1863 / 219 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

4 1908

Ministerium der geistlihen , Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Die Berufung des Gymnasiallehrers Dr. Hoche in Weßlar als Oberlehrer an das Gymnasium in Wesel ist genehmigt worden.

Finanz - Ministerium.

Bei der heute beendigten Ziehung der 3. Klasse 128. König- licher Klassen-Lotterie fielen 2 Gewinne zu 2000 Thlr. auf Nr. 50,899 und 77,085. 1 Gewinn von 1000 Tblr. fiel auf Nr. 63,351. 1 Ge- winn von 600 Tblr. auf Nr. 72,365. 2 Gewinne zu 300 Thlr. fielen auf Nr. 47,367 und 61,041 und 9 Gewinne zu 100 Thlr. auf Nr. 23,255. 90,956. 43,561. 44,063. 60,086. 60,983, 72,640. 73/985 und 92,890,

Berlin, den 17. September 1863.

Königliche General-Lotterie-Direction

Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Finanz-Minister von Bodelschwingh, nah der Provinz Westfalen.

metranntmaMBGun 4g.

&ür diejenigen hiesigen Lehrer, welche sich in einzelnen Lehrfächern fort- zubilden wünschen , wird in dem bevorstehenden Winterhalbjahr , und zwar vom 16. Oktober d. Js. ab, Freitags von 5 bis 7 Uhr Abends ein Lehr- kursus abgehalten werden, in welchem

1) der Seminar-Direktor Thilo über die Behandlung des Religionsunter-

richts in den Elementarschulen, i

2) der Seminarlehrer Seidel über die elementare Behandlung geometri- scher Aufgaben Vorträge halten werden.

Diejenigen Lehrer, weiche an diesem Lehrkursus Theil zu nehmen beab- sichtigen, haben sih am Mittwoch, den 14. Oktober d. Js., zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittags bei dem Herrn Seminar-Direktor Thilo (Oranienburger- straße Nr. 29) parsönlih zu melden. j

Die Theilnahme erfolgt unentgeltlich.

Berlin, den 14. September 1863.

Königliches Schul - Kollegium der Provinz Brandenburg. Reichenau.

N ichtamtlicbes.

Preußen. Danzig, 16. September. Die Fregatte »Gefion«

befindet sich vor Oxhöft, um eine wiederholte Schießübung abzuhalten. D. D

Hannover, 16. September. Die »N. Hannov. A ent- hâlt folgende Berichtigung: Die »Berliner Börsenzeitung« theilt mit, daß von Seiten Hannovers der preußisch - französische Handelsvertrag nunmehr definitiv abgelehnt sei. Diese Mittheilung is durchaus unbegründet. Die Königliche Regierung hat neuerdings fkeinerlci Erklärung in der Zoll- und Handelssache abgegeben, durch welche ihre in den bekannten Aeußerungen klar dargelegte Stellung irgend verändert worden wäre.

Sachsen. Dresden, 16. September. Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin von Chartres sind heute früh nah Prag abgereist. (Dr. J.)

Eisenach, 15. September. Jhre Königliche Hoheiten der Großherzog und die Frau Großherzogin sind, nebst den beiden Prinzessinnen Töchtern, heute von Wilhelmsthal nach den Besitzungen der Frau Großherzogin in Schlesien und Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog nach dem Seebad Scheveningen abgereist. (Leipz. Ztg.)

Baden. Baden, 16. September. J hre Majestät die Königin Augusta hat Se. Königliche Hoheit den Großherzog und die Großherzogin, welche seit S Tagen Schloß Eberstein bewoh- nen, daselbst besucht. Jhre Majestät haben den Besuch Sr. König- lichen Hoheit des Prinzen und der Prinzessin Oskar von Schweden empfangen. Se. Majestät der König der Niederlande is nah dem Haag gereist.

Württemberg. Stuttgart, 15. September. Nach dem heutigen Bülletin hat das Befinden Sr. Majestät des Königs Fort- schritte zum Bessern gemacht, auch war die Nacht besser. Nächstes Bülletin übermorgen.

Desterreich. Wien, 16. September. Die » Gencral- Korrespondenz aus Oesterreich« erklärt die Meldung des »Memorial diplomatique« , daß Graf Rechberg der dänischen Regierung vor Kurzem neue Eröffnungen gemacht und Konferenzen zwischen Oester- reih, Preußen und Dänemark vorgeschlagen habe, für gänzlih un- begründet, und fügt hinzu, daß eine Vermittelung zur Abwendung der beschlossenen Bundesexecution im gegemwvärtigen Stadium der

i a: Oen: 15. September. in Begleitung seiner Familie der Enthüllung des Ae) van Artevelde's in Gent beigewohnt. ‘ün deiuselben Tage Jakob die »internationale Gesellschaft zur Förderung der sozialen Wi schaften« ihren diesjährigen Kongreß in Gent eröffnet. (Köln fen:

Großbritannien und Jrland. London 15. S D) Im Laufe des beutigen Tages sind ebenen L STET Zt gen Lages sind von verschiedenen \chotti; Eisenbahnen Berichte eingetroffen , daß die Reise Jhrer M (hen der Königin ohne Unfall und unnöthigen Aufenthalt vor b

Prinz Ludwig von Hessen sammt Gemabhlin sind gf Morgens y über Dover kommend, hier eingetroffen. Sie siegen L e SCS +78 Palace ab und segen heute Abend ihre Reise nach Bal,

Schottische Blätter melden den Tod Dundas.

Jm Arsenal von Woolwich werden gegenwärtig Versuche mit alten gegossenen Kanonen angestellt , die nah Capitain Pallis , Plan modernisirt worden sind. Die Methode besteht darin f man einen Theil der inneren Rinde des Metalls von den alte l cchügen los\hält und sic durch cine zähere Me fon A |UB 1d nd fie durch eine zähere Metallcomposition euseht Er behauptet nämlich, daß nur ein kleiner Theil des Rohrdur. méessers dem Drucke des explodirenden Pulvers zu widerstehen brauche und daß die ganze {were Metallmasse überflüssig wäre, wenn f nicht zur Milderung des Rükpralls diente. Die ersten Versuche V seinen dergestalt verbesserten altmodischen Kanonen sollen sehr günsti ausgefallen sein. : y

16. September. Die amtliche »London Gazette« veröffentlicht Earl Russell's Note an Rußland vom 11. August. 4 J Frankreich. Paris, 15. September. Der Minister des Innern hat an die Präfekten cin Rundschreiben gerichtet, worin er ftc auffordert, in den Ackerbau- wie in den Fabrik - Distrikten mehr zur Förderung der Vereine für gegenseitige Hülfe zu thun. Diese Einrichtung habe bei Weitem noch nicht die Verbreitung gefunden, die sie verdiene, obwohl in einigen Departements, wie in dem des Jura, allerdings 300 solcher Vereine unter der Aerbaubevölkerung bestehen. Jn den Fabrik-Distrikten stoße man häufig auf Widerstand bei den Stadtvorständen, welche die Unmöglichkeit vorschüßten, den Verpflichtungen von Art. 9 des Dekretes vom 7. September 1852 nachzukommen; aber durch Dekret vom 2. Juli 1855 werde der Práâ- fekt in solchen Fällen beauftragt, die Unterstühung des Staates in Anspruch zu nehmen, wenn es sich, um Stiftung folcher Hülfsvereine handle, so daß es jezt bloß auf den guten Willen ankomme. Diesen anzufeuern, sollen die Präfekten sih angelegen sein lassen.

Der Herzog von Montebello tritt seine Urlaubsreise erst an, wenn der Kaiser Alexander, der von Finnland noch einmal nat Petersburg zurückehrt, nach der Krim abgereist ist. _ SHtasien. Turin, 13. September. Nicht allein Unteritalien hat seine Briganten ; auch die nächsten Umgebungen der »provisori- schen « Hauptstadt Turin sind wieder einmal so unsicher, wie etwa vor drei Jahren, nah Beendigung des Krieges und Entlassung der Greiwilligen. Am Sten, dem Tage der Kirchweihe von Superga, wurden die von hier dahinziehenden Krämer unterwegs Überfallen, rein ausgeplündert, mißhandelt und sogar schwer verwundet. Die heutige »Armonia« behauptet , wohl übertrieben , die in der Um- gebung von Turin wegelagernde Bande belaufe \i{ch auf 200 Ju- dividuen, die in Compagnicen abgetheilt, auf die Signale der Trom- pete bald angreifen, bald fliehen; bald sih vereinigen, bald ausein- anderstieben. Die »Gaz. del popolos« klagt über die Unzulänglichkeit des Sicherheitspersonals und den Widerwillen, den taugliche Leute haben, demselben beizutreten. Dieser Widerwille ist aber schr erflär- lich, wenn man täglich sicht, wie bei einem Konflikt zwischen einem Ruhestörer oder gar Verbrecher und einem Agenten der öffentlichen Sicherheit, das souveraine Volk stets Partei für den Ersteren nimmt und der Diener der Polizei noch Gott danken fann, wenn erx un- geschlagen davon kommt.

_— 15. September. Heute hat ein Theil der Briganten aus der Basilicata in Folge des ihnen gewährten freien Geleits den An- fang damit gemacht, sih den Behörden zu stellen. Es befindet si unter ihnen der Bandenführer Tinna. Man erwartet, daf: sich mor- gen noch viele andere stellen werden,

Türkei. Fürst Kusa hatte am 13. September zu Bukarest an Stelle der alten Fahnen, welche in seinen Augen an den frühe- ren getrennten Zustand der Donau - Fürstenthümer erinnerten , neue Fahnen an das Heer vertheilt. Die bei dieser Gelegenheit von dem Gürsten gehaltene Rede ward von den Truppen und der anwesenden Volksmenge mit Beifallsbezeigungen aufgenommen.

__PWutar ch 15. September. früh auf seinem Wege nah der Krim durch Giurgewo gekommen. Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. Septem- ber. Ein Allerhöchstes Reskript an den General der Jnfanteric Murawjew vom 11. September lautet :

Michael Nikolajewitsch! Vor vier Monaten berief Ich Sie zur Ver- waltung des ausgedehnten Landes , wo der Aufstand seit langer Zeit durch die verbrecherischen Jntriguen eines Theils der örtlichen Bevölkerung vor-

Gestern hat der Könj

des Vice-Admirals Henry

Angelegenheit von deutscher Seite kaum mehr ausgehen könne.

bereitet, die Grundlagen der bürgerliche Ordnung erschüttert, alle Zweige

Großfürst Konstantin ist gestern -

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der Verwaltung desorganisirt und eine lange Reihe blutiger Kämpfe hervor- erufen hatte. Troß Jhrer durch vieljährige dienstlihe Mühwaltungen zerrütteten Gesundheit und die ganze Schwere der Jhnen bevor- stehenden Pflichten vollständig _erkennend, nadmen Sie mit musterhafter Selbstaufopferung die Ihnen übertragene Bestimmung an. Durch uner- müdliche Thätigkeit und energische Maßnahmen gelangten Sie bald zu er- wünschten Erfolgen: 1n dem größten Theile des Jhnen anvertrauten Lan- des is die Ordnung bereits wieder hergestellt ; in den übrigen Theilen fehrt sie allmälig ein. Dank TJhren Anstrengungen ist die Zeit nahe, wo man, ohne zu bedauerlichen Maßregeln der Strenge Zuflucht zu nehmen, zu der definitiven Befestigung der öffentlichen Ruhe im Lande wird schreiten und die allgemeinen Grundsäße der bürgerlichen Verwaltung in ihrer ganzen Kraft wieder einführen können. Jn der Anerkennung Meiner aufrichtigen Erkenntlichkeit für Jhre stäte und unbedingte Bereitwilligkeit, ih dem Besten des Vaterlandes zu opfern, ernenne ich Sie zum Ritter des Ordens des heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen, dessen Insignien Tch hier beilege, und mit besonderem Wohlwollen bleibe Jch Jhnen unab- Tnderlih wohlgewogen. (R. J) Von der polnishen Grenze, 15. September, wird der »Ostsce-Zeitung« berichtet : Der nach Paris geflüchtete Jnsur- enten-Chef Taczanowsfi hat bei seinen früheren Untergebenen fein freundliches Andenken zurückgelassen. Ueber die Todesurtheile, die Taczanowski an wehrlosen Einwohnern besonders deutschen Kolo- nisten, die ihm als Gegner der Revolution und als Russenfreunde de- nunzirt waren, hat vollstrecken lassen, habe ih schon früher berichtet. T hatte die Zahl derselben, so weit sie mir bekannt geworden waren, auf 15 angegeben. Ein Pole, der längere Zeit unter Tacza- nowsfi als Jnsurgent gekämpft hat, versichert mir, daß die Zahl der von Taczanowski gegen sogenannte » Verräther « verhängten Todes- urtheile nicht mit 100 zu hoch angegeben wird. Nicht geringer ist die Zahl der Unglücklichen , die dieser Insurgentenchef aufs Grau- samste durhprügeln ließ. Selbst den niederen Ständen angehörige Frauen wurden auf Befchl desselben öffentlich ausgepeitsht. Und alle diese sheußlichhen Barbareien wurden im Namen der Civilisation und der Freiheit verübt. Jn einem vom Jnsurgentenführer Ko- pernicki an die Kriegsabtheilung der »Nationalregierung-« über das Treffen bei Kurzyna und Zdrowo erstatteten amtlichen Rapport | wird die Gesammtstärke des ehemaligen, aus zwei Regimentern be- stehenden Taczanowsfkischen Reitercorps auf 640 Mann angegeben. Tch führe das als Beweis der fabelhaften Uebertreibungen der pol- nischen und mancher deutschen Blätter an, welche die Stärke dieses Corps auf 2000 Mann angegeben hatten. Außer dem Taczanowsfi- hen Reitercorps waren bei dem genannten Tressen 242 Schützen und 160 Sensenmänner engagirt , so daß die Gesammtstärke der Insurgenten 1042 Mann betrug. | i Aus Warschau, 14. September, wird demselben Blatte mit- getheilt: Der stellvertretende Statthalter Graf Berg scheint den Grundsaß angenommen zu haben, gerade dasjenige mit Kraft durch- zuführen, was die sogenannte National-Regierung verbietet sofern die Ausführung nicht von dem Willen der unter dem Terrorismus der lehteren stehenden Polen abhängig, oder doch durch militairische Maßregeln ausführbar ist. So wird die angedrohte Requisition der | Fourage, welche zu liefern die National - Regierung verboten hatte, unfehlbar zur Ausführung kommen, nicht nur weil es damit ernst | gemeint ist, sondern auch weil diese Maßregel von der Mehrzahl der Gutsbesißer als ein Rettungsmittel ihres Eigenthums aus den Klauen der Znsurgenten angesehen wird, indem fie auf diese Weise ihre Abgaben los werden und nebenbei einen Theil baares Geld von der legiiimen Regierung erhalten. Ebenso hatte die revolutio- | naire Regierung das schon im vorigen Jahre gemeldete Niederreißen der von der Regierung zur Verbreiterung der Krakauer Vorstadt bestimmten Häuser (wo diese unweit der Post T0 nact, Da D

Verkehr dort oftmals stockt und woselbst 1561 zwei Mal Krawalle | vorkamen) untersagt, und bisher haben keine Arbeiter an das Niederreißen der leer stehenden Häuser gehen wollen. Jeßt wird es durch Sappeure und Pioniere ausgeführt werden, und wenn damit einmal der Anfang gemacht is, finden sich auch Leute, die gerne etwas verdienen wollen, ehe der Winter kommt, zumal die vielen Bauten zu Ende gehen. An der Ausführung der vom | Ober - Polizeimeister nah der Abreise des Großfürsten - Statthalter am 9. angeordneten Vorbereitungen zur allgemeinen Haussuchung, welche vom 16. ab stattfinden soll, wird allerwärts fleißig gearbeitet, | und wir sehen auch hier, daß ernst gemeinte Vorschriften ernstlich genommen und befolgt werden. Ob man aber seitens der russischen Regierung mit dieser Maßregel nach einer Vorherverkündigung von | 7 Tagen den beabsichtigten Zweck: Entdeckungen zu machen, erreichen wird, is eine andere Frage; denn die sich s{huldig Fühlenden werden gewiß ihre Sicherheitsmaßregeln getroffen oder vorher Warschau ver- lassen haben. Vor einigen Tagen soll im Lublinschen abermals ein blutiges Gefeht vorgefallen sein, welches zum Schaden der Jnsur- genten aus\{lug. Es is unmöglich, daß so fortwährende bedeutende Verluste den Aufstand nicht {chwächen sollten, wenn auch Hunderte armer verblendeter Posener und Galizianer wöchentlich herankamen, so vermögen sie den Verlust von Tausenden der Insurgenten nicht auszugleichen, denn von hier aus finden die Aufständischen nur noh schwache Unterstüßung an Mannschaften. Der General b Direktor | der Regierungs-Kommission des Geistlichen und des Unterrichts von

| und der fünfte. ein Jude,

| Îllinois einzustellen.

| Miliz, zu seiner Verfügung, um die britischen J | Provinzen Auckland und Taramaki zu s{üßhen.

Krzywii ist von seiner längeren Urlaubsreise zurückgekehrt; ob ihm aber die hiesigen Studirenden nach den bald zu Ende gehenden Ferien auch folgen werden, ist sehr zu' bezweifeln, denn die meisten derselben sollen sich bei den Jnsurgenten befinden.

cchweden und Norwegen. Stockholm, 13. Septem-" ber. Mit Ausnahme des Bürgerstandes hat sich der Reichstag für die Beibehaltung des Königlichen Prüfungsrechts für die Errichtung neuer zettelemittirender Banken erklärt. (H. B. H.)

Dánemark. Kopenhagen, 15. September. Zwischen Dänemark und Venezuela ist am 10. August ein Handels- und Schifffahrts-Vertrag abgeschlossen worden.

Amerika. Der fkanadische Dampfer »North American« ist aus Quebec eingetroffen und bringt neuere New-Yorker Berichte, die bis zum 5. d. reihen. Die leßten Nachrichten aus Charleston waren vom 31. ult, Bis dorthin hatten die Belagerer keine wei- teren Fortschritte gemaht. Fort Sumter zeigte noch immer die föderalistische Flagge und war sogar neuerdings mit 4 Geschügen armirt worden. Gegen die Forts Moultrie und Wagner hatte eine Beschießung am 31. begonnen. Nach den Einen ohne sichtbares Resultat, während anderen Angaben zufolge die Panzerschiffe an den beiden genannten Forts unbelästigt vorbeigefahren waren und sich der Stadt genähert hatten. Jm Hafen sollen sie weiter auf kein mechanisches Hinderniß gestoßen sein. General Gilmore hatte den Feind auf seiner linken vorgeschobenen Flanke aus seinen Schügßenverstecken getrieben und bei dieser Gelegenheit 70 Ge- fangene gemacht. Die Beschießung der Stadt hatte er aus- geseßt. Briefe aus New-Orleans wiederholen, daß sich von da- selbst ein starkes Armee-Corps unter General Grant gegen Mobile in Bewegung seße und daß Admiral Farragut mit einem starken Geschwader sih bei dessen Operationen betheiligen werde. Einer an- deren, minder wahrscheinlichen Version zufolge is diese Expedition gegen Mexiko, resp. gegen Frankreih bestimmt. Ein 500 Mann starkes Corps der Konföderirten soll am 1. d. von Port Royal (Virginien) abgezogen sein, um unionistishe Schiffe auf dem Po- tomac abzufangen. Abtheilungen konföderirter Kavallerie ließen sich bei Mithias und an anderen am Potomac gelegenen Punkten er- blicken. Die Frage über die Verfassungsmäßigkeit der Loosaus- hebung wird demnächst prafktisch von den Gerichtshöfen entschieden werden müssen, da ein durchs Loos Ausgehobener sich an diese um Enthebung gewendet hat

Ueber die Erschießung von 5 Deserteuren des 118. Pennsylvania- Regiments finden wir in der »New - York Tribune« folgende Ein- zelnheiten: Sie waren allesammt Stellvertreter von Loosausgehobenen. Zwei von ihnen waren Katholiken , 2 waren deutsche Protestanten

Sie wurden gebunden auf den Richtplaß geführt, ihr Todeskampf dauerte nicht lange.

New - Yorker Privatbriefen zufolge, die an Londoner Kaufleute gerichtet waren , hatte sih die Regierung in Washington veranlaßt gefunden , die Loosaushebung nicht nur in Ohio , sondern auch in Ein Gleiches werde vielleicht betreffs Jndianas geschehen müssen, da der Widerstand der westlichen Staaten gar zu

| mächtig sei und der Regierung nicht allenthalben so viel Truppen

wie in New - York zu Gebote stehen , um die Conscription mit Ge-

| walt durchzuführen.

Nustralieu. Der »Melbourne-Argus« vom 25. Juli bringt eine Reihe von Nachrichten aus Neusceland , welche bestätigen, daß

| auf der Nordinsel ein sehr ernster Kampf mit den Eingebornen be-

vorstehe. General Cameron hat die Oberleitung aller militairischen

" Angelegenheiten Übernommen und es stehen gegenwärtig 5—6000 | Mann regulairer Truppen, abgeschen von den Freiwilligen und der

nteressen in den Er beabsichtigt, das Centrum des bevorstehenden Feldzuges in die Nähe von Auckland zu

verlegen, die Provinz. Taramaki aber vor der Hand zu räumen, mit | Ausnahme der Städte Neu-Plymouth und Wangami und der befestig- "ten Stellung bei Tataramaika.

An der Spitze der aufständischen Eingebornen steht der mächtige Stamm der Waikatos , welcher eine wichtige strategische Position an der Straße zwischen Auckland und New- Plymouth besetzt hielt. Den lehten auf telegraphischem Wege von Syd-

ney nah Auckland gelangten Nachrichten zufolge hatte noch kein Kampf

stattgefunden. Die Waikatos befestigten ihre Stellung. AusTaramaki wird gemeldet, daß die Eingebornen die Verschanzungen von Tataramaika bedrohten. Gouverneur Grey hatte eine Proclamation erlassen,

| worin er die Maoris auffordert, ihre Waffen niederzulegen und der

Königin den Eid der Treue zu {wören. Auch verordnete er, daß

alle nah Einbruch der Dunkelheit auf der Straße befindlichen Ein-

gebornen festgenommen werden sollen. : |

Der »Melbourne-Argus« vom 25. Juli bringt Nachrichten aus Auland (Neuseeland) vom 14. Juli , denenzufolge die kriegerischen Waikatos , nachdem General Cameron , dem von ihm entworfenen Plane gemäß, alle seine Truppen bis auf die Garnison aus Tara- maki zurückgezogen hatte, 5000 Mann stark im Felde erschienen waren, selbs Auckland bedrohten und si eines englischen Schooners bemächtigt hatten, auf dem sie prahlerisch mit der aufgezogenen Flagge des Wiremu Kingi an dem Regierungsgebäude vorbeigefah-