Der Festsizung des Berliner Vereins für Luft- \chiffahrt in der Aula der Tehnishen Hochschule zu Charlotten- burg, die gestern um 94 Uhr ihren Anfang nahm, wohnten der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten Dr. von Studt, der General- feldmarshall von i und viele andere hochgestellte Persönlich- keiten bei. Der Geheime Regierungsrat, Professor Busle y eröffnete die Sitzung mit einer die 2 jährige ergebnisreihe Geschihte des Vereins in großen Zügen zusammenfassenden Begrüßungsrede, worauf der Professor Dr. Hergesell-Straßburg das Wort zu einem Vor-
trag über „Die Erfox\Gung der Atmosphäre über dem Meere“ nahm. E i, wie ‘der Redner aus- führte, erst eine recht fkurze Zeit her, daß angefangen
worden ist, mittels Drahens und Ballons die Untersuchung der Luft oberhalb der Ozeane zu betreiben. Dem Drachen schien dabei eine Hauptrolle vorbehalten, weil ihm durch die Schiffsbewegung der nots wendige Wind nah Belieben geshaffen werden kann. Die Amerikaner sowohl (bei Fahrten zwishen den beiden Kontinenten), als die von Berson und Elias unternommene Studienfahrt nah Spiybergen haben zuerst den Beweis erbraht, daß \{chöne Ergebnisse auf diesem Wege zu erlangen sind. Auch der Vortragende hat bet einer Fahrt auf dem shnellen „Sleipner“ und später bei seiner Teilnahme an Schiffsfahrten, die der Fürst von Monaco veranstaltet hatte, im Meittelländishen Meere und im Atlantischen Ozean nördli der Kanarishen Inseln eine Reibe guter Beobachtungen mittels Drachen bis zu 2000 m Höhe machen können. Allein gerade in niederen Breiten zeigte sch der von allerlei Uebelständen begleitete Erfolg von Drathen als ein recht bedingter. In der Gegend der „Calmen“, der anhaltenden Windstillen, ergab sich nämli, daß, während an der Ober- N des Meeres Passatwind wehte, von 1000 bis 2000 m Höhe ab is etwa zu 4000 m si ein Luftkissen ausbreitete, in dessen Bereich absolute Windstille herrshte. So kam es, daß man den Drachen auf gewöhnlißem Wege nur bis 2000 m in die Höhe zu bringen vermochte, und daß es nur durh besondere, zeitraubende und mühevolle Veranstaltungen hin und wieder gelang, etnen Drachen bis auf 4000 m zu bringen. Erst im Vorjahr ist es einer dur den Geheimrat Aßmann und den Vortragenden ersonnenen Methode möglich geworden, den Drachen zur siheren Erkundung viel bedeutenderer Höhen durch den frei aufgelassenen Registrier- ballon zu ersezen. Das ers@eint auf den ersten Blick bei dem auf dem Meere drohenden, fast siheren Verlust solher Freiballons fast unmöglich. Diese Gefahr hat man jedoch auf sinnreiche Art ak- gewandt. Man verbindet nämli zwei Gummiballons durch ein 50 m langes Kabel, in dessen Mitte die Registrierinstrumente angebracht siad und hängt an den unteren Ballon an einem zweiten Kabel von 50 m Länge einen Shwimmer. Läßt man nun die so vorgerichteten Ballons steigen, so tritt in entsprehender Höhe das Plaßen eines von diesen ein ; welches, ist gleihgültig. Dadurh fommt nah Boraus- bereGnung der andere zum Fall, da ihm allein die Last zu [chwer wird; aber dieser Fall wird durh den Schwimmer aufgehalten, und der zweite Ballon bleibt wenigstens 59 m über dem Meeres|piegel stehen, dem ihm folgenden Schiff anzeigend, wo der Schwimmer aufzu- fischen ist. Für die nördlichen Meere hat man bei den dort schneller wechselnden Winden und betr der häufigen Bewöl!kung die Einrichtung getroffen, den Ballon, regultert dur den Barometerstand oder ein Ührwerk, in bestimmter kurzer Zeit, etwa Stunde, zum Plaßen oder zur Entlassung seines Gastnhalts zu bringen. Es sind auf diese Art bereits \{ône Beobachtungen über Temperatur, Windstärke, ja felbst Windrichtung in Höhen von 15 000 bis 18 000 m angestellt worden. Hochverdienstlich ist die von der deutshen Marine bei allen diesen Bestrebungen gewährte Unterstüßung, wodurch es möglich ge- worden ist, Drachenaufstiege von Bord der Kriegsschiffe im Indischen Ozean und der Südsee erfolgen zu lassen und wichtige Beob- ahtungen zu machen. Da auch in Frankreich ähnlihes ge- schieht, is als Fruht dieser Untersuchungen z. B. die merkwürdige Tatsache zu verzeichnen, daß die bisher behauptete Temperaturabnahme mit wawsender Höhe als Negel nicht zutrifft, sondern daß sih etwa in 10—11 km Höbe eine wärmere Umfkehr\hiht befindet, ja daß es Sichten mit biéher unerklöärlihem Wechscl des Wassergehalts bis zu vollständiger Trocktenheit gibt. — Als zweiter Redner |prah ter Ge- heime Regterungsrat, Professor Dr. Miethe über „Vie Farben- photographie vom Ballon aus sowie im Dienste der Meteorologie“. Aecronautik und Meteorologie sind, wie der Vor- tragende ausführte, aufeinander angewieseca, und deshalv ist zu hoffen, daß der Versuch, die Farbenphotographie für Ballon- und Wolken- aufnahmen anzuwenden, auch der Meteorologie nüglich fein werde. Der Apparat zur Aufnahme der einen wie der andern ift der gleiche. Er besteht, wie an einem vorhandenen Apparat selbst und im ver- größeren Lichtbild gezeigt wurde, aus einer Camera, die vertikal über» einander drei Objektive mit den betreffffenen Farbfiltern dahinter besißt, um gleichzeitiz die drei für eine Farbenpbotographie notwendigen Telil- bilder aufzunehmen. Bei zu photographierenden Gegensiänden, die 15—20 m vom Objektiv entfernt sind, würde ein foldes Verfah1en
untunlih sein, weil die Bilder sich nicht \charf decken würden, anders bei Gegenständen in so großen Entfernungen, wie sie
bei Ballon- und Wolkenaufnahmen gegeben sind. Hier ist die Deckung eine vollklommene. Das beweisen eine große Anzahl von viel bewunderten photographishen Aufnahmen beider Art, z. B. Teile von Berlin und Charlottenburg, aus 800 m Höhe, und vor allem herr- lihe Wolkenaufnahmen aus dem Ballon und vom Standpunkte am Boden aus. Der Redner {loß mit dem Wunsch, es möchten recht viele sich mit der neuen Methode vertraut machen. Unter den Auf- nahmen feblten auch nit solhe von Regenbogen und anderen meteoro- logishen Phänomenen. — „Die Entwicklung der Motor- luft\chiffahrt im 20. Jahrhundert" nannte \sich der nun folgende Vortrag von Major Groß, Kommandeur des Luftschiffer- bataillons. Der Redner hat vor wenig Tagen dem ersten Aufstieg des Zeppelinshen Luftsiffes Nr. 3 in Konstanz beigewohnt und gab davon eine fesselnde Schilderung. Ueber den gegenwärtigen Stand des Problems spra er \sich dahin aus, daß die drei untec ih schr verschiedenen, z. 3. die Aufmerksamkeit der Welt sehr verdienenden Motorluftshifftypen (nah ihren Erfindern als Typ Parseval, Lebaudy und Zeppelin zu benennen), zu unterscheiden seien als untar: Parseval, „halbstarr“ : Lebaudy (weil die Längsachse versteift ist), and starr“: Zeppelin (weil der Zeppelinsche Ballon umschlossen ist von einem Alumintiumagerüst). Jeder Typ hat seine besonderen Vorzüge, vielleiht wird sich aus jedem ein brauchbares Luftschiff ent- wideln. Das Urteil wurde in lihtvollen, alle Konstruktionsteile behandelnden Ausführungen begründet. Lebaudy und Parseval haben den Vorteil der CTransportfähigkeit in demontiertem ustande, der Zeppelin abgeht. Dagegen sieht Major Groß in der Starrheit des Zeppelinshen Luftschiffs einen großen Vorteil und empfiehlt die Unterstüßung dieses Unternehmens vor allem. Die Be- trahtung des Motorluftschiffs unter dem Gesichtspunkt seiner Kriegs- braubbarkeit dünkt tem Redner stark einseitig. Die friedlihe Ver- wendung sei zunächst ins Auge zu fassen, und die Lösung des Problems, die auf gutem Wege scheine, werde einen Kulturfortschritt und einen Triumph des menshlichen Geistes bedeuten. ym Nachmittag sprach noch der Geheime Regierungsrat, Pro- fessor Dr. Aßmann über „Die Ziele der wissenschaft- lihen Erfors{ung der Atmosphäre". Der von einer Dar- legung des bisherigen Entwickelung8ganges auf diesem Gebiet der Forschung eingeleitete Vortrag beantwortete die Frage nad dem Ziel dahin, daß das größte und allgemeinste Ziel der wissenschaftlihen Er- forshung der Atmosphäre die Kenntnis der Vorgänge in dem Lusft- meer der ganzen Erdoberfläche sei, aus der \sich cine Klimatologie der oberen Lustschichten ableiten ließe, die uns heute noch fehle. Gerade die Entdeckurg von den „Uwkehrschichten“ in der Höhe jenseits 9000 m lege die Hoffnung nahe, daß wir durch die Ausdehnung des Studiums der hohen Luflshichten mittels Drachen- und NRegistrier- ballons noch sichere Aufschlüsse über Fragen erhalten würden, über die wir uns heute noch in Unkenntnis befinden und ohne deren Lösung die Mettervorhersage Stückwerk sei. Ungeheure praktishe Vorteile würden f aus einer Sicherung der Wetterprognose auf diesem Wege regeln, z. B. wenn es gelänge, dur Lrachen- oder Ballonaufstiege von Hochstationen in den Sudeten die Verhältnisse ber Hauptkonden}ations- \hihten in 3 bis 4000 m Höhe genau festzustellen und darauf be- gründete Warnungen vor Hohwasser zu veröffentlichen und unendlicen Schaden zu verhüten. So werde die Meteorologie wichtige Hilfe leisten zur hôheren Entwicklung der Menschheit.
Die einstündigen Abendvorlesungen an der Handels- bohschule, die gegen Wsung einer Hörerkarte jedermann zugänglich find, werden nunmehr am Schwarzen Brett dec Hochschule bekannt gemacht. Unter den bisherigen Borlesungsanschlägen erscheint als erste der genannten Abendvorlesungen die des Rektors, Professors Dr. Fasirow: „Die soziale Frage in Vergangenheit und Gegenwart“, die an den Montagabenden von 9 bis 10 Uhr stattfindet und am 29. Of- tober beginnt.
Alkoholsprech stunde. Aus dem Umstande, daß die Fälle, in denen die Trunksucht des Errährers der Familie diese in Not und Elend stürzt, ich in erschreckender Weise bäuften und daß es niht zu verantworten fet, hiec lediglih mit Armenunterstüßuna einzugreifen, leitete der Dezernent des Ara entwesens in Dortmund, Stadtrat Nath, die Zweckmäßigkeit der Einführung einer besonderen Alkoholspcechstunde ab. Durch diese neue soziale Einrichtung soll im Interesse sowoh! der Beteiligten als auch der flädtisGen Verwaltung der Trinke: fürsorge ein intensiveres Interesse zugewendet werden. Zu etner mebr vorbeugenden Tätigkeit gehört eine per}önlie Beeinflussung des Einzelfalles, und diese Methode gelangt in der Alkoholsprechstunde zur Durchführung; A!koholkrarke und solhe Personen, die durch Alkobolkranke in Not geraten, finden Mittwohs und Sonnabends, Vormittags von 10 bis 11 Uhr, in der Sprehstunde Gehör für ihre An- gelegenheiten. Jm ersten halben Jahre hat sich die Ein- rihtung der Alkoholsprechstunde bewährt. Sowohl von Trinkern
selost wie von deren Angehörigen wurde sie ia Anspruch genommen. einen besonders bemerkbar
Gs hatte günstigen Einfluß auf die
Trinker, daß sie nicht mit Vorwürfen empfangen, sondern als frank
behandelt wurden. Sie faßten sofort Vertrauen und hielten nicht selten das gegebene Wort, \ich zu bessern. Eine gute Einwirkung wurde nebenher von Mitgliedern der Dortmunder Abstinenzvereine ausgeübt, die die Trinker immer wteder in ihren guten Vorsäten be- stärkten. In leßter Zeit wurden auch Trinker aus sogenannten besseren Pn în Behandlung genommen. Es wurde ihre Entmündigung ezw. Unterbringung in Trinkerheilanstalten erwirkt und dadurch den Familien die Ruhe und die Möglichkeit wirtschaftlicher Gesundheit wiedergegeben.
Geestemünde, 12. Oktober. (W. T. B.) Der an der West- seite des Handelshafens stehende große E-Schuppen, in dem 6000 von dem englischen Dampfer „Turkestan“ aus Savannah angebrahte Ballen Baumwolle und eine Partie Oel lagerten, ist in vergangener Nacht gänzlich niederge- brannt. Erst des Morgens um 6 Uhr gelang es der Feuerwehr und den Sprißzendampfern, des Feuers Herr zu werden. Ueber die Ursache des Entstehens des Feuers ist nihts bekannt.
Essen, 11. Oktober. Amtlich wird gemeldet: Heute vormittag 9 Uhr überfuhr der Zug 9219 von Kirchhellen das auf Halt stehende E infahrts\ ignal auf Bahnhof Dorsten und fuhr in voller Fahrt auf den.etwa 300 m weiter in Gleis 1 (West) stehenden Zug 6523. Lokomotive und 11 Wagen wurden ftark beshädigt, ein Lokomotivheizer leiht verlegt. Der Personen- betrieb wird mit geringer Verspätung dur Umleiten nach der Ostseite aufrecht erhalten.
Leipzig, 11. Oktober. Seine Majestät der König Friedrich August traf heute vormittag zum Besuche der Internationalen Motorfahrzeugausstellung, deren Protektor er ist, hier ein. Auf dem Bahnhof fand lleiner Empfang statt. Am Portal des Kristallpalastes begrüßte der Leiter der Ausstellung, General von Slawinski den König mit Worten des Dankes für die erneute Uebernahme des Protektorats über die Aus stellung und entbot dem Monarchen den ehrerbietigen Will- fommen. Der König dankte und unternahm sodann einen einstündigen Rundgang durch die Ausstellung. — Bei dem aus Anlaß des Besuhs Seiner Majestät später . veranstalteten Fest- mahl, an tem auch die Spitzen der staatlihen und \tädtischen Be- börden teilnahmen, brate der Präsident des Mitteleuropäischen Motorwagenvereins, Graf Talleyrand-Périgord, ein Hoh auf Seine Majestät den König aus, wobet er zugleich dem Danke Aus- druck gab für das große Interesse, das der König dem Automobil- wesen entgegenbringe.
Bremen, 11. Oktober. (W. T. B.) Die Teilnehmer der in Berlin tagenden Internationalen Konferenz für Funken- telegrayhie trafen heute nahmittag hier ein und folgten einer Einladung des Senats zu einem Festmahl im Rathaus. Unter den Gästen befanden sich unter Anderen der Vorsitzende der Konferenz, Unterstaats\ekretär S y dow, Vertreter des Auswärtigen Amts, des Neichsmarineamts und des Kriegsministeriums sowie einearoße Anzahl Delegierter vieler europäisher und außereuropäisher Länder. Der Bürgermeister Dr. Marcus begrüßte die Gäste namens des Senats und brahte am Schluß seiner längeren Rede, in der er der hoh- bedeutsamen Arbeit der Konferenz gedahte, ein Hoh auf die hohen Souveräne und Staatsoberhäupter der vertretenen Mächte aus. Namens der Konferenzmitglieder antwortete Bordelongue- Paris, der für die gastfreundlihe Aufnahme dankte und mit cinem Hoch auf den Scnat von Bremen \{loß. — Für motgen früh ift eine Rundfahrt dur die Hauptstraßen der Stadt vorgesehen. Nach diefer begeben sich die Gäste über Bremen nah Nordenham zur Besichtigung der Norddeutshen Seekabelwerke. Von hier aus fahren die Mitzglieder der Konferenz nah Bremerhaven zurück, um hier das Trockendock, die Modellversuchsstation und den Schnelldampfer , Kronprinz" zu besichtigen, worauf dann an Bord des leßteren ein Festmahl stattfindet. Die Rückehr der Gäste nah Bremen erfolgt um 10 Uhr. Daran wird sih die Weiterreise nah Hamburg anschließen.
Basse-Terre, 11. Oktober. (W. T. B.) Ein heftiger Ausbruch des Mont Pels hat auf Guadeloupe einen Aschenregen über den ganzen Südosten der Insel niedergehen lassen. Der Vulkan Soufrière verhâlt sich andauernd ruhig.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-
haus. 26. Billettreservesaß. Das Abonnement, die permanenten Reservate sowie Dienst- und Freiplähe | find aufgehoben. Drittes Gastspiel des Herrn Gnrico | Caruso. Aïda. Oper in 4 Aktea von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Negie: Herr Regisseur Braunschweig. Ballett: Herr Ballett- meister Sraeb. (NRadames3: Herr Enrico Caruso.) Anfang 7F Uhr.
Schauspielhaus. 216. Abonnementsvoritellung. Zum ersten Male: Das Lied vom braven Mann. Lustspiel in 4 Akten von Jon Lebmann. NMegie: Herr Regisseur Patry. Anfang 7# Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 206. Abonnementsvorstellung.
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Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Carmen. Oper in 4 ften von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach etner
Novelle des Prosper Verimée. (Micaëla: Fräulein E. Fiebiger, vom Stadttheat:r in Halle, als Gasi.) Anfang 7ck Uhr.
Schauspielhaus. Mití2gs 12 Uhr: Zum Besten der Unterstützungskasse des Vereirs Berliner Presse. Billettr:\-rvesay 7. Das Lied vom draven Mann. Lustspiel tn 4 Akten von Jon Lehmann. — Abends 7 Uhr: 217. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freivläße sind aufgehoben. Hamlet, Prinz von Däuemark. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseßt von A. W. von Schlegel.
Neues Operntheater. 21. Billettreservesag. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Die Entführung aus dem Serail. Oper in 3 Akten von Wolfgang Ten Mozart. Text von Breßner. Anfang
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Deutsches Theater. Sonnabend: Das Winter- märcheu. Anfang 7} Uhr.
Sonntag: Das Wintermärchen.
Montag: Das Wintermärchen.
Dienstag: Das Wintermärchen.
Mittwoch: Zum ersten Male: Der Liebeskönig.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Hedda Gabler. _ Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Wildente. — Abends 8 Uhr: Das Blumenboot.
Brhillectheater. @. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends §8 Uhr: Donna Diana.
| Lusispiel in 3 Aufzügen von Moreto.
Sonntag, Nochmittags 3 Uhr: Maria Stuart. — Abends 8 Uhr: Hasemnauns Töchter.
N.(FriedrihWilhelmstättischesTheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die DHoffuuug auf Segeu. Schifferdrama in 4 Bildern von Hermann Heijermans jr. Uebersezt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Karl Heine und Helene Riechers.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh? dem, der lügt! — Abends 8 Uhr: Douna Diana.
Theater des Westens. (Station: Zoologisher Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nahmittags 3 Vhr: Schülervorstellung zu kleinen Preisen: Der Waffenschmied. — Abends 74 Uhr: Der Bettel- ftudent.
Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Zar und Zimmermann. —- Abends 74 Uhr: Die Zauberflöte.
Komische Oper. Sonnabend: Hoffmanus Erzählungen.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) abend, Abends 8 Uhr: Verwehte Spuecen.
Sonns
Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Triplepatte. Schwank in 5 Akten von Tristan Bernard und Andró Godfernaux. (Vicomte Nobert de Houdan : Richard Alexander.)
Sonntag und folgende Tage: Triplepatte.
R Nachmittags 3 Uhr: Eine Hochzeits- nacht.
Lorhingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.) aa Max Garrison. Sonnabend: Der Wild- f. E
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- reftion: Kren uns S{önfeld.) Sonnabend, Nach- mittags 3 Uhr: Minuaa von Barnhelm. — Abends 8 Uhr: Wenn die Botabe plazt! SŸÿwark mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Uppschit, Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Paul Linde.
Sonntag und folgende Tage: Wenn bie Bombe vlagt!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Vis früh um Fünfe!
Bentraltheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tauseud und eine Nacht. Oprerette in 3 Aften von Stein und Lindau. Musik von Johann Strauß.
Sonntag und folgende Tage: Tausend und eine Nacht.
Trianoniheater (Georgenstraße, nahe Bahnhof Frtedcihslraße). Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der HPausfreuud.
Sonntag und folgende Tage: Der Hausfreund.
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Zum Besten des Geburtshauses von J. S. Bach in Eisenah. Bach - Konzert mit dem Phil- harmonischen Orchester unter Leitung von Pro- fessor Georg Schumaun.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 73 Uhr : Vortrag vierhändiger Originalwerke von Franz
Schubert. Ausführende: Hermauu Viebig und Hermaun Wegzel. Sonntag, Abends 74 Uhr: Liederabend von
Paul Haubrich. Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Konzert von Erika von Binzer.
Birkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 77 Uhr: Vorzügliches Programm und die phänomenalen Kraftleistungen des Mr. George Lettl. U. a.: Aufhalten eines in voller Fahrt befiudlichen Automobils. Ferner : Die fliegenden Menschen Les Rixfords. Löwenbarou, der Urkomische. Brothers Philippi. Mous. Alberto. Auf der Puftta, vorgeführt von Direktor Albert Schumann. Mr. Henudricksens größte Tiger- gruppe. Signor Luigi Rossi mit seinem musfi- falischen Wunderpferd Emir.
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Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Marie-Luise von Heydwolff mit Hrn. Hauptmann Karl Udo von Kropff (Germers- hausen— Met). — Fil. Lili Gädeke mit Hrn. Regierungsassessor Julius Wiesmann (Münster i. W —Königsberg i. Pr.).
Berehelicht: Hr. Major Adolf Frhr. von Malgyan mit verw. Frau Nora Fleishmann, geb. von Randow (Krukow i. Mekl.). — Hr. Hauptmann Horst von Schreibershofen mit Frl. Mathilde von Stiegliy (Hildburghausen— Friedenthal). — Hr. Leutnant Walther Kolshorn mit Frl. Anna von Bargen (Kastel a. Rh.). — Hr. Gerichts8afsefsor Dr. jur. Max Hanke mit Frl. Dorothea Schenck (Berlin).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Leutnant Wendelin von Below (Berlin). — Hrn. Oberleutnant Friß Duncker (Glatz).
Gestorben: Hr. Oekonomierat Friedrich Wilhelm Heuser (Zehlendorf bei Liebenwalde). — Hrn. Hauptmann Otto von Köckriy Söhnchen Klaus (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (I. V.: Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlags- Anstalt Berlin 8W., Wilhelmsiraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
(eins{chließlid Börsen-Beilage).
zum Deut) hen Reichsanz
M 242.
Erste Beilage eiger und Königlich Preußishen Staalsanzeiger.
Berlin, Freitag, den 12, Oktober
Verichte von deutschen Fruchtmärkten. Zusammengestellt im Kaiserlilen Statisli]hen Amt.
(A e q Aa U I M, Qualität 1906 — Am vorigen Auperdem wurden gering mittel gut Verkaufte | Verkaufss E Markttage L ria d Oktober Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner für Durh- nah überschläglicher P f ppeti Menge wert 1 Doppel- Daten Schätzung verkauft dis niedrigster | höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster zentner preis dem e eer M. M. Mh. M. M M. Doppelzentner M. M. M. AREIS, V Weizen. V Vander a Wo e — — 17,00 17,00- mie s Z Ostrowo Era R 17,10 17,20 17,30 17,40 17,50 17,60 : Breslau . S 15,90 17,10 17,20 17,50 17,60 18,00 ú Sire , 16,60 16,80 17,20 17,40 17,80 18,00 E ) irshberg i. Schl. 17,30 17,40 17,50 17,60 17,70 17,80 z Z ANDOE _— — — — 1/c0 17,90 1 080 19 224 17,80 17,65 410: 40 é Göttingen — — 16 30 16,30 16,60 16,60 : ; V Geldern . 18,309 18,60 18,60 18 90 18,90 19,20 80 1 508 18,85 18,88 4. 10. 20 L Neuß . — — 17,00 17,00 18,00 18,09 390 6 830 17,01 17,49 10,10! 30 « Doe 0 —— — 16,80 17,00 17,30 17,60 : ; é Langenau i. Writtbg. 18,40 18,80 19,00 19,00 19,20 19,20 38 726 Tot 18,70 4. 10. s Maa 18,50 18,50 18,80 18,89 19,15 19,15 6 113 18,80 18,60 4. 10. : u Neubrandenburg . « — — 16 70 16,70 ck- 17,00 10,20 800 13 580 16,98 17,00 4.10. 1 600 Z riedland i. Medklb. . — — —— — 17,00 17,00 400 6 800 17,00 17,00 4 10. 4 7 oldegf e — —— —— — 16,85 16,85 1 000 16 850 16,85 16,70 27, 9, s é Château-Salins . .. « « — =— 18,40 18,60 au E . . ‘ : ° Keruen (euthülfter Spelz, Dinkel, Fesen). l Pana L A e 18,20 | 1940|. 1960| 19,60 | 49/80. | 20,00 | 200} 4001 | 19022 | 1937|. #10: Roggen. 1k VUndoboara a Wo C od .— —- 15,20 15,20 — — : i : : Kottbus . E e Ae — 16,20 16,20 16,45 16,45 9 147 16,33 16,45 4. 10. L Ostrowo . . 14,60 14,70 14,80 14,90 15,00 15,10 : i : ¿ Ÿ Zau L 14,90 190 L020 15,40 15,50 16,10 Z ú Sea «S, 15,00 1520| 15/40 15,60 15,80 16.00 ; x Hirschberg i. Sl. e 14,20 1430 | 14,90 15,00 15,10 15,20 , i; ¿ Ratibor S e — — — -— 15,20 16,10 850 13 303 15,65 15,50 4. 10. 20 s O e -— ——— 15,50 15,50 15,90 15,90 : s ü G a e o b ia 15,80 16,10 16,10 16.50 16,50 16,80 70 11309 16,14 16,10 4.10, 25 A Neuß . E —- — 15,30 15,30 16,30 16,30 170 2 690 15,82 15,82 10. 10. 15 L Don eet — -— 16,90 17,00 17,10 . 17,20 ¿ f Mae 17,00 17,00 17,50 17,50 19,00 19,00 118 2 065 17,50 1E 4. 10. 5 y T u ee fas fis —— — 15,20 15,20 500 7 600 15,20 15,10 |- 410; 1000 Ï E N Gu n vis — — 15,00 15,00 300 4 500 15,00 14,65 | 27.9. ¿ é G a e — — 15 60 15,80 — — 7 s G é ; é G erfte. 14 Sea A Wi es e —— _— 16,00 16,00 ann —— ü D L Uf 12,00 12,40 12,80 13,20 13,60 14,00 b DISIaU S A G s 12,00 12,50 12 60 13,00 13,10 13,50 5 ü Es A — — 15,50 16,00 16,10 16,50 i Striegau . R 15,80 16,00 16,30 16,50 16,80 17,00 : Í V 13,20 13,60 13,80 14,00 15,00 16,70 350 5 033 14,38 13,92 4. 10. 30 5 Wen C C S — — 14,00 14 09 15,30 15,30 ¿ : 3 D S 16.50 16,50 17,00 17,50 : s Sandenau f Ia «e s 18,20 18,40 18,60 18,60 19,00 19,00 47 864 18,38 e i Qalaut g é E S 17,50 17,50 O Le tan 18 00 20 354 1,10 17/10 4.10 # eubrandenburg E — — j j j 16,59 600 9 P ¿:10. ä E e b — — 15,00 15,40 — — s E E n E Hafer. 11 Ew d O — _— 15,40 15,40 | — — ; i ¿ O e S — — | 15,60 15,60 |} — — 9 78 15,60 9, O E. 1810 | 1620 f O 000 | 10,60 i D Ÿ O 13,80 1420 | 16230 14,50 | 14,60 15,00 ä Gat 14,00 1420| 14480 1460 | 14/80 15,00 : ié erg Le c 14,00 14,00 14,30 14,30 | Les 14,60 46 658 14,30 14,27 4 10; j; A L a — — — —_— h 4, 15,00 360 5 328 14,80 14,50 10, G Ian «i — — 13,90 13,90 | 14,30 14,30 . E E s Wehen e C a 15,00 15,50 15,50 16.00 } 16 00 16,50 90 1440 16,00 15,27 4. 10. 20 V L — — 15,40 15,40 } 15,90 15,90 130 2 050 1D 10,1 10. 10. 20 s E e o « QLTEL-QATEL _— — 17,00 17/004) 1490 17,50 10 173 17,25 17,25 10! 10; 5 n Oben s v e é — — 15,00 15,00 | 15,30 15,49 ; o Langenau i. Wrttbrg. 15,60 15,60 16,00 1640 | — — 27 432 16,00 16,00 4. 10. : S Mona v é: e 16,50 16,50 16,60 16,60 | 10 E 18 299 16,60 16,30 2c, 9. 6 UBTANDeND Ua «a e S — — —— — t 9,90 1 400 21 620 15,44 15,10 „10; i Aan Aa e 6 — — —— _— 2 15,00 500 7 500 15,00 4 e E G oldeg E — — — — 14,0 15,09 350 5 100 4,9 S " GMAICIL Gn a e o a os C — — 16,00 16,40 | — — : E ata E M s Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkauf3wert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durhschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnet.
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betresfende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.
Nr. 41 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 10. Oktober hat folgenden Inhalt : fer lonalna@riten. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank-
eiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Geseßgebung usw. (Preußen.) Rinderfinnen. — Trichinen. — Chemische Untersuchungen.
_— Krankenpflegeshulen. — Krüppelkinder. — Milzbrand. — (Char-
lottenburg.) Hausmüll. — (Bayern.) Nahrungsmitteluntersuhungs- anstalten. — (Württemberg.) Schlachthofstatistik. — Tierleihen. —
(Oesterreih.) WVeterinärangelegenheiten. — (Triest.) Infektions- krankheiten. — (Belgien.) TCierheilkunde. — Tierseuhen im Deutschen Reiche, 30. September. — Vermischtes. (Deutsches
Reich.) Aerztlihe Approbationen, zahnärztlihe Prüfungen, 1904/05. — (Lurxemburg.) Gesundheitswesen, 1905. — (Vereinigte Staaten von Amerika. Maine.) Todesfälle 2c-, 1903 u. 1904. — Geschenk- liste, — Wothentabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. E Se in Krankenhäusern deutsher Großstädte. — Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. — Witterung.
Land- und Forftwirtschaft.
7 Uebers 1 M:t
über die Ein- und Ausfuhr von Getreide und Kart offeln in Antwerpen im September 1906.
Nah einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Antwerpen.)
Eingeführt wurden:
oggen: aus Deutschland . Numänien .
20 dz 60180
60 200 dz.
Weizen:
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der Türkei Nußland . Laute. - den Niederlanden Griechenland . England
VEUHIOID den Niederlanden .
Argentinien . Numänien Ftalien
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Kartoffeln: aus den Niederlanden Frankreich
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Roggen: nach den Niederlanden
Weizen: nach Deutschland den Niederlanden England
Gerste: nach Deutschland .
den Niederlanden Norwegen . dem Congo
Hafer: nichts.
Mais: nah Deutschland . den Niederlanden Schweden . Norwegen .
Spanien
Kartoffeln: nach England Brasilien . Gibraltar . Australien . dem Congo Argentinien .
2 740 1 450
327 500 dz.
140 100
240
1 800
201 180 57 030 70
298 280
13 500 3 200 1070
10
17 780
74 980 31 540 970 580 320
108 390
850 590 440 210 180
20
2 290
dz
dz
dz.
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dz
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