1906 / 208 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Sep 1906 18:00:01 GMT) scan diff

c. Wenn die Forftbebörden, wie es von der K. Regierung der Pfalz im leyten Jahre hon gesehen ift, erstklassige Be- stände, d. h. Elitebestände, die dur Wuchseigenschaften und Alter Gewähr geben für ein vollkommenes Saatgut und au binsihtlih der Quantität den Sammlern ein befriedigendes Ergebnis liefern, für die Samenlese freigeben.

4. Wenn auf Sämereien der ausländishen Rafsen, die für das Inland ungeeignet sind, ein entsprewend hoher Zoll, wie ihn ¿. B. Norwegen auf fremländishen Fichtensamen legt, ein- geführt wird, sodaß das inländische, unter teuren Bedingungen gewonnene Saatgut nicht turch das geringwertige, billigere aus- ländische unterboten wird.

_6) Als weiter zu ergreifende Maßnahme zur Befö:derung guter Sämereien und Pflanzen kann gelten:

Die Errichtung einer Samen- und Pflanzenkontroll- und Ver- sucéstation für das Reih. Diese könnte zunächst an hon bestehende Anstalten, wie die Kaiserliche Biologishe Anftalt für Land- und Forstwirtshaft in Dahlem, angegliedert werden.

Sie hâtte in erster Linie die Sämereien und Pflanzen, die für Aufforstungen verwandt werden follen, auf ihren Gebrauchswert zu

rüfen, d. h. bei den Sämereien Keimkraft, Reinheit und andere Werte estzustellen, bei Pflanzen den Gebrauchswert, der fich aus der Formenschönheit der oberirdishen und unterirdishen Organe aus der Herkunft des Saatgutes, aus der Beschaffenheit des Bodens und des Klimas, in dem fie herangewahsen find, und desjenigen, wohin fie verpflanzt werden sollen, zusammenseßzt.

Die Keimkraftkontrolle der Sämereien (auc der landwirtschaftlichen) müßte {hon aus dem Grunde von einer Zentralkontrolle für das ge- samte Deutsche Reich ausgeübt werden, da „zur Zeit z. B. die Pro- duzenten die Sämereien, wie allgemein üblich, nur von einer Anstalt vorprüfen lassen, während nach dem Verkauf die Saatgüter von anderen Anstalten unter anderen Bedingungen nahgeprüft und dadur ch nur zu häufig verschiedene Resultate erzielt werden.

JFhre Aufgabe wäre außerdem, extra Provenienzversuchsflähen über das ganze Reih mit den Hauptholzarten anzulegen und zu prüfen, wele Rassen zum Anbau in Deutschland geeignet bezw. für einzelne Gegenden Deutschlands ungeeignet find.

Sie bâtte laufend Statistik zu führen über Vorrat an Sämereien und Pflanzen, an Bedarf, über Preis und hätte periodishe Berichte zu veröffentlichen, welche die Produzenten und Konsumenten auf dem Laufenden erhalten. /

Sie wird auf diese Art förderrd wirken auf die Beschaffung guter Waldsämereien und Waldpflanzen, sie wird wirken zum Woble der in Deutschland so umfangreichen staatlichen und privaten Saat- gewinnungsanstalten und Pflanzenzlihtereien und des Waldes selbft.

Darauf stellten fie eine gemeinsame Resolution zur Begutachtung, die die Zustimmung des Forstwirtschaftsrats fand. Sie lautet :

Der Forstwirt\haftsrat \chlägt der VII. Hauptversammlung die Annahme folgender Resolution vor:

Der Deutsche Forstverein wolle bei seiner heutigen Tagung nachstehendes beschließen:

„Er halte für erforderli, daß im Forstbetriebe den Fragen der Zuhtwabl mehr Aufmerksamkeit zugewendet werde als bis- her, daß deshalb auéländishe ungeeignete Rassen der bei uns einbeimishen Arten von der Verwendung in Deutschland aus- zuschließen seien, und daß die inländishe Samengewinnung tunlichst aus den besten Beständen zu erfolgen habe.“

Die VII. Hauptversammlung hat diese Resolution einstimmig angenommen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus. Den glänzenden Abschluß des vorgestrigen Paradetages bildete der

Geyflogenbeit gemäß Abends um 8 Uhr ein Théâtre paré im König- lichen Opernhause. Das Haus bot den bei solhen Anläfsen gewohnten festlihen Anblick dar. Ueber die Mehrzahl der Plätze war Allerhöchst verfügt; den ersten Nang füllte die Hofgesellshaft, die zu dem Parade- diner geladen gewesen war, insbesondere waren au die hier weilenden fremden Offiziere und Würdenträger, so der englishe Kriegsminister Haldane, _der General Barry u. a. anwesend, im Parkett saßen die Offiziere der Garderegimenter, während die oberen Nänge den Unteroffizieren und Mannschaften eingeräumt waren. Der Hof betrat, vom Generalintendanten von Hülsen geleitet, die große Loge. An der Logenbrüstung nahmen JFhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin Play, neben Ihrer Majestät Seine Kaiserlihe und Königlihe Hoheit der Erzherzog Ioseph und Ihre Königlithe Hoheit die Kronprinzessin von Griehenland, neben Seiner Majestät Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin und Ihre Königlihe Hobeit die Prinzessin Viktoria Luise. Den Abend leitete Webers Ouvertüre zur Oper „Euryanthe“ ein; ihr folgte die Erstaufführung des einaktigen Schauspiels „Ein Kaisertag inNürnberg* von Viktor Hahn. Es ist ein Stücklein bon feftspielartigem Charakter, das in wohlflingenden Versen \ildert, wie Friedrich von Zollern (Herr Staegemann) sh die Liebe der Tochter des Burggrafen von Nürnberg, des Grafen von Räß_ (Frau Willig und Herr Krausneck) erringt, und dem Kaiser Frciedrih Barbarossa (Herr Zimmerer) das Leben rettet, indem er dessen altea Widersaher Gebbardus (Herr Bod! erschlägt. Der Kaiser verheißt ihm aus Dankbarkeit die spätere

elehnung mit der Burggrafenshaft. Ein fesselndes mittelalterliches Bild bot die Szene dar, die den Burghof zu Nürnberg mit der alten Gerichtslinde und dem Ausblick auf die Stadt zeigte, ein Meisters

Theater. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- Dame. Oper in 3 Akten von Eugène Scribe.

Deutsch von Friederike Ellmenreih. Musik von | Dienstag, Abends 8 Uhr: Hasemauus Töchter.

Franco Adrien Boieldieu. Musikalishe Leitung: | Volksstück in 4 Akten von Adolph LArronge. Löwen. rr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Re- | Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum erften Male:

Frau Inger vou Oesftrot.

gisseur Braunschweig. Anfang 7+ Uhr. Schauspielhaus. 178. Abonnementsvorstellung. Ein Donnerstag, Kaisertag zu Nürnberg. Schauspiel in 1 Aufzug gefindel.

werk der Maler Kautsky und Rottonara. Die prächtigen Kostüme

des Kaisers und seines Hofstaats, der Fürsten, Ritter, Pagen,

Ceanen usw. fügten si in wirksamer, lebendiger Gruppierüng diesem ahmen ein. Bald nah neun Uhr war die Vorstellung beendet.

Lortingtheater.

Was vor zwei Jahren im Nationaltheater am Weinbergsweg nit gelang, nämlich für Berlin ein Theater zu_ schaffen, das bei verbältnismäßig billigen Eintrittsprzisen gute Opernvorstellungen bieten soll, will der Direktor Max Garrison jeßt im Bellealliancetheater versuhen. Der Eröffnungsabend am Sonnabend sien Erfolg ver- heißend, die Aufführung von Lorßings „Zar und Zimmer- mann“ zeugte von Sorgfalt bei der Ginswdlerung und wies besonders was Chor und Orchester zwei sehr wichtige Faktoren betrifft, eine sehr saubere musikalische Ausarbeitung auf. Zunädhst gilt es ja, möglichst bald den Spielplan zu erweitern, ges» \hieht es aber stets in dieser Weise, so darf man zu dem jungen Unternehmen volles Vertrauen hegen. Das erste Lob gebührt dem Kapellmeister Bodanzky, der alles mit fester Hand zu- sammenhielt und belebend und anfeuernd auf alle Beteiligten eins wirkte. Aber au mit den Einzelleistungen konnte man recht zufrieden sein. Der Zar des Herrn Goerger war vielleiht etwas zu sehr auf den Herrscherton gestimmt, ein wenig mehr Wärme in Ton und Vortrag hätte niht geschadet, aber er zeigte einen \chönen, ausgiebigen Bariton bon vornehmem Klange. Eine vollgültige Leistung, gesanglich sowobl wie darstellerisch, war die des Herrn Greder als Bürgermeister van Bett. Er wirkte, ohne in die üblihe Spaßmacherei zu verfallen, außerordentlich komisch. Adalbert Lieban (Peter Iwanow), den man hon vom Zentraltheater her kennt, bemüht sch, es seinem Bruder Julius vom Königlichen Opernhause nachzutun ; freilih verfügt er noch niht über die Sicher- beit jenes, teilt aber leider mit ihm die Neigung, zu übertreiben. Die Rolle der Marie hatte in Fräulein Johanna Martin eine \vmpathishe Vertreterin gefunden, die nah Ueberwindung der ersten Befangenheit sehr hübsch sang und spielte. Die anderen Kräfte genügten. Die Oper war von dem Direktor Garrifon verständig in Szene geseßt; Dekorationen und Kostüme waren ges{chmadckvoll, ohne falshen Aufwand. So schloß denn der erste Abend mit einem wohl- verdienten Grfolg für das junge Unternehmen.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Dienstag, „Die weiße Dame" von Boteldieu gegeben; die Herren Naval, Mödlinger, Philipp, Nebe sind mit den Damen Herzog, Dietrih, von Scheele-Müller in den Hauptrollen beschäftigt. Die Symphonieabende der Königlichen Kapelle finden in der diesjährigen Konzertzeit an folgenden Tagen, unter Felir Weingartners Leitung, stati: 18. Oktober, 9. und 93. November, 7. und 21. Dezember, 10. Januar, 15. Februar, 9., 22. und 30. März. i: E Im Neuen Theater werden in dieser Woche die beiden Lust- spiele von Moliòère „Sganarell“ und „Der: bürgerlihe Edelmann“ außer heute noch am Freitag und Sonnabend aufgeführt. Morgen, Dienstag, geht ‘zum ersten Male „Frost im Frühling“, Drama în drei Akten von Leo Lenz, in Szene und wird Mittwooch, Donnerstag und rähsten Sonntag wiederholt. e f

Im T elan lente findet die Erstaufführung des Lustspiels „Der Hausfreund“ am Freitag, den 14. d. M., statt. Bis dahin bleibt „Die Notbrücke“ auf dem Spielplan.

Mannigfaltiges. Berlin, den 3. September 1906.

Die von der Gesellschaft zur Beta mpytung der Säug- lingsfterblichkeit in den Gesamträumen der Philharmonie für die Zeit vom 1. bis einf{I. 12. September veranstaltete A us- stellung „Kindeswohl“ ist am estrigen Sonntagnachmiitag in Gegenwart einer auserlefenen Gesell saft, in der si zahlreihe hervorragende Aerzte befanden, feierlih er öffnet worden. Die hohe Protektorin der Ausstellung, Fhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin, hatte die Oberhofmeisterin, Freifrau von Tiele- Winkler mit ihrer Vertretung betraut, Ihre Majestät die Kaiserin, auf deren Anregung hin die ersten Gesellshaftskreise die Hebung der Säuaglingspflege in die Hand genommen haben, entsandte die Hofdame Fräulein von Gersdorff und den Kammerherrn von Winterfeldt zur Eröffnungsfeier. Nachdem ein Kinderhor von über bundert Schulkindern unter Leitung des Ehrenhhormeisters der Ber- liner Liedertafel Adolf Zander das Lied „Herr segne unser Volk“ vorgetragen, hielt Dr. Reyher eine längere Ansprache, in der er auf die edelste Blüte der Wohblfahrtspflege, die Kinder- fürsorge, hinwies und den gee der Ausstellung darlegte, die si in ihren Objekten auf die Cntwiklung des Kindes von der Geburt an bis zum Abschluß des sculpflihtigen Alters erstreckt, unter spezieler Berüdcksichtigung der rationellen Säuglingsernährung und pflege. Mit dem Wunsche, daß die Auétftellung dem guten Zwecke dienen möge, die die Ausstellungsleitung bei ihren Vor- bereitungen sich im Auge zu haben bemüht hat, {loß der Redner mit einem Hochrufe auf die hohe Protektorin, Ihre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin. Nah abermaligem Gesang des Kinderhors erklärte sodann die Vo1sißende, Fräulein Betty von Ravenstein, die Ausftelung im Namen der Kronprinzessin für eröffnet, worauf ein Rundgang dur die Räume erfolgte.

Mittwoch, Aktends 8 Uhr: Die Weber. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Fuhrmaun Henschel.

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8

von Victor Hahn. Regie: Herr Regisseur Keßler. N. ; ; Zimmermanu. Anfang 8 Uhr. Der Damenkrieg. Lustspiel in 3 Akten von G E he: a Der ear Mittwoch: Der Freischütz. Abonnements gültig. | ei Staven i. M

Scribe, bearbeitet von Olfers. Regie: Herr Re- | Lustspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hasemauns Töchter. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Weh? dem, der lügt!

gifseur Keßler. Anfang 7# Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 172. Abonnementsvorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 2 Akten von Christoph Willibald Ritter von Gluck. Text nah dem Französishen des Moline. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 179. Abonnementsvorstellung. Ayenier den D rut" (Station : Zoologischer

Dienstag: Der Opern-

König Richard der Dritte. Trauerspiel in ball. Anfang 74 Uhr. von Paul Linde.

5 A ¡ügen Ae a O Mi E

von August Wilhelm von egel. Mit Benußung S

der Ma von Wilhelm Oechelhäuser. Anfang Anfang 7# Uhr. É r.

Erzählungen.

Deutsches Theater. Dienstag: Erdgeift. | Pèittwoh: Hoffmanns Erzählungen.

s Donnerstag: Hoffmanus Erzählungen. Mittwoch: Der Kaufmann vou Venedig. Freitag : Dou Pasquale.

Donnerstag: Ein Sommernachtstraum. Sonnabend: Hoffmanus Erzählungen.

Anfang 74 Uhr.

Freitag: Der Kaufaiann vou Venedig.

Fuhrmaun Henschel.

Komische Oper. Dienstag: Hoffmanns

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Diens- Lessingtheater. Dienstag, Abends 8 Uhr: | tag, NICLIENE: - Mes Mittwoch und folgende Tage: Spagenliebe.

Mitt 4 is Sonnabend: Der Opérnban. | „„Mittwo§ und folgende Lage: Wenn die Bombe

platzt! Fünfe!

rektion: Kren und S{önfeld.) Dienstag, Abends il Like: Woo die Voeads blatt! g Geheimer Medizinalrat Dr. Victor

Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur denstet b. v i a8 Lippshiß, Gesangsterte von Alfred Schönfeld. Musik Fr. Johanna ‘von Keffenbrind, g Ga Koi

Trianontheater (Gcorgenstraße, nahe Bahnhof D. Dienstag: Die Notbrücke. Anfang

Pentraltheater. Dienstag, Abends 8 Uhr:

Der Zigeunerbaroun. Operette in 3 Akten. Mittwoch : Bei halben Preisen: Die Fledermaus. Donnerstag: Der Bettelftudent.

Pleschen, 3. September. (W. F. B) Auf der Kleinbahn Krotoschin-Pleschen ist bei Rozdrazewo ein Zug ent- gleist. Dabei sind eine Person getôötet und sieben ver- wundet worden. E

Kiel, 1. September. (W. T. B.) Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich erwiderte gestern den Besuch der fremden Admirale (vgl. Nr. 206 d. Bl.). Höchstderselbe begab {ih zunächst an Bord des dänishen Flaggschiffs „Olfert Fischer“, dann auf das \{chwedische Flaggsdif „Aeran“. Abends fand bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich zu Ehren der fremden Admirale und. Kommandanten eine Tafel statt, bei der auch Seine Königliche Hoheit der Prinz Adalbert anwesend war. Seine Königliche Pevel der Prinz Heinrich brachte einen Trinkspruch auf Ihre

ajestäten die Könige von Schweden und Dänemark aus. Hierauf erwiderte der Kommandant des s{wedischen Geschwaders, Admiral Olsen, zugleich auch im Namen seiner dänishen Kameraden, mit cinem Trinkspruch auf Seine Majestät den Kaiser.

Heute mittag waren sämtliche Admirale und Kommandanten der im biesigen San liegenden nordishen Geshwader zu einem Früh- stück beim Chef der aftiven S(lactflotte, Großadmiral von Köster auf S. M. S. Kaiser Wilhelm II.“ geladen, an dem au Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich teilnahm. Abends fand ‘ine Ballfestlihkeit für alle fremden Offiziete und See- kadetten in der Marineakademie ftatt.

Altona, 2. September. (W. T. B.) Geftern nahmittag fand hier an ten Gräbern deutscher und französischer Krieger aus dem Feldzuge 1870/71 eine Gedenkfeier statt; an dieser nahmen auch zwei Mitglieder des hiesigen französischen Konsulats und ein Vertreter der französishen Botschaft in Berlin teil, die nah Schluß der Feier dem Vorsitzenden der Kamvfgenossen- und Krieger- vereinigung den Dank der französishen Regierung und des General- fonsulats für das pietätvolle Gedenken an die französishen Krieger ausfprachen.

Hadersleben, 2. September. (W. T. B.) Die Fabrikgebäude und ein Lagershuppen der Holzbearbeitungsfabrik von Hansburg sind heute naht vollständig niedergebrannt.

Cöln, 1. September. Die „Kölnische Volkszeitung“ meldet, daß gestern nahmittag 2 Uhr bei Heinsberg im Bezirk Aachen ein erdbebenartiger Stoß von einer Dauer von drei Sekunden verspürt wurde.

Heidelberg, 2. September. (W. T. B.) In der leuten Stadtratssizuna wurde, dem „Heidelberger Tageblatt“ zufolge, ein Schreiben des Finanzministeriums mitgeteilt, nah dem Seine Königliche Hobeit der Großherzog auf die Vorstellungen des Heidelberger Stadtrats bezüglih des Heidelberger Schlosses niht die Ueberzeugung zu gewinnen vermohte, daß ein öffentlihes Preisaus\hreiben ein geeignetes Mittel darstelle, um die Wsung der Frage der Erhaltung des tto Heinrih-Baues zu fördern, und daß er deshalb davon absehen müsse. Die Großherzogliche Regierung werde ter Erhaltung dieses Baues in seiner gegenwärtigen Gestalt, soweit und fo lange dieses fih als mögli erweise, nah wie vor ihre tâtige Fürsorge widmen.

Paris, 3. September. (W. T. B.) Infolge eines Unwetters wurde ein Teil der Eisenbahnlinie Oran— Collombbechar zerstört. Cin Zug entgleifste. Zwei Postbeamte wurden getôtet, der Lokomotivführer und mehrere Reisende shwer verleßt.

Fnterlaken, 1. September. (W. T. B.) Nah einer Mel- dung der „Schweizerischen Depeschenagentur“ hat im Hotel Jung- frau heute mittag während der Table d’hote eine etwa 22 jährige russishe Dame einen Herrn dur mehrere Revolver- schüsse getôötet. Das Opfer ist ein Rentier aus Paris, namens Charles Müller, im Alter von 73 Jahren. Die Russin wurde sofort verhaftet. Bei der Untersuchung erklärte sie, fle sei beauftragt, den früheren russischen Minister Durnowo zu tôten, verweigerte aber jede weitere Auskunft. Die Dame war vor 4 Tagen in Begleitung eines älteren Herrn hier eingetroffen. Sie ließen ih unter dem Namen Herr und Frau Stafford einshreiben. Ersterer verließ gestern das Hotel und sagte, er wolle einen Ausflug in den Bergen machen.

Bods (Norwegen), 1. September. (W. T. B.) Ein heftiges Erdbeben wurde hier in der Nacht vom 29. zum 30. August um Meitternaht wahrgenommen. Die Häuser erzitterten stark. Das Ecdbeben bewegte h in der Richtung von Süden nach Norden.

Santiago de Chile, 2. September. (W. T. B.) In Valparaiso werden noch fortdauerd leichte Erdstöße wahr- genommen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Eröffnung der Wintersaison: 15. September. Dienstag: Die Höhle des Löwen. Schwank

- 5 in 3 Akten von M. Hennequin und P. BVilhaud. | 00-0755 baus. 171. Abonnementsvorstellung. Die weiße Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) (Gaston Chalindrey: Richard Alexander.) Anfang

Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Die Höhle des

1001 Nacht!

Familiennachrichten. Verlobt: Verw. Fr. Frieda Müde, geb. Schulte,

Geboren: Eine Tochter: rn. Rittmeister Samezki (Langfuhr). Hrn. Oberleutnant

E Gestorben: Hr. Rittergutsbesißer Gustav Sarre

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- (Perteroho), Hr. Rittmeister a. D. Bodo von

ansberg (Niederofleiden, Labétle llen. Hr. inke (Tarno- S@wank mit wit). Verw. Fr. General Mathilde von

(Berlin). Verw. Fr. Oberstleutnant Flora Freifr. von Langermann und Erlencamp, geb. du Vignau (Liegnitz). Fr. Fregattenkapitän Missi

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bis früh um | Darmer, geb. Brückner (Teichwolframsdorf).

Frl. Marie von Stanckar (Freienwalde a. O.).

Verantwortlicher Redakteur: F V. Weder n Derlin.

! Mittwoch und folgende Tage: Die Notbrücke. | Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. a

Acht Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage). (18783/s)

zum Deutschen Reichsanze

M 208.

Erste Beilage iger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den 3. September

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1906.

mit Hrn. Ritter utsbesiger Otto von Bismark | Abends §8 Uhr: Das Lumpen- Lorßzingtheater (Bellealliancestraße Nr. 7/8). (Berlin—Kl. Leistikow i. Pomm.). Direktion Max Garrison. Dienstag: Zar und

Werner von Dewißz-Krebs (z. Zt. Roggenhagen

(e ——— E O Am vorigen Außerdem wurden Dur(schnitts- gering Verkaufte | Verkaufs- | preis Markttage n E E _ UTr e Preis für 1 Doppelzentner T Menge uidet 1 Doppel Shigung verkauft niedrigster | höchster | böcster || niedrigster | höhfter ¡enimer H e pp e U Eazner Bad Tas | h d. Doppelzentner es Gas Weizen. 1: SUNE 4 é 16,00 16,70 17,40 18,10 923 15 734 17,05 | 20,8. Insterburg . a Ve 17,90 10 175 17,50 20, 5 2 e A 16,50 16,50 16,70 16,90 i; ¿ : | : ¿ Brandenburg a. H. s e E 16,60 17,00 . E 6 S A A s h 1750 33 571 17,31 ettin . s . . N G E mb É, | S i - . E A S 17,20 o. 6 Z j , Sen : L S s 17,00 122 2 050 16,80 | _ Kolberg . e 15,40 15,80 16,60 17,50 : L : 1 Köslin E 16,40 16,40 17,20 14 235 16,79 5 Krotoschin ¿ : 16,60 16,60 16,80 17,00 100 1 680 16,80 Z Bromberg s ° | 17,10 17,30 8 137 17:13 ; Naméêlau ¿ ¿ 16,30 16,30 | 16,80 17,30 50 840 16,80 50 Z Trebnitz i. Schl ¿ 14,50 15,00 | 15,50 16,00 : / J ; Breslau . 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