Berlin, 10. März 1886. bringen wir bierdurch zur öffentlihen Kenntniß, daß in M genannten | stimmungen haben vorläufig nur Gültigkeit Das Denkmal d E t 7 Markthallen auf Grund der gefaßten Gemeindebeshlüffe na- | erste Jahr nah Gröffnung ber Markthal P: (A O G entmal der Königin Luise mußte heute, am Ge- | stehender Jede etwa gewünschte nähere Auskunft wird das Markthall h ristage der Holseligen Königin, zum ersten Mal, seitdem der Er- Sarif bureau — Neue Friedrichstraße 35 part. rechts — in den Dien, auhten Mutter Sr. Majestät des Kaisers diese Stätte pietäât- | zur Erhebung gelangen wird. stunden wochentäglih von 10 bis 2 Uhr und Abends 5 bis 7 Übr voller Erinnerung geschaffen worden, des starken éFrostes wegen jenes Die Preise verstehen sich überall pro Quadratmeter | ertheilen. h herrlichen Shmuk8 entbehren, der fonst stets das Entzücken Tausender | und Tag.) An den Hrn. Direktor Hausburg sind alle Anstellungsgesuch “mancát a Main L c arne LUaAI E snd Y ür Flei e GcAtiL Se “0 S fowie Ugen zur Miethung von Ständen x. schriftli zu richten, Wie seit Jahren, pilgerten auch diesmal schon in früher Morgen- 3 ür See se E A A 40 ; nännsen di Boten Sis. “Rees Der Shangs. ge L , Í , dies L e e a Ï )t Wochenmärkte resp. d (unde Biele nah dem Denkmal hinaus. Im Laufe des Tages wurde 1) ur Obst, geräucherte Fische, Käse, Butter, Eier, vier Markthallen ia sich der f czirteaud E E See gelen itter auch noch mit Kränzen ges{chmüdckt Blumen, Vorkost, Backwaaren, Heringe, frische Gemüse, Die Bekanntmachung des Tages der Eröffnung der Markthallen E E E S D , Weis Bt E N Des in der vorstehend gedachten E S S U a 20: eile Beschlu 7 i i ; S Ueber den Tarif der Berliner Markthallen wird folgende 6) Für grobe Holzwaaren und ähnlihe Güter, in Markt- Berlin, den G Ma e e dde dl Bekanntmachung veröffentlicht : E hallen, in denen zu threr Unterbringung genügender Raum vor- Kuratorium der städtishen Markthallen , Nachdem der Bezirksauss{uß zu Berlin die geseßlich vorge- | handen | L O von Forckenbeck j shriebene Genehmigung dazu ertheilt hat, daß die öffentlichen Wochen- __ Zu Position 1 bis 6 überall ein\chließlich Beleuchtung und Wasser | märkte, Ee E, L sowie Reinigung. auf dem Alecranderplaß, Die Vermiethung der Stände erfolgt, je nah Wunsch des i: ; talt A ; auf In Bn N Miethers, auf Tage, Wochen und Monate. Bei Miethungen Fier h cinatioe Cirmglidies CuO e Me e Tut ent Df a erne Let balt Monaten wird die Gewährung eines | Königliche Schauspielhaus zur Aufführung angenommen wurde. Die auf dem Belle-Alliance-Plag ravatts vorbehalten L ; Première diefer interessanten Novität, welhe unter dem Pseudonym n Botsbeier Thor. aB, drs Lag Mergel E e 0 N B ¿mvettguler Waare wird | F, Dunkland erscheint, wird übrigens in der Matin6e für den : s ' A o 2ag und 2 uadrattmeter F berechnet. n A U ; E: E in der Karlstraße an der Eke der Louisenstraße und . Die Bewilligung des Rabatts is an die Bedingung geknüpft, A Ae Or Ven ate S 5 ie retle am Oranienburger E i A daß der Verkäufer den Stand für alle Wochentage cinschließlich des hause angeseßt ift, Dadutth Bitte id o 4u0 aen Reb Gs mee die städtischer, Markthengen Tages geschlossen A O die Markthalle bis 9 Uhr Vormittags geöffnet sein legenheit, der Verfasserin und namentli ifi iti Berlin Vofverbidtten ren, m die „(a uen i vird, miethet. : Col ; : " Maifer-Wilbelinsiraße ( Marftballe Ne. 1. Central-Marfiballe), | werden "eter Vorausfegung sollen folgende Rabatte bewilligt | vos dramatischer Absciedöiec zu teceitea “— Ct cie : [er-ZBlthelmsi L aue “T. L, Gentral- P / verden: r Mas Ra iat t : E, i df Hraf. 97 and D und Stella 15" (Marti: | "bei ciner Methung auf die Daner ines Zubres wied das | Ln pu dee Matine fene sens di Fides Mind : Vér. IT), N L x : Standgeld für die leßten drei Monate, wt L eat 2; L OTUE ; : i in der Zimmerstraße Nr. 89 bis 91 und Mauerstraße 82 (Markt- 2) bei einer Mietbung auf & Sabr wird das Standgeld für den D Walballa-Theatee aper em gleiPnamigen Lustspiel A
__ Halle Nr. 101), , sechsten Monat, a U T in der Dorotheenstraße 28 bis 30 und Reichstags - Ufer (Markt- 3) bei einer Miethung auf { Iahr werden 10/6 des Standgeldes A von Satobfôi Must c Ortbes S Ae e
halle Nr. 1V), erlassen.
sämmtlih dem öffentlichen Marktverkehr übergeben sein werden, Die vorstehenden, den Rabatt betreffenden B e- O
M A I CRII A N I A L A R EI i P A 7 S C I A IORSEE EN R NZ LEZNASE D E E E TRKEL L IAZAQUNNCONLLA Na E A E CIS A ; S efffentl he Feger. Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des
. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. . Industrielle Etablissements, Fabriken und | --Invalideudauk““, Nudolf Mosse, Haasenstein ‘ A reunde Ausgebote, Vor- B Mendel, j & Vogler, G. L, Daube & Co., E. Schlotte, adungen u. dergl. . Verschiedene Bekannt | i ; Fot bri :
- Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. ¿ Kiteraris@e Anz ian gen M o jowie alle Übrigen größeren
- Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung . Theater-Anzeigen. In der Börsen- nuoncen- Bureaux, u. s.w. von öffentlihen Papieren. 9, Familien-Nachrichten. } Beilage. M
U id G R N
i M Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentshen Reihs-Anzeigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. M. 5
Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Der Gläubiger, welcher die Anmeldung unterläßt, | anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigen- | Wilhelm Strei Maria Ciibavbit Saint Vorladungen u. dergl. verliert sein Vorzugsreht gegenüber den Yläubigern, | falls die Kraftloserklärung des lébteren erfolgen witd, geb. Me beide M a He C E [61777] 6 : welche in das Schiffsregister werden eingetragen Marienwerder, den 4. März 1886. mit allen esetzlihen Folgen vom 30 Nov ber 1885 Ziwangsversteigerung werden bnigliches Amtsgeri S l ( q. N Königliches Amtsgericht. ab ausgesprochen worden. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im | Emben, den 5. März 1886. E Düsseldorf, .den 5. März 1886 Grundbuche von der Königstadt Band 46 Nr. 2741 Königlilhes Amtsgericht. 1. [61778] " Steinhäuser, auf den Namen des Kaufmanns Alexander Konski Hake. „Die unverehelihte Maria Swars in Gr. Allga- Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts eingetragene, Neue Königstr. Nr. 23 hierselbst be- — T E R E wischken und der Kürschnergeselle Michael Swars in | j legene Grundstück [61772] _ __ Aufgebot, E Berlin, beide vertreten durch den Justizrath Jordan am 6. Mai 1886, Vormittags 103 Uhr, Die Gesellschaft Vieille Montagne—Zinkhütte zu | in Kaukehmen, haben das Aufgebot des auf ihren | [61756] Nutholz-Verkauf vor dem unterzeihneten Gericht, än Gerichtsstelle, Borbeck und der Regierungsgeometer Dillenburger | Namen ausgestellten, von dem Michael Swars an- | in der Königlichen Oberförsterei Falken- Neue Friedrichstraße 13, Hof, part., Zimmer 40; | zu Effen als Vertreter der Gewerkschaften der Zechen | geblich verlorenen Sparkassenbuhs Nr. 209 der hagen bei Spandau, Kreis Ost-Havelland versteigert werden Carolus Magnus, Wolfsbank und Neuwesel zu Sparkasse des Kreises Niederung, noch lautend über Reg.-Bez, Potsdam L Das Grundstück ist in der Grundsteuermutterrolle Borbeckck haben das Aufgebot der Parzellen der | 28,2946 der Maria Swars beantragt. Der íIn- Am Freitag, deu 19. März c von Vor- nicht nachgewiesen und zur Gebäudesteuer noch nicht Gemeinde Bogelheim Flur A. Nr. 1209/226 und | haber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufge- mittags 10 Uhr ab, sollen im Frankeschen Gasthause veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte 1260/226 genannt Balsfeld s Acker — 3,01 resp. | fordert, spätestens im Aufgebotstermine zu Falkenhagen (10 Minuten von Seegefeld, Station Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen 8,30 a gioß, mit 0,64 resp. 1,79 Thlr. Reinertrag, am 1. Oktober 1886, Vormittags 10 Uhr, | der Berlin-Hamburger Bahn) nachstehende Nut- und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, | M Grundbuche von Vogelheim Band 51 Blatt 137 seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu- | hölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- auf den Namen des verstorbenen Heinri Bals zu | melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen- | Belauf Damsbrück M rihtêschreiberei, Neue Friedrichstraße 13, Hof, part., Vogelheim eingetragen, beantragt. falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Jagen 27. Eichen: 1 Stamm mit 0,61 fm Zimmer 42, eingesehen werden. : Alle Gigenthumsprätendenten werden aufgefordert, Heinrichswalde, den 25. Februar 1886. Birken: 3 Stämme mit 131 fm Kiefern: 430 Alle Realberectigten werden aufgefordert, die nit | ibre Ansprüche und Nechte auf diese Grundstücke Königliches Amtsgericht. Stämme mit ca. 519 fm. i S von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, | |Pätestens in dem auf den 22. Mai 1886, Vor- A E S Belauf Brieselang deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- | Mittags 11} Uhr, anbera 1mten Aufgebotstermine [61795] Bekanntmachung. Jagen 54 þ und. 61 b Bit 187 Stämme mit buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- anzumelden, widrigenfalls der Ausfluß derselben Durch Aus\ch{lußurtheil des unterzeichneten Gerichts | 74,79 fm. S ; vermerks nicht hervorging, insbesonècre derartige und die Eintragung des Besißtitele für die Antrag- | vom 27, Februar 1886 sind die unbekannten Be- Jagen 83a, Kiefern: 492 Stämme mit Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden steller erfolgen wird. A rehtigten mit ihren etwaigen Ansprüchen auf die im | 576 04 fm. A Í Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- | Vorbeck, den 3. März 1886. Grundbuche von Gurra Nr. 85 in Abtheilung 1II. h Belauf Neuendorf termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- Königliches Amtsgericht. unter Nr. 5 für die Auguste Barth zu Drengfurt Jagen 136b. Eichen: 129 Stämme mit boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu: | _,„._, S E E E E T A7 eingetragene Post von 32 Thlr. 13 Sgr. = 97,30 4. 13786 fm, 2 m Klafter Nutholz. Birken: biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, [61780] s Aufgebot. i : _| ausgeschlossen. i: 4 Stämme mit 1,50 fm S widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Der zum Pfleger des Nachlasses des am 20. Juli Arys, den 4. März 1886. Belauf Blocbrück Gebots nicht berüdsichtigt werden und bei Verthei- 1885 in Soldau verstorbenen Maurer- und Zimmer- Königliches Amtsgericht. Jagen 166 a. Eichen: 2 Stämme mit 0,86 fm lung des Kaufgeldes gegen die becrüc{sichtigten An- |, Meisters Paul Ornhorft bestellte Zimmermeister Fer- E M E Birken: 2 Stämme ‘mit 0,81 fm 'Erle : sprüche im Range zurücktreten. dinand Stoehr aus Soldau lat das Aufgebot der [61786] f 9 Stämme mit 2,74 fm Kiefern: 497 Sti in Diejenigen, welche das Eigenthum dcs Grundstücks Nachlaßgläubiger beantragt. E Be anntmachung. mit 554,71 fm. e O O beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des | Sämmtliche Nathlaßgläubiger und e A In der Tyrahn’schen Aufgebotsfache XI V. 16/85 | Zur Orientirung über die Entfernung der Schläge Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens nehmer werden daher aufgefordert, ihre Ansprüche | hat das Königliche Amtsgericht zu Königsberg i. Pr. | von den Ablagen wird auf die in diesem Blatte R herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag | Und Rechte an den Nachlaß des obengenannten Paul | am 26. Februar 1886 für Recht erkannt: 30, Dfktober 1885 bekannt gemachte Vebersicht ver- das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru au die Ornhorst, dessen Verzeichniß in der Gerichtsschreiberei Die etwaigen Berechtigten der Hypothekenpost wiesen. (Bl. Nr, 255.) j E Stelle des Grundstücks trit von Jedermann eingeschen werden darf, spätestens im von 300 Thaler, eingetragen für den Gastwirth Falkenhagen ‘bei Scegefeld den 9, März 1886 Das Urtheil ü er die Ertheilung des Zuschlags Aufgebotstermine N i Oeuer in Abtheilung 111 Nr. 4 des Grundbuchs Köuigliche Oberförsterei. E : wird am 6. Mai 1886, Nachmittags 1 Uhr, den 15. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, des den Gastwirth Tyrahn'schen Eheleuten ge- E R f an Gerichtsftelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, part, | anzumelden. S N hörigen Grundstücks Königsberg i. Pr., Königs- [61757] Zimmer 40, verkündet werden. Diejenigen Nadlaßgläubiger und Vermächtniß- straße Nr. 100, aus der Schuldurkunde vom der Königlichen Oberförsterei Hiesfeld Verlin, den 25. Februar 1886. nehmer, _welche ihre Ansprüche nicht anmelden, 29. März 1846, werden mit ihren Ansprüchen Am Dienstag, den 16. März cr Vormittags Königliches Amksgericht T. Abtheilung 53. L A U I de REUE Ey A m i E Post ausgeschlossen. von pünktlich 9 Uhr ab, fommen bei Gastwirth ee R A m / v der Nachlaß m1 Us- önigsberg i. Pr., den 26. Februar 1886. Bernh. Cickhoff zu Hiesfeld zur Verstei : [61781] \hluß aller seit dem Tode des Erblassers auf- Königliches Amtsgericht. XI. T Dle f i Scutbaitee Ai In dem Verfahren, betreffend die Zwangsversteige- | gekommenen Nußungen dur Befriedigung der an- C us, Bruch dreis Mül n e se e rung des der weiland Milchhändlerin Sophie Lange, | 9emmeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird. [61791] Vekanutmachung. gearbeiteten Hölzer “llyeim a. d. R. auf- geb. Ritter, hieselbst früher gehörigen, dem Bäker- | Soldan, den 4. ¡März 1886. / Alle 1 Uge welchen Ansprüche auf die Band 8 | Eichen 261 Nubstämme und Abschnitte mit 192 fm meister Ernst Walker hieselbst verkau'ten, allhier Königliches Amtsgericht. T. Vlatt 43 Abtheilung 111. Nr. 1b. des Grundbuchs | 67 rm Rekenpfähle; 160 Buchen-Nußzstämme mit am Burgwall auf der Ostscite sub Nr. 1378 be- T von Villerbeck aus dem gerichtlichen Theilungsprotokoll | 115 fm E 7 ; Aufgebot.
legenen Hauses ist zur Abnahme der Rechnung | [61773] vom 3. März 1817 für die Anna Elisabeth Thiemann 77 Weichholz-Nuß\tämme mit 33 fm; 132 Nadel- plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein | « Auf den Antrag des Klempnermeisters Andreas schiedenen Naturalien zustehen, sind mit ihren An-
des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs- eingetragene Brautschaßzforderung, bestchend aus ver- holz-Nubstämme mit 89 n Termin auf Kresse zu Wanzleben, als Pfleger des Nachlasses des rüchen durch Urtbeil vom 2/7 F R, „Vie In den Jagen la, 37a, 64h, 98Ba Mittwoch, den 24. März d. J,., am 6. Mai 1885 zu Wanzleben verstorbenen Ziegel- R ch Urtheil vom 27. Februar 1886 aus O O Bett 10, 1/100 B rfe n i Morgens 114 Uhr, deers Christian Joachim Leonhardt, werden die Koesfeld, den 27. Februar 1886. einzelnen Laubhslzern ustudei n 9200 f 2 im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 7, hieselbst an- | Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Letzteren Königliches Amtsgericht. und zwar vor bem hiebe. Di ‘Geb te si d ro beraumt, und werden die bei der Zwangsversteigerung | Wfgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf den — Nauntittoîdas teben ie Gebote sind pro Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß | Nachlaß spätestens im Aufgebotstermine [61788] Die Aufarbeitung erfolgt dur die Forstverwalt E S ian zu Ie O auf der Ge- bei dem. mterzelneten Amit 12 E ul Lag E O emeister Johann Gottlieb | in ‘den vom Käufer anzugebenden Maßen : Auf I retveret ntedergelegt ist. R T l , AInISger] anzumelden, | Cngmann’shen Erben von Ö daufer wi! ; T, i Rosto, den 6. März 1886. widrigenfalls sie gegen die Benefizialerben ihre An- Sthiniöbemeifers Paul Gbrifiorf (e B, bat S a E O Q eite Lheilung der Großherzogli Mectlenburg-Schwerinsches ge Nahlag t Augs Ee ¿71 E das unterzeihnete Ämtsgericht am 26. Februar 1886 Saeids je einen Vestand umfassenden Loose erfolgen mtsgericht. i iiay mif Aus]chluß aller seit dem Tode | für Necht erkannt: Phore Mus Ermt Zur Bedlaubi ung: A Les aufgekommenen Nutzungen durch Be“ i T Die ‘Hvpothekenurkunbe über die auf dem E, Ta n Mia Die bete. No st, Akt. Geh. ledigung der angemeldeten Ansyrüche nicht erschöpft E Nr. +109 Wohnhaus Schönau in Ab- Belaufsbeamten weisen au Verlangen das Holz T g Wanzleben, den 4. Mär; 1886 S ung S Le drei haftende Post von Makßverzeichnisse gegen Schreibgebühren. : Königliches AmtsgeriGt. 11 f E Tha f nebft fünf Prozent Zinfen, welche | Hiesfeld bei Dinslaken, Regierungsbezirk Behufs Eintragung einer Verpfändung des dem a A L B Gottlieb E eßt auf den Schmiedemeister Johann | Düsseldorf, den 3. März 1886 Schiffer Johann Lübben zu Karolinensiel gehörig | [61784] Aufgebot iütes tE featiaa e in Schönau übergegangen ist, gewesenen, von ihm an den Schiffer Johann Willms Auf den Antrag des Nittergutsbesi Rit "L Die Koi r u Sriedrihs\chleu [Ter L S U ‘ q gulöbelnißers Hiit-| 11. Die Kosten des Verfahrens werden den An- Ünfersdidungfignal K F, 1: 9 in das Sie: | breite het de Seer, 10 Badrdarth zu A | teagsillern aufgelep «Me N) Ge F as iff3- | d ird der I 8 s; s Ht nis ; register, wird éin. Aufgebot dahin erlaffen, daß ctwaige E O R AEA “S Mete isten Schönau, den 9, März 1826. E e Plänbungén dieses Schiffes spätestens in | Pfandbriefs 11. Serie Litt. Q Nr 1648 ‘über O geri, L ns - 600 M aufgefordert, seine Rehte auf den Pfandbrief | [61585 E E, Jen E E D, Fe, spätestens im Aufgebotstermine : | 8 Durch rechtskräftiges Urtheil der I. Civilkammer bazmit anberaumiten T erat L Di hr, (den fi den 18. September cr., Mittags 12 Uhr, | des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 27. Ja- ermin hier anzumelden sind, vor dem unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 9) * nuar 1886 ist zwishen den Eheleuten Bäcker
Holzverkäufe
[61782] Aufgebot.
Der RORLE Tatidtddties tell,
Redacteur: Riedel. Berlin ——__——— Verlag der Expedition (S olz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage).
„V 60.
__ Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischeu Staats-Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 10. März
1886.
Nichkamllihes.
Preusßzen. Berlin, 10. März. Jm weiteren Verlauf der gestrigen (36.) Sitz Uung des Hauses der Ab- geordneten empfahl bei FFortsezung der zweiten Be- rathung des Etats deS Ministeriums der geist- lihen, Unterrichts- unD Medizinal-Angelegen- heiten bei Kap. 115 „Bi S thümer 2c.“, Tit. 1, Bisthum Ermland, der Abg. Spahn die Beseitigung der weltlichen Lokal-Schulinspektoren und Deren Ersezung durch die Geist- lihen, deren wissenschaftlißhe Qualifikation zu diesem Amt außer allem Zweifel stehe.
Vei Tit. 2 „Bisthum Kulm“ verwahrte der Abg. Neubauer die frühere und die gegenwärtige geistlihe Leitung der Diözese gegen die von derr Ministern des Jnnern und des Kultus wiederholt ausgesprochenen Vorwürfe, polonisirende Tendenzen gepflegt zu haben. Wie er den Generalvikar Klingenberg in Schutz nehme, müsse er auh den Bischof Sedlag
gegen die JFnsinuationen des Ministers von Puttkamer ver-
wahren, ihm eine Shrenrettung zu Theil werden lassen. Bischof Sedlag habe auch durch die Gründung des Kulmer Gymnasiums 0 Fnteresse sür die Diözesanen polnischer Zunge an den Tag ge egt. S A ;
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, Dr. von Go §ler, erwiderte:
Wenn ih die jeßt eben geHörten Ausführungen rihtig verstehe, so gehen sie im Wefsentlihen Dahin, dem hohen Hause und den draußen stehenden Interessenten kTar zu machen, daß die deutschen Katholiken keinen Anlaß hätten, von der Richtung, welche gegen- wärtig in der Kulmer Diözese Herrscht, sih irgendwie beeinträchtigt zu fühlen, daß vielmeHr seit alter Zeit für alle Diözesanverwaltungen Grundsaß gewesen fei, daß Der Deutsche das zu erhalten hat, was ihm gebührt, unD der Pole in den Verhältnissen zu bleiben hat, die ihm von Hause aus angewiesen sind. Der Herr Vorredner ist weitergegangen, indem er, wie er fich ausdrüdte, die Ehrenrettung des Vischoss Sedlag meinen gestrigen Ausführungen und den Aus- aaen des Hrn. Ministers von Puttkamer gegenüber dur{führen wollte.
Ih knüpfe an an den HirtenbBrief vom Jahre 1832, von dem ich im Moment allerdings nicht weiß, ob der Vischof Sedlag ihn bei einem Amtsantritt erlassen hat Oder der Bischof von Matthy am Schlusse seines Lebens. Diesen Vorbehalt muß ich machen, denn ih bin niht in der Lage, für die Sachen, die hier vorkommen, da mir darüber eine vorherige Mittheilung niht gemaht wird, das ganze Arsenal meiner Notizen mitzubringen. Also dieser Hirtenbrief oder dieses bishöfliße Rundschreiben, wie es in der mir vorliegenden Drucksache heißt, lautet folgenderrrraßen:
Es ist nun zwar nicht anzurnehmen, aber doch möglich, daß wenig unterrichtete Eltern mancher Schulkinder gegen das Erlernen der deutshen Sprache Bedenkli keiten haben und vielleicht glauben Éonnten, daß die deutsche Sprache der katholischen Religion, zu der nah ihrer Ansicht die polnishe Sprathe cin wesentlihes Erforderniß ist, Gefahr bringen dürfte. Solchen Leuten, die aus Mangel des Unterrihts nicht wissen, daß es in der Welt vicle Millionen und dazu recht zifrige Katholiken gieBGt, die nicht ein Wort polnisch und vielmehr, wie z3. B. in DeutschTand, nur deuts sprechen, ist dieser irrige Wahn und ihre irrige Anficht von der deutshen Sprache in Bezug auf die Religion durch geeignete Vorstellungen zu benehmen, ihnen dagegen der Nutzen der Deutshen Sprache in den vorhin aufgeführten Beziehungen begreiflich und eindringlih zu machen.
Ich habe diesen Anlaß wahrgenommen, um einmal zu konstatiren, daß solhe Wahnvorstellungen existiren, Ich brauche dieses Nund- fhreiben, um Sie bei einer späteren Ausführung, die ih voraus\{icht- lih mahen werde, daran zu erinnern. ¡
Was den Bischof Sedlag betrifft, so ist es wohl notorisch, daß derselbe, was feine KatHolizität und die Treue seiner Kirhe gegenüber anbetrifft, niemals in seinem Leben von irgend einer Seite mit Fecht einen Vorwurf erfahren konnte. Die Trübung seines LZerhältnisses zu seinen Diözesanen trat erst ein in der Mitte der vterziger Jahre, als die polnische Na- tionalbewegung in Westpreußen Gegann, Aus der Fülle von Mate- rial, welhes aus seinen eigenen Auszeihnungen mir vorliegt, werde ih mir gestatten, ein paar kurze Bemerkungen zu verlesen, damit die Herren im Stande sind, zu beurtheilen, in welcher Lage sich ein guter Tatholischer Bischof befand feinen polnishen Diözesanen gegen: Uber, die nah dem Gindruck, den man bei der historishen Betrach- tung dieser Angelegenheiten gewinnt, von dem Wahne beseelt waren, daß ein Bischof der Diözese Kulm, um katholisch zu sein, den polni- schen Agitationen Vorschub leisten müßte.
Ih habe hier zunächst aufgefchlagen vor mir einen Drohbrief, welchen der Bischof Sedlag im Jahre 1847 bekam. Es wurde, als der Schuß des Ministers des Innern angerufen wurde, von dem Kultus-Minister darauf hHingewiefen, daß der Bischof Sedlag ver- möge seiner treuen deutschen Gefinnung bei seinem polnishen Dis- zesanklerus fehr unbeliebt sei. Die politishe Unruhe, die Mitte der vierziger Jahre eingetreten war, erfuhr dur die Bewegung des Jahres 1848 noch eine erheblide Steigerung. Ich finde in dem mir vorliegenden Akftenstück Etwas, was sich auf die geftern hier gepflogenen Unterhaltungen bezieht. Jh werde mir
estatten, einige Aeußerungen vorzutragen, welhe ergeben, wie der Bischof die Angelegenheiten, die [Œ{ gestern berührt habe, seinerseits beurtheilt hat. Er {reibt am 10. Januar 1849 unter dem Rubrum „Wegen des unwürdigen Verhaltens der Geistlihen aus der Diözese a Kulm bei der pÞpreußishen SItational-Versammlung im vorigen ahre"
Der dem Hiesigen Domkapitel angehörige Domherr Richter, \o- wie der Dehant und Pfarrer Klingenberg aus Löbau und der
farrer Skiba aus NRhamel meiner unterhabenden Diözese haben
ih, demn äußeren Vernehmen nach), in der Eigenschaft als Ab- geordnete der preußischen Nationalversammlung nach erfolgter
Auflösung dieser noch bei dern öffentlich bekannt gewordenen
Steuer-Verweigerungsbeschluß, Dessen Datum ich niht weiß, und
auh bei dem durch Zeitungen veröffentlihten Aufruf vom 21. No-
vember vorigen Jahres betheiligt und dadurch unter Anderm des
Bruches des dem Könige ges{wwornen Eides schuldig gemacht.
Auch ist mir \{on vom LandratH des Kreises Loebau-Neumark der
Antrag zugekommen, den Klingenberg zur Strafe wegen dieses Ver-
brehens von seiner Pfarrstelle zur entseßen, welches ih bekanntlich
nur im formellen RNechtswege zu BHewirken vermögen könnte. :
Dann geht er weiter auf, andere Angelegenheiten ein und kommt zu folgenden Bemerkungen :
Außer den genannten drei Geistlichen, wovon ih den ersteren für den Hauptagitator auch beï äâhnlihen in der gedachten Ber- sammlung stattgefundenen Dingen halte, ist auh der hiesige Syn- dilus von Pokrzywonicki, Mitglied der Linken, zur Zeit jenes ver- breherishen Beschlusses nur zufällig auf Urlaub zu Hause gewesen ; jedoh, wie mir scheint, ein gleiczer A nage deren demo- tratishe Grundsäte in ihnen lebendig sind u. \. w.“
Nun kommt etwas, was die volnische Agitation unmittelbar an- gcht. Er sagt:
Es ist in der Provinz cine politische Gesellshaft unter dem Namen liga polska fast allgetnein organisirt mit dem ostensiblen Zwecke für's Volk, um die Nationalität zu {hüten und zu fördern, wodurch das Volk geködert und verwirrt gemacht ift; der geheime Zweck ist nicht bekannt gemacht, aber mit Händen zu greifen. An der Spitze dieser Gesellschaft stehen unter anderen Richter und von Pokrzywniki, obgleich beide Deutsche, und haben si {hon dadurch und dur die früheren Anträge bei der Nationalversammlung einen Heiligenschein, den höchsten irdischen Ruhm in ‘der hiesigen Provinz und im Herzogthum Posen erworben, welchen nur zu berühren das höchste Verbrechen an der angeblichen Majestät des souveränen Volkes sein würde.
Bei einer andern Gelegenheit {reibt der Herr Bischof unterm 13. Januar 1849:
Hierbei darf Ew. Excellenz ih nicht vorenthalten, daß ih über den Erfolg meiner diesfälligen Mühe sehr zweifelhaft bin, weil ih den Boden ungemein durchwühlt wahrnehmen zu müssen glaube. Was mi aber vorzügli auf das Tiefste niederbeugt, ist die trost- lose Wahrnehmung, daß mein Einfluß und der Erfolg der Wirk- samkeit meiner Stellung nah außen großentheils nicht allein ver- nichtet, sondern gerade in das Gegentheil umgekehrt sind. Der bitterste Haß verfolgt mich von allen Seiten. Jch befinde mich in der peinlichsten Lage u. \. w. y
Cin ander Mal sagt der Herr Bischof wieder, wie durch Nichts- nußigkeit ein gefälschter Hirtenbrief von ihm in die Leitung gekommen fei, woran si dann in der Presse die heftigsten Angriffe gegen seine Person knüpften, so s{chwere und aufreizende Angriffe, daß \chließlich der Divisions-Commandeur angewiefen wurde, auf Requisition der Lokalbehörden ihm sofort Schuß zu Theil werden zu lassen. Ich habe hier ein anderes Aktenstück aus derselben Zeit. Am 10. April 1849 \chreibt der Herr Bischof:
Leider muß ih bekennen, daß ih wegen der obgewalteten Verwirrung und der täglih befürchteten Ueberfälle im Unmuth alle diese Schriftstücke
— der Minister hatte ihn nämlih um die Zusendung von Papieren
gebeten, die von der größten Wigtigkeit warten — gegen Ende des vorigen Jahres verbrannt habe und jetzt durchaus niht im Stande bin, sie aufs Neue zu verfassen; denn mein Leben ist eine fürchterliche Qual; erst neulich erhielt ih cinen anonymen Brief, der mir das Erstürmen meiner Wohnung, mein Aufhängen auf einen Baum androht, sowie das Todtshicßen mir mehr- seitig zugedaht wird unter den abscheulihsten Beschuldigungen, Alles, wie man schreibt und spricht, um deshalb, daß ih nicht Demokrat sein wolle, obwohl ih über gar nichts Politisches rede und eigentlich seit drei Monaten an Leib und Seele kranke.
An einer andern Stelle schreibt der Bischof im August 1849:
Hierauf habe ich die Ehre ganz ergebenst vorzutragen, daß auch ich bei Beförderungen jederzeit, besonders aber nah eingetretener Zeit, in wel@er die Herzen so Vieler offenbar geworden, auf dem Könige treu ergebene, Geseß und Ordnung licbende und fördernde Geistliche vorzugsweise allein Nücksiht genommen habe und, so lange es dem Allmächtigen gefallen wird, mich auf der hiesigen Stelle zu erhalten, nehmen werde. Dieser einzige Umstand ist aber auch der R Grund, das kann ich vor Gott und Jedermann betheuern, weshalb leider ein sehr großer Theil meines Klerus und meine, mir sonst so anhängig gewesenen, größtentheils der arbeitenden Klasse angehörigen Diözesanen mich auf das Bitterste hassen, unaufhörlih kränken und \{chmähen, sowie mir das fernere S und Wirken auf hiesiger Stelle zur unerträglichen Pein machen. n
Meine Herren, ih lese Stellen vor, auf die mein Auge zufällig bcim Durhblättern der Akten fällt. Z. B., weiter:
Während ih im Oktober und November vorigen Jahres zur Konferenz in Würzburg gewesen, wurde am hiesigen Orte durch den oben genannten Richter und den Syndikus von Pokrzywniki, sowie einige vom Adel und der Umgegend, denen si ein bejahrter Dombkherr anschloß, alles Widerstrebens Seitens meines General- Vikars ungeachtet, fast mit Gewalt die Liga polska organisirt und fortgeseßt unter Anwendung der schlechtesten Elemente mit allerlei Bolk, im Winter in einem zur bischöflihen Anstalt gehörigen Lokale, im Sommer in den Wirthshäusern abgehalten und außerdem fast täglich von hiesigen Arbeitern, Mann, Weib, Kind, Knecht, Magd, Lesezirkel polnischer aufregender Schriften gehalten, und alles Volk hier und in der Umgegend dergestalt aufgeregt, daß Tag und Nacht Ausbrüche zu befürchten waren.
Meine Herren, es ist noch viel Material in diesen Zuschriften enthalten; Sie werden aber nah dem Gehörten {hon den Eindruck haben, daß die Verhältnisse damals etwas ernster lagen, als der geehrte Herr Vorredner es weiß, oder wie es ihm mitgetheilt is, — er war ja damals wohl noch nicht selbst Zeuge dieser Creignisse. Sie werden die Empfindung haben, daß die Schwierigkeit, in der sich damals ein fu tatholisher Bischof einer erregten O Agitation gegenüber
efand, eine Erscheinung ist, die auch heut, wo uns von dieser Ver- gangenheit nur wenige Dezennien trennen, ernster Beachtung bedarf.
Der geehrte Herr Vorredner hat speziell auf das Kulmer Gymnasium hingewiesen und des Verdienstes des verstorbenen Bischofs Sedlag gedacht, der zur Gründung dieses Gymnasiums bei- trug. Es war daran, wenn ih recht verstanden habe, die Bemerkung geknüpft, daß es zumeist Schuld der Regierung gewesen sei, daß nicht die ad Zahl von Geistlichen aus dieser Schule hervorgegan- gen fei.
Zufällig habe ih dic Akten nachgeschen, aus dem Grunde, weil in den eben erwähnten Akten ein Schreiben der Regierung oder des Provinzial-Schulkollegiums — ih weiß es nicht auswendig — an den Bischof sich findet, welches si über die unglaublihen Zustände aus- spriht, die an der ‘Kulmer Anstalt herrschten. Das ist um so wih- tiger, weil der mehrgenannte Hr. Richter, cin Geistlicher, da- mals Direktor war und von da aus als Domherr nah Pelplin überging. Der Rektoratswechsel, der Mitte der 40er, alfo in bewegter Zeit, eintrat, gab Anlaß, der ganzen Frage näher zu treten. Es ergiebt sich denn nun aus diesen Darlegungen, daß ein heut völlig unbegreifliher Zustand auf dieser wesentlich polnischen Bildungsanstalt herrshte. Es war durch den Direktor dahin ge- kommen, daß ein Verein polnischer Schüler sich gebildet hatte — wie ih hier bemerke, im bewußten Gegensaß zu den deutschen Katholiken — welche zusammenkamen und allmählich ganz zu einer revelutionären Thätigkeit übergingen, niht allein, daß sie äußerlich so. erschienen durch die viereckigen Müßen in polnischen Nationalfarben u. \. w. — das wären ja noch Kleinigkeiten gewesen — sondern sie Fnd nachher wirklih in Aktion getreten.
Was den Direktor der Anstalt’ betrifft, so heißt es hier in cinem größeren Bericht : i :
Richter hat fogar die polnifche Nationalität mit Vorliebe ge- pflegt, theils weil er durch sie kirhlihe Zwecke, wie er fie aufge- faßt, gefördert sah, theils weil er gerade in diesex Weise Raum für die freilih nur äußerlich bewirkte Germanisirung der polnischen Schüler gewann. Cs scheint, als habe er seine wichtige Stellung zunächst als Mission für Feine Kirche und zwar auch für die Stär- kung und Belebung derselben im benachbarten Feen aufgefaßt, während im südlichen, Theile des Bisthuras Kulin Fein entschiedenes
Landesfkirde unmittelbar für ihn gewann und das Vertrauen zut seinem Wirken steigerte.
Es wird in dem Bericht dann mitgetheilt, daß Richter, nachdem seine Anträge, dem Unterricht eine breitere polnische Basis zu. geben, von dem Provinzial - Schulkoilegiune abgelehnt waren, den polnishen Schülern - gestattet - hat, fich zu ciner, die Pflege des Polnischen bezweckenden Verbindung — „Polonia“ genannt — zusammen zu \{ließfmn, während er einen Verein eGerinania“, der kurze Zeit unter den deutfchen evangelishen und- fatholischen Shülern sich gebildet hatte, auflöîte, weil, wie er fagte, in diesem Verein irreligiöse Tendenzen zum Vorfchein gekommen waren. Der Erfolg blieb auch nicht aus. Der Bericht sagt barüber :
Seit dem August v. J. — es ift das Jahr 1845 gemeint —
haben die Primaner Graf Lubiensfi, von Kobylinëki und von
JIezewski verdächtige Reisen, theils nah Thora, theils nah Grau-
denz gemacht. Lubienski war während der Sommerferien mit feiner
Mutter in Paris gewesen und dort mit dem, nahmals in Gnesen
verhafteten Mieroslawski zusammengetroffen. Der Primanex
Casimir Schulz hatte sich, mit Geldmitteln unterftüßt, auf da#F
Gymnasium in Lyck begeben und auf seiner Reise versucht, in
Ermland für polnisch-katholishe Zwecke zu wirken, wofür sich ihm
auch in den südöstlichen Kreisen der Provinz, in dem fogenanyteæ
Masuren und im benachbarten russish-polnishen Gouvernement
Augustowo Gelegenheit darzubieten hien. Der Primaner von To-
midi hat in Graudenz, wie im Schwetßer und Bromberger Kreise
aufzuregen versucht, und der ehemalige Sekundaner von Klesz-
czinsfi sich an dem bei Pr. Stargardt versuhten Auf-
stande stark betheiligt. Für diese Jünglinge if die Theil-
nahme an dem früheren Verein der sogenannten „Polonia“ nah=-
seien aber auch die Einwirkung polnisher Emissäre und Flücht- inge, die mit ihnen zum Theil in verwandtschaftlichem Berhältnisse ftauden, und die Begünstigung ihrer Unternehmungen durch Geist- lihe und Edelleute polnischer Abkunft.
So geht das nun weiter. Es wird daran mit Recht der Vor- wurf geknüpft, daß die Bande der Disziplin so gelockert waren, daf der Direktor diese Shüler vollkommen frei reisen ließ und ohne Weiteres fie wieder aufnahm, nachdem sie ihre Agitationsreisen be- endet hatten. Jch will das nur anführen, meine Herren, um doch un- gefähr die Situation auch von dem Standpunkt aus zu schildern, in welcher der Herr Vischof seinen Diözesanen gegenüber war. Der Hirtenbrief, welchen der geehrte Herr vorgelesen hat, der eine sehr umfangreiche Dructschrift enthält, ist mir bekannt, ih habe das Aktenstück gelesen, im Moment nicht hier. Es ist zwar damals — meines Wissens im Jahre 1849, wenn mein Gedächtniß mich nicht täuscht — eine groß- artige Agitation gegen den Bischof in Szene geseßt, namentlich von den Geistlichen genährt. Er war genöthigt, gegen den ungerect- fertigten Borwurf sich zu hüten, daß er planmäßig das polnische Element in seinem Diöszesanklerus unterdrückt habe. Die Tendenz dieses Schriftstücks ist eine wesentlih andere, als der geehrte Herr uns vorher deduzirt hat.
Meine Herren! Wenn ich nun auf den Wechfel der Diözesan- verwaltung übergebe, so kann ih nach dem reihen Material, das mir darüber zu Geficht gekommen ift, nur versichern: Vom Jahre 1856 ab bis in die neuere Zeit geht ein gleichmäßiger Zug, das ift die volle Anerkennung der Loyalität des Bischofs von der Marwiß, aber durchweg das Urtheil bis auf den heutigen Tag, volle 30 Jahre hin- durch — schon im Jahre 1856 wurde es prophezeit — daß seine Ver= waltung daran zu Grunde gehen würde, daß er die Eigenschaften eines guten Preußen mit denen eines guten Polen verbinden wollte. Troß der Warnungen aller Beamten, welche der Verwaltung in West- preußen nahe standen, hat die damalige Staatsregierung ih entk=- \hlossen, die Wahl des genannten Herrn auf den bischöflichen Stuhl gut zu heißen, ja auch zu fördern.
Wenn ih daran gehe, einzelne Sachen — zu ers{chöpfen ist das Thema ja nicht, denn es kommt \{ließlich auf die Beurtheilung an — anzuführen, aus denen man Schlüsse ziehen kann, so darf ich mit einer gewissen Kürze die einzelnen Thatsachen berühren. Es find uiht Be- richte aus neuerer Zeit, denen ih sie entnehme, fie sammen alle aus. alter Zeit her. Also 1856 war die erste Maßnahme, daß mit dem Eintritt des neuen Bischofs die deutshe Sprache aus dex bischöflihen Kurie in Pelplin verschwand. Früher, unter den Bishöfen von Matthy und Sedlag namentlich, wurde noch überwiegend deutsch ge- \sprochen. Nun wurde die polnische Sprache Haus- und Umgangssprache 5 jeder Geistliche, der nah Pelplin kam, wurde von vornBberein polnisch angeredet, und, wie natürlich, wirkte diese Sprahveränderung im bischöf=- lichen Hause hinaus auf das Land, auf die Umgangss\prae des Klerus und der Diözesanen. In dem „Collegium Marianum“, deu Progymnasiunr zu Pelplin, in den klösterlihen Erziehungsauftalten für die weibliche: Jugend zu Pelplin und zu Berent war durchweg volnishes Wesen vorherrschend. |
Der Syndikus, den der frühere Bischof hatte, — nicht derjenige, von dem ih erzählte, sondern dex andere, Namens Niene, cin Mann von deutscher Gesinnung, wurde entlassen und an: sciue Stelle kam ein wegen feiner polnischen Agitationen bekannter NRoferendarius, aller- dings deutschen Namens. Von den Veränderungzn,, die allmählich inx Domkapitel vor sich gingen, habe ih gestern schon: gefprochen.
Dem Generak-Vikar un» späteren Domvynopft Hasse wurden. Dombherren zur Seite gestellt, welche dea polnischen Yartei angehörten und ihn in seiner Wirksamkeit vollständig lähmten. Von Hra. Klin= genberg habe ih gestern {hon gesprochen. 4
Ich wende mih noch näher zu den Erzjehungsanstzlten, dem eGollegium Marianum“, welches ein Progymnatium zu Pesplin bildet, und den Erziehungsanstalten für die weiblihz Jugend, vez: denen die» jenige in Pelplin jeßt nit mehr besteht, aber wohl diejenige im Berent. Auch für diese Anstalten wird bezeugt durF; das ganze Zeitalter, daß die kirchlick;2 Erziehung sich wesentlih mit der jpezifish polnischen Katholizität deXt, daß so z. B. die polnisch: nationalenr Kirchenfeste vorzugsweise gefciert und als besonders wichtig diugestellt-- wurden.
Auch das möchte ih hervorheben, daß ein großer Umschwung eintrat in der ganzen Art und Weise, wie die Lokalf{hulinfpektion aus=- geübt wurde, das wird bezeugt non allen Landräthen,, die damals gehört worden sind — diese Erfahrung war tb bestimmend für die Ünter=- suchungen, die nahJer eintrcen und die Wan3liäing in der Schul- aufsicht herbeiführtez. S
Von erheblichex Bedeutuag war, daß, sobald das Syndikat einem polnis®en Agitatoz anvertrciat war, dessen Freand sofort in Pelplin eine polnishe Buchandlung eröffnete, auch eine polnische Buchdruckerei errichtete. In dieser Buchdruckerei erscheint der bekannte „Pielgrzym“, welcher früher ostensibel von katholischen Geistlichen redigirt wurde; aus den Akten ergiebt sich, daß diesseits- \choui viel- Konflikte wit den. Herren eingetreten waren. És ist be- kannt, da}z, wenn auz heute nicht in oftensibler Weise die Verant- wortlihkeit von Geistlichen getragen wird, jie doch die eigentlichen
Urheber und Korrespondenten des Blattes sind. Daß der „Pielgrzym“ sehr nahtheilig auf die öffentliche Stimmung, auf das Verhältniß der Konfessionen und Nationalitäten wirkt, das ist, glaube ih, in Westpreußen allbekanut, Ich darf hiex mit Beziehung auf eine heut gefallene Bemerkung, welche die Schulaufsiht betraf, erwähnen, daß
Austreten für seine Kirche und seine, \mgeachtet aller Vielseitigkeit und anscheinenden Milde feindselige Stellung gegen die evangeli he
oer „Pielgrzym® davor warnt, daß die kathckishen Geistlichen die ( Schulaufsicht übernähmen; denn dann würden sie in die Schulver*