In Aegypten blieb die Nachfrage na syrischew Wetzen aub während des Berichtsmonats fest. Täglich werden Dampfer- und Seglerladungen dorthin verfrahtet. Beirut allein führte 1020 & nah Aeaypten, Alexandrette 460 t aus. Auch über andere syrifche Häfen, besonders über Haifa und Akka, war die Weizenausfuhr bedeutend. Soweit sih die Ausfuhr nah Europa richtete, ging fie in erster Linie nach England, das aus Beirut und Lattakija 300 & bezog. Die Preise \{wankten für den Doppelzentner zwishen 17 und 17} Fr. frei Bord Beirut. — Gerste wurde vorzugsweise aus Gaza ausgeführt, das Haupterzeugungsgebiet für diesen Artikel ist. Bestimmungsland war hier ebenfalls England. Vier Dampfer verfrahteten im Berichts- monat 6500 t nach Gibraltar, um dort weitere Orde zu er- warten. Beirut sandte 3085 t ‘Gerste aus der Gegend von Homs und Hama gleihfalls nah England, etwa 1000 t Hauran- erste wurde ebendahin von Haifa aus vershifft. Beide Häfen ührten zu annähernd gleihen Teilen mehr als 1000 &§ Gerste nach Ezypten aus Als Preis wurden je nah Beschaffenheit 12 bis 123 Fc. für den Doppelzentner erzielt.
Verkehrsanftalten.
Wie die Königliche Cisenbahndirektion in Breslau mitteilt, if die Güteraufnahme in Melnik-Umschlag eröffnet worden. Die Güteraufnahme des Zuckerfreilagersin Schönpriesen- Umschlag bleibt unbeschränkt. Sonstige Güter können abrollen, ta ai Weitersendung mit Kähnen vom Absender nahweislich gesorgt ist.
Theater und Musik.
Neues Schauspielhaus.
Das neuerbaute Bühnenhaus am Nollendorfplaß eröffnete gestern zum zweiten Male einem geladenen Publikum gastlich seine Pforten, und zwar diesmal, nahdem vor aht Tagen eine Besichtigung des Hauses voraufgegangen war, zur Generalptobe von Shakefpeares eSturm“, der heute zum ersten Male in öffentliher Auf- führung in Szene geht. Es gibt kaum ein Stück, das geeigneter wäre, die Wunder einer mit allen technischen Hilfsmitteln versehenen Bühne zu entfalten, als gerade der „Sturm“, dessen tieferer Sinn, wie in allen echten Märchen, jeder nüchtern-pedantischen Deutung spottend, gleich einem Opal in allen arben schillert und um so eindringliher wirkt, je mehr die kühnen
hantasiegebilde des Dichters Gestalt und Leben gewinnen. - Jn der richtigen Erkenntnis dessen ist die Aufführung im Neuen Schau- spielhause angelegt und ,in ihr der Musik, die der Etinbildungskraft so wunderbar nahzuhelfen vermag, ein breites Feld eingeräumt. Eine gewisse Ecdsck&were haftete freilich der gestrigen Seneral- probe noch an, die aber in den ersten Wiederholungen \chon weihen dürfte. Hôcksten Lobes wert war gleih die e:ste, das im Sturm \{hwankende Schiff darstellende Szene. Spukhaft zeihneten si die Umrisse des mächtigen, die ganze Bühne einnehmenden Schiffskörpers von dem durch grelle Blige erleuchteten Nachthimmel ab, nur währte der Vorgang zu lange; hier wäre es ge- boten gewesen, zu Gunsten der Wirkung vom Text etwas zu opfern. Die Bilder der von Luft- und Wassergeistern be- völkferten Zauberinsel waren zum größten Teil von berüdender Schönheit, so der Play vor Prosperos Wohnung wit tem herbsilich gefärbten Laube, die Schlucht, in der fich Caliban, Trinculo und Sebastian zusammenfinden, und der Wald, in dem die Mailänder und Negapolitanishen Edlen durch Ariel irregeführt werden. Von poetishem Zauber erfüllt war auch der als Traumbild im Hintergrund erscheinende Schnittertanz. In der Darstellung interessierten, wie bei allen bisherigen Aufführungen des „Sturms“, die Liebesszenen und die humoristishen Szenen am meisten. Das Liebespaar wurde durch Charlotte Maren (Miranda) und Franz Hoebling (Ferdinand) mit wohltuender Schlichtheit verkörpert, nament- lich scheint Fräulein Maren ein verheißungêvolles Talent zu sein. Grubes Caliban ist vom Königlichen Schauspielhause her son be- kannt; er vermag cs, geradezu eine Idealgestalt dieses Scheusals auf die Bühne zu stellen. Eine vollsaftige humoristische Figur war ferner der Stephano Ernst Arndts. Den Prospero gab Herr Adolf Klein würdig in Haltung und Rede und den Ariel Fräulein Gasny, zwar etwas konventionell „pudckhaft“, aber pumulis in der Erscheinung und ver- ständig in Sprahe uad Ausdruck. In der Rolle des Königs von Neapel führte sch Herr Sicbert, der früher dem Berliner Theater angehörte, empfehlend wieder hier ein, und in den anderen Aufgaben ¡eichneten sich die Herren Zimmerer, Borée, Rezbah u. a. aus. Im Auftrage der Direktion hatte Engelbert Humperdinck eine begleitende Musik zu dem Schau- spiel geschaffen, die von dem Orchester des Hauses unter Paul Prills Leitung zwar ret sicher, aber noch nicht mit der Klangs{hönheit aus- geführt wurde, die später hoffentlich noch erreicht werden wird. Die neue Musik ist weder so duftig noch so eigenartig, wie die alte
Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-
haus. 218. Abonnementsvorstellung. Don Juan. Oper in 2 Akten von R Uag Ae ozart. Text von Lorenzo da Ponte. Nah dem Original der ersten Aufführung in Prag, überseßt von Her- mann Levi. Musikalische Leitung: Herr Dr. Strauß. Regie: Herr Regisseur Braunshweig. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 229. Abonnementsvorftellung. Hamlet, Prin von Dänemark. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseßt von A. W. von Slegel. Regte: Herr Regisseur Keßler.
Anfang 7 Uhr. Sonntag: Opernhius. Nachmittags 22 Uhr:
Neues Schauspielhaus am Nollndorfplaß.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Sturm. Sonntag und folgende Tage: Der Sturm.
Schillertheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Herrgottêwarter. Ein Drama in 3 Auf¡ügen von Heinrich Lilienfein Hterauf: Zum Einsiedler. Lustspiel in 1 Aufzuge von Benno Jocobson.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Hoffnuug auf Segen. — Abends 8 Uhr: Die rote Robe.
N. (FriedriWilhelmfstädtishesTheater.) Sonnabend, Abends 8 Nhr: Die rote Robe: Schau-
Tauberksche, gibt aber doch den Vorgängen die rechte Stimmung, Bewufßt oder unbewußt tauchen in ihr einige Remintszenzen allzu- deutlich auf, im Vorspiel z. B. aa das „Rheingold“ und dem „Fliegenden Holländer“ und im Sc{hlußakt merkwürdigerweise an ein Motiv aus „Rigoletto“ ; das Lied, „Was kommt dort von der Höh*, das man beim Auftreten Sebastians anfklingen hört, ist natürlih ein absicht- lier Scherz. Die Eeneralprobe, die erst in der zwölften Stunde \{loß, trug ällen Beteiligten und ganz besonders dem Direktor der jungen Bühne, Herrn Halm, zugleich in seiner Eigenschaft als Regisseur lebhaften und verdienten Beifall ein.
Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Aufführung von Mozarts „Don Juan“, unter Leitung des Kapellmeisters Dr. Strauß, wit Herrn Berger in der Titelrolle, statt. Im übrigen lautet die Besezung: Donna Anra: Frau Herzog ; Donna Elvira: Fräulein Rothauser; Zerline: Fräulein Dietrich; Leporello : Herr Nebe; Don Ofktavio: Herr Sommer; Comthur: Herr Wittekopf ; Masetto: Herr Krasa.
Im Königlihen Schauspielhause wird die fünfaktige Tragöôdte „Merlin“ von Gustav Renner einstudiert. — Morgen, Sonnabend, wird Shakespeares „Hamlet“ wiederholt.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 26. Oktober 1906.
In der gestrigen Sizung der Stadtverordneten berichtete der Vo1steher-Stellvertreter Veichelet über die einem Ausschusse über- wiesene Magistratsvorlage, betreffend die Errihtung eines Denkmals für den Staatétkanzler Fürsten von Hardenberg auf dem Dönhoff. play. Die Versammlung bes{hloß dem Ausschußantrag gemäß, daß das Denkmal auf der Südseite tes Dönhoffplatzes unter den angegebenen Bedingungen aufgestellt wird und daß die an den Shmuck- und Wegeanlagen zu diesem Behufe vorzunehmende Umgestaltung auf Kosten der Stadt unter Verwendung des von dem Denkmalskomitee zu leistenden Beitrags von 2600 # bewirkt werden. — Der Ver- sammlung lag ferner das Projekt für die Herstellung von Gartenanlagen auf dem Falkplaÿß vor. Auch für diesen Plat ist, ähnlih wie beim Leopoldplaß, ein großer Spielplaß von 6000 qm zur allgemeinen freien Benußung vorgesehen. Ver Kostenanshlag für die Anlagen beträgt 92 C00 A Bei der Rasenktepflanzung des Sptel- platzes handelt cs sich, wie der Bürgermeister Dr. Reicke mitteilte, um einen Versu, der hauptsählich veranlaßt i durh die günstigen Erfabrungen mit den Rasenspielpläßen in London. Daß ein Rasenplaÿ für die Lungen der Kinder besser sei als ein staubiger las, könne keinem Zweifel unter- liegen. Die Berichte vom Rasenspielplay im Tieptower Park lauttten jeßt {hon günstiger als im Anfang. Nachdem nech ter Stadtv. Dr. Langerhans für die Magistratsvorlage eingetreten war, wurde sie von der Versammlung genehmigt. — In der auf die öffent- liche folgenden geheimen Sißung ftand u. a. der Bericht des Stadtv. Michelet über die Vorbereitung der Neuwahl eines Stadtschulrats dur den dazu eingesezten Aus\chuß auf der Tagesordnung.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Eitel-Friedrih von Preußen hat das Protektorat über das Wohltätigkeitsfest übernommen, das von Ihrer Exzellenz der Frau Gräfin von der Gröben am 10. Norember im Neuen Königlihen Opern- theater zum Beflen des Baues eines Erholungsheims für verwaiste Mädchen veranstaltet wird. Ihre Königlihe Hoheit hat ibr Erscheinen zu diesem Fest in Auésicht gestellt. — Eintrittskarten ¡um Preise von 3 bis 10 #4 sind shon jeßt in der Hofmusikalien- bandlung von Bote und Bock und in dem Warenkause von A. Wert- heim zu haben.
Es ist der Berliner Kriminalpolizei, wie ,W. T. B.* meldet, heute früh gelungen, den Köpenicker Kassenräuber in der Langestraße im Osten Berlins festzunehmen. Er ist ein viel- fa mit Zuchthaus vorbestrafter Shuhmacher namens Voigt aus Tilfit. Voigt ist in jeder Beziehung geständig.
mittags 24 Uhr:
O. (Wallnertheater.)
von Paul Linke. platt! Fünfe!
Tauseud und eiue Nacht.
Japans.
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di-
rektion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Nat- Wilbelm Tell. 8 Uhr: Wenn die Bo1ade platzt! S{&wank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschiß, Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik
Sonntag und folgende Tage: Wenn die Bombe Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bis früh um
Bentraltheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Operette in 3 Akten
Kornatowo, 25. Oktober. Amtli® wird gemeld t: abend 5 Uhr 40 Miuten wurde auf dern Chausseeübe. Besiy km 10,65 in der Nähe des Bahnhofs Stolno ein mit angel beladenes ein\spänniges Fuhrwerk vom Zuge 636 (pet towo nah Culm) überfahren. Der Kuts2r und Eige ti, y Wagens, der 70jährige Altsißer Jacob Knop aus Gul Umer y dem Wagen ging, wurde getötet, der Wagen zertrür der pf Bien E O e Knop auf dag d
es aus größerer Entfernung tbaren Zuges nicht nah Läuten der Lokomotive überhört. 9 t geachtet und j
Leipzig, 25. Oktober. (W. T. B.) Aus Anz tagung des Vorstands der Deutschen Ko eer den schaft, die vom 25. bis 27. d. M. hier abgehalten wird, f bele abend im Rathause ein Begrüßungsabend statt án pu) la der Vorsitzende der Gesellschaft, Seine Hoheit der Herzog Jo Albrecht zuMecklenburg, teilnahm Nachdem der Oberbür oba Dr. Tröndlin den Vorstand in Leipzigs Mauern willfommer n hatte. begrüßte der Kommerzienrat Haben iht, der Vorsitzende febeij ziger Abteilung, die gleichzeitig ibr zehnjähriges Bestehen feiert, te u Johann Albrecht. Der Herzog dankte der Stadt für den (4A Empfang und sagte dann unter anderem, die foloniaien Bestrebze s könnten nidt mit Hurra und Begeisteruna geföcdert werdey font müßten aus dem salich-witschaftlihen Boden erwaBsen “in Boden bätten sie in Leipzig bis heute gefunden. Er \{loß mit 4 t Hoch auf die Stadt L.ipzig und ihre Vertreter. fn
Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Zwishen z und Station S stieß heute 4 Uhr Btariend fri eilzug mit einem Güterzug infolge vorzeitiger Frei;gt, Semaphors zusammen. Ein Bremser wude getôtet Postshaffner leiht verlegt. Das Gleis wurde durß' y, gestürzte Güterwagen gesperrt, sodaß der Orientexpreßzug die Me nit passieren konnte und erst im Laufe des Vormittag in Vis eintreffen wird. _DA
Paris, 25. Oktober. (W T. B.) In einer in firaße gelegenen Klavierfabrik brah heute ein gro das au auf eine daneben gelegene Fabrik mechanisher Kor struktionen übersprang; beide Fabriken sind fast völ niedergebranat. Eine Frau ist vor Shreck gestorben Arbeiter erlitt eine Nauchvergiftung; auch ein Fzuerwehrmann ist y leßt. Die der Brandstätte benahbaiten Häuser mußten geri werden. Um 1è Uhr früh war das Feuer gelöscht. Der Schaden i
der Oberkamyi es Feuer qu
sehr beträhhtlih.
Paris, 26. Oktober. (W. T. B.) Gestern abend wurde en Abteilung des hicsizen Feuerwehrkorps nah Biserta abz ordnet, die dort die Bergung der Leichen der mit deg Unterseeboot „Lutin“ Verunglückten vornehmen soll (per Nr. 252 d. Bl.). Die Feuerwehrleute sind mit besonderen Apparatu ausgerüstet worden, um den Mannschaften zu ermözlichen, in die m Stikluft erfüllten Näume des Unterseebootes einzudringen.
Kansas City (Missouri), 25. Oktober. (W. T. B.) Hat in der Frühe brach im Gebäude der Handelskammer Feuer aus, durh das der Vau zerstört wurde. Von den die oberen Stot, werke bewohnenden 200 Mietern, die, als der Brand anfing, nod \{chliefen, sind nab den Schäßungen der Feuerwehr über zwanzig Dar oos ums Leben gekommen und etwa fünfzig durh dy euer verleßt.
Norfolk (Virgiria), 26. Oktober. (W. T. B.) Das hiesi Wetterbureau teilt mit, daß seit dem 19. Oktober zwischen Ka) Hatteras und Kinnakett 400 Rettungsgürtel an Land geschwemmt worden sind; einige davon trugen die Aufschrift: „Caëwiy Rettungëgürtel D. R.-P. Nr. 108 314“.
Tokio, 25. Oktober. (W. T. B.) Noch einer Meldung dd „Neutershen Bureaus" wütete gestern ein Orkan im Südwesten Mehrere hundert Boote von Korallenfisher werden vermißt, von denen jedes mindestens zwei Mann Be sazung hatte.
(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
jugendliche Schulreiteria Fräulein Dora Schumaun. Mons. Alberto. Mlle. Ella, Mons. Fountana. Mr. Henrickseus größte Tigergruppe, worunter Tamauy, der kämpfen Niesertiger. Löwenbaron, der Urkomische, mit seiner dresfierten Menagerie. Die fliegendet Menschen Les Rixfords. Auf der Pufßta, vorgeführt vcm Direktor Albert Schumaut, Derr Bono mit seinen 12 Araberhengftet, Mons. Guichenet, Oberbereiter Seiner Majestit des Zuren. Außerdem: Sämtliche neuengagiertet Spezialitäten. Um 10 Uhr: Die große Aul- ftattung{pantomime: Ein Tag iu Monte Carlo,
Sonntag: Zwei Galavorst: llungen : Nahhmiitag! 3€ Uhr (ein Kind frei) und Abentrs 74 Uhr.
Abends
27. Billettreservesay. Das Abonnemert, die per- manenten Reservate sowie Dienst- und Freipläß- sind aufgehoben. Der Waffenschmied. Komische Dper in 3 Aktcn von Albert Lorßing. — Abendt 74 Uhr: 219. Abonnementsvorstellung Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Zar und Zimmer- maun. Komishe Oper in 3 Akten von Albert es chauspielhaus. 230 Abonnementsvorstellung.
Klein Dorrit. Lustspiel in 3 Akten (nab Diens) von Franz von Schönthan. Anfang 7x Uhr.
Neues Operntheater. 23. Billettreservesaz. Dienst- und Freipläze sind aufgehoben. Mignon. Oper in 3 Akten von A ubtoile Thomas. Lext mit Be- nung des Wolfgang von Goetheshen Romans «Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7F Uhr. — Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tageskasse des Königlichen Opernhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 S für jeden Sigßplayß ftatt.
DeutschesTheater. Sonnabend: Das Winter- märcheu. Anfang 7} Uhr. Sonntag: Das Wintermärchen.
LCessingtheater.
Das Blümenboot. Sonntag, Nathmittags 3 Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends 8 Uhr: Das Blumenboot.
Sonnabend, Abends 8 Uhr:
sptel in 4 Akten von Eugène Brieux. Deutsch von Anne St. Sère.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Weh? dem, der lügt? — Abends 8 Uhr: Hasemanus Töchter.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend: Zum ersten Male: Drei Rolaudskuappen. Anfang 74 Uhr.
Sonntag, Nacbmittags 3 Ubr: Bet halben Preisen: Die Zauberflöte. Abends 7& Uhr: Drei Rolanundsfknappen.
Komische @per. Sonnabend: Carmen.
Residenzth Sonnabend, Abends 8 Uhr: ITriplepatte. Shwank in 5 Akten von Tristan Bernard und Andró Godfernaux. (Vicomte Nobert de Houdan: Richard Alexander.)
Sonntag und folgende Tage: Triplepatte.
eater. (Direktion: RichardAlexander.)
Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Sonn- abend, Abends 8 Uhr: Unsere Käte. Sonntag und folgende Tage: Unsere Käte.
Lorßzingtheater. (Bellealliancestraße Nr. 7/8.) Direktion Max Garrison. Sonnabend : Fra Diavolo.
von Stein und Lindau. Musik von Johann Strauß. Sonntag und folgende Tage: Tauseud und eine Nacht.
Trianontheater (Georgenstraße, nabe BahnEof Friedrihslraße). Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Hausfreuud.
Sonntag und folgende Tage: Der Hausfreund.
Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Loulou.
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend, Abends 7 Uhr:
Händel-Feft (dritter Tag): „Belsazar*, aufgeführt dur die Singakademie. E
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7x Uhr: Liederabeund von Elsa Sankt.
Beethoven-Saal. Scnnabend, Abends 8 Uhr: Einziger Klavierabeud von Emil Sauer.
Zirkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 74 Uhr: V. Grande Soirée HWigh-Lise. Galaprogramm. U. a.: Die
Familieunachrichten.
Verehelicht: Hr. Kapitänleutnant Rudolf Swat} mit Frl. Elisateth von Meibom (Neustreliß). — Hr. Eberhard von Grünberg-Bruchhoff mit Frl. Ellinor von Blücher (Stettin). l
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Ludwig von Hohnhorst (Dresden), — Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant von Wienékowski (Darmstadt) — Hrn. Rittmeister a. D. Frhrn. von Gemmingel (Berlin).
Gestorben: Hr. Wirklicher Geheimer Obe! finanþ rat Ernst Hitigrath (Göulitz). — Hr. Lande! öfonomierat Ernst N:ng (Wannsee). -- Meichsgerihtsrat Hermann von Bülow (Leipitg/-
v
Verantwortlicher Redakteur : Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (J. V. : Heidrich) in Berlin-
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagê/ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Acht Beilagen (eins{ließli4 Börsen-Beilage).
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 26. Oktober
1906.
Amlliches.
Deutsches Reich.
Auswärtiger Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl. !)
1) Ein- und Ausfuhr nach Ernutejahren, beginnend mit L. August
1
2) Mehlausfuhr gegen Eiufuhrschein ?)
L
pr Gesamteinfuhr
Warengattung
Davon ofort verzollt oder zollfrei
Davon Ausfuhr aus
Gesamtausfuhr dem freien Verkehr
1. August 1906 bis
, Ausbeutekl Gattung, Ausbeuteklasse 20. Oktober 1906
1. August 1906 bis 20. Oktober 1906
L une 1906 3 20. Oktober 1906
L uan 1906 g 20. Oktober 1906
1. Au t 1906 3 20. Oktober 1906
100 kg
dS =
1 060 761 3 849 989 1010 823 3 638 937 1 306 1164 799 2 574 108 4 939
25 489
3) Einfuhr in den freien Verkehr
Gerste Gerste ohne nähere Angabe Hafer Mais Roggenmehl Meizenmehl
757 322 2 960 861 908 015 3 307 235
1016 198 1971637
nach Verzollung
1165 062 636 451 L 1274 2.
5 312 3.
Bu 4.
651 977 D 143
269 511 188 776
ai
1194 058 1068 780 24 314 25 718 300
785 000 86 336 269 754 190 221
4 444 17 308
1. Klasse (0—60 v. H.)
2 „ (über 60—65 v. H.)
C a a E Noggenshrotmehl3)
Kl ae E über 30—70 v. H.)
0—70 v. 0—75 v.
dz = 100 kg
Li Noggenme 107 986
109 605 50 335 1536
Weizenmehl : 144 607
3 831 13 021 29 418
1794
70—75 v. H.)
4) Niederlageverkehr
Davon verzollt
Gesfamte verzollte Menge Warengattung
beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr
bei der Einfuhr von Niederlagen,
Freibezirken usw. ‘) Warengattung
1. August 1906 bis 20, Oktober 1906
4. Mut 1906 8 20. Oktober 1906
1: A 1906 5 20. Oktober 1906
Ausfuhr von Niederlagen und Freibezirken usw. ‘)
Verzollt von Niederlagen und Freibezirken usw. “)
Einfuhr auf Niederlagen und Freibezirke usw. #)
L. M 1906 18 20. Oktober 1906
1. August 1906
1. August 1906 bis bi 20. Oktober 1906
8 20. Oktober 1906
1 017 923 3 347 740
Malzgerste 920 488 3813 384 andere Gerste Ebr
fer 2 257 786
Roggenmehl 74 Veteninebl 6 304
Weizen
2 5 Ausbeute für jede Mühle zollamtlih besonders festgese 4) Die als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen zu
Berlin, den 25. Oktober 1906.
„Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundbeitsamts“ vom 24. Oktober hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. — Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. Medizinalwesen in Sachsen, 1904. Statistishes Jahrbuch von Budapest, 1904. Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Einfuhr von Rindern 2c. — (Preußen.) Gast- wirtshaften. — (Reg.-Bez. Magdeburg.) Fleishbeschau. — (Bayern.) Infektiöses Material. — Molkereien 2c. — (Württemberg.) Elektro- bitalizer, — (Sachsen-Meiningen.) Wasserversorgung. — (Sachsen- Altenburg.) Trichinenshau. — (Hamburg.) Tierärztliche Hausapotheken. — (Schweiz. Kant. Neuenburg.) Bleivergiftung. — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 15. Oktober. — Desgl. in der Türkei, Juni bis September. — Zeitweilige Maßregeln gegen Tiersevcen. (Preuß. Reg-Bez. Königóberg.) — Vermischtes. (Sachsen.) Schlachtviehver- siherung, 1905. — (Großbritannien.) Bericht des Gewerbeaussichts- beamten, 1905. — Tätigkeit des Staatélaboratoriums, 1905/06. — (Vereinigte Staaten von Amerika. New Hampshire.) Lebensmittel- untersuhung, 1905/08. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes — Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. — Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. — Witterung.
Ne, 43 der
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Ergebnisse der Shlachtvieh- und Fleischbeschau bei Aa preußischen Staate für das Jahr 1905. Wie im vorigen Jahre sür 1904 werden jeßt für das Jahr 1905 bom Königlichen Statistischen Landeëamt in der „Stat. Korr.“ die auf Grund der von den Fleishbeshauern aufgestellten, von den Kreis- terärzten geprüften und nach Bedarf berihtigten Iahreszusamn:en- stellungen gewonnenen Nachweise der Schlachtvieh- und Fleishbeschau i Shlahtungen im preußishen Staate gegeben. Die vorliegenden Zahlen find erst na so zahlreihen Rükfragen seitens des Statistischen tandesamts festgestellt worden, daß sie nirgends von den Tatsachen wesentlih abweichen dürften. Ueber die ganze Entstehung und Ein- thtung der Schlachtvieh- und Fleischbeshaustatistik find son Fier) nähere Ausführungen gemacht worden, deren Wiederholung 0) erübrigt. E :
Die vorliegende Veröffentlihung hat gegenüber der früheren aus dem Jahre 1905 bedeutende Erweiterungen erfahren. _Zunächst sind, um die Vergleichung zu erleihtern, den Ergebnissen von 1905 überall die des Jahres 1904 gegenübergestellt worden. Dabei zeigt sich, daß bei fast allen Viehgattungen die Zahl der Schlahtungen iugenommen hat. Eine Ausnahme davon bilden, abgesehen von den legen, bei denen die überhaupt niht bedeutende Zahl von Schlach- Ungen etwas zurückgegangen ist, nur die Schweine. Hier findet sich die beträhtliße Abnahme von 824 817 S(lachtungen oder 9,32 v. H. lib ect
*) S. Nr. 264 des „Neihs- und Staatsanzeigers" vom“ 8. No- vember 1904 und Nr. 240 vom 11. Oktober 1905.
dz = 100 kg
752 708 2 959 503 908 015 3 307 053 1015 438 1971637
265 215 388 237 12 473 506 331 60 620 286 149 73 1
5 981 323
Weizen
Malzgerste
andere Gerste
Gerste ohne nähere Angabe
Roggenmehl Ielzéniiebl
L rate,
Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.
Die Gründe dieser Ersheinung lassen sich mangels geeigneter Unter- lagen nicht mit Sicherheit feststellen. Es wäre einmal möglich, daß der Lebendbestand an Schweinen ebenfalls zurückgegangen wäre ; darüber könnte indessen ‘erst eine neue Viehzählung Licht verbreiten. Die Zählung von 1904 lehrte allerdings, daß sich der seit Jahrzehnten unausgeseßt stark gewachsene Schweinebestand gegenüber der vorher- gegangenen Zählung von 1902 plöglih etwas verringert hat. Ob diese rückläufige Bewegung aber nicht nur vorübergehend war, wissen wir nicht. Sicher ist indessen, daß infolge der utternot die Zahl der Schlahtungen 1904 ungewöhnlich ho war. Ln Jahre 1205 herrschte kein Futtermangel ; die Landwirte waren daher nicht gezwungen, ihre Schweine in übergroßer Zahl abzustecen ; die Shlachtungen brauchten vielmehr nur in dem für den Landwirt erfahrungsgemäß wirtschaftlich vorteilhaften Umfange zu erfolgen. Demnach hâtte man die Zahl der Shweineshlachtungen des Jahres 1905 als eine durchschnittlihe und mittelwertige anzusehen, die des ahres 1904 aber als eine unregelmäßige, hohe. Der Rückgang des Fahres 1905 verliert damit das Bedenkliche, das er au; den ersten Blick zu haben schien. S ; B A E ist demgegenüber die nicht unbeträhtlihe Zu- nabme der Shlahtungen von Schafen; sie sind um 113 774 oder 7,47 v. H. gestiegen. Bei dem bekannten starken Rückgang der Schafhaltung mag dies vielleiht auffallen; es sei jedoh bemerkt, daß in diesem Rückgange von 1902 auf 1904 plöglih eine erhebliche Berlangsamung E ‘da bis 1905 mögliche; weise angehalten, ih vielleiht sogar verstärkt hat. : : 7 Bei I ien Biehgattungen erreichten die höchsten Zahlen die St{lachtungen von bis 3 Monate alten Kälbern. Ihre Zunahme ist mit 83 834 oder 3,82 v. H. verhältnismäßig gering. Auffallend stark ist dagegen die Vermehrung der Schlahtungen von über 3 Monate alten Jungrindern; sie beträgt 80 921 oder nicht weniger als 21,73 v. H. Fn absoluten Zahlen stärker, do im Verhältnisse kleiner, aber noch immer erbeblih ist die Zunahme der Schlachtungen von Kühen; sie beträgt 92866 oder 10,10 v. H. Die Schlahtungen bei den übrigen Viehgattungen find geringer ihre Zunahme ist aber, namentlich bei den Pferden, beahtenswert. / - ge Un Bidia von den bisher erwähnten geshlahteten
Tieren als Nahrungsmittel in den Verbrauch übergegangen find, müssen von ihnen diejenigen in Abzug gebracht werden, bei welchen der ganze Tierkörper oder der ganze Tierkörper mit Ausnahme des Fettes untauglich gewesen ist. Das ist in der Tabelle 1 unter Nr. 4 ge- \{chehen. Man sieht daraus, daß bei keiner Viebgattung die Ben erheblih kleiner als die untec Nr. 3 ange ron sind, ein eien für den durhscnitilich guten Gesundheitszustand unseres Viehes. Be- actenswert ist, daß die Abzüge für 1904 \ih fast genau in denselben Grenzen wie die für 1905 halten, sodaß die Zu- oder Abnahme des für den Verbrauch als Nahrungsmittel bestimmten Viehes mit genau oder fast genau denselben Verhältniszahlen wie unter Nr. 3 erscheint. E
9 Im Anhange weist die Tabelle 4 nah, wie siŸ die S{lachtungen auf die einzelnen Provinzen verteilen. Danah haben bei den meisten Viehgattungen die volkreihsten Landesteile die größte Zahl von S4lachtungen; dies trifft hauptsählich für den Stadt- freis Berlin sowie. Schlesien und Rheinland zu; Berlin zeigt
jede eine verhältnismäßig geringe Zahl von Schlahtungen bei
dz = 100 kg
265 215 388 237
12 473 506 331
148 601 60 020 602 471 286 149 495 1
8 181 323
28 996 432 329 23 040 20 406 300
133 023 86 193 243 1445
303 439 889 124 84 727 331 702 1 306
k 6 Monats\{lusse gegeben werden. ; ; De E e ale nue even nan ausgeführte, also geringere Mehlmengen als die unter 1 leßte Spalte aufgeführten.
Altona, Stettin, Neufahrwafser sowie die Zollausshlußgebiete Emden, Bremen, Bremerhaven, Geestemünde und Cuxhaven.
den Kälbern, den Jungrindern und namentlih den Kühen; fast ver- s{chwindend is auch hier die Zahl der Ziegenshlachtungen, die selbst von Hohenzollern noch überboten wird. Schlesien steht in der Zahl der Schlahtungen von Schafen und Ochfen zurück, die Rheins provinz bei den Schafen und den Bullen. Dagegen s{lachtet außer Berlin noch Haanover und Brandenburg eine große Anzahl von Schafen, Brandenburg auch verhältniémäßig viele Kälber und Bullen. Zahlreihe Kühe wurden außer in der Rheinprovinz und in Se noch in Westfalen geshlachtet; Hessen. Nassau endli zeichnet sich neben der Rheinprovinz dur eine vergleihsweise hohe Zahl von Jungrinder- achtungen aus. ;
M Bente der Beanstandungen bringt die vorliegende Ver- öffentlihung gleihfalls Erweiterungen gegenüber der des Vorjahrs, und zwar einmal nach der Richtung, daß auch hier den Zahlen für das Jahr 1905 stets die des Jahres 1904 gegenübergestellt worden sind, fodaß es mögli ist, das Vordringen oder Zurückweichen der einzelnen Beanstandung8gründe festzustellen. Noch wesentlicher ist aber, daß das Statistishe Landesamt für die aus D der wichtigsten Krankheiten erfolgten Beanstandungen au die Zahlen für die Negierungsbezirke in der „Stat. Korr.“ bietet. Als be- sonders wichtige Krankheiten fanden Berücksichtigung : 1) Schweine- seuhe und Schweinepest, 2) Rotlauf der Schweine, 3) Tuberkulose, 4) Trichinen und 5) gesundheits\{hädlihe Finnen. Die einzelnen Be- anstandungéfälle verteilen sich in außerortentlich verschiedenem Maße auf die Regierungsbezirke. Daraus darf aber feinesfalls geschloffen werden, daß die Bezirke, in denen diese Fälle auf Grund einer bestimmten Krankheit besonders zablreich sind, nun auch etwa als mit dieser Krankheit durhseucht anzusehen find. Dies wäre nur dann richtig, wenn das beanstandete Vieh auch wirkli aus dem betreffenden Bezirk stammte, was sehr häufig niht zutrifft. Wohl aber geben die Zahlen Auskunft darüber, wo besonders viele Krankheitsfälle festgestellt worden sind, wo daher auch befonders Bedacht auf Verhütung der Weiterverbreitung der Krankheit zu nehmen ist.
Die zahlreichsten Fälle von Shweineseuche und Schweines- pest, die zur Verwerfung des ganzen Tierkörpers führten, wurden im Stadtkreise Berlin beobachtet. Dies kann nicht auffallen bei der großen Zahl der hier erfolgten Schweineshlahtungen ; die Bean- standungsfälle haben sich ijedoch bei gleihzeitigem NRückgange der Schla@ßtungen vermehrt. Wie weit hieran eine größere Zahl von Krankbeitsfällen oder etwa eine strengere Handhabung der Fleischbeschau beteiligt ist, läßt sich obne genaue Kenntnis der örtlihen Verhält- nisse nicht feststellen. Das letztere ist wohl wahrscheinlih und bei der Neuheit des Fleishbeschaugeseßes au erklärlich. Es wird noh das dur bestätigt, daß fast in allen Bezirken troß des Nückganges der Schweineschlahtungen die Zahl der Beanstandungen zugenommen hat. Eine eigentümlihe Stellung nimmt der Regierungsbezirk Schleswig ein, wo bei einer nur mittleren Zahl von Schweineschlahßtungen von auffallend vielen Tieren die veränderten Teile beanstandet worden find; auch die Zahl der gänzlih verworfenen Tierkörper ist hoch und wird außer von Berlin nur noch von Danzig übertroffen. Die gleiche Erscheinung zeigte s\ch \chon im Vorjahre. Hohe Deaultanbungs, ziffern haben auch noch Potsdam, eine hohe Zahl von Tieren, et denen nur die veränderten Teile beanstandet worden, Wiesbaden und Düsseldorf; in allen drei Bezirken, namentlich in Düffeldorf, ist aber auhÿ die Zahl der Schlahtungen bedeutend gewesen.