1863 / 81 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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glichen und der Vertrag zum Unterzeichnen fertig sei.

in Betreff der Maaswasser zur Unterzeichnung gelangen. (Köln. Z.)

j Großbritauuien uyd Jrlaud. London, 1, April. Prinz Alfred kam gestern Nachmittag unerwartet früh in Dover an mit dem Postdampfer »Frederick William« und fuhr von dort nach Windsor, wo er um 7 Uhr eintraf und vou den dortigen Vit- gliedern der Königlichen Familie am Bahnhof empfangen wurde, Der Prinz ist zwar mager geworden, sleht aber dennoch besser aué, als man erwartete, und ist guter ‘‘aune,

S (tarl Russell hatte elne Audienz bei hrer Majestät der Königin und stellte ihr einzeln den spanischen Gesandten Senator Antonio Gonzalez; den schwedischen Gesandten Hraf Wachtmeister den persischen Gesandten Mahmud Khan-Nasserolmolke, den ‘peruani- schen Gesandten M. F. Sanz und den Gesandten Haitis, Mr. 75 E, Dubois, vor. s S

Die Königlichen Ausstellungskommissäre haben kürzlich von den |

Kaisexn von Oesterreich und von FFrankreih kostbare Geschenke er- halten; die, in Gegenständen aus dem Bereiche der Kunst und Kunst- industrie bestehend, von den Herren Ritter von Schwarz und Le Play überreicht wurden, Bei der Eröffnung der tte Kronprinz von Preußen, als Präsident der preußishen Kom-

misslon, den englischen Kommissären seine Geschenke von Artikeln |

aus der Königlichen Porzellanfabrik in Berlin gemacht. , Die Slaalseinna hme des Jahres, welches mit dem 21sten März endigte, belief sich auf 70,003,561 Pfo, während die vorher- gehende Periode (1. April 1561 bis 31, März 1862) 609,674,479 fl ergeben hatte, Die Zolleinfünfte sind troy der Baumwollfalamität noch gestiegen, statt zu fallen ihr Gesammtbetrag, 24,031,000 Pfy überragt denjenigen der früheren Periode um 360,000 Pfb was hauptsählih) bem bedeutenden Ausfschwunge des Handvels nit Franf- rei zu verdanken ist, Dagegen zeigt sich in der Accise (17,155,000 pfd.) cin Ausfall vou 1,177,000 Pfd. , welcher der Verminderun, der Hopsensteuer nicht allein zuzuschreiben ist, Stempel und fut find ziemlich unverändert geblieben die Vermögenssteuer (10,567,000 13fd,) hat si um 202/000 Pfd, gehoben, was in Berüksichtigun der beschränkten Baumuollenmanufaktur im Allgemeinen noch inm ein sehr günstiges Zeichen der wachsenden Wohlhabenheit genannt zu werden verdient, Die Hauptzunahme zeigt fch unter der Rubrik »Verschiedene&«, welche, im Betrage von 2,753,561 Pfd gegen das S Jahr ein Mehr von 1,006,027 Pfd. atel Das 04s afl eigt ist also eín Zuwachs von 929,082 Pfd, in der : Mit dem Postdampfer »Parana« ist Mr. Christie, der groß- britannische Gesandte in Rio de Janeiro, in Lissabon An outen Frankrei. Paris, 1. April, Das vom gestrigen Tage datirte Kaiserliche Dekret, welches Herrn Magne aus dem Minister- Posten entläßt und zum Mitgliede des Geheimen Rathes ernennt wird heute vom «Moniteur« publizirt. E General Forey, der am 23, Februar von Orizaba aufgebrochen war, hat, wie die »France« erfahren, sich zwei Tage in Aculzingo aufgehalten und dann fein Hauptquartier nah Quecholac verleat General Bazaine war von Kuamantla nach Amozoc marschirt wet ches nur noch fünf Kilometer von Puebla enfernt ist. Die von GrautreiG und Algerien im Februar nah Mexiko abgefertigten fünf LGIeR - und drei Tran®port-Dampfcr waren in Martinique ange- fommen und sollten zwischen dem 15. und 20. März nach Mita: Cruz weltergehen. Sie hatten zusammen 5000 Mann ‘an Bord. Öglicdi Aeu t iy : en Abend bier eingetroffene legte mexi- C DOR L Ne ritten aus dem französischen Feldlager ge- E, E A Jum 2: Februar reichen. Der »Moniteur« giebt O epa Auszug: Am 22. Februar war General Forey E O) Dee er wollte am darauf folgenden Tage auf- n Ds A En Dp tdnarier nah Quecholac zu verlegen, wöhin Q ON Se L Generale und Dienstichess bestellt hatte, mit Gi eian A D Puebla im Einzelnen besprechen wollte. Abmarsch Ore con Ros einige Lage in Orizaba bleiben, um den b cui Mi Wie c: Züge zu überwachen und die Nachhut zu for- E R N Dg der Truppen war damals folgende: General T Data Sat ersten Division in Nopalucan, Floresta, San on Batisia » San Entonto Tamariz; San Marco und San _e= LvLando; General Douay mit der zweiten Divifi ber i OneSelac, Acacingo, los Reves und T : d Tia: 1 dite fizmez fommunicirten ¿wis& 1 No L ine ad DAG cie ‘Beo V So Ln I Hen 9 opalucan und Acacingo auf der Torr - Depot Gs Ko FE Bn A ein großes ute U S zur Einnabme von Puebla ausreichen arts waren in Quechoklac konzen-

ol Au tîie Munitions die ersten Operationen verfor-

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Mud Tie die Artillerie Wun terteufant® ter T1 e —- O r Ter StsnemE - Vg, s e. Eruppen aus den Sochplateaux E Ae o Be in. Peroie zurüdckgzelassenen Patienten hat- A T N e emde rere in E o ü nos - un? Tren resp. Corps n veilen fönnen. Auch in Dee Me abl De warten É c; Tes n i {sr A 2E Kranfen daselbst nabm ab varea eor wenige vorgefommen. Daëé ägyptische

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(Slcizeiti mit diesem Vertrage werden ein Handelsvertrag und eine Lt

Ausstellung hatte der |

Mann umgekouunen sein. (R. J.)

Obgleich in dieser Woche Eisenbahn stattfinden, eben S fe doh bis heute S L über xe e E Pud abgerechnet. ohne zuverlässige Nachrichten die Mittheilung zuy der Gestung Jwangorod und Wieprz, 7 Meilen von Lublin stattgefunden ; über den Aus-

man war am 1, März eifrig beschäftigt, für seine Einguarti sorgen. Weiter meldet der »Moniteur«, cs sei im Laufe dès Feb E nur cin Gefecht _mit dem Feinde vorgekommen. General Baz; hatie erfahren, daß der Feind cinen nach Perote bestimmten Wene zug überfallen wolle, welher am 12. Februar- Vintilla f ns mußte. Zum Schuße schickte er den General de Mirandol uit E SOMudrenen / dem Zten Zuaven - Negimente und eíner Abtheilun, Artillerie nach Ojo de Agua. Dex feindliche Angriff erfolgte vi ia durch 600 Reiter der Generale Aurellauo und Cattal G O Sarnier vom 51sten Regiment, welcher die Eskorte des Ra Gi fommandirte, war bereits fampffertig, alé ihm der (General Mir zu Hülfe fam worauf der Feind sich eilig nah San San L E Llanos an den ¡Fuß des Gebirges zurüidzog und dort În S6 A reihe aufmarschirte, Aber Oberst du Barail rücte mit vei Séacs ronen nach, bis eine tiefe Schlucht, hinter welcher der u a ihn aushielt, Uls die Chasseurs d'Afrique den ea entdedte; e cher bur) Die Schlucht nach der anderen Seite führte, unt U | a L S ¡eint s{hleunigst bie Fl | n MG aa E Sauen See zurüd, i t Eu Did A / 2 g : Oel a meldet, ber Aufstand 4/omingo sel nach einigen SGefehten unterdrüt u | Ruhe vollständig wiederhergestellt worden. s Italien. Laut Berichten aus Turin vom 29, März per | harrt der Marine-Minister Di Nearo Darauf, seine Sedan, | nehmen weil er dem Vorschlage des Ausschusses, der cine N S | tarische Untersuchung über das Marine-Budget verlangt 473i | E aber nicht davon abgehen will, f 474 Berl Ne E Athen, 28, März. “n der National- Be amm ung wurde der Vorschlag gemacht, die Seemacht auf eini [leine eFahrzeuge zu reduziren und die Armee, außer cinem L rittel, bis auf die Offiziere aufzulösen, Nah dem vom Finanz - Minister vorgelegten Budget belaufen sich die Einnahmen auf 21 Y Die Aw- gaben cinschließlich der Unleihezinsen auf 24 Mdéllitmetw: Drachmen, Der Sold der Offiziere wurde herabgeseßt. Der Finanz «Minister wurde vurd) einen entlassenen Beamten mißhandelt, General Hahn begehrte seine Pensionirung. E : Türket,. Der fällige Lloyddampfer ist in Triest, 2. April eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum Sun v. M, Der ¿zürst Michael von Secbien drlickt in cinem Schreiben an die Pforte den Wunsch aus, freundschaftliche Beziehun- gen zu erhalten und die Bereitwilligkeit , alle mit den Rechten und „nteressen Serbiens vereinbare Zugeständnisse zu mahen Das zweite UArmeecorps hat den Besehl erhalten, bie Linie zwischen Bal, fan und Donau zu besehen. Es ging ein Gerücht, daß Aa li Pascha zum Großvezier ernannt werden solle, Aus Smyrna wird unter E F 5 M. gemeldet, daß ein Zwist des preußischen Konsuls P S dur Vermittelung des italienischen Konsuls

| Nußland und Polen. Skt. Petersburg, 2. April Der Gesandte bei der Pforte, Fürst Laban off, hat die um seiner ¿Jamilienangelegenheiten willen erbetene Entlassung erhalten y Jn (Folge der Vorschläge des Comité's für Steuerreformen scht ein Kaiserlicher Ukas den Zoll von Nohzucker, der lber die trockene Grenze, auf 24 Nubel und von Raffinade, die zur See eingefübrt wird, auf 4; Nubel fest. : Oa E E Aus Wilna, 29. März wird gemeldet: Der Oberst Delling- hausen, welcher mit 4 Compagnieen und |1 Dragoner ENadron aus Kowno entsendet und über Keydany und Datnow vorgerücdt n f 2A am 1d5ten bei Nowobierz auf eine Tnsurgentenbande von 1 3 Mann, welche von dem (Geistlichen Maewicz angeführt wurde und nahm ihr vielen Proviant, Waffen, Munition “Medikamente, A Karten, 4 Fourgons und 17 Pferde fort Die Insur- A T 0 O) (ck- : 2 i g of Edi dét viele Todte; und wurden 2 Soldaten getödtet und Wilna, 30. März. Der Major Ste | L : panow vom Je N Oer 0 Ba U erfahren, daß \ich auf ias bw - / YXerst westlich von Nowvije-Trofki) eine bedeutend Rebellenbande gesammelt hatte. Er gri it ei is Kas eller ges : ; griff mit einer Compa L Schüthen-Bataillons die Insurgenten an, welche in E e agen, wo sie sich ein Laboratorium eingerichtet hatten. Der Kampf dauerte gegen eine Stunde. Von den Insurgenten mögen im Kampfe und bei den beiden Explosionen im Hause gegen 100

nun von ucht und

die

Aus Warschau, 31. März, wird der »Ostsee- Ztg.« berichtet :

fast täglich Truppensendungen mit der so andere aus Rußland eintreffen, \o mancherlei Gerüchte von siegreichen

Erst heute geht mir aus zuverlä daß gestern ein blutiges Treffen in N BaaR unweit Pulawy, zwischen Weichsel

§7 Tf L E » Zor l fart Garnison bés

É i gang verlautet noch Nichts il ! : jarntion bisten folie, war anacfo a | 2 )ts, weil der betreffende Reisend E Wah r angefommen und | riht von versprengten Jnsurgenten erhielt welche ben ‘Arinpipli

Februar

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noch während des Treffens verlassen hatten. Unsere Hochschule, welche Anfangs des Jahres gegen 800 Studirende zählte, ist jeyt bis auf 400 geschmolzen; und da zum Osterfest Alle beurlaubt wer- den, so steht zu erwarten ; daß noch gar Mancher ausbleiben und vielleiht zuin neuen Semester viele Hôrsále leer stehen werden, Die Grausamfeit diescs Jusurrectionskrieges übertrifft fast Alles, vas Ir in neuerer Zeit der Art exlebt haben, und wenn dem nicht bald ein Ende ¿macht wird, verfällt der größte Theil der Jnsurgenten einem Kanni- balenthum, welches {lecht zu der erwarteten constitutionellen Freiheit eines civilisirten Volkes passen würde, An der Spiße dieser Helden- thaten steht bekanntlich -die nationale, interimistische Regierung«, welche ass Revolutions - Tribunal fonstituirt, die Todesurtheile, ohne die Angeklagten zu hören, vollsireckt, wobei jeder Privatrache Thor und Riegel geöffnet sind So sind innerhalb 14 Tagen hier in Warschau vier politische Morde —- zwei durch Erhängen, einer durch Erdolchen am hellen Mittage und einer an einem alten ehemaligen Soldaten, dem man die Zunge abschnitt und ihn dann fopfüber in eine Kloafe stürzte verübt worden. Dann sind in der Provinz nach amt- lichen (Ermittelungen folgende Morde seitens der Znsurgenten an deutschen Kolonislen und Bauern verübt worden: in Wymyslow im Radomschen den lten e. , bei Gora Kalwarya den löten c. an © Kolonisten, ín Bilno bei Kowal an dem Krüger nebst ¿Frau am 17ten, an einem Bürger aus Gostynin, in Kazimierz bei Konin am Bürger Möhler, den 20sten in Niedzborz bei Vélawa an 9 Personen durch Erhängen, 2 deutsche Kolonisten aus der Gegend von Koslynin wurden lebendig begraben. Am grausamsten aber erscheint die bei Sandomierz erfolgte Ermordung des von den Jnsurgenten gefan- genen (Hendarmerie-Capitains Grauer, der durch halhstündlich heige- brachte Stiche langsam zu T ode gemartert wurde, worauf der Veich- nam seiner Frau zugeschickt wurde, welche darüber den Verstand verlor. Eine hiesige verheirathete Dame, Nerwandte des Telegraphen- Direktors von Villebois, wurde auf der Reise nah Warschau ge- fangen genommen und 4 Wochen lang von den Jnsurgenten mit herumgeschleppt, wobei sie Gelegenheit hatte, furhtbaren Scenen bei- zuwohnen. Beispielsweise sollen von den Tnsurgenten ganze ¡Fässer Branntwein herbeigebracht , hintereinander ausc¡etrunken und dann von ihnen im trunfkenen Zustande den gefangenen Russen Ohren, Nasen 1e. abgeschnitten, hinterher aber neben den Berstümmelten ge- tanzt worden sein:

#Zchweden uud Norwegen. Stockholm, 25. März. Her Verfassungsausshuß hat am verflossenen Dienstag den Groß- {en Antrag , die Prinzessin Louise Eugenie für erbberechtigt zu er- flären, wenn der König stürbe, ohne männliche Erben zu hinterlassen, verworfen.

Die bereits im Bürgerstande ohne Discussion angenounmnene Motion, Frauen mit dem 25. Jahre für mündig zu erklären , ohne daß fie genöthigt scien , dem Gerichte von ihrer Müindigfkeit Anzeige zu machen, ist im Priesterstande mit 31 gegen 12 Stimmen ver- worfen worden.

Der Adel - und Priesterstand haben die fönigliche Proposition, 150,000 Thlr. R. M. zur Fortseyung der Befestigungen außerhalb Carlsfrona zu bewilligen, genehmigt, im Gegensay zum Staatsaus \husse , der sich dagegen erklärt hat. Jn Bezug auf díe abs{lägige Antwort dieses lehteren äußerte General Kléen sein Bedauern dar- über, daß der Ausschuß es für nöthig befunden, »einc o fleine Summe- zu streihen. Der Bürger - und Bauernstand sind aber auch der Meinung des Staatsauéschusses, da also nicht 3 Stände sich zu einem Beschlusse in dieser Frage einigen fönnen j Hleibt fie einstweilen {wvebend.

Der hier accreditirte dänische außerordentliche Gesandte und be- vollmächtigte Botschafter , Graf v. Scheel-Plessen hatte gestern Vormittag Audienz beim König, bei welcher Gelegenheit er Sr. Ma- jestät den Notificationsbrief des Königs von Dänemark hinsichtlich der Vermählung der Prinzessin Alexandra mit dem Prinzen von Wales überreichte.

Nach der »Malm. Sup.« is am 30. Nachmittags ein englisches Kauffahrteischiff mit 150 polnischen Emigranten an Bord in den Malmöer Hafen eingelaufen. nach eineni preußischen Hafen, um aus Furcht vor russischen Kreuzern an laufen.

Dánemark. Kovenhagen, 1. April. Unter dem 30sten März is vom Conseilpräsidenten folgende Allerhöchste (bereits gestern telegraphisch erwähnte) Bekanntmachung ; |

von dort nach Polen zu eilen, der s{hwedishen Küste ange-

betreffend die Verfa/ sungsverhältnisse des Herzogthums Holstein, erlassen worden:

»Wir Frederik der Siebente 2c. 2c. Thun fund hiemit: Als Wir in Unserer Allerhöchsten Bekanntmachung vom 28. Januar 1852 die Absicht aussprachen, die verschiedenen Theile Unserer Monaréhie durch eine gemein-

schaftliche Verfassung zu einem wohlgeordneten Ganzen zu vereinen, waren ! Mir uns vollkommen bewußt, was denn auch aus den vorausgehenden | Verhandlungen hinlänglich hervorgeht, daß eine solche gemeinschaftliche Ver- | fassung nur unter der Bedingung möglich sei, daß Unsere Souverainität in |

Unseren beiden Deutschen Herzogthümern nicht weiter, als dur die beste- henden, von Uns angenommenen Bundesgeseße begrenzt und beschränkt, und

daß die Bevölkerung dieser Herzogthümer sih der neucn Staatsordnung

aufrichtig anschließen würde.

Die Emigranten waren auf der Fahrt |

»Diese Voraussehungen sind nicht in Erfüllung gegangen. Die deutsche Bundesversammlung hat sich indie inneren Berfassungsangelegenheiten Unserer Monarchie eingemischt und Forderungen aufgestellt, welche weder in den Bundesgesehen eine Berechtigung finden, noch mit der Unabhängigkeit Unserer Krone und den Rechten Unserer zum Bunde nicht gehörenden ‘ande vereinbar sind, und die holsteinischen Provinzialsiände haben nicht nur jeden Vorschlag zu einer Uebereinkunft abgelehnt ; sondern sich selbst im Prinzipe gegen eine jede auf eine gemeinschaftliche Repräsentation gebaute Gesammt- Berfassung erklärt.

»Ein solcher Zustand innerer Per welcher hon ein Decen- nium hindurch die Entwickelung Unseres Reichs gelähmt hat, darf nit fortdauern. Nach den unbefriedigenden Ergebnissen der legten holsteinischen Ständeversammlung müssen Wir es daher jeyt für Unsere Regentenpflicht halten, über die verfassungsmäßige Stellung des Herzogthums Holstein in der Monarchie Bestimmungen zu treffen, welche, soweit dies möglich ist, den Forderungen des Deutschen Bundes entsprechen. Wir haben Uns da- bei auf das dringend Nothwendige beschränkt, um die weitere Ausbildung und endgültige Ordnung der freien Mitwirkung Unseres Volks und dessen verfassungsmäßigen Vertretern vorzubehalten «

Es folgen nun die 6 Artikel der Bekanntmachung, von denen die drei ersten vollständig lauten wie folgt:

Art. 1. Aus der in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg aus- geschriebenen Mannschaft soll mit Ausnahme der für Unsere Leibgarden bestimmten eine selbstständige Abtheilung Unseres Hecres, unter der ober- sten Leitung Unseres Kriegsministers, gebildet werden. Dieses Truppencorps soll mit allem zur vollständigen Ausrüstung nöthigen Material verfehen werden, und unter Berücfsihtigung der Kriegéverfassung des Deutschen Bun- des Unser Bundesfköntingent abgeben, Alle Ausgaben zur holstein - layehñ- burgischen Heeresabtheilung sollen aus den besonderen Finanzen des Her- zogthums Holstein entrichtet werden, welche dazu einen Zuschuß aus den Einnahmen des Herzogthums Lauenburg erhalten.

Art. 2. Das Herzogthum Holstein soll auch an den im vorläufigen Normalbudget vom 28. Februar 1856 für eine zweijährige Finanzperiode unter den Posten 1—G6 und 8—11 aufgeführten, für die Monarchie gemeinschaftlichen Ausgaben Theil nehmen, nämlich für: 1) Unsere Cioilliste 1,600,000 Rthlr. 2) Die Apanagen des Königlichen Hauses 706,600 Rthlr. 3) Den Geheimen ZStaáts- rath 106,600 Nthlr. 4) Verzinsung und Abtragung der gemeinschaftlichén Staats\schuid 12,290,000 Rthlr. 5) Das Pensionswesen 2,833,400 Rthlr. 6) Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 422,490 Rthlr. 8) Das Marine-Ministerium (darunter zwei im Normalbudget innerhalb der Linie aufgeführte Summen zum Betrage von 113,8735 Rthlr,, welche aus einem später eingezogenen Fonds herrührten) 3,037578% Rthle, 9) und 10) Dás ¡Finanz-Ministerium und das später damit vereinigte Ministerium für die gemeinschaftlichen inneren Angelegenheiten der Monarchie 821,818 Rthlr. 11) Verschiedene Ausgaben 266,000 Kthlr. ;

Dagegen soll die im 7. Posten des Normalbutgets für das Kriegs- Ministerium aufgeführte Zumme von 6,394,097 Rthlr. 1m Biennium auf 770,000 Rtÿle, gerabgeseht werden, nämlich für die oberste Verwaltung der Armee, für Unsere beiden Leibgarden und für die centralen Unterrichts- Anstalten, welche gemeinschaftlich verbleiben.

IRas in einer Finanzperiode von einem dieser Posten erspart wird, darf nicht zur Deckung der Mehrausgaben eines anderen verwendet tverden. Die über die obigen Säße des Normalbudgets hinaus nöthigen Zuschüsse sollen für Holstein den jolsteinschen Ständen zur Bewilligung vorgelegt werden.

Die gemeinschaftlichen Ausgaben werden aus den gemeinschaftlichen Einnahmen abgehalten. Vom Uebershusse wird der nach dem Verhältniß der Einwohnerzahl Holstein zustehende Antheil mit 21,31 pCt. den besonde- ren Finanzen dieses Herzogthums zugeschrieben. Sollten diese Ausgaben die Einnabmen übersteigen, haben die besonderen Finanzen Holsteins nach demselben Verhältniß zur Deckung der Unterbilanz beizutragen.

Art. 3. Insofern die Ausgaben für die locale Verwaltung der hol- steinishen Domainen und Forsten, sowie des Zoll-/ NYost- und Telegraphen- wesens in Holstein niht aus den im Normalbuget für jeden dieser Posten aufgeführten Summen bestritten werden können, follen die Vorschläge zu den nöthigen Zuschüssen den holsteinishen Ständen zur Bewilligung vor- gelegt werden, Diese Ausgaben werden vorweg aus den entjprewenden Einnahmen abgehalten, so daß nur deren Uebershuß in die gemeinschaftliche Einnahme cingcht. M

Árt. 4 lautet: Die Verwaltung der besonderen Finanzen des Herzog- thums Holstein soll auf Unser Ministerium für die Herzogthümer Holftem und Lauenburg übergehen. Art. 5. Die gesehgebende Gemwált in ällén ge- meinschaftlien Angelegenheiten soll für Ünser Herzogthum Holsteim von Uns und den holsteinschen Ständen im Veréin ausgeübt werden. Wenn ein solches Gese von Uns mit Genehmigung der Stände für Holstein er- [assen wird, ohne daß ein gleihlautendes Geseh gleichzeitig in den übrigen Landesthe:len eingeführt werden kann, sollen die in Folge dessen nothwendi- gen Veranstaltungen getroffen werden , insofern das Geseß ein NVérhältnis betrifft, worin eine verschiedene Gesezgebung mit der Aufrechthaltung der bisherigen Gemeinschaft unvereinbar ifi. Art. 6. Die im Art 9 enthal- tene Bestimmung tritt fogleïich , die übrigen ers naS dem Sé&blusse der Finanzperiode mit dem 1. April 1864 in Kráft. »Die näheren Vorschriften über das Verhältniß des Herzogthums Holstein und femer Vertretung zu den gemeinschaftlichen Angelegenbeiten der Monarchie folien der bolfteinken Ständeversammlung zur Beschiuznahme vorgelegt werden. Zun dem darüber

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in der Zukunst

auszuarbeitenden Gesezvorschlage werden nicht nur die jezt laui acmrorden

Wünsche nach größerer religiöser und bürgerlicher Freiheit berückiGUg: Were den, sondern auch die nöthigen Bestimmungen über eine Erweiterung des Mablrechts und dét Wählbarkeit, wie über eine behliezendr Mitreirfomnz der bolsteinscen Vertretung mit Rückficdt a

\teins Aufnabme finden.«

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j | Unterm 30: März ist durch das Conjeilspräfidium nah ürbcades

Allerböchstes Reskeipt an den Kriegäninisier m