1863 / 268 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nayhauß -Cormons zu Nieder - Baumgarten im Kreise Bolken- hayn, zur Lnlegung des ihm verliehenen Johanniter-Malteser-Ordens dem Dirékt:or der Rheinischen Provinzial - Feuer - Societät, Freiherrn Waldbott von Bassenheim-Bornheim zu Coblenz, zur An- legung des von Sr. Heiligkeit dem Papste ihm verliehenen Com- mandeurkreuzes des St. Gregorius - Ordens, dem Brand - Direktor Scabell zu Berlin, zur Anlegung des von des Königs von Schwe- den und ‘Norwegen Majestät ibm verliehenen Ritterkreuzes des Wasa- Ordens und der Frau Gräfin Eleonore Henckel vo n Donners- marck, gebornen Gräfin Frankenberg zu. Kaulwiß im Kreise Namslau, zur Aulegung des von der Kaiserin Caroline Auguste von Oesterreich Majestät ihr verliehenen Stern-Kreuz-Ordens, die Erlaub- zu ertbeilen. :

Personal - Veränderungen. L. Jn der Armee. Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c. A. Ernennungen, Veföürderungen und Verseßungen,

Den Z. November.

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A SOnrent Iul Da :

in da D. Oftpreuß. In}, Regt. Nr, 41, v. Oidtmann, Hauptm. vom Brandenb. Jäger - Bat, Nr. 3, unter Entbindung von dem Kommdo. als U S 24+ Sa C adi p L q R G 2 7 Adjutant der Inspection der Jäger und Schüßen und unter Ernennung

L L. é S o . n S t L _ p " zum Comp. Cbef, in das Westfal. Jäger-Bat. Nr. 7, v. Stülpnagel, |

t vom Garde-Schüße-Bat., unter Beförderung zum Hauptm. und in dem Kommdo. als Adjutant bei der Inspection der Jäger in das Brandenburg. Jäger-Bat. Nr. 3 rverseht. v. S kof h,

Den Z. November.

t vom {. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, in das Rhein.

3. Abschiedöbewilligungen 2.

5. November.

v. Hüls, Hauptm. und Comp. Chef vom Westfäl. Jäger-Bat. Nr. 7, |

G orf D : Ropli 4 4 O T5112 d t Oberst a. D., in Berlin, zuleßt Jnspizient der Waffen

n, mit seiner Vension und seiner bisberigen Unif. zur Dis- |

da E A ] F A 24 j T "4 : | _Swesfel, Lt... a. D. zulegt Wachtmeister im vartschaft auf eine Sec. Lts. Stelle bei

7. November.

, Rittrmiistr. vom Regt. der Gardes du h C

ats. Unif. und Vension der “Abschied bewilliát.

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D. Landw. Regts.

5. Gren. Regts. echt von Preußen). D 47

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nige, Ober-Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik zu Erfürt mit Pen- ben nadgerudten Rubestand verseßt. Doering, Volkenborn,

teren zu Dber - Büdsenmadern ernannt ; e

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a E üd ersierer bei der Gewehr- - e ad G É ¿8 ‘s e - "a ion zu Sömmerda und leßterer bei der Gewebrfabrif in wr Turn 45A p c s a L E i: —DperpuMenmadcher bei der Gewehrfabrik in

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Gewehrfabrik in Danzia

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Ix, fim der Marine.

Mgrine-Aerzte.

tagsfsißung is ausgefallen.

BVfkfampäümachung.

Die chirurgische Klinik in dem Königlichen Klinikum straße Nr. 6, wird für das bevorstehende Wintersemester- am 19t d, M. eröffnet. Kranke, zu deren Heilung chirurgische Hülfe n tb. wendig ist, können sich daselbst täglich Mittags von 1—3 Uhr d p den. Bedürftige Kranke erhalten außer freier Behandlung auch frei Arzenei, Die Anmeldung zur Aufnahme dringender Krankheitsfälle wird von den in der Anstalt wohnenden Assistenz-Aerzten zu lber Zeit entgegengenommen. Diejenigen Kranken, welche eine une t. geltliche Aufnahme nachsuchen wollen, haben sich zuvor bei E Unterzeichneten \christlich zu melden. Privatkranke können gegen Be. zahlung der reglementsmäßigen Kurkosten aufgenommen werden "H weit die Räumlichkeit es gestattet. M

Berlin, den 13. November 1863.

L Dr, D Lanaecubed, Geheimer Medizinal - Rath und Professor, Direktor des Königlichen Klinikums, i Sommerstraße Nr. 4.

Ziegel

Ik ichtamtlichþ es.

: Preußen. Berlin, 14. November. Seine Majestät der König empfingen heute den Vorsißenden des Staatsministe- riums und die Vorträge des Militair- und des Civil - Kabinets Außerdem nahmen Allerhöchstdieselben im Beisein des Konimandan: ten, General - Lieutenants v. Alvensleben 1, die Meldungen dés General - Majors Synold v. Schüz, des Oberst Hurrelbrink, Des Major v, Dassel und des Prinzen Karl zu Hohenzollern-Sigmarin- gen Hoheit entgegen. M i :

Se, Mazestät dinirten bei Jhrer Kaiserlihen Hoheit der Frau Großfürstin Helene von Rußland. T N In der heutigen (9.) Sißung des Abgeordnetenhauses legte der Handels-Minister, Graf Jhenplih, das Geseh über die Ver- bütung des Zusammenstoßes der Seeschiffe auf hoher See nebst einer Denkschrift und den Motiven zur Berathung vor. Dieselbe wird der Kommission für Handel und Gewerbe überwiesen. Dann theilte der Prâsi- dent das Resultat der Konstituirung der Kommissionen mit, worauf das Haus in die Tagesordnung eintrat. Die Berathung des Antrages des Abg. Löwe (Bochum) wegen der Einstellung der gegen die Abgg. Barre und Dr. Frese (Minden) s{webenden Untersuchung. Der Antrag

des Abg. v. Hennig dahin gehend: »Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen : 1) Qu Grund Les Qiriitels 84 ‘der Ver- fassung beschließt das Haus der Abgeordneten, daß das nah der Anklage voin 9. Oktober 1863 ‘gegen die Abgg. Barre und Dr. Frese bei dem Königl. Kreisgericht in Lübbecke anhängige Sttcfveefabren sür die Dauer der gegenwärtigen Sißungsperiode aufgehoben ; 2) das Präsidium wird ‘beauftragt, diesen Beschluß der Staatsregierung mitzutheilen « wird mit großer Majorität angenommen ( dagegen die Konservativen und cin Theil der Katholiken). Dann folgen Wablprüfungen. i f | __ Erkelenz, 12. November. Bei der Nachwahl im Wahlbezirke Geilenkirhen-Heinsberg-Erkelenz wurde gewählt: Ofterrath, Ober- Regierungsrath zu Minden, mit 235 Stimmen. H

Ee. P etmold, 10. November. Der Landtag des Für- stentbums Lippe, älterer Linie, ist auf den 7, Dezember einberufen. Bereits sind den Abgeordneten die Einberufungs - Schreiben nebst den landesherrlichen Propositionen zugegangen. Unter den lehteren befindet sich auch eine bezüglich des Entwurfs eines Gesetzes, betref- fend die Einführung des allgemeinen deutschen Handels - Geseß-

buchs.

Frankfurt a. M., 12. November. Die heutige Bundes-

Württemberg. Stuttgart, 12. November. Ihre Ma-

, d " , , ¿ . . e Ô jestät die Königin der Niederlande is nah einem mehrwsöchi-

gen Aufenthalte heute von hier abgereist, um n Í zufebren. h gerei], ach dem Haag zurück

(St. A. f. W))

Desterreichh, Wien, 12. November.

Der Großfürst

Konstantin ist hier angekommen und wird i nach Karlsruhe begeben. H rd sich über Stuttgart

Das Herrenhaus hat das Darlehen von 20,000,000 Gulden

zur Linderung des Nothstandes in Ungarn bewilligt.

\Sroßbritannien und Frland. London, 12. November.

Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von

Ihre Kör ) ; reußen hat den Landsiß des Prinzen von Wales verlassen ‘und L ÁO seit ¡estern Nachmittag bei der Königin in Windsor,

Diesen Nachmittag hat ‘wieder ein Kabinetsrath “in Lord

Paslmerfton's Amtswohnung stattgefunden.

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A ie, mit d Marine-Aî

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Souveraine vom Kaiser die Einladung zum Kongresse erhalten haben,

Frankreich. Paris, 12. November. Die 20 Länder, deren ver »France« zufolge: England, Oesterreich; Rußland, Deutsch-

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(Bundestag), Preußen, Bayern , Hannover, Württemberg, Sachsen (Königreich), Jtalien, Spanien Rom, Türkei, Belgien, Oänemark, Schweden-Norwegen, Niederlande, Portugal, Griechen- sand und Schweiz. Die añ’ lehtere ergangene Einladung ist (wie der aus Bern mitgetheilte Text zeigt) mit der Anrede: »Très chers et grands amis! Alliés et Confédérées eingeleitet.

Oer Staatsrath hat bereits mehrere Geseßentwürfe fertig, welche den Uebelständen der allzu großen Centralisation der Staats - Ver- waltung abhelfen sollen. Daß dem Berg- und Hüttenwesen eine sreiere Bewegung gestattet werden soll , hatte die »France« bereits gemeldet. Heute sagt sie, auch die Mineralquellen würden der Aus®- heutung ganz freigegeben werden. Auch sollen die rein lokalen Angelegenheiten künftig den Gemeinden Und Departements UÜber- lassen bleiben und niht mehx den Jnjhtanzenzug nach Paris zu machen haben.

Die Wahl - Mandatsprüfung dauerte gestern in der sative fort. | 1

Durch Kaiserliches Dekret vom 7ten d. sind mehrfache Ordend®- Verleihungen des Marschalls Forey bestätigt worden. So haben mehrere mexikanische Generale, Obersten u. \. w. das Offizier- resp. Ritterkreuz der Ehrenlegion erhalten. |

Fürst de la Tour d'Auvergne ist hier angekommen und wird alsbald sich auf seinen Posten nach London begeben.

Der Minister des Auswärtigen fordert, wie die »France« mel- det, in seinem Budget-Entwurfe, daß die Gehälter des Botschafters in Madrid um 20,000 Fr., der Gesandten in Athen, im Haag und in München um je 5000, der Gesandten in Lissabon, Buenos-Ayres um je 10,000 Fr. erhöht werden. Auch für die Konsulate in fernen Weltgegenden und in England sollen Gehalts- Erhöhungen um 2- bis 5000 Fr. eintreten, Jn Suez und Tauris (Persien) sollen neue Konsulate errichtet und in Alexandria, wo

Legis-

12,000 Franzosen leben, dem General-Konsul ein Konsular-Richter |

beigegeben werden. Jm Ganzen, meint die »France«/ werde dadurch das Budget pro 1865 sich nur um 300,000 Fr. höher stellen, als 1864,

13... Nanemhep., Der - neueste Monatsbericht der Bank von Frankreich ergiebt eine Verminderung des Baarvorrath® um 37,000,000 Fr., der Vorschüsse auf Werthpapiere um 500,000 Fr. und ‘dex Rech- nung mit Privaten um 10,250,000 Fr., dagegen eine Vermehrung des Portefeuille - Bestandes um 62,350,000 Fr., der umlaufenden Noten um 13,000,000 Fr. und der laufenden Rehnung des Staal®- hayes um beinahe 14,000,000 Fr.

Spanien. | aus Cadix vom 5, November, daß der Brigadier Schilla am 6ten Oftober von der Havannah abgegangen ist, um den Befehl des vor San Domingo versammelten spanischen Geschwaders zu übernch- men, welches 12 Kriegsschiffe stark ist. Von Somana nichts Neues seit der Niederlage der Empörer) die Sache des Aufstandes wird als unpopulair geschildert.

Am 9. November wurde Leon feierlich eröffnet. 10 :

Portugal. Lissabon, 9. November. Der König und die Königin treten nächstens eine Reise nah dem Norden des Landes an. Zuerst werden sie Oporto besuchen, sich ‘daselbst einige Tage aufhalten und sich dann nach der Provinz Minho und namentlich nah der Stadt Braga begeben, wo eine landwirthschaftliche Aus- stellung stattfindet, auf welcher der König die Preise vertheilen wird. Nach einem abermaligen Aufenthalte in Oporto werden Jhre Mazjestä- ten zu Anfang des Monats Dezember nach der Hauptstadt zurück- kehren.

Ftalien. vember die Provinzen Capitanata und Av llten gegen Mittag in Neapel eingetrossen.

dic Eisenbahn zwischen Palencia und

Avellino passirt und is am Die Civil- und kirch-

begeben. Jn Neapel wurde er von den Prinzen, | und den Behörden empfangen. Die Nationalgarden der Provinzen Neapel und Caserta so wie die Garnison waren aufgestellt. : Rus6land und Polen. Ueber die militairischen Operatio- nen im Königreich Polen theilt der

gramm mit : L L Wilna, 10. November. Eben ist aus dem Königreich Polen

die Meldung von dem General - Lieutenant Baklanow ‘eingegangen, daß am 6. November 3 Compagnieen des Ssemenowschen Garde- Regiments, 1 Compagnie des Ssimbirskischen Regiments, 130 Grenz- reiter und 40 Kosaken unter dem Befehl des Capitains Baron Arns- hofen eine Bande von 3000 Insurgenten in dem Ploter Distrikt zwischen dem Dorfe Zeliezna und dem Flusse Omul aufs Haupt ges{lagen haben. h

Ueber die bevorstehenden ernsteren Maßnahmen ; welche Graf Berg zur Unterdrückung des Aufstandes getrofsen , theilt der War- schauer. Korrespondent des »R. J.« in einem Schreiben vom. 6. No- vember unter- Anderem einen Auszug aus „den Verordnungen des Grafen Berg mit, welche nächster Tage erscheinen sollen und einen vollständigen Umschwung in der Verwaltung herbeifübren müssen.

Es heißt daselbst: Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge im

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Mexiko und |

Königreich Polen habe ih es, um den Erfolg und der: Nußen der von der Militairgewalt getroffenen Maßregeln zut Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe sicher zu stellen, und um die lofalen ‘Civil- behörden zut Mitwirkung zu veranlassen, für nothwendig erachtet, niht nur die Polizei, sondern auch die ganze Lokal - Adminiftration, während der Dauer des Belagerungszustandes den Militair - Chefs unterzuordnen , und deshalb befehle ih, mit Zugrundelegung der Verordnungen vom 15. August und 21. September d. J. Folgendes zur Richtschnur zu nehmen und zur unbedingten Ausführung zu bringen :

1) Die Militair-Chefs der Distrikte Warschau, Plok, Radom, Lublin und Kalisz erhalten die Gerechtsame der General - Gouverneure in Bezug auf dié lokale Civil - Administration und Polizei, mit dem Rechte ‘der Kon- trole in Gerichts- und Finanzsachen , in den geistlichen Angelegenheiten; in Sachen des Unterrichts, des Post- und Baunwwesens.

2) Alle im Lande bei irgend welchen Jnstitutionen Dienenden , Laien und Geistliche , befinden sih in der Abhängigkeit von der Militairgewalt, welche alle politischen Verbrechen bestraft. AUe Rangfklassen werden voll- ständig den militairischen Ober- und Abtheilungs-Chefs untergeordnet.

3) Den Militairchefs steht das Recht zu, nach ihrem Ermessen alle Be- amten ihrer Stellen zu entseßen; ausgenommen sind die Ressorts des Ge- richts- und Finanzwesens, der geistlichen Angelegenheiten, des Unterrichts-, Post- und Bauwesens.

4) Alle Beamten der lokalen Gouvernements- und Kreis-Administra- tionen, so wie der Stadt- und Land-Polizei können durch die Militairchefs ibrer Stellungen entsegt werden ; die Ersezung der Civil-Gouverneure wird dem Statthalter zur Entscheidung unterlegt.

5) Die Gemeindevögte müssen alle entfernt werden, und den Bauern wird das Recht überlassen, Gemeindevögte aus ihrer Mitte zu wählen.

6) Den Militair - Chefs steht das Recht zu, an Stelle der ‘entfernten

Beamten andere zu ernennen.

7) Die Stellen von Polizei - Jnspektoren können in Ermangelung von

| Beamten durch Offiziere beseßt werden, denen eine besondere Entschädigung

Die »Correspondencia« erfährt durch eine Depesche | : | Regierung 1n : " gerichts - Rath Kuczynski ist vom Comité

Der König Victor Emanuel hat am 10, No- |

»Rufs}s. Jnv.« folgendes Tele- |

| stehen zwei | oder der Weißen

lihen Behörden hatten sih zur Begrüßung des Königs nach Turino | Regierung fortspielt.

dem Bürgermeister |

angewiesen wird.

Von der polnishen Grenze, 12. November, erhält die »Osis. Ztg.« folgende Mittheilung : Der an dem Landéesgéerichts- Rath Kuczynski in Lemberg verübte Meuchelmord hat wieder einmal auf einige Augenblicke den Schleier gelüftet, der das Geheimniß der polnischen National - Regierung bedeckt. Durch die dies Verbrechen begleitenden Umstände ist, wie dies wiener Blätter ausführlich nach- gewiesen haben, fast bis zur Evidenz erwiesen: 1) in Galizien be- National - Comités: das der Czartorystischen Partei und das der Mieroslawskischen Partei oder der wirken zur Unterstüßung des AuUf-

die Attribute der National- Meuchelmord an dem Land- der Rothen ausgegan- gen, das dem für die Nationalrahe auserschenen Opfer {hon 14 Tage vor der Execution das in aller Form im Namen der Natio- nal-Regierung ausgefertigte Todesurtheil zugeschickt hatte; 4) das Co- mité der Weißen hat die Erklärung, in welcher es den an Kusczynsfi verübten Meuchelmord desavouirt, aus Warschau datirt und »Na- tional-Regierung« unterzeichnet; 5) die Mitglieder des Comité’ der Weißen haben ihren Sih augenblicklich nicht in Krakau, sondern in Wien, von wo jene Erklärung an den »Czas« zur Veröffentlichung eingesendet war. Von selbst drängen si“ hier dié Fragen auf: Jn welchem Verhältniß stehen beide Comité’s zu einander? sind sie cîn- ander fkoordinirt oder subordinirt? oder stehen sie in gar keinem Ver- hältniß zu einander? und mit welchem Rechte identifiziren sich beide mit der National-Regierung in Warschau? Die erstére Frage findet ihre genügende Antwort dur meine früheren, durchaus verbürgten Mit- theilungen, nah welchen die Partei der Rothen die der Weißen von der Leitung des Aufstandes zurückgedrängt hat, und leztere, um nicht allen Einfluß zu verlieren ; auf eigene Hand zur Unterstühung des Aufstandes mitwirkt und einstweilen sogar die Rolle ‘det Nâätional- Versucht ‘man auf die zweite Frage éine ge- nügende Antwort zu finden, o gelangt man nothwendig zu zweierlei Scchlüssen : entweder ist die National-Regierung wieder, wie dies hon einmal (im Frühjahr) der Fall war, von Warschau nah Kráäkau verlegt worden , oder der Verwaltungsorgatiismus der Revolution ist vollständig desorganisirt so daß Jeder, der die Untersiüßung der Revolution“ entschieden in die Hand nimmt, das Recht hat; si für cin Mitglied der Nâätional - Regierung auszugeben. Leßteres scheint das Wahrscheinliche zu sein. Durch eciñen solchen Zustand der ODesorganisation wird auch dem blutigen Züsammenstoß beider prinzipiell einander entgegengeseßten Parteien am wirksamjten vor- gebeugt, \o lange beide Parteien zur Erreichung eines und desselben Zieles, der Unabhängigkeit Poléns, wirken. Jn der Provinz Pofen bewahrt die Partei der Weißen seit Ernennung Mieroslawski's zum General-Organisator der Aufstands-Armee dem Aufstande gegenüber eine \sihtbare Zurückhaltung. Das in Posen noch végetirende Na- tional-Comité macht sich kaum durch etwas Andéres bemerkbar, als dur zahlreiche Drohbriefe, die es im Nämen der National - Regie- rung dém indifferenten Adel zuschickt. :

Warschau, 11. November. Wie der Korrespondent der »Oft» see-Zeikung« hört, stehen ‘hier neue Konflikte zwischen Regierung und Geistlichkeit bevor. Graf Berg soll’ vérlángt baben, daß die -Traucr

Rothen; 2) beide Comités standes, und jedes nimmt für sich Anspruch; 53) der