1863 / 161 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Duruy, welche der »Moniteur« heute mittheilt. bezeugt, daß der bis- herige General - Schul - Jnspektor bis zum lehten Augenblick keine Ahnung davon gehabt hat, zum Unterrichts-Minister ernannt wor- den zu scin. Er sieht seine Beförderung von der dritten zur ersten Rangstufe \o an, als habé der Kaiser »einen der alten Soldaten der Universitas militans, einen derer, welche am längsten die Last des Tages getragen , auf die Probe stellen wollens , als sei damit nun »die Universität selbs berufen , sih ihre Stellung und ihr Glü zu \chaffen.« Herr Duruy bemerkte in seiner Rede unter Anderem, daß die Universität niht nur Gelehrte, sondern Menschen bilden folle.

Italien. Turin, 9. Juli.

Mobiliarsteuer betreffende Geseß geht ihrem Ende entgegen. Das

Abgeordnetenhaus hat, laut Telegramm der »Judep. belge«, das | Prinzip der Repartition nah Provinzial-Kontingenten angenommen, |

d. h. den vom Ministerium zur Kabinetsfrage gemachten Punkt. Es is nunmehr kaum noch zweifelhaft, daß der Gesehentwurf durch- gehen wird.

Das »Movimento von Genua=« giebt nach der »Marine-Zeitung « eine Uebersicht der italienischen Seemacht. ( )

der unter dem Befehle ¡des Contre-Admirals Provana besteht aus | 9 Schiffen, nämlih den Schraubenfregatten erster Klasse »Maria Adclaida«, »Duca di Genova«, »JItalia«, »Garibaldi«, »Vittorio | Emmanuele« und »Carlo Alberto«; der Schraubenfregatte zweiter | Klasse »Regina« ¡ der Schraubenkorvette zweiter Klasse »Etna« und | Die Division der Levante, | unter dem Befehl des Contre-Admirals Vacca, besteht aus 4 Schiffen, |

dem Aviso zweiter Klasse »Garigliano.«

nämlich dem »Jl Re Galantuomo«, Schraubendampfer dritter Klasse, den Korvetten »Costituzione« und »Jl Tancredi« und dem Aviso »Anthion.« Die Flotille der Schüler und Schiffsjungen besteht aus 4 Fahrzeugen. Außerdem hat die Flotte noch 34 andere Schiffe, darunter mehrere Transportschiffe. h

Sürkei. Konjstañtinopel, 2. Juli, Unter den in Kon- stantinopel ansässigen Griechen war, nach telegraphischen Nachrichten der »Tnd. belge«, cine Adresse an die hellenische National-Versamm- lung im Umlauf, in welcher dieselbe ersucht wird, dahin zu wirken,

daß Sir Henry Bulwer zum ersten Rathe des Königs Georg I. |

gewählt werde. Jn der Nähe des Bosporus soll ein 20,000 Mann starkes Corps unter Befehl Omer Pascha's zusammengezogen werden. Hassan Pascha war abgereist, um den Befehl über das rumelische Observationsheer zu übernehmen. i

Nußland und Polen. Die »St. Petersburger Ztg.« veröffentlicht folgende Verordnung des

Generals Murawieff an die Gouvernements - Chefs der Gouverne- |

ments Wilna, Grodno, Kowno und Minsk:

»Die Edélleute polnischer Abkunft in dieser Gegend, die meistentheils |

am Aufstande Theil nehmen , versuchen mit allen Mitteln, den Einfluß des russischen Elements in der Gegend zu s{chwächen und zu vernichten. Jun dieser Absicht bemühen sie sich, die Altgläubigen als eine dem Kaiser treu ergebene Bevölkerung aus den Lände- reien, die sie denselben in Pacht gegeben, zu verdrängen , erlauben sich Be- drückungen und wollen sie dur eine unverhältnißmäßige Erhöhung des Pachtzinses zwingen, aus dem Gebiete auszuwandern. | ) zu häufigen Klagen der Altgläubigen Veranlassung gegeben , und ich habe die ganze Angelegenheit der Wilnaer Gouvernements - Kommission für Bauern-Angelegenheiten zur Beurtheilung vorgelegt. Indem ich jeßt die von genannter Kommission zusammengestellten Gegenmaßregeln als vollstän- dig geeignet anerkenne / wünsche ich die pünktliche Ausführung derselben als zeitweilige Vorschriften: 1) Um dem vorzubeugen, daß die Altgläubigen

freiwillig die Landparzelle verlassen, die sie auf den Gütern der polnischen | Edelleute gepachtet y wird thnen gestattet , zeitweilig die gepachteten Grund- | stücke unbehindert weiter zu benußen, selbst in dem Falle, wenn der Pacht- | 2) Damit - in Bezug |

kontrakt mit dem Besiher bereits abgelaufen ist.

auf §. 128 der lokalen Bauern - Verordnung für die von der Leibeigenschaft _ béfreiten Bauern eine unverhältnißmäßige des Pachtzinses von Seiten der Gutsbesißer verhindert werde, verbiete ich Lehteren, von den Altgläubigen einen höheren Zins zu fordern, als 3 Silber-Rubel per Dessjätine. Wo aber die Altgläubigen ihre Grund- stücke zu geringerer Pacht als 3 Silber-Rubel besaßen , sollen sie dieselben

ohne jede Erhöhung in früherer Weise weiter benußen. Jndem ih Ew.

elleutch bekannt machen zu lassen, bitte ih Sie, noch allen Behörden an- zuempfehlen, daß sie die Aufrechterhaltung jener Maßregeln auf das strengste

Überwachen und die Bauern gegen die Willkür der Edelleute polnischer Ab- |

funft in Schuy nehmen. Murawieff.«

Noch eine andere unterm 28. Juni erlassene Verfü :

; h 40 I gung des

General Murawieff an die Gubernial-Chefs von Wilna, Kowno,

Grodno und Minsk wird heute von demselben Blatte mitgetheilt.

Den 29, Juni 1863. General der JZnfanterie

___y»Aus den mir zugehenden Anzeigen ersehe i, daß viele Gutsbesitzer die auf ihren Vorwerken erscheinenden Jnsurgentenbanden mit Lebensmitteln versehen, indem sie sich durh Zwang entschuldigen, der ihnen angeblich zu-

efügt worden, und. daß sie es unterlassen, die nächsten Militair-Kommans-

00's yon der Anwesenheit der Jnsurgentenbanden auf ihren Gütern sofort | in Kenntniß zu sehen, von deren Erscheinen sie doch vorher unterrichtet find, da diese Banden hauptksächlich aus ihren Söhnen, Verwandten, Bekannten bestesen, Jn Anbetracht dessen be- |

Sie lautet: © |

oder Dienstleuten

Die Diskussion über das die |

Das Evolutions-Geschwa- |

St. Petersburg) 9. Zuli. |

| ersten und | Korr.«, in

| Schleswig auf Freitag, den 17. d.,, einzuber

" | j T T: einzube i Erhöhung | [Hag einzuberufen | Eröffnungstage beendigt sein sollen. | seren lieben und getreuen Unterthanen in Unserem HerzogthumSchleswig hierdurch | G befehlen Wir zugleich sämmtlichen Abgeordneten zur Provinzialstände- | Versammlung für das Herzogthum Schleswig oder den verordnungsmäßig

Ertel ersuche, diese Anordnungen den betreffenden Altgläubigen und | statt ihrer eintretenden Stellvertretern , daß sie sich zu dem gedachten Tage

| Nitter vom Dannebrog und Dannebrogsmann, ernannt. | niglich allerunterthänigst zu achten.

auftrage ih Ew. Excellenz, Anordnung zu tréffen, da egen dj Guts8besizer; welche an Jnfutgentenbanden irgend welche Jene X

selben auf ihren Gütern nicht benachrichtigen, der §. ÎÏ i treffend die Errichtung L E Cr S S a L D N Anwendung gebracht, d. h., daß die Güter derselben sofort in Sequestration genommen und die auf denselben befindlichen Vorräthe an Roggen, Hafer und anderen Produkten zur Ernährung der Truppen, die Pferde und Wagen aber zur Einrichtung von Transportmitteln verwendet werden. Die Guts da eia A ihr d sind zu verhaften und unter sicherer ( an das Kriegsgeri zuliefern , i ili s wg as e if gg cht abzuliefern , ihre Familien aber sofort von S Der »Ostsee - Ztg.« wird von der polnishen Grenze | 9, Juli geschrieben : »Am 7. d. stieß ein russisches Detachement von 100 Mann in der Nähe des Dorfes Neudorf unweit des Goplosees im Kreise Konin auf eine Abtheilung polnischer National-Gendarmen | in der Stärke von etwa 45 Mann. Es entspann sich ein hart- näckiger Kampf, der nah einer Stunde mit der Niederlage des Gendarmerie - Corps endete. Etwa 15 von letteren blieben todt auf dem Plate, 7 wurden verwundet und 11 gefangen genommen | und nach Konin abgeführt, die übrigen retteten sich durch eilige Flucht. Die Verluste der Russen kamen denen der Jnsurgen- ten ziemlich gleih. Die polnischen National - Gendarmen , “die immer häufiger in den Grenzkreisen sich zeigen, sind beritten grau uniformirt und mit Revolvern, Karabinern, Schleppsäbeln und Dolchen bewaffnet. Jhre Aufgabe ist, die Ausführung der Dekrete der geheimen National-Regierung zu überwachen , die rüdck ständigen Steuern und die Natural-Lieferungen an die Insurgenten exekutivisch beizutreiben , die Strafurtheile des Revolutions-Tribunals gegen Ver- râther und Spione, die in Todesstrafe und körperlicher Züchtigung bestehen, zu vollstrecken und die Verbindung zwischen den einzelnen | Jnsurgenten-Lagern zu vermitteln. Am 1. Juli drang eine berit- tene Insurgentenschaar von etwa 50 Mann am selben Tage plößlich in das an der Weichsel gelegene Städtchen Nieszawa, im Gouverne- | ment Plock, verjagte die Grenzwache und nahm die Zollamtskasse weg, deren Bestand einige Tausend Silberrubel betrug. Von den Grenzsoldaten, etwa 30 an der Zahl, wurden mehrere getödtet. Auf dem im Kreise Schubin gelegenen, einem Herrn Joseph Gol aus Cionzen in Polen gehörigen Gute Mamliht, verschied heute 12 | langen und s{hweren Leiden in Folge der im Gefecht bei Olszak im Kreise Konin am 22. März erhaltenen Wunden der durch seine Kämpfe im Kreise Konin bekannte Jnsurgenten - Anführer Kasimir Mielencki im Alter von 32 Jahren. Er hinterläßt außer beiden noch lebenden Eltern eine Gattin und 3 unversorgte Kinder. Sein im | Koniner Kreise gelegenes Gut is von der russischen Regierung unter Sequester gestellt. « ;

E , G D r _— , | Danentar®k. Kopen h agen, (. Juli. Am gestrigen Tage fand in der Noesfilder Domkirche die feierliche Beisezung der sterblichen

Ueberreste des Erbprinzen Friedrich Ferdinand statt. Der regierende

| König und der König Georgios von Griechenland, welche 10 Uhr Vormittags pr. Extrazug in Roesfkilde eingetroffen waren folgten | unmittelbar hinter dem Leichenwagen , dann die Prinzen Christian | und Frederik zu Dänemark, Prinz Friedrich von Hessen, die Prinzen

Dieser Umsiand hat | Hans und Friedrih von Glücksburg , der Herzog Karl von Glücks-

| burg, die

Minister und die zur Beisehung befohlenen Herren der zweiten Rangfklasse. Die Leiche wurde, nach dem »Hamb. orV. der Grabfapelle Friedrih des Fünften in der Domtkirche beigeseßt. Der König war kurz nah 3 Uhr Nachmittags in Kopen- hagen zurück und residirt bis weiter auf dem Christiansborger Schlosse. s Das Patent, betreffend die Einberufung der Provinzialstände- Versammlung für das Herzogthum Schleswig, lautet wie- folgt: »Wir Friedrich VIl. thun kund hiermit: Wir haben Uns Allerhöchst bewogen gesunden, die Provinzialstände-Versammlung für Unser Herzogthum Mg Jr Hey Qexzogihs daß die Verhandlungen dieser Versammlung indérbalb B Ae A Indem Wir Solches sämmmtlichen Un-

in Unserer Stadt Flensburg einfinden und sich zu dem i : Ve vom 15. Februar 1854, brteesfend die De iet DE I nas wig bezeichneten Zwecke vereinigen und Desjenigen gewärtig sein sollen, wel- ches Wir ihnen dur Unseren Kommissarius werden vorlegen lassen ‘Qum Kommissarius für die Provinzialstände - Versammlung für das Herzo hum Schleswig haben Wir Unseren Etatsrath und General - Decisor Kranold, A ( u achten. Gegeben auf Stodsbora, Den “Mes 4 8) A t Königl. Handzeichen und Jnsiegel. Friedrich R. Amerika. New - York, 27. Juni. Wie allgemein ange- nommen und berichtet wird, steht Lees Armee in dem Thale von Boonesboro in Maryland und is im Besiß der Städte Booneshoro South Mountain und Frederick City. General Ewell \chlug cin esten d. sein Hauptquartier in Chambersburg auf. Die Einwohner von Pennsylvanien werden sehr bitter der Gleichgültigkeit gegen die feindliche Jnvasion angeklagt; entweder, sagt man ; ergriffen sie bei

abfolgen oder die nächsten Militair - Kommandos von der Anwesenheit d

R P O S R E S E R 7 C R T I E I E E E P R r E R T E ME M L E R C R

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dém Anmarsche der Konföderirten sofort die Flucht, oder fie zeigten eine seltsame Apathie. General Hooker befindet sich noch immer auf dem südlichen Ufer des Potomac, den rechten Flügel seiner Armee auf arper’s Ferry gestüßt. Nach der Meinung der »New-York-Workld« andelt Hooker in der Voraussezung, daß General Lee nicht wagen werde, eine stärkere Armee in die nördlihen Staaten zu werfen, wenn er selbst (Hooker) auf dem Südufer des Potomac stehen bleibe, oder daß Lee, wenn er es dennoch wage, dann leicht im Rücken zu fassen sein würde. Baltimore hält man für so gefährdet, daß die

Bewohner in aller Eile Verschanzungen zur Vertheidigung der Stadt |

aufzuwerfen begonnen haben.

Baltemore, White Plains und Salem im Westen, nach Fredericks- burg im Osten und einige Meilen südlich vom Rappahannock. Curtin, der Gouverneur von Pennsylvanien, von weiteren 50,000 Mann zur mirt. Yates, der Gouverneur von Illinois, hat Herrn Stanton 10,000 Mann zur Hülfe gegen die feindliche

unter welchen die Miliz im Felde dient, die aus seinem Staate nach Pennsylvanien geschickten Truppen zurückberufen. Wie Nachrich- ten aus New-Orleans bis zum 17ten berichten, sind die Unions- Truppen in einem Angriff} auf Port Hudson zurückgeschlagen wor- den, wobei sie 700 Mann verloren. Die Armee des Generals Gans oll nicht stark genug. éin} Unr den Play zur Uebergabe zu zwingen. Von Vicksburg hört man wenig. Am 2l1lsten d., melden amtliche Depeschen, war General John- stone damit beschäftigt, seine Truppen in CEClinton zu fkon- zentriren. General Grant wurde im Rücken von den konföderirten Generalen Roddy, Ruggles, Chambers und Biffles bedroht. Eine Abtheilung von 1000 Mann Konföderirter aus Texas, welche einen Angriff auf Lake Providence versuchte, ist von den Negertruppen zurückgeschlagen worden. Tagen zum Commandeur des südatlantischen Geschwaders ernannt wurde, ist nach kurzer Krankheit am 26. d. gestorben. Die Bosto- ner Kaufleute rüsten Schiffe zur Verfolgung des Freibeuters »Ta- cony« aus. Von New-York sind in den leßten Tagen viele Dampfer ausgelaufen, um auf die konföderirten Kaperschiffe Jagd zu machen.

Ueber die Stärke und die Bewegungen der Lee'schen Armee giebt der Washingtoner Korrespondent des »Neww - York Herald« einige Einzelheiten, die aber freilich wegen der Schwierigkeit direkter Communication mit feindlichen Truppen nicht als vollkommen ver- birgt angesehen werden können. »Eine Woche, ehe General Lee von Culpepper aus seinen muysteriösen Zug antrat, « sagt der er- wähnte Berichterstatter, »gab er die strengsten Befehle, daß Niemand, sei er Soldat oder Civilist, die Linien verlassen oder betreten dürfe. Seine Armee begann sich am 21. Juni in Bewegung zu seßen und passirte Culpepper bis zum 25. Juni in ununterbrochener Reihe. Sie soll bestanden haben aus Ewells Corps von 35,000 Mann, Longstreet's Corps von 42,000 Mann , HSill's Corps von 28/000 Mann. Mann stark, deckte die Flanke und den Rücken , während Jenkins mit 3000 Mann Kavallerie den an der Spihe marschirenden Gene-

ral Ewell nach Maryland 7 der Bestimmung der Hauptimasse des |

Die Artillerie soll in vortrefflichem Zustande und sehr zahlreih sein. Richmond is im Süden von O. H. Hill's Corps , 21,000 Mann stark, und im Norden von General-Major French's Corps, 17,000 Mann stark, gedeckt, während General Wise mit einer Brigade an der Yorkriver-Bohn steht. General Corse hält mit zwei Brigaden und 3500 berittenen Texanern den Plaß Hannover Junction, um sch für den Fall eines Anmarsches der Unionsarmee in die Nähe der Hauptstadt zu werfen. Jason kommandirt in Ost-Tennessee, und unter ihm steht General Pegram mit 8—10,000 Mann, die wahrscheinlih in Kentucky ein- marschiren werden.« Der »New-York Herald« sagt, General Lee habe durch schr kühne und nelle Bewegungen den Kriegsschauplaß aus Virginien nordöstlih vom Rappahannock an den Potomac und selbst an den Susquehannah verlegt und mit dem größten Erfolg die shwierigste und gefährlichste strategische Operation, eine Flanken- bewegung angesichts des Feindes, gemacht. Ohne erwähnenswerthen Verlust habe er die rechte Flanke der Unionsarmee umgangen und sei der Hauptstadt der Union in den Rücken gekommen , Hooker noch immer in Front derselben stehe.

Dem New-Yorker Berichterstatter der »Times« in den Nordstaaten nur noch wenige theoretische Optimisten und einige Regierungslieferanten, welchen es nicht völlig einleuchten wolle, daß General Lee mit seinem Einmarsch in Maryland und Penn- sylvanien nihts Geringeres tons, und allgemein sei auch die Erwartung, daß ex seinen Zweck er- reichen werde. Jeder wisse, daß die gegenwärtige Regierung weder Ehrlichkeit, noch Verstand besie und gewiß keine strategischen Fähig- keiten, daß sie den Süden nicht unterwerfen könne, zweifelsohne seine Unabhängigkeit erringen werde, daß dem Blutvyer-

Heeres, begleitete.

Als Resultat einer ausgedehnten Rekog- |

noszirung hat sich herauêgestellt, daß die fonföderirte Armee am Potomac nihtFuß gefaßt hat auf demTerrain von Culpepper nah Warrenton, New- | vor einer Schlacht werde sie diese Zabl noch übersteigen. | größere die Angst die Gefahr. | aber nur die Verproviantirung; Nordvirginien, wie der Süden

hat eine Aushebung | überhaupt, babe eine Armee nicht mehr ernähren können, und so sei Vertheidigung des Staates prokla- | : | Im Shenandoah-Thal könne jeßt fast die Ernte begonnen werden;

Invasion angeboten. | das Cumberland- Thal, einer der reichsten Distrikte der Union, biete

Dagegen hat der Gouverneur von New - Jerscy, Parker, in Folge

cincs Konfliktes mit dem Gouverneur Curtin über die Bedingungen, | auf einen solchen Zweck noch näher hindeute, seien die uageheuere

| Masse leerer Magen, welche das Rebellenheer mit sich führe. Ferner

Der Admiral Foote,; der vor wenigen |

General Stuart's Kavallerie, 18,000 |

General |

während |

| voin zufolge gäbe es | | Kaiser der Franzosen geschrieben, ihnen ihre Thronbesteigung Wunsch ausgedrückt , die zwischen den beiden Nationen und | bestehenden freundschaftlichen Beziehungen ungetrübt aufrecht zu halten , und

beabsichtige, als die Eroberung Washing- |

daß-der Süden | | Mission scheint jet auf einer besseren Grundlage als je zu ruhen.«

gießen cin Ende gemacht werden müsse. Neu-England weigere si, auch nur einen Mann dem Staate Pennsylvanien zuHülfe marschiren zu lassen. New-York sei ritterlich und thue seinetwegen; was es dem Prási- denten zu Liebe nie thun würde. Alles lechze nach Frieden j und wenn Lee nur halb die Erfolge crkämpfe, welche ihm Freund und Feind prophezeiten, so könne er binnen weniger Wochen diesen Fries den diktiren. Ganz anders denkt der New-Yorker Korrespondent der »Daily News«. Die vom Kriegsshauplaße einlaufenden Be- richte erscheinen ihm durch Furcht und Schrecken übertrieben , Dar- stellungen bei denen selbst Münchhausen erröthen würde. Jn vier Tagen sei Lee’'s Armee, ohne Verstärkungen zu erhalten, von 60,000 auf 100,000 auf 125,000 gestiegen und erreiche jezt beinahe 200,000, So ver- Der Hauptzweck der Jnvasion sei

der Rebellengeneral gezwungen gewesen, gegen Norden zu ziehen. eine Fülle von vegetabilischen wie animalischen Lebensmitteln. Was

aber liege noch ein Motiv zu Grunde, welches eine moralische Wir- fung ausüben solle. Der Eindruck, den die südlichen Erfolge der Union auf

| die Rebellenstaaten wie auf deren ausländische Freunde gemacht, der

bevorstehende Fall Port Hudsons und Vicksburgs, sollte durch cinen von dem Konföderationsheer im Norden ausgeführten Handstreich pa- ralysirt werden. Politishe Bedeutung möge die Bewegung haben militairische keine. Das denke und fühle Jeder, das zeige die überall herrshende Ruhe, das der Stand des Geldmarktes. Der Norden wisse, daß von keiner Juvasion die Rede sein könne, daß man nur von einer Diversion sprechen könne. Nicht in Harrisbury oder Phi- ladelphia werde der Entscheidungsschlag geführt werden, sondern am Potomac und vor Vicksburg.

Afrika. Madagaskar. Die Londoner Missionsgesellschaft hat einen Bericht ibres Agenten, Herrn Ellis, über die Ereignisse auf Madagaskar veröffentliht. Jn der Hauptsache stimmt diese Dar- stellung mit der des »Moniteur« überein. Einzelne Stellen in den Briefen des Herrn Ellis können als eine Ergänzung des »Mo- niteur«-Berichts dienen:

»Jn dem von der jeyigen Königin angenommenen Regierungs - Pyo- gramm«, sagt Herr Ellis, »ist ein Punkt, der die Souverainin von Ma- dagaskar verpflichtet, sich des Genusses geistiger Getränke zu enthalten. Die Leute schreiben viel von dem, was in Radama's Charafter zu beklagen wat; dem Umstande zu, daß er sich so leiht berauschte, und sind entschlossen, dies Uebel in der Qukunft, wo mögli, zu verhüten. Diese {wache Seite war es, was den König Radama in die Hand schlechter Rathgeber lieferte; sie be» nußten seine Aufregung, die sie selber hervorgebracht, um Dinge auszurichten, zu denen er in den Augenblicken, wo er seiner Sinne mächtig war, gewiß nie die Hand geboten haben würde. Unter dem Einfluß ihrer Weinflasche utter- zeichnete er den verhängnißvollen Vertrag mit einem wohlbekannten Aus- länder Und andere Aktenstücke, die er nit verstand, und dies Uebel war es was ihm zuleht seinen Verstand und sein Leben gekostet hat. Der König war auch vielen abergläubischen Jdeen unterworfen , glaubte an Träume und Geistererscheinungen und pflegte bei jeder Erörterung seine Ansicht mit den Worten zu versehten , daß er recht habe, denn »yGott sagte es ihm: « Jedes Geschichtchen von übernatürlichen Erscheinungen hatte einen besondern Reiz für ihn; einen weit größern Reiz a!s irgend eine Erklärung des QU- sammenhangs zwischen Ursache und Wirkung. Nachdem die neue Königin das Aftenstück über die künftigen Regierungs - Prinzipien angenommen hatte, kam eine Anzahl von Offizieren mit einer Ab- schrift desselben zu uns. Es wurde uns vorgelesen; aber ih fann nur zwei oder drei der Hauptpunkte daraus wiedergeben. Das bloße Wort des Souverains soll nicht mehr Geseh sein, sondern die Adeligen und die Häupter des Volkes nebst dem Souverain sollen die Geseze geben. Allen Fremden , die den Landesgesehen Gehorsam leisten, wird Schuß und voll- fommene Freiheit zugesagt. Freundliche Beziehungen sollen mit allen an- deren Nationen aufrecht erhalten werden. Es follen Qölle erhoben, aber auch Handel und Civilisation aufgemuntert werden. Den eingeborenen Christen wird das Recht zugesichert, ihren Gottesdienst zu üben, das Christen thum zu lehren und weiter auszubreiten, und den Nichtchristen wird derselbe Schuß und dieselbe Freiheit gewährleistet. Die häusliche Sklaverei is nicht abgeschafft, aber der Herr darf seinem Sklaven die Freiheit schenken oder ihn verkaufen. Niemand soll wegen irgend eines Vergehens auf das bloße Wort des Souverains mit dem Tode bestraft werden; und Niemand soll zum Tode verurtheilt werden ; bis 12 Männer ihn eines todeswürdigen Verbrechens s{uldig erkannt haben.« Jn einer 17. Juni datirten Nachschrift fügt Herr Ellis hinzu: »Alles geht gut Die neue Königin hat an die Königin Victoria und den angezeigt, ihrem Madagaskar

von Statten.

die Versicherung gegeben , daß sie die Personen und das Eigenthum dex Engländer und Franzosen, die nach Madagaskar kommen , schützen werde. Der Beamte, der mir diese Mittheilung gemacht hat y sagte auch mit offem- bareim Vergnügen, daß alle Regierungsmitglieder den mit England geE- \{lo}senen Vertrag sorgfältig geprüft hätten und übereingekommen wärt ihn anzunehmen und seine Bedingungen zu erfüllen. Die Zukunft un}exex