1863 / 272 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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die Rechte und Pflichten übernchme, welche die Vorsehung meinem Hause und zunächst mir überwiesen hat. J weiß, daß diese Pflichten in schwerer Zeit an mich herantreten , ih weiß, daß zur Durchfuhrung meines und Eures Rechtes mir’ zunächst keine andere Macht zu Gebote steht als die Gerechtigkeit unserer Sache, die Heiligkeit alter und neuer Eide und Euere Ueberzeugüng von der Festigkeit des Bandes, welches mein Ge- {ick und das Euere vereint. Jhr habt bis jeßt Ungerechtigkeit eben so mannhaft getragen / als Jhr mannhasft gekämpft hattet , zuwehren. Für das Toch, das man Euch auflegte, gab bis jeht ein un- bestrittenes Recht den Vorwand, denn der König von Dänemark war zU- gleich Euer Herzog.

Von jeßt an wäre die Herrschaft eines Euch eine Usurpation und rechtlose Gewaltthat , Aufgabe is es, dieser Herrschaft ein Ende zu machen.

Ich kann Euch jeßt nicht aufrufen, (Gewalt mit Gewalt zu begegnen. Euer Land isst- von fremden Truppen beseht, Ihr habt keine Waffen. Mir liegt deshalb vor Allem ob, die Regierungen des Bundes um Schuÿ meines Regierungsrechtes und Eurer nationalen Rechte anzugehen. deutsche Bund is niemals der legitimen Erbfolge enfgegen getreten, Ordnung; der meine Rechte begründet sind, und die Regierungen Curopa’s werden der durch die Erfahrung bestätigten Wahrheit nicht widerstehen, daß ein halt- barer Zustand da nicht dauern kann, wo einem Volke gegen seine geheiligten Wünsche, gegen f Nationalität und gegen sein uraltes Recht aufgedrängt werden soll.

Lauenburger! Euer \chönes Land, Gegengabe für ein Land, dessen Namen ich durch meine Geburt trage, unterliegt dessen Erbfolge, so weit nicht Rechte anderer Glieder meines Hauses Rechte deutscher Regentenhäuser daran haften. Jch gebe Euch Ver- sprechen, daß ich Euer nationales Recht als mein eigenes betrachte und, 0 weit ih berufen bin, Eure Rechte und Freihezten beschühen werde.

Schleswig-Holsteiner! Von der Ueberzeugung durchdrungen, Daß mein Recht Eure Rettung ist gelobe ich für mich und mein Haus zu Euch zu stehen, wie ich in der Schlacht zu Euch gestanden, mich nicht zu trennen von Euch und unseren Rechte.

Und so gelobe und \chwöre ich gemäß dem Staatsgrundgeseze: Die Nerfassung und die Gesehe der Herzogthümer Schleswig-Holstein zu beobachten und die Rechte des Volkes aufrecht zu halten. So wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort.

Schloß Dolzig, am 16. November 1863.

Friedrich, Herzog von

Der gesehgebende Körper hat in seiner heutigen stimmig beschlossen, die dringende Aufforderung an richten, den bisherigen Erbprinzen ‘von Augustenburg als nunmeh- rigen Herzog von Schleswig-Holstein-Lauenburg anzuerkennen und diese Anerkennung durch den Frankfurter Bundestagsgesandten bei dem Bundestage aufs dringendste zu beantragen und zu fördern.

Dem Vernehmen nach haben [ von Weimar und

Die

Das

Schleswig-Holstein. Sihung ein- den Senat zu

der Großherzog der Herzog von Meiningen den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkannt.

Schweiz. In Genf wurden bei den Wahlen am 15. d. M. sämmtlih Kandidaten der radikalen Partei mit Ausnahme James Fazy's, der gegen Pency unterlag, gewählt.

Großbritanniea unD Irland. London, 17. November. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von jeßt mit seiner Gemahlin wieder am Königlichen Hofe zu Um 4 Uhr gestern Nachmittag m er in den Klängen der Nationalhymne von einer Ehrenwache des 7&sten Hochländer-Regiment®, den Spißen des Militairs und dem preußischen Ricekonful empfangen wurde. An der London- bridge - Station wartete seiner die Kronprinzessin, welche ihm von Windsor aus entgegengereist warj um 7 Uhr 40 Min. traf da®s Kronprinzliche Paar auf dem Schlosse ein.

Windsor.

M.

Der- bisherige französische Botschafter, Baron Gros®j, ist am | der Fürst de |

Sonntag nah Paris heimgekehrt. Sein Nachfolger , la Tour d’Auvergne, Wird, Woche hier eintressen und die Geschäfte übernehmen.

Am ersten Dienstage nach Eröffnung des Parlaments wird Mr. B uxton folgende Resolutionen vorbringen: 1) Das Haus sieht die Zerstörung Kagosima?'s durch 5ldmiral Kuper mit tiesem Be- dauern. 2) Die Zerstörung der Stadt war durch die dem Oberst Neale gegebenen Jnstructionen nicht gerechtfertigt.

Heute fand in Windsor cine Sißung des geheimen Staatsraths statt. Auf Donnerstag ist ein Kabinetsrath angesagt.

Frankreich. Paris, 17. November. Marquis de Mon- tholon wird sih am 2, Dezember in Southampton nach Mexiko einschiffen j als Legations-Secretair begleitet ihn Graf Henri de Cha- teaubriand.

Portugal. Lissabon, 17. November. Die Kongreß-Cin- [ladung des Kaisers Napoleon ist gestern Abend im Ministerrathe venn und dem Vernehmen nah unter Vorbehalt angenommen worden,

Ftalien. Turin, 17, November. Nach längeren Ferien trat heute das Abgeordnetenhaus wieder zusammen. Die Herren Laporta und Micelli fündigten Jnterpellationen Über die auswärtige Politik und Herr Ondes Über die sizilianischen Zustände an. Da® Haus vertagte die Berathung bis zur Rüctkehr sämmtlicher Minister. Die Großfürstin Marie von Rußland i} heute hier angekommen. In Neapel hat heute der König cine Musterung über 12 Legionen

Her Nationalgarde und über 9 Bataillone derselben Waffengattung

&@

Ungerechtigkeit ab- |

Königs von Dänemark über | und unsere gemein}ame |

Dex |

auf welcher die Regierungen Deutschlands ruhen, ist dieselbe, auf |

eine willkürliche Rechtsordnung | eine von Gott ge]ehte |

und ältere und begründete |

| Instructionen erlassen,

ments von entsprechender Stärke

Preußen verweilt | Dover an, wo er unter

und der Flotte | Ö

wie man erwartet, gegen Ende diejer

aus der Terra di Lavoro abgehalten. Auch hat Victor Emanuel eine Amnestie für politische und Preßvergehen , für Contraventionen gegen die Disziplinargesehe der Nationalgarde, für Leute, die si der Militairpflicht zu entziehen versucht haben 2c. erlassen. Die Amnestie für politische Vergehen erstreckt sich der »Ttalie« zufolge unter Anderm auf die Herren Bishop und Christen. Der König ist heute Abend nach Livorno abgereist und wird einige Tage in Toscana zubringen Der Minister des Junern hat sich nach der Basilicata begeben, s : Nu#éland und Polen. Aus Polen, 15. November, berichtet die » Posener Zeitung « : Am 10, „Tehrten gus der Tour von Kalisch nah Konin zu mehrere Wagen aus ersterer Stadt zurü wohin sie für die Truppen requirirte Lieferungen geführt und die Bezahlung gleich in baarem Gelde em- pfangen hatten. Jm Zbirsker Walde wurden diese Wagen von einer bewaffneten Bande überfallen, welche, etwa 6(0) Mann stark, die Knechte und Begleiter der Gefährte arg mißhandelte, ihnen alles Geld, 356 Rubel zusammen, und was sie sonst noch Nehmens- werthes bei sich führten, raubte und sich dann in den Wald ent- fernte. Ob dies nun Änsurgenten oder wirkliche Räuber waren, ist einerlei, soviel steht dadei aber fest, daß solche RVorkommenheiten nicht nur den Aufstand in seinen Folgen, sondern in seinem ganzen Wesen hinlänglich charafterisiren. Auch von Meuchelmorden, die in den lezten Tagen in mehreren Gegenden und meist an unschuldigen Per- sonen verübt worden, hört man wieder erzählen. Von der polnishen Grenze, 16. der » Ostsee - Zeitung « berichtet : Seit Der provisorischen Uebernahme der Statthalterschaft durch den General Grafen Berg besteht im Königreiche Polen die Anordnung, daß neben den Truppen-Detachements, deren Zweck die Bekämpfung der vorhande- nen Insurgenten-Abtheilungen, mithin cin rein militairischer is, au fliegende Kolonnen zu

November, wird

| administrativen Zwecken j namentlich zur eyxe-

| futivischen Beitreibung der Steuern, zur Vornahme von Revisionen

und Verhaftungen von politisch fompromittirten Personen u. D das Land nach allen Richtungen durchstreifen. Für heide Arten von militairischen Kolonnen hat General Graf Berg neuerdings verschärfte die an Strenge der Murawiewschen durchaus nicht nachstehen und darauf berechnet sind, den Aufstand in môg- lich kurzer Zeit mit Gewalt zu unterdrücken. S0 sind die Kreis Militair-Chefs angewiesen, zur Bekämpfung der in ihrem Kreise vorhandenen Insurgenten - Abtheilungen mindestens 2 3 Detache- fortwährend im mobilen Zustande zu erhalten, die in Verbindung miteinander Zu operiren und die Insurgenten - Abtheilungen so lange unablässig zu verfolgen und zu attaquiren haben, bis die vollständige Vernichtung derselben erreicht is. Dabei wird allerdings den Truppen - Commandeur ausdrücklih zur Pflicht gemacht nicht zu dulden, daß verwundete oder gefangene Jnsurgenten von den durh die Hihe des Kampfes aufgeregten Soldaten gemißhandelt werden. Die Grundsäße der Menschlichkeit sollen selbst dann nicht verlegt werden, wenn von Insurgenten gegen verwundete oder gefangene russische Soldaten Grausamkeiten verübt sind. Die Befehlshaber der fliegenden Kolon- nen sind u. a. beauftragt, die Städte, Dörfer und Wohnungen der Gutsbesizer in dem ihnen zugewiesenen Bezirk wiederholt zu be- suchen und die Einwohner zu verisiziren. Finden sie bei diesen Be- suchen sremde oder verdächtige Personen, #o sind nicht blos dieje sondern auch die betreffenden Bürgermeister , Schulzen j Woyte und Gutsbesißer zu verhaften und vor das Kriegsgericht zu stellen. Eine andere Vorschrift befiehlt den Commandeuren dek zu administrativem Zwecke ausgesendeten Kolonnen , in den in ihrem Bezirk gelegenen Städten, Dörfern und Wohnun- gen von Gutsbesigern wiederholte Revisionen vorzunehmen und namentlich nah für Jnsurgenten bestimmten Waffen, Befkleidung®- gegenständen und Lebensmitteln zu suchen. Die politischen Hin- richtungen im Königreich Polen mehren sich. Seit Anfang dieses Monats sind öffentlich auf Marktpläten friegsrechtlich gehängt wor- den: in Sieradz Joseph Androszek, Joseph Kierski, Andreas Kryczi0j Anton Sowinski; in Kikot, im Kreise Lipno, Josepl) Swwitalsfij in Wroclaweck Joh. Kozlowski, Jos. Borkowski in Lenezyc Krzymowsl und Niedzialkowski. Die Hingerichteten waren meist sogenannte Hänge-Gendarmen oder hatten sih am Aufstande betheiligt. O der Nähe von Krakau wurden am 12ten d. zwei mit großen SP" ritus-Tonnen beladene vierspännige Wagen angehalten und einer Revision unterworfen, Jn den Tonnen fanden sich 120 Gewehre mit Bayonneten, 45 Kavalleriesäbel und eine große Menge Kugeln. Die drei Begleiter dieser Wagen wurden verhaftet.

Unterm 17. November, wird derselben Zeitung mitgetheilt: Die Mitte vorigen Monats von der revolutionairen Regierung angeordnete allgemeine Zuzugbewegung hatke, wie bereits früher berichtet der Provinz Posen und in Westpreußen wenig Anklang funden. Die Frucht aller Anstrengungen des Posener Nationat° Comité's waren einige vierzig, fast aus\cchließlich der städtischen arbeitenden Klasse angehörige Zuzügler gewejen , von denen aber die meisten in der Nähe der Grenze von preußischen Patrouillen aufgegriffen wurden , oder freiwillig in die Heimath zurückkehrten! so daß damals der Insurrection aus der Provinz

Posen und

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aus Westpreußen feine wesentliche Verstärkung zugeführt wurde. Die „National-Regierung« soll daher dem Posener Comité wegen »Man- gel an Energie« eine ernste Rüge ertheilt und dasselbe zu verdoppel- ten Anstrengungen aufgefordert haben. Jmwvieweit dieses Gerücht

indet ist , bin ih nicht in der Lage zu entscheiden j Thatsache aber ist / daß die Anwerbung von Zuzüglern seit Mitte v. M. mit yerdoppeltiem Eifer in der Provinz Posen forgescht worden ist. Jn- dessen / das Resultat ist auch dicômal weit hinter den Erwartungen rücégeblicben. Troh der größten Anstrengungen ist es nur gelun- gen, cine berittene Schaar von 45 Mann aufzubringen und auszurüsten. Dieselbe sammelte si in den ersten Tagen d. M. im Powodzer Walde, im Kreise Mreschen, passirte am 7. die nahe Grenze und begann bald darauf, durch cine aus dem Kreise Kalisch herbeigekommene kleine Reiterschaar verstärkt, im Kreise Konin ihre Operationen. Bei dem Städtchen Kleschow wurden beide vereinigte Abtheilungen, Gesammtstärke etwa 100 Mann betragen mochte, zuerst (ine Kosaken - Patrouille bemerkt , welche die Nachricht nach Fonin brachte. Ein russisches Detachement wurde sofort zur Kerfolgung der feindlichen Schaar abgesendet, zu dessen Unter- süßung am folgenden Tage ein anderes Detachement aus Ka- sich herbeieilte. Es gelang aber nicht, die Jnsurgenten, die sich uh den Waldungen von Kazmierz gewendet hatten, aufzu- finden. Aedenfalls sind dieselben {hon nah dem Kreise Lenczyc weitergezogen Und haben ihre Bestimmung, die dort und im Kreise Falisch operirenden fleinen Abtheilungen zu verstärken , reicht. Die neue Insurgenten - Abtheilung war durchweg vollständig und gut bewaffnet und mit kurzen weißen Schafpelzen bekleidet. Ueberhaupt sind bereits fast sämmtliche Jnsurgenten - Abtheilungen mit dieser waxtnen und höchst praktischen Minterkleidung versehen. Der größte Theil dieser Pelze is troy der Wachsamkeit der russischen Grenzbehörden aus dem Auslande bezogen worden. In den aus- gedehnten Wäldern des Koniner Kreises haben seit einiger Zeit kleine Insurgentenbanden von 15— 20 Mann, Ueberreste des ehemaligen Tacza- jowsfischen Corps, die den Kampf gegen das russische Militair schon aufgegeben haben und sich ganz dem Räuberhanderk hre Verstecke. Diese Banden, die sich füri National - Gendarmen (der auf Requisition ausgesandte Kommandos von Insurgenten- Abtheilungen ausgeben, überfallen des Nachts die umliegenden Edel- hófe und Dörfer und plündern sie größtentheils aus. Wer ihnen den geringsten Miderstand leistet oder die hergiebt , wird sofort nicdergeschossen oder erschlagen. Jn voriger Poche wurde ein Dorf in der Nähe des Städtchens Zaborowo unweit der preußischen Grenze bei nächtliher Weile von solhen Bande überfallen und seiner gesammlien fin bäuerlicher Wirth, der sih weigerte , sein Geld herauszugeben, wurde erschlagen.

A

Schweden und Iorwegeni. ber. Die \chwedishe Regierung hat den Bau von je 300 Pferdekraft angeordnet.

Gestern Abend waren viele Mitglieder Sessionss\aale des Bauernstandes versammelt, regeln zur Förderung der Königl. im jezigen System der Landesvertretung ZzU berathen. hoben hauptsächlich hervor, dieser Zweck sei am besten wenn jeder Abgeordneter in seinem Bezirke nach Kräften breitung und Empfehlung der Königl. Proposition beitrage. Versammlung beschloß, ein Comité von 12 Personen zu wählen, welche es sih zur Aufgabe stellen, dem schwedischen Volke Gelegen-

Stockholm, 12. Novem-

um über geeignete Maß-

durchzuführen, zuy Ver-

|

deren | von |

glücklich er-

manóövrirt in so räthselhaster Weise widmen, |

| ratur verlangte Geldsumme nicht

einer | Baarschaft beraubt. |

Z Monitors zu

der 4 Reichsstände im | Proposition hinsichtlich Aenderung | Die Redner | | “reiht.

Die | | lichen werden es

heit zu geben, den Reichsständen bei ihrem nächsten Zusammenireten |

seine Billigung der Königl. Proposition dur eine Adresse erkennen zu geben. i L Dánemark. Kopenhagen, 17. November.

des verstorbenen Königs liegt vorläufig noch im Glücfsburger Schloß.

db der Körper einbalsamirt werden wird oder 00 E an " wird die nach Kiel zusammenberufene Versammlung \chleswigsce, Die Bei Q

wann aber die Bestattung

abhängen, was der Todte hierüber bestimmt hat. erfolgt in der Roeskilder Domkirche y stattfinden wird, ist noch ungewiß.

Dem Vernehmen nach hat König Friedrich in seinem Testa- mente zu Exekutoren seiner lehten Verfügungen ernanni: den Stists- Amtmann Kammerherrn Simony, den Geheim-Archivar Konserenz- Rath Wegener und Höchstegerichts-Advokat Liebe.

Der Hof wird während 6 Monate, von heute an gerechnet, Trauer um den verstorbenen König anlegen. Es werden auch von heute an bis zur Beisezung der Königlichen Leiche in allen Kirchen des Landes die Glocken täglih von 10 bis 12 Uhr Vormittags und von 4 bis 6 Uhr Nachmittags geläutet werden.

48. November. Die gemeinschaftliche Verfassung für Däne- mark und Schleswig is so eben von dem Könige im Geheimen Staatsrath unterschrieben worden.

_Nah Berichten aus Hamburg vom 18. November is in Kiel die auf morgen daselbst anberaumt gewesene Versammlung von Ständemitgliedern Seitens der Regierung verboten worden.

In Kopenhagen soll die Stimmung eine sehr aufgeregte sein j die Ruhe i} indeß in keiner Weise gestört worden.

Amerika, Caracas, 22. Oktober, Offiziellen Nachrichten zufolge

Die Leiche |

haben die Rebellen nach vorausgegangenen heißen KämpfenPuertoCa- bello am 4. Oktober geräumt, indem sie sih mit Waffen und Mu- nition am Bord ihrer aus 14 bis 16 Schiffen bestehenden Flotte einschifften und auf - und davonmachten. Von diesen Schiffen gin- gen zwei Schooner sofort nah Maracaibo , wo sie sich der Regie- rungsbehörde unterwarfen j das Dampfschiff »Orinocoe ging nach Curacçao , wo es sich zur Disposition des dort anwesenden venezue- lischen Marine - Ministers , General Bruzual , stellte; weitere sieben Schiffe stellten sich auf der holländischen Jnsel Bonaire ebenfalls zur Verfügung des Ministers Bruzual und die noch feh- lenden 4 bis 5 Schiffe werden ihrem Schicksale nicht entgehen, da die Regierung jeßt über eine mächtige Flotte verfügen kann. Der General Cordero , als Chef der Puerto - Cabello - Jnsurgenten figuri- rend , hatte sih s{chon vor längerer Zeit mit Waffen und Munition an Bord eines Steamers nach Ciudad Bolivar begeben, um viel- leiht die Provinz Guayana für den Puerto-Cabello-Aufstand zu ge- winnen; möglich, daß ihm dieses momentan geglücckt. So bald aber dort das fklägliche Ende des Aufstandes bekannt wird, rechnet man sicher auf den guten Verstand und die Naterlandsliebe der Guayaneser, die ein erfolgloses Unternehmen und dadurch eine Verlängerung des Bürgerkrieges nicht fördern werden. Zum 10, Dezember erwartet man jeßt mit Ruhe und Sicherheit die Eröffnung der nah Cara- cas berufenen National - Versammlung, um dem Lande eine neue Verfassung zu geben. (H. B. H.)

Asien. Aus dem vom 20. September datirten Schreiben des »Times«-Korrespondenten in Schang hai lassen sich folgende Nach- richten zusammenstellen : Admiral Kuper liegt mit seiner Flotte ruhig vor Yokohama, nur etwa fünf seiner Schiffe sind anderwärts, in Nangasaki, Shanghai und auf dem Jantsekiang. Oberst Neale ist eigenthümlich \hwecigsam und spricht gar nicht von dem, was er etwa über die Ansichten und Absichten des Taikun in Erfahrung gebracht hat.

Das Luf (Qt Geschwader in den japanischen Gewässern daß es allgemeine Neugier er- regt. Admiral Popow segelte am 19. September so plöglih von Rangasaki ab, daß eins seiner Schiffe, welches gerade in der Repa- war, nicht mitfolgen konnte und in den Hafen zurükehren mußte. Die Communication von St. Petersburg nah Japan über den Amur i} schneller, als von London nach Japan per Post- dampfer, und man glaubte , der Admiral habe über jene Route Kenntniß von der drohenden europäischen Sachlage erhalten , durch welche er sich bewogen fühlen möchte, seinen Ankerplayÿ etwas weiter von der englischen Flotte entfernt zu nehmen.

General Brown und Sherard Osborn sind nach Peking gereist, um unter Anderm die chinesische Regierung zux Zahlung der 300,000 Taels, welche sie für den Ankauf und verschiedene Aus- gaben der Flotte noch schuldet, zu bewegen. General Browon arbeitet ferner dahin , die anglochinesischen Kontingente in Shanghai und in Ningpo unter seinem Befehl vereinigt zu sehen, um entschiedene Schritte gegen die Rebellen zu ergreifen, ehe dieselben eine beständige Orohung für Shanghai werden und den Handel in der Umgegend ruiniren. Macartney hat seinem Erfolge bei Fungtsching die Erobe- rung von Si-dong bei Kiasching in der Yrovinz Tschekiang ange- Es war dieses eíne der Hauptzollstationen der Rebellen und Marktplay für Waffen und Seide. Der Verlust dieses

den Rebellen tief empfunden werden und die Kaiser- mit einer starken Besaßung versehen, da gewiß Versuche zur Wiedereroberung nicht ausbleiben.

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ein großer Ortes wird von

Telegraphische Depeschen aus dein Wolf fschen Telegraphen-Büreau.

Hamburg; Mittwoch, 18. November, Nachts. Wie es heißt und holsteinischer Ständemitglieder troß des Verbots der Regierung dennoch stattfinden. Dieselben beabsichtigen eine Deputation an den deutschen Bund abzusenden und denselben aufzufordern, sofortige energische Schritte zu thun, um das öffentliche Eigenthum gegen

| Unberechtigte zu schüßen.

Frankfurt a. M., Mittwoch, 18. November, Abends. Der Großherzoglich hadensche Bundestags-Gesandte hat mit Zustimmung seiner Regierung die Vollmacht des Herzogs Friedrich von Schles- wig-Holstein für die holsteinische Stimme am Bundestage vorläufig übernommen.

Kopenhagen, Mittwoch, 18. November, Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. Jn einer außerordentlichen Sizung des Reichsrathes®s theilte der Conseilpräsident Minister Hall die eben erfolgte König- liche Unterzeichnung des Grundgeseßes für Dänemark und Schleswig mit. Der Präsident des Reichsrathes brachte darauf ein Hoch auf den König aus, das bei den Mitgliedern des Hauses wie auf den dichtbesezten Tribünen einen donnernden unendlichen Widerhall fand.