1906 / 250 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Oct 1906 18:00:01 GMT) scan diff

der Freiin Mathilde dem Fräulein Helene N der Frau Pfarrer Scheffer, Da O der Frau Sanitätsrat Ll Nieden, in Langendreer, Kreis Bochum, . der Frau Kaufmann Agnes Schulte-Dejstr Lehnemann, in Bochum, der verwitweten Frau geb. zur Nedden, in Paderborn, der Frau Fabrikant Auguts|te Posselt, in Schwelm,

Neumann in Hanau, gev. Scheffer,

Sternenbe

der verwitweten Frau Hüttenbesizer Freifrau Julie von Friedrihs-

Wittgenstein, geb. Frein von Breidenbach, in hütte, Kreis Wittgenstein, |

der Frau Landrat, Geheime Negierungsrat Belli, geb. Rotmann, in Tecklenburg,

der Frau Bürgermeister Kirshbaum, geb. Picard, in

Wülfrath, Kreis Mettmann, - der Frau Bankier Freifrau heim, geb. Houtgen, in Cöln, , dem Fräulein Betty Günther in Bonn, der Krankenshwester Elisabeth Rodzkat, 3. Zt

Florence von

dem Kronprinz (1. Ostpr.) Nr. 1 berg i. Pr.,

dem Landesbaurat F

dem Rechnungsrat Rober t Liebow in Marie

dem Pfarrer an der Hauptkadettenanstalt D Trepte in Groß-Lichterfelde,

dem Divisionspfarrer Müller in Berlin,

der

dem Rechnungsrat im KriegsministeriumFran zMorawski

in Berlin,

dem Vorshlosser Emil Krell in Charlottenburg,

dem Polizeisekretär Richard Cramer in Beri Nichard Marschall

dem Geheimen Regierungsrat a. D. von Bieberstein in Berlin,

dem Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im

Ministerium der öffentlihen Arbeiten Dr. jur. Sull in Berun,

dem Tischlergesellen

dem Telegraphenmechaniker Theodor Her Berlin,

dem praktishen Arzt, Schulze in Berlin,

Stabsarzt der Reserve

dem Sekretär beim Zentralkomitee der deutshen Vereine

vom Noten Kreuz Paul Gloede in Karlshorfst,

dem Stabs- und Bataillonsarzt im 2. Garderegiment z. F.

Dr. Bernhard Tobold in Berlin,

dem städtishen Turnlehrer Walter Salzmann in

Frankfurt a. D., dem Oberstleutnant z. D., Amtsvorsteher Ru Walbaum-Traubit in Finkenwalde, dem Glasermeister Wilhelm Wo dem prafktishen Arzt Dr. Schnurpfeil in bah i. Schl., dem prafktishen Arzt Dr.

Kreis Habelschwerdt, dem Buchhalter Paul Fechner in Breslau, dem Kassendiener Heinrich Hubert in dem Oberbürgermeister Johannes Weißenfels, : dem Fabrikaufseher August Nordmann Landkreis Mühlhausen i. Th., dem Regierungssekretär Wilhelm Wimmel

Wa

dem Lehrer am Realgymnasium Karl Erdmann in

Cassel, dem Sattlermeister Adolf Wehrbein in Ca dem praktischen Arzt ‘Dr. Frankfurt a. M., dem praktischen Arzt, Jakob Bockenheimer in Frankfurt a. M.,

dem Kaufmann Adolf Gregor Speyer in

a. M. . : 5 5 dem Direktor der Frankfurter Sparkasse

in Frankfurt a. M.,

Phili

dem Regierungsrat Heimard Cludius in Münster, Tischlermeister Carl Schnadhorst in Minden,

dem Stabsarzt im Jnfanterieregiment Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57 Dr. Curt Ehrlich

dem

in Wesel,

dem Divisionspfarrer Wilhelm Wiehe in Cöln a. Rh., dem Privatdozenten und Ersten Assistenzarzt an der chirur-

gishen Universitätsklinik Dr. Viktor Schmiede ‘dem Regierungs- und Medizinalrat Dr. med Nusak in Cöln,

dem Prokuristen Adam Hoefels in Viersen,

Gladbach,

dem Oberpräsidialrat Max Wallraf in Koblenz,

dem Anstreichermeister Johann Martin Aachen,

dem

Sues, in Füssen,

der Frau Landgerichtspräsident Thekla Hagen,

Hauschild, in Leipzig, der Rümelin in Stuttgart, dem Fräulein Jda Scipio in Mannheim, der Shwester Josepha Hiller in Karlsru der Schwester Magdalena Joerger in Kandern,

von Lepel in Obernkirchen,

Lina Klostermann, geb. zur

Landgerihtsrat Marie Krönig,

Oberstabs- und Regimentsarzt im Grenadierregiment Dr. med. Otto Blau in Kongs-

rig Tiburtius in Danzig,

9. Gardedivision C. Th.

Eduard Klischat in Berlin,

llburg in Stettin, Leobschüß, dem prafktishen Arzt Dr. Paul Perdelwig in Reichen- Paul Königsfeld in Gleiwiß,

dem Steuersekretär Paul Froemert in Groß-Sirehliß, dem Superintendenten Rudolf Palfner in

Magdeburg,

in Ammern,

med. Karl Bardorff in

Geheimen Sanitätsrat Dr. med.

Kreissekretär Theodor Mosterts in Cleve, der verwitweten Frau Rentier Marie Mußbec, geb.

(Oberbayern),

in Mar- a.

ih, g. 10

La, CeD.

Marie

Oppen-

( in Prag,

nwerder,

r. Adolf

in,

Heinri ch

mann in

Dr. Max

dolf von

Lande,

dehn in

in Caffel,

sel,

Frankfurt

pp Weydt

n in Bonn, . Wilhelm Kreis

Soiron in

geb.

verwitweten Frau Oberbürgermeister Natalie von

he, Marzell bei

der Frau Amtsgerichtsrat Magda Grohmann in

Parchim, der

mann in Jena, / j E dem Fräulein Marie Eisfeld in Coswig,

der Gräfin Eva von Pfeil und Klein Ellgut

Dessau,

Helldorff, in Drakendorf, der Frau Ministerialrat

burg i. E.,

der Frau Polizeipräsident Diekhoff in Mülhausen i. E.,

der Frau Bürgermeister Hein in St. Avol

der Frau Staatsminister von Helldorff,

Beemelmans

Frau Geheime Medizinalrat Margarethe Wagen-

Kreis Zerbst, in

geb. von

in Straß-

Miltiß in Dresden, Berneck in Dresden, Werner in Chemniß,

Stuttgart, Te),

burg i. D, Kunow in Mainz, Hoheit des Großherzogs von Hessen in Darmstadt, .

Maroßt

Regierungsrat Friedrich Trautvetter in

in Braunschweig,

büttel,

Weiß in Hamburg, Hamburg, Berkhan in Bergedorf,

Lübe,

dem Bezirksarzt a. D. Dr. Heinrich Engert in Dachau

dem Kaufmann Christian Kießling in Dillingen d. Schwab, : :

dem Mazor a. D. Ludwig Kery in München,

dem Hauptmann a. D. Adam Müller in Neuburg d. Shwab, i :

dem Generalmajor z. D. Karl Freiherrn von Friesen- dem Generalleutnant z. D. Karl Georg Müller von

dem Dr. med. Friß Wilhelm Hering in Chemniß, dem Briefträger Hermann Krauß in Leisnig, dem Strumpfformermeister Friedri ch Wilhelm | y

dem Maschinisten Gustav Winkler in Dresden, ; 1 dem Generalleutnant z. D. Eugen von Grei F M

dem Oberstleutnant z. D. Emil Ritter in Stuttgart, dem Schuhmachermeister Friedri ch Welk in Dehringen, dem Overamtmann Wilhelm Gauger in Kirchheim

dem Generalmajor z. D. Karl Limberger in Karlsruhe, dem Kanzleiassistenten Jakob Dörr in Karlsruhe, dem Geheimen Regierungsrat Albert Muth in Frel- dem Generaloberar und Garnisonarzt Dr. Otto dem praktishen Arzt und Leibarzt Seiner Königlichen

Dr. Friedrich Happel

dem Regierungsrat Dr. Hermann Kras in Darmstadt, dem Großherzoglihen Hofdepotverwalter Hermann in Schwerin,

dem Arbeiter Heinrih Hübbe in Teterow,

dem Gerichtsaftuar Robert Koltzer in Weida,

dem Großherzoglich sächsishen Bezirksdirektor, Geheimen Eisenach, Scheer in Oldenburg,

D. Röseler in Oldenburg, med. Karl Strauch

dem Oberregierungsrat dem Oberlazarettinspektor a. dem Spezialarzt für Chirurgie Dr. Karl Bosse in Wolfen-

dem Waisenhausverwalter a. D.

Physikus Dr. Arthur Werner in Schalkau, Amtsgerichtskopisten Friedrih Bühner in Themar, Konsistorialrat Rudolf Engel in Detmold, Heilgehilfen Rudolf Holle in Arnstadt,

Tischler August Burkhardt in Nudolstadt, Dr. Bernhard Carl Hermann

dem dem dem Dem dem dem prakttishen Arzt

dem Tapezier und Dekorateur Friedrih Behnke in

dem Amtsphysikus Dr. Georg Julius Hermann

dem Händler Leberecht Thomsen in Krempelsdorf bei Maler Diedrich Bredehorst in Bremen,

Hausmeister Johann Tietjen in Bremen,

Apotheker Kamm zu Altkirh OD.-Elf., x praktishen Arzt Dr. Blind zu Straßburg i. Elf, praftishen Arzt Dr, Luxemburger zu Schiltigheim, Schuhmachermeister Galleron zu Bolchen.

dem dem dem dem dem dem

Deutsches Reich.

Bekanntma ung,

betreffend die Ernennung eines Bevollmächtigten zum Bundesrat.

Auf Grund des Artikel 6 der Verfassung des Deutschen Reichs ist von Seiner Majestät dem Kaiser, König von Preußen, der Präsident des Neichsmilitärgerichts, General . der Fnfanterie Linde zum Bevollmächtigten zum Bundesrat ernannt worden. Berlin, den 20. Oktober 1906.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers.

Graf von Posadowsky.

Königreich Preußen.

Seinc Majestät der König haben Allergnädigft geruht: den bisherigen Geheimen Oberregierungsrat und vor- tragenden Rat im Ministerium der geistlichen 2c. Angelegen- heiten Paul Schuster in Berlin zum Direktor des Kon- sistoriuums der Provinz Schlesien unter Verleihung des Charakters als Konsist orialpräsident und unker Belassung des Nanges der Räte zweiter Klasse, den Pfarrer Heldmann in Obernburg zum Dekan des Dekanats Vöhl, im Konsistorialbezirk Cassel und den bisherigen etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg Dr. Heinrich Rubens zum ordentlihen Professor in der philosophishen Fakultät der Friedrih Wilhelms-Universität zu Berlin zu ernennen sowie “dem ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen, Geheimen Regierungsrat Dr. Wilhelm Lex is den Charakter als Geheimer Oberregierungsrat mit dem Range der Räte zweiter Klasse zu verleihen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

F

Der bei der Ansiedlungskommission in Posen beschäftigte Regierungsrat Wäger ist als etatsmäßiger Rat bei der ge- nannten Kommission angestellt worden.

Een am Montag, den 10. Dezember 1906, Vormittags , in Berlin im Sißzungssaal des Potsdamer

nhofs stattfindende 27. (ordentliche) Sitzung des die Bezirke der Königlichen Eisenbahndirektionen rlin und Stettin eingeseyten Bezirkseisenbahnrats in Berlin.

1) Mitteilungen der Königlichen Eisenbahndirektionen über die seit der 26. Sizung des Bezirkseisenbahnrats im Perfonen-, Tier- und Güterverkehr eingetretenen wichtigeren Aenderungen und neu ausge-

di UVL,

und Zechenkoks und der

zur öffentlichen Kenntnis gebracht,

Moyeuvre is von uns heute die Befugnis zur von Markscheiderarbeiten für den

9) Mitteilungen der Königlichen Eisenbabndireltionzn über die

im Personenzugfahrplan eingetretenen wichtigeren Aenderungen sowie

über die für den des Personenzugfahrplans.

Sommer 1907 in Ausficht genommenen Aenderungen

3) Beseitigung der unters{iedlihen Tarifbehandlung von Gas, einzelnen Gasanstalten unter sich. f Oktober 1996.

Berlin, den 16. ( : Königliche Eisenbahndirektion. Koch.

BekauntmaMhUuUng:

Der Vorschrift im § 46 des Kommunalabgaben esehes om 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) entsprechend, wird hiermit daß der im Steuerjahre

906 einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1905

für die in Preußen gelegene Strecke der Mühlhausen- Ebelebener Eisenbahn auf

14148 M 38 H

Erfurt, den 18. Oktober 1906. i Der R

V

festgestellt worden ift.

Fuhrmann.

Bekanntmachung. Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli

1893 (G.-S. S. 166) wird zur öffentlihen Kenntnis gebracht, daß der im einshäßbare Reinertrag Dahme-Uckroer Eisenbahn worden ijt.

laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben aus dem Betriebsjahre 1905/06 bei der auf 31500 A festgeseßt

Halle a. Saale, den 19. Oktober 1906. Der ed an d Van aA

Bischof.

Bekanntma qmunag. Dem Markscheider Peter Josef Leonardy aus Groß- Verrichtung Umfang des preußischen Staats erteilt worden. Clausthal, den 19. Oftober 1906. Königliches Oberbergamt. von Detten.

Abgereist: Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ober- firhenrats, Wirkliche Geheime Rat Voigts, nah Breslau, Angekommen:

der Unterstaatssekretär im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Richter, vom Urlaub.

Nichlkamíliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 22. Oktober.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin nahmen heute vormittag im Neuen Palais bei Potsdam die Glüd- wünsche der Koniglichen Familie und des engeren Hofes zu Allerhöchstihrem Geburtstage entgegen.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben Allergnädigst geruht, den nahbenannten Damen das Frauen- Verdienstkreuz am weißen Bande zu verleihen und zwar das goldene Frauen-Verdienstkreuz: Jhrer Durchlaucht der Fürstin Karl zu Solms-Hohensolms-Lich in Lich, das silberne Frauenverdiensikreuz: der Frau Jda Lücke, geb. Deneke, in Magdeburg, der Frau Sanitätsrat Bertha Fr anz, geb. Balde, in Herzberg (Elster), der Frau Konsul Ma ria Hoesch, geb. Günther, in Dortmund, der Fra! Rittergutsbesißer Martha von Zelewski, geb. von Denzin, in Lauenburg und der Frau Oberverwaltungsgerichtsra!

Frowein in Berlin.

Der Kaiserliche Gesandte in Belgrad Prinz von Ratibor und Corvey is vom Urlaub auf feinen Posten zurücfgekehr! und hat die Geschäfte der Gesandtshaft wieder übernommen

Der Präsident des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Priva” versicherung, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Gruner ist vom Urlaub zurückgekehrt.

Potsdam, 22. Oktober. Seine Majestät der Kail und König ist gestern morgen, „W. T. B.“ zufolge, m Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Augu!! Wilhelm von Lieser auf der Wildparkstation eingetro}fen und von Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin und Jhren Königlihen Hoheiten den Prinze? Adalbert, Oskar und Joachim sowie der Prinze] Viktoria Luise empfangen worden. Etwas später trafen Jhre Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten d& Kronprinz und die Kronprinzessin von Bad Kreul) über München hier ein.

Württemberg. ;

der Abgeordneten hat geftern, „W. T. B.“ zufolge, bei der Eingabe des württembergish" Volks\chullehrervereins, betreffend die fafultative J lassung der Simultanschulen, einen Antrag auf Berl

sichtigung dieser Petition mit 41 gegen 16 Stimmen abg& lehnt und einen Antrag auf Uebergang zur

Die Kammer

16 Stimmen angenomm?

d,

gebenen Tarife.

Tagesordnun über diese Petition mit 41 gegen

Braunschweig.

Der Bericht der staatsrehtlichen Kommission des Landtags liegt nunmehr im Wortlaut vor. Nachdem zu- nächst die ganze Vorlage der Regierung wegen der Neuwahl eines Regenten in dem Bericht rekapituliert worden, heißt es,

M. T. B.“ zufolge, dann weiter:

Die s\taatsrehtlihe Kommission hatte bei Einbringung ihrer Resolution vom 25. September die Tatsache, auf die sih der Bundes- ratsbeschluß vom 2. Juli 1885 stüßt, als fortbestehend erahtet. Sie batte dur ihren Referenten erklären lassen, daß einer Uebernahme der Regierung des Herzogtums durch den Herzog von Cumberland oder cinen seiner Söhne der Verzicht auf die Ansprüche auf Hannover vorhergehen müsse; und sie war von der Ansiht ausgegangen, daß der Reichskanzler in seiner Eigenschaft als Vorsißender des Bundes- rats das geeignete _ Organ sei, um das zweite Hinternis, die gegensäßliche Stellung des Herzogs von Cumberland zum Bundesstaate Preußen zu beseitigen. Diese auch von der Landesver- sammlung geteilte Annahme der staatsrechtlihen Kommission ist, wie se zu ihrem lebhaften Bedauern anerkennen muß, eine irrige gewesen. Der Reichskanzler lehnte die erbetene Vermittelung ab, weil eine Regierungsübernahme des Herzogs von Cumberland niht möglich sei, und erachtete diese Regierungsübernahme für unmöglich, weil der Bundesratsbeschluß vom 2. Juli 1885 sie ausschließt. Diese Deduktion ist nicht \chlüssig. Gerade weil die MRegierungs- ubernabme des Herzogs von Cumberland infolge des Bundesrats- beschlusses zur Zeit nicht möglich und daher das Land außerstande ist, seine Regierungsverhältnisse endgültig zu regeln, war der Neihs- fanzler ersuht worden, zu vermitteln. Daß der Bundesratsbes{chluß, wenn eine Vermittelung Erfolg gehabt hätte, unschwer zu beseitigen gewesen wäre, bedarf keiner näheren Begründung. Die Ablehnung muß aber au durch den kühlen Ton, in dem das Antwortschreiben abgefaßt ift, verstimmend wirken, und sie hat tatsählich diesen un- liebsamen Erfolg [eider auch gehabt. Die s\taatsrehtliche Kommission kann si der Auffaffung nicht verschließen, daß der Reichskanzler bei seiner Entschließung, wenn auch nicht aus\{[ließli, so do wesentlich dur seine Stellung als preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten beeinflußt ist, und daß die augenblicklihe unersprießliche Lage, in die unser Land ohne eigenes Vershulden ge- raten ist, bei den Grwägungen des Reichskanzlers niht in dem Maße berüdsichtigt ist, wie es bei der rejchstreuen Gesinnun, die den bei weitem größeren Teil der Landeseinwohner beseelt, billiger- weise erwartet werden durfte. Und wenn der Reichs- fanile am Shluß seines Schreibens vom 3. Oktober unter Hinweis auf diese Gesinnung die Zuversicht ausspricht, das Herzoglihe Staatsministerium werde bei der ihm jeßt obliegenden Regelung der Verhältnisse im Herzogtum Braunschweig die allgemeinen Reichsinteressen im Auge behalten, so darf darauf hingewiesen werden, daß das Neich nichts anderes ist, als ein auf Grund von Bündnis- verträgen aufgebautes, aus der Gesamtheit der Einzelstaaten be- stehendes Staatsgebilde, daß somit das Wohl des Reiches bedinat wird durch das Wobl der einzelnen Bundesstaaten, daß folgeweise der Reichsgedanke leiden muß, wenn der Einzelstaat beim Reiche niht das Entgegenkommen und die Förderung findet, die er zur ge- deiblihen Gestaltung seiner inneren Verhältnifse bedarf. Die ftaats- rechtlihe Kommission vermißt dieses Entgegenkommen, insbesondere im Hinblick auf die Stellung, welche der Reichskanzler gegenüber der Arfrage des Staatsministeriums eingenommen hat, ob die Tatsache, Mie ih der Bundesratsbes{chluß vom Jahre 1835 \tüßt, noch fort- estände.

Die Kommission führt dann aus, daß die Erfüllung des Wunsches des Staatsministeriums nicht hätte abgelehnt werden dürfen mit der Erklärung, daß der Bundesratsbeshluß maß- gebend sein müsse, solange er niht aufgehoben oder abgeändert sei. Nicht der Reichskanzler, sondern der Bundesrat, der den Beschluß gefaßt habe, fei zuständig, die Frage zu beantworten, und man hätte eine ent- sprechende Erklärung dieser Körperschaft erwirken müssen. Daß der Reichskanzler eine Aufhebung des Beschlusses von 1885 herbeiführen solle, sei ihm von feiner Seite zugemutet worden. Die Kommission halte es aber jeßt für zwecklo3, noch einmal an den Bundesrat zu gehen, nachdem dieser bereits die vom Regentschaftsrat ernannten „Bundesratsbevollmächtigten als legitimiert erflärt und damit anerkannt habe, daß der be- rehtigte Thronfolger an der Uebernahme der Regierung im Heczogtum behindert sei. Andererseits zwängen die inzwischen ein- getretenen Tatsachen und der Schriftwechsel zwischen Seiner Majestät dem Kaiser und Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog von Cumberland zu dem unabweislihen Schlusse, daß einerseits die gedachten Gegensäße noch immer bestehen und selbst der willigste Reichskanzler zu ihrer Beseitigung shwerlih imstande sein dürfte und daß andererseits Seine Königliche Hoheit der Herzog von Cumberland nicht gewillt jet, Jeine Anjprüche auf Hannover aufzugeben. Wäre hierzu Geneigtheit vorhanden, so hätte nihts näher gelegen, als dies in dem Schreiben an Seine Mazestät den Kaiser anzudeuten. Ver Bericht führt weiter aus: ___Die ftaatsrechtlich: Kommission hält es nah wie vor für völlig aus- gelofsen, daß ein Mitglied des Herzog8bauses den braunshweigishen qron besteigt, solange niht der Verzicht auf Hannover erfolgt ift, v sie hält es für geboten, daß ein solher Verzicht von allen Agnaten E Herzoglichen Hauses unzweideutig und ohne jeden Vorbehalt er- e wird. Erst wenn diese Ansprüche endgültig aufgegeben werden, ib an ein2 Ausübung der dem Herzogliden Hause in zug auf den braunshweigishen Thron zustehenden Rechte gedacht werden. Die Kommission hat auch erwogen, ob nit, naßdem der Reichskanzler die Vermittlerrolle abgelehnt habe, eine andere Stelle anzugehen sei. Die Kommission hält diesen Versuch L ¡wecklos, weil leider die mehrgedahtea Gezensäße durch das Shceiben des E von Cumberland an das Staat3ministerium e ). Dftober noch versärft worden seien. Die Kommission kann L der Auffassung, der Herzog von Cumberland habe dur das Shreiben vom 2. Oktober an den Kaiser das weitestgehende Ent- spsentommen bewiesen, niht beipflihten. Auf Grund der vorstehenden det Men und in Berücksichtigung des Umstandes, daf, wie aus An 1, Sreiben des preußishen Ministers der auswärtigen nitt egenheiten ersihtlich, auch die preußish: Regierung zuc Zeit elta in der Lage zu sein erklärt, den mehrgedahten Auszleich ihrer- S ugndubahnen, gelange die staatsreHtlich+ Kommission zu dem Nora yer day der vom Landtag in der besten Absiht unteraommene Fol uh, im Rahmen der landesgeseglihen Vorschriften die Thron- Rerje ¿u regeln, gescheitert ist. Zu dem'elb-n Ergebnis sei die insggeeangvorlage gelangt. Ein längeres Abwarten würde nun äd nicht unbedenfliG fein, als hon jeßt bei Er- ¡wise der Thronfolg:frage höht unliebsame Gegzensäße Jetret n verschiedenen Bevölkecungsklassen des Landes hervor- nos en sind. Aber die Kommission hält es doch für zulässig, daß mise anns ein Versuch, die mehrgedahtea Gegensäte zu beseitigen, auddripremen werde, und zwar dadurch, daß nunmehr der Landtag Pater Stellung nehme zu dem Anspru des Herzogs von Ans an auf Hannover. Der Verziht auf Hannover ift nah der ese be N die Grundlage, auf der allein die im Inter- werden fann. R êndgültiger

dringend wünshens8werte Verständigung erhofft Würde er ausgesprohen, und zwar derart, daß ein bon all und vorbehaltloser Friede ges{lossen werden würde nah Ang Agnaten des Herzoglihen Hauses, fo müßte ih nsicht der Kommission ein Ausgleich der sonstigen zwischen der

sähe preußen und dem Herzog von Cumberland bestehenden Gegen-

ve vel beiderseitigem Entgegenkommen unshwer erzielea laffen, ; l Havas“ zufolge,

wen 8 wi ; ; c Bündedara würde ein solher Verzicht die Folge haben, daß der Ærat nicht umhin könnte, von neuem zu der braunshweizishen

|

1 | i j î / 1 { | \ i

Thronfolgefrage Stellung zu nehmen. Die Frage, ob der Verzicht auf Hannover angängig sei, ist shon seit langer T örtert und ohne Zweifel auch vom Herzog ernst und ein- gehend erwogen worden, sodaß man den endgültigen Ent- {luß binnen fkurzer Frist werde erwarten können. Es erscheint daher unbedenklih, bis zum Ablauf einer solchen Frist von der Vorbereitung der Wahl eines Fen Abstand zu nehmen. Würde au dieser Versu ohne Erfolg bleiben, fo könnte der Landes- versammlung wenigstens das Anerkenntnis nicht versagt werden, daß sie einen Ausgleih ¿wishen der Krone Preußens und dem Herzog von R unte A une der Rechte des Herzog- ihen Hauses, aber auch unter Wahrung der Interessen des Rei

redlih angestrebt habe. E E

Der Bericht {ließt mit dem bereits gemeldeten Antrag an die Landesversammlung. |

Deutsche Kolonien,

Der Reichskanzler hat auf Grund des 8 3 der Kaiser- lihen Verordnung von 1899, betreffend die Vereinigung E Wohnpläßen in den O een zu kommunalen Ver- bänden, in Ergänzung der erordnung vom 29. März 1901 über die Schaffung kommunaler Verbände in Deutsch- Ostafrika unterm 17. September 1906 eine Verordnung betreffend die finanziellen Obliegenheiten der kom- munalen Verbände in Deutsch-Ostafrika, erlassen, die S E

§ 1. Die kommunalen Verbände in Deutsh-Ostafrika ha unbeschadet der ihnen dur Gesetze oder andere a C u erlegten weitergehenden Verpflichtungen, aus den ihnen zufließenden Einnahmen diejenigen Ausgaben zu bestreiten, welhe innerhalb ihres Bezirks für nachstehende Zwecke erforderli werden: 1) Bau und Unterhaltung öffentliher Straßen, Wege, Brücken, Fähren ein- {ließlich der an diesen Straßen belegenen Brunnen und Rasthausanlagen, jedoh mit Ausnahme der in § 2 ge- nannten Hauptstraßen; 2) Einrichtung und Unterhaltung der Kommunalsculen mit Ausnahme der Besoldung des weißen Schulaufsihts- und Lehrpersonals; 3) Einrichtung und Unterhaltung von Markthallen und Sghlachthäufern; 4) Herstellung und Unter- haltung von Einrichtungen für Straßenbeleuhtung, Straßenreinigung und Müllabfuhr; 5) Fürsorge für die eingesessene farbige Bevölkerung, insbesondere für Arme, Aussäßize und Geisteskranke, soweit deren Pflege niht von Dorfschaften und ähnlihen Verbänden wahrgenommen wird oder eine Fürsorge im größeren Maßstabe seitens des Gouvernes- ments für erforderli erahtet wird; 6) Anlegung und Unterhaltung von öffentlichen Friedhôfen; 7) Förderung der Landwirtschaft und Viehzucht insbesondere der Eingeborenen —, soweit es sich niht um Maßregeln von einer über die Interessen eines Bezirks binau3gehenden Bedeutung handelt. § 2. Zu dem Bau und der Unterhaltung von Hauptfîtraßen, die vom Gouverneur als solche be- zeichnet und aus fiskalishen Mitteln gebaut und unterhalten werden, kônnen die kommunalen Verbände durch das Gouvernement nah Ans- hôrung der Bezirksräte zu Beiträgen herangezogen werden. Jedoch dürfen die in den Wirtschaftsplänen der kommunalen Verbände ¿um Bau und zur Unterhaltung von Landstraßen und Brücken ausge- worfenen Beträge für das betreffende Nehnungsjahr hierfür ohne ihre Zustimmung nur bis höchstens zur Hâlfte in Anspruch genommea werden. § 3. Die kommunalen Verbände haben außerdem aus den ihnen zufließenden Einnahmen zu bestreiten : 1) die Ausgaben für die Annahme und Bezahlung des für die Kommunalverwaltung er- forderlihen Personals sowie für die Beschaffunz und Unterhaltung der nten Diensträume, Einrihtunz€- und Verbrauhsgegenstände; 2) die besonderen Kosten der Einziehung der von den Einwohnecn ihrer Bezirke zu erhebenden Steuern, einschließlich der Staats- steuern, soweit die Einziehung der leßteren den kommunalen Verbänden seitens des Gouvernements übertragen ist; 3) die Kosten der Bezirks- reisen der Bezirksamtleute und ihrer Beauftrazten und die Be- schaffung der dazu erforderlihen Neittiere und Reifeausrüstungen nah den vom Gouvernement zu erlassenden Bestimmungen. § 4. Dienste geringeren Umfangs und vorübergehender Natur leisten si der Landes- fiskus und die kommunalen Berbände gegenseitig unentgeltlih. & 5. Die Verpflichtung Dritter zur Leistung der vorstehend bezeihs neten Aufgaben oder zu Beiträgen zu deaselben wird durch diese Ver- ordnung nicht berührt. Ebenso wird durch die in § 1 Ziffer 5 ge- troffene Bestimmung ein Anspru auf Unterstüßung nicht begründet.

Durch eine Verfügung der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts, betreffend die Schürffeldgebühr, die B sowie die Förderungsabgabe in Deutsch-

stafrika, vom 7. September d. J. sind auf Grund der S8 95, Absaz 2 Ziffer 5, und 96 der Kaiserlichen Bergverordnung für die afrikanishen und Südseeshußgediete mit Ausnahme von Deutsh-Südwestafrika vom 27. Februar 1906 die in 8 27 dieser Bergverordnung vorgesehene Schürffeldgebühr, die in 8 63 a. a. O. vorgesehene Feldessteuer und die in Z 64 a. a. O. vorgesehene Förderungsabgabe für die Zeit vom 1. Oktober 1906 bis zum 30. September 1908 für das Schuß- gebiet von Deutsch-Ostafrika auf die Hälfte herabgeseßt worden. :

__ Der Kaiserlihe Gouverneur von Deutsh-Südwest- afrika hat am 8. August bekannt gegeben, daß die am 23. März verfügte Einziehung des gesamten beweg- lihen und unbeweglihen Stammesvermögens aller Hereros nördlich des Wendekreises des Steinboks sowie der

wartbooi-Hottentotten von Franzfontein und der Topnaar: Hottentotten von Zeßfontein mit Ablauf des 7. August d. J. unanfehtbar geworden ijt. :

__„W. T. B.“ zufolge wird aus Windhuk in Deutsh-Süd- westafrika berichtet :

_ Reiter Gustav Wildner, geboren am 11. Dezember 1881 zu Primfkenau, früher im Lehrreziment der Feldartilleri:\{chieß\{chule, ist rer in der Krankensammelstele zu Uhabis an Typhus gestorben.

Oesterreich-Ungarn.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegraphen-Korre- spondenz-Bureaus“ hat der Minister des Aeußern Graf Goluchowski dem Kaiser sein Portefeuille zur Ver- fügung gestellt. Der Kaiser hat die Demission im Prinzip angenommen.

Großbritannien und Frland.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Sir Edward Grey und der französishe Botschafter Cambon haben, wie das „Reutershe Bureau“ erfährt, endgültig die Konvention, nah der das am 27. Februar 1906 abgeschlossene Ueberein- kommen, betreffend die Neuen Hebriden, genehmigt wird, unterzeichnet.

Frankreich.

Der Präsident Fallières hat Clemenceau die Bil- dung des Kabinetts übertragen; dieser hat, wie das „W. T. B.“ meldet, den Auftrag angenommen.

Jn einer gestern zwishen Sarrien und Clemenceau stattgehabten Unterredung sprach si ersterer, der „Agence vas“ , dahin aus, daß eine Umgestaltung des Ministeriums niht notwendig sei, die Ersezung des Justiz- |

A E d) der

| Hauptve. sammlung zur Anbahnung von Verhandlungen.

ministers würde genügen. Demgegenüber- erklärte Clemenceau, er würde aus politishen Rücsihten wahrscheinlih zu einer weitergehenden Umbildung des Ministeriums gezwungen sein. Unter den politishen Persönlichkeiten mit denen Clemenceau Besprechungen hatte, befand sich auch der General Picquart; doch erklärte Clemenceau, er habe von Picquart nur Auskunft über gewisse Fragen erbeten, überhaupt noch niemandem ein Angebot gemacht.

Cd Spanien, erMinisterrat hat amFreitag endgültig denWortl a des Entwurfs des Vereinsgeseßes Le aeiett, der Ah weitgreifenden Umwandlung unterzogen worden ist. Die Schwierigkeit bestand, „W. T. B.“ zufolge, bisher in der Frage der durch das Konkordat von 1851 vorgesehenen Be- zeichnung eines dritten privilegierten geistlihen Drdens. Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, hat der Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten folgende Lösung vorgeschlagen: „So- lange die Regierung und der Vatikan nicht den dritten im Konkordat vorgesehenen Orden gewählt haben, werden alle Vereine mit Ausnahme der beiden bereits der Vorrechte des Konkordats teilhaftigen dem Gemeinen Recht unterworfen sein.“ Der Ministerrat hat diesen Vorschlag angenommen.

i Schweiz. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist vorgestern in Bern der Handelsvertrag zwishen Frankreich und der Schweiz von den Vertretern beider Mächte unterzeichnet

worden. Afien. Amtlich wird gemeldet, daß auf Bali, der westlihsten der kleinen Sundainseln, wieder völlige Ruhe herrshe. Die ge Expedition könne als beendet betrachtet

Statistik und Volkswirtschaft,

Volks\chulen in Württemberg im Schuljahre 1905/06.*) Am 1. Januar 1906 zählte man in Württemberg an 2097 S{hul- orten 2317 gewöhnliche Volks\culen, von denen 1115 nur T 661 zwei Schulklafsen umfaßten. Davon waren 69 Knabenschulen mit im ganzen 456 Squlklafsen, ebensoviel Mädhenschulen mit 478 Sulfklassen und_ 2179 gemishte Schulen mit 4141 Schul- klafsen, darunter 693 Oberklafsfen fünf- und mehrklassiger Schulen in denen die Knaben und Mädchen wieder gesondert unterrichtet wurden. Außerdem gab es 41 Mittelschulen und 24 isfraelitishe Volksshulen. Alle diese 2382 S(ulen zählten mit Eins{luß zweter Hilfsklafsen für Shwachbegabte zusammen 5308 Schulklafsen, darunter 1383 ungefähr ein Viertel der Gesamtzahl —, in denen wegen G Raum- und Lehrermangels Abteilungsunterriht erteilt urde. _ Die Zahl der „Lehrstellen“ betrug 5318, 3889 ständige, von denen 75 mit Lehrerinnen besegt waren, 74 fog. ständige Schulamts- verwesereien und 1355 Stellen für unständige Lehrer und Lehrerinnen. Die Zahl der Schulkinder belief fh mit Einschluß der Zöglinge der Rettungsanstalten (1746) und derjenigen der „weiteren Privatshulen“ (1119) auf 319 515, und zwar 151 479 Knaben und 168 036 Mädchen. Davon waren abgesehen von den Zöglingen der Rettungsanstalten der „weiteren Privatshulen“ und der Seminarübungs\{hulen (872) in den evangelischen Schulen 221 305, in den katholischen 94 083 und in den israelitishen 390 Kinder einges{ult. :

Zur Arbeiterbewegung.

j R E in Mannheim ift, wie ie ¿Koln Ztg.” meldet, dur egenseitige Vereinb( g bei worden. (Vgl. Nr. 249 d. Bl.) ta: R E __ Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Strumpfgarn- spinnerei in Langensalza (vgl. Nr. 249 d. Bl.) haben, nah der „Köln. Ztg.“, am Sonnabend der Verwaltung einen neuen Lohntarif überreicht, der Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde vorsieht. Falls bis zum 1. November den Forderungen nit entsprohen wird, joll ein allgemeiner Auétstand eintreten. Die Spinnerei ist zur Zeit außerordentlih gut beschäftigt.

Aus Hamburg wird demselben Blatte telegraphiert: Zum Ausstand in der Clbschiffa hrt (vgl. Nr. 248 d. Bl.) beshlofsen die in der Transportgenossenshaît vereinigten Privatschiffer, die ¿ Übrigen Arbeitgebern niht anschließen, die Einberufung einer n i Eine Ver- sammlung der Steuerleute der Vereinigten Elbschiffahrtsgefell- schaft, der Neuen Norddeutschen Flußdampfscifahrtegesellshaft und des Berliner Lloyd beschloß, lediglih die ihnen auf den eigenen Fahrzeugen obliegenden Pflichten zu verrichten, doch nicht auf andere Kähne überzugehen. Mehrere Hafenarbeiter, ebenso Ewerführer wurden entlassen, weil sie keine Arbeit verrihten wollten, die fie für die Oblieg-nheiten der streikenden Binnenschiffer ansahen. Die Arbeit- geber können indessen bis j28t noch mit Hilfe angeworbener Kräfte die dringendsten Verschiffungen und Ladearbeiten aufrechterhalten. Immer- hin ist eine erheblihe Stockung des Betriebes festzustellen.

Der „Weserzeitung“ zufolge ist auf der Werft des Bremer „Vulkan“ in Vegesack ein Teilausstazd ausgebrohen. Die in der Werkzeugabteilung beschäftigten Arbeiter haben wegen Akkord- kürzung Sonnabend die Arbeit niedergelegt.

Die Korrespondenz „Wilhelm“ meldet aus Mährisch-ODstrau: Nachdem in den leßten Tagen ein Ausstand der ganzen Beleg- schaft auf dem Eugen|chachte der Ostrau-Karwiner Montangesell haft ausgebrochen war, der noch andauert, und nachdem teilweise auch die Belegschaft auf dem Bettinaschachte der Witkowißer Gewerkschaft ausständig geworden war, sind au __ die Arbciter auf den Gebrüder Gutmannschen Schächten Orlau-Hauptshacht und Neushaht unter nihtigen Vorwänden in den Ausstand getreten.

In Budapest hielten, wie die „Frkf. Ztg.* erfährt, die Ver- kehrs8- und Werkstättenarbeiter aller Budapester Straßen- bahnen und Vizinalbahnen der Umgebung, ungefähr 7000 u eine Versammlung ab. Es wird ein Ausstand befürchtet.

In Serriöges (Dep. Hérault) kam es, wie „W. T. B.“ meldet, zwischen ausständigen Winzern, die ein von dem früheren Minister Turrel verwaltetes Gut bedrobten, und Gendarmen zu einem Zusammenstoß. Ein Gendarmerieleutnant wurde vom Pferde gerissen und mißhandelt.

Kunft und Wissenschaft.

v. A. Mar Klinger gehört niht zu dea Künstlern, die viel und leiht schaffen. Dazu ist er eine viel zu s{chwerblütige, gedanken- tief veranlagte Natur, er_ ist ein Grüblec, der ganze Weltprobleme in seine Arbeiten zu fassen suht. Eine Klinaer-Ausstellung wird deshalb immer in der Hauptsah: schon bekannte Werke des Künstlers bringen müssen. Auh bei Gurlitt, der gegenwärtig eine eröfnet hat, handelt es sich nicht um neue Schöpfungen, sondern um eine Zusammenfafsung älterer, mehr oder minder vertrauter Arbeiten. Die, Freunde und Bewunderer Klingzrs werden vieles finden, an dem sie sich gern von neuem freuen und erheben werden, freili wohl mehr auf dem Gebiet der Plastik und Nadierung, als unter den ODel- gemälden. Abgesehen davon, daß die wichtigsten und interessantesten

_*) Statistik des Unterrichts, und Erzi-hungswesens im Könizreih Württemberg.