1863 / 125 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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über Lewin, a: Eüdowä 8/30 Vörmittags, aus Reinerz 4,30 Nachmittags, Beförderungszeit 1% Stunden, in Reinerz Anschluß

nach und von Glag. (Frankenstein),

b) eine tägliche Personenpost zwischèn Cudowa und Lewin, ‘aus Cu- dówa 7;30 Abends; aús -Lewin 6,30 Vormittags, Beförderungs- chluß nach und von Reinerz, Glaß,

zeit 1 Stunde, in Lewin Anf Frankenstein ; 2) für Langenau:

a) eine täglich zweimalige Post zwischen Langenau und Habelschwerdt, aus Langenau 9,10 Vormittags und 9,30 Nachmittags, aus abelshwerdt 5,30 früh und 4,15 Nachmittags, Beförderungszeit

5 Minuten, in Habelschwerdt Anschluß nach und von Glaß,

Frankenstein ; 3) für Bad Lande ck:

a) eine täglich zweimalige Personenpost zwischen Frankenstein und Bad Lande, aus Frankenstein 10,10 Vormittags und 4,45 Nach- mittags, aus Bad Landeck 12,30 Nachmittags und 6,30 Vormit- tags, Beförderungszeit 5 Stunden, in Frankenstein im Anschlusse an die Eisenbahnzüge nah und von Liegniß (Breslau-Waldenburg),

b) eine tägliche Personenpost zwischen Glaß und Bad Landeck, aus Glag 3 Uhr früh, aus Band Landeck 9,30 Abends, in Glay An-

chluß an die Posten aus und nah Frankenstein ; 4) für Bad Reinerz:

a) cine tägliche Personenpost zwischen Glaß und Bad Reinerz , aus Glag um 1,45 Nachmittags, aus Bad Reinerz 10 Vormittags,

in ‘Glag Anschluß an die Posten nach und von Frankenstein,

b) außerdem bestehen zwischen Glaß und Reinerz Stadt eine täglich zweimalige Personenpost, aus Glag- 8 Uhr Abends und 27 Uhr früh, aus Reinerz 5 Uhr früh und 10 Uhr Abends, Beförderungs- zeit 24 Stunden, in Elaß Anschluß nah und von Frankenstein

und Neiße ; 5) für Salzbrunn:

\

brunn, aus Freiburg 825 Vormittags, 2,55 Nachmittags, 8,55 Ö / g g9/ ©/

Abends, aus Salzbrunn 5,95 Vormittags, 12 Mittags, 6 Abends,

Beförderungszeit 1 Stunde 15 Minuten, in Freiburg An-

{luß an die Eisenbahnzüge nah und von Breslau, Liegniß;

Frankenstein,

b) eine tägliche Personenpost zwischen Reichenau und Salzbrunn, aus ‘Reichenau 11,50 Vormittags, aus Salzbrunn 3,30 Nachmit- tags, Beförderungszeit 45 Minuten, in Reichenau Anschluß an die Posten nah und von Hirschberg;

6) für Charlottenbrunn bestehen die Postverbindungen :

a) dur die tägliche Personenpost zwischen Waldenburg und Neurode,

aus Waldenburg 10,15 Abends, in Charlottenbrunn 11,45 Abends, aus Charlottenbrunn 3% früh, in Waldenburg 57 früh,

b) durch die tägliche Personenpost zwischen Waldenbuïg und Tann-

hausen, aus Waldenburg 9,40 Vormittags, in Charlottenbrunn 11,10 Vormittags, aus Charlottenbrunn 44 Nachmittags, in Walderibürg 6%; Abends, in Waldenburg Anschluß an die Eisen- bahnzüge nah und von Breslau, Liegnitz 2c.

Zur Bequemlichkeit derjenigen Personen, welche nach Salzbrunn zu reisen beabsichtigen, is die Einrichtung getroffen worden, daß vom 1. Juni d. J. ab bei “jedem von Breslau nach Freiburg und von Liegniß nach Königszelt (Freiburg) abgehenden Personenzuge sowohl in Breslau als in Liegniß, zugleich mit dem Eisenbahn-Billet zur Reise nah Freiburg auch Passagier - Billets zur Reise mit der Post von Freiburg nah Salzbrunn gegen Erlegung des Personengeldes von 75 Sgr. gelöst werden können. Das Reisegepäck wird von Breslau resp. Liegniß direkt nah Salzbrunn expedirt; die Reisenden haben in Freiburg für das Umladen ihres Gepäcks nicht Sorge zu tragen, dasselbe vielmehr in Salzbrunn bei der Postanstalt gegen Rückgabe der Bagagezettel in Emvfang zu nehmen. Ueberfrachtporto wird in Salzbrunn nacherhoben.

Bei der Korrespondenz an Personen, welche fich in den Badeorten zu Landeck und Reinerz aufhalten , ist der Bestimmungsort auf den Adressen deutlich mit »yBad Reinerz« und »yBad Landeck« zu bezeichnen.

Breslau, den 27. Mai 1863.

Der Ober-Post-Direktor Schröder.

Nicbtamtiices.

Preußen. Berlin, 30. Mai. Se. Majestät der König nabmen heute die Vorträge des General - Lieutenants und General- Adjutanten Freiherrn von Manteuffel , des Wirklichen Geheimen Raths, Geheimen Kabinets - Raths Jllaire und des Minister - Prä- sidenten, so wie in Gegenwart des Kommandanten die Mel- dungen des General - Lieutenants von Othegraven , der General- Majors von Jacobi und von Le Blant-Souville, des Obersten Grafen Dohna und des Kaiserlich französischen Militair - Bevollmächtigten, Grafen von Clermont, entgegen.

Die Ratification der unter dem 4. April d. J. in Ham- burg abges{lossenen Verträge wegen der Elbzölle ist allseitig erfolgt. Der Austausch der Ratifications-Urkunden der Vereinbarung zwischen Preußen, Oesterreich, Sachseu, Anhalt-Dessau-Köthen , Anhalt-Bern- burg und Hamburg wegen Verwaltung und Erhebung des gemein- \chaftlichen Elbzolles zu Wittenberge hat heute zwischen dem Ministew der auswärtigen Angelegenheiten Herrn von Bismarck und den Vertretern der übrigen betheiligten Staaten hier stattgefunden.

a) eine täglih dreimalige Personenpost zwischen Freiburg und Salz-

i Großbritannien und Jrland. London,: 28. Mai: Deér Vice -Admiral Sir W. F. Mäártin hat das ‘Konimando Mittelmeer-Geschwaders niedergelegt und ist von Malta abgereist um sich hach England zu begeben ; ‘in seine Stelle rückt der Vice-Admiral Robert Smart cin. :

Frankreich. Paris, 28. Mai. Aus ‘Vera - Eruz hat ‘die »France« Nachrichten, welche bis zum 26. April reichen, aber auch nur melden, daß die Belagerung Puebla's fortdauerte.

Vice - Admiral Jurien de la Gravière isst mit der »Dryadé« gestern in Brest angekommen; seine Kenntniß von dem, was in Mexiko vorgeht, reiht nur bis zum 17. April ab Vera-Cruz.

Die Dampffregatte »Entreprenante« , welche zwei halbe Batte- ricen Artillerie vom 3. und 5. Regiment an Bord hat, so wie De- tahements von Train und Kriegsmaterial für das Exrpeditions- Corps in Mexiko , is vorgestern von Cherbourg direkt nach Vera- Cruz abgegangen. '

Portugal. Lissabon, 24. Mai. Die ‘Stimmung im Norden des Landes wird als sehr regierung®feindlich geschildert und an einigen Orten, wie zu Foseoa und Braga, haben Ruhestörungen stattgefunden. Die Cortes berathen das Budget und der Finanz- Minister hatmehrere wichtige Zoll-Ermäßigungen angekündigt. Der lehte brasilianische Dampfer mußte Quarantaine abhalten, da in Bahia einer Erklärung des Sanitäts-Amtes zufolge ansteckende Krankheiten herrschen.

talien. Das Turiner Abgeordnetenhaus hat \sich am 28, Mai durch Ernennung der Mitglieder scines Bureau's konsti- tuirt und wollte seine gesehgeberischeThätigkeit am folgendenTagebeginnen

Professor Bianchi kündigt in einer gegen den Deputirten Crispi gerichteten Erklärung an , daß sich cine neue Auflage seiner Ent- hüllungen über die Theilnahme des Grafen Cavour an der Expedi- tion Garibaldi’s nach Sicilien unter der Presse befindet , und daß dieselbe mit neuen Dokumenten , namentlih mit Briefen Cavour's an den Vice-Admiral Persano, vermehrt erscheint.

Griechenland. Athen, 23. Mai. Hier war vorgestern eine revolutionaire Vewegung angeblich zu Gunsten von Bulgaris versucht, aber durch das Einschreiten des Militairs vereitelt worden. Die Gewaltthaten der Soldaten dauern fort; in mchreren Provin- zen nehmen Ruhestörungen und Räubereien überhand; im Piräus fam es zwischen zwei Compagnien der Nationalgarde zu einem Kon- flikt. Die Nationalversammlung hat es der Regierung durch einen Beschluß zur Pflicht gemacht, geeignete Vorkehrungen gegen die Um- triebe der Ottonisten zu treffen.

Türkei. Konstantinopel, 23. Mai. Man betrachtet die. Ernennung Fuad Pascha’s zum Großvezier als bevorstehend. Auf die Depesche, welche die Pforte in Betreff Polens an die ruf- sische Regierung „gerichtet, ist auf telegraphishem Wege eine sehr freundlih lautende Antwort eingetroffen. Jn Thessalien tauchen Parteigänger auf; die daselbst stehenden Reiterregimenter beginnen sih aufzulösen, weil die Mehrzahl der Offiziere den Abschied verlangt, um nach Polen zu den Jnsurgenten zu gehen, Ein albanesischer Häuptling, Sehemo, hat mit seinen Leuten an der griechischen Grenze eine Stellung genommen. Aus Teheran (war gemeldet, daß Herat sih noch immer hält und daß ein Wechsel in dem per- sischen Ministerium bevorsteht.

Rußland nund Polen. Von der polnischen Grenze, 28, Mai. Ihr Referent, so wird der »Osts. Ztg.« geschrieben, hatte vor Kurzem Gelegenheit mit dem französischen Offizier G. zu sprechen, der cine Abtheilung des Taczanowskischen Jnsurgenten - Corps kom- mandirte und bei den Anfangs dieses Monats im Kreise Konin stattgehabten Gefechten bei Peysern , Kolo und Jgnacewo engagirt war. Derselbe war wenig befriedigt von den Erfahrungen, die er im polnischen Jnsurgentenlager gemacht hatte. Am meisten hatten ibn die ewigen Rangstreitigkeiten unter den polnischen Insurgenten- führern und der Neid empört , mit dem sie gegen einander erfüllt gewesen seien. Dieser Neid sei so groß und so rücfsihtslos gewesen, daß Einer den Anderen in der Stunde der Gefahr absichtlich im Stich gelassen und \ich später über die Niederlage des Rivalen ge- freut habe. So hâtte z. B. der geringe Vortheil, den Jung-Blan- fenheim in dem Gefecht bei Neudorf über die Russen gewann , den Insurgenten-Chef Seyfried so sehr gegen denselben aufgebracht, daß er von dem Augenblick an sich gänzlich von ihm getrennt und aller Bitten ungeachtet sich geweigert habe , dem Jung - Blankenheimschen Corps in dem mörderischen Gefecht bei Brdow, in dem dasselbe fast gänzlich vernichtet wurde, zu Hülfe zu kommen , obwohl er nur 15 Meilen vom Kampfplaße entfernt war. Herr G. war der Mei- nung ; daß die Polen bei solcher Stimmung mit der besten Armee und im Besig aller Kriegsbedürfnisse keine Siege über die Russen erringen würden. Herrn G. hatte Graf Dzialynski nah Paris ge- schrieben , daß ganz Polen im Aufstande sei. Herr G. versicherte, daß er dies geglaubt und nur deshalb sich entschlossen habe, an dem Aufstande sih zu betheiligen; er habe sich aber überzeugt , daß die Masse der Bevölkerung dem Aufstande abgeneigt sei. Herr G. kehrte enttäuscht in sein Vaterland zurück.

Warschau, 27, Mai. Wenn das National-Comité einen all- gemeinen Landsturm anordnet , so ist dies nichts weiter als das Gegenbild zu der Jhnen in meinem Leßtten mitgetheilten Regierungs-

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Kerordnung,: welche den Militair-Kreis-Chefs befichlt, ländliche -Schuß- wachen zu organisiren. Hier haben wir- in allen solchen Dingen Bild und Gegenbild. Es frägt sich nur, wer die meisten Mittel und Kräfte haben wird, den anderen Theil zu Überdauern. Von neuen Gefechten hören wir zwar Nichts, wenigstens nichts Bestimmtes, aber fast allnächtlich werden Gefangene und Verwundete hier eingebracht und täglih treten neue Garde - und Linien-Regimenter auf den Schauplaÿy. Da man es der Regierung in der Provinz mit dem Wegnehmen der Krels - und anderer Kassen zu arg macht, hat sie eben wieder eine Verordnung erlassen, wonach sowohl die General- Staats - als die Gubernial - Kassen beauftragt sind , die einzelnen Abgabeposten aus den Provinzen statt der Kreiskassen, in Empfang u nehmen. Zwischen Graf Wielopolsfki und Graf Berg soll das beste Einvernehmen herrschen und an dem Gerüchte j daß Ersterer seine Entlassung nimmt , kein wahres Wort sein. Welchen Weg dieser Brief einschlagen wird, kann ich augenblicklich nicht sagen, da die Bromberger Bahn zwischen Lowicz und Kutno durch Abbrennen dreier Brücken auf ciner Strecke von drei Meilen unfahrbar sein soll. (Der Brief ist uns über Breslau - zugegangen. D. Red. der Oft- e-Zeitung. r D uffen Blättern entnehmen wir folgende Nachrichten: Wilna, 24. Mai. Eine aus Szawle entsendete Abtheilung traf auf dem Wege nach Telsze bei dem Flecken Triszki auf eine AInsurgentenbande von 400 Mann, welche von dem Gutsbesizer Staniewicz angeführt wurde. Die IÄnsurgenten wurden auf das Gaupt geschlagen und verloren 100 Todte, darunter 2 Geistliche und), wie man sagt, auch Stantiewticz/ 15 Gefangene, viele Waffen, Pferde, Kriegs- und Mum dorti! 1 è 16a 2 i. isl g y “Jn dem Kreise Borisow traf eine Abtheilung des Krement| hug- chen Reserve-Regiments am 19. Mat in den Wäldern von M bei dem Dorfe Podbrezie auf eine in der Bildung begriffene Bande. Die Insurgenten ließen 11 Todte auf dem Plaße zurü und ver- loren außerdem 29 Gefangene, die Bagage, 46 Pferde, viele Waffen und Vorräthe. Die Bauern fangen die flüchtigen Rebellen ein P haben bereits 24 Mann eingeliefert. Jm Allgemeinen zeigen die Bauern einen M E L dex Unterstützung der Truppen 1 weder Mühe noch Leven. 1 adazid L Mai entdeckte die Abtheilung des Major Gri gor]ew/ aus 3 Compagnieen des Welikize - Lukischen Regiments und E: saken bestehend, in dem Kreise Jgumen 1n der A208 des Fle M Jurowicz auf dem rechten Ufer der Berezina die von R und Swintorzecki angeführte Bande in einer starken durch Wälle | cfestig- ten Stellung. Die Tnsurgenten wurden sogleich angegrifsen N aus ihrer Verschanzung herausgeschlagen j ie flohen, “i un s lassung von 19 Todten, 5 Verwundeten , des Trains un e er Waffen, und die Verfolgung der Flüchtigen dauerte bis zum ZA. tritt der Nacht. Der Verlust, welchen die Insurgenten noch bei der Verfolgung erlitten, ar sehr bedeutend. Wir VertPren beim Sturm auf die Verschanzung an Todten 1 Offizier und 9 Gemeine , an Verw 33 Soldaten. A | a E E Eine aus 2 Compagnieen des Koporjeschen Re- giments, 1 Eskadron des Atamanschen, 1 Esfadron des A Dragoner-Regiments und 2 Kosaken-Geschühen bestehen E D lung, welche unter dem Befehl des Oberst-Lieutenants 0) (uo) i in den Wald von Bolwierz entsendet worden, lug eine Bande von 1500 Mann aufs Haupt, zerstörte das ganze Lager E mächtigte sich des Trains, 24 Pferde und Et Bau, FIAe Kampf dauerte 4 Stunden und wurde mei durch die Artillerie s hische Nachrichten lauten wie folgt: D ap uhe ck 1 ( . E O au : %. Mai. Die 1500 Mann starke b gentenschaar, welche am 24. d. aus einem Gehölz in der i ähe von Lubartow, nördlich von Lublin, vertrieben worden war) Hale sh unweit Sobolew von Neuem festgesezt. Sie wurde iu diesex Stellung angegriffen und mit großem Verlust geschlagen j Waffen, Gepä und Korrespondenz fielen den Truppen in die Hände. Bei Kinkow c y, im Kreise Zaslaw in Volhynien, ist eine über 1000 Mann starke Jnsurgententruppe geschlagen worden. Unter den 78 Gefallenen befinden sich der Anführer Ciechonski und drei Priester. Die Russen machten 59 Gefangene und erbeuteten das ganze Gepäck mit vielen Waffen und Munitionsvorräthen. Sie e 1g fort. L Mai. Unter der Anführung eines che- maligen russishen Obristen Rozycki sind Snltgaren in großer Zahl in Podolien aufgetreten und standen O 2). D: in den Rib S Latyczew, Lytinsk und Winnica. Jn vergangener Nacht sind 300 von ihnen, alle beritten, unter Rozycki in Galizien Gn gengoGen wegen ihrer Entwaffnung ist das Nôthige verfügt. Der Führer er Insurgenten in dem unterm 28. d. gemeldeten Gefechte bei Slawuta dieß niht Czehowsfi, wie von hier irrthümlich angegeben, son- dern Ciehonskij; auch ist er nicht gesangen, sondern gefallen. Amerika, New - York, 0. Mai. General Hoofker hat mit dem Präsidenten lange Unterhaltungen gehabt, von. deren E nichts Positives bekannt ist j jedoch ist man allgemein der Ansicht, daß er in seinem Kommando verbleiben und einen zweiten Vor-

marsch leiten wird.“ - Andererseits erwartet. .man- baldige wesentliche Veränderungen im Kabinet - sowohl wie „in . den. höheren mili- tairischen Chargen. Der »New-York Tribune« zufolge wäre Gene- ral Sigel von Washington zurückgekehrt , nachdem General Halleck ihm ein Kommando verweigert. General Thomas'"Francis Meägher hat das Kommando der irischen Brigade niedergelegt, weil die leßtere nicht mehr existire ; sie sei fast unter dic numerische Stärke cines Jn- fanteric-Regiments reduzirt worden. Er habe vergebens das Kriegs-Mini- sterium aufgefordert, der Brigade eine Ruhe zeit zu ibrer Vervollständigung zu gestatten. General Meagher stellt sih jedoch der Regierung zur Verfügung für irgend eine andere Anstellung. "Generäl M'Clellan stellt in Abrede , daß er seine Entlassung eingereiht habe. Die Habe des früheren Mayors von Washington Charles. Hallach, ist fonfiscirt- worden und, wie es heißt, steht dem Vermögen des Mr. Corcoran, weiland Banquiers in Washington und gegenwärtig in Frankreich , dasselbe Geschick bevor. Fernando Wood's Anhänger [laden zu einem auf Juni in New-York angeseßten Friedensmeeting cin; sie erklären die Anstrengungen der Regierung mit Waffen- gewalt die Union wieder herzustellen, für gescheitert, und da die Union nicht durch rohe Gewaltmaßregeln wieder hergestellt werden fönne, so sei es an der Zeit, auf alle mögliche Weise {inen ehren- haften Frieden anzustreben. Jm Gegensay zu dieser Partei bereiten die Loyal Leages des Staates ‘New-York ein “in Utica am 27. d. M. abzuhaltendes Meeting vor, um auf die nachdrüd- liste Weiterführung des Krieges zu dringen. Es ¿findet die Ansicht Glauben , daß General Lee eine baldige offensive Be- wegung beabsichtige. General Beaurecgard soll mit Verstärkungen in Richmond eingetroffen sein. General Jason's Begräbniß, wél- ches am 12. d, in Richmond stattfand, rief große Demonstrationen des Schmerzes und der Achtung hervor. Der „Richmond Whig« sagt, es habe seit Washington's Tode kein ähnlicher Trauerfall einen so tiefen und \{chmerzlihen Eindruck auf die Bewohner Virgintens gemacht, wie der Tod Jafson's. Die lezten Worte des Sterbenden waren , wie der »Richmond Enquirer« berichtet, der Wunsch , daß das Kommando seines Armeecorps dem General Ewell übertragen werden möchte. Jn Suffolk und West Point ist alles ruhig. General Grant sucht die Eisenbahnverbindung zwischen Vicksburg und Jason zu vernichten. Die Gerüchte von Schlachten , die er gefochten haben soll, werden als grundlos bezeichnet. Jn „Memphis sind zehn unionistische Negerregimenter organisirt worden und. noh zehn andere sind eben in der Organisation begrifsen. Der oberste Gerichtshof des Distrikts von Columbia hat den Ausspruch gethan, daß fein Sklave verhaftet und einem illoyalen Herrn ausgeliefert werden fann. a E

Wie der »Daily News« aus Liverpool geschrieben wird, ist ein für die Konföderirten gebautes großes Eisenschiff im Begriff, aus dem Clyde auszulaufen j Capitain Bullok, der seit einem Jahre hier verweilt, um die Schiffsbauten für die Konföderation zu überwachen, wird das Schiff zu einem noch geheim gehaltenen Hafen bringen, wo der bekannte Semmes, Capitain der »Alabama«, sein Kom- mando Übernehmen soll. Der Capitain des andern Kaperschiffes »Florida« tritt an Semmes Stelle auf der » Alabama«, und Ca- pitain Jones erhält die Führung der »Florida«. Das neue Schiff, auf welchem Seiames seine Flagge aufhissen soll, ist ein großer Schraubendampfer von Eisen mit 21 Geschüßen, von ausgezeichneter Schnelligkeit und Stärke.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Bureau.

Der Postdampfer » Austra-

London, Sonnabend, 90. Mai, lian« hat 143,745 Dollars baar und New-Yorker Nachrichten

bis zum 20. d. gebracht. General Grant, Befehlshaber der Uni0o- nistishen Streitkräfte vor Vicksburg, hat die mit [etter Post ange- kündigte Operation ausgeführt, die Konföderirten aus Jad} on (etwa 8 deutsche Meilen östlich von Vicksburg, an der Eisenbahn) vertrieben und den Ort beseßt (dadurch der Festung die Verbindung mit dem Osten abgeschnitten). Nach einem - Bericht von Grant haben die Konföderirten sogar Vicksburg geräumt und sih mit allen ihren Streitkräften nach Norden in Bewegung geseht. Man sagt, daß Farragut, Befehlhaber der unionistischen Flotte auf dem Mississippi, unverzüglich Port / Hudson angreifen werde. Banks (der von New-Orleans nordwärts marschirt) hat 18 Regimenter aus Negern gebildet. Es ging das Gerücht, daß die Unionisten einen neuen Angriff auf Charleston begonnen hätten. Das Urtheil gegen Vallandhigam wird dahin ausfallen , daß er während der Dauer des Krieges in Gefangenschaft gehalten wird | :

Der Wechselcours. auf London war am 20. d in New-York 164, das Goldagio 494, Baurnwolle 55k.