1863 / 294 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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_ Friedlih , wie das Aussehen der Stadt , scheint auch noch die Stimmung des Militairs, das jet übrigens ernstlich auf Räumung der Stadt bedacht zu sein scheint. Wenigstens sind dieser Tage nicht nur aus der Kommandantur , sondern auch aus Offiziers- Quartieren Effekten und Möbeln in Massen weggescha# E

(Alt. M.

Aus Nordschleswig, den 11. Dezember. Es is nach »Freia«, in diesen Tagen der Befehl ertheilt worden, in Apenrade ein Feldlazareth mit 250 Betten herzustellen. Demnach werden binnen Kurzem in verschiedenen Städten und Oertern des Herzog- thums Schleswig Lazarethe mit zusammen ca. 1200 Betten errich- tet sein.

Flensburg, den 12. Dezember. Gestern Abend kam hier das große Kriegsdampfschiff »Hekla« mit Truppen aus Fredericia an, die nah furzer Rast weiter nach Süden gehen. Es heißt hier, daß für General de Meza in Schleswig Quartier E ist. (Fl. Ztg.)

Sachsen. Gotha, 13. Dezember. Jn Folge höherer Wei- sung is heut dem Hauptwehrkomité der Bescheid zugegangen, daß seine fernere Thätigkeit hier aufzuhören habe; die fremden Mit- glieder des Komités haben die Stadt zu verlassen. (Weim. Ztg.)

Hessen. Darmstadt, 13. Dezember. Zur Feier der Ver- lobuug Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Prinzessin Anna von Hessen mit Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge von Mek- lenburg-Schwerin fand heute Nachmittag große Galatafel bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog im Residenzschlosse statt. Abends wurde bei festlich beleuchtetem Hause im Großherzoglichen Hoftheater die Oper »Oberon« in glänzender Ausstattung gegeben. (Darmst. Ztg.)

Frankfurt a. M., 14. Dezember. in seiner heutigen Sihung cine Matrifularumlage von 17 Millionen Gulden beschlossen und die Jnstructionen für die nach Holstein be- stimmten Civilkommissarien des Bundes festgestellt. Hannover er- nennt anstatt des ablehnenden Ministers von Münchhausen den Ge- heimen Rath Nielssen zum Civilkommissar.

Bayern. München, 13. „Dezember. Se. Majestät der König Max wird, laut heute Vormittag hier angelangter telegra- phischer Depesche diesen Abend in Brixen, morgen in Junsbruck übernachten und Dienstag, Nachmittags 2 Uhr, hier E C)

Fraukreich. Paris, 13. Dezember. Die Antwort, welche der Präsident des deutschen Bundestages auf die Einladung zum Kongresse aus Frankfurt a. M. unterm 7. d. an den Kaiser gerich- tet hat, ist, wie bereits bemerkt, in deutscher Sprache abgefaßt. Der »Moniteur« veröffentlicht heute die Ueberseßung davon. Es fehlen jeßt nur noch die Antworten des Königs von Portugal und des Sultans.

Laut »Moniteur« is General Fleury, Adjutant und erster Stallmeister des Kaisers, im Auftrage Sr. Majestät heute früh nach Kopenhagen abgereist, um dem König Christian IX. zur Thronbe- steigung zu gratuliren.

Laut »France« werden Jhre Majestäten morgen noch nicht nach Paris zurückehren, sondern bis Weihnachten in Compiègne bleiben.

Rußland und Polen. Warschau, 10, Dezember. Der Fürst Lubomirski, den man {hon längst nah Sibirien abgehen ließ, ist erst mit dem leßten Transport am 6. d. M. abgefübrt worden; er is der Schwiegersohn des Grafen Waclaw Zamojski seine Gattin theilt das Exil mit ihm. Der russische General Wlasow in Szczekocin hat für seinen Militairbezirk an der Krakauer Grenze - auf den Dörfern - einen Landsturm eingerichtet , dem sich mindestens der zwanzigste Theil der männlichen Bevölkerung anzu- {ließen hat. Er hat die Aufgabe , kleine Streifcorps der Insur- genten anzuhalten und - gefangen zu nehmen. Jn jedem Dorfe muß zu jeder Stunde ein reitender Bote bereit sein, das Herrannahen von Insurgenten den anderen Gemeinden zu melden. (Pos. Z.)

Aus Warschau, 12. Dezember, wird der » Ost. - Ztg. « mit- getheilt: Zur Bestreitung der zur Erhaltung der verstärkten Polizei in Warschau erforderlichen größeren Ausgaben sind mehrere indirekte Besteuerung8geseye vom Administrationsrathe erlassen worden, unter denen -das wegen der Pässe besonders für unsere im Auslande be- findlihen reisenden Landsleute von Interesse ist. Vom 1. Januar an werden nämlich bei den Auslandspässen, für melche bisher an Stempel für den Juvalidenfonds für das Jahr 10 SRo. zu zahlen waren, noch 5 SRo. pr. halbes Jahr und 1 SRo. Stempel zum Warschauer Polizeifonds erhoben werden. Pässe nah Rußland kosten jezt in Warschau 1 SRo. und zu Reisen in die polnischen Gubernien 30 Kop. Jn der Provinz werden von allen Behörden statt 72 Kop. Stempel noch zweimal so viel zum Polizeifonds erhoben, so ‘daß der Pak 25 Kop. kosten wird (85 Sgr.). Flößer , Schiffs- fnete, alle Arbeiter und sonstige unbemittelte Klassen sind von die- sem Zuschlage befreit. Der Zuschlag für den Warschauer Polizei- Fonds soll überdies nur so lange erhoben werden , als die Unruhen dauern und die vermehrte Polizeimannschaft deshalb nöthig sein wird. Ferner wird zu Gunsten desselben Polizeifonds vom

Der Bundestag hat |

Consumtionssteuer für Branntwein (75 Ger) um 13 Kop. Arxac um Porter um 6 Kop., Märzbier um 2 Kop. und gewöhnlihes Bier um 1 Kop. pr. Eimer (Wiadro) erhöht werden. Der Canon für Brauntwwein - Destilla- tion wird um 40 SR., für Branntwein- und Bayrisch Bierschenken um 10 SR., für gewöhnliche Bierschenken um 5 SR. jährlich er- höht d. h. Alles so lange, als die Unruhen die Vermehrung der Polizei in Warschau nöthig machen werden. Der Civilgouver- neur von Plo, Herr v. Dziewanowski, ist eben so wie neulich der von Augustowo und früher der von Lublin, Warschau und Radom zum ständigen Mitglied des Staatsraths ernannt worden. Es sind auch viele neue Geseye in Bearbeitung, namentlich werden die Bauern durch verschiedene Erleichterungen und neue Einrichtungen, welche sie den Einflüssen der Gutsbesiger und ihren Bedrückungen entziehen sollen, berücksichtigt werden. Allerdings sollen viele Guts- vesiger die lehten zwei Jahre zu zahlreichen Willkürhandlungen gegen die Bauern benutzt haben, und die Militair- Chefs werden mit Be- schwerden der Bauern förmlich überschüttet.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. Dezember. Gestern wurde unter den üblichen Ceremonieen der Reichstag ge- chlossen. Se. Majestät der König hielten bei dieser Gelegenheit nachstehende Thronrede :

»Gute Herren und s{hwedishe Männer! Eure Mission ist beendet. Jn Betracht des Umfanges und der Mannigfaltigkeit der Arbeiten, welche den Qweck Eurer Thätigkeit gebildet haben, war die lange Zeit, welche Eure Arbeiten ausgefüllt haben, Euch nicht übermäßig zugemessen. Selten sind in einer Reichéversammlung so viele wichtige Angelegenheiten endgültig er- ledigt und wenige Sessionen haben Beschlüsse von mehr durchgreifender Bedeutung gehabt, Jn Gemäßheit der Vorschriften des Grund- geseyes habt Jhr bis zum nächsten Reichstage die Erledigung der Euch vorgelegten Proposition in Betreff der Umgestaltung der National-Re- präsentation verschoben. ß

1. - Januar. an die Prozent nach Tr. pr. 26 Kop., Bayrisch Bier und

Ich hoffe, daß der aufgeklärte Sinn des Landes durch ruhige und reifliche Prüfung die diesem Vorschlage nöthige Förderung bereiten wird. Durch eine der Abänderungen des Grundgesehes,/ welché auf diesem Reichstage endgültig durchgeführt worden, ist die Verwaltung des Reiches für den Fall, daß der König an der Ausführung derselben verhin- dert werde, auf eine Weise geordnet worden, welche besser als die früher bestandene Juterims-Regierung mit dem monarchischen MRegierung8prinzip übereinstimmt. Eine andere Veränderung von hervorragender Bedeutung ist die Einräumung des Vertretung8rechtsim Bauernstande an Hausbesißer und andere Klassen der: Gesellschaft. Das Geseg über den Kirchentag eröffnet der schwe- dischen Kirche eine neue Aera. Die Freiheit , ihre Bedürfnisse aussprechen und nach eigenem Ermessen ihre wichtigsten Angelegenheiten behandeln. zu dürfen, wird unter dem Segen des Allerhöchsten ihre Wirksamkeit erweitern und ihre Stellung befestigen. Vorschläge zu einem neuen Strafgeseße, zu einem Seegeseße und zu einem Jagdstatut sind in Uebereinstimmung mit den von Mir vorgelegten Entwürfen von Euch angenommen worden. Festen Schrittes habt Jhr das große Ziel einer allgemeinen Ge- werbefreiheit angestrebt; und Eure Fürsorge für das Kredit- und das Forstwesen werden „nicht ohne Resultat bleiben. Auch in mehreren anderen Zweigen der Gesehgebung sind Vorstellungen von Euch - beschlossen worden und Jh werde dieselben einer ge- wissenhaften Prüfung unterziehen. Das erfreulihe Einvernehmen zwischen der Regierung und der Repräsentation, welches diese Session im Allgemei- nen ausgezeichnet hat, ist, mit Rücksicht auf die Zollgesehgebung, nicht voll- ständig gewesen. Einige von Euren Vorstellungen in dieser Beziehung be- zwecken theils, mittelst neuer Zollsäße einigen Gewerben Schuß angedeihen zu lassen, theils unsere Jndustrie auf jede Weise im Allgemeinen zu unter- stüßen. Da aber alle geseßlichen Industriezweige berechtigten Anspruch auf gleichen Schuy und auf gleiche Unterstüßung erheben können und der Schuß eines durch die Zollsähe gesteigerten Waaren- preises auf andere Waaren hinsichtlich des Kostenpunktes ein- wirken müßte, habe Jch fortwährend der Anschauung gehuldigt, daß das allgemeine Wohlergehen des Gewerbestandes , welches unser gemein- sames Ziel is , auf leichtere und gerechtere Weise , als durch gegenseitige Opfer, dadurch. zu fördern ist, daß die Schwierigkeiten, wodurch die verschie- denen Gewerbezweige einander drücken , nach und nach verringert und be- seitigt werden. Für das Aufblühen der geistigen und materiellen Entwicke- [lung is durch Eure freigebigen Bewilligungen hinsichtlich des Unterrichts- wesens, der Eisenbahnbauten und anderer nügzlicher Unternehmungen gesorgt worden. Auch für das Bedürfniß des Vertheidigung&wesens habt Jhr bereit- willig genehmigt, was Jch mit Rücksicht auf die politische Situation Über die ge- wöhnlichen Anschläge hinaus von Euch - verlangt habe. Der Friede, welcher zu Anbeginn dieser Reichsversammlung herrschte, / ist während des Verlaufs derselben gestört worden , und obgleich wir dadurch nicht unmittelbar berührt wurden, haben wir doch Juteressen , die an die Aufrechthaltung des. Fuie- dens und des Völkerrechts in ganz Europa geknüpft sind. Noch lebhafter müssen wir das Bedauern über die Gefahren theilen, welche den König und das Volk Dänemarks bedrohen, deren Trauer über einen entshlum- merten „und geliebten Monarchen , welcher Mein und Schwedens getreuer Freund war, wir ebenfalls theilen. In dem Rath der Mächte werde Jch stets bemüht sein, das Wort der Vereinigten Reiche in die Waagschaale der Gerechtigkeit zu legen. “Es _ darf gleich- wohl nicht von uns verlangt werden, daß wir unser Schwert hineinlegen, ohne zu berechnen, welches Ziel durch die uns zu Gebote stehenden Mittel sich erreichen läßt. Bei foriwährender Bemühung für die Aufrechthaltung des Friedens habe Jh die Einladung zum Kongreß angenommen, welcher von Seiten des Kaisers der Franzosen den europäischen Mächten proponirt worden is. Indem Jh den Schuß Gottes über Schweden und dessen Volk herabflehe, schließe Jch diese Reichs-Versammlung und verbleibe Jch Euch, guten Herren und schwedischen Männern, Allen insgesammt und

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Jedem insbesondere in aller Königlichen Gnade und Gunst siets woh! ge- | roogen. «

DánemaLvrk. Kopenhagen, 12. Dezember. Der König präsidirte heute Nachmittag 2 Uhr einer geheimen Staatsrathssizung auf Schloß Christiansburg.

Als außerordentlicher französischer Gesandter in Anlaß des Thronwechsels wird hier der General Fleury, erster Stallmeister des Kaisers Napoleon, erwartet. Auch soll hier eine französische Note eingetroffen sein, worauf die Autwort der Negierung dur den Kammerherrn, Legationsrath Si, der seit einigen Tagen sich hier in Kopenhagen aufhält, nah Paris überbracht werden wird.

Amerika. New-York, 2." Dezember. Nachdem Meade ohne auf Widerstand zu stoßen den Rapidan überschritten und die konföderirten Vorposten zurückgeworfen, machte er am 27. bei Robert- son’'s Tavern Halt und formirte sein Centrum in Schlachtlinie mit der Fronte nah Orange Courthouse, den rechten Flügel auf den Rapidan stütend. Bald entspannen sich heftige Scharmügel die ganze Linie entlang; die Rechte unter General French wurde hart vom Feinde bedrängt und mußte sich bei Einbruch der Nacht mit einem Verlust von 500 Gefallenen auf das Centrum zurückziehen, gleichfalls erlitt die Kavallerie unter Gregg und Filpatrik bedeutende Einbuße. Den folgenden Morgen jedoch rückte das Bundesheer in geordneter Schlachtlinie wieder vor) Lee war eine Strecke retirirt. Die Scharmüßel wiederholten 7 zu einer größeren Schlacht scheint es noch nicht gekommen zu sein. Am 20. Mittags erreichte Meade Mine Run, wo er Lee in starker Posi- tion traf. * Dort standen die Armeen nun gegenüber, geschieden durch das Mine Run-Thal , zwischen Fredericksburg und Orange Court- house. Die beiderseitige Artillerie begann Kugeln zu wechseln j doch verschob Meade den Angriff, da eine von General Warren gemachte Rekognoscirung die feindliche Aufstellung zu drohend fand. Jn Washington ging gestern das Gerücht, Meade habe sich nah Frede- ricksburg zurückgezogen und die Campagne sei für geschlossen zu er- achten. Auch Grant soll seine Operationen für diesen Winter aufgegeben haben und in Chattanooga seine Quartiere beziehen, indem die Beschaffenheit der Wege und des Terrains zwischen leßte- rer Stadt und Atlanta in dieser Jahreszeit einem weiteren Vor- dringen zu große Schwierigkeiten entgegenstelle. Die Bundestruppen waren bis zu 23 Meilen südlih von Chattanooga avancirt, ohne auf | feindliche Truppen zu stoßen. Bragg zog seine Truppen auf Tun- nel Hill, südwestlich von Dalton zusammen, die Verluste, welche er in den Kämpfen des 23.,, 24. und 26. erlitten, waren bedeutend, sind jedoch von nordstaatlicher Seite anfangs übertrieben hoh an-

gegeben worden, wie dies der jeßt erschienene amtliche Bericht des |

Generalquartiermeisters Meigs an den Kriegsminister Stanton dar- thut. Derselbe giebt die Zahl der den Konföderirten abgenommenen Geschüße auf 30 (statt auf 50—60) an und nennt mehrere Tausende Gefangener. Die Verluste der Bundestruppen während jener drei Tage bestanden in 3—4000 Gefallenen und Verwundeten. SüÜd- staatliche Quellen aber gestehen selbs ein , daß die Konföderirten in Unordnung den Rückzug antreten mußten. Aus Ositennessee traf am 25. die Mittheilung ein, Longstreet habe die Belagerung Knox- ville's aufgegeben und ziehe sich nach Dalton zurü, um sih mit Bragg zu vereinigen j Burnside sei zu seiner Verfolgung aufge- brochen; spätere Nachrichten widerriefen diese Angabe. Am 209. machte Longstreet „cine Diversion gegen die auf dem Südufer des Flusses stehenden Bundestruppen und wurde mit 150 Mann Verlust zurückgeworfen. Die leßte und wichtigste Mittheilung ist gestern pr. Telegraph von Cincinnati eingetroffen und berichtet, daß die Konföderirten am 29. den Fluß überschritten und in einer auf allen Punkten entbrannten Schlacht eine völlige Niederlage erlitten haben; General Wheeler sei mit 5000 Mann in die Gefangen- schaft des Bundesheeres gefallen. Den lehteren Theil der Nachricht zieht man in Qwveifel. Von Chattanooga is General Granger Burn- siden zur Unterstühung abgesandt worden. General Foster ist gestern in Cumberland Gap angekommen und wahrscheinlich sofort nach Knoxville weiter gereist. In Texas machen die Bundes®- truppen Fortschritte; Banks hat mit \{neller Niederwerfung des {wachen Widerstandes am 15, und 17. Corpus Christi und Aranzas eingenommen j die Besaßung des lehteren Playes kapi- tulirte. General Hamilton reiste am 19. von New - Orleans ab, um die Militairstatthalterschaft von Texas, mit dem Hauptquartier in Brownsville zu übernehmen. Aus Teche lauten die Nachrichten den früheren entgegengeseßt j General Franklin hat den Bezirk durch- aus nicht verlassen und am 19ten noch cin Kavallerielager der Kon- föderirten aufgehoben. Alles, was man von Charleston weiß, is, daß am 28sten die Beschießung des Forts Sumter noch fort- dauerte und von Zeit zu Zeit Bomben in die Stadt flogen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Paris, Montag, 14. Dezember, Abends. Jn der heutigen Sigzung des Senats ist die Generaldebatte über die Adresse geschlossen worden. Morgen wird über die einzelnen Artikel diskutirt werden.

Bei der heute für die Legislative stattgefundenen Nachwahl hat der Kandidat der Opposition Pelletan mit 15,289 gegen 9503 Stimmen über den Regierungs-Kandidaten Picard den Sieg da- von getragen.

Nattonal, Dan Durch Vermittelung des Ober - Hofpredigers, Ober - Konsistorial - Raths Dr. Snethlage hierselbst is Sr. Majestät dem Könige der Ertrag einer im Druck herausgegebenen und verkauften Predigt, welche der Prediger Dr. Men-

| ken im Jahre 1819 zum Gedächtniß der Schlacht bei Leipzig in Bremen

gehalten hat , zur Summe von 320 Thlrn. mit dem Wunsche des Heraus- gebers übersandt worden, daß dieser Betrag vorzugsweise den Veteranen zu Gute kommen möge , die die Schlacht von Leipzig mitgekämpft haben, und daß einer Anzahl derselben damit am bevorstehenden Weihnachtsfeste eine Freude gemacht werde. Seine Majestät der König haben diese Summe dem National - Dank zur bestimmungsmäßigen Verwendung überweisen zu lassen geruht und is demzufolge zur Ausführung des Wunsches des Heraus- gebers das Erforderliche veranlaßt worden. Jndem ih diesen Aft der Wohl- thätigkeit hierdurch zur öffentlichen Kenntniß zu bringen nicht ermangele, be- merke ich zugleich, daß der Ertrag der einfachen Predigt, die nur des Zwredcks

| ihrer Herausgabe willen einen so großen Absah fand , den erfreulichen Be-

weis liefert, daß auch noch außerhalb Preußen preußische Herzen sich finden, und nicht alle Leute außerhalb Preußen vergessen haben, wem wir nächst Gott die Befreiung unseres Vaterlandes zu danken haben.

Jnvalidenhaus Berlin, den 14. Dezember 1863.

Der Präsident des Kuratoriums des National-Danks für Veteranen.

von Maliszewski.

Von einem Unbekannten aus Breslau sind der National - Dank- Stiftung für Veteranen zur Verwendung für ibre Zwecke die Summe von 800 Thlr. überwiesen worden, welches mit dem Ausdrucke des innigsten Dankes für die den hülfsbedürftigen Veteranen durch dies reiche Geschenk bewiesene Fürsorge, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

T artatyureisme.

Berlin, den 14. Dezember,

Zu Lande: Weizen 2 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 5 Sgr., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf und 1: Thlr.

Zu Wasser: Weizen 2 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auck 2 Thlr. 10 Sgr. und 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Roggen 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 16 Ser. 3 Pf. und 1 Thle. 13 Sgr. 9 Pf. Grosse Gersie 1 Tblr. 13 Sr. 9. Pf, auch 1 Thlr. 11 Sgr. 3 FE und f Thir. T Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Téir. 2 Sgr 6 Pf. Futtererbsen 1 Thlr. 27 Sgr. 6 PE, auch 1 Thle. 20 Sgr.

Das Schock Stroh 9 Thlr. 15 Sgr., auch 9 Thlr. und 8 ibr. v D Centiter-Hea 1 Thir., auch 28 Sgr., geringere Sorte zuch 26 Sgr. P

Kartoffeln, der Scheffel 25 Sgr., auch 20 Sgr., metzeoweiz G' Pf, auch f Sar. 3 FE

1 Ser.

Bertiner Zetreidehör=t vom 15, Dezember.

Weizen loco 50—58 Thlr. nach Qualität, bunt pola. 55ck Thile. ab Bahn bez.

Roggen loco abgelaufene Anmeldungen 352 Thlr. bez. , 1 Ladung neuer 36374 Thlr. bez., neuer 365 37 Thlr. ab Bahn bez.. neuer 37 Thlr. frei Mühle bez., Dezember, Dezember - Januar u. Januar - Fe- bruar 35% 4 Thlr. bez. u. G., 5 Br., Frübjabr 364—= Thlr. bez. u. G., & Br., Mai - Juni 37:—4 Thlr. bez. u. G., # Br., Juni-Juli 385 3 Thle. G, 4-Bpe,

Gerste , grosse u. kleine 30 34 Tor.

Hafer loco 21—23 Thlr., fein warthebrucher 223 Thir. bez. pr. De- zember u. Dezember-Januar 22 Thir. Br.. Frühjahr 23 Thir. Br. , Mai- Juni 234 Thlr. Br., Juni - Juli 23% Thir. bez.

Erbsen, Koch- u. Futterwaare 38—48 Thir.

Rübël loco 11, —}4 Thir. bez., Dezember 114 4 Thr. ® G., 5; Br., Dezember- Januar 114 —#% Thlr. bez. u. G., X Br.. Januar- Februar u. Februar-März 11% Thir., April-Mai 11:—K Thir. hez. u. G., 2 Br., Mai - Juni 11.5/—2 Thlr. bez. u. G, E Be.

Leinöl loco 14 Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 141N Thir. ber. Dezember u. Dezember- Januar 145;—% Thlr. bez. u. &., & Br., Januar - Februar 14:— 11. Thlr. bez. u. G., 2 Br., Februar-März 144—%& Thir. bez.. + Br, 5 G, April-Mai 144:—S& Thir. bez. u. G., f Br. Mai-Juni 15;—4 Thir. bez. u. G., 2 Br., Juni-Juli 15%,—+4 Thir bez. u. G., 32 Br., Juli - August

15% Thlr. bez. : ' Weizen ohne Aenderung. Roggen loco fand zu notirten Preèizen 3 Termine verkeärten

besonders für den Versandt vermehrte Beachtung. wiederum in recht lustloser Haltung, doch kamen einize Umsätze zu etwas nachgebenden Preizen zu Stande. Gekündizte 5000 Cir. fanden keine Erledizune. Hafer behauptei. Rüböl setzie die rückzäagige Bez- wegung in Jen Preisen heute fort, da bei warmer Witterunz Tele An- rege fer-er fehlte. Der Verkehr blieb beschränkt. Geköünd. 100 Ctr. Spirltns loco bleibt ziemlich stark offerirt, was auch auf de Termine deprimirend wirkt. Bei wenig belangreichen Umeätzea sind daher De Preise etwas niedriger.

Thir. bez. u.