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meindebezirks in mehrere Jagdbezirke, einë Fläche. von 300 Mor- gen, nicht aber für jeden Gemeindebezirk. "Dieser leytere soll im-Ge- genthäil na H. 4’ des Gesehes — ohne daß ein Flächenmaaß zur Bedingung gemacht wird — einen Jagdbezirk bilden j wenn daselbs hinzugefügt wird der Regel nach« j so ist damit nur auf -die durch freiwillige Vereinigung mit anderen Gemeindebezirken veranlaßte Ausnahme hingewiesen. : Hiernah müssen wir Ihre Beschwerde vom 22sten v. M. über die selbstständige Verpachtung der Jagd auf der Feldmark N, und über den desfallsigen Bescheid der Königlichen Regierung zu N. als
unbegründet zurücweisen.
An den Kaufmann Herrn N. zu N.
Abschrift vorstehenden Bescheides erhält die Königliche Regie-
rung zur Nachricht. Berlin, den 13. November 1863.
Der Minister für die [andwirth- aftlichen Angelegenheiten. Im Auftrage:
Kette.
Der Minister des Jnnern. Im Austrage: von Klüßow.
An die Königliche Regierung zu P
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Qu der von des Fürsten zu Hohenzollern-Hechingen Hoheit be- \{lossenen Verleihung des Ehrenkreuzes dritter Klasse des Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens an den Major Kurz/ Chef ber Pro- vinzial-JTnvaliden-Compagnie für Schlesien, Allerhöchstihre Genehmi-
gung zu ertheilen.
Personal - Veränderungen in der Armee. Offiziere, Portepeec- Fähnriche 2c- A. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen.
Den 17. November.
Kessler, Pr. U. von der Z. Jngen. Jnsp. u. kommandirt als Lehrer bei dem Kadettenhause zu Berlin , Unter Stellung à la suite der 3. Al: Insp. und Beförderung zum Hauptm., als: Militair-Lehrer zu dem Kadetten- hause in Bexlin, Gr. v. Gersdorff, Port. Fähnr. vom 1. Schles. Hus Regt. Nr. 4, zum Garde-Hus. Regt. versezt. Gr. v. Reina, Ober-Lieut. a. D., bisher im Herzoglich" anhaltischen Bundes-Kontingent, à la suite des
Kaiser Franz Garde-Gren. Regts. Nr. 2, als Pr. Lt. angestellt, Den 19. November.
Schulz 11, Hauptm. von der 1. Ing. Jnsp. und kommandirt als Adjutant bei dem 2. Gen. Insp. der Festungen, in das Kriegs-Ministerium, Angelegenheiten verseßt. Scheibert, Dr. * Leut. a. D.,, früher in der 2. Jng. Insp., in derselbcn Jng. Insp. wieder ange- stellt Krieger WaullFtein, Frhr. v. De-vi vere, Winkel, Feldjäger
Abtheilung für die Ing.
vom reitenden Feldjäger-Corps7 der Char. als Sec. Lt, verliehen. B. Abschieds-Bewilligungen 2c. Den 14. November.
rhr. v. Wöllwarth/, Pr. Lt. a. D., zuleyt im 2. Nhein. Hus. Regt.
Nr. 9, die Erlaubniß zum Tragen der Armee-Unif. ertheilt. Den 19. November.
v. Putikammer, Gen. Lt. und. Jnspekt. der 2. Art. Inspekt. - in Genehmigung seines Abschied8gesuchs , als Gen. der Inf. , mit Pens. zur Disp. aa Rofenberger, Port. Fähnr. vom Z: Thür. Regt. Nr. T1,
zur Reserve entlassen. Landwehr.
Den 17. November
Wittke, Sec. Lt, vom Train 1. Aufg. des 1. Bats. (Neiße) 2. Ober- \chles. Regts. Nr. 23, als Pr. Lt. mit seiner bisherigen Unif. der Abschied
bewilligt. Beamte der Militair-Verwaltung. Den 2. November.
Bürckner, Geh. Secretair bei der Gen. Milit. Kasse, zum Buchhalter befördert. Finck, Hülfs-Arbeiter und vormaliger Feldwebel, als Geh. Se-
cretair bei der Gen. Milit. Kasse angestellt.
Bekanntmachung.
Vom 1. Dezember e. ab wird die Ausgabe der mit den Posten hier eingehenden Päkereien ohne deklarirten Werth in dem Postgebäude
— Oranienburgerstraße Nr. "70 — stattfinden.
Ebendaselbst wird auch die Aushändigung von Packeten, deren Inhalt
der Mahl- und Sclachtsteuer unterliegt, erfolgen.
Dagegen sind zollpflichtige Päckereien vom Auslande nach wie vor in dem Lokale des Hof - Post - Amtes — in der Spandauerstraße
Nr. 22 — in Empfang zu nehmen. Berlin, den 28. November 1863. Der Ober-Post-Direktor. Schulze.
Nicbtamtlicbes.
Preußen. Berlin, 98. November. Se. Majestät der
König begaben Sich gestern Morgen nach Königs - Wusterhausen zur Jagd, an welcher auch Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen
Karl, Friedrih Karl, Albrecht (Vater), Albrccht (Sohn), der Prinz August von Württemberg , die Fürsten Wilhelm und Boguslaw Radziwill, Prinz Anton Radziwill, der Oberst-Kämmerer Graf von Redern, der General-Feldmarschall Freiherr von Wrangel , die Mi- nister u. A. Theil nahmen.
Nach beendeter Jagd fand in dem in neuester Zeit restaurirten Königlichen Jagdschlosse zu Königs - Wusterhausen das Diner statt, worauf Se. Majestät nach Berlin zurücfuhren.
Allerhöchstdieselben nahmen heute den Vortrag des General- Adjutanten, General-Lieutenants Freiherrn von Manteuffel, und als- dann den des Geheimen Kabinets-Raths, Wirklichen Geheimen Raths Allaire entgegen und empfingen den Minister - Präsidenten von
Bismarck-Schönhausen.
— Nach einer bei dem Präsidium des Herrenhauses eingegangenen Mittheilung des Herrn Ministers des Jnnern sind zu Mitgliedern des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen : der Fürst von Pückler-Muskau, der Geheime Ober-Regierungsrath von Kröcher auf Plutowo in Westpreußen, der Präsident z. D. Freiherr Schüler von Senden auf Nahtlaff, der Géheime Regierungsrath von Ramin auf Günniß, der Wirkliche Geheime Rath von Le Coq in Berlin, der Ober - Präsident a. D. und Kurator der Universität Halle von Beurmann in Oppin, der Freiherr von Hertefeld auf Liebenberg der Professor Dr. Leo in Halle, der Ober - Tribunalsrath und Professor Dr. Hefster und der Ober-Tribunalsrath von Caprivi. Die beiden Letzteren sind zugleich zu Kron-Syndicis bestellt worden.
— In der heutigen Sihung des Abgeordnetenhauses legte der Herr Justizminister den Gesehentwurf, betreffend die Rechtsverhältnisse der Schiffsmannschaften auf Seeschiffen, das Geseh, betreffend die Aufhebung der lex Anastasiíana und einen Gesehentwurf, betreffend die Aufhebung einiger gesehlicher Bestimmungen im Bezirke des Justiz-Senates zu Ehrenbreitstein vor. Der erste wird der vereinigten Justiz- und Handels - Kommission, die beiden anderen Geseßentwürfe ciner besonderen Kommission überwiesen. Der Herr Kultus- minister legt cinen Gesehentwurf vor betreffend die Aufhebung der » Kleinen Kalender« in einigen Theilen der Provinz Preußen. Derselbe geht an die Unterrichts-Kommission j ebenso geht an dieselbe Kommission ein Antrag des Abg. Kantak, betreffend die Wieder- eröffnung des Gymnasiums zu Trzemeszno. Von dem Abgeord- neten Vr. Waldeck ist ein Antrag in der \chleswig-holsteiaschen Frage eingebracht worden j derselbe geht an die betreffende Kommission, Demnächst * tritt das Haus in die Tagesorduung: Die Berathung über den Antrag Schulze— Carlowiß , betreffend die Einsezung einer Untersuhungs-Kommission. Referent ist Abgeordneter Aßmann, Correferent Abgeordneter v on Forkenbeck Den Antrag haben wir gestern {hon ‘gemeldet. Nachdem die beiden Referenten , Bericht- erstatter 2c. den Antrag empfohlen , sprechen die Abgeordneten Graf Schwerin gegen, Wachler für, von Blanckenburg gegen und Dr. Virchow für den Antrag. * Der Minister des Jnnern exklärt die Stellung der Regierung zu dieser Frage, worauf die Abgeordneten Reichensperger gegen, Dé. Bee „(Dort- mund sür und Freiherr von der Heydt gegen den Antrag sih äußern j die Debatte wird demnächst geschlossen. Es folgen per- \önliche Bemerkungen der Abgeordneten Schwerin, Wagner und von Blanckenburg , dann erhält der Antragsteller Schulze (Berlin) das Wort zur Begründung seines Antrages, und nachdem noch der Minister des Junnern und der Referent Abgeordneter Aßmann gesprochen , wird der Antrag des Referenten angenom- men, ein Antrag des Abg. Senf, die Mitglieder dieser Kommission sofort durch Zettel zu wählen, wird abgelehnt. Dann folgt der zweite Gegenstand der Tagesordnung, der Bericht der Petitions-Kom- mission über die Petition des Emil Spiller zu Namslau. Die Ver- handlungen dauern bei Schluß unseres Blattes noch fort.
Holstein. Altona, 26. November. Bischof Koopmann, so wie der größere Theil der hiesigen Geistlichen und Gymnasial- Lehrer hat die Leistung des geforderten Homagialeides verweigert und diese Weigerung in mehr oder minder - ausführlicher Weise motivirt ; dasselbe ist von Seiten des Magisirats geschehen, doch wissen wir nicht, ob von sämmtlichen Mitgliedern desselben. Von den hiesigen Advokaten haben drei den erwähnten Eid geleistet.
Hamburg, 27. November. Nach hier eingetroffenen Nach- richten haben die Kommunalbeamten des Amtes Eiderstedt in Schleswig (nördlich von dem Ausfluß der Eider) den Homagialeid verweigert.
geschlossen worden,
Das Büreau des \{leswig - holsteinischen Verèëins is} polizeilich.
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Sachsen. Weimar, 27. November. Jn der? heutigen Gee meinderathssigung' wurde der Antrag des Gemeiidevorstandes: »cine gemeinschaftliche Konmiission der Gemeindebehörden einzusehen, welche die Aufgabe hat; die Angelegenheit der Herzogthümer durch! Anträge an die Staatsregierung, durch Verbindung nit anderen: Städten Deutschlands, durch Sammlungen außerordentlicher Beiträge, durch Bildung oder Unterstühung von Freiwilligenschaaren oder’ in’ sonstiger Weise zu fördern; und- der weitere Antrag: diesér Kommisfion, für den Fall des Bedürfnisses zur Erreichung des vorgesteckten Zieles, ein Kreditvotum bis: zu 10,000 Thalern zu eröffnen«, zum Beschluß erhoben. (Weim: Ztg.)
Coburg, 25. November. Se. Hoheit der Herzog hat den Ober-Hofmeister von Löwenfels mit einer außerordentlichen Mission im Interesse des Herzogs Friedrich von Schleswig - Holstein nach Wien betraut. (L. Ztg.)
Hessen. Darmstadt, 27. November. Der Minister von Dalwigk hat dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer bei Mit- theilung des gestrigen Beschlusses geantwortet, daß die Regierung zu allen zur Wahrung der Rechte der Herzogthümer erforderlichen Schritten bereit sei und ihren Bundestagsgesandten demgemäß in-
struirt habe.
Baden. Karlsruhe, 26. November. Das Großherzoglich badische Regierungsblatt vom Heutigen enthält u. A. drei landes- herrliche Erlafse vom 25. d. M.,, die Einberufung der Landstände auf den- 30. d. M. , die Ernennung des Prinzen und Markgrafen Wilhelm zum Präsidenten, des Kammerherrn Karl Freiherrn Göler von Ravensburg zum ersten und des Stadt - Direktors Grafen von
Hennuin zum zweiten Vice - Präsidenten der Ersten Kammer für die |
Dauer des nächsten Landtags betreffend.
JIKürttemberg. Stuttgart, 27. November. Jn der heu- tigen Sihung der Abgeordnetenkammer gab der Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten Freiherr v. Hügel auf die am 24. d. ver- lesene Jnterpellation von Seeger und Genossen folgende Antwort: Unterm 23. November“ 1852 sei leider die damalige württembergische Regierung dem Londoner Protokolle beigetreten; Dänemark habe aber
seit zehn Jahren den in dem Protokoll enthaltenen Vertrag so sehr | Sor ebiete i | - L aanda gebrochen, daß die jehige Regierung sich nicht mehr für gebunden | E oft nur Zeugen, und sie werden dann gewöhnlich bald " wieder: entlassen. Wenn wir aber alle Personen zusammen rechnen,
achte. Das Erbfolgereht habe der Bund nach srengem Recht zu prüfen. Wenn er den Hercog von Augustenburg anerkenne, so könne dieser die Eroberung Holsteins durch Waffengewalt fordern. Jun die- sem Sinne “wolle er, der Minister, dem Könige Bericht erstatten. Der württembergische Bundestagsgesandte sei instruirt, bei dem Bunde die sofortige Besezung der Herzogthümer Holstein und Lauen- burg zu unterstügen. )
Bayern. München, 27. November. Der General - Adju- tant des Königs, Freiherr v. Tann, ist von Rom hiex eingetroffen und hat die Entschließungen des Königs in der \{leswig - holstein- schen Frage überbracht. Der König selbst wird in. kürzester Frist zurüfehren.
Frankrei. Paris, 26. November. Es trifft so eben eine Nachricht durch“ den Telegraphen hier ein, der zufolge König Nadama 11. von Madagaskar, der Todtgeglaubte/ noch am Leben wäre. Briefe aus der Reunionsinsel und: von St. Maurice sollen in der That melden, er sei. als anscheinend todt auf dem Playe ge- blieben“ (bekanntlih wurde er erdrosselt), jedo später unter der Pflege seiner Anhänger wieder zum Leben erweckt und bis jet ver- borgen gehalten worden. Jeßt stehe er auf dem Punkte, seine Ge- treuen um sich zu sammeln und gegen seine Hauptstadt vorzurücken. Die Geschichte klingt abenteuerlich, erregt aber hiex ein ungemeines Aufsehen. Herr v. Richemont, Senator und bereits zum Direktor der französischen Gesellschaft zur Ausbeutung Madagaskars ernannt, ist P Eintreffen dieser Nachricht sofort zum Kaiser nach: Compiègne gereist.
Túrfkei. Aus Konstantinopel, 26. November, wird tele- graphirt: » Der Scheikh, Ul Islam ist, weil er den Fortschritten der Finanzreform große Hindernisse in den Weg legte, gestern vom Ministexrathe abgesegt worden,«_
Aus Alexandria, 25. November, wird telegraphirt: » Laut Berichten aus Dschedda vom 15. d. M. haben die Beduinen in der Umgegend von Mokka sih empört und Kaffee so wie andere Pro- dukte geraubt. Jn den Städten Dschedda und Mekka herrschte Ruhe. — Jsmail Pascha befindet sich in Ober-Aegypten.«
___ Rußland und Polen: Von der polnishen Grenze, 26, November , berichtet der Korrespondent. der »Osts. Ztg.«: Am
21. d. ereignete si an der masurischen Grenze in Westpreußen “ iw der: Nähe des preußischen Dorfes Suchoroz- ein ‘béklagenswertherVor- fall. Eine ‘aus donischen Kosaken bestehende Patrouille“ stieß umveit des“ genannten Dorfes auf vier auf: einenr: Nebenwege gehende ‘att- ständig gekleidete Personen, welche eilig: der ‘nahen Grenze zuschritteny um sich nah“ Preußen: zu“ begeven. Diese Personen waren: die Guts- besiger Szarsfi , Cicsielsfi Marcinowski und' der’ Geistliche! Guller; alle vier aus Polen. Da dieselben von der: Patrouille“ angerufen und zum Stillstehen aufgefordert; ohne zu antworten! eilig die Flucht ergriffen und der preußischen Grenze zuliefen , #0 sehten' die Kósa- fen ihnen im vollen Trabe nach: und feuerten mehrere Schüsse auf sie ab. Alle vier Flüchtlinge wurden getroffen: Szarsfi unmit- telbar an der Grenze, die drei übrigen hon auf preußischem Gebiet. Szarski wurde gleich todt niedergestreckt; Marcinowski starb- am fol- genden Tage in dem Dorfe Suchoroz in Folge der erhaltenen Schuß- wunde Ciecsielski liegt {wer darnieder; der Geistliche Güller. ist nur leicht verwundet. Wie es heißt; waren die: vier Flüchtlinge dur thätige Betheiligung am Aufstande {wer kompromittirt und woll- ten “sich der Verfolgung der“ russischen Behörden durch' die Flucht entziehen: — Wie es heißt, erstreckt sich die Herrschaft des General-Gouverneurs Murawiew bereits bis auf den Kreis Stanis- slawow, im Gouvernement Warschau. Thatsache“ ist, daß der Ver« waltungs-Chef dieses Kreises, Herr v. Rzymski, plößlich, von“ Mus. rawiew- entlassen und durch einen andern erseßt worden ist. Herr v. Rzymski hat sich mit einer Beschwerde an die Regierungs- Kom- mission des Jnnern gewendet, die beim Statthalter General Berg gegen das cigenmächtige Verfahren des Genéral-Gouverneurs ‘Mura- wiew sofort energischen Protest erhoben hat; doch ist dieser Protest bis’ jeßt ohne Erfolg geblieben. ;
Aus Warschau; 25. November, wird der »Osts. Ztg.« ge- meldet: Jn den beiden lehten Nächten sind abermals viele Verhaf- tungen vorgenommen worden wie es heißt besonders von Beamten allein von der Regierungskommission (Ministerium des ' Jnnern) sollen über 30 Beamte verhaftet sein. Es ist sehr \{chwer, immer die Ursachen dieser Verhaftungen richtig zu ersahren, denn in den Augen der Polen sind sie Alle unschuldig, und! es werden oft \so geringfügige Dinge als Veranlassung angegeben, daß man die Russen für unsinnig halten müßte; wenn - diese Angaben richtig wären. Daß unter hiesigen Zuständen gar oft Mißgriffe, Personen - Verwechselungen / ja falshe“ Denunciationen vor- fommen , is niht zu leugnen, auch unvermeidlich. Auch sind
welche hier seit Graf Berg’'s \härferem Regiment gefänglich einge- zogen worden sind: (die beim Kampfe gefangenen Jnsurgenten nichk mitgerechnet), so betragen sie immer noch nit pro Woche durch- \{chuittlich den achten Theil derjenigen Zahl, welche die österreichische Regierung allein in Krakau festnehmen läßt, und die vorige Woche abermals über 900 betragen haben soll; während doh Krakau nicht den vierten Theil der Einwohner Warschaus hat. — Der hiesige Kaufmann Xaver Schlenker; welcher {hon früher gefänglich einge- zogen, dann entlassen wurde und seitdem brillante Lieferungs- geschäfte in Seidenwaaren zur kostbaren neuen Ausstattung des föniglihen Stadtschlosses - (500,000 Rubel) für den großfürst- lichen Hof gemacht hat, wird sih; wie man sagt, auf die Aufforderung des Ober - Polizeimeisters Lewszin zum 3. f. M. nicht stellen, denn er solb sich bereits im Auslande befinden, und alle seine hiesige Habe an Andere verkauft haben , auch findet der Ausverkauf seines Geschäfts (des größten Schnittwaarengeschäfts in Warschau) durch: einen Anderen statt: Das Geseh schreibt in solchen Nichtgestel- lungsfällen die Confiscation des Eigenthums vor. Dem hat Schlen- ker durch Vorherverkauf vorgebeugt. -Das wegen des“ Dy. Hermanni- hen Mordes konsiszirte Hotel de l’Europe wird, wie wir hören, sei- nen Eigenthümern wieder zurückgegeben, und nur eine Anzahl Zim- mer- für Offiziere zur Einquartierung benußt werden. — Es“ sind wieder eine Menge Gefechte im Pultusfkerx“" Kreise gegenw Nowiekiy im Podlachischen gegen Szydlawsfki; Kobylinsfi, Zielinski und: Le- niewski, im Plocker Gouvernement gegen die ungarische Insurgenten» Reiterei unter dem Ungar Nemeti (welche 120 Pferde stark, in die Sümpfe bei Myszynice getrieben wurde und nur 20-Pferde rettete), und gegen eine Junsurgentenbande- unter Großmann und Putfamerj welche, 180 Mann stark; durch den russisthen Obersten Fürsten Abi» melif aufgerieben wurde, vorgekommen. — Auch die Jnsurgenten unter Pongowski (aus“ dem: Posenschen) wurden bei Wrzonea ohn- weit Kalisch durch Oberst Liworek fast ganz zusammen gehauen.
Dánemark. Kopenhagen, 26. November. Die: »Berl. Tid.« macht dié offizielle Mittheilung, der Senat der freien Stadt Hamburg habe erklärt; daß daselbst ein -Werbebüreau nicht ervichtet sei, ein- solches auch nicht geduldet werde solle.
Albert Eduard, Prinz von Wales, ist zum Ritter des Eléephan- ten-Ordens ernannt worden. Der Kammerherr von Roepstorff; welcher in London den Thronwechsel zu notifiziren * beauftragt ist, überbringt dem Prinzen die Jnsignien des Ordens.
Infolge einer Uebereinkunft zwischen der dänischen Regierung