1863 / 72 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ministerium der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal: Angelegenheiten.

Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften wird zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des @óuias at Don- nersta g, den 26. d. M., Nahmittags um 5 Uhr, eine öffent- liche Sißung halten, zu welcher der Zutritt, auch ohne besondere Ein- ladung*durch Karten, freisteht.

Berlin, den 24. März 1863.

Das Secretariat der Akademie der Wissenschaften. Ehrenberg.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

De ran nl ma Muna, betreffend die Verloosung von Niederschlesi\ch-M är- kischen Eisenbahn-Prioritäts-Actien Ser. I. und 11.

Die am 1. Juli d. J. zu tilgenden Prioritäts - Actien a und IT. der Niederscchlesisd:Märkischen Eifénbabn und zwar: E 233 Stück Ser. 1. à 100 “Thlr., 184 » Ser. U. à 621. Thlr. werden am S, April d. J., Vormittags 12 Uhr, in unserem Sißzungs- Ha B A L at im Beisein eines Notars öffentlich urch das Loos gezogen ‘und déinnächst bekannt gemacht v Berlin, tin 0a Márz 1863. 9 A / Hauptverwaltung der Staatsschulden.

von Wedell. Löwe. Meinecke

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Blücher von Wahl- statt, nah Schlefien. A E f s Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandirende General des IV. Armee-Corps, von Scha ck, nah Magdeburg. Der General - Major und Commandeur der 29sten Jnfanterie- Brigade, von Plehwe,-näh Cöln.

Gamect.

N icitamtliches.

: Preußen, Berlin, 24. März. Se. Majestät der König empfingen heute Vormittag 107 Uhr den Vortrag des Po- [izei-Präsidenten, um 11 Uhr “einige militairishe “Meldungen und hierauf den Vortrag des Civil-Kabinets und des Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-Raths Costenoble. Gegen 1 Uhr erhielten der Erb- kämmerer von Eickstacdt und der Herzoglich Holsteinische Hofchef von Cossel Audienzen. Nach 1 Uhr machte Jhre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrih der Niederlande Jhren Majestäten einen Besuch ‘und um #2 Uhr begann der Vortrag des Finanzministers von“ Bodélschwingh. Um 2. Uhr erhielt Seine Majestät den Besuch Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Stre- lig, Höchstwelcher | heute früh Hier eingetroffen ist,

L A e G S diniren heute um 5 Uhr im oniglichen Schloß bei Jhrer Kaiserlichen Hoheit der inzessi Wilhelm von Baden. Ie / S

Bei Jhrer Mazestät der Königin verabschiedete sich gestern Jhre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Carl, die eine Reise nah dem südlichen Frankreich antritt, sowie die Großherzogin von Meckenburg - Schwerin, der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande und der Herzog von Sachsen - Altenburg, welche heute abgereist sind. Ihre Majestät die Königin empfing heute den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Meklen- burg-Streliß.

__— Die »Opinion nationale« und verschiedene andere französische Zeitungen ähnlicher politischer Richtung, welche sich die E falscher Nachrichten über Polen angelegen sein lassen, bringen an- geblich aus Posen, die Meldung, ‘daß eine starke russische Ko-

lonne diese Provinz in der Ausdehnung von etwa 10 deutschen Meilen, von Pleschen bis WEeshen dur ch- zogen habe und ‘von der lehteren Stadt nach dem König- reich Polen zurückmarschirt \ei. Í

Wenn diese Nachricht, welche unter anderem in die »Jndepen- dance belge« Übergegangen is, auch in Preußen und Deutschland kaum ‘einer Berichtigung bedarf, so halten wir es doch nicht für un- n solchen Agitationen der französischen Presse gegenüber .aus- drücklih zu erklären, daß jene Nachricht ganz aus der Luft gegriffen ist.

s 0 der beutigen Sihung des Abgeordnetenhauses wurde zunächst die Wahl des Abgeordneten bon Seydlih und O bah genehmigt, sodann legte der Herr Finanz-Minister einen Geseh- Entwurf vor, betreffend die Aufhebung der Mabl- und Schlachtsteuer für die Stadt Zaborowo im Großherzogthum Posen und die Ein- führung der Klassensteuer in derselben. Der Geseß - Entwurf wird der Finanz - Kommission überwiesen, Dann tritt das Haus

Komulission betreffs des zu erlassenden Unterrichtsgeseges

: Oldenburg, 20. März. Eine heute erschie ; Bekanntmachung publicirt Bestimmungen zur Verblitane neu

reich zu solchem Zwecke getroffenen Anordnungen. Es

mit die im Jahre 1858 über den gleiche

Doe ihre Geltung. acn Festnstayd Bayern. München, 21. März. Heute ist di M

Verfügung, die Neuwahlen für ble Mailianet L U

betreffend, ergangen.

Bayern , Franken und in Schwaben 2c. 2c. Wir l it siht auf Unsere Erklärung vom 28. Tebrüäe L S En E De j et Ln der Abgeordneten zum gabe des Gesetzes vom 4. Juni 1848 unverzügli i Wahlen selbst nach Art. 15 E Geseßes a) für G eetrwi R 21. April l. J., b) für die Wahlen der Abgeordneten am 29. April (F, vorgenommen j die Ergebnisse sammt den Wahkverhandlungey aber bis zum 12. Mai d. J. Uns vorgelegt werden sollen. y 22. März. Redacteur Franz Weithmann von hier, dur Erkenntniß des Schwurgerichtshofes von Ober-Bayeru vom 14, No- vember v. J. wegen Preßvergehen zu einer dreimonätlichen Festungs,

Gerichtshofe wegen : Unbegründetseins der erhobenen Nichtigkei Z : E l )tigkeitshe-: s{hwerde zuerkannte achttägige Arreststrafe im hiesigen Polizeigefäng,

Be Q Niederlande. Haag, 21. März. alie Anu hat den Gesehentwurf über Ablösung der Zehnten angenommen Dieses Geseh wird nun zum dritten Male vor die Erste Kamme kommen. . Der König hat in diesen Tagen einer Gesellschaft dic Concession zur Anlegung einer Eisenbahn äuf der Insel Java er

karta gehen und soll in aht Jahren vollendet sein. 2 : Kapital beträgt 14 Millioner? Gulden ¡A ves e Megittut eine Zinsgarantie von 45 pEt. bei den Kammern beantragen wird,

Belgien. Brüssel, 22. März. Se. Majestät der Köniz hat sich vorgestern einer seit längerer Zeit verschobenen Operation unterzogen; doch is dieselbe nur theilweise gelungen. Die- scher; liche, aber gefahrlóse Operation wird demnach zu wiederholen sein. —| Die Herzogin von Brabant uñnd der Graf von Flandern sind gestern über Calais aus London zurückgekchrt. (Köln. Ztg.) “nd |

Franfkreih. Paris, 22. März. Graf Casabianca den Kommissionsbericht über das Gesetz; wegen. de | Supplementar - Kredite von 1862 vorgetragen, Jm gesetzgebenden

Die Senats - Kommission hat nun diese mit dem Senatus =- Konsul vom 31. Dezember 1561 zusammenhangende Frage eingehend gt ili , ¿Ri E a e in jener Ausgaben. anerkanni

ie Annahme des von der Legislative ja ‘eits Ig ten Gesehes empfohlen. j Er 4g Ei rbe -Gaigi Man liest im »Moniteur» - Bulletin: »Ein südsranzösisches Journal behauptet in einem von anderen Vlättern wiedergegebenen Artikel, daß man in Toulón Truppen zusammenzieht , um 12,000 Mann Verstärkung neuerdings nah Mexiko zu shicken. Diese Nath- riht ist vollständig unrichtig. Ein einziges Transportschiff (dit »Ceres«) steht auf dem Punkte, abzufahren, um LANatevial und ein

zu bringen. Die in Toulon erwarteten Truppen sind bestiummt, wi dies in regelmäßigen Zwischenräumen geschieht , die Garnisonen in Algerien abzulösen. «

Schluß unseres Blattes wurde die Generaldiskussion geschlossen Vi

die Spezialdebatte Über die einzelnen Absäyze der Resolution céöfng |

A

sammenstoßens von Schiffen auf See, i é Zu- F , in Uebereinstimmung 7; |

o 7 Mit E den von mehreren Seestaaten, namentlich von England und Na E

.. - tr 1 j Bestimmungen mit dem 1. Juni d. J.-in Kraft und verlie G :

erla senen E

len der Abgeordnete; | erg Darin heißt es: »Marximilian 11, v Gols j Gnaden König von Bayern , Pfalzgraf bei Rhein, Herzog vor b

beschlossen unk Landtage nat k

strafe verurtheilt, trat diese, nachdem er vorher die ihm vom obersten |

nisse erstanden hatte, am 16. März auf der Festung, Oberhaus an. |

Die Zweite Kamm |

theilt. Dieselbe wird von Samarang über Soerakarta nach Djocjo: |

Im Senat hat. gestern |

Körper gab dieses Geseh Veranlassung zu mißbilligenden Acußerun- | gen Uber die Eigenmächtigkeit, mit der die Regierung für den Meyiko- | Feldzug Summen verausgabt hat, welche noch nicht bewilligt waren. |

zelne Leute, welche wieder zu ihrem Corps stoßen, nach: Vera =- Cru |

Der »Moniteur« ägt, der mit dem lehten Dampfer aus Vera

Puebla getroffenen Zurüstungen.

\chiren.

von Orizaba gegen den 20. Fe'óruar getroffen. Hauptquartier in Quecholac riehmen und von dor Befehle zum Angriff auf Puebla erlassen. Der

heitszustand der Truppen auf den Hochebenen is sehr

zurückgebliebenen Kranken und Rekonvalescenten. nimmt die Zahl der Kranken w it jedem Tage ab, und die noch auf

in die Fortseyung der Debatte über die Resolution der Unterrichts-

tretenden Fälle sind ohne \{chwe xe Bedeutung. Das beinahe gänzli)

Cruz eingetroffene Rapport des Generals Forey, datirt aus Orizaba/ | 9. Februar, enthalte nur Details über die für den Marsch auf f i E-eneral Bazaine; der: am 1st} in Nopalucan angekommen war, bese-hte am Zten Huamantla. Gr | neral Douay sollte \ich in der Um gebung, von Tecamachalco au f breiten ‘uud dann nah Acacingo, Los Reyes und Tepeaca mar f n. So mußten die Spitzen ‘der Kolonnen beider Divisionen f sich einige Tage später in unmittelb arer Nähe vou Puebla befinden. f Es waren alle Anordnungen für den Abmarsh des Generals Fort) Er sollte sein }

eint Þ Gesund- f E . y befrit- digend. Man meldet eine merkl’ ihe Besserung in dem Befinden det In Vera - Cruz f

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geräumte Militairspital wird gegenwärtig gereinigt und ausgebessert. Während die Armee sih Puebla nähert und auf den Hochebenen sh. ausbreite, häufen sich gleichzeitig die Vorräthe von Lebensmitteln und Munitionen aller Art an. Die Truppen sind schr kampflustig, aber sie begreifen daß bei solchen Entfernungen und unter solchen Ausnahme-Bedingungen die Klugheit den Muth regeln. und die hoch- herzigste Ungeduld zügeln muß. Die Eisenbahnarbeiten zwischen Te- geria und Soledad gehen so ras vorwärts , als es' die von der mexikanischen Gesellschaft aufgebrachte Arbeiterzahl gestattet. Bereits sind auf dieser Strecke die Erdarbeiten vollständig oder beinahe voll- ständig ausgeführt, Die Brücke von Soledad is sehr vorgeschritten ; es ist dies das bedeutendste Werk auf der Eisenbahnstrecke zwischen Vera-Cruz und Chiquihuite.

General. Forey hat nachstehende Proclamation erlassen :

Mexikaner! Nachdem das unter meinen Befehlen stehende Expeditions- corps so lange in. seinen Quartieren : zu verweilen genöthigt war, wird es nunmehr ausrüen und auf Mexiko marschiren. So lange wir auch. in an- sheinender Ruhe verharrt haben mögen , so wird diese Zeit nicht verloren gewesen sein. Sie wird, wie ich nicht bezweisle, Euch zum Nachdenken über die Lügen derer vermocht haben, denen daran gelegen ist,, uns als Eure Feinde hinzusiellen; und--denen die von mir befehligten tapfern Soldaten durch. die Ordnung und die Mannszucht , die stets in ihren Reihen geherrscht ein so glänzendes Dementi ertheilt haben. Wenn wix Eure: Feinde. sind, wir-Fran- zosen, die wir Eure Personen, Eure Familien, Euer. Eigenthum beschützen, was. sind. alsdann dieje Mexikaner, Eure Landsleute, welche Euch durch, den Schrecken beherrschen, Euer Eigenthum. verwüsten, und indem sie das Ver- mögen. der Einzelnen durch beispiellose Erpressungen zu Grunde richten, das Staatsvermögen zerstören, und zwar „alles dies nur, um. im Besitze reiner Macht zu . bleiben, von. der sie einen so kläglichen Gebrauch machen? Ja, Mexikaner! Ihr: werdet aus unseren Handlungen. die Wahrheit, die Loyali- {ät unserer Worte erkannt haben, als ic, im Namen - des. Kaisers, Euch das feierlich erklärte, was ih auch heute noch wiederhole: » Die Soldaten Frank- reichs sind nicht hieher gekommen, um Euch eine Regierung aufzuerlegen ; sie haben keine andere Aufgabe und darauf achtet wohl —, nachdem sie dem; der sich den Ausdruck des nationalen Willens ‘nennt; die-gerechte Ge- nugthuung für die auf dem Wege der Unterhandlung zurückgewiesenen Be- {werden abgezwungen haben werden, als diesen nationalen Willen über die von diesem gewünschte Regierungsform und über die Männer zu befragen, welche als die würdigsten erachtet werden, um die Freiheit des Landes im Jnnern, seine Würde und Unabhängigkeit nach -außen zu sichern.« Nach Erfüllung dieser Aufgabe verbleibt der französischen Armee noch die Pflicht, der Regie- rung Eurer Wahl im ents{lossenen Vorgehen auf der Bahn des-Fortschritts behülflih zu sein. Der Fortschritt wird denen zum Troß , welche Mexiko verkennen, aus Euch ein Volk machen, das kein anderes zu beneiden haben wird. Dann werden die von uns, welche nicht mit dem Leben die Ausfüh- rung dieses edlen-Unternehmens- bezahlt haben werden, die- Schiffe wieder bèsteigen und ins Vaterland zurückehren , glücklich und stolz ob der Erfül- lung einer großen Pflicht, wenn dieselbe die Wiedergeburt Eures Landes zur

Folge hat. Orizab a, 15. Februar 1863. Der Divisions-General, Senator 2c. {Fo rey.

23. März. Der Fürst Metternich ist heute angekommen und hat um 2 Uhr dem Minister ODrouyn de Lhuys einen Besuch

gemacht.

Italien. Turin, 23. März. Dem Vernehmen nach wird Farini, Conseil-Präsident und Minister der auswärtigen Angele- genheiten , allerdings um seiner Gesundheit willen abtreten und im Vorsig des Conseils Minghetti zum Nachfolger erhalten. Die anderweitigen Gerüchte von Ministerveränderungen sind ungegründet.

Rußland. und Polen. Die »Osts.“ Ztg.« berichtet aus Warschau, den 20. März: Der Plan der Jnsurgenten, die russi- hen Truppen überall zu beschäftigen, is kein neuer, oder vielmehr gar ‘kein Plan, denn die Natur dieses Aufstandes bringt es mit fich, daß sich einzelne Banden, nachdem sie geschlagen ; anderwärts wieder sammeln, und dann: in Ermangelung cines bestimmten: Anführers, sh der erste beste dazu aufwirft, bis es ihm. gelingt, mit andern starken Haufen wieder zusammenzutreffen und einen älteren Führer aufzufinden. Darauf nun is aber auch das Militair vorbereitet und zieht, sobald eine neue Bande auftaucht, dieser entgegen; * ist diese aber zerstreut was Niemand zu verhindern im Stande ist, weil sie sich immer in die Wälder flüchten dann geht das Mili- tair in seine Standquartiere zurü, um aufs Neue zu operiren, sobald sih- wieder eine Bande Insurgenten zeigt. Darum ist das Königreich bekanntlich in viele größere oder kleine Militair-Bezirke eingetheilt (rie Kalisch unter General Brunner, Lowicz unter Oberst | Schuldner- Schilder, Czenstochau unter General Fürsten Bagration), welche aber oft, je nachdem größere Wirksamkeit erfordert wird, verkleinert wer- den. So sind vor’ § Tagen in dem Radomer Militairbezirk die Kreise Olkusz, Pilica, Proszowice längs der österreichischen Grenze von Szczakowa (Granica) bis Pinszow an der Nilda zu einem beson- deren Militairbezirk vereinigt und dem bisher unter Fürst Bagration stehenden General -Major Fürst Szachowskoi untergeordnet wor- den, unter dem die Obristen Czengeri, Dobrowolski, Baron Medem, Stolzenwald, Walujew und andere mit ihren Streif-Corps operiren, von denen jedes Jnfanterie, Kavallerie und Artillerie hat. Daß die Tnsurgenten die Absicht haben , im Kreise auf Warschau zu operiren, um hier den Russen den Garaus zu machen, is bekannt,

ja man hat mit größter Sicherheit als leßten Termin däzu Ostern bestimmt; die Russen haben die entgegengeseßte Absicht, aus“ dem Centrum Warschau die Jnsurgenten immer mehr nah den Grenzen zu drängen.

Unter dein 22. März Morgens wird aus Warschau der »Osts. Ztg.« von zwei, am 18. und 19. d. zwischen der oberen Weichsel und den Städten Garwolin (ca. 7 Meilen von Warschau) und Laskarzew vorgefallenen Gefechte gemeldet. Zwei Jnsurgenten- Banden, zusammen 700 Mann, unter einem gewissen Sokol und Jankowski; batten sich bei Karczew. zusammengefunden, wurden, von Generalmajor Graf. Kreuß nah dem Bekanntwerden- ihres Er- \cheinens verfolgt “und beim Dorfe Dziainow gegenüber der Stadt Gora Kalwarya attakirt und geschlagen. Wie alle undisziplinirten Banden hielten auch diese niht Stand- und flohen in die Gegend von Garwolin und - Lasfarzew, wurden hier vom General Kreuß durch Flankenbewegung bei Usciniec zum Stehen. gebracht, abermals ges;lagen und nah einem Verlust von 400 Mann Todten und 54 Gefangenen zerstreut. Die Verfolgung des Restes wurde von Ko- saken fortgeseßt und die Truppen kehrten in“ ihre Standquartiere zurück. Dem Austritt einiger, erst 3 Monate fungirender und auf. ein Jahr ernannter Staatsräthe hat man mit Unrecht eine große Wichtigkeit beigelegt; er hat- scinen Grund in rein. persönlichen Din- gen, Aehnliche Bewandtniß hat es mit einigen Stadträthen von Warschau: Alles will hohe Politik treiben und keiner in dem Kreise wirken, wo es Noth thut. \

Aus Warschau wird über Lemberg, den 23. März gemeldet, daß das dortige revolutionäre Central-Comité, nachdem Langite- wicz -die Diktatur niedergelegt, die Leitung. des: Aufstandes wiedèr übernommen habe. Eine- Proclamation - desselben warnt vor Un- einigkeit und Parteizwist,

Schweden. und Norwegen. Stockholm, 14: März. Der König empfing- heute: Vormittag - die Deputation, welche die Danksagungsadresse: der Bürger Stockholms in Veranlassung „der königlihen Proposition wegen Umgestaltung der Nationalrepräsen- tation überreichen sollte. Der König sprach seine Zufriedenheit über die ihm dargebrachte Huldigung aus, so wie über den Béifall, den die Proposition bei den Einwohnern Stocholms! gefunden "hat.

Wie: bereits ‘pr. Telegraph: gemeldet stellie - der Freiherr: von Stael-Holstein im Ritterhause den Antrag, die-Regierung möge : für Polen wirksam eintreten. Der Minister des Auswärtigen, Graf Manderström, theilt der Versammlung mit, er habe keine Note, die auf diese Frage- Bezug 'häbe, empfangen: Die- Wiener Verträge: er- achte ‘er für ‘bindend, weitere Erklärungen: behalte er ‘si vor; inzwi- schen. habe ‘er nichts- gegen die- eingebrachte Motion einzuwenden: Die Versammlung nimmt hierauf den Stael’shen Vorschlag an, und ver- weist ihn an einen Ausschuß.

Amerika. Folgende per »Jura« aus New-York“ vom 7. März eingetroffene Depeschen geben wir noch nachträglich: Dér Sprecher, Mr. G row, erklärte in seiner Abschiedsrede an ‘das Haus der Repräsentanten, daß, wie: auch die sozialen Zustände. in - Amerika sich. ändern möchten, die Landesgrenzen der Union immer dieselben bleiben würden. Der Krieg müsse fortgeführt werden, bis der leßte bewaffnete Rebell überwältigt sei. Das Haus richtete an den Sprechèr ein einstimmiges Dankvotum, eine Anerkennung, die im Parlamente der Vercinigten Staaten nur einen Präcedenzfall! hat. Jn Tren ton, New - Jersey, fand ein zahlreich besuchtes Meeting statt, um den Todestag eines Kongresses zu feiern, der die Freiheit des Volkes mit Füßen getreten habe. Es wurden bei dieser Ge- legenheit Reden gehalten , worin erklärt wurde, daß / die Nation sih in einer s{limmeren Lage befinde, als. das österreichische Volk, Im Westen mehren sich die Anzeichen der Unzufriedenbeit und man spricht viel von geheimen Gesellschaften , welche sich einer- seits zur Unterstühung , andrerseits zur Bekämpfung der Regierung bilden. Jn New-York kam ein Meeting zusammen , um die Legung des Atlantischen Kabels zu befördern j und cin Auss\huß wurde gewählt, der die nöthigen vorbereitenden Schritte thun sollte. Wie es heißt, hat ‘der föderalistische Befehlshaber in Bâton Rouge sih geweigert, die Negerregimenter als Militair anzuerkenuen. Gene- ral Banks hat den Befehl erlassen, daß die farbigen Truppen als auf gleichem Fuße mit den weißen stehend zu betrachten seien. Die »New - York Times« meldet, daß 2000 Mann merxikanischer Truppen sich in Mazatlan und Jamiarez nach einem südlich gelege- nen Hafen“ Mexiko's eingeschifft haben, um von dort- aus gegen die Franzosen zu operiren.

Amerikanischen Angaben zufolge sind seit dem Beginne des Krieges auf föderalistisher Seite 43,874 gefallen, 97,029 ver- wundet, 68,218 gefangen genommen worden und 250,000 an Wun- den oder Krankheiten gestorben; auf konföderirter Seite stellten sh die entsprechenden Zahlen auf 20,893; 59615 j 22,169 und 120,000.

Präsident Lincoln verfügte die auf Desertion stehenden Stra- fen gegen alle nah dem 1. April nicht bei den Fahnen befindlichen Soldaten. Das Eigenthum des Herrn Slidell in New - Orleans