1863 / 161 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Minden. JZins-Coupon zu der Kreis-Obligation des Lübbecker Kreises

E s E cepes E anb d ian Thaler zu 4% Prozent Zinsen über .…...-- Alte „6. Silbergroschen.

Der Jnhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rückgabe in derÿJeit vom …..- n. Mao e d resp. vom t ¿ss C48 bis ……......- und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis-Obli- gation für das Halbjahr vom ........... E E dene mit (in Buch- staben) 5) --- Thale Silbergroschen bei der Kreis -Kommunal- Kasse zu Lübbecke.

Lübbecke, den ten

Die Stände des Kreises Lübbee. Dieser Zinscoupon is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nah der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Halbjahres an gerechnet, erhoben wird.

Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Minden. T alo zur Kreis-Obligation des Lübbeker- Kreises.

Der Jnhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Lübbecker Kreises Littry M UOLL ade Thaler à 44 Prozent Zinsen die ....te Serie Zins-Coupons für die fünf Ote 18... DIS O bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Lübbecke.

Lübbecke, den .... Un ae d

Die Stände des Kreises Lübbecke.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Staats- Secretair und Präsident der ÄAmmediat - Justiz - Examinations - Kom- mission, Bode, nach Kissingen.

a Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und General-Direktor

‘derZSteuern, von Pommer-Esche, nach Preußen.

Personal-Veränderungen in der Armee. Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c.

A. Ernennungen, Beförderungen und Verseyungen.

Den 29. Juni.

v. Grassow, Pr. Lt. à la suite des 3. Ostpreuß. Gren. Regts. Nr. 4, |

unter Belassung in seinem Kommando zur Dienstleistung bei der Marine, zum Hauptm. à la suite des Regts. befördert. Den 3. Juli, Frhr. v. Le Fort, Pr. Lt. vom Rhein. Ulan. Regt. Nr. 7, zur Dienst- feistung als Jnspections-Offizier und Lehrer bei der Kriegsschule in Engers lommandirt.

B. AbsGiedsbewilligungen 2. Den 3, Juli, Hesse, Sec. Lt. vom Thür. Jnf. Regt. Nr, 72, ausgeschieden und zu den beurlaubten Offizieren 1. Aufg. des 3. Bats. (Sangerhausen) 1. Thür. Landw. Regts. Nr. 31 übergetreten.

A ER M Saa va MIRREEO

L Na wh weisung der beim militairärztlihen Personal im Laufe des Monats Juni d. J. eingetretenen Veränderungen und zwar:

I. Durch Verfügung des Herrn Kriegs- und Marine- Ministers Excellenz. Den 1. Juni. Die Stabs - Aerzte des medizinish-chirurgischen Friedrich-Wilbelms-Jn-

stituts: Dr. Starke als Stabs- und Bats. Arzt zum 2. Bat. 4. Nieder- | \{les. Inf. Regt. Nr. 51, Dr. Boecker als Stabs- und Bats. Arzt zum |

Oftpreuß. Jäger-Bat. Nr. 1;

d Die Assistenzärzte: Dr. Lex vom 5. Westf. Jnf. Regt. Nr. 53, Dr. Münnich von der Garde-Art. Brig., als Oberärzte zum medizinisch-chirur- gischen Friedrich-Wilhelms-Jnstitut verseßt.

[I]. Durch Verfügung des Chefs des Militair-Medizinal- Wesens.

A Stehendes Heer. : Den 19, Juni.

Die Assistenzärzte: Dr. Horn vom Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, zum Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2, Dr. Schönleben vom 6. Pomm. Jnf. Regt. Nr. 49, zum 6. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 52, Dr. Wolff vom Schles. Füs. Regt. Nr. 38, zum Oftpreuß. Ulan. Regt. Nr. 8j :

Die Unterärzte: Dr. Karpinski vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, zum Pomm. Füs. Regt. Nr. 34, Dr. Thilo, vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. Nr. 2, zum Wesif. Füs. Regt. Nr. 37 verseßt.

Den 18, Zuni.

Die Affsistenzärzte: Dr. Crusius von der Pomm. Art. Brig. Nr. 21 zum 1. Pomm. Ulanen-Regt. Nr. 4, Dr. Schweißer vom 7. Rbein. Jnf. Regt. Nr. 69, zum 1. Schles. Drag. Regt. Nr. 4 verseßt. :

Den 19. Juni. Dr. Grosser, Assistenz - Arzt vom 8. Brandenb. Juf. Regt. Nr. 64,

entlafsen. Den 20; Junt, Dr. Qühlke, Assistenz - Arzt der Marine und Seewehr, als Assistenz Arzt bei der Marine angestellt. : Ven 24, Juni, Dr. Kunk, Assistenz - Arzt, attachirt bcim Medizinalstabe der Armee und kommandirt zum Herzoglich coburg - gothaischen Kontingent, entlassen,

Dr. Sternberg, Assistenz-Arzt vom 4. Garde-Gren. Regt. Königin, zum *

6. Rbein. Inf. Regt. Nr. 68, '

Die Unter - Aerzte: Dr. Rabl vom Garde-Füs. Regt. , zum 4. Garde, Gren. Regiment Königin, Dr. Zochert vom Kaiser Alexander Garde-Gren Regt. Nr. 1, zum 3. Garde-Regt. z. F- Dr. Tomaszew sfki vom 1. Garde Drag. Regt. Nr. 1, zum Litth. Ulanen-Regt. Nr. 12 verseßt.

Den 2b. JUni

Die Assistenzärzte: Dr. Groos vom Garde-Füs. Regt., zum 2. Bran- | denb. Gren. Regt. Nr. 12 (Prinz Carl von Preußen), Pr. Deininger |

von der Garde-Art. Brigade, zum 2. Niederschles. Jnf. Regt. Nr. 50.

Die Unterärzte: Dr. Bode von der Garde - Art, Brigade , zum {sten Niederschle! hen Infanterie - Regiment Nr. 46, Dr. A efner vom Kaiser E

Franz Garde - Gren. Regt. Nr. 2, zum 2. Leib-Hus. Regt. Nx. 2, Dr, Matjeder vom Garde-Pion. Bat., zur Schles. Art. Brig. Nr. 6 verseßt. Oen 29, AUN.

i Die Assistenzärzte: Haun vom Ostpreuß. Ulanen-Regt. Nr. 8, zum L D. Ostpreuß. Jnf. Regt. Nr. 45, Dr, Wachsmuth vom 8. Oftpreuß, 2 Infanterie - Regt. Nr. 45, zum Ostpreußischen Ulanen - Regiment Nr. 8, È Dr. Thumann vom 8. Ostpreuß. Jnf. Regt. Nr. 45, zum 6. Ostpreuß, /

Inf. Regt. Nr. 43 verseßt. B. Laud e. Oen'29. Juni,

entlassen. VDèn- 24. JUUnï.

entlassen. O en 20, Un

Die Assistenzärzte: Dr. Leesemann vom 1. zum 3. Bat. 1. Westfäl, | Regts. Nr. 13, Dr. Sander vom 3. Bat. 2. Rhein. Regts. Nr. 28, zum | | Bat. Essen Nr. 36 oerseßk. :

Den 26. Juni.

Dr. Schneider, Assistenzarzt vom 2. Bat. Z. Westfäl. Regts. Nr. 16, | | entlassen.

Dr. Doeblin, (Assistenzarzt vom 1. zum 3. Bat. 4, Rhein. Regts. Nr. 30 versetzt. Den Zl. Unl

Die Assistenzärzke : Dr. Gasse vom 1. Bat. 4 Pomm. Regts. Nr. 21, | | Dr. Biberstein vom 1. Bat. 1. Brandenb. Regts. Nr. 8, entlassen.

Militair - Justiz - Beamte. Durch Verfügung des General- Auditoriats. Den 2 JUU Hennings, Garñison-Auditeur in Küstrin, in gleicher Eigenschaft an das Kommandantur-Gericht in Stralsund verseßt. i

Beranntmaqumnda,

Vom 10. d. Mts. ab werden Fahrpostsendungen mit den um 9 Uhr

5 Minuten Morgens und I Uhr 20 Minuten Abends aus Berlin abgehen- |

Dr. Stanelli, Assistenzarzt vom 1. Bat. 4. Brandenb. Regts. Nr. 24 |

Dr. Koppe, Assistenzarzt vom 3. Bat. 2. Brandenb. Regts. Nr. 12, [

P I T I E er E: ree

| |

den, so wie um 8 Uhr 30 Minuten Abends und 11 Uhr Vormittags in f Berlin eintreffenden Eisenbahnzügen nach resp. von Eydtkuhnen obne Ein- | schränkung befördert werden, wogegen mit den aus Berlin um 10 Uhr 45 | Minuten Abends abgehenden und in Berlin um 5 Uhr 40 Minuten früh F anfommenden Eydtkubner Courier - Zügen nur Korrespondenz, Geld briefe /

und Pakete mit Waarenproben bis zum Gewichte von 9 Pfd. Beförderung erhalten können.

hi

Die Auslieferung von Geldbriefen und Paketen zu dem neuen Abend- J

Personenzuge na ch Eydtkuhnen muß erfolgen :

1) bei der Postexpedition auf dem Frankfurter Eisenbahnhofe hierselbst j

bis 8 Uhr Abends, 2) bei dem hiesigen Hof- Post - Amte bis 6 Uhr Abends und

3) bei den übrigen Posterpeditionen am hiesigen Orte bis 53 Uhr Abends. |

Berlin, den 9. Juli 1863.

Der Ober - Post - Direktor. Schulze.

N ichrtamtliches.

Prenßen. Berlin, 11. Juli. Ueber die Reise Jhrer Majestät der Königin wird uns mittelst telegraphischer Depesche aus

Aachen vom heutigen Datum mitgetheilt: J hre Majestät dic

Königin hat am 7ten von Rotterdam aus“ Se. Majestät den l

König und die Königin der Niederlande, so wie die Prinzessin Frie-

drich im Haag besucht und is gegen Abend im Schloß Soestdyk | bei Utrecht bei der verwittweten Königin eingetroffen, woselbst außer | der Großherzogin von Sachsen-Weimar auch der Prinz und die F

2 T TENEET E I N S L A s s N N T E D L L F R:

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Prinzessin Heinrich anwesend waren. Am Sten statteten die Königl. Majestäten daselbst ihren Gegenbesuch ab. Die Königin reiste am gten früh über Rotterdam nach Aachen ab und besuchte in Laeken Se. Majestät den König der Belgier. Die Ankunft in Aachen erfolgte nach 11 Uhr. Heut besichtigten Jhre Majestät einige der Aachener Wobhlthätigkeits - Anstalten und speisten bei der Gräfin pon Nassau. Die Stadt war beflaggt und begrüßte Jhre Majestät mit allgemeiner Theilnahme. Abends wird der Gesangverein Con- cordia und der Männer-Gesangverein einige Lieder vortragen.

Hessen. Kassel, 9. Juli. Jn der heutigen » Kass. Ztg.« wird das Gesch vom 1. Juli 1863, betreffend die Leitung der land- ständischen Wahlen u. #. w., publicirt.

Die » Kass. Ztg.« meldet, daß der Kurfürst dem in außerordent- licher Mission am Kurfürstlichen Hofe beglaubigt gewesenen König- lih preußischen Gesandten und bevollmächtigten Minister, General- Major Grafen zu Münster-Meinhövel, das Großkreuz des Kurfürst- lichen Wilhelmsordens verliehen hat.

Dasselbe Blatt sagt: »Bezüglich der auch in unser Blatt aus anderen Zeitungen übergegangenen Nachricht, daß die kurhessische Re- gierung bei der Münchener Zollkonferenz den bekannt gewordenen Punctationen der Königlich bayerischen Regierung bereits zuge- stimmt habe, erfahren wir aus sicherer Quelle, daß diese Nachricht unrichtig sei, «

Oesterrei. Wien, 10. Juli. Jn der Sißung, welche gestern der der Ausschuß des Abgeordnetenhauses zur Berathung der Regierungsvorlage wegen Behandlung umfangreicher Gesezentwoürfe abbielt, war von den Ministern feiner erschienen. An den am Tage vorher gesaßten Beschlüssen wurde, dem »Wanderer« zufolge, nichts geändert. Die Thätigkeit der anwesenden Mitglieder des Ausschusses beschränkte sich auf die Redaction des abgeänderten Gesegentwurfes. Der Bericht kommt in der nächsten, auf Dienstag kommender Woche anberaumten Plenar-Sizung des Abgeordnetenhauses auf die Tage®- ordnung. Seinem gestrigen Bericht Über die Berathungen des Aus- {usses fügt der »Wanderer« noch hinzu, daß der Beschluß, den die Debatte und die Antragstellung im Hause sehr beschränkenden Y. 10 abzulehnen, einstimmig war, obgleich der Staatsminister gerade auf die Beibehaltung dieses Paragraphen in seiner Vollständigkeit den Hauptaccent legte.

Belgien. Brüssel, 10. Juli. Jhre Majestät die Königin von Preußen ist, wie die »Tndépendance« meldet, gestern Nachmittag in Laeken eingetroffen. Im Schlosse fand großes Diner statt, wel- hem König Leopold präsidirte. Der preußische Gesandte in Brüssel war seiner Souverainin entgegengereist.

Großbritannien und Jr'and. London, 9. Juli, Ein großartiges Fest fand gestern in der Halle der Schnittwaaren- händler statt. Der Prinz von Males wurde mit den üblichen, den Charakter höchsten Alterthums tragenden Ceremonien in diese älteste der hervorragenderen Zünfte der Hauptstadt aufgenommen. Diese Innung besteht übrigens jeßt fast nur aus Rechtsgelehrkten, Offizieren der Landarmee wie der Flotte, Geistlichen und hohem Adel.

In der gestrigen Sigung des U nterhauses wurde auf Cobden's Antrag eine Adresse um Vorlegung einer von gewissen Rhedern in Liverpool an den Staats-Secretair des Auswärtigen ge- richteten Denkschrift , welche eine Modification des Gesehes über

fremde Anwerbungen in Vorschlag bringt, genehmigt.

Baron von Blome isst von Hannover hier angekommen, um während der Abwesenheit des hannovexschen Gesandten, Grafen Kielmannsegge, als Geschäftsträger zu fungiren, f

Oas alljährliche Preisschießen auf der nahe bei der Hauptstadt gelegenen Haide von Wimbledon hat dieser Tage begonnen und übt, vom \chönsten Wetter begünstigt, eine große Anzichungsfraft aus. Eigentlich is dieses Preisschießen nur für die Freiwilligen bestimmt und soll dazu dienen, die Liebe zur Sache und den militairischen Geist in ihnen aufrecht zu erhalten, welche beide ohne derartige Reiz- mittel Gefahr laufen würden, in dem Getriebe des bürgerlichen Lebens erstickt zu werden; doch haben sih die Grenzen erweitert, und es neh-

men die verschiedensten Körperschaften, öffentliche Schulen, die Häuser

des Parlaments an der Bewerbung um verschiedene bestimmte Preise Theil; auch Ausländer sind nicht ausgeschlossen. Die Schüler des College von Eton zeichneten sich gestern dur erstaunenswerthe Fertigkeit in der Handhabung der Feuerwafsen aus und trugen einen, aber auch für die Besiegten noch rühmlichen Triumph über die Schulen von Winchester, Harrow und andere davon. Die Universität Oxford ießt gegen die Universität Cambridge, das Haus der Gemeinen gegen das Haus der Lords, Regimenter Freiwilliger gegen Regi- menter der Armee, und Einzelne gegen Einzelne. Der ausgeseßten Preise, welche zum Theil auch hohen materiellen Werth besizen ¡ ist eine große Menge. So is der Preis der Königin 290 Pfd. und eine große goldene Medaille, der St. Georgspreis eine Vase im Werthe von 250 Pfd., der Albertspreis (offen für jeden Bewerber) 100 Pfd. Eine bedeutende Anzahl von Preisen ist auch von Privat- leuten dem »nationalen Schütenverein« (National Rifle Ass0cia-

Bon welcher der Anordner und Leiter des Festes ist, überreicht worden.

__ Das Comité, welches während dreier Tage der vorigen Woche die Leistungen der beim Krystallpalast probirten Dampffeuerspriyen zu beobachten hatte, hat sein Urtheil gefällt. Der erste Preis von 250 Pfd., welcher für Maschinen von 60 Ctr. und mehr ausgeseßt war, wurde dem hiesigen Hause Merryweather u. Sons zuerkannt. Der zweite Preis von 100 Pfd. wurde den Herren Shand, Mason u. Comp. bierselbst zuerkannt. Für große Städte sind diese Spriyen

‘im Allgemeinen ganz geeignet j für die gewöhnliche Art von Londoner

Bränden hielt das Comité die kleineren Sprißen für zweckentsprechen- der. Von diesen lehteren (welche unter 30 Ctr. Gewicht haben) war es eine Maschine der eben erwähnten Firma, welche den ersten Preis von 250 Pfd. erhielt. Den zweiten Preis von 100 Pfd. erhielt Lee's kleine Maschine. Weitere Preise waren nicht ausgesetzt; eine große Sprihe des Herrn W. Roberts wurde »sehr empfohlen. « Die amerikanischen Dampffeuersprißen, von welchen so hohe Erwartungen gehegt worden waren, gingen völlig leer aus.

Die Niederreißung des Ausstellungsgebäudes is in vollem Gange. Der Fußboden is schon zum großen Theile weggenommen, und seine Planken umschließen jet als Zaun die Stätte der Zerstörung. Die inneren Verzierungen sind alle verschwunden.

Fraukreich. Paris, 9. Juli. Der »Moniteur« bestätigt, daß Admiral Jaurès an Bord der »Semiramis« am 26. April auf der Rhede von Yokuhama (Japan) angekommen war, wo bereits die Korvette »Dupleir« und der Lransportdampfer »Dordogne«, \o wie englischerseits die Admiral-Fregatte »Küpers« , 5 Korvetten und 6 leichtere Fahrzeuge lagen. Beide Admirale hatten Detachements ans Land geseht zum Schutze der europäischen Kaufleute, die, sobald es am 12. Mai zum Bruch käme, an Bord der Schiffe genommen werden sollten.

Dasselbe Blatt publizirt den vom Justiz - Minister ( Delangle) dem Kaiser erstatteten Jahresbericht über die Civil - und Handels- Rechtspflege in Frankreich und Algerien während des Jahres 1861. Die Zahl der Cassationsgesuche war 661, der Appellationen 10,914, der Civil - Prozesse erster Jnstanz 115,974, der handelsgerichtlichen Prozesse 243,927. Die Bankerotte hatten sich gegen das Vorjahr sehr vermehrt, von 4041 in 1560 auf 4862 in 1861.

Gegen die umlaufenden Gerüchte, als werde Frankreich eine Expedition nach Madagaskar ausrüsten, erflärt der Redactions- Secretair des »Pays«, man möge doch die weiteren Ereignisse ab- warten, bevor man der Regierung die Absicht unterlege, sich in eine so unsichere und gefährliche Expedition einzulassen. Die »France« bemerkt über die Haltung, welche Frankreich in Madagaskar beob- achten werde: » Mit der Regierung der Königin Rasoahery Manjaka werden Unterhandlungen angeknüpst , um die Ausführung der mit Radama abgeschlossenen Verträge zu fordern. Was man von den persönlichen Dispositionen der Königin weiß, läßt einen guten Erfolg dieser Unterhandlungen hoffen.« Der Arzt, welcher dem »Moniteur« den zweiten Bericht Über die

‘Revolution auf Madagaskar geliefert hat, is, der »Jndépendance«

zufolge, der Jesuiten-Pater Jouen, welcher 1843 auf jene Jnsel kam, aber nicht die Erlaubniß erhalten konnte, sich dort anzusiedeln. Er ging deshalb nah Réunion und errichtete eine große Colonisations- Anstalt, in welche er junge Madagasscn, Jünglinge und Mädchen, aufnahm, erzog, mitunter auch verheirathete und dann wieder in ihre Heimath entließ. Als die Königin Ranavalo im Jahre 1857 s{chwer

| erkrankte, durfte er nah der Stadt Emyre kommen und einige Mo-

nate als Arzt fungiren.

Herr Fould befindet sih, nach der »France«/ in Vichy und wird dort zehn Tage in der Nähe des Kaisers bleiben.

Gestern gab Herr Drouyn de Lhuys ein großes Diner zu Ehren des Kardinals Grasselini und der Herzoge von Tetuan und von Saldanha.

Der Fürst de la Tour d’Auvergne in Rom hat, wie die »France« meldet, zur Stärkung seiner Gesundheit 4 Wochen Urlaub zu einer Badereise nachgesucht und erhalten.

Die Akademie der Jnschriften hat für den zweijährigen Kaiser- preis in diesem Jahre dem Jnstitute mit 16 von 31 Stimmen Julius Opperts Entzifferung der Keilschriften von Babylon und Ninive vorgeschlagen, während für August Mariette's ägyptische Aus- grabungen 14 stimmten.

General Oudinot, Herzog von Reggio, ist gestorben. Er war der älteste Sohn des Marschalls Oudinot und begann \{chon im Jahre 1809 seine militairishe Laufbahn als Husaren-Lieutenant, 1849 befehligte er die Expedition gegen Rom und übergab nach der Einnahme der Stadt das Kommando an General Rostolan. Er legte seine Feindseligkeit gegen die Politik des Präsidenten Louis Napoleon ofen an den Tag, wurde bei dem Staatsstreiche mit an- deren Deputirten in der Mairie des 10. Arrondissements verhaftet, bald darauf freigelassen und lebte seitdem in stiller Zurückgezogenheit auf seinen Gütern in der Nähe von Bar le Duc. |

Der oberste Unterrichtsrath hat gestern unter dem Vorsiß des Ministers seine Sizungen eröffnet; die erste Ansprache des Herrn.