1863 / 292 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Meck&lenburg. Sternberg, 10. Dezember. Jn: der heu- tigen Sißung des Landtags wurde ein s{werinsches Reskript ver- lesen, worin die Regierung die Anzeige macht, daß zvegen der bevor- stehenden Bundesexecution in Holstein preußische und andere Truppen deutscher Staaten einen Theil Mecklenburgs berühren wür- den, «weswegen es nothwendig sei, ein Marschkommissariat zu bilden. Als Kommissarius hat die Regierung den Grafen Oeynhausen zu Brablstorf bestimmt und wird von ritterschaftliher Seite Baron von Stenglin - Beckendorf und von landschaftliher Seite Bürgermeister Hofrath Floecrke-Grabow dazu ernannt. (Meckl. Ztg.)

Holstein. Altona, 10. Dezember. Auch das andere Ba- taillon des 9. Infanterie-Regiments is} heute in derselben Richtung abmarschirt wie das gestern gemeldete. :

Die biesig@ Münze scheint völlig aufgehoben zu werden. Ge- arbeitet wird daselbst bekanntlich schon seit langer Zeit nicht mehr; jeßt find aber auch die Prägen und andere dort in Gebrauch ge- wesene Utensilien verkauft worden. (Alt. M.)

Ratzeburg, 9. Dezember. Gutem Vernehmen nach ward auf dem. vom Präsidium zum 4. d. M. wegen der Tagesfrage berufen gewesenen Landtag der Ritter und Landschaft des Herzogthums Lauenburg cin definitiver Beschluß nicht gefaßt und konnte überall nicht gefaßt werden, weil der Gegenstand der Verhandlung die Lan- des-Verfassung berührt, in Verfassungs-Angelegenheiten aber gültige Landtagsbeschlüsse nah der Geschäftsordnung nur durch zweimalige Berathung und Abstimmung in verschiedenen Sessionen zu Stande fommen fönnen.

Scbleswig, 9. Dezember. Bedeutende Truppenmassen fan- tonniren jeßt in Schleswig und der nächsten Umgegend und sind

die Häuser der Stadt mit starker Einquartierung belegt. Ein | Theil dieser Truppen, darunter das 7. Regiment, wird, wie ver- |

lautet, morgen nah Holstein abgehen ¡ eine andere Abtbeilung

Umstandes, daß hier weder größere Marketendercien noch Feld- bâckereien existiren, sind hier, da die Soldaten noch keine Natural- Verpflegung erhalten, in den leßten Tagen verschiedene Verlegen- beiten in Betreff einiger der wichtigsten Subsistenzmittel aufgetreten; \so war gestern in den meisten Bäke-

reien fein Roggenbrod mebr zu erbalten, da alles ausverkauft A HES T L. A ;

? ? t N | rung des Riesenschiffes ihre Jnter abr: ú und verbraucht war, und mußten mehrere Wirthe sih manchen | ite K H jen\@1} zre Jnteressen am geeignetsten wahrzunch Ungelegenbeiten unterziehen, um das erforderliche Quantum zu ver- sollte das Schiff von den Gläubigern selbst| angesteigert werden und

hafen. Seit gestern sind das Ingenieur-Corps und cine Anzahl

E e „Baracken in der Dannevirkestellung „ZU | sollte eine Verloosung des Schiffes veranstaltet werden, und da eine n Ee en Las für die Feldwachen H Bon | solche in Eagland geseßlich nicht zulässig ist, so würde man das Pro- er Herstellung eines Baraenlagers binter der befestigten Linie ver- | ¡eft nominell auf dem Kontinent zur Ausführung bringen, während An den Werken und Schanzen wird noch immer i

[lautet noch nichts. gearbeitet und darf jeßt keiner dieselben oder deren nächste Umgebung mehr betreten. wissen, daß diese Absperrung erfolgt ist, weil in diesen Tagen Minen vor den Schanzen Ee werden. (Fl. Z.)

Flensburg, 10, Dezember.

Süden dauern noch immer fort. Gestern Vormittag marschirten

bahn zu ihren Bataillonen ab. Kavallerie von Secland und von Jütland erwartet. Die Einrichtung der biesigen Lazarethe wird eifrig betrieben. (Fl. Ztg.)

Eckernförde;, L. Dezember. Unser sonst so stiller Sceverkehr wird in dieser Jeit durch dic fast täglich mit Truppen bier eintref- fenden Dampfschiffe etwas belebt. ser« am Freita nisfonirende 2. Panzerschooner -»Esbern Suare« mit Truppen ein, welche bier über- nachteten und am folgenden Morgen weiter südwärts gingen.

Hamburg, 11. Dezember. Die Bürgerschaft bat so eben einstimmig beschlossen wie folgt: Bürgerschaft ersucht Einen hoben Senat, die alihergebrahte und verfassungsmäßige unzertrennliche Verbindung der Herzogthümer Schleswig - Holstein, die Selbststän- digkeit derselben und ibre vollständige Trennung von Dänemark, so wie die geseßliche Erbfolge mit allen ibm zu Gebote stebenden Mit- teln s{üÿen und stügen zu wollen, und erklärt ihrerseits, daß sie, so weit diese Mittel von ihr abhängen, zur Hergabe derselben be- reit ist.

L Paas. 43. Abgeordnete. Bedauerns und der gerechten Entrüstung über den _bes{luß und unter Anerkennung des Verhaltens der jächsischen Re- gierung, die Regierung zu ersuchen, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß die vom Bunde beschlossenen Maßregeln zu einer voll-

Fändig Beog z Schleswig - Holsteins ausgedehnt, daß die Nicht- __„anertennung Königs Christian R von Dänemark für die E __ thümer Schbleëwig-Holstcin- ausgesprohen und mit der Anerkennung

er Erbfolge berechtigten Fürsten als Herzog von nicht länger gezögert werde. DRyos

Dresden, 11. Dezember. rduetenkammer brachten der Vicepräsident und Anirag cin: Unter dem Ausdruck des tiefsten

In der beutigen

sten Bundes-

D fi j 9 . ® und unentbehrlichsten | gol eine Versammlung, um über die Art und Weise zu berathen,

Nachdem das Dampfschiff »Gey- | [2 1 Abend eine Anzabl Mannschaften für das bier gar- | Verträge niht mehr anwendbar sind.«

nfanterie-Regiment gelandet, traf am Sonntag der direft dabei interessirten Mächte ibre für den Erfolg dieses Planes

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' Das. »Dresd, Journ.« meldet, daß die \ächsischen RRecUtont- truppen am 15. und 16. d. von Leipzig und Dresden auf der Eisen- bahn nach Holstein gehen werden.

Wie das »Dresd. Journ.« mittheilt, gehen die zur Execution nah Holstein bestimmten sächsishen Truppen: 1.,, 2, 3., 13. Jn- fanterie, 1. und 4. Jäger-Bataillon, 1., 2.,, 4., 5. Schwadron des I, und 2. und 5. Schwadron des I1Il[. Reiter - Regiments, 2 Batte- ricen Fuß- und 1 Batterie reitender Artillerie, 1 Munitions-Kölonne, 1 Pionier-Detachement mit Brückentrain, 2 ambulante Feld-Hospi- täler und 1 Proviant-Kolonne, den 15. und 16. d. M. von Dresden, resp. Priestewiß und Leipzig per Eisenbahn dahin ab.

Weimar, 11. Dezember. Sicherem Vernehmen nach, bemerkt die »Weim. Ztg.«, wird das österreichische Executions8corps8, welches nach Holstein bestimmt ist, den Weg über die Werrabahn nach der Friedrih-Wilhelms8-Nordbahn nehmen.

Dessen. Darmstadt, 10. Dezember. Eine freudige Kunde durchläuft unsere Stadt: die Nachriht von der Verlobung Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Prinzessin Anna, Tochter Sr. Großh. Hobeit des Prinzen Karl, mit Sr. Königlichen Hoheit dem Groß- herzoge von Mecklenburg-Sch{werin.

Se. Königliche Hoheit der Großberzog von Medcklenburg- Schwerin ist heute, am Jahrestage der Verlobung Jhrex Groß- herzoglich - Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Karl, Vormittags nah 11 Ubr mit dem Schnellzuge der Main- Nedcarbahn hier eingetroffen und im Gasthofe zur Traube abgestie- gen. Se. Königliche Hoheit statteten der Großherzoglichen Familie Ihre Besuche ab und wohnten der Großherzoglichen Tafel bei. Höchstdieselben bezogen das Großberzogliche Palais und werden, wie man vernimmt, einige Tage bier verweilen. (Darmst. Ztg.)

Groëbritannien und Frland. London, 10. Dezember.

; ; Ff ch v | Lord Wodehbouf 1achd G i ss Infanterie wird zum Ersaß aus Fynen erwartet. In Folge des | ord Wodehouse trat gestern, nachdem er noch eine lange Unter

haltung mit Earl Russell im auswärtigen Amte gehabt, seine Reise

| nach Kopenbagen an, um, wie es heißt, den König Christian IX. zu

seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen. Die Gläubiger des »Great Eastern « hielten gestern in Liver-

wie sie bei der auf den 14. d. angekündigten öffentlichen Versteige- Zwei Vorschläge wurden vorgelegt: nach dem ersten

zwar bis zum Betrage von 160,000 Pfd. St.,, nah dem zweiten

die Loose doch alle in Liverpool Abnehmer finden würden. Zu einem

| endgültigen Beschluß kam es nicht, die Versammlung vertagte sich,

Das wabhrscheinlih unbegründete Gerücht will bier | 1m über das Lotterieprojekt nähere Auskunft einziehen zu lassen.

Frankreich, Paris, 10. Dezember. Der »Moniteur«

Die Truppendurhmärsche nach | veröffentlicht heute die Antworten, welche der Kaiser, von Oesterrich, , i | der beilige Vater und die Könige von Preußen, Bayern und Han-

die beiden Bataillone des 12. Regiments auf der Chaussee weiter | nover auf die Einladung zum Kongreß ertheilt haben. Das Schrei-

nach Süden. Einberufenc Mannschaften gehen täglih auf der Eisen-

F Lad Ss . In deu nächsten Tagen wird bier | U iz j : h | Gebäude Europa's ruht, sind, ich weiß es wobl, an mehr als einer

| Stelle thatsächlihch zerstört oder mißkannt. Es giebt also keine {önere

ben des Königs von Bayern is aus Rom, 27. November, datirt und sagt: »Die Verträge von 1815, auf denen heute das politische

Aufgabe, als der Zukunft die aus diesem Stande der Dinge fast unvermeidlichen Erschütterungen durch gemeinsame Schlichtung der streitigen Fragen zu ersparen, auf welche die Bestimmungen jener König Max bofft, daß »die

unerläßlihe Zustimmung geben werden« und. will »unter dieser Vor- ausfezung« sich auch am Kongreß betheiligen. Die hannoversche Antwort is aus Herrenhausen , 23. November , datirt und vom Grafen Platen - Hallermund kontrasignirt , was sons nur bei der sächsishen Antwort der Fall ist, die Frhr. von Beust gegengezeichnet bat. Es bleiben jeßt noch die Antworten der Könige von Portu- gal , Dänemark und Griechenland, so wic des Sultans und des deutschen Bundes zu veröffentlichen. Die Antwort des deutschen Bundes ist, laut »¿France«, heute hier eingetroffen und die Antwort des Sultans, beißt es, war am 5. d. noch gar niht von Konstan- tinopel abgegangen.

Im Budget von 1864 sind dem Arbeits-Minister 20,000 Fres. zur Reorganisation der Uhrmacherschule von Cluses in Hoh-Savoyen angewiesen worden. Mit dem nächsten Neujahre tritt jene Reorga- nisation in Kraft, deren Grundbestimmungen ein heute im »Moni- teur« veröffentlichtes Kaiserliches Dekret vom 30, November aufstellt.

Aus Cherbourg wird der »France« geshriében , daß die Fre- gatte »la Souveraine« seefertig gemacht wird , um zum Blokade Geschwader nah der mexikanischen Ostküste in den Stillen Ocean

abzugeben.

Spanien. Madrid, 10. Dezember, Die »Madrider Zei: tung« veröffentliht ein die Finanz - Verwaltung auf den Antillen betrefsendes Dekret.

Unter ‘den der Opposition angehörigen Abgeordneten giebt sich

T E N N M EN n: r T E M O E E N E E E t E C E S A S R C

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G wee D kund und die Stellung des Ministeriums scheint zu kräftigen. i

Jtakien. Turin, 10. Dezembér. Jn der heutigen Siyung des Abgeordnetenhanses ward die Debatte über Sicilien fortgeseht und \{ließlich mit 206 gegen 52 Stimmen folgender Beschluß an- genommen: Das Haus geht, indem es das Verfahren der Regie- rung billigt, zur Tagesordnung über.

Nußland und Polen, St. Petersburg, 7. Dezember. Wie die »Posen. Ztg. « berichtet, langte am 5. d. wieder ein Trans- pórt Gefangener aus Polen mit einem starken Konvoi hier an; ein Theil derselben wurde noch am selbigen Tage weiter befördert, der Rest, zur Einstellung ins Militair im Orenburgschen bestimmt, ging heute früh dahin ab. Ein hiesiges Blatt gab \ih kürzlich die Mühe, eine Zusammenstellung der im Kampfe gefallenen Polen und der als gefangen aus dem Königreih nah dem Jnnern Rußlands Ab- geführten anzufertigen. Nach dieser Zusammenstellung sollen gegen 12,000, einschließlich der friegsrechtlih Hingerichteten, bereits getödtet, und gegen 8000 nah Sibirien und dem Jnnern Rußlands abge- führt worden sein. Unter den heut früh nah Orenburg abgeführten Gefangenen sollen meist Leute im Alter unter 30 Jahren ge- wesen sein.

Bei Mala-Ruda wurden am 30. November zwoci Hänge-Gens8- d’armen durch Bauern erschlagen. Dieselben hatten sich in ein ein- zelnes Gehöft begeben, um ein Todesurtheil an einem jungen Manne zu vollziehen, der angeblih den Russen vor mehreren Monaten als Wegweiser bei Umgehung eines Sumpfes gedient hatte. Die Schwe- ster des zum Tode Verurtheilten hatte sich geflüchtet und eine An- zahl Bauern, welche eben als Begleiter einer Leiche auf dem etwa 50 Schritt von dem Gehöft vorbeiführenden Wege zum Kirchhofe zogen, von der ihrem Bruder drohenden Gefahr unterrichtet. So- gleich zur Hülfe herbcieilend kamen diese Bauern gerade noch zeitig zur Verhlitung der Hinrichtung herbei, ficlen Über die Henker her und tödteten zwei derselben j ein dritter entfloh, wurde zwar verfolgt, entkam aber doch den Verfolgern. Es is dies einer der bis jet so selten vorgekommenen Fälle, daß Bauern es wagten, die Vollstreckung von solchen Hinrichtungen zu inhibiren und die Vollstrecker anzu- greifen, wogegen es häufig vorgekommen, daß Leute am hellen Tage, an bewohnten Orten und inmitten zahlreicher Zuschauer von oft nur drei Henkern ergriffen und gemordet wurden, ohne daß auch nur eine Hand zu ihrer Rettung si regte.

Von der polnishen Grenze, 10. Dezember be- rihtet die »Ost\. Ztg.«: Das Gouvernement Lublin, das gegen- wärtig den Hauptsiy der Jnsurrection bildet, war Mitte voriger Woche der Schauplatz zahlreicher und blutiger Kämpfe, Über welche erst jezt nähere Nachrichten eintreffen. Von den Gefechten , welche die Insurgenten - Abtheilungen unter Krysinski, Eitmino1icz, Wros- blewsfi und Kozlowski vom 17ten bis 21sten an der östlichen Grenze des gedachten Gouvernements zu bestehen hatten , und die mit der völligen Niederlage derselben endeten, ist bereits berichtet. Mit mehr Glück kämpften in den Tagen vom Sten bis löten v. M. die Insurgenten - Abtheilungen unter Lenieckcki, Marelki (früher Rudzti), Szydlowski und Kruk an der nordwesilihen Grenze des Gou- vernements Lublin. Nachdem die Lenieckishe und die Szyd- lowskishe Abtheilung am 8. bei den Dörfern Firikowfa und Krzywda und am [0. bei dem Dorfe Usciniel, mit Hinterlassung von etwa 200 Todten und Verwundeten in allen drei Gefech- ten, in die Flucht geschlagen waren, vereinigten fie sich am 18. mit der Mareckischen und der Krukschen Abtheilung und unternah- men cinen Angriff auf das Städtchen Puchaczew, aus welchem die aus 400 Mann Jnfanterie und Kosaken bestehende russische Besatzung nah mehrstündigem hartnäckigem Kampfe vertrieben wurde. Die Verluste betrugen in diesem Gefecht auf Seiten der Insurgenten circa 50, auf Seite der Nussen circa (l Todte und Verwundete. Der russische Befehlshaber vequirirte hierauf aus Lublin und den benachbarten Städten ein aus O Rotten Junfanterie, 1 Schwadron Dragoner, l Sotnie S L 4 Geschüßen bestchendes Detachement und sehte am 20. die Verfol- gung der genannten IAnsurgenten-Abtheilungen fort. De aber lösten bei Annäherung des Feindes ihre Verbindung auf Us zer- streuten sich in kleinen Abtheilungen von 30—40) Mann in den nahe gelegenen Wäldern von Lubartow und Cynow. Der Oberanführer Kruk ging, von einer Eseorte begleitet, über den Wieprz, um sich mit den längs der volhynischen Grenze operirenden Abtheilungen zu vereinigen. Die Gesammistärke der im ublinsd rirenden Jusurgenten - Abtheilungen wird von deutschen pa tern oft sehr übertrieben; sie beträgt „nah E Angaben polnischer Blätter höchstens 3008 Mann. : Ebenso ist es durchaus unwahr , daß die ländliche Bevölkerung im

habe, si{ch an der Jusurrection zu hetheiligen.

A 1,0 Ee G E wani è früber , weil sich ihm die Kalamitäten , welche die Jnsuvreciion mi

ih führ «Fu ev Ml Ansurgentenlagern sich führt, immer fühlbarer machen, Ju den Jusurgentenlagern E E alia, so wie im Krakauischen und Plockschen herrscht großer Mangel an Lebensmitteln und an ausreichender Minterbekleidung. |

| Doll, lehteres 140 Mill.

Lublinschen ope- Blät- |

Die Folge davon sind Krankheiten und Desertion , die immer mehr um fich greifen und die Reihen der Abtheilungen mehr lichten, als die russischen Kugeln. Jm Lublinschen giebt es mehrere -Abtheilua - gen, deren Mannschasten in den lezten 3 Wochen dur Krankheiten und ‘Desertion bis auf ein Drittel zusammengeschmolzen ind.

Der »Gazeta narodowa- zufolge hat General Ber g Kongreß- polen in 11 Militairbezirke nah rein trategischen Rücksichten einge- theilt; an der Spihe eines jedes Bezirkes steht ein General mit un- umschränkter Vollmacht.

Umerita. New-York, 28. November. General Meade steht auf dem Südufer des Rapidan. Am Morgen des 2bsten \chritt seine Armee in drei Kolonnen bei den Jakobs-, Germañia- und Culpepper Furten über den Fluß und rückte auf drei verschiede» nen Wegen , welche auf die Heerstraße von Orange Courthouse zu- sammenlaufen, bis Robertson Town vor, ohne auf Widerstand zu stoßen. Die Fredericksburger Höhen waren von den Konföderirten geräumt worden. Von Orange Courthouse her erscholl den ganzen gestrigen Tag hindurch ein heftiges Geschüßfeuer. Man vermuthet, daß eine Schlacht vorgefallen j außer vagen und widersprechenden Gerüchten ist aber noch nihts Näheres zur Kunde gekommen. Am 24. und 25. d. war Präsident Davis im Konföderirten-Lager gewesen und hatte eine Heerschau abgehalten. Lee's Hauptquartier war in Orange Courthouse und seine Truppen- linie erstreckte sich von White's Ford zur Linken bis Mile Run zur Rechten. Die Armee wurde auf 50,000 Mann geschäßt. Die leyten Depeschen Grant's bestätigen, daß der Feind sih in voll- fommenster Unordnung zurückgezogen haben; Bragg habe gegen 60 Geschüße und cine Unzahl Gefangener eingebüßt. Doch auch die eigenen Vexluste Grants waren bedeutender, als man anfänglich glaubte, angeblich 3000 Mann; Shermans Division allein verlor 500 Mann an Gefallenen und Verwundeten. Jn der Nacht des 25sten gab Bragg auch seine Position südlich vom Missionary Ridge auf und zog sich nach Dalton, Georgia, hin zurück, die Brücken binter sich abbrehend und die den Marsch hemmenden Magazine zerstörend. Ho0- fer, Palmer und Sherman machten sich zu seiner Verfolgung auf und sind schon zehn Meilen weit von Chicamanga Creek vorgerückt j am 27sten soll Sherman 2000 Konföderirte abgeschnitten haben. Die retirirende Armee soll in furchtbar demoralisirtem Zustande sein. In Atlanta seien sagt die »New-York-Times« zwei Mil- lionen Ballen Baumwolle aufgespeichert, welche {werlich von den Konföderirten fortgeschafft werden könnten, che Grant die Stadt erreiche. Wie man schließt, wird sih General Longstreet durch Bragg's Mißgeschick gezwungen sehen, die Belagerung Knogzville's aufzuheben und fsih nach Virginien zurücfzuzieben j nach südstaatlichen Berichten- waren am 23sten d. 6000 Mann Bundestruppen auf dem Marsche via Jacksborough und Rodgersville, um Burnside zu Hülfe zu fommen. Dem Richmonder »Examiner« vom 23sten zufolge ist eine Verschwörung entdeckt worden , welche die Befreiung der in Rich- mond detinirten nordstaatlichen Gefangenen zum Zwecke hatte. Die Wachen sind in Folge dessen verdoppelt und alle Geschüße auf den benachbarten Höhen gegen Bell Jsland gerichtet worden. Die Ausgabe der Bundesregierung für dieses Jahr, einschließlich der Zin- sen der Staatsschuld , wird fich auf £00 Millionen Dollars be- laufen.

: Der Washingtoner Korrespondent der »New - York Tribune« macht, um falschen Aufstellungen entgegenzutreten, folgende Angaben über das Budget für das Finanzjahr 1864 auf 1865, vom 1. Juli zu 30. Juni. Die höchsten Ziffern sind natürlih im Kriegs- und im Flottenministerium zu suchen, ersteres beansprucht 535,594,602 Wenn die Schäßung für die übrigen De- partements, für die Civilliste 25 Mill, für das Ministerium des Jn- nern 10 Mill., auf gleicher Höhe bleib, was wegen der Ab- wesenheit von Veränderungen anzunehmen is —, \0 stellt sich der Gesammtbetrag des Budgets auf 710 Mill. Doll., d. b. um 132 Mill. niedriger als das Budget des Vorjabres. Der Ausfall findet sich in dem Heeresbudget, welches um 203 Mill. verringert wird, wogegen die Flotte 70 Mill. mehr beansprucht, und wahrscheinli noch 20 Mill. extra zum Bau von Panzerschiffen und dergleichen Quwecken verlangen wird. L Aus San Domingo war in New-York die Nacbricht cinge- troffen, daß die Insurgenten eine provisorische Regierung eingeteh?

| hatten; der Anführer der Jnsurgenten ift General Ramon Meller.

Die Spanier hatten 4000 Mann in Puerto Plata. Eine Menge der angesehensten Bewohner der Stadt San Domingo war auf ven Verdacht hin, daß sie zu dem Aufstande în Beziehung stünden, ver hastet worden; siebenhundert Flüchtlinge von San Domingo waren auf den Turks « Inseln gelandet. Die spanische Blokade war sebr

| mangelhaft, da die drei Haupthäfen der Jusel nos Me p vel n | ein Bewei ; die \vanisden Truppen die Städte nicht dallen i i i in lebter Qeit angefangen | ein Beweis, daß die spanishen Truppen Le Städt L en und in anderen Gegenden in legler Z( ( | As Die Abneigung des

Landvolles gegen die Jusurrection ist heute eher noch größer, als

fönnen. : : L Oer geschgebende Körper des Staates Georgten dat \UR Feste balten an dexr Secesslonsaäkté ausgespro®en und dem Präsidenten Davis ein Vertrauensvotum gegeben. : | L Oas. russische Admiralschis und drei Kanonenboote smd am 27, von Naw - York nach der Festung Monroe abgefahren; Wo sîe