1863 / 110 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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die Bodenfläche von Eisenbahnen, Ländstraßen, Vicinalwegen durchzogen und durch zahlllose Staatsbauten bereichert worden is ; wie endlih die ruhmreichen Siege unserer Waffen und der unserer Politik im Auslande wiedergegebene hohe Einfluß einer bis jeht in der Welt beispiellosen Entwicklung des Volks- wohlstandes die Krone aufgesezt haben. Die Geschichte wird es berichten, durch welche Wunder der Weisheit, des Muthes und der Geschilichkeit der Erwählte des Volkes alle diese Dinge zu Stande gebracht hat; aber sie wird

auch das Geheimniß seines staunenerregenden Glückes enthüllen; ih meine |

das bedingungslose Vertrauen, die rührende Treue, mit welcher in Krieg und Frieden, in bösen und guten Tagen das französische Volk niemals aufgehört hat , ihn zu stüßen, sich um ihn zu scharen , ihn zu vertheidigen. Dieses Vertrauen is es, welches der Kaiser jeßt abermals anruft. Er verlangt vom Lande eine Legislatur, welche, da deren Mandat in dem Augenblicke zu Ende gehen soll, wo der Kaiserliche Prinz, der Sohn Frankreichs, am Vorabende seiner Großjährigkeit stehen wird, eben so ergeben, wie die beiden vorangegangenen, sei, und keine andere Sorge habe, als die Zukunft des Kaiserreiches. ;

Herr Präfekt, wenn es in Frankreich, wie in England, nur Parteien gäbe, welche über die Leitung der Geschäfte verschiedener Ansicht, alle aber in gleicher Weise unseren Fundamental - Jnstitutionen zugethan wären , o fönnte die Regierung sih in den Wahlen darauf beschränken, dem Kampfe der verschiedenen Ansichten beizuwohnen. Aber in einem Lande wie dem unsrigen, welches nah so vielen Kämpfen erst seit zehn Jahren ernstlich kon- stituirt ist, woûrde dieses regelmäßige Spiel der Parteien, welches bei un- seren Nachbarn die öffentliche Freiheit so glüklih befruchtet, sih nur als eine Verlängerung der Revolution und als eine Gefährdung der Freiheit dar- stellen können; denn bei uns giebt es Parteien, welche nur noch Komplotte (factions) find. Aus den Trümmern gestürzter Regierungen gebildet , und obschon Tag für Tag durch die Zeit geschwächt , die allein sie ganz vertilgen kann , trachten sie, in das Jnnere unserer Staats-Einrichtungen einzudringen, nur um deren Prinzip zu verderben, und die Freiheit nehmen sie nur in Anspruch, um dieselbe gegen den Staat zu kehren. Gegenüber einer Coali- tion von Haß, Groll und Trotz, welche den großen Leistungen des Kaiser- reiches sich widersetzt, ist Jhnen Jhre Pflicht, Herr Präfekt, ganz natürlich vorgezeichnet. Durchdrungen von dem freisinnigen und demokratischen Geiste unserer Staats - Einrichtungen, welche der Kaiser fich Tag für Tag Mühe giebt, weiter zu entwickeln, wenden Sie Sich nur an den Verstand und das Herz des Volkes! Lassen Sie alle Kandidaturen frei hervorteten, die Glau- bensbekenntnisse und Stimmzettel ausgeben und vertheilen nach den von den Gesetzen bestimmten Formen! Wachen Sie über die Aufrechthaltung der Ordnung und über die Regelmäßigkeit der Wahlhandlungen. Es i} Allen ein Recht und Ihnen eine Pflicht, alle unehrlichen Manöver, die Jntrigue, die Ueberrumpelung und den Betrug energisch zu bekämpfen, die Freiheit und Zuverlässigkeit der Stimmabgabe und die Rechtschaffenheit der Wahl ficher zu stellen.

Die Wakhl is} frei. Aber damit der gute Glaube des Volkes nicht durch geschickte Reden oder zweideutige Glaubensbekenntnisse getäuscht werden könne, nennen Sie laut, wie bei den früheren Wahlen, diejenigen Kandidaten, zu welchen die Regierung das meiste Vertrauen hat! Das Volk soll wissen, welche die Freunde und welche die mehr oder minder verlarvten Gegner des Kaiserreiches sind, es möge sih in aller Freiheit, aber in vollkommener Sach- kenntniß aussprechen. Wir sind nicht mehr in der Zeit, wo die Wahlen in den Händen einer kleinen Anzahl Bevorzugter lagen, welche über das Schik- sal des Landes verfügten, Dank dem Kaiser, welcher den alten oder neuen Versuchen aller Parteien, das Wahlrecht einzuschränken, zu widerstehen ge- wußt und jedem Franzosen das Recht, Wähler zu sein, hat bewahren wollen, zählt Frankreich heute, im Besiße des weitesten Stimmrechtes, das in Europa existirt, zehn Millionen Wähler, welche ihre Stimmen geheim abgeben und über ihr Votum nur Gott und ihrem Gewissen Rechenschaft abzulegen haben ; das i} die ganze Nation, welche, Herrin ihrer selbst, von Niemandem be- fehligt, vergewaltigt, korrumpirt werden kann.

Herr Präfekt, wenn die Regierung den Wählern die ungeheure Mehr- zahl der jeßt aus dem gesehgebenden Körper austretenden Deputirten zur Wiederwahl empfiehlt, so erweist sie ehrenwerthen Männern von erprobter Ergebenheit, die ja die Sympathie ihrer Mitbürger hatten, bevor sie die Gunst der Verwaltungsbehörde erlangten, nur eine wohlverdiente Huldigung. Wenn sie dagegen einigen dieses Zeugniß vorenthalten zu müssen geglaubt hat, so thut sie das ‘nicht einfacher Meinungs-Verschiedenheiten wegen ; denn sie hat es sih zum Geseß gemacht, die Unabhängigkeit der Deputirten durch- aus zu respektiren ; aber sie kann bei den Wählern nur Männer befürworten, welche der Kaiserlichen Dynastie und unseren Staatseinrichtungen ohne Rückhalt und Hintergedanken treu ergeben sind. Es ist alfo wahrheitswidrig, die Haltung, welche die Regierung gegen mehrere Kandidaten angenommen hat , aus ge- wissen Diskussionen zu erklären. Nur einige Deputirte aus der Zahl derer, welche bei einem wichtigen Falle gegen die Auffassung der Regierung ge- stimmt haben , werden nicht mehr offiziell patronisirt; aber ihr Votum ift dabei nicht in Betracht gekommen, und ih für meine Person versichere, daß ih niemals daran gedacht habe, Voten zu suchen, welche aus Gewissens- Skrupeln entstehen. Auf ein anderes Manöver mache ich Sie aufmerksam ; es genügt, dasselbe dem gesunden Sinne des Volkes zu bezeichnen. Die Verfechter gewisser Kandidaturen scheuen sich nicht, zu behaupten, daß, wenn ihnen auch die Unterstüßung der Verwaltungsbehörde mangele , sie sih doch der höchsten und erhabensten Sympathieen gewiß halten könnten, als ob die Verwaltungsbehörde bei den Wahlen etwas Anderes sein könnte, als das Werkzeug der eigenen Meinung des Kaisers!

Zum Schlusse, Herr Präfekt, erinnere ih Sie an die feierlichen Worte, welche der Kaiser bei Eröffnung der lehten Session gesprochen hat: »Sagen Sie Jhren Mitbürgern, daß ich \tets bereit sein werde, alles das anzuneh- men, was im Interesse der Mehrheit liegt; aber wenn ihnen darum zu thun ist, das begonnene Werk zu beschleunigen, Konflikte, welche nur zum Miß- vergnügen führen, zu vermeiden und die Verfassung, welche ihr Werk is, zu kräftigen, so möchten sie in die neue Kammer Männer \cchicken, welche, wie Sie, das gegenwärtige Regime ohne Hintergedanken annehmen und unfrucht- baren Zänkereien ernsthafte Berathungen vorziehen, Männer, die, vom Geiste der Zeit und von wahrer Vaterlandsliebe beseelt, in ihrer Unabhängigkeit den

Weg der Reglerung erleuchten und niemals Anstand nehmen, die Stabili- tät des Staates und die Größe des Vaterlandes. höher zu stellen, als das Partei-Jnteresse. «

Sie kennen jeßt, Herr Präfekt, die ganze Meinung der Regierung des Kaisers. Befolgen Sie genau die vorstehenden Anweisungen und erwarten Sie mit Vertrauen den Erfolg der Wahlen. Das Volk vom 10. und 20. Dezember wird in seinen Händen nicht das Werk, worauf es stolz ist, hinsinken [assen. Durch seine Vaterlandsliebe elektrisirt, wird es massenhaft zur Wahl kommen und einen neuen , glänzenden Beweis ablegen wollen, wie es an dem glorreichen Kaiserthume hängt, das es gegründet hat.

Empfangen Sie, Herr Präfekt , die Versicherung meiner ausgezeichnet- \stten Hochachtung. Der Minister des Innern, F. de D Ten:

Der Prinz Napoleon und die Prinzessin Clotilde sind, wie aus Alexandria telegraphirt wird, heute in Aegypten gelandet.

Zwischen Frankreich und Paraguay is} cine Convention abge- \chlossen worden, deren Text der »Moniteur« heute publizirt.

Italien. Die gegenwärtige Session des Turiner Parlaments wird am 15. d. M. geschlossen werden und der Anfang der neuen Session is auf den 21. d. M. festgeseßt. Jn der Zwischenzeit wird der König der feierlichen Einweihung der Eisenbahn von Ancona nach Pescara beiwohnen.

Nußland und Polen. Aus Warschau, 6. Mai, wird der »Pos. Ztg.« gemeldet: Rücfsihtlih des unglücklichen Miniszewsfki wird hier der Grundsay befolgt: erst morden, dann verleumden. Dieser fähige Feuilletonist hat im »Dziennik powszechny« eine Reihe von Artikeln über Arbeit und Bildung geschrieben, welche seine Ver- leumder nur hätten beherzigen sollen. Man schadet der nationalen Sache ungemein, wenn man fie mit gemeinen Mordthaten besudelt ; wenn man die Mörder ehrt. So soll der Mörder des bekannten Felkner jeßt ein Kommando unter den Jnsurgentruppen haben, ob- gleich seine Unthat allgemein bekannt ist. Die Stimmung ift hier nicht mehr so siegesgewiß, als vor einigen Wochen; man verzichtet darauf, zu siegen, und will sih nur halten, in der sicheren Aussicht, daß Kaiser Napoleon zu Hülfe kommen wird. Auch auf den Ueber- tritt des russishen Militairs wird gerechnet. Jm Allgemeinen ist beschlossen, die rusfischen Gefangenen, um die Stimmung des Mili- tairs nicht zu verschlimmern, besser als bisher zu behandeln, doch hat man sich kürzlich nicht entbrochen, einen Major Chmielecti, der in die Hände der Jnsurgenten gerathen war, an einem Baum zu erhängen.

Martin Lelewel, ein einfacher Handwerker, dessen Schaar jeßt zerstreut, zum Theil über die österreichishe Grenze gedrängt worden, ist vom Central-Comité zum Obersten ernannt worden. Dasselbe Comité hat die hiesige englische Gesellschaft, welche mit dem Grafen Wielopolsfki einen Kontrakt wegen Kanalisirung und Wasserleitungen in der Stadt abschließen wollte, mit dem Bemerken gewarnt, daß es diesen Akt als ungültig betrachten und die Ausführung ver- hindern werde, da Graf Wielopolski, des Rechts\hutzes beraubt, keine Kontrakte im Namen der Stadt abschließen könne.

Aus Wilna, den 5. Mai berichten die Petersburger Blätter telegraphisch: Der Oberst Timofejew hat mit 2 Compagnieen des Pawlowschen Garde - Regiments die Jnsurgentenbande Narbut's aufs Haupt geschlagen. Narbut selbst is geblieben; mit ihm sind gegen 100 Insurgenten , größtentbeils Edelleute , getödtet oder ver- wundet worden. Außerdem sind eine Fahne, viele Waffen, Pulver, Blei, Kleidungsstücke und Mundvorräthe in unsere Hände gefallen.

In einer telegraphischen Depesche der »Wien. Ztg.« aus Krakau, den 8. Mai, heißt es: Bei Szyce, wohin die russische Garnison von Michalowice gestern Vormittags in Eilmärschen ab- gerüdckt ist, dann bei Wielkawics fand gestern von 1 Uhr bis Z Uhr Nachmittags ein Gefecht zwischen 500 Jnsurgenten und russischen Truppen in unbekannter Zahl statt. Die Jnsurgenten wurden ge- schlagen und zersprengt ; einem Theil gelang es sh ins Jnnere von Polen durchzuschlagen. 141 Jnsurgenten wurden nach Krakau ge- bracht. Die Zahl der gefallenen und verwundeten Jnfurgenten ist noch unbekannt; der Anführer des Gefehts von Wielkawvics, Szymonowicz, soll verwundet in Tomaszowice liegen. Von den Russen wurden 1 Hauptmann und 1 Mann getödtet, 3 Mann ver- wundet. Ueber 200 Russen stehen in Szyce.

Eine andere Depesche der »Wien. Ztg.« aus Krakau, 8. Mai, (Nachmittags), berichtet: Aus Zabierzow is die Meldung eingetrof- fen, daß um halb 10 Uhr Vormittags Truppenbewegungen sichtbar und Schüsse gehört wurden. Von der bei Szyce versprengten Jn- surgentenabtheilung treffen heute Abends 35 Flüchtlinge nebst 6 Pferden ein. Ein Telegramm aus Brody meldet: Heute wur- den in Ponikowice und Gaje Dilkowickie Kanonenschüsse gehört.

Aus Krakau, 9. Mai, wird der »Wien. Ztg.« mitgetheilt: » Mehrere vorgestern in Chwalowice eingetroffene flüchtige Jnsur- genten des Czachowsfki'schen Corps erzählen , daß dieses Corps 1900 Mann stark am 5. unweit Ozarow , oberhalb Sandomir , ge- schlagen und zersprengt wurde.

Dánemark. Kopenhagen, 8. Mai. Jn der heutigen Reichsrathssizung wurde der Geseßentwurf, der die Veränderung in dem vorläufigen Normalbudget betrifft, nach einer kurzen Diskussion mit 37 gegen 7 Stimmen der zweiten Behandlung überwiesen. Der Finanzminister äußerte unter Anderem, es sei der Regierung noch

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nicht möglich, irgend eine bestimmte Erklärung darüber abzugeben, wie weit der Entwurf in Betreff der Armee in dieser Sihung vor- gelegt werden würde. , D

Amerika. New-York, 30. April. Der konföderirte Ge- eral Stonewall Jason soll die zwishen Cumberland und iedmont gelegene Eisenbahnstrecke mit einer starken Truppenmacht beseht haben. Auch an der Grenze Pennsylvaniens in Westvirginien ließen die Konföderirten fih in starken Abtheilungen sehen. Man fürchtete für die Sicherheit von Wheeling und Pittsburg, und, um die bedrohten Punkte westlich von Cumberland zu s{üßen , sind 8000 Mann von Washington aus dorthin abgesandt worden. Der Bericht des Kongreßaus\husses Über die bisherige Kriegsführung at ‘eine allgemeine Verstimmung verursacht. Dazu fommt daß zwischen dem Präsidenten und General Hooker wichtige Meinungs- verschiedenheiten eingetreten sein sollen. Hooker , so heißt es [egte dem Präsidenten cinen Operationsplan vor, zu dessen Ausführung ein größerer Theil der bei Washington stehenden Truppen erforder- lich sein würde, als sich mit der Sicherheit der Hauptstadt verträgt. General Halleck verwarf diesen Plan sofort als tollkühn, der Prä- sident theilte des lehteren Besorgnisse, und da Hooker an seinem Plane festhält , wird das Kommando der Potomac- Armee wahr- heinlich einem andern übertragen werden. Es wird stark zu Gun- sten Fremont's agitirt, jedoh glaubt man , daß Halleck selbst das Kommando übernehmen werde. Die 60 Mill. Dollars betragen- den Solduückstände an die Armee sind liquidirt worden. Dasselbe soll demnächst mit den rüständigen Wittwenpensionen geschehen.

Am 27. April ist der Dampfer » Anglo-Saxon« auf seiner Fahrt von Liverpool und Londonderry nach Quebec während eines dichten Nebels, drei Meilen von Cape Race entfernt, gescheitert. Schiffe wurden zu dem Schausplaye des Unglücks hingeschickt, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten j doch meldet - eine Depesche des Postbeamten des Dampfers, daß alle Postfelleisen verloren und aus der Zahl von 445 Passagieren und Matrosen 297 umgekommen sind.

Der Dampfer » Arabia « is mit Nachrichten aus New - York vom 29sstten v. M. in Cork eingetroffen. _BDie Expedi- tion des Generals Banks hat in drei Treffen am Teche-Flusse die Konföderirten zersprengt und ihnen 1500 Gefangene abgenommen. Zwölf weitere Transportschiffe haben die Batterieen der Konföderirten bei Joint-Grant, unterhalb Visburg, passirt. Ein Theil der Po- tomaf-Armee hat den Rappahannock überschritten ; man nimmt an, daß General H ooker die Absicht habe, nah Frederiksburg zu gehen. Die Konföderirten sind in Westvirginien und Maryland eingerückt und haben Morgantown genommen.

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S8erliner Getreidebhörse vom 11. Mai.

[ei O 162 ität, fein gelb schles. 69 bis Waizen lac D872 Thlr. Bach. Qualitat, fein gelb schles, O 68% Thlr. ab Babn bez., fein weissbunt poln. 69% Thlr. ab Bahn bez., isit do. T2 Thlr. ab Kahn bez. : i 1 B gen loco 80—82pfd. 45% Thlr. ab Kahn bez., Kleinigkeiten 82- bis 38pfd. 46 Thir. ab Kahn hbez., abgelaufene Anmeldung Zem. unter Frühjahr bez., Frühjahr u. Mai - Juni 45§--5—% Thlr. Dez, e 0 Juni Juli 46-— Thlr. bez. h Ds s „Juli-August Ed bis 46% Thlr. bez., 3 Br., 5 G., September-Oktober 47{—{—4 Thlr. bez, Gerste, grosse u. kleine 32—39 Thlr. pr. 1750pfd. A Hafer loco 23 24% Thlr. pr. 1200pfd., uckermärker ch4 Thie. ab Bahn bez. Lieferung pr. Frühjahr 234 —24 Thlr. bez., Mai - Er 295 Thie, bez. Juni - Juli 23%—24 Thlr. bez, u. Br., Juli-August ¿44— Thlr. bez. P artiiaua Erbsen, Kochwaare 45 90 Thlr., Futterwaare 41 43 Thlr. t. 24100 Lhir, n L a D / Rüböl loco 152 Thlr. Br., Mai 154 e Thlr. bez. 1 Br., 15% 6. Mai - Juni 154 —% Thlr. bez, Bre, 7G, Juni Juli: 144, % Thir.

bez. u. Br., % G., Juli-August 14% Thle, bez. u. G., §4 Br., September-

Spiritus loco ohne Fass 14% Thir. bez. Mai u. Mai-Juni 144; bis 1544—15 Thlr. bez., Br. u. G., Juni-Juli 15#—4—% Thlr. bez., Br. u. G., Juli-August 154 Thlr. bez. u. Br., 5 G., Lam 15% Thlr. bez, Br. u. G., September-Oktober 16—% Thlr. bez. u: Br., 16 6., Oktober-November 155 Thlr, Br., 155 G.

Weizen zu billigeren Preisen mehrseitiger Handel. Roggen loco zu wenig veränderten, aber festen Preisen einiger Umsatz. Termine setzten fest ein und besserten sich im Verlauf der Börse um ca. 4 Thlr. Gek. 17,000 Ctr. Hafer loco stille, Termine steigend. Gek. 600 Ctr. Auch für Rüböl trat Kauflust éntschieden ins Uebergewicht und sind nahe Termine nicht unwesentlich höher bezahlt, entferntere Termine fanden auch vermehrte Beachtung. Spiritus schloss sich in der Tendenz den übrigen Artikeln an und bei grosser Zurückhaltung der Abgeber wmuss- ten auch hier für-alle Terinine höhere Preise bewilligt werden. Gek.

60.000 Quart.

Breslau, 11. Mai, 1 Uhr 46 Minuten Nachmittags, (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 92 Br. Freiburger Stamm-Actien 134% G. Oberschlesische Actien Litt. A. u. C. 1615 G. do. Litt. B. 1414 G. Oberschles. Prioritäts-Obligationen Litt. D., proz, 97% G.; do. Litt. F., 4ïproz., 101% Br.; do. Litt. E., 3ZPr0Z., 85% Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 64% Br, Neisse-Brieger Actien 945 Be. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 66% G Preuss. proz. Anleihe von 1859 1065 Br.

Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 14 Thir. Geld. 67—T9 Sgr., gelber 67—75 Sgr. Roggen 47—52 Sgr. 40 Sgr. Hafer 26—30 Sgr. ;

Die heutige Börse war in günstiger Haltung und waren namentlich österreichische Effekten begehrt und höher. Eisenbahn - Actien ohne Veränderung. :

Stettin , 11. Mai, 1 Uhr 25 Minuten Nachmitt. (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen 62—T71, Juni-Juli 685 bez., Juli-August 692 da. Roggen 45 -- 454 bez., Mai - Juni 455 bez. u. G., Juni - Juli 45L—45%, September-Oktober 463 bez. Rüböl 15%, Mai 15% da, Sep- tember-Oktbr. 1375 bez. E anf ae R 145 bez., Juni-Juli 15, Juli-Anugust 15%, August-September 195 da. i

wien, 145 M. Mittags 12 Ubr 30 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.)

Fest und beliebt. i d - S5nroz, Metalliques 76.90. át{proz. Metalliques 69.00. 1854er Loose

95 75. Bank-Actien T98.00. Nordbahn 174.20. National-Ánleihe 81.20. Ebe ditsAiten 194.30. Staats-Eisenbahn-A ctien-Certifikate 215.00. Lon- don 110.00. Hamburg 82.25. Paris 43.65. Böhmische Westbahn 158.75. Kreditloose 133. T5. 1860er Loeose 99.20. Lombardische

Eisenbahn 259 . 00.

Weizen, Weis8er Gerste 35 bis

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 12. Mai. Jm Opernhause. (103te Vorstellung.) Die Willys, oder: Gisela. Phantastisches Ballet in 2 Abtheilungen von St. Georges und Coralli. Musik von A. Adam. Gast: ör. Couqgqui, vom K. K. Hof - Operntheater zu Wien. Gisela. An- fang 7 Uhr.

Mittel-Preise. ,

Im Schauspielhause. (126ste Abonnements-Vorstellung.) Der Jugendfreund. Lustspiel in 3 Abtheilungen frei nah Anceloë und Tomberusse von Franz von Holbein. Hierauf : Der Kammerdiener. Posse in 2 Abtheilungen von Leitershofen.

Kleine Preise. ;

Mittwoch, 13. Mai. Jm Opernhause. (104te Vorstellung.) Robert der Teufel. Oper in 5 Abtheilungen nah dem Französischen von Delavigne , überseßt von Th. Hell. Muftik von Meyerbeer. Ballet von P. Taglioni. Gäste: Frl. Santer, vom Theater zu Magdeburg: Alice; Frl. Maria Fevàr y, vom Theater zu Pesth: Jsabellaj Herr Lindeck, vom Theater zu Nürnberg: Bertram. Anfang 6 Uhr.

Mittel-Preise. 4 gin

Im Schauspielhause. (127ste Abonnements-Vorstellung.) Donna Diana. Lustspiel in 4 Abtheilungen nach dem Spanischen des Don

Oktober 13Z7—2- Thlr. bez. u, Br., 2 G- tats : Leinöl loco 155 Thir. Br., Lieferung pr. Mai 15 Thir. bez.

Augustin Moreto, von West.

Oeffentlicher Anzeiger.

[1402] S tebt : Gegen den unten näher bezeichneten Handlungs- diener Julius Biber is die gerichtliche Haft wegen Theilnahme am Diebstahle beschlossen wor- den. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt wer- den fönnen, weil derselbe hier nicht betroffen worden is}. Ein Jeder, welcher von dem Ausfent- haltsorte des 2c. Biber Kenntniß hat, wird auf- gefordert, davon der nächsten Gerichts - oder Po- lizei- Behörde Anzeige zu mah Gleichzeitig werden alle Civil - und Militair- Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den Angeschuldigten zu vigiliren , ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen hei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel-

hörden des Auslandes rigkeit versichert.

| dern mittelst Transports an die Königliche Stadt- voigtei - Direction hierselbst abzuliefern. 4 die ungesäumte Erstattung der dadurch entstande- nen baaren Auslagen und den verehrlichen Be-

Berlin , den 5. Me U Fônigliches Stadtgericht, bc Me mea 20 Untersuchungssachen, ßiger Jahren befunden haben. Kommission I. für Voruntersuchungen. Signalement.

Der 2c. Julius Biber ist 20Jahre alt, am 28. Januar 1843 in Schweh geboren, mosaischer Religion, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat \hwarze Haare, braune Augen, schwarze Augenbrauen.

[1404] i 4 Gefundener Leichnam.

Am 6. d. Mts. is im neuen Kanal an der Schleuse ein unbekannter männlicher Leichnam aufgefunden worden, der bereits stark in Verwe- sung übergegangen war. A I

Der Verstorbene war von s{chwäclihem Körper- bau, etwa 5! Z! groß und mag sich in den dret- Das Haar ist dunkelblond, die Stirn hoch, die Nase klein und spiz, Kinn und Mund gewöhnlich, die Zähne vollständig, die Gesichtsbildung klein und oval.

Bekleidet war der Leichnam mit einem weißen Chemisett, einem s{warzseidenen Shlips, leinenen Unterhosen, s{warzen Tuchhosen mit Gummi-

Es wird j

eine gleiche Rechtswillfäh-