1863 / 184 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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c) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Siegfried Bachur aus Franstadt, Maurer. 2) Otto Beer aus Breslau, Zimmermann. Z) Hugo Wels aus Wittichau, Maurer. 4) C. Heinze aus Kupp bei Oppeln, Zimmermann. 5) Friedrich Nagelschmidt aus Breslau, Musterzeichner., 6) Gottlob Jllner aus Groß-Sarne, Maurcr. 7) Franz Grün aus Pologwiß, Maurer. Paul Trieb aus Breslau, Maurer.

C. Tm Modelliren. 1) Carl Obs, aus Breslau, Graveur, erhielt die kleine silberne Medaille für Handwerker.

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III, Kunstschule in König8berg i. Pr.

Direktorium unter Vorsiy Sr. Excellenz des Herrn Ober - Prä- sidenten Eichmann; Lehrer: Schloß-Bau-Jnspektor H ecker, Privat- baumeister Hüter, Maler Knorre und Bildhauer Leyde, Ge- sammtzahl der Schüler: 352 |

A. Am freien Handzeihnen wuLde züerkännt.

a) Die Tretne filberne-Medatktte-für Handwerker:

1) Heinrich Splieth aus Braunsberg, Tischler. b) Außerordentliche Anerkenntnisse:

1) Hermann Friedrich aus Königsberg i. Pr., Maler.

B. Architektonisches Zeichnen.

a) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Louis Muennerx aus Königsberg i. Pr, Zimmermann. 2) Otto Weger aus Königsberg, Bau-Eleve. 3) Robert Weiß aus NERUHFIAE Zimmermann.

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Kunst- und Gewerkschule in Danzig.

Direktor: Professor Schulߧ, derselbe lehrt architektonisches und freies Handzeichnen, Lehrer Grentenberg: planimetrisches Zeichnen, geometrische Projectionslehre und Schatten-Construction, Modelliren: Bildhauer Freitag. Gesammtzahl der Schüler: 195.

A, Im freien Handzeichnen wurde zuerkannt.

a) Die kleine silberne Medaille für Handwerker:

1) Ad. Daniel Christ. Mich acli s aus Danzig, das Gewerbe nicht bestimmt. 2) Albert Leopold Biederich aus Danzig, Tischlerlehrling. b) Ein außerordentliches Anerkenntniß: 1) Albert Georg Teßmer aus Danzig, Malergehülfe. c) Oeffentliches Lob verdient: 1) Ferdinand Julius Polenz aus Marienburg; Maler- lehrling. B. Jm architektonischen Zeichnen. a) Die fTleine silberne Medaille für Handwerker: 1) Georg August Louis Boeling aus Danzig, Maurer- lehrling. 2) Herm. Policarbus Wilh. aus Leesen bei Zuckau, Schlosser. D) Desfentiimes Lob verdienen: 1) Johann Marks aus Nowogrod in Polen, ‘Maschinenbau- [ehrling. 2) Franz Georg Maslonkowski aus Danzig, Maschinen- bauer. V

Kunst- und Baugewerks\chule in Magdeburg.

Direktorium: Regierungs- und Schulrath Dr. Trinkler und Stadt - Schulrath Grubiß. Lehrer: Peters und Maler Pechau (Letzterer interimistisch); Gesammtzabl der Schüler 273.

A. Im freien Handzeichnen wurde zuerkannt.

a) Außerordentliche Anerkenntnisse: 1) Franz Rohde aus Magdeburg, Bildhauerlehrling. 2 Heinrih Wenk aus Stollberg, Stubenmalerlehrling. Z) Albert Pabst aus Magdeburg, desgleichen. b) Oeffentliches Lob verdient: 1) Wilhelm Laudabn aus Alvensleben, Graveur. B. Im architektonishen Zeichnen. a) Die große silberne Medaille für Handwerker: 1) Gustav Kayser aus Magdeburg, Maschinenbauer. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker: 1) Paul Schmidt aus Magdeburg, Maurergesell. 2) Heinrich Bader aus Neustadt-Magdeburg, Zimmergesell. c) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Friedrich Friese aus Wesel, Maurerlehrling. 2) Robert Wenig aus Magdeburg, Schlosser. 3) Hermann Biebendt E Schlossergesell. Die Kunst- und Bauhandwerks-Schule zu Erfurt.

Curator: Regierungs- und Baurath Drewit; Lehrer: Pro- essor Pabst, Professor Dietrich und Bildhauer Kölling. Zahl er Schüler :

A. Im freien Handzeihnen wurde zuerkannt.

Die große silverne Medaille für Handwerker: August Wendel aus Suhl, Maurer; Ludwig Herbstleb aus Groß-Vergula, Schmied.

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b) Die leine Medaille für Handwerker: 1) Adolph Janyten aus Hamburg, Maschinenbauer, 2) Ernst Voß aus Fackbeck bei Bensburg, desgleichen. 3) Erwin Kratz aus Breitenholz, Zimmerlehrling. c) Oeffentliches Lob verdienen: 1) Wilhelm Losehand aus Pampow, Maschinenbauer 2) Wilhelm Kopp aus Erfurt, Schlosserlehrling. : 3) Friedrih Schulze aus Herzberg, Zimmergesell. Im architektonishen Zeichnen, a) Die große silberne Medaille für Handwerker: 1) Wilbelm Losehand aus Pampow, Maschinenbauer h) Die kleine silberne Medaille für Handwerker 1) Walther Schmidt aus Teuchern, Maurer. : 2) Rudolph Kühn aus Arnstadt, Maschinenbauer. 3) Louis Herber aus Weimar, desgleichen. 4) Bernhard Jessen aus Louisenlund, Maschinenbauer, c) Oeffentlihes Lob verdienen:

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1) Karl Hasemann auch Dachwig, Maurerlehrling. 2) Wilhelm Flöte aus Nordhausen, Maschinenbauer. 3) Eduard Steuding aus Ohrdruff, Zimmerlehrling. 4) Karl Kliemt aus Erfurt; Maschinenbauer. 9) Louis Geyer aus Waldau, Maurergesell.

6) Karl Rößler aus Cölleda, Schlosser.

7) Franz Grohbfse aus Erfurt, Bildhauer.

C, Tm Modelliren. a) Die kleine silberne Medaille für Handwerker: 1) Louis7Geyer aus Waldau, Maurergesell. h) Oeffentlithes Lob verdient: 1) August Wendel aus Suhl, Maurer. Berlin, den 7. August 1863.

Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Datge, V. F. Gruppe,

Abgereist: Se. Exrcellenz der General - Lieutenant und Kommandant von Berlin, von Alvensleben 1, nach ommern,

Be ichtantliches.

Meecklenburg. Schwerin, 6. August. Se. Königliche Hoheit der Graf von Paris is heute Morgen hier eingetroffen und im Großherzoglichen Schlosse abgestiegen. Nach eingenomme- nem Dejeuner wird Höchstderselbe nah Ludwigslust fahren, daselbst dem Vernehmen nach bis zur nächsten Woche verweilen und dann die Reise nach Weimar und Eisenach fortsezen. (Mel. Q.)

Neuß. Gera, 5. August. Gestern is hier die erste öffent- liche Gerichtsverhandlung abgehalten und das seit dem 1. Juli c. für Reußenland j. L. eingeführte neue Gerichtsverfahren somit fak: tish eröffnet worden. (L. Z.)

Hessen. Darmstadt, 5. August. Wie die hiesige Zeitung vernimmt, wird Jhre Majestät die Königin Victoria auf ihrer

Reise nach Deutschland am 15. August in Frankfurt eintreffen und |

im Großherzoglich hessischen Palais daselbst übernachten.

Nassau. Wiesbaden, 4. August. Jn der heutigen Sihung |

der Zweiten Kammer wurde zunächst die Schlußabstimmung über das Eisenbahngeseß vorgenommen und dasselbe mit Majorität an- genommen , einschließlich der Bestimmung des Sitzes der Direction in Wiesbaden. Hierauf erledigte die Kammer das Konvertirungs- geseß, indem solhes nah Vorlage der Regierung mit der von der Ersten Kammer beschlossenen Erweiterung um 1,900,000 Fl., also mit zusammen 5,800,000 Fl. genehmigt wurde. (Mitt. Z.)

Bayern. München, 6. August. Die »Baierische Zeitung erklärt die Nachricht der »Jsarzeitung«, daß Bayern einleitende Schritte gethan babe, Franffurt als Ort für die Zollkonferenz in Vorschlag zu bringen, als jeder Begründung entbehrend. |

Desterreih. Krakau, 6. August. Ein Stadktsergeant is beute Morgen von jungen Leuten angefallen und durch mehrere Messerstihe verwundet worden. Einige Verhaftungen haben statt- gefunden.

Großbritaunien und JFrland. London, 5. August. Jhre Majestät die Königin wird ihre Reise nah Deutschland am künftigen Dienstag Abend antreten, und auf der Königlichen Yacht »Fairy« von Woolwich nah Antwerpen überfahren. Bei der Ab- fahrt soll weder eine Ehrenwache anwesend sein, noh auch das Pu- blifum auf den Hafendamm des Königlichen Arsenals in Woolwich zugelassen werden.

Gestern fand die Einweihungsfeier der neuen Rathhaushalle von Halifax durch Se. Königliche Hoheit den Prinzen von Wales statt. Nach dem Festprogramm trug ein sechszehntausendstimmiger Chor von Schulkindern seine Gesänge vor. Nachdem der Prinz auf

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die ibm überreichten Adressen geantwortet, erklärte er die Halle für

eröffnet.

iesigen Residen : ) Wird seiner Gemablin nach Ripon begeben, um den Earl von Grey zu

besuchen. Von dort wird das Prinzliche Paar scine Tour nach Edinburgh antreten. s : 5

Die Alexandra Park Company hat mit den Herren Kelk und

Qucas den Ankauf des A usstellung8gebäudes definitiv abge- {lossen und wird dasselbe, wie schon erwähnt, auf dem Muswell- aill im Norden der Hauptstadt wieder aufrichten, mit einer dem Zivee des Krystallpalastes in Sydenham entsprechenden Bestimmung. Frankreich. Paris, 9. August. Der «Moniteur» meldet heute, laut Naéhrichten aus Port Louis (Mauritius) vom 6, Juli sei seit cinem Monat auf Madagaskar nichts von Bedeutung vorge- fommnen. Die durch die Revolution zur Regierung gelangten Hovas hätten die anderen Jnselstämme wider sich, welche über den Tod Radama's sebr unzufrieden seien; es scheine gewiß daß der erste Mi- nister, um die Schwierigkeiten seiner Stellung im Junern nicht durch neue Verwickelungen mit den fremden Mächten zu vermehren, die Miedercinführung der Zölle noch nicht angeordnet hatte, ob- hon dieselbe mit zu den Grundsäßen der neuen von der Königin angenommenen Verfassung gehöre; man versichere auch, daß Dupré's Ankunft von der Hovas-Regierung mit Ungeduld erwartet werde, da sie sich mit ibm über die Durchführung aller der die Ausländer betreffenden Maßnahmen verständigen wolle. Da- gegen bringt der Marseillor »Semaphore« Nachrichten aus Reunton vom 7. Juli , welche den Absichten Duprè's wenig günstig lauten. Danach bätte »der französishe Konsul Laborde in Tananariva scine Flagge cinziehen und sicl selbst mit seinen Landsleuten auf acht Stunden von der Stadt entfernen müssen. Der frühere Minister der Königin Ranavalo reagirt fortwährend gegen die Ausländer. Der Minister Radama's, der den Handelsvertrag mit Frankreich un- terzeichnet batte, is ermordet und den ¿Franzosen verboten worden, die ibnen zugestandenen Ländereien in Besiß zu nehmen, Der Zoll is wieder eingeführt, und zwar mit 10 pCt.« Das Preßgesek , welches in Mexico vom Marschall Forey de- fretirt worden is, wird nicht von den Triumvirn der provisorischen Regierung, sondern vom französischen Gesandten Grafen Dubois de Saligny gehandhabt. i

Die Convention wegen Regulirung der cochinchinesischen Ange legenbeit zwischen Frankreich und Spanien ist heute im Ministerium des Auswärtigen unterzeichnet worden.

Das Gesetz, welches für die Eisenbahn von Perpignan nach Prades cine Staatsunterstüßung von 2 Mill. Fr. ausseßt , wird beute vom »Moniteur« publizirt.

6. August. Der »Moniteur« berichtet, der Kaiser sei gestern Abend um 6{# Uhr in St. Cloud eingetroffen.

Griechenland. Aus Athen wird vom l. d. gemeldet, daß die Sißungen der Nationalversammlung wegen Abreise vieler Deputirten suspendirt worden sind. Der dänische Gesandte ist im Piräus enthusiastish empfangen worden.

Türkei. Nach Berichten aus Konstantinopel vom 1. d. find die Gerüchte bezüglich eines in Folge von Meinungsverschieden- beiten zwischen Halil und Fuad Pascha stattgehabten Ministerwechsels offiziell dementirt worden.

“Bukarest, 5. August. Die von der walachischen Regierung gefangen gehaltenen Polen sind auf deren Kosten nah der Türkei eingeschifft worden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 6. August. Das » Journal de St. Petersbourg « giebt den Wortlaut einer Depesche des Fürsten Gortschakoff an den Baron Bud- berg in Paris, entholtend eine Erwiderung auf das Urtheil, welches der Minister Drouyn de Lhuys über die russishe Antwort vom 13, Juli ausgesprochen hat. Der Fürst sagt:

l) Herr Drouyn de Lhuys scheint zu dem Schluß zu ge- langen, daß in jener Antwort der Zweck liege, die sechs Punkte unter dem Schein der Zustimmung abzulehnen. Und doch weist die Antwort nach, daß die meisten der in den sechs Punkten begriffenen

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Maßregeln {hon oktroyirt waren, aber, weit entfernt, das König-

reih Polen zu berubigen, gerade den Ausgangspunkt der Jnsur- rection bildeten, indem die Agitatoren sich der Reformen be- dienten, um das Land aufzuregen. Nachdem sie einmal die Hoff- nung gefaßt hatten, mit Hülfe der Juntervention des Aus- landes die vollständige Unabhängigkeit zu erreichen , konnten fie sich nicht zufrieden zeigen mit den liberalen Jnstitutionen , zu denen die Regierung den Grund gelegt hatte. Wenn die Regierung des Kai- sers niht Unehrlichkeit und krumme Wege vershmähte, so hätte sich vielleicht in der kategorischen Annahme der sechs Artikel ein Beweis von Gewandtheit geben lassen. Aber wir haben in aller Loyalität sagen wollen, was wir denken: die sechs Punkte können eine prafk- tische Lösung nur nah Wiederherstellung der Ordnung erhalten.

2) Herr Drouyn de Lhuys findet eine Anklage gegen die fran- zösische Regierung in der Behauptung, daß im Auslande eine per-

' manente Verschwörung bestehe. Eine solche Absicht konnte uns nicht "n den Sinn kommen. Wir sind überzeugt, daß diese Umtriebe von

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Am gestrigen Abend traf der Prinz wieder in seiner | Residenz, Marlborough-bouse, ein; und wird sih morgen mit | | Königreiche nähren und dem Aufstande materielle Hülfsmittel

der französischen Regierung mit Bedauern gesehen worden sind; aber es bleibt wabr, daß sie troßdem existiren und daß Paris einer der Hauptheerde ist, daß sie die Aufregung der Gemüther in dem

liefern. Die Depesche seht weitläufig auseinander, daß die polnische Bewegung von einer turbulenten Minorität gemacht sei, hebt hervor, daß Rußland das Königreich Polen erst seit einem halben Jahrhun- dert besißt, erinnert an die bereits getroffenen Maßregeln, die wenig von den durch die drei Mächte empfohlenen Grundzügen abwichen, und weist endlih den äußeren Einfluß nah. Die Anstifter, heißt es weiter, haben nicht um liberaler Jnstitutionen willen die Waffen ergriffen; sie haben laut erklärt, daß ibr Ziel allein die Wiederherstellung Polens in den Grenzen

| von 1772 sei, und haben die Intervention Fremder als die sichere

Krönung des Unternehmens dargestellt, Die Sprache der westlän»- dischen Presse is nicht der Art gewesen, diese Ermuthigungen herab- zustimmen. Das is der Grund, weshalb wir es ausgesprochen haben, daß der feste Glaube an ausländische Hülfe die Hauptursache der Ausdauer des Aufstandes sei.

3) Wir bleiben bei dem, was wir über eine Einstellung der Feindseligkeiten bemerkt haben. Entweder müssen die Rebellen die Waffen niederlegen, oder die Regierung muß aller Autorität absagen. E®L ist unmöglich, die Frage, um die es sich handelt, die eigene Würde und die öffentliche Ordnung anders zu verstehen.

4) Auf den Vorschlag einer vorgängigen Konferenz der drei Höfe wurden wir geführt durch das der diplomatischen Action zum Grunde liegende Prinzip der Verträge von 1815, Die Ansicht, die Herr Orouyn de Lhuys ausgesprochen, befestigt uns in der Ueber- zeugung, daß diese Frage in Schwierigkeiten geführt hat, weil sie nicht richtig gestellt war und weil gleich die ersten Schritte die Würde der Kabinette engagirten. Jener unser Vorschlag war uns eingegeben von dem Verlangen nach Versöhnung. Wir bedauern die Beurtheilung,

| die er bei dem französischen Minister gefunden hat. Wir sind eben so

schmerzlich überrascht von dem Eindruck, den unsere Depesche vom 13. Juli im Ganzen auf ihn gemacht hat; weder Jronie , noch Herausforderung, nur das Gefühl verlegter Würde konnte sich in dem Ausdruck unserer Gedanken zu erkennen geben. An- gesichts Überhäufter Beschimpfungen konnten wir unmöglich die Gewalt des energischen Nationalgefühls verkennen. Die Regierung bemüht sich zu beruhigen, aufzuklären und den Ausbruch des tief gekränkten öffentlichen Geistes in Schran- fen zu halten. Pflicht der Regierungen , Aufgabe der Diplo- matie is es, von der Geschäftsführung die Leidenschaftlichkeit fern zu halten, welche Verwickelungen erzeugt und zu ciner Gefahr für den Frieden werden könnte. Wir haben das Bewußtsein, nichts vernach- lässigt zu habén, um für cine Versöhnung zu wirken, und zu einer Verständigung zu gelangen, entsprechend den Beziehungen, die uns seit langer Zeit mit der Regierung des Kaisers Napoleon verbinden ; aber wir möchten auch gern dieselben Dispositionen bei ihm voraus- seßen, Unsere Aufgabe würde eine s{wierige sein, wenn Frankreich verkennen sollte, was die mit Traditionen und Lebensinteressen des Reiches verwachsenen Volksgefühle uns mit Nothwendigkeit gebieten.

Von der polnischen Grenze, 5. August, enthält die »Ostf. Ztg.« folgende Korrespondenz: Die neueste Wendung der diploma- tischen Unterhandlungen zu Gunsten Polens, welche die Hoffnung auf die bewaffnete Jntervention Frankreihs aufs Neue belebt hat, ist auf die Stellung der verschiedenen Parteien zum Aufstande nicht ohne großen Einfluß geblieben. Die demokratische Partei is in den Hintergrund gedrängt worden, und die ganze Leitung des Aufstan- des in die Hände der aristokratischen Übergegangen. Das leitende Comité (die sogenannte »National - Regierung«) hat seinen Siß jeßt in Paris und besteht aus den Herren: Fürst Wladimir Czartorysfki, Ordenga, Guttry, Wolniewicz, Graf Joh. Dzialynsfki. Die Pro- vinzial - Comités in Warschau, Wilna, Posen, Krakau fînd diesem obersten Comité untergeordnet und empfangen von ihm direkte Ve- fehle, die durch expresse Boten übermittelt werden. Der Chef der Nationalregierung ist Fürst Wlad. Czartoryski. Scine Partei is von Paris aus bereits angewiesen, dahin zu agitiren , daß der Für in dem Augenblick, wo Frankreih an Rußland den Krieg erklärt, zum König von Polen proklamirt wird. Die demokratische Partei, die wiederholt offen ausgesprochen hat, daß ihr die Herrschaft der Nuïsen zehnmal lieber is, als die der Aristokratie und der Priester, is empört über die rüsichtslosen Jntriguen , durch welche ibre ariftokratisckhe Rivalin sie von der Leitung des von ibr begonnenen Aufäande® zu- rückgedrängt hat, und indem sie überzeugt ist; daß die Diplomatie die Hoffnungen der Polen abermals vereiteln wird, bereitet fie idre Gegen-

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minen vor. Die obigen Mittbeilungen verdanke ich demotratis{geänntmn

Polen, die in dieVerhältnisse cingeweibt sind und aus ibrerEntrüung Ader

A. a p90 »

das Wirken der Aristokratie durchaus kein Geheimnik maden Wie man in unterrichteten Kreisen hört, dat da® pariter Com die Provinzial-Comités angewiesen, für den Fall, das Framtrrint

an Rußland den Krieg erklärt, was noch îin diesem

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warten sei, eine Armee von 75,000 Mann dereit zu daltem. Fär Waffen werde im entscheidenden Augenblick gesorgt werdem. Die Aufzeichnung der kriegsfäbigen Mannschaften in dem emzränen