1863 / 104 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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T I I T tri C A De E ri pre Put 7 G A E E SR S5

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Minuisterium der geistlichen , Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Der praktische Arzt 2c. Dr. Berten ist zum Kreis - Physikus des Kreises Rummelsburg ernannt worden.

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Finanz - Ministerium.

Bei der heute beendigten Ziehung der 4. Klasse 127. König- liher Klassen - Lotterie fielen 3 Gewinne zu 5000 Thaler auf Nr. 9350. 18,344 und 65,410. 4 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 16,488. 62,564. 72,707 und 85,922.

A4 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 2479. 2690. 2699. 3146. 11,505. 12,980. 22,846. 26,597. 27,752. 29,387. 32,398. 32,739. 34,816. 36,395. 45,601. 48,188. 48,711. 50,357. 52,580. 52,710. 53,415. 55,161. 55,491. 56,767. 60,305. 63,879. 64/045. 66,922. 67,937. 71,038. 74,735. 76,539. 79,469. 79/959. 82,005. 83,457. 84,849. 85,497. 87,628. 89,983. 90,788. 92,410. 93,961. und 94,103.

52 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 1136. 1700. 2506. 2888. 5799. 7238. 10,919. 14,679. 16,077. 22,634. 22,636. 23,827. 23,937. 24,872. 26,073. 26,777. 27,174. 28,105. 31,560. 32,404. 33,955. 35,565. 36,881. 38,710. 40,309. 40,697. 44,743. 45,925. 47/095. 48,984. 49,981. 50,781. 60,453. 61,922. 62,740. 67,249. 71,799. 72,613. 74,176. 78,403. 79,276. 84,240. 84,882, 85/989. E 88,063. 90,782. 91,238. 91,520. 91,656. 92,294 und

jd. 83 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 1245. 5121. 7237. (789, 8655. 8701. 8913. 9496. 9673. 10,390. 12,251. 12,896. 13,286. 13/630. 13,866. 15,092. 17,027. 17,054. 18,236. 19,855. 20,369. 20,483. 22,027. 22,035. 22,044. 23,482. 23,868. 24,848. 24,981. 25,319. 26,510. 29,888. 30,046. 31,353. 31,992. 32,589. 32,864. 33,215. 34,748. 34,798. 39,586. 40,219. 43,332. 44,120. 44,291. 45,114. 46,459. 46,709. 47,638. 50,197. 57,359. 959/981. 61,651. 61,930. 63,231. 65,202. 65,599. 66,030. 66,155. 67,800. 68,803. 69,725. 69,930. 70,124. 73,290. 74,669. 77,468. 78,9295. 79,075. 81,562. 81,971. 82,264. 83,064. 84,057. 85,628. 86,920. 89,148. 90,234. 90,560. 90,964. 93,388. 94,899 und 94,996. Berlin, den 4. Mai 1863.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Prenßische Bauk.

Monats-Uebersicht der Preußishen Bank, gemäß §. 99 der Bank - Ordnung vom 5. Oktober 1846. Act v:

1) Geprägtes Geld und Barren 75,216,000 Thlr. 2 Kassen-Anweisungen und Privat-Banknoten 1,459,000 » 3) Wecchsel-Bestände 56,654,000 » 4) Lombard-Bestände 6,860,000 » 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen und

A ¿6s eda a dete 19,845,000 »

Passiva.

6) Banknoten im Umlauf 7) Depositen-Kapitalien 8) Guthaben der Staats-Kassen, Jnstitute und Privat-Personen, mit Einschluß des Giro- Verkehrs 3,041,000 » Berlin, den 2. Mai 1863.

107,842,000 Thlr. 26,653,000 »

Königliches Preußisches Haupt-Bank-Direktorium.

v. Lamprecht. Mehen. Schmidt. Dechend. Woywod. Kühnemann.

/ _A bg ereist: Se. Durchlaucht der General der Jnfanterie, Chef des Jngenieur-Corps und der Pioniere, und erste General-

Jnspecteur der Festungen, Fürst Radziwill, nah Glogau.

Der Kammerherr und General - Jntendant der Königlichen

Schauspiele, von Hülsen, nah Dresden,

_ Berlin, 4. Mai. Se. Majestät der König haben Aller: gnädigst geruht : dem Direktor der Sternwarte in Berlin , Professor Dr. Ende, zur Anlegung des von ‘des Königs von Jtalien Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des St. Mauritius und Lazarus-Ordens, dem Sanitäts-Rath Dr. H. W. Berend daselbs, zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Annen: Ordens dritter Klasse, so wie dem Musik-Direktor und Komponisten Carl Hering ebendaselbst, zur Anlegung der von des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha Hoheit ihm verliehenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, die Erlaubniß zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 2. Mai. Seine Majestät der König begaben Sih um 8 Uhr nah Potsdam, demnächst nach dem Bornstedter Felde, wo Allerhöchstdieselben in Erinnerung der vor 50 Jahren geschlagenen Schlacht bei Groß-Görschen die Parade des 1. Garde-Regiments zu Fuß, des Garde-Jäger-Bataillons und der Gardes du Corps abnahmen, welche Truppen in genannter Schlacht sich rühmlichst ausgezeichnet.

Seine Majestät besichtigten demnächst das Garde-Jäger-Ba- taillon, dann das 1. Garde-Regiment und begaben Sich nach Babels-

berg, wo der General-Lieutenant und General-Adjutant Freiherr

von Manteuffel Vortrag batte. Um 473 Uhr empfingen Seine Ma- jestät den Oberbürgermeister von Potsdam, Bayer, im dortigen Stadtshloß, nahmen die Rapporte der Gardes du Corps und des 1. Garde-Regiments entgegen, worauf ein Diner von 180 Couverts stattfand, zu dem außer den Königlichen Prinzen die Offizier-Corps der drei Truppentheile, welche am Morgen Parade gehabt und viele Herren, welche bei diesen Truppen gestanden und die glorreiche Schlacht mitgekämpft, befohlen waren. Um 5 Uhr kehrten Seine Majestät nah Berlin zurü.

0 Mai Se Majeliat der Kia sein im S r nach Potsdam, wohnten dem Gottesdienste in der Garnisonkirche daselbst bei; nahmen hierauf die Parade Über die 1ste Garde-Kavalle- rie-Brigade (zu Fuß) ab, worauf ein Dejeuner im Stadtschloß ftatt- fand. Hierauf begaben sich Se. Majestät nach dem Babelsberg, nahmen, begleitet vom Fürsten Pückler, einige Parkanlagen in Augen- schein, fehrten um 36 Uhr hierher zurück und nahmen den Vortrag des Minister-Präsidenten von Bismark entgegen.

4. Mai, Se. Majestät der Köntg nabmen beute den Vortrag des Geheimen Kabinets-Raths Wirklichen Geheimen Raths Allaire und des Wirklichen Geheimen Ober - Regierungs - Raths Costenoble entgegen, und ertheilten dem Grafen Hohenthal eine Audienz.

Die Gesetzentwürfe, betreffend die Verwaltung der Bergbau- Hülfskassen und die Bewilligung einer Beihülfe des Staats für die Eisenbahn-Verbindung von der Bergisch-Märkischen Bahn bei Ritters- hausen nach Lennep, sind von den betreffenden Kommissionen des Herrenhauses in der von dem Hause der Abgeordneten beschlossenen Fassung zur Annahme empfohlen worden. Hinsichtlich des Geseh entwurfs wegen Abänderung des §. 13 des Geseßes über die Be- steuerung der Bergwerke is dies nur mit der Maßgabe geschehen, daß der §. 1 des in Rede stehenden Gesezentwurfs die Ermüáâßi- gung der auf Grund von Verträgen zu entrichtenden Bergtwwerks-

Abgaben betreffend den nachstehenden Zusaß erhalte: »jedoch

nur unter der Bedingung, daß die Verpflichteten si zugleich für immer der allgemeinen Bergwerks-Steuer- geseßgebung unterwerfens.

Jn der heutigen (38.) Sihung des Abgeordnetenhauses wurden zunächst die verschiedenen Berichte der Agrarkommission über die Petitionen für Erlaß eines Consolidationsgesehes theils durch Tagesordnung, theils durch Ueberweisung an die Staatsregierung zur Erwägung erledigt. Dann stellte Abg. Dr. Virchow den An- trag, die Staatsregierung aufzufordern , in Zukunft sich sowohl in den Kommissionen, wie im Plenum nur durch Kom- missarien vertreten zu lassen, welche auf die Verfassung vereidigt scien. Der Antrag wird der Kommission für die Geschäfts- ordnung überwiesen. Dann folgt die Verlesung der Interpellation des Abgeordneten von Carlowiß, welche vom Minister des Jnnerj Grafen Eulenburg, beantwortet wirg und an die sich eine Diskussion knüpft, die bei Schluß unseres Blattes noch fortdauert.

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Posen, 2. Mai. Haussuchungen haben in dieser Woche hier und in der Provinz im weitesten Umfange stattgefunden. Verhaftet wurden, theils in Folge der Haussuchungen : Jos. Kierski v. Gon- sawa Albin Zychlinski, Leon Smitkowsfkfi , Anastasius Radonsfki, Bojanowski, Kurnatowski, Budzinski, Dehnel u. A. ¡ siherm Anschein nah lauter designirte Kreiskommissare für die Provinz Posen. Der Abgeordnete Guttry, angeblich General-Kommissar der provisorischen Regierung für das Großherzogthum Posen, hat sich der Verhaftung durch seine Abreise ins Ausland entzogen. (Pos. Ztg.)

Sachsen. Gotha, 1. Mai. Heute hat der hiesige Landtag durch einen mit 13 5 Stimmen gefaßten Beschluß den früheren Beschluß wieder aufgehoben, nach welchem die Aufstellung des Nor- mal-Lectionsplans und die Einführung resp. Beseitigung von Lehr- und Lesebüchern von der Zustimmung des Landtags abhängen solle. Ebenso hat der Landtag die frühere Besoldungsskala der Volks\chul- lehrer mittels heute gefaßten Beschlusses dur cine neue ersetzt.

Frankfnrt a. M., 2. Mai. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssißung vom 30. April lautet: Jn der leßten Bundestagssizung hatte sich die Großherzoglich Oldenburgische Re- gierung bei Anlaß der Verhandlung über den von der Königlich Gannoverschen Regierung bezüglich der Königlich Dänischen Bekannt- machung vom 30. März d. J. gestellten Antrag cinen besonderen Antrag vorbehalten; diefer ward heute von dem betreffenden Ge- sandten mit einer ausführlichen motivirenden Erklärung zum Pro- tokoll gegeben und geht dahin:

»die Bundesversammlung möge beschließen, der Königlich Dänischen Herzoglich Holstein-Lauenburgischen Regierung zu erklären, daß der Deutsche Bund,

1) nachdem die Königlich - Herzogliche Regierung die zwischen D und dem Bunde getroffenen Vereinbarungen von 1551 und 1852 unerfüllt gelassen und thatsächlich verleßt habe, da sie ferner den traktatmäßigen Charakter der dadurch eingegangenen Verpflichtungen in den an die Regierungen von Oesterreich und Preußen gerichteten Noten vom 6. November v. J. in Abrede gestellt und sih sogar von derselben durch die Bekanntmachung vom 30. März d. J. im Prinzipe lossage, nunmehr auch seinerseits alle Zugeständnisse, welche darin der Königlich-Her- zoglichen Regierung von ihm gemacht worden seien, wieder zurücknehme und

daß folglich die dem Deutschen Bunde im Art. 111, des Ber- [iner Friedens gewahrten Rechte in Kraft treten und daß die Bundesversammlung \sich die nach Umständen erforderlich \chei- nenden weiteren Beschlußnahmen vorbehalte. «

Auch dieser Antrag ward den vereinigten Aus\chüssen Überwiesen, während der k. dänische herzoglich - bolstein - lauenburgische Gesandte sich auf die gelegentlich des in lehter Sizung verhandelten hannover- {hen Antrags abgegebene Erklärung und eingelegte Verwahrung be- zog und auf den heute vorliegenden ausdehnte.

d

Die in einer früheren Sißung stattgefundenen Verhandlungen wegen Veranstaltungen einer Musterung der Kontingente des Bun- desheeres gelangten heute zu ihrem Abschluß, indem der Beschluß ge- faßt wurde: eine dergleichen Musterung sämmtlicher Kontingente der zehn Bundes-Armeecorps und der Reserve-Jnfantericdivision im Soms- mer und Herbste d. J. stattfinden zu lassen. Jn diesem Beschlusse wurde auch die Modalität dieser Musterung, namentlich, daß 1e drei bestimmten Bundesstaaten die Ernennung der Generale für die Muste- rung der zu den zehn Armeecorps gehörenden Kontingente zustehen, so wie daß die der Kontingente der Reserve-Jnfanteriedivijion theils von einem österreichischen, theils von einem preußischen und theils von einem bayerischen General vorgenommen werden soll, dann die Instructionen für die Generale 2c. festgestellt. (Fr. Bl.)

Bayern. München, 1. Mai. Vorgestern waren sämmt- lihe Mitglieder der hier tagenden Zollkonferenz von Sr. Maje- stät König Max zur Audienz und Tafel geladen. Die Berathungen der Jollkonferenz nahmen bisher ihren regelmäßigen Fortgang, und bereits hat eine größere Anzahl der vorliegenden auf das Zollab- sertigungsverfahren bezüglichen Anträge ihre Erledigung gefunden.

Graf v. Hompesch, der bayerische Ministerpräsident in Athen, welcher auf der Rüreise dorthin in Wien Befehl erhalten hatte, vorerst noch dort zu verbleiben, is nun heute Morgen wieder hier eingetroffen. Die noch in Athen zurügebliebene Gemahlin und Kinder des K. Konsuls Bernau werden nun nächstens ebenfalls hier ankommen ; sie sind gestern in Triest eingetroffen. Der K. preußische Konsul in Athen, Herr Hamburger, ist mit seiner Familie gestern hier angelangt. (N. C.)

Hesterreich. Wien, 2. Mai. Die »(Generalforrespondenz aus Oesterreich« bringt in einem Schreiben aus Petersbur g fol-

gende Analyse der Antworten, welche die russishe Regierung auf die drei Depeschen der französischen, englischen und österreichischen Regie- rung ertheilt hat. Der Kaiser ist damit einverstanden, daß die Ver- träge als Grundlage dienen , und erhält scine Rechte in Betreff der Auslegung der Rußland betreffenden Stipulationen aufrecht. Das Vertrauen der Mächte, welches sich darin ausspricht , daß sie ihm überlassen , die Mittel zur dauernden Beruhigung Polens aufzu- suchen , finde scine Rechtfertigung in den Jntentionen des Kaisers, die dahin gingen, abgesehen von dem Amnestie - Akt, die Jn- stitutionen, die ex Polen verliehen habe, aufrecht zu ex- halten und eventuell weiter zu entwickeln. Jn Betreff der An- wendung und Entwielung dieser Jnstitutionen , die nothwendiger- weise von der Rückkehr der Ruhe und des Vertrauens in Polen ab- hängig sei , könnten die Mächte sich auf die Fürsorge des Kaisers verlassen. Das Haupthinderniß sei die im Auslande organisirte per- manente Vershwörung. So lange dies Hinderniß nicht beseitigt, sei eine nelle Lösung der vorhandenen Schwierigkeiten kaum zu hoffen. Welche Stellung die Mächte einnehmen würden, das könne wesent- lih dazu beitragen, den Unordnungen in Polen, die in ihrem End- ziel auf ganz Europa gerichtet seien, Schranken zu seßen. Die Ka- binette würden daher aufgefordert, den geeigneten Weg zu betreten j alêdann sei Hoffnung vorhanden, daß der Kaiser sih früher in den Stand geseht sche, seine großmüthigen Jntentionen für seine polni- schen Unterthanen frei gewähren zu lassen.

Die »General-Korrespondenz« fügt hinzu, daß die drei Ant- wortschreiben, obwohl alle dem vorstehenden Gedankengange folgend, niht wörtlich gleich lauteten; die für Wien und Paris bestimmten seien am ähnlichsten, die nah London gerichtete sei von ibnen mehr verschieden, als jene beiden von einander.

Niederlande. Haag, 1. Mai. Unsere Erste Kammer hat gestern zum dritten Male den Entwurf eines Zehnt-Ablösung8gesehes mit 25 gegen 13 Stimmen verworfen. Die Zweite Kammer hatte den Entwurf mit großer Mehrheit angenommen. Der Gescyentwurf zur Regulirung des Unterrichts in den Mittelschulen wird jeßt in der Ersten Kammer berathen. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Jrland. London, 1. Mai Ihre Majestät die Königin is gestern in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin von Hessen und der jüngeren Prinzessinnen vom Windsor-Schloß nah Osborne abgereist.

Earl Russell und Viscount Palmerston trafen vorgestern im Schlosse von Windsor ein, wo sie Audienz bei der Königin hatten. Lord Palmerston is gestern wieder nah London zurückgekehrt.

Eine umfangreihe Sammlung der die polnische A ngelegen- heit betreffenden Aktenstücke ist von der Regierung dem Parlamente mitgetheilt, d. h. abschriftlich auf den Tisch des Hauses niedergelegt worden. Jn Blaubuchform wird sie für Parlamentsmitglieder und das Publikum erst morgen veröffentlirht werden.

In der gestrigen Sizung des Oberhauses zeigte der Earl von Shaf- tes8bury an, daß er die Ueberreichung der City-Petition betreffs der Polen- sache bis Freitag den 8. Mai verschiebt, weil ihm der Staatssecretair des Auswärtigen geschrieben hat, daß die Depeschen aus St. Petersburg erst in einigen Tagen erwartet werden. Earl Russell hat folgende das Schiff »Peterhof« und dessen Briefbeutel betreffende Mittheilung zu machen. Lord Lyons hat von Mr. Seward erfahren, daß vom amerikanischen Exekutiv- Comité beschlossen worden ist, das Schiff nicht freizulassen, sondern vor das Prisengericht zu stellen. Was die Post - Felleisen oder Pack&ete betrifft, fo hat die amerikanische Regierung beschlossen y dieselben in Gemäßheit des Schreibens (von Mr. Seward}) vom 317 Doberan lhre Adresse zu senden ; und dasselbe soll in allen ähnlichen Fällen geschehen. Mr. Seward sprach auch die Hoffnung aus, daß die zwei Regierungen zu einer oder der anderen befriedigenden Verständigung gelangen werden. Das Völkerrecht, sagte er, hat’ in Bezug auf die ziemlich neue Gewohnheit, so viele Postfelleisen durch Privatschiffe zu versenden, keine genaue oder klare Regel aufgestellt, und er wünschte daher über den Gegen- stand an Jhrer Majestät Regierung zu schreiben. Ueber Jnhalt oder Tên- denz dieses Schreibens hat Mr. Seward feine Andeutung fallen lassen, und dasselbe wird natürlich den Gegenstand künftiger Erwägung bilden müssen. Lord Chelmsford: Habe ih recht verstanden und sagt der edle Earl wirklich, daß die amerikanische Regierung in Zukunft die Postfelleisen an ihre Bestimmung gehen lassen will, ohne die Siegel zu erbrechen ? Jch hoffe, daß die Korrespondenz über den Gegenstand so bald als möglich vorgelegt werden wird. Earl Russell sagt, der edle Lord habe richtig verstanden (oder recht gehört). Was die Vorlegung der Korrespondenz betreffe, fo müsse Jhrer Majestät Regierung vorerst überlegen, was sie antworten, und was fúr Schritte sie thun solle. Der Herzog von Somerset (erster Lord der Admiralität) erklärt auf Befragen, daß, in Folge einer Resolu- tion des Hauses der Gemeinen , die Festungsbauten bei Spithead (Hafen und Rhede von Portsmouth) nicht aufgegeben, aber doch für jeßt eingestellt sind, und über ihre Wiederaufnahme wisse er nichts, da die Regierung Über feine Fonds dazu zu verfügen habe. Lord Derby bemerkt, nachdem er die Zeitungsberichte Über den Angriff auf Charleston gelesen , scheine es ihm, daß die föôderirten Panzerschiffe nicht eher sonderlichen Schaden litten, als bis sie an den Forts Sumter und Moultrie vorüber in den Hafen gedrun- gen und dort einem concentrirten Geschüßfcuer auf 300 bis 500 Ellen Ent- fernung ausgesezt waren. Earl Grey fragt, ob im Falle eines ähnlichen Angriffs auf Portsmouth der Feind nicht nahe genug hätte fommen föôn- nen, um die Bauwerften zu bombardiren? Der Herzog von Somerset