden zum Jahre 1867 gekündigt.

Bayeru. München, 2. März. Vermöge Königlicher Entschließung is der Landtag aufgelöst , weil das Mandat der Abgeordneten am 14. Dezember 1864 erlösche und es erheblichem QJweifel unterläge, ob die vorzulegende Civilprozeß-Ordnung bis dahin zum Abschluß gebracht werden könne. Wir empfinden, heißt es in dem Erlaß, das Bedürfniß, bei dieser Gelegenheit den bisherigen Vertretern unseres Volkes für den Eifer und die Einsicht, womit sie sih ihrer wichtigen Aufgabe gewidmet, und für die viel- fach kundgegebene eht bayerische und zugleich deutsche Gesinnung und Haltung unsere vollste Anerkennung wiederholt auszusprechen.

Frankreich. Paris, 1. März. Jm Senat fam gestern eine Petition vor, in welcher ein Herr Remy ein von ihm verfaßtes Buch Über die französischen Conjugationen nicht dem Unterrichts- Minister, der es bereits abgewiesen habe, sondern dem Minister des Innern überwiesen zu sehen wünscht , der es den Präfekten per Cir- fular anempfehlen soll. Natürlih ging man zur Tagesordnung über, Baron Dupin beantragte aber, da dem Herrn Remy es offen- bar nur um eine Reclame, um die Nennung seines Namens und Machwerks im Senat zu thun gewesen sei, künstig derartige Peti- tionen nur als Nummer ohne Namensnennung vorzunehmen.

Herr Forcade de la Roquette is nach Algier gegangen, aber nicht in der Angelegenheit, welche jet dort alle Kolonisten in Auf- regung hält, sondern ledigli, um sich von dem Stande des dortigen Handels und der Schifffahrt zu unterrichten , da er im Mai d. A. im obersten Handelsrathe jene Juteressen für Algerien vertreten soll.

Die Fregatte Jsis, die von den Südsee - Jnseln kommt, hat an Bord den Sohn der Königin Pomare und sechs junge Prinzen ihrer Familie, die in Frankreich ihre Studien vollenden wollen.

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Ftalien. Am 241. Februar näherte Tristany mit seiner Bande sich abermals der neapolitanischen Grenze, zog sih jedoch hon am folgenden Tage wieder tiefer ins Jnnere des päpstlichen Gebietes in die Gegend von Prato di Campoli zurück. Der an- geblih im Gebirge umherirrende Pilone hatte vor Kurzem die Verwegenheit, in der Nähe von Torre del Greco zu erscheinen in der Absicht, sich nach Fiumicine einzuschiffen. Der mit zwei bereit gehaltenen Barken seiner harrende Schiffer ward jedoh entdeckt und

verhaftet. Nußland und Polen. St. Petersbur g, 27. Februar.

Die hiesigen Blätter enthalten über den polnischen Aufstand nach- stehende, zum Theil anderweitig hon bekannte Nachrichten: Jm Radomschen Militärdistrikt wurde durch die Bewegung , welche die Kolonne des Majors Chmjelnizki am 9. und 10. Februar von Konsfkie nah Gowarczow , Korytkow und Opoczno ausführte, die Insur- gentenbande , welche sich im Dorfe Korytkow gesammelt hatte , ver- anlaßt , sich \chleunigst nach Opoczno und von da nach dem Kloster Studziany zurüc{zuzichen. Nachdem sich die Kolonne des Obersten Swjerjew mit der Abtheilung vereinigt hatte, griffen unsere Trup- pen das Kloster an. Die Jusurgenten warteten den Angriff nicht ab, sondern zogen \chnell aus dem Kloster in der Richtung auf die Stadt Pilica ab und ließen eine gußeiserne Kanone mit 4 Pferden, Kugeln und Pulver in unsern Händen. Das Geschüg ist in Dzie- wica auf der Fabrik von Evans und Comp. gegossen worden. Der Geistliche Piwarski, Abt des Klosters und Hauptanstifter des Auf- standes im Kreise Opoczno, wurde verhaftet.

In dem Gefecht bei Slupia-nowa am 12. Februar \chlug die Abtheilung des Obersten Tschengeri, aus 5 Compagnieen Infanterie, 1 Halbescadron Dragoner , 50 Kosaken und 1 Geschüß bestehend, die Schaar des Liangiewicz, welche sich auf dem Lysa-Gora bei dem Kloster zum heiligen Kreuz befand. Nach cinem ziemlich hartnädigen Kampfe liefen die Aufständischen nah allen Seiten auseinander und ließen 70 Leichname, fast alle Waffen, 11 Fuhren mit verschiedener Bagage und 43 Pferde in unseren Händen. Nach der Aussage un- serer Gefangenen , welche bei dem Lysa-Gora von uns befreit wur- den, gehörten Liangiewicz und sein Stab zu den ersten, welche die Flucht ergriffen.

Alle Sachen Liangiewicz's sind in unsere Hände gefallen; unter seinen Papieren befanden sih Listen von 4 Zügen eines Bataillons, verschiedene Karten des Königreichs Polen , seine Befehle an die Truppen, die Justruction für den Aufstand u. s. w. Eine Menge des von den Insurgenten zubereiteten Proviants wurde fortgenom- men und dort gleih an unsere Truppen vertheilt , welche durch den Marsch Über die Berge, durch die Schluchten und Wälder jener Ge- gend ermüdet waren. Unser Angriff bei dem Kloster zum heiligen Kreuz rettete auch zwei Bauern das Leben, welche von den Rebellen zum Erschießen verurtheilt waren ; ein dritter war bereits vor un- serem Angriff erschossen worden.

Am 17. Februar rückte eine Bande von 3000 Jnsurgenten aus Oicow aus, Überfiel bei Tagesanbruch unsere unter dem Befchl des Majors Nepenin stchenden Truppen in Miechow und zündete zur Vergrößerung der Unordnung einige Häuser an. Die Abtbeilung sammelte sich bei dem Generalmarsh auf dem Playe. Die Rebel- len griffen sie mehrmals mit Heftigkeit an, wurden aber stets mit großem Verluste zurückgeschlagen. Das Gefccht dauerte ungefähr 3 Stunden. Die Insurgenten verloren viele Todte und 75 Ge- fangene; unter diesen befindet sich_ ein gewisser Dombrowssfki, Mitglied des Centralcomité’s (wie sih aus den bei ihm gefundenen Papieren ergab). Die Verwundeten haben die Rebellen mit si genommen.

Von Miechow zogen sich die Aufständischen nah Oicow und Szkalbmierz zurück. Jn der Bande befanden sich viele Personen aus Krafau, einige als Offiziere der österreichischen Armee uniformirt ; einer von diesen wurde verwundet und befindet si jeßt im Lazarcth.

Aus Warschau, 28. Februar, berichtet die »Ostsee-Ztg.« : Die am 19. versprengten Jnsurgenten unter Mieroslawsfi sind am 1. abermals von Obrist Schilder-Schuldner , beim Walde obnweit des Dorfes Trojaczki, südlich vom Städtchen Piotrkow im Wlocla- weker Kreise, 1000 Mann stark angegriffen, geschlagen und S Stun- den lang bis an den an der preußischen Grenze gelegenen Goplo- See 3 Meilen weit verfolgt worden, wo sie sich nach einem Verlust von 100 Todten und 32 Gefangenen abermals zerstreuten. Nah Privatnachrihten hat auch bei dem Dorfe Musculy zwischen den Städtchen Brzezin und Lodz im hiesigen Gouvernement ein Gefecht stattgefunden , worin es schr blutig hergegangen y die Jnsurgenten aber nach kurzem Widerstande, da ihr Anführer 1 Meile davon bei cinem Freunde frübstüte , versprengt worden. Nach soeben ein- gegangenen Nachrichten is Langiewiecz mit s\cinem ganzen Corps; dem mebrere andere sich zugesellten, bei Malago®zcz Á Meilen südwestlich von Kielce (Gouvernement Radom) durch die Streif-Corps unter Obrist Czengeri, Obristlieutenant Dobrowolsfi, und Major Golubiew aufs Haupt geschlagen, und bis 6 Ubr Abends verfolgt worden. Den Insurgenten wurden «2 Kanonen abgenommen, fie batten viele Todte. Das Nähere is noch nicht bekannt. Auch bei Zelechow, Gouvernement Lublin, am Walde des Dorfes Gulow, haben 2 Com-