1863 / 74 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

594

Aus dieser Summe ist dem Reserve - Fonds gena F. 6 des

17 Tblr. 28 Sgr. u überweisen und von den dann noch verbleibenden 45,589 Thlr. erhält die eine Hälfte der Staat und die andere

Gesches vom 7. Mai 1856 der Gte Theil mit 91,7

20 Sgr. 6 Pf. Hälfte ist an die Bankantheils-Eigner als Extra-Dividende zu zahlen. ‘Dié Letzteren empfangen hiernah für das Jahr 1862 einen KZinsengenüß “von 62: pCt. (pro 1861: 47, pCt.) oder für jeden Bäankantheil überhaupt 60 Thir. 7 Sgr. 6 Pf. , so daß nach Ab- \rechnung der sür das 1ste und 2e Semester 1862 bereits gezahlten

A ctiva. j c P Effekten zum Anfkaufswerth | 17,326,176 [11/6 Grundstücke ? 823,600 |—|— Wechsel-Bestände L 59,961,948. 16. —. ab für zweifelhafte Forde- i O e S 169,600. —. —. 8,271,865. 21. —.

' 99,192,348

Lombard-Forderungen

ab hiervon für nicht bank- mäßig gedeckte Lombard- Darlehne

27,450. 1/385/259. 26. —.}

8,244,415 Diverse Forderungen

ab hiervon die Reserve für den möglichen Ausfall auf die von dem 2c. Reichnow unterschlagene Summe von 100, O... 26,000.

Thlr. 1,399,239. Zum Umlauf nicht mehr ge- 10,137,340.

eignete Banknoten

Diverse Effekten Rückständige alen und Erträge Kassen-Bestän Thlr. 131,716,626. Gold und Silber in Barren

2,267,919.

11,496,599 20,306 37,395

und Sorten ; 133,984,545

Bilanz der Preußishen Bank am 31, Dezember 1862.

45 Thlr. als Rest - Dividende gegenwärtig ‘noch 15 Thlr, 7 Sgr.

6 Pf. zu zahlen sind. Der Staat erhält dagegen von der Bank 1) An Zinsen des Einschuß-Kapitals von 1 97,400 Thlr: ‘zu 37 pCt 2) Zur Verzinsung und Tilgung der Staats-Anleihe von 1856 A 3) Die Hälfte des Reingewinnes 40m OA » 25 »

überhaupt #= ‘917,613 Thlr. 25 Sgr.

Passiva.

Banknoten im Umlauf in den Bankkassen zum Umlauf nicht mehr geeignet

Thlr. 111 806,000. 51/776/210.

10,137,340.

173,719,550 Depositen-Kapitalien

verzinsliche

unverzinsliche

Thlr. 25,404,000. 157,045.

95,561,045 337,713 15,000,000 1,897,800 3,302,640 229/294

9/074) 4

Staats-Aktiv-Kapital Reserve-Conto Gewinn-Cöônto für den Staat Guthaben Königlicher Behörden. aus eingegangenen berschüssen Giro-Verkehr, nämlich: a) acceptirte Giro-Anweéi- sungen b) reservirte Beträge für veifallene acceptirte Giro- Anweisungen... » c) Guthaben der Giro- Interessenten

FLEEES

Thlr. 10,065,400. —. —. O,

117,902. T.

: 10,209,002 Unbazahite: Anwpifungon (4. (96 ee + «diere « + dereeré s Ga 485,782 2: Altes Bank-Conto 1422; Diverse Forderungen 611,709 Dividenden-Conto / 143,339) - Unvertheilte Extra-Dividende für die Bank-Betheikigten. 229,993] 6

Summa. der Aktiva...

T R3L 25,687

Summa der Passiva 231/7250871:

_ Berlin , 26. März. Seine Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem gegenwärtig in Paris sich aufhaltenden Kauf- mann Ferdinand Hartogs aus Aachen die Erlaubniß zur An- legung der von des Kaisers der Franzosen Majestät ihm verlichenen goldenen Ehren-Medaille erster Klasse am Bande zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 6: März. Bei Jhren Majestäten fand gestern ein Diner statt, zu welchem der General von Knorring und die Offiziere dér russischen Militair - Deputation , ‘außerdem der russische Oberst v. Reuter, Herzog von Dino , Ober-Präsident von Schleiniß und Andere geladen waren.

Heute nahmen Se. Majestät die militairischen Meldungen in Gegenwart des Kommandanten , dann den Militair - Vortrag ent- gegen und besichtigten die Central-Turn- Anstalt.

_— Heute wird eine musikalische Soiré stattfinden unter Mitwirkung des Herrn von Bülow und: Fräulein Artôt, sowie der Künstler ‘der Königlichen Oper. Jhre Majestät die Königin be- suchte die Prinzessin Wilhelm von Baden im Königlichen Schlosse:

Sachsen. Gotha, 24. März. "Jn gesttiger Siyung er- Härte sich der hiesige Landtag für Erhebung des Schulgeldes als Einnahmequelle der Volks\{ule Und erledigte damit einen ‘entgegen- stehenden Antrag, dér auf unentgeltliche Ertheilung des Unterrichts in der Volksschule’ gerichtet war, wie ibn “die Reichsverfassung in Aussicht gestellt häâbe. “Vóön Seiten des Staatsministeriums wurde diesem Antrage ‘entgegengehälten, daß bei dieser Frage ‘das hiesige Staatsgrundgeseh) nicht aber die ‘Reichsverfassung maßgebend sein könne. Nach weiterem" Beschlusse dés Landtages ist es aber den Komimunalbehörden" nachgelassen, - unter ‘entsprechender Erhöhung der Kommunalsteuer das Schulgeld wegfällig werden zu lassen, wie dies bereits in: einer der Städte unseres ‘Herzogthums geschehen ist.

__Großbritauuien und Jrlanud. London, 24, März. Seit der Vermählung des Prinzen von, Wales hat -dessen ganzer Haushalt die Trauer abgelegt, an dex; er bis zu diesex Zeit in Ge- meinschaft mit der Umgebung der Königin aufs genaueste lBalten hatte.

Die in der Fabrikstadt Stalybridge in Lancashire gegen Ende voriger Woche ausgebrochenen Unruhen sind nicht nur nicht beschwichtigt worden, sondern haben gestern noch weiter um sich ge- griffen. Nachdem in Stalybridge der Tumult durch das Einschrei- ten des Militairs. für einstweilen gedämpft worden, zogen sih gestern morgen große Haufen der Tumultuanten nach dem nahe gelegenen Ashtou und begannen hier mit der Erstürmung und Zerstörung von Läden, wobei. sie die Lebensmittel auf die Straße warfen und theil- weise zertraten. Unverzüglih wurde von den Behörden cine Abtheilung Husaren, welche in den Barracken nahe bei der Stadt lagen, zu Hülfe gerufen, um die Polizeimannschaften zu unterstüßen. Mr. Mason, ein Mitglied des Magi- strats, ermahnte die Unruhestister, von ihrem verbrecherischen Begin- nen abzulassen und sich nah Hause zu begeben, Darauf las er dix Ausfruhrakte vor , unter Beifallrufen wie unter Hohngeschrei - der Menge. Leßtere zog sich nun in andere Straßen der Stadt und nach. den Gaswerkfen hin, in deren Nähe die ihr folgende Polizei mit Steinwürfen angegriffen wurde. Die Husaren erhielten in Folge dessen Befehl, gegen den auf miudestens 3000 Menschen ARaURad senen Pôbelhaufen vorzurücken, Die Rotten sammelten sich vor der Stadt ieder und zogen nach Dufkinfield , wo aber eine starke Ab- theilung von Constablern, verstärkt durch Militair, sie bald. zerstreute und, nah Stalybridge zurütrieb. Ashton ist fortwährend noch in großer Erregung. Jn Stalybridge selbst befürhtet man einen neuen Ausbruch und is besonders durch das Gerücht beunruhigt,

der Pöbel beabsichtige, die Gaswerke zu zerstören und Feuer an. die Mühlen zu legen.

Im Oberhause lenkte gestern Lord Stratheden die Aufmerksam- keit! des Hauses auf die Lage der Konföderirten Staaten von Nordamerika und verfocht die Meinung, daß England, im Verein mit andern. neutralen Mächten, die Unabhängigkeit der Conföderation anerkennen sollte. Eine solche Politik wäre zugleich gerecht Und zweckdienlih, Earl Russell: My Lords, ' ih denke, es giebt kein Mitglied des Ober - oder Unterhauses, zu dessen Wünschen nicht ‘die Beendigung des amerikanischen Bütgerkriegés" ge- hörte. Aber ich bin immer noch! der Ueberzeugung, daß: England in diesem Augenblick nichts. Nüßliches oder Kluges zu thun vecrmöchte, um“ eine Beendi- gung jenes Krieges herbeizuführen. Mein edlex-Freund erwähnt ‘drei ver- \chiedene Jnterventions-Methoden. Das Minimum dex. Einmischung ist die durch gute Dienste und Vermittelung; eine andere ist die Anerkenuung ; die dritte 1 die. Einmischung, mit gewasfneter Hand. Das von Frankreich gé- machte Anerbieten “der Unterhandlung is wle wir vorausgesehen

. 66,409 Thlr. Shr.

995

hatten von Nordamerika abgelehnt worden. J will nicht it Bestimmtheit fagen , daß nicht ein Yeitpunkt eintreten wird L gute Dienste wi fsam sein werden, aber für jegt halte ih den Zeit- punkt für ungünstig. “Für die zweite Methode, die Anezfennung- führt mein edler Freund eine Anzahl Präcedenzfälle an, die keine sindz denn ab- esehen von der Verschiedenheit der Umstände, unter denen jene Anerkennun- 4 eintreten, so waren sie fast in allen Fallen, in Belgien, Griechenländ, Portugal, Nordamerika , von gewaltsamen Interventionen begleitet, Und als wir die Unabhängigkeit der südamerikaniscben Republiken anerkannten, waren dieselben 12 oder 14 Jahre -lang von spanischen Truppen frei ge- wesen, Jn Nordamerika hingegen dauert der Krieg noch mit größtem Nach- druck ih möchte beinahe jagen mit größter Wuth fort. Einige jener Provinzen , die ihre Unabhängigkeit zuerst proklamirt haben ein groyer Theil von Louisiana, New-Orleans und die Mississippi - Ufer sind von föde- ralistischen Armeen beseßt, und Städte wie Charleston und Savaunah sind von föderalistischen Armeen bed.oht. Es kann daher Niemand noch von einem hoffnungslosen Kriege sprechen. Jch für mein Theil glaube nicht, daß diese Anstrengungen der Föôderalisten erfolgreich sein werden. Aber Nie- mand kann sagen, daß der Krieg cndgültig vorüber oder daß die Unabhängigkeit der südlichen Staaten begründet sei, Wenn ich die Rechtsfrage ins Auge fasse, so wäre es nicht freundschaftlich gegen die Vere.nigten Staaten gehan- delt, es hieße nicht unserer Verbindlichkeit gegen ein Land, unt dem 1wir lange in friedlichen und freundlichen Beziehungen standen, eingedenk sein ai gegen ein großes Land, welches sagt, daß es den Krieg noch fortführen fann, wenn wir in diesem Augenblick dazwischen treten und die südlichen Staaten anerkennen wollten. Es faun sein, daß die ungeheuren Anstren- gungen des Nordens scheitern, daß der Muth des Südens unbesicgbar und sein Entschluß, sich mit dem Norden nie wieder zu vereinigen, umwviderruf- lih bleibt , und dann dürfte auch die Aufgabe Englands eine andere wer- den. Alles, was ich behaupte, ist, daß wir vor der Hand ver» pflichtet sind, still zu haîten und nicht zu einem so endgültigen be- stimmten und gegen die Vereinigten Staaten unfreundlichen Akt, wie die Anerkennung des Südens, zu schreiten. So ost wir n alten oder neueren Zeiten eine Intervention unternahmen, _geichah es für die Unabhängigkeit , Freiheit und Wohlfabrt eines großen Theiles der Menschheit. Fürwahr, es würde mir leid thun, wenn von Seiten Englands eine Jntervention stattfände, die einen anderen Charafter hatte. _Jch_hotie- daß ein solches Ereigniß sich nicht begeben , und daß kein Znterehje, so tief es uns auch berühren möge, uns bewegen wird, ein anderes Beispiel als unsere Vörfahren zu geben, sondern daß unjere Einmischung , wo sie uns je zur Pflicht werden sollte, wie stets bisher, für die Sache menschlicher Grei- heit stattsinden wird. Verlassen Sie sich darauf, my Lords , wenn dieter Krieg aufhören soll, so is es weit bejjer, wenn er durch die Ueberzeugung beider Theile , des Nordens und des Südens, von 1hrer Unvere:nbarke:t zu Einem Staate aufhört; und glauben Sie mir, daß das Cnde des Krieges

nie und nimmer durch die Ratbschläge, die Vermittelung und Einmischung

irgend einer europäischen Macht herbeigeführt werden kann. Jch wiederhole, ih- habe nur von der Pilicht gesprochen , welche die Regierung gegemwvärtig hat, und ih vertraue, daß jegt keine weitere Debatte Uber den (Gegenfland

stattfinden wird.

Im Unterhause fragte gestern Mr. S. Figgerald, ob die Regie- rung den von Mr. Lincoln in seiner Jahresbotschaft erwähnten, schon. im

Oktober gemachten Voischlag, betrefis einer Convention zur Prüfung und |

Erledigung von Beschwerden über Verleßung neutraler Rechte, anzunehmen

geneigt sei oder angenommen habe? Lord Palmerston erwidert: Es sind zwischen der englischen und Vereinigten - Staaten - Regierung wegen einer

Convention zu. solchem Zweck. S christen. gewecselt worden. Ihrer Majestät

aber das Detail hat Schwierigkeiten. hervorgerufen.

Dürften. Donnerstag,’ den: 16. April machen wird. | hebt si, um an. den edlen Lord an der Spiße eine Frage zu richten betresss der Verbindlichkeiten, welche der Wiener Vertrag der englischen Regterung in Bezug: auf Polen auferlegt. Er scickt voraus, daß man der Niederlage des Generals Langiewicz kein allzu großes Gewicht beilegen dürfe. Es habe der edle Lord einge: äi nit, daß England- das 3.ecbt, habe, fraft. des Wiener Vertrages für Polen einzuschreiten , allein die Vèrpflichtung dazu wolle der edle Lord nicht gelten lassen. Aber der edle Lord- babe, gleich anderen Diplomaten, in verschiedenen Depeschen ausdrücklich von den vobli- gations« Englands gesprochen. Es verstebe sich , daß. nur von. e ner diplo- matischen Intervention die Rede sein könnte. Der edle Lord babe sich indeß stets“geweigevt, im Einvernehmen mit ande'en Mächten für Polen- zu wir- fen und habe legteres mit seinem Vertrauen zu den wohlwollenden Absich- ten des Czaren getröstet. Er (Hennessy) wüniche“ zu wissen, ob der edle Lord im Jahre 1863 dieselbe: Volitik wie a. 1%31 zu befolgen denke? Lord Palmerston: Bei einer früheren Gelegenheit besprah der ehren- werthe Gentleman die Frage , welche“ Verbindlichke.ten sih aus dem Wiener Vertrage ergeben. Jh“ verstand ibn“ dabin, und so, denke ih, muß ihn auch das“ Háus verstanden haben, daß joner- Vere trag’ der britischen Regierung die- Verb!ndlichkeit auslege; in den Angelegen heiten Polèns! mit gewaffnete® Hand einzuschreiten. Meine: Antwort. war; daß eine solche Verbindlichkeit nicht vorhanden ist. England kann na Gutdünken sein Recht zur Einmischung ausüben, aber es hat“ durch jenen Vertrag keine Verpflichtung ibernommen, mt Wäafffengemalt einzuschreiten, um seinér Auslegung der Punkte des“ W'ener- Veitrages Gelt ng zu erzwin- gen. Der ehrenwerthe Gentléman verändert jeßt seinen Standpunkt und spricht von einer moralischen Verp]lichtung. Aber d'eser sind wir nacbge- kommen, indem wir den Kaiser von RKußlánd zur et (a. 1832) auf freund- schäftliche Weise drängten, den Polen“ gegenüber mit Recht und: Billigkeit zu verfahren. Jn diesem Sinne nehme ich die Auslegung des ebrenwerthen Mitgliedes an; und wenn die rechte Zeit konunt, dein Hause Schriften“ vor- zulegen, um zu zeigen, was geschehen is und noch gefsciebt, so wird das Haus, wie ich überzeugt bin, erfenen, daß die britische Regierung, so weit

"_ Militairz dauert fort.

ihre Verpflichtung, dem Kaiser von Rußland freundschaftliche Vorstellungen zu Gunsten der Polen zu machen, gehen känh, ihre Verpflichtungen vollkommen erfüllt hat. Was-die Korrespondenz mit Frankreich wegen der Art und Meise, wie dieje Vorstéllungen' geschehen sollen, angeht, so wird das Haus gewiß ein- sehen ; daß es weder schicklich noch ersprießlih wäre , jeßt auf die Details dessen, was über diesen Gegenstand. verhandelt wird, einzugehen. Wenin der ehremwerthe Gentleman- uns, und mir namentlich, den Vorwurf macht während des: Krimkrieges den Vorschlag falls ein solcheï gemacht ward den Operationsschauplaß von der Krim nah Polen zu verlegen , ab- g:lehnt zu haben, fo denke ich; daß die Entscheidung der britischen Regierung die einzige vernünftige und verständige Entscheidung war, zu der sie hätte gelangen können. Der Krieg entsprang aus einer türkifchen Frage, er be- gann zum Zweck, die Türkei vor russischer Jnvafion zu s{ühen. Und man erinnere sich, daß der Krieg mit einem französisch - russischen Streit über eine türkische Angelegenheit begonnen hatte. Frankreich hatte daher kein:Recht, uns auszufordern ehe wir im Schwarzen Meere die uns nothwendig dünfkende Sicherbeit erlangt hatten unser halb vollbrachtes Unternehmen fahren zu lassen und ein anderes außer allem Zusammenhang mit dem Ursprung und der Ursache des Krieges stehendes Unternehmen zu beginnen. Wir batten ein volikommenes Recht, die Suspension jener Operationen (im Schwarzen Meere) abzulehnen. Was die noch frühere Periode von 1831 betrifft , so gab es Rücksichten, die uns damals bewogen, nicht auf eine Sache einzu- gehen, die zu ernsten Mißhelligkeiten zwischen England und Rußland hâtte führen können. Wir erhoben Vorstellungen, und obgleich dieselben unglüd- licber Weise nicht den gewünschten Erfolg hatten, so thaten wir doch fo viel als auf dixlomatischem Wege überhaupt gethan werden konnte. Und ich ersuche das Haus, wohl zu bedenken es ist dies im Laufe dieser Eröórte- rungen gut daß der ehrenwerthe Gentleman seine Auslegung des Wiener Vertrages jeßt dabin einschränkt, daß wir in Fällen, welche die Jnteressen Polens berühren, die Verbindlichkeit haben, auf diplomatischem Wege zu Gunsten dieses Landes einzuschreiten. Jch glaube, Sir, wir werden das Haus überzeugen, daß wir in diesem Falle unsere Pflicht gethan haben und daß unsere Bemühungen nicht ganz ohne Nußen für diejenigen, deren wir uns annahmen, geblieben sind, Das Haus läßt hierauf den Gegenstand fallen und geht bald nachber in Comité über- die Armee-Voranschläge.

25. März. Ein von dem Secretair der Redaction gezeih- neter Artikel ‘der beutigen »France« versichert, daß der Fürst Met- ternich aus Wien Qusagen mitgebracht habe, die cine der Billigkeit entsprechende Lösung der polnischen Frage hoffen ließen. Das Wiener Kabinet scheine geneigt in eine diplomatische Action einzutreten und zwar im Anschluß an die Junitiative Frankreichs. Man werde sich nicht wundern dürfen, wenn sih {hon die Aussicht auf einen Kon- greß eröffne, der alle Unterzeichner der Wiener Kongreß-Akte vereint- gen würde. E

Ztalien. Aus Neapel, 21. März, erfährt man daß die Vebörden am 19. d. Mts. eine große Demonstration zu Ehren des Namensfestes Garibaldi's geduldet haben. Ein großer bürgerlicher Umzug, bei dem die Büsten Victor Emanuel's und Garibaldi's vor- ausgetragen wurden, fand Statt. “Man beschränkte sich darauf , die Menschenmenge vonr Hotel des rufsischen Konsuls fern zu halten. Abends versuchte man eine tumultuarishe Demonstration, doch wurde sie zersprengt. Es wurden einige Verhaftungen vorgenommen; die

Athen, 14. März. Mehr als drei Wochen

- Ordnung blieb erhalten.

(31 techenlaudb,

Regierung hat gegen solch ein Uebereinkommen prinz'piell nichts einzuwenden, | sind seit der Verhaftung des bayerischen Konsuls Bernau und der

Diese Schwierigkeiten sind noch nicht gehoben; aber ib bin nicht obne Hoffnung, daß die beiden Regierungen noch zu einer Verständigung über den Gegenstand gelangen ' Der Schaykanzler zeigt an, daß er die Finanz - Vorlage am.

Mr Pope Hennes1y er- | Petros , als mit verwickelt , gefänglih eingezogen.

acht Offiziere verflossen ; und nah dem Aufsehen , das dieselbe ver- ursachte, bätte man auf eine rasche Beendigung der Untersuchung {ließen können. Allein diese Angelegenheit nimmt täglich größere Proportionen an. So wurde am 7. März der Generál Haschi- Dasselbe Loos tbeilten der Pater Gregor , Prior des Klosters Salamis , Panussi, Mitglicd der Nationalversammlung, die Herren Peaputas, G. Staîi- fos, Thon, Monastriotis und Herr Kotos, der frühere Bürgermeister von Acharnon. Am Sonntage rückte die sämmtliche be- waffnete National-Garde von Athen und Piräeus, 4500 Mann stark, aus und“ shwor der Nationalversammlung Treue und der neu aufzustellenden Verfassung Gehorsam. Die Kammer hat zehn Abgeordnete aus ihrer Mitte“ gewählt, um einen Thron - Katt- didaten zu ermitteln. Ein Mitglied der Kammer machte bei dieser Gelegenbeit den Vorschlag: die Schugmächte aufzufordern, diejenigen Personen namentlich zu bezeichnen, gegen deren Wahl etwas einzu- wenden wäre, worauf dann die National - Versammlung aus den Ungenannten wählen solle! Der Kommandant der Artillerie in Athen, Petmezas, hatte dem Demetrius Grivas versprochen, ihm bei deny Putsch am 21. Februar seine Truppe zuzuführen , aber nicht Wort gehalten. Aus diesenr Anlasse sollte am leyten Sonntage ein Duell! zwischen Beiden stattfinden, wekches jedoch auf dem Kampsplaße beigelegt wurde. Dagegen erklärte aber die Méehrzabl der Artillerie- Offiziere, niht mehr mit Vetmezas dienen zu wollen, und verlangte dessen Absezung wege zweideutigen Benehmens. Auf Befebl des Kriegs-Ministers is dann derselbe auth seiner Stelle entseyt und Papa- Diamantopualos (Stadtkommandant) zum provisorischen Ar- tillerie - Kommandänten ernannt worden. Die Demoralisätion des Am Mittwoch, in der Nacht, versuchten sieben Soldaten, in das Hotel Byzanz einzubrechei und konnten nur durch Revolverschüsse von threm“ Vorhaben abgebracht werden. Un- ruhen unter der Mannschaft, Spaltungen zwischen Offizieren und Gemeinen, Feindschaften zwischen den ‘einzelhen Compagnieen und