1863 / 301 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!

Ew. Königliche Majestät haben uns in Folge der zwischen Deutschland und Dänemark \{webenden Streitfrage einen Geseh-Entwurf, betreffend den außerordentlichen Geldbedarf der Militair - und der Marine - Verwaltung vorlegen zu lassen geruht. i

Das Haus der Abgeordneten hat bereits in eingehender Verhandlung die schleswig-holsteinische Frage erörtert und die Richtung der Politik, welche einzuhalten Deutschlands Ehre und Jnteresse nah unserer Ueberzeugung ge- bieten , in seinem Beschlusse vom 2. Dezember bezeichnet.

Die Erbfolge-Ordnung, wie sie dur den Londoner Vertrag vom 8ten Mai 1852’ vorgezeichnet worden, hat in Bezug auf Schleswig-Holstein nie- mals die Zustimmung der zunächst Berechtigten, der Volksvertretung der Herzogthümer, der Agnaten des Oldenburger Fürstenhauses und des Deut- schen Bundes erhalten.

Schon hierdurch jeder rechtlichen Grundlage entbebhrend, hat der Lon- doner Vertrag für die daran betheiligten Deutschen Mächte vollends seine Verbindlichkeit verloren, nachdem die dänische Regierung ihrerseits alle vorher gemachten Zusagen gebrochen hat.

Preußen und Deutschland sind berechtigt und damit auch verpflichtet, das Erbrecht Friedrich VIUL. anzuerkennen, das deutsche Bundesgebiet von dér Anwesenheit dänischer Truppen zu befreien, und die Qusammengehörig- keit und Unabhängigkeit der Herzogthümer herzustellen.

Dieser Verpflichtung \{leunig und wirksam nachzukommen, hat kein anderer deutscher Staat dringendere Aufforderung als der preußische.

Auf dem Boden der Herzogthümer hat unser tapferes Heer seine ersten | Siege seit den Befreiung®kriegen erfochten, und damit seine Waäffenehre für | den endlichen Triumph der von ihm rxruhmreich/ aber exfolglos vertheidigten |

Sache eingeseßt.

Die Unterdrückung der Herzogthümer seit 1851 war die erste und noth- |

wendige Folge der unheilvollen Uebereinkunft von Olmüß, deren verderbliche Rückwirkung auf Preußens innere Zustände und deutsche Machtstellung von

p.

Herzogthümer gesühnt sein wird.

Mit tiefem Leidwesen sicht deshalb das Haus der Abgeordneten die | zyilkommen Königliche Staats-Regierung in einer Richtung wirken, welche nicht die Be- | i seitigung, sondern die Herstellung und Kräftigung der Vereinbarungen von | Diese Vereinbarungen bestimmen

für die Herzogthümer die Zerreißung der altgeseßlichen Gemeinschaft, und da- |

1851—1852 zur Folge zu haben droht.

mit die Webrlosigkeit des deutschen Elements in beiden Landen. Sie haben

durch die preußische Regierung ganz Deutschland um die Leitung Ew. Ma- jestät sammeln würde, hat das Beharren auf dem Standpunkte von 1851

mit der einmüthigen Gesinnung des deutschen Volkes in offenen Widerspruch

dazu verwendet, in Gemeinschaft mit Oesterreich einen in sich widerspruchs- vollen und in seiner ganzen Richtung unklaren Bundesbeschluß durchzujeßzen,

welchèr die Selbstständigkeit der Herzogthümer und damit die wichtigsten |

Interessen Deutschlands Preis giebt, ohne die Gefahr auswärtiger Ver- wickelungen zu vermindern.

eine Politik zu ändern, welche das Land auf lange Zeit zu scädigen droht.

Denn nach -dem- Systeme des Ministeriums müssen wir fürchten , daß in ! seinen Händen die begehrten Mittel nicht im Jnteresse der Herzogthümer |

D N88 s N 114 À J 5 8 Landes verwend t E Es R d g L ¿ is ( und Deutschlands, nit zum Nugzen der Krone und des Landes verwel det | Kürze der seit der Schließung des vorigen Landtages verflossenen Zeit und

Cr , N Y S N 1f8 zertret 1 cho : , ¡4 y , D Fast allein unter allen deutschen Volkêvertretungen sehen | die Wichtigkeit der in Betracht kommenden «Rüsichten und Juteressen es

; e Q vers d atio Gefühle des | : R Ad ; : } ; n wir uns in die schmerzliche Lage verseßt , dem nationalen Gefühle deÏ | unthunlih gemacht, schon jeßt die deshalbigen Vorlagen ihnen zu über-

Volkes nicht den zuversichtlichen Ausdruck geben zu können , welchen nur |

werden würden.

das Bewußtsein der Einigkeit zwischen Regierung und Landesvertretung verleiht. Allergnädigster König und Herr:

deutscher Erde folle verloren gehen.

Das Recht der Herzogthümer auf untrennbare Verbindung und Un- | abhängigkeit fällt zusammen mit dem Erbrecht des Augustenburger Hauses. |

M 2 5 : 7 A g N D ; N D f . . E p —_ " e Ö Dárum bitten wir Ew. Majestät ehrfurchtsvoll und dringend, von dem | „ugung ihr ein solches Entgegenkommen unmöglich macht. Aber auch Ihr

Londoner Vertrage zurüctreten, den Erbprinzen von Schleswig - Holstein-

Augustenburg als Herzog von Schleswig - Holstein anerkennen und dabin | wirken zu wollen, daß der deutsche Bund ihm in der Besizergreifung und |

Befreiung seiner Erblande wirksamen Beistand leiste.

.

Das Haus der Abgeordneten hat keinen wärmeren Wunsch, als einer

Politik , welche , getragen von dem Nertrauen der Nation und ausgeführt |

mit rückhaltloser Hingebung an die nationale Sache, diese hohe Aufgabe fich zum Ziele sehte, alle Mittel freudig zur Verfügung zu stellen. In tiefster Ehrfurcht verharren wir Ew. Königlichen Majestät t allerunterthänigste treugehorsamste Das Haus der Abgeordneten. a

Aus Holstein, 20. Dezember.

riums sind bei der aktiven Armee eine Corps-Intendantur und vier

Divisions-Jntendanturen, welche baldmöglichst in Wirksamkeit treten

werden, errichtet worden. Von Vorstehendem werden sämmtliche

betreffende - Behörden im Herzogthum Holstein mit dem Ersuchen in

Kenntniß geseht, die gedachten Militair-Verwaltungsbebörden in der Ausübung der denselben überwiesenen Functionen vorkommenden Falls thunlichs zu unterstüßen. «

: Schleéwig. Flensburg, 21. Dezember. „Am Sonnabend marschirte das 5. Dragoner-Regiment oder doch eine bedeutende Ab-

| ningen, welche zur Erledigung von anderweiten. Auf

Das »Geseßblatt« entbält | folgendes Cirkular: »Zufolge einer Mittheilung des - Kriegsministe- |

theilung: desselben durch die Stadt, wie es hieß, um in den nach Süden hin belegenen Dökfern einquartirt zu werden. Das 3. Dra- goner-Regiment (von Aarbuus) ist im Anmarsche.

amburg, 22. Dezember. Die Zusammenkunft der hol- steinishen Ständeabgeordneten ist in Altona durch die Polizei ver- hindert worden; die Versammlung tagte daher in Hamburg.

Die Versammlung war sehr zahlreich besucht. Nach langer und lebhafter-Debatte, in der der Baron v. S cheel-Plessen die An- erkennung des Herzogs Friedri ch eifrig bekämpft hatte, beschloß die Versammlung mit überwiegender Mehrheit, diese Anerkennung aus- zusprechen und die Bundesversammlung zu bitten, daß sie dem Her- zoge zu seinem Rechte verhelfen möge. Acht Mitglieder schieden mit Scheel-Plessen aus. Beinahe die Hälfte der Ritterschaft hat die An- erkennung zugesagt und den Beschluß unterzeichnet. :

__ Sachsen. Gotha, 22. Dezember. Aus Koburg kommt die zuverlässige Nachricht nach Gotba, daß die Gestattung der Reor- ganisation eines Theils des Herzoglich s{le8wig - holsteinschen Kon- tingents auf koburg-gothaischem Gebiete durch die diesseitige Staats- Regierung nah der bereits am 13. d. M. ertheilten Genehmigung Sr. Hoheit des Herzogs unterm 17. d. M. erfolgt ist. Den Wort- laut des betreffenden Ministerial - Erlasses veröffeutlicht bereits die » Koburger KZeitung«. (Goth. Ztg.)

Hessen. Kassel, 22. Dezember. Soeben, Nachmittags 2" Ubr, bat die Eröffnung des Landtags stattgefunden. Der Vorstand des Ministeriums des Junnern , Geh. Regierungsrath von Stiernberg, las: folgende Thronrede:

Meine hocbgeehrtesten Herren! Seine Königliche Hobeit der Kurfurst haben allergnädigst geruht, durch

{ | J i Le | die von mir dem Herrn Präsidenten übergebene Vollma it der Er0ff-« jedèm patriotischen Herzen bitter empfunden, erst mit der Befreiung der | y Dra) J Vollmacht mit der Crôff

nung des Landtages mich zu beauftragen, Ich heiße im Namen Seiner Königlichen Hoheit Sie in diesem Haufe

Die ganze Aufmerksamkeit und Theilnahme unseres größeren wie enge- ren Vaterlandes is gegemwärtig von Ereignissen in Anspruch genommen, in denen das Schic’ssal eines in seinen vaterländischen Einrichtungen und legitimen Ansprüchen schwer bedrängten deutschen Volksstammec® seiner Ent-

W: N » D \ F Hd » io Magtpoy t . von Anfang an keine andere europäische Bedeutung gehabt, als die {were | scheidung entgegengeht. An ihrem Theil hät es die Regierung nie an der Gefährdung gerade der preußischen Staats-Jnteressen, so daß jede preußische | Thätigkeit zu “ihren Gunsten ein Akt der Selbstzerstörung genannt werden | muß. Während eine klare Vertretung der Rechte Schleswig - Holsteins |

Bereitwilligkeit fehlen lassen, der guten Sache des deutschen Rechts ‘und Interesses in den Herzogthümern Schuß angedeihen zu lassen, und sie ist sih insbesondere jeßt der hohen Verpflichtungen bewußt, welche ibr das Ret und die Ehre der deutschen Nation gerade in diesem Augenblicke auf-

| erlegen. Im Verein mit ihren Bundesgenossen entschlossen, dem Rechte s | sein volles Genüge zu verschaffen, hofft sie. die- rechten Wege nicht zu ver- ; 5 H S ; Mehr der deutschen Regier B | &o z D O E A R N TDERE ULE DO e bis 1852 unsern Staat mit der Mehrzahl der deutschen Regierungen und | fäumen und glaubt sich in diesem Bestreben der freudigen Mitwirkung die- geseht. Die Regierung Ew. Majestät hat den ganzen Einfluß Preußens | ser Versammlung bei Erfüllung der deshalbigen bunde8mäßigen Verpflich-

tungen versichert halten zu dürfen.

Der Abschluß und die Befestigung unseres Verfassungs- und Rechts- zustandes, verheißen in der landesherrlichen Verkündigung vom 21. Juni v. J, hat ungeachtet der Thätigkeit der Regierung und der Ständeversamm- lung, in der vorigen Landtag8periode noch nicht in allen Richtungen der

i i a | definitiven Erledigung und Vollendung entgegengeführt werd j Däs Haus der Abgeordneten wendet sich an Ew. Majestät, um von | N gung g entgegengeführt werden können.

der {weren Schuld sich frei zu erhalten , daß es nicht AUes versucht habe, |

Es werden deshalb Jhrer Mitwirkung nah Maßgabe der genannten landesberrlichen Verkündigung noch alle diejenigen Gegenstände unterbreitet werden, welche dem vorigen Landtage überhaupt noch nicht vorgelegen haben, oder wo die landständisde Beschlußnahme es nothwendig gemacht hatke, regierungsseitig weitere Erörterungen eintreten zu lassen. Doch hat die

geben. Es wird sich daher vorbebalten , diese Vorlagen, so wie weiter die-

O L | _anderr lufgaben der vaterländi- {en Geschgebung, namentli auch deshalbiger landständischer Anträge, be-

| stitamt sind, demnächst, und zwar fo bald als thunlich, Jhrer Thätigkeit zu unter-

Ew. Königliche Majestät haben einst feierli erklärt: kein Fuß breit | Freiten.

Die Regierung wird dabei bemüht sein, den Anschauungen und Münschen , welche in der vorigen Ständeversammlung zum Ausdrucke ge- fommen find, und in forgfältiger Weise in Erwägung werden gezogen werden , überall da entgegenzukommen, wo nicht die gewissenhafte Ueber-

Engegenkommen, meine hochgeehrtesten Herren, nimmt die Regierung drin- gend in Anspruch , auf daß so die Schlichtung eines Streites herbeigeführt werde, unter dessen störendem Einflusse das Wohl und der Friede des Lan- des gelitten haben,

Ibre nächste Aufgabe, meine bochgeehrtésten Herren! ‘wird nun die Mitwirkung zur Feststellung des Staats - Grund - Etats für die mit dem

| nä{sten Jahre beginnende Finanzperiode sein , in welcher Bezichung die | deshalb erforderlichen Vorlagen ohne Verzug erfolgen werden.

Nach Verlesung der Thronrede leisteten die Mitglieder der Ständeversammlung den vorgeschriebenen Eid. (Kass. S.)

Darmstadt, 21. Dezember. Der neucrnannte hessische außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister in Wien, H. von Gagern, is gestern Abend hier eingetroffen und hat heute Morgen Audienz bei dem Großherzog gehabt. Dem Vernehmen nach wird derselbe noch vor Neujahr seinen neuen Posten antreten. (Fr. P. Z.)

Frankfurt a. M., 21. Dezember. Das hiesige ‘Lokal- Comité der Abgeordneten-Versammlung hat eine Statistik Über die Zahl der anwesenden Abgeordneten, nach Ländern vertheilt, ent-

worfen. Nach derselben waren 492 Mitglieder von Ständekammern anwesend, darunter aus Oesterreich 10, Preußen 47, Bayern 109, Sathsen 10, Hannover 9, Württemberg 49, Darmstadt 42, Baden | 43, Franffurt 70; Coburg und Gotha 10, Nassau 21, ‘Waldeck 1,

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Weimar 6) Bremen 8 ‘Oldenburg 5, Sthleswig-Holstein 4, Braun- schweig 6, Hamburg &/ Kurhessen 32, Reuß-Greiz jüngere "Linie 1, Rudolstadt 1. Jn den engeren geschäftsleitenden Ausschuß wurden erwählt: Dr. S. Müller und Dr. med. Värrentrapp aus Frank- furt, Mey aus Darmstadt, Kolb aus Bayern, D». Lang aus Wies- baden, Brater aus Bayern und Häusser aus Heidelberg. (Fr. Bl.)

ABürtrenberg. Stuttgart, 21. Dezember. Am Sonn- abend ist der Erbprinz Friedrich von Schleswig - Holstein hier an- gekommen.

Großbritannien und Jrlaud, London, 21. Dezember. Der Charakter der Botschaft des Präsidenten Lincoln, die allerdings bis jeyt nur noch im Auszuge vorliegt, scheint der »Times« wenig Aussicht auf eine baldige Beendigung des amerikanischen Krieges" zu gewähren.

Die Weihnachtstage werden sämmtliche in England weilende Mitglieder der königlichen Familie in Osborne zubringen. Prinz Alfred is bereits von Edinburgh herübergekbommen , und der Prinz und die Prinzessin von Wales verlassen morgen Frogmore, um sich gleichfalls nah der Jnsel Wight zu begeben.

Mit Bezug auf die aus Japan, 1. November, gemeldete Nach- richt von der abermaligen Ermordung eines Europäers erfährt man, daß Flottenmannschaften zum permanenten Schuße der Stadt Kana- gqwa ausgesezt worden waren.

Fraukreich. Paris, 21, Dezember. Die »France« hatte seit dem amtlichen Verweise , den sie neulich empfangen , - ihre Leit- artikel eingestellt. Heute bringt sie wieder einén, und zwar, an- fnüpfend an die Senatsrede Lacçueronnière's, über das Thema, daß das Dekret vom 24. November, welches die Zügel der Regierung etwas locferte, nicht zurücgenommen werden dürfe und auch nicht werde,

Aus Vera-Cruz, 22. November, hat die »¿France« erfahren, daß der Kongreß, den Juarez einberufen hatte, am 29. Oktober wieder auseinander gegangen sei. Es seien nur 31 Mann gewesen , und diese hätten, bevor sie sich »auf unbestimmte Zeit vertagk«, Pr. De- kret den Präsidenten Juarez mit der Vollmacht eines Dictators ausgestattet. | /

Jtaliea, Turin, 21. Dezember. Das Abgeordnetenhaus beschästigte sich heute mit dem die Unterdrückung des Briganten- Wesens und die öffentliche Sicherheit in den neapolitanischen Pro- vinzen und auf der Insel Sicilien betreffenden Geseye.

Rom, 21." Dezember. Jn dem heute Vormittag stattgehabten Konsistorium ward nach einer furzen Allocution des Papstes Mon- signor Bonnechose zum Kardinal kreirt und eine andere Kardinal- Ernennung in petto vorbehalten. Se. Heiligkeit präfonisirte hierauf (0) Bischöfe, darunter den Erzbischof von Avignon, die Bischöfe von Vannes und Soissons, sowie die Bischöfe der gegenwärtig in Der Romagna, den Marken und Umbrien erledigten Bisthümer.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. Dezember. Ueber die Sihung des Finnländischen Landtags vom 10), Dezem- ber berichtet die »St. P. R. Z.« Folgendes: “Am Anfange der Sitzung erschien der Vice - Präsident des Senats, Baron Sackléen, und verlas das Manifest Sr. Majestät des Kaisers) kraft dessen auf die Bitte der Stände die Zeit für die Sigungen des Landtages um 3 Monate, d. h. bis zum 15. (3.) März 1864 verlängert wird.

Warschau, 20. Dezember. Wie der Korrespondent der »Ost- see-Zeitung« hört, ist der Befehl eingetros\sen; die Truppen in Polen), welche zwar auf Kriegsfuß n Betreff des Soldes ¡ dexr Fourage 2c./ aber nicht auf Kriegsstärke sichen, auf die lehtere zu vermehren, weshalb jedes Infanterie -Regiment um 1 Bataillon und jedes Ka- vallerie - Regiment um 2 Escadrons verstärkt werden soll. / Man bringt diese Maßregel mit kriegerischen Eventualitäten e O Frühjahr in Verbindung, da in den hiesigen Zuständen i afür wi h- aus fein Bedürfniß vorhanden ist, indem der in Polen stehenden Armee wenig an 200,000 Mann fehlen soll, und ein Leg Mle stand zum Frühjahr kaum zu erwarten steht. Ie diesige ch8 rung erklärt im »Dz. PYow.«, »daß von einem an die Be

itkular wegen zu veranstaltender Loyalitäts - Adressen e ri sei; a das sei die Wahrheit, daß die Regierung in ihrer doppelten Stärke: durch die ihr zu Gebote stehenden Mittel, und besonders in ihren reinen Absichten, keine Unterwerfungsadressen hervorzurufen brauche, die nur von denen, welche durch die Unruhen gelitten haben und noch leiden, angeregt werden können. Adressen i ur dann von Werth sein, wenn sie der

¿nnen der Regierung N ! Auñlrue wirklicher Reue sind, und aus der innersten Ueberzeugung hervorgehen, daß der Aufstand ein unsinniger und zum Unheil des

_ ie hi Geistlichkeit Landes hervorgerusener gewesen. « i Auch die hiesige t beginnt eht n E katholischen Kreuzkirche zur Ruhe und zum Ge

Reden zu halten. | / : E M d I aat, 21. Dezember 1 berichtet die »Ofsts. Ztg.«: Schon seit zwei Monaten sind die russischen Inge nieur-Generale mit Be Niitig Di emals N aullge zitthauen beschäftigt. ie i L e A durch neue Aufschüttungen erhöht wi D die gewöhnlichen Kanonen meist durch gezogene “e ane ae ber erseyt, Die Arbeiten werden mit großer Eile het

sollen spätestens bis zum April vollendet sein. Anr meisten sin dieselben vorgeschritten bei den Festungen an der Weichsel, wie Modlin , Demblin/ Bezese, weniger bei den in zweiter Linie gele- genen Festungen Dünaburg und Bobrujsk. Dic Festung Zd- mosc im Lublinschen wird durch Erhöhung und Vermeh- rung der Wälle bedeutend verstärkt, Zur Beschleuni- gung der Arbeiten an der großen Weichselbrücke in TBarshau hat die russische Regierung der französischen Bau esellschaft vorläufig 50,000 SR. zur Verfügung gestellt. Am 16, d, sollte in LWlo- clawek “der in einem Gefecht gefangen genommene Znsurgentenführer Stanislaus Becchi, ein Jtaliener, kriegsrechtlih erschofsen werden. Da derselbe die Verwendung des italienischen Gesandten in Peters- burg, Marquis Pepoli, beim Kaiser wegen seiner Begnadigung in Anspruch nahm, so wurde sofort über Thorn und Warschau nat Petersburg telegraphirt. Am folgenden Morgen traf die Antwort ein, daß die Verwendung exfolglos gewesen: sei. Eine Stunde später erfolgte die öffentliche Hinrichtung des Verurtheilten. Der Militair - Chef des Gouvernements. Kowno macht im offiziellen »Wilnaer Courier« bekannt, daß der“ bekannte JTnsurgentenflhrer Priester Maciewicz und“ dessen Adjutant Dartiuzi und Kasfirer Radowicz am 5. d. im Kreise Kowno zwischen Wilkaje und Srednifki vom Stabscapitain Oziersfi ergriffen und nah Kowno- abgeliefert worden seien. Die Gefangenen seien sofort dem Kriegsgericht Über- geben worden. Der Priester Mackiewicz stanimt aus Zämoditicn, wo er schon im März die Fahne des Aufruhrs echob und sich ant

| die Spitze einer von ihm gebildeten Ansurgeaten-Abtheilung fielite.

Ex hat sich von allen Insurgentenführern am läángstan behauptet. Der General - Gouverneur Murawiecw hat zu seinem Nameas-

| tage als Belohnung für seine »Verdienste um die Pazifizirung

Litthauens und des Gouvernements Augustowo«- vom Kaiser eint Gnadengeschenk von 100,000 SR. nebst einem sehr schmeitelhaften

| Handschreiben erhalten. Jn lehterem war der Wunsch ausgesprochen;

£

| daß Muranview in seinex gegenwärtigen Stellung noch bié zun | Frühjahr verbleiben möge.

Dáuemerk. Kopenhagen, 21, Dezember. »Facdrelanbete- erklärt; daß die Pression von Seiten Englands und Rußlands dbe- gonnen habe; Schweden habe sich an den betreffenden Schritten nit betheiligt, Fleury auf die Anfrage, ob er sich anschließen solle, den- Befehl erhalten, sofort abzureisen.

Der Reichsrath. ist heute geschlossen worden. verlas folgende (bereits im telegraphishen Auszuge Königliche Botschaft :

Dem Reichsrath“ Unseren Königlichen Gruß! Als d Ñ welche heute ihre Laufbahn beendigt, vor 8 Jal : sammentrat, wurde dieselbe mit der Hoffnung begrüßt, da! jenige Ordnung vollendet fei, welche ‘in der Königlichen efanntm vom 28. Januar 1852 verkündet war und in der gemeinschzaftlic präsentation für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Mona j Abschluß gefunden hatte,

Diese Hoffnungen würden in Erfüllung gegangen sein, wenn der Dunè in seinem Verhältniß zu Dänemark sich innerhalb der bundesrechtlicen Kom- petenz gehalten hätte. Der Reichsrath weiß, daß die dänische Regierung nur widerstrebend und unter Androhung eines Bundeszwanges dahin ge- bracht ist, die gemeinschaftliche Verfassung für Holstein und Lauenburg auf- zuheben. Der Reichsrath kennt die Schritte, welche zu wiederholten Malen gethan sind, um die Wiedervereinigung anzubahnen, ohne daß es mögli gewesen wäre, die Zustimmung der ‘holsteinischen Stände dazu zu gewinne welche der Bund als Bedingung “dafür aufgestellt hatte.

Das neue Grundgeset, welches der Reichsrath angenommen und. War am 18. November bestätigt haben, ruht auf derselben Grundlage wie 2 bestehende gemeinschaftliche Verfassung vom 2. Oktober 1855 und wird É dieselbe nichts in der Sonderung zwischen den gemeinschaftlichen wnd Bar besonderen Angelegenbeiten verändert noch wird dem Reichsrathe da Vi selbe irgend welche Befugniß gegeben tn Sachen , welche biëher ut De Kompetenz der Sonderrepräsentationen gehört haben: Wol 2 Vek Nov fassung nur für denjenigen Theil der dänischen Monarhît, mim Dez Sun keine Befugniß hat; da es aber Unsere Absicht ifty Umseren Drurnzen Liu desländern dieselbe Selbstständigkeit und Freiheit zu aben, mb DDuTo der Weg gewiesen sein, auf welchem ‘allein eine nahe: Yireithiosunig Dur Uebereinkunft zwischen dem Reichsrath und dru S mden Éifireiné mer sungsmäßig erfolgen kann. Für solche Uebereinkunft lagt Die meu: Wienficick sung keinerlei Hinderung in den Weg, und mog Æ Dröshult zur 2mm Mißverständnisse beruhen , wenn enge Mäch dam einen Sun ext: haben, es dahin gestellt sein zu lassen, in wie writ f umbedamct cinen gene traktatmäßige Verpflichtungen erfüllen wollen. a

Neben weitgehenden Bundesforderungen f M Deuteiank aid cim nut Tck stückelung der dänischen Monarchie auSgebendeS Streben Au gere mrldeS ein brauchbares Werkzeug für solche Pläne gefunden zu baten glambt. War müssen hoffen, daß Europa wissen wird, die gemeinschaftliche Erbfolge n der dänischen Monarchie aufrecht zu erbalten ; unverändertes Bestehen für die Bewahrung des allgemein &! den. Ungeachtet Wir jeden Unjere deutschen Bundesiar etre’ : desbeschluß erfüllt haben, so stehen deutsche Aruppen schon im Begriff, die» selben zu beseyen nicht allein Unjer Herzogthum Holstein , sondern aut

Unser Herzogthum Lauenburg, von dessen Zufriedenbeit und Ireue Wir jo

unzweifelhafte Beweise empfangen haben, Wir können hierin feine bundrS- Ceatliche Execution anerkennen, aber um einem Zusammenstoße so A möglich zu entgehen, haben wir es doch für richtig befunden, Unsere g pen’ zurüczuziehen , um die ganze Wehrkraft Unjeres Volkes diesseits Eider zu sammeln, und Wir sind davon überzeugt; daß