1863 / 149 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Den 25, Mai.

Dr. Lande, Assist. Arzt des 1. Pomm. Ulanen - Regiments Nr. 4,

Schrader, Unterarzt des Ostpreußischen Ulanen-Regts Nr. 8. entlassen. B Landwe hx. Den 7. Mai.

Die Affsistenz-Aerzte Dr. Bahn, vom 2. Bat. 2. Brandenburg. Regts. Nr. 12, Dr. Lange, vom 1. Bat. 3. Niederschles. Regts. Nr. 10, entlassen.

Die Assistenz-Aerzte Dr. Flume, vom 1. Bat. 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, zum 1. Bat. 3. Westfäl. Regts. - Nr. 16, Dr. Dietrich, vom 1. zum 2. Bat. 3. Niederschles. Regts. Nr. 10 verseßt.

Den 8. Mai.

Dr, Lissauer, Assist. Arzt vom 1. Bat. 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4, zum 1. Bat. 4, Ostpreuß. Regts. Nr. 5 verseßt. Dr. Loenarh, Assistenz- Arzt des 2. Bats. 3. Rheinischen Regts. Nr. 29, entlassen.

Det 24, Mai.

Dre. G irs\ch, Assist. Arzt des 2. Bats. 3. Brandenb. Regts. Nr. 20, entlassen.

Die Assist. Aerzte Dr. Greef, vom Bat. Essen Nr. 36, zum 2, BO, 2. Rhein. Regts. Nr. 28, Dr. Ulmer, vom T BAl. 1. Domin. Arns. Nr. 2, zum 3. Bat. 3. Ostpreuß. Regts. Nr. 4 verseht.

Den 29, Mai.

Dr. Bullermann, Assist. Arzt des 3. Bats. 4, Westf. Regiments Nr. 17, entlassen. i

M So eorallé, Den 1. Mai. Bahrs, Unterarzt des 2. Garde-Regts. z. F. Den 8. Mai. Gretmann, Unterarzt des Pomm. Füs. Regts, Nr. 34, Oen, 12, Wai, Oelgarth, Assist. Arzt der Rhein. Art. Brig. Nr. 8, verstorben.

Beamte der Militair-Verwaltung-

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Ver 18. Ma. Richter, bisher Lazareth-Jnsp. und mit Wahrnehmung einer Kafernen- Insp. Stelle in Cosel beauftragt, zum Kasernen-Insp. ernannt. Den 4. Junt Schnier, Ober-Lazareth-Jnsp. in Colberg, mit Pension in den Ruhe- stand verseht. Den 0. JUni. Gehrke, Lazareth-Jnsp. in Cöln, nach Colberg verseßt. Den 8. Juni. Schütze, Kasernen-Jnsp. Verwalt. Insp. Stelle nah Stralfund, Menßtel, Controle führender Ka- sernen-JTnsp. in Spandau, nach Görliß, Rothbstock, Kontrole führender

Rasernen-Ansp. in Breslau, nah Spandau, Jaenicke, Kontrole führender Das L /

Kasernen-Jnsp. in Potsdam, nach Breslau verseßt. Den 109, JUU,

Gebhardt, Zablmstr. Aspirant des Kaiser Alexander Garde - Gren. Regts. Nr. 1, zum Yahlmsir. 1. Klasse bei der Central - Turn - Anstalt. Appel, Zahblmstr. Aspirant des 2. Garde - Regts. zu Fuß, zum Zablmstr. 1. Klasse beim. 3. Garde-Ulanen-Regt. ernannt. :

Ven. 418, JUn,

Kudzielka, Sergeant und Qablmstr. Aspirant vom 2. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 23, zum Sekretariats - Assistenten bei der Jntendantur des V1. Armee-Corps ernannt.

L. Jun der Marine. Offiziere 2c. f Den 18. Juni.

v Radowißt, Hauptm. à la suite des Sete-Bats., von der Stellung als Decernent im Marine - Ministerium entbunden. Maercker, Hauptm. à la suite des See - Bats, zum Decernenten im Marine - Ministerium er- nannt.

N ichtamtlich es.

__ Preußen. Danzig, W. Juni. Der Herr Kriegsminister besichtigte, nach dem »Danz. Dampfb.«, gestern vor seiner Abreise auch noch das königl. Proviantamt und die Fourage-Magazine und ließ \sich die Beamten des Proviant-Amts vorstellen.

Darmstadt;

Hessen. 25. Juni. Die beutige Sißung der Ersten Kammer der Stände war theils gebeim, theils öffentlich. In der geheimen Sißung bildete, nah Bericht der »Darmst. Ztg.-«, die Abtbeilung des Hauptvoranschlags, Bedürfnisse des Großberzoglichen Hauses und Hofstaates betreffend , so wie die Regierungs - Vorlage auf Bewilligung von Erziebungskosten und Apanage für den Prinzen Wilhelm, den Gegenstand der Beratbung und Beschluß- fassung. Jn der öffentlicben Sißung {loß fich die Erste Kammer zwar dem (nach Antrag der Zweiten Kammer) an die Re- gierung zu richtenden Ersuchen um unverzügliche Revision der Personal- und Besoldungs-Etats der Civilbebörden im Geiste größe- rer Vercinfabung und Ersparung an, beschloß aber zugleich ‘einen Qusaß, wonach diese Revision zugleich im Geiste größerer forporati- ver Selbstständigkeit stattfinden solle, und verwarf die desfalls von der Zweiten Kammer weiterbin gefaßten Beschlüsse (namentlich den auf Revision des Gesandtschafts - Etats bezüglichen), mit Ausnahme des einen, dabin modifizirten Beschlusses, daß die nächsten Stände

wo möglich innerhalb der ersten Hälfte des Jahres 1865 einberufen werden möchten. Der Antrag der Abgeordneten Lothary und Meh auf Erlaß einer Amnestie 2c. wurde im Widerspruche mit dem Be- chlusse der Zweiten Kammer ebenfalls verworfen. Dasselbe geschah bezüglich der auf Aufhebung und resp. Revision des Preßgesebes ge- richteten Anträge. s | Desterreich. Wien, 26. Juni. Die in der gestrigen Sißung des Abgeordnetenhauses verlesene (telegraphisch son erwähnte), an das Präsidium gerichtete Eingabe von 11 böbmischen Abgeordneten geht, nach der »Wiener Qtg.«, auf das Ofktober- Diplom zurück, das von allen Völkern des österreichischen Staates als die historischen Gerechtsame der einzelnen Länder anerkennend, mit Freuden begrüßt worden sei. Jett seien diese Gerechtsame ernst [ich bedrobt , was namentlih auch im Hinblicke auf die Vertretung des böhmischen Stammes der Fall sei. Es habe darum auch im böhmischen Landtag ein entsprechender Protest stattgefunden. Die Wahlen in den Reichsrath hätten daher auch Seitens der böhmischen Landtag8abgeord- neten nur behufs der Förderung einer allseitigen Verständigung unter Verwahrung stattgefunden. Die Eingabe ergebt sich nun über das Verhalten der Abgeordneten im Reichsrathe und über die bekannte Abstinenz von dessen Berathungen und Beschlüssen und klagt den Reichsrath der eigenmächtigen Ueberschreitung seiner Befugnisse und der Nichtbeachtung der Kompetenzgrenzen an. Hierdurch sei der AUf-

in Görliß, zur Wahrnehmung der Garn. J

bau cines einheitlichen Oesterreichs und die Garantie der staatsrecht- lichen Verhältnisse Böhmens gefährdet, und weitere Gefährdung müsse gefürchtet werden, wenn der engere Reichsrath als Beschrän- kung seiner Machtvollkommenheit nur seine eigene Direction anerkennt Unter solchen Umständen und da der Reichsrath in seiner 22monatlichen Session nur unerhebliche Resultate zu Tage gefördert babe und auch Siebenbürgen und das lombardisch-venetianische König- reich noch nicht zur Beschickung des Reichsrathes aufgefordert worden seien, müßten die Unterzeichner der Eingabe auch ihre passive Theil- nahme an der zweiten Session des Reichsrathes verweigern, in- solange nicht die verfassungs8gemäße Zusammentretung des Reichs- rathes zu Stande gekommen, da der böhmische Landtag fein bisto- risches Steuerbewilligung®Lrecht an den jeßigen Reichsrath nicht ab- treten könne. Der Präsident bemerkte, ermüsse bei aller Bereitwilligkeit, der Redefreiheit die weiteste Grenze zu gestatten, doch einen Passus der Eingabe, in welchem von eigenmächtiger Ueberschreitung der Besug- nisse des Reichsrathes die Rede sei, streng rügen. Er fellte dann an das Haus die Frage, ob es in der Eingabe eine genügende Recht- fertigung des längeren Ausbleibens erblicke, oder ob er bei gegen- theiliger Ansicht die im Grundgeseßze vorgesehenen Schritte machen solle. Die Abgeordneten Zyblikiewicz und Prazak erklärten im Namen ihrer Gesinnungs8genossen, sich der Abstimmung Über “diese Frage enthalten zu wollen. Die Frage, ob das längere Aus- bleiben gerechtfertigt erscheine, wurde vom Hause negativ beantwortet.

Belgien. Brüssel, 26. Juni. Aus Hamburg vom 25. d. bat die »Andepend. belge« folgende telegrapbische Nachricht erhalten : In der Montagssißung hat der Senat sih endlih für Annahme der von Belgien zum Zweck der Ablösung des Scheldezolls gemachten Vorschläge erklärt. Der Gesandte der Hansestädte in Berlin, Herr Gefffken, ist ermächtigt worden, mit Baron Nothomb abzuschließen, und gestern, den 24,, ist eiîn Handel8- und Schifffahrtsvertrag unter- zeichnet worden, der fast identisch ist mit dem, der vor einem Monat mit Lübeck und Bremen abgeschlossen wurde.

Großbritannien und Jrland. London, 25. Juni. Im Unterbause erklärte gestern Herr Bouverie, daß er “seine Bill zur Reform der Landesuniversitäten zurüczuziehen sich ent-

{lossen habe. Die Session sei zu weit vorgerückt, um die Bill durch

alle Stadien durchzubringen, er behalte ih aber vor, sie im nächsten Jahre wieder einzubringen. Von Oxford sowobl wie von Cambridge

| waren gegen diese Bill beftige Proteste eingegangen. Es wurde dann die

vertagte Debatte der von Herrn Dalglish eingebrachten Motive be- bufs Niedersezung eines besonderen Ausschusses zur Reform gewisser finanzieller Verwaltungszweige der Admiralität wieder aufgenom- men. Herr Stansfield, der vor Kurzem den Posten eines jün- geren Lords der Admiralität erhalten bat und früher aufs Entschie- denste gegen die angeblichen Verwaltungsmißbräuche der Admirali- tät aufgetreten war, glaubte nun versichern zu können, daß der Ma- rineminister niemals die Verantwortlichkeit seines finanziellen De- partements abgelehnt babe, und daß namhafte Reformen in den betreffenden Büreaus angebahnt worden seien. Der Antrag wurde

\{ließlich zurückgezogen, um, wie der Antragsteller bemerkte, von ihm

in der nächsten Session wieder eingebracht zu werden.

Nah einer längeren Krankheit starb gestern der Admiral Sir George Elliot im Alter von 79 Jahren. Er war im Jahre 1794 in die Marine eingetreten, machte die Belagerung von Kopenhagen im Jahre 1801 mit und zeichnete sich im Seekriege gegen Frank- reich aus. Im Jahre 1837 wurde er zum Oberbefehlshaber am Cap ernannt, im Februar 1840 erhielt er das Kommando der in den chinesischen Gewässern stationirten Flotte und leitete die ersten Operationen des Krieges mit China. Doch zwang ihn die Rücksicht auf seine Gesundheit, im Jahre 1841 nah der Heimath zurüzu-

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kehren, da die Wirkungen des Klimas und der übermäßigen An-

rengung in seinem Berufe sich vereinigt fühlbar machten. Seine |

[egte Beförderung zum Admiral wurde ihm im Jahre 1553 zu Theil.

Der Prozeß wegen des in Liverpool von der Regierung mit Beschlag belegten Schiffes »Alexandra« ist gestern zu Ende gekom- men. Der Richter Baron Pollock wies in seinem Resumé die Klage zurü, weil der Kronadvokat nit dargethan habe, daß das Schiff in England als Kriegsschiff equipirt worden sei, der bloße Bau eines Schiffes für cine kriegführende Macht verstoße aber nicht gegen die Vorschriften der Akte gegen fremde Anwerbungen Ausführungen bestimmt, sprachen die Geschworenen ein Nichtschuldig aus. Der Kronadvokat legte gegen die Ansprache des Richters an die Geschwornen Protest ein.

Graf Russell empfing heute eine Deputation, welche dem Minister |

die Nothwendigkeit vorstellte, einen Vorschlag zunx Bau ciner Eisen- bahn durch Aegypten nach Ras Benas , einem Hafen im Rothen Meere, zu unterstüßen. Dieses Projekt , welches man mit mäßigen Kosten ausführen zu können denkt, würde wie man zu Gunsten desselben anführt , den Ueberlandweg nach und von Jndien um wenigstens zwei Tage verkürzen , zu ciner ausgedehnten Production der feinsten Baumwolle im Nilthale führen und einen der englischen

Politik und Handel8wwvelt sehr günstigen Einfluß in Aegypten ausüben. |

Frankreich. Paris, 25. Juni. Die »France« bringt heute noch folgende Notizen zu dem Ministerwechsel : » Herr Billault ist gestern in Paris gewesen und Nachmittags wieder nah Fontaine- bleau gefahren, wo er noch mehrere Tage des Kaisers Gast bleiben wird. Graf Walewski, der gestern angekommen ist, räumt heute Abend das Hotel des Staats-Ministeriums. Delangle und Rouland ziehen morgen aus ihren Minister - Hotels aus. Der neue Minister des Innern, Herr Boudet/ ist heute nah Fontainebleau gegangen, um dem Kaiser den Eid zu leisten, und tritt morgen sein Amt an. An seine Stlelle im Staatsrathe tritt der Staatsrath Marchand. Gencral - Direktor im Ministerium des Jun- nern , Herr Thuillier , bekommt cinen anderen Posten, jedenfalls aber nicht (wie der »Nord« wissen will) die Rhone - Präfektur, da Senator Vaïsse, der dieselbe jeßt verwaltet, darin verbleibt. der Departemental - Abtheilung im Ministerium des Jnnern wird Herr Tarbé des Sablons an Herrn Dupuys Stelle, welcher die Oberleitung des Gefängnißwesens itbernimmt. Kabinetschef des Ministers Boudet wird Herr Duvergier. Herr Baroche wird zum Senator ernannt werden.

Der

Nicht zu üÜberschen ist, daß Herr Rouher nicht zum »Präsidenten des Staatsrathes«, was Baroche bekanntlich gewesen, sondern zum »Minister, der dem Staatsrath präsidirt«, er- nannt worden is, was ihm gestattet, seinen Sih im Senate zu be- halten. Der bisherige Unterrichts - und Kultus-Minister, Herr Rouland, is an Stelle des Herrn Roger, Chef-Präsidenten des Rech- nungs8hofes, zum Vice-Präsidenten des Senates ernanni worden.« Der »Moniteur« macht in seinem Bülletin die Bemerkung, daß „die im Norden der Vereinigten Staaten gegen die Fortsezung des Krieges sih immer lebhafter kundgebende Reaction eine andere sehr mächtige Wendung zu Gunsten der Konföderirten vorzubereiten scheines«, und veröffentlicht dann ein new - yorker Schreiben vom [2. Juni, das dieses Thema 1veiter ausführt. U as Die Eisenbahn von Perpignan nach Prades ist durch faiserl Dekret für ein gemeinnüßiges Unternehmen erkärt worden. Staat giebt dazu eine Subvention von 2 Mill. Fr., leistet a keine Zinsgarantie. Die Konzession wird auf 99 Jahre ertbeilt. Italien. Turin, 25. Juni. Der König Ferdinand von Portugal ist, nach telegraphischen Mittheilungen der »Jnd. belges, hier angekommen. Der Marchese Pepoli reit heute Abend “auf seinen Gesandtschaftsposten nach Petersburg zurü. Die hiehigen Journale versichern, daß die französische Regierung neue Schritte beim römischen Hose thue, um die Entfernung des Königs Franz U. u 1gen. i : E offizielle Zeitung von Turin meldet daß der Ertrag der in Rom zur Unterstüßung der Opfer des Räuberwesens veranstal- teten Sammlung sich auf 14,246 Fr. beläuft. M Türkei. Konstantinopel, 18. Juni. Ueber Marseille wird gemeldet : Der Sultan hat Befehl gegeben, in London 4 Fre- gatten und eine Korvette, so wie 50,000 Karabiner zu bestellen. Die verbannten Kammerherren Des verstorbenen Sultans haben gegen die Maßregel, von der sie betroffen worden j protestirt: Ueber die ihnen zur Last gelegte Verschleuderung von Staatsgeldern \oll der von Brussa zurüberufene Riza Pascha Aufklärung geben. Mit der Anleihe von 2 Mill. Pfd. St.j welche dazu verwandt wer- den soll, die geringhaltigen Münzen aus dem Verkehre zu ziehen, ist die Bank beauftragt worden. L A Nußlaud und Polen. Warschau, 29. Zuni. Nach Berichten der »Osts. Ztg. « wird seit einigen 2agen nicht nur an den Werken der Citadelle von Warschau viel gebessert, sondern die- selben auch verstärkt und die Wälle mit mehr Geschützen armirt, gleichzeitig auch die Mannschaften der Artillerie an den Geschüyen geübt, was seit Jahren nicht bemerfkt wurde, Dieser Tage trafen auch mehrere neue Kosaken-Regimenter in Warschau ein welche #0- gleich nah der Provinz marschirten, Es sollen in der legten Woche

Von diesen |

| führt y

Chef |

über 12,000 Mann Kosaken die Grenze des- Königreichs an verschie- denen Stellen überschritten haben.

Von der Polnischen Grenze, 25. Juni, wird der » Ostsee- Ztg. « geschrieben: Am 0. d. wurde eine mit gezogenen Büchsen woblbewaffnete, etwa 350 Mann starke Jnsurgenten-Abtheilung unter Anführung eines gewissen Ounajewski bei Gace an der Weichsel, in der Woywodschaft Krakau, unmittelbar an der galizischen Gränze; von 2 Compagnieen russischer Jnfanterie und einem Piquet Gränz- Kosaken von 30 Mann angegriffen. Ein Theil der Jnsurgenten- Abtheilung, etwa 140 Mann, leistete tapfern Widerstand, wurde aber nach mehrstündigem Kampfe von den Russen geworfen und zog sich mit Hinterlassung von 15 Todten und einer ziemlich gleichen Zahl von Verwundeten in das Jnnere des Landes zurück. Der andere Theil war durch keine Vorstellungen und Bemühungen der Führex zu bewegen, sich am Kampfe zu betheiligen. Viele exgriffen sofort die Flucht; der größte Theil aber, etwa 190 Mann; wurde von Dunajewski nah einer entfernteren, durch Ge- büshe und Sümpfe gedeckten Stellung an der Weichfel ge- in der Hoffnung, daß es gelingen würde, den gesunkenen Muth zu beleben, Als aber die Russen später auch gegen diese Abtheilung heranrüten, warfen die Jnsurgenten die Waffen weg; stürzten sich Hals über Kopf in die Weichsel und suchten \{chwimmend das galizische Ufer zu gewinnen, wobei etwa 10, unter ihnen der Anführer Dunajewski, ertranken. Die auf galizischem Gebiet ange- langten Insurgenten wurden von dem in Maniow stationirten österreichischen Militair gefangen genommen. Der Aufstand in Nolhynien und der Ukraine macht troh der fortwährenden Sieges- nachrichten der polnischen Blätter keine Fortschritte. Die unablässig von den russischen Truppen verfolgten Insurgenten - Abtheilungen \chmelzen immer mehr zusammen und der polnische Adel macht ver- gebliche Anstreugungen, sie durch neue Zuzüge zu verstärken.

Lemberg , 25. Juni. Gleichzeitig mit ZJajkowsfi bei Maniow, sagt eine telegraphische Depesche der »Wiener Zeitungch4 ging Jordan bei Glinik mit 400 Mann über die Weichsel, Dieses weiter ins Land vorgedrungene Corps erlitt gleichfalls eine völlige Niederlage; der größte Theil soll gefangen und geblieben sein; nur Einige kamen zurück. Jordan selbs ift {wer verwundet, nach eine anderen Version todt.

Wilna, 20. Juni. Der heutige »Kur. Wil.« meldet ; der »Pos. Ztg.«, im amtlichen Theile: Î

»Der Gutsbesißer Graf Leon Plater aus dem Gouvernement Witebs is durch ein nach den standrechtlichen Vorschriften niedergesehtes KriegSger! für schuldig erkannt worden , offenen Aufruhr gegen die Regierung unte nommen und als Führer einer bewaffneten Injurgentenbande einen Dünaburg nach Dzisna abgesandten Militairtransport mit Waffen überfa und beraubt zu haben, wobei einige den Transport begleitende Sol getödtet wurden. Für dieses Verbrechen is Graf Plater dur eit : Militairchef des Gouvernements Witebsk bestätigtes Urthcil des KriegZager! zur Todesstrafe durch Erschießen verurtheilt und diefe Strafe am Vormittags um 11 Uhr, vor der Festung in Dünaburg vollstreck Der dimissionirte Junker des Husaren - Regiments P Hessen und Gutsbesißer im Gouvernement Kowno, Vincent Fd bei der nah dem Feldkriegsstrafgeseß gegen ibn geführten : des Staatsverraths und der bewaffneten Theilnahme am Aufstande die Regierung schuldig erwiesen und is dafür durch friegSgerictlitgz

efeblêbhaber des Wilnaer Militärbezirkes bestätigtes Urtheil zur Stra Todes durch Erschießen verurtheilt und diese Strafe am 18. Juni

Stad Der Emigrant Ancypa

nannte, aus dem Dienst Ausgeschlossenen: der Unterlieutenant Korsaf un die beiden Fähnriche Macewicz , sind durch feldkriegSgeriGtuMme \chuldig erkannt worden: Ancypa der Uebernahme des Kommando® eine bewaffnete Insurgentenbande und der mit dieser gegen das M Gouvernement Mohylew unternommenen Actionen , Kortak Macewicz aber des Staatsverraths, indem sie ihrer Pflicht !Unterthaneneide zuwider lhre Dienststandorte verließen und ü Aufständischen eintraten. Für diese Verbrechen s d dur ein vom Militärchef des Gouvernements Modytew gerichtliches Urtheil zum Tode durch Erschießen verurtdert 1 am 18. Juni, früh 10 Uhe , in: der: Gouvernement zogen worden. « Dánemark.

S L adt Kowno vollstreckt worden.

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Kopenhagen, 24. Zun

| Ztg.« berichtet, hat der König dem Grafen Spon

ersehen is}, den König Georg nach Griecdeniau demselben als Rathgeber mit Rath und 29a!

| rungsjahren beizustehen, den Befehl ertheilt | der junge Fürst sih noch hier im Lande au? | Vaters und Vormunds, des Prinzen Chri | um mit der dänischen Regierung und

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hinsichtlich der künftigen Stellung de®

nach Griechenland zu Besprechende umd *

handeln. Wie dasselbe Blatt

| Baron Rosenkrany zum Geschäftätväg | der Legations - Secretair bei der G&

Falbe, zum Geschäftsträger an den

| ernannt.

Amerika. New-York, L deutschen Comités in Mijjourt das * den Generalen Fremont

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