1863 / 218 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1898

Angekommen: Se. Excellenz der Staats-Minister, außerordent- liche und bevollmächtigte Botschafter am Königlich großbritannischen Hofe, Graf von Bernstorff, von London. /

Der Ober - Erb - Jägermeister im Herzogthum Schlésien ; Graf von Reichenbah-Goschüß, von Schönwald.

Der Wirkliche Geheime Ober - Regierungs-Rath Costenoble

s der Schweiz. A Da Wirkliche Geheime Ober-Finanz-Rath und General-Direktor der Steuern, von Pommer - Esche, von der Jnsel Rügen,

BYVerlin, 16. September. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem Ober-Hofmeister Jhrer Majestät der Königin, Kammerherrn Grafen von Boos-Waldeck, zur Anlegung des von des Königs der Niederlande Majestät ihm verliehenen Groß- kreuzes des Großherzoglich l[uxemburgischen Ordens der Eichenkrone, dem ordentlichen Professor an der Universität zu Greifswald, Ge- heimen Regierungs-Rath Dr. Schoemann, zur Anlegung des von des Königs von Schweden und Norwegen Majestät ihm verliehenen Commandeurkreuzes dés Nordstern-Ordens, dem Fabrikbesißer Gustav Stobwasser zu Berlin, zur Anlegung des von des Herzogs von Braunschweig Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Orden Heinrichs des Löwen, und dem Fabrik-Direktor Meyer zu Bochum zur Anlegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes : des Friedrihs-Ordens, die Erlaubniß zu ertheilen.

I icbtamt liches.

o Preußen. Berlin, 16. September. Se. Majestät der König wohnten gestern- dem Corps-Manöver des 3. Armee - Corps bei Lebus bei, und nahmen dann ein Déjeuner dinatoire auf dem Bahnhofe zu Lebus ein, welches Sr. Majestät von den Ständen des Kreises und dem Verein der » Königstreuen « der Stadt Frank- furt gegeben ivar. Die Rülckehr erfolgte gegen. halb 7 Uhr Abends per Eisenbahn - Extrazug.

Heute empfingen Se. Majestät den Botschafter {a London, Grafen Bernstorff, nahmen den Vortrag des Civilkabinets entgegen und präsidirten einem Minister-Konseil von 21 Uhr ab.

Ueber die Frage, ob die für die Rheinprovinz zu errichtende polytehnishe Schule an Cöln oder in Aachen ihren Sih haben solle, is bekanntlih eine Entscheidung bis jeßt noch nicht getroffen worden. Dieselbe steht jedoch, wie uns versichert wird, in nächster Zeit zu erwarten, nachdem die Erörterungen, welche die Beschlußfassung bis jeßt verzögert haben, nunmehr zum voll- ständigen Abschluß gekommen sind. Jm Laufe dieser Verhandlun- gen sind die Gründe, welche sich für und wider die Wahl der einen oder der anderen der beiden Städte anführen lassen , voll- ständig zur Sprache gekommen und können die beiden betheiligten Städte überzeugt sein, daß die Entscheidung unter voller Berücksich- tigung der beiderseits obwaltenden Verhältnisse erfolgen wird.

Wenn die »Kölnische Zeitung« übrigens aus angeblich guter Quelle erfahren haben will, daß es gar nicht die Absicht der Regie- rung sei , ein Polytechnikum in der Rheinprovinz zu errichten, ## sehen woir uns in der Lage, auf das Bestimmteste zu versichern, daß die Staatsregierung sich für das Zustandekommen des Projektes auf das Lebhafteste interessirt und daß die bevorstehende Entscheidung keineswegs die Errichtung der Anstalt überhaupt , sondern lediglich die Frage zum Gegenstande haben wird, ob dieselbe in Cöln oder in Aachen ihren Siß haben soll.

Sachsen. Altenburg, 13. September. Die Jnspizirung des Altenburger Kontingents hat gestern und vorgestern durch den Kaiserl. österreichischen Feldmarschall - Lieutenant Frhrn. von Paum- gartten, Vice-Gouverneur von Mainz, stattgefunden. Se. Hoheit eer Herzog hat sih dieser Tage auf das Jagdshloß Hummelshain egeben. :

Liebenstein, 13. September. Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande. ist zum Besuh seiner Gemahlin, A I seit einiger Zeit hier befindet, bierselb| angekommen.

Ztg.

Hessen. Darmstadt, 15. September. Ihre Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig, nebst der jungen Prinzessin Vic- toria und Gefolge, sind gestern Morgen nah Schloß Balmoral in Schottland abgereist, um daselbst einige Wochen zum Besuche bei Ihrer Majestät der Königin von England zu verweilen. (Darmst. Z.)

Wúürttemberg. Stuttgart, 15, September. Der hie- sige »St.-Anz.« veröffentlicht nachstehende Bülletins: 13. September. Se. Majestät der König wurde vor mehreren Tageu in Folge einer Erkältung von einem Katarrhfieber befallen. Obgleich das Fieber

bemerkbar macht, so dauert doch ein starker Husten mit „..,

Schleimabsonderung fort und stört die für Bicdeibernaik, lie gegriffenen Kräfte so wesentliche Nachtruhe. Se. Majestät # êr an auch einen großen Theil des Tages zu Bette. 11nd dabe 14. September. Se. Majestät der König hat bej rem Husten eine etwas bessere Nacht

gehabt das Befi andhige

Majestät is diesen Morgen verhältnißmäßig ziemlich befriedig

Ludwig.

_Desterreih. Wien, 15. September. Sißung des Abgeordnetenhauses wurde die Rogawski sche A legenheit verhandelt. Der Präsident verlas eine Zuschrift des B berger Landesgerichtes, inhalts deren Rogawstki auf frischer Tia das heißt inmitten aufrührerischer Thätigkeit, die er als Mitalic revolutionären Comité's in Galizien betrieb, verhaftet wurde M Justizminister theilt mit, daß das Landesgericht in Lemberg ne dings den Beschluß gefaßt habe, die Anklage auf Hochverrath e dehnen. Von Rogawsfkfi is eine Petition eingegangen, di Haus vernommen zu werden. M1

einstimmig beschlossen, die Sache einem Ausschusse von 9

In der heutige

dur dyj

morgen auf die Tagesordnung zu setzen.

Großbritannien und Jrland. London, 14. Septhr wird ungefähr am 8. des nächsten Monats zurückehren. Bui dem vorgestern unter ihrem Vorsiße abgehaltenen Geheimrath waren Lord Palmerston, der Herzog von Newcasile, Lord Granville und de Staats-Secretair des Jnnern anwesend.

Endlich is es gelungen , «den vergangene versunkenen Antwerpener Dampfer »Baron Osy« zu heben. Er ist aus der Mitte des Fahrwassers ans Ufer geschafft worden, w0 vorerst sein Leck gestopft werden muß.

men habe. Frankreich habe in alle von Sr. Kaiserlichen Hoheit gs stellten Bedingungen gewilligt. |

Stüßen seines Thrones organisirt haben werde.

Occupationsarmee zu bestreiten. Protektorat auf unbestimmte Dauer. Dagegen werde unter fran werden , im Betrage von etwa 20 Millionen Pfd. Sterl., und {on hätten einige französische Bankiers ihre- Geneigtheit zu erkennen gt

der englischen, französischen und spanischen Ansprüche; zur Abzah:

finanzen. _»Observer«, _»Times« und »Daily-News« melden wieder mi! Bestimmtheit, daß die Regierung Befehl gegeben. habe, die gepanzer

Untersuchung über ihre Bestimmung beendet sei. »Post« aber häl! es. für wahrscheinlich, daß die Regierung aus Mangel an Beweisen die Verfolgung der Dampfer aufgeben werde.

Frankreich. Paris, 14. September. Minister des Auswärtigen die Antwort des Czaaren auf die leht! Note des französischen Kabinets an das russische eingehändigt.

Wie der »France« aus-Cherbourg, 12. September, gesrit

angelangt, Die Panzerschiffe, welche an den Versuchen Theil nehmen sollen, die am 20sten beginnen, sind jet sämmtlih vor Cherboutz versammelt. Es sind: »Solferino«, »Magenta«, »Gloire«, »Col- ronne«, »JTnvincible« und »Normandie«.

Spanien. Madrid, 14. September. Die Königin hat de! Präsidenten“ Alava und einen General zur Beglückwünschung Kaisers der Franzosen nach Biarriß geschickt. Jhre Majestät bega! sih heute nah der Atocha-Kirche. Mehrere Progressisten haben geg! die Enthaltung von den Wahlen protestirt.

Jtalien. Aus Turin, 13. September, wird gemeldet, do der päpstliche Konsul Neapel und der italienische Konsul Rom berei? verlassen hatten. Wie wir aus der »Jtalie« erfahren, hatte erster nachdem ihm seine Pässe schon zugestellt worden, sich eine Zeit lang geweigert, abzureisen, und verlangt, vor Gericht gestellt zu werden.

Nußland und Polen. Von der polnischen Grenz“ 14. September. Das offizielle Blatt in Wilna berichtet über d! am 7. d. mit außerordentlichem Pomp dort begangene Feier d

von vornherein mäßig war und gegenwärtig nur zeitweise sich noch

Jahrestages der Kaiserlichen Krönung. Um 10 Uhr Vormittaßs!

ar und

| die Erlaubniß zu

Gumme, die

F sdienste abgehalten, | p ser. , gesungen wurde. aus: F

Auf Antrag des Präsidenten wz F

Mitglieden Y B E

zur Berichterstattung zu überweisen und den Beri e, ff selbst in den : j terstattung z \ ericht eventuell übe, E n Transparente mit

| Ausschriften.

Jhre Majestät die Königin reist heute Abend nah Schottland unt V

Woche in der Them F | | yon Volhynien, Podolien und der Ufkraîine,

I T ( e | diese Contribution vollends ruinirt werden. zösischen Auspizien eine mexikanische Anleihe in Paris abgeschlossen j

geben. Verwendet würde diese Anleihe werden: zur Befriedigunz F die Steuern zahlen, wird ihnen

lung der französischen Kriegskosten und“ zur Regelung der Staat: | | | quartierung , bis sie bezahlt haben.

ten Widderdampfer Mr. Lavid's- nicht- auslaufen zu lassen, bis di: F

| aus Oesterreich« macht, wie aus Wien, 19. S 7 | wird, eine niht durchgehends verbürgte Mittheilung von dem Jn-

i Heute in den Nad: F mittagsstunden hat der russische Gesandte; Herr von Budberg, den F

ben wird, is die Panzer-Fregatte »Magenta« im Hafen von Bre F

¿heim General-Gouverneur Murawiew feierlicher Gratulations- fand bei statt, zu dem sich außer den Spitzen der Militair - und apt irden Geistliche aller Bekenntnisse, polnische Edelleute, Bür- Givilde Deputationen aus verschiedenen Gegenden Litthauens "in Zahl eingefunden hatten. Von Depuútationen bäuerlicher

E den allein waren aus dem Kreise Oszmian 25 und aus Ge puvernement Wilna 29 gekommen, um Loyalitäts - Adressen den Kaiser zu überreihen und den General - Gouverneur um G bitten, Geldsammlungen zu patriotischen Zwecken eranstalten. Dic jüdische Gemeinde zu Oszmian überreichte durch

E , Deputation bereits eine von ihr zusammengebrachte namhafte p sie dem General-Gouverneur zu einem beliebigen patrio- Verfügung stellte. Jn den Kirchen aller Bekennt- großem Zudrange von Andächtigen solenne Dank- bei denen die National-Hymne »Gott erhalte Des Abénds war M A ter ‘Theater, das in allen seinen Räumen überfüllt war. Auch hier GUN 2 T ilmmiges Verlangen des Publifkums«, wie das amtliche p wiederholt die Nationalhymne gesungen. Die Stadt war [bst in den entlegensten Straßen auf's prächtigste erleuchtet. Ueberall sah dem Namenszuge des Kaisers und patriotischen Das amtlihe Blatt \chließt seinen Bericht : » Die anze Bevölkerung der Stadt nahm an dem Feste den innigsten Antheil. Zahlreiche Volkshaufen füllten die Plähe und Straßen und der allgemeine Jubel endete erst lange nach Mitternacht. « Der »Czas« giebt die Gesammtzahl der wegen Begünstigung der Insurrection oder unmittelbarer Betheiligung an derselben seitens ihrer Besißer von der russischen Regierung unter Sequester gestellten adligen Güter in den fünf a js E A L Durch eine Verordnung de neral- neur

t S : Generals Annenkoff, ist

den Gutsbesigern in den genannten Gouvernements eine Contribution

tischen Qwecke zur nisse wurden unter

| im Betrage von 10 pCt. des Reinertrages ibrer Güter auferlegt wor-

Der pariser Berichterstatter der »Morning Post« wiederholt | den, durch welche die durch

daß Erzherzog Max die mexikanische Kaiserkrone bestimmt angenom: j sachten Kosten gedeckt werden sollen.

“e 2 ' drei Gouvernements sind angewiesen , die Demgemäß werden 25,000 Mam F

GFranzosen in Mexiko bleiben, bis der neue Monarch die nöthigen jeden einzelnen Besizer festzustellen.

Vom 1. Janux |

1864 angefangen, sei Mexiko verpflichtet, die Kosten der französischn F lichen Leistungen zur

Grankreich übernehme übrigens fein F

die Unterdrückung der Jnsurrection verur- Die Verwaltungs - Chefs der Reinerträge der einzelnen den Betrag der Contribution für

Der größte Theil der dürch die Abgaben an die revolutionaire Regierung und durch die außerordent- Unterstüßung der Sutton M o

i enommenen polnischen Gutsbesißer wird dux

kak j Die exekutivische Beitreibung der rückständigen Staatssteuern hat in vielen Kreisen

Güter zu ermitteln und danach

des Königreichs Polen bereits begonnen. Fliegende Militair-Kolon-

1 zieben von Ort zu Ort und wo die Einwohner nicht freiwillig nen zes d so viel baares Geld, als A y L S i ; Geld nicht vor- beträgt, mit Gewalt weggenommen, und ist baares Geld 1 A

6 Halten sie auf ihre Kosten so lange militairische Ein- M 0 j! A Die Steuern werden MON

: ; ; n, \ der ganzen Gemeinde nit von einzelnen Einwohnern, sondern von der zen ( beigetrieben. ‘Viele Gemeinden zahlen sofort beim Einrücken der Erecutionstruppen. Jn Warschau wird die cexekutivische Beitreibung der Steuern in diesen Tagen beginnen e A Scui an

Der Petersburger Berichterstatter der »GWenerat - K i n E A 15. September, berichtet

if ‘te j : »Tndépendance«/, halte der russischen Antworten. Die Angabe der N daß die Noten auf Reformen hinwiesen, sei eine irrige. Ohne s bekannten \echs Punkte ausdrülich zu erwähnen, scheine die Ank-

| wort von der Voraussezung auszugehen, daß die früberen, den

Punkten im Wesentlichen zustimmenden Erklärungen Rußlands als ia e zu betrachten seien j sie spreche zugleich das A dauern aus, daß sih die Hoffnungen G ort\chafkoff s auf 4 f deihliches Resultat der Diskussionen nicht erfüllt hätten, un h die Divergenz der Ansichten zwischen den drei Mächten und A land ungehoben geblieben wäre. Eine weitere Fortseßung der Dis-

| fussion erscheine überflüssig, und übernehme Rußland die Verant-

wortlichkeit für seine Haltung.

S n und Norwegen- / ber, Q REEE - Ausschuß hat jüngst seine Vorschläge zu einem neuen Geseze über die Privat-Banken vorgelegt, welche HOMY ge daß namentli diejenigen Privat-Banken, welche Zettel - Emission f recht haben, einer gewissen Controle von Seiten der Regierung un- terworfen werden sollen. Uebrigens wird es nicht für richtig E sehen, das Recht, Banken zu errichten , zu beschränken y sondern / wird der Regierung überlassen , in jedem gegebenen Falle zu ent- heiden, in wie weit eine beabsichtigte Bank irgend einen Nußen

stiften kann oder nicht.

Stockholm, 11. Septem-

â arf. Kopenhagen, 14. September. König Georg und M Bais, iti, Christian zu Dänemark, haben bt) da eine Akte unterzeichnet, in welcher die Erbfolge im Da! ien Hause so geordnet wird, daß König Georg's jüngere Brüder un ihre Linien ihm und seiner Linie vorangehen sollen,

| französischen Einflusse in Mexiko entgegenarbeite.

1899

Prinz Christian und König Georg sind vorgestern nah dem Schleswigschen abgereist, wo der Prinz der Truppen-Concentration an der Dannevirke beizuwohnen gedenkt. König Georg wird -hier am Donnerstag (17.) zurüerwartet und wird noch an demselben Tage über Stettin nah St. Petersburg, und von da über Brüssel, London, Paris und Toulon nah Athen abreisen.

General-Leutenant de Meza is (an des verstorbenen Erbprinzen Ferdinand Stelle) zum kommandirenden General im ersten General- Kommando - Distrikt (Seeland und die kleineren dänischen Juseln, mit Ausnahme Fühnens, Hauptquartier Kopenhagen) ernaunt; -an seine Stelle tritt als fommandirender General für den zweiten General - Kommando - Distrikt (Fühnen , Jütland, Schleswig, Hauptquartier Flensburg) der bisherige Kriegs - Minister, General- Lieutenant Thestrup.

Amerika. New-York, 3. September. Entscheidendes aus irgend einem Theile des ausgedehnten Kriegs\schauplayzes is} heute nicht zu melden. Fort Sumterx hat sich noch immer nicht ergeben, die Situation vor Charleston is} die alte und die Beschießung der Stadt war eingestellt worden. Was leßtere betrifft, erklärt Beäu- regard offiziell, die Ankündigung General Gilmore's, daß die Stadt bombardirt werden solle, sei ihm ohne jedwede Unterschrift zugeschickt worden, und 2 Stunden nach Empfang derselben, um 2 Uhr näch Mitternacht, scien die ersten Brandkugeln in die Stadt geslogen. Gegen diesen Modus, aber niht gegen das Bombardement als sol- hes, glaube er im Namen der Menschlichkeit protestiren zu müssen. Südstaatlichen Angaben zufolge war am 26sten ein neuer Angriff auf Fort Wagner kräftig abgeschlagen worden. Ueber Lee sind die alten Gerüchte in Umlauf, daß er eine Bewegung, um Meade in der Flanke anzugreifen, vorbexeite. . Eine be- deutende Truppenmacht der Konföderirten {teht nördlich vom Rappahannock, unterhalb Friedrihs8burgs, und ihre Ka- vallerie hat verschiedene Demonstrationen längs des Potomacs ge- macht. Von New-Orleans seht sich demnächst eine Flotte in Be- wegung; ob gegen Mobile oder Texas is unbestimmt. General Blunt war am 283. ult. über den Arkansas gegangen und wurde angeblih am 28. mit einem Verluste von 3000 Mann geschlagen. Rosenkranz hatte seinerscits am 30. den Tennesseefluß auf 4 Punkten überschritten, ohne daß ihm der Feind den Uebergang wesentlich streitig gemacht hätte. Burnside steht vor Kingstown und bereitet alles zum Angriff dieser Stadt vor, während Genéral Lane eine starke Armee in Kansas organisirt und General Price mit 25,000 Mann Konföderirter bei Bayou Metarie am weißen Flusse stehen soll. Meade hatte 6 Deserteure, meist Stell- vertreter für Konscribirte, ershießen lassen. General Pembertons Tod bestätigt sich. Die angebliche Prokla- mation des Südstaaten-Präsidenten behufs Einreihung von 500,000 Neger war noch nicht erschienen, dagegen wird mit Bestimmtheit versichert, daß in Richmond, nach einer mit den verschiedenen Staaten- Gouverneuren gepflogenen Konferenz der Beschluß gefaßt worden sti; 400,000 Neger ins Feld rücen zu lassen. Die republikanische Staats- Convention in New - York hat die Erklärung abgegeben , daß den Nebellen keine Friedensanträge gemacht und keinerlei Trennungs- vorschlägen Gehör gegeben werden dürfe. Sie verspricht der Regie- rung die fräftigste Unterstühung der republikanischen Partei und hält an der Emancipationspolitik fest. Lehteres thut auch Prásident Lincoln in einem an diese Convention gerichteten Schreiben. Einen Kompromiß, der die Union nicht in Frage stelle, halte er gegemwär- tig úoh für unmöglih. Denn Friedensunterhandlungen ließen sich nur mit der Armee der Rebellen oder mit dem Volke des Südens anknüpfen, und noch seien von den Führern, seines Wissens, keinerlei Friedensanträge gestellt worden. Wenn solche ers gemacht würden, dann würden sie weder unbedingt verworfen noch geheim gehalten werden. Und ferner schreibt er: »Die Emancipations-Proclamation ist constitutionell. J sie geschgültig, dann kann sie nicht widerrufen werden, und ist sie ungültig, dann bedarf es keiner Widerrufung. Dér Krieg macht seit der Veröffentlihung der Proclamation eben so günstige Fortschritte als früher. Der Friede scheint nicht mehr #o entfernt als ehedem, aber troßdem dürfen wir nicht sanguinish einen \chnellen Triumph erwarten, sondern nüchtern und rührig fortarbei- ten im festen Vertrauen auf Gottes gerechte Entscheidung«. Die Staatsconvention in Missouri dringt darauf, daß die Regierung dem Mr. Hunter (gegen- wärtig in Paris) werde, so hieß es, als Gesandter des Südens nah Mexiko gehen, um die Anerkennung des neuen Kaiserreiches zu Über- bringen und für die Anerkennung der Conföderation von mexifkani- scher Seite zu wirken. Jm Staate Ohio ist die Losaushebung bis auf Weiteres eingestellt worden. Jn New-York haben die Deutschen gegen dieselbe abermals ein Meeting abgehalten, und {hon heißt es, daß das Ergebniß derselben in allen Ost- und Mittelstaaten ein sehr unbefriedigendes sein , daß die Loosaushebung in New-York dem Staate kaum 2000 Soldaten liefern werde. Finanzsecretair Ehtrse hat den Banken von New-York, Boston und Philadelphia den Vor- {lag gemacht , ihm 50 Mill. Doll. gegen 5prozentige Zinsen s November vorzuschießen, wo er sie in Schahnoten zurüzahlen werde.