TTZ
4) Eine Erklärung der Eltern oder Vormünder, oder sonst glaubhaft
hrter. Nachweis, daß das. Pensionsgeld von 105 Thalern |
jähtlih auf drei Jahre gezahlt werden soll. E 5) Ein- selbsigeschriebener Lebenslauf, aus welchem der bisherige _ Bildungsgang der Aspirantin zu ersehen und auf die Ent- widelung ihrer Neigung zu dem erwählten Beruf zu schlie- en i e s den zuleht besuchten Schulen und Bildungsanstalten erhaltenen Zeugnisse. cini, ( ‘ Außerdem hat fich die Bewerberin bei einem von ihr zu wäh- lenden Dircktor oder Lehrer einer höheren. öffentlihen Unter- richts - Anstalt, oder bei einem Königlichen Schulrath einer Prüfung zu unterwerfen und ein Zeugniß desselben über ihre Kenntnisse in der deutschen, englischen und französischen Sprache und Literatur, so wie in den Realgegenständen beizu- bringen. Diesem Zeugniß sind die riftli angefertigten und ceñsitten Prüfungs8arbeiten beizufügen. Hinsichtlich der erlang- ten musikalischen Ausbildung genügt, wenn nicht das Zeugniß eines Musikverständigen beigebracht werden kann, die eigene Angabe über die seither betriebenen Studien. Fertigkeit in den gewöhnlichen weiblichen Handarbeiten wird vorausgeseßt.
Jungfrauen, welchen es Ernst ist, in einer wohlgeordneten christ- lichen Gemeinschaft sich zu“ einem würdigen Lebensberuf vorzube- reiten, werden dazu in der Bildungs-Anstalt zu Droyßig eine Ge- legenheit : finden, die auch weniger wohlhabenden einen lohnenden Beruf sichert. :
In das mit dem Gouvernanten-Institut verbundene Pensio- nat für evangelische Töchter höherer Stände können eben- falls noch Zöglinge vom 10. bis 16. Lebensjahre Aufnahme finden. Dieselben sind bei dem Königlichen Seminar-Direktor Kritzinger in Droyßig anzumelden, von welchem auch ausführliche Programme über das Pensionat bezogen" werden können.
Berlin , den 14. April 1863.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-
Angelegenheiten. In Vertretung: Lehnert.
¡Finauz - Ministerium.
Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 127. König- licher Klassen - Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 10,000 Tblrn. auf Nr. 30,227. 2 Gewinne zu 5000 Thlrn. fielen auf Nr. 33,283 und 62,044. 2 Gewinne zu 2000 Thlrn. auf Nr. 4818 und 41,450.
36 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 368. 1224. 2432. 8077. 8401. 8973. 9881. 17,519. 17,676. 19,895. 20/867. 26,201. 28,941. 33/360. 35,718. 42,132. 42,424. 48,355. 48/389. 48,860. 51,017. 53,306. 63,897. 64,348. 65,666. 66,450. 67,159. 70,603. 77,781. 78/368. 78,881. 80,859. 82,098. 83/920. 84,936 und 93,453.
49 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 1035. 4518. 5453. 9297. 9472. 10,165. 11,113. 11,697. 13,530. 14,280. 18,883. 27/947. 29,608. 36,680. 36,951. 39,495. 40,174. 43,637. 43,947. 45,053. 47/640. 47,843. 50,600. 51,121. 51,789. 57,236. 58,313. 99,913. 60,588. 66,386. 67,844. 71,545. 71,956. 72,144. 72,321. 73,4359. 84,806. 86,307. 86,583. 87,558. 88,037. 89,781. 90,550. 90,974. 90,979. 91,751. 92,054. 92,739 und 92,814.
61 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nx. 48. 344. 566. 1996. 4363. 5415. 7911. 9401. 10,274. 12,100. 14,497. 16,457. 16,981. 18,794. 19,006. 19,122. 19,472. 19,591. 20,023. 21,654. 25,224, 28/708. 29,772. 33,114. 34,847. 34,952. 35,233. 40,403. 41,513. 41/651. 42,091. 47/309. 48,123. 48/353. 49,189. 49,250. 50,427. 53/990. 54,533. 56,191. 57,519. 58,190. 60,096. 61,253. 68,236. _69,544. 70,942. 72,220. 75,386. 77,857. 78,040. 81,449. 83,017. 83/067. 83,895. 85,284. 87,377. 90,652, 93,292. 94,118 und 94,664.
Berlin, den 21. April 1863.
Königliche General-Lotterie-Direction.
Preußische Bauk.
Bekanntmachung.
Neben den als Taxatoren für Wolle bei dem Lombard der Preuß. Haupt-Bank bereits fungirenden vereideten Wollmaklern Bernard, Ließmann und Parrisius, ist auch der vereidete Wollmakler Simon als Taxator sür Wolle bei dem Lombard der Haupt-Bank angestellt worden.
Berlin, den 18. April 1863.
Königl, Preuß. Haupt - Bank - Direktorium.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 21. April. Se. Majestät der König begaben Sich“ heut früh um 49 Uhr nach dem Exerzierplag hinter der Hasenheide, um daselbst das 2. Bataillon Kaiser Alexander Garde- Grenadier-Regiments (Nr. 1) und das Garde-Pionier-Bataillon zu besichtigen. Gegen #12 Uhr in's Palais zurücgekehrt empfingen Allerhöchstdieselben den Handels-Minister Grafen von Jyenpliß und ertheilten sodann einer Deputation der Städte Rathenow, Stendal und Tangermünde, welche die Bitte, eine projektirte Eisenbahnlinie allergnädigst zu konzessioniren, vortrug, eine Audienz. Von 12 Uhr ab fand der Vortrag des Militair-Kabinets. statt. Um 5 Uhr findet im Königlichen Palais ein Diner von 25 Couverts statt, zu welchem unter Anderen die zu den heute besichtigten Truppen in unmittel: barer dienstlicher Beziehung stehenden Offiziere befohlen worden sind,
— Auf die fortgesehzten unrichtigen Nachrichten in der » Volk s- zeitung« und in anderen Blättern, welche darauf berechnet sind, auf die Regierung den Schein eines kléinlichen und furchtsamen Ver- haltens in dèr Behandlung des Liedes: »Heil Dir im Siegerkranz« bei der Feier des 17. März c. zu werfen, wird hierdurch noch ein- mal erklärt, daß weder von dem Kultusministerium bei Anordnung der Festfeier in den Schulen, noch von dem Comité für die Anord-
“nung der Festmahle der Veteranen in den Garnisonen, weder direkt
noch indirekt irgend eine Weisung oder Andeutung wegen Weglassung einer Strophe dieses Liedes ausgegangen ist. Das von hier aus versendete Programm für die Festmahle enthält, nah dem Toaste auf den König, die Königin und das Königliche Haus, einfach die Bestimmung: Gesang: »Heil Dir im Sicgerkranz.« Eben \o is es eine leere Erfindung, wenn die »Börfenzeitung« be- hauptet, daß man die angeblihe Tendenz durch Zusendung unvoll- ständiger Abdrücke des Liedes aus der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei zu verwirklichen bemüht gewesen sei. Ob hiernach das ganze Lied überall vollständig gesungen worden, oder ob man sich hier oder da, um der Kürze willen, oder aus irgend einem an- deren Grunde darauf beschränkt hat; nur die erste Strophe, oder zwei, oder drei Strophen anstatt der sämmtlichen fünf zu singen, und welche, darüber hat freilih die Regierung keine Kontrole ange- ordnet. Wenn aber bei der in Nr. 81 der »Volkszeitung« ausge- \prochenen Behauptung beharrt wird, daß »bekanntlich im ganzen Lande bei dcr offiziellen Feier des 17. März in unserer National- hymne die Strophe: Nicht Roß, nicht Reisige u. \. w. unterdrückt« worden sei, so muß dies wiederholt als eine grobe Unwahrheit be- zeihnet werden, und nicht minder unwahr is e, wenn in Nr. 36 desselben Blattes gesagt wird, daß diese Unterdrückung, wenn nicht eine »offizielle«, \0 doch eine »offizióse« gewesen sei.
— Die preußische Depesche, welche sich Über die jüngsten Schritte Dänemarks in Betreff der Herzogthümer Schleswig-Holstein aus- spricht, ist an den königlichen Gesandten in Kopenhagen, Freiherrn von Balan, gerichtet und lautet:
Berlin, den 15. April 1863.
Ew. 2c. sind bereits durch einen anderweiten Erlaß vom heutigen Tage beauftragt worden, die Rechtsverwahrung, zu welcher uns die Bekanni- machung Sr. Majestät des Königs von Dänemark vom 30. v. M. in Be? tref der Verfassungsverhältnisse des Herzogthums Holstein, sowohl für den deutschen Bund wie für uns selber, nöthigt, zur Kenntniß des Herrn Mi- nisters Hall in einer Note zu bringen, welche der kaiserlich österreichische Ge sandte mit einem genau entsprechenden Schritte zu begleiten, zu unserer [eh- haften Befriedigung angewiesen worden ist.
Ich könnte mich hierauf beschränken, da durch die bereits angekündigte Mittheilung jener Bekanntmachung Seitens des Herzoglich holstein - lauen- burgischen Bundestagsgesandten an die Bundesversammlung , welche uns der andernfalls unabweislichen Nothwendigkeit, dieselbe selbst an den Bund zu bringen, überhebt, die Bundesversammlung in die Lage geseht werden wird, die Prüfung -und Beurtheilung einer Maßregel vorzunehmen, welche die inneren Verhältnisse eines Bundeslandes eben so sehr, wie die durch Vereinbarungen völkerrechtlicher Natur festgestellten Rechtsansprüche des Bundes berührt. Auch bin ih weit davon entfernt , dieser Beurtheilung und den zu fassenden Beschlüssen in einer Sache, welche keine speziell preuß! e, sondern eine gemeinsame deutsche Bundes-Angelegenheit ist vorgreifen zu wollen.
Aber ih darf auc nicht vergessen , daß es Preußen und Oesterreich ge“
wesen sind, welche jene Vereinbarungen durch ihre Verhandlungen mit der -
Königl. dänischen Regierung vorbereitet und herbeigeführt haben. Sie haben, nachdem die Verhandlungen unter ihnen selbst zum Abschlusse gediehen waren;/ unter Vorbehalt der definitiven Genehmigung des Bundes, mit dessen Man- dat sie béauftragt waren, die Zurückziehung ihrer Truppen aus dem Herzog thum Holstein und die Uebergabe der vollen Regierungsgewalt in die Hände des Königs-Herzogs angeordnet; sie haben die von ihnen festgestellte Verein- barung dem Bundestage zur Annahme empfohlen; und. es is auf ihren Antrag, daß der Bund in der Sißung- vom 29. Juli 1852 dieselbe geneh- migt und die Sanction der Veränderung eines Rechtszustandes ausgesprochen hat, welcher noch kurz vor dem Ausbruche der Wirren von
mühungen is in der Bekanntmachung vom 30. März d. J
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Sr. Majestät dem Könige von Dänemark. selbs als ein bestehender und alt- hergebrachter anerkannt, und gerade von Preußen in dem Frieden vom 2 August 1850 in integro gewahrt worden war.
Die Königliche Regierung hat sich schon damals’ nicht verhehlen können, daß fie durch ihre Empfehlung der Vorschläge und Versprechungen Seiner Majestät des Königs: von Dänemark zur Annahme: des Bundes eine ernste Rerantwortlichkeit gegen den lehteren- übernommen habe, und daß sie selbst Vorwürfen nicht entgehen werde, wenn das damals. ausgesprochene Ber- trauen auf eine wirklich befriedigende Lösung sih als eine Jllusion erweisen sollte. Jm Gefühle dieser Verantwortlichkeit “hat sie, auch nachdem ihr Mandat an den Bund zurückgegeben und die ganze Angelegenheit wieder in des lehteren Hände gelegt war, es für ihre Pflicht gehalten, im Lauf des seitdem verflossénen Decenniums, mit allen ihr im Wege freundschaftlichen Rathes und ernster Mahnung zu Gebote stehenden Mitteln auf: die wirkliche Ausführung jener Vorschläge und: die Erfüllung jener Verheißungen- hinzu- wirken. Sie hat namentlich im vergangenen Jahre durch die in. Gemein- schaft mit dem- Wiener Kabinet geführten Verhandlungen noch den Versuch gemacht, die Königlich. dänische Negierung zu einer Anerkennung der Rechte des deutschen Bundes auf der Basis der Vereinbarungen von 1851/52 zu beïdegen.
Die Antwort auf diese, von der größten Mäßigung eingegebenen Be- : enthalten.
Wenn die Königlich dänische Regierung bis dahin die 1851 und 1852 von ihr gegebenen Versicherungen nur unerfüllt gelassen hatte , so hat sie nunmehr durch diesen Erlaß denselben direkt zuwider gehandelt und sich in wesentlichen Punkten ‘ausdrücklih von ihnen losgesagt.
Der in dem Eingange der Verordnung gemachte Versuch, die Schuld der Nichtausführung auf den deutschen Bund und die holsteinschen Stände zu werfen, ist in sich selbst: zu nichtig, und bereits zu oft und zu- gründlich widerlegt, als daß es jeßt noch etwas Anderes bedürfte als einer einfachen Abweisung desselben. Wir werden es dem Bunde überlassen können, auf die Geduld hinzuweisen, mit welcher er nun zehn Jahre: lang auf die Aus führung gewartet hat.
Aber wir können nicht umhin, der K. dänischen Regierung schon jeßt und in unserem eigenen Namen zu erklären , daß wir die Bedingungen, unter welchen wir im Frühjahr 1852 in die Zurückgabe der Regierungs- gewalt in die Hände des Königs-Herzogs willigten und im Sommer dessel- ben Jahres die Sanction des Bundes dafür beantragten / durch. das jeßige Vorgehen der K. dänischen Regierung verleßt finden, und daß wir derselben weder uns noch dem Bunde gegenüber das Recht zugestehen können , von den Verpflichtungen , welche sie zuerst Preußen und: Oesterreich und sodann dem Bunde gegenüber, ausdrülich übernommen hatte, und welche bereits vor Jahren von der K. großbritannischen Regierung als eine Ehrenschuld bezeihnet worden sind, einseitig zurückzutreten.
In diesem Sinne haben wir unsere Rechtsverwahrung dnrch die: von Erw. Exc. übergebene Note eingelegt und wiederholen dieselbe noch besonders
in unserem eigenen Namen. j i Mir können es nur aufs Tiefste bedauern, wenn durch die neuen, den
Tendenzen einer bekannten, auf die vollständige Incorporation Schleswigs hinarbeitenden Partei entsprechenden Maßregeln das ganze Ergebniß der Verhandlungen von 1851 /52 wieder in Frage gestellt erscheint, und wenn dadurch selbst die lehten Vermittelungsversuche einer befreundeten und un- parteiischen Macht, wie die Königlich großbritannische Regierung sich erwie- sen hat, direkt entgegengetreten ist. Aber wir müssen die Schuld der mög- licherweise daran sich knüpfenden Verwickelungen lediglich der Königlich däni- schen Regierung zuschieben, welche es vorgezogen hat, statt der au von auderen Seiten unterstühten Rathschläge dieser Macht, den Eingebungen einer Partei zu folgen, welche unter dem Vorwande speziell dänischer Interessen das so wünschenswerthe und so natürliche gute Einvernehmen zwischen Dänemark und Deutschland zu stören beflissen gewesen ist.
Ew. Excellenz wollen den gegenwärtigen Erlaß durch Vorlesen zur Kenntniß des Königlich dänischen Herrn Minister - Präsidenten bringen und
ihm auch eine Abschrift desselben zurücklassen. h (gez.) von Bismar.
Sachsen. Altenburg, 19. April. Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin von Sachsen-Meiningen sind gestern Abend zum Besuche der hiesigen Herrschaften eingetroffen. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Meiningen wird morgen von hier die bereits länger beabsichtigte Reise nah Wien fortseßen , die Frau Herzogin dagegen noch einige Zeit hier verweilen. — Nächsten Dienstag erwartet Se. Hoheit der Herzog in Eisenberg den Groß- herzog von Mecklenburg-Schwerin auf einige Tage; später wird un- sere Frau Herzogin sich nach Dessau begeben. (L: Ztg.)
Württemberg. Stuttgart, 19. April. Gestern Abend um 5 Uhr: hat unser König, nach fünfmonatlicher Abwesenheit von Nizza zurückkehrend, seinen festlichen Einzug in die Residenzstadt ge- halten. Von dem eine Stunde entfernten königlichen Landhause Rosenstein bis zum Residenzschlosse war zu Seiten des königlichen Zugs die ganze Bevölkerung der hiesigen Stadt in allen Ständen und: Genossenschaften aufgestellt. Alle Glocken der Stadt wurden geläutet. Der König fuhr im offenen Staatswagen durch die Reihen hindur. i
Bayern. München, 19. April. Heute Morgen is der bayerische Konsul Bernau von Athen, wo seine Familie vorerst zurügeblieben ist, hier eingetroffen und noch im Laufe des Vormik- tags von dem Staatsminister v. Schrenk in einer längeren Audienz empfangen worden. Für heute Nachmittag is derselbe zu Sr. Ma- jestät dem König Otto berufen. (N. C.)
Hesterreïh. Wien, 20. April. Das heutige Abendblatt der »Wiener “Zeitung« veröffentliht den Text ‘der österreichischen Depesche vom 13. d. an den Gesandten in Kopenhagen und fügt hinzu, es habe Baron Brenner kurz nah Abgang dieser Depesche
auf den Wunsch des preußischen Kabincts die weitere Weisung er-. halten, gemeinschaftlich mit dem. preußischen Gesandten der dänischen Regierung eine Rehtsverwahrung in Form gleihlautender Noten zu, Übergeben. : 174
Ein Telegramm aus Hermannsstadt meldet, daß der Ru- mänenkongreß heute eröffnet worden sei. “441
Frankreich. Paris, 19. April. Jm. Senate fam gestern die Darimonsche Petition zur Verhandlung. Hr. Tourangin wollte auch den ersten Theil der Petition , die Interpretation eines Ver- fassungs-Artikels betreffend , dur die Vorfrage beseitigt wissen und erklärte , der Senat könne sih durchaus nicht anders; als durch die Kaiserliche oder seine eigene Jnitiative veranlaßt , auf irgend eine Interpretation einlassen, Der’ Senat beschloß, nahdem Hr. de La- gueronnière den Antrag der Kommission vertheidigt, und der Vice- Präsident des Senats, Hr. de Rayer, ihn darin unterstlißt hatte, die von Hrn. Tourangin beantragte Vorfrage nicht None und“ ging, ohne sich auf fernere Diskussionen einzulassen , zur Tages- ordnung über. Jm gesehgebenden Körper kam man gestern mit der Revision des Strafgeseßbuches zu Ende. Bei der Abstimmung Über den Gesammtentwurf, der die einzelnen revidirten Artikel, mit Aus- nahme des verworfenen Art. 334 (über Verfügung von Minder- jährigen), enthält, ergaben sich 152 Stimmen für und. 48 Stimmen gegen die Annahme desselben.
Das Verwarnungssystem hat die französische Provinzial - Presse gehörig eingeshüchtert. Die zweimal verwarnte »Opinion du Midi« erklärt, daß ihre vier Redacteure zurückgetreten seien, um das Blatt nicht in den Tod zu führen. Dié »Province« kann nicht weiter er- scheinen, weil der Drucker zu ängstlih geworden is und seine Officin nicht mehx zur Verfügung stellen will. ;
Der »Moniteur« beginnt heute mit dem Abdruck des von Busson ausgearbeiteten Berichts der Budget-Kommission, :
Ein . Telegramm aus Cadix meldet, ‘laut Nachrichten aus Vera- Cruz vom 22. März sei Puebla, das nicht habe fapitulixen wollen, am 16. März angegriffen worden j die Straße nah Meyiko sei dur cine französische Division gesperrt. Die »France« fügt inzu , daß dies die Division Bazaine sei, welche an der Atoyac - Brücke Posto gefaßt habe.
Jtalien. Jn der Sigzung des turiner Abgeoxdnetenhauses vom 18. April beklagte Ricciardi \{ch Über die schlechte Rechtspflege in den südlichen Provinzen und Über verschiedene an Briganten yöll- streckte summarische Hinrichtungen. Jn demselben Sinne sprach si Micelli, im entgegengeseßten der Minister Pisanelli aus, der die Richtigkeit der von den Vorrednern aufgestellten Behauptungen be- tritt. Die Forktsezung der Debatte ward auf die Zeit vertagt, bis E betreffende Untersuchungs - Ausschuß Bericht erstattet haben werde.
Aus Turin, 19. April, wird telegraphirt: »Der Minister Peruzzi ist nach Florenz abgereist. Herr Tourte, der hiesige Gesandte der Schweiz, ist gestern Abend gestorben.« |
Die »Gazzetta di Firenze« meldet, daß Graf Usedom, der preußische Gesandte, nun auch am Königlichen Hofe in Florenz ein- d ae ist, Ricasoli ist von Florenz nah dem oberen Valdarno abgereist.
Die »Politica del Popolo« theilt aus Mailand, 15. April, unter allem Vorbehalte mit, daß Mazzini in der Nacht vom 14ten auf den 15ten durch Mailand gekommen ist.
Griechenland. Athen, 11. April. An den leßten Straßen- Tumulten waren nicht allein die 300 Drachmen Monatsgage schuld, welche die Abgeordneten sich zuerkannt hatten; viel trug auch der Unwille über die Wahl Georgs 1. zum Könige Griechenlands dazu bei. Die Unzufriedenheit über diese Wahl zeigte sich auch in den öffentlihen Blättern. Die »Eunomia« und »Hieros ayon« haben sich mit Energie. gegen diese Wahl ausgesprochen, welche das Scepter Griechenlands der Hand eines Kindes anvertraut, und zwar in einem Augenblick, wo mehr als je eine kräftige leitende Hand Noth thue. Der englischen Regierung aber wird der Vorwurf gemacht , sie habe absichtlih einen minderjährigen König ihrer Wähl den Griechen auf- gebürdet , um dadurch eine neue Garantie für die Integrität der Türkei zu erlangen und den nationalen Bestrebungen der Griechen neue Schwierigkeiten zu bereiten. Die Polizei hielt hierauf eine Nachsuchung bei »Hieros ayonch und konfiszirte sämmtliche vorräthige Nummern dieses Journals. Ein anderes Blatt: »Ethnikon-, welches am leyten Mittwoch ein Gedicht zu Ehren des neugewähblten Königs enthielt, wurde öffentlich in einem Kaffeehause unter dem Jubel zahlreicher Anwesenden verörannt. Die Nationalversammkung machte nun das Ministerium für jene Straßen - Tumulte verantwortlich, weil dieses nichts gethän, um dieselben zu unterdrücken, und als einige Abgeordneten den Vorschlag machten , cin neues Ministerium zu bilden, wurde derselbe mit einer Mehrheit . von 40 Stimmen angenommen, und am 8. April fand die Ernennung der neuen Minister statt.
ußland und Poleg. Von der polnischen Grenze 19. April, wird der »Osts. Ztg.« gemeldet: Der im offiziellen »Dziennik powszechny« veröffentlichte authentische Text des Kalfser- lichen Amnestie-Erlasses vom 12. d. M. enthält gerade în der Haupt-