1886 / 82 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Apr 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Einschreibungen bis späteftens

. z q . “s Zeit vom 5. bis 15. April 1886.

10. April d. I. an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anstalten.

Königsberg i. Pr., 5. Apri fünf A g L P, ck%_Alil, (W. T. B.) Nach füuf- Fee Fahrt ist der Cisbrehch-Dampfer d KCtSCLL l ars von Pillau hier eingetroffen und kehrt sofort zurück. Man rw E Linn das Heraufkommen anderer Dampfer. Hinderniß zu Fall. Werth : ém t R April. (W. T. B.) Der Stettiner Lloyd- | Den Schluß des Tages bil Getbetbura” A A ia s 290 Passagieren von Stettin via F Beil Sen-RNena E tE scMwvedisde Poitilagge. See gegangen. Der Dampfer führt | Herren-Reiten. 9°. April. (W. T. B) Die Sthiffe des „Stetti

¿ A E De) S E: 5 ner L loyd laufen auf der Ausreise nach New-York nd auf der Heim- retse von jeßt ab regelmäßig Gothenburg an, da denselben die Be- förderung der \chwedischen Post nah New-York übertragen

ma ift. Ee, d. Avril, (W T B) D Dampf Norddeutschen Lloyd „Werra“ if ern feûb 9 Ubr i ) S „Berra * Ul gestern 2 Ub V N fnoeiroffen, s E N amburg, 4. April. (W. T, B.) Der Postdampfer „Westphal ia“ der Hamburg - Amerikanis en Pa&et: fahrt -Aktiengefellschaft hat, von New-York kommend, heute e Mi FUUO S Ier Postdampfer „Saronia“ der- elben Gesellschaft is, von Hamburg kommend s i Vera-Cruz eingetroffen. G A E N S E L T 2) „Saturno“ ist mit der ostindisch Alexandrien bier eingetroffen.

Auskunft in der | IV. Spteewald - H Eins, 30 4 Reug.

siegte wie er wollte: des

meisters von Boddien 4j

und dritten Pferde gethei \chienen 8 am Ablauf, von Blumenthal cksjähr. br. H.

Schlüter) \chlug. Hrn. v. Rittmsir. v. Kramsta wurd „Common Hill“, „Geneva“, Werth des Rennens 1050

a DARIIA, 4. Pil, fchließung des Werde gestern Abend wieder wärtig beschäftigt, diesen Vormittag wurde auch vér SOIeUse Del

der Danziger Hafen gefährdet. Es wird

D) Lloyddampfer - Vinesischen Poft heute früh aus

ist mit

Berlin, 5. April 1886. es wird aber ein weiteres A1 erwartet. Die Ortschaften

verwüstet.

Die Berli Rennsaiso 6 s j ; 5 En Berliner Kennsaison 1886 wurde gestern Nachmittag s L, en Verein für Hindernißrennen auf dessen Bahn | 4 e) or A « Go Ç c á c. ei C yarlottenburg eröffnet. Es fanden folgende Rennen statt: I. Eröffnungsrennen, mit dem um 2 Ühr das Meeting be-

Preis 15 Q f i : s gann. Preis 1500 46 Iagdrennen, Herrenreiten, 20 4 Eins, halb | |

|

suht, neue S@leusenkanäle Prähme mit Steinen und S geht ein großer aschinen von hier ab;

Zeug. Diftanz 3000 m, Dem zweiten Pferde 60 %/ der Eins. und Keug. Der Rest zwischen ecftem und drittem Pferde getheilt. 17 | Unterschriften, 3 liefen. Es siegte leiht mit 10 Längen des Lieut. | von Muschwiß a. br. W. „The Saqueaker“ v. The Speaker a. d. Bootany Bay, 77 kg, unter Lieut. Schlüter vom 4. Ul.-Regt., gegen | Hin. von Tepper-Laskis 4jähr. br. H. „Tartaruga“ unter Lieut. von | umenthal und Licut. von Uechtrit* a. br. W. „Orator“. Werth: | 104 6 dem Sieger, 120 M. dem Zweiten, 40 A dem Dritten. Um 213 Uhr folgte: | ads IL &lah-Rennen. Preis 1000 Æ 50 M Eins., 20 Æ Reug. | Distanz 1200 m. Dem zweiten Pferde 60 %/o der Eins. und Reug., | der Rest dem Sieger. Von 9 angemeldeten Pferden liefen 7. Es | slegte nah Kampf um cinen Kopf: des Grafen H. Stolberg 4jährige | für Rosario br. St. „Alpheda“ v. Savernake a. d. Relic, 595 kg (Madden) | e gegen Lieut. von Puttkamers 4jährige br. St. „Nanon“ (Smith). Gerner liefen „Aufgabe“, „Rosemary“, „Qui Vive“, „Marcel“ und „Gloucester.“ Werth des Rennens 1260 # für Alpheda“, 390 für „Nanon.“ Um 3 Uhr {loß sich dem a ion.“ / lo ) ) an: Etn - d'Amour -SFagd - Nennen. Preis 100046 Verrenreiten. 30 4 Eins, 10 4 Reug. Distanz 3000 m Von 14 gemeldeten Pferden erschienen nur 2 am Start, von denen, nach- dem des Lieut. v. Mushwiß a. br. W. „S \arper“ vollständig den Gehorsam verweigert hatte, des Mr. Alexander a. F. H. „Hunger“ v. The Carl a. d. Famine unter Lieut. Preuß vom 11. Drag. Regt nah Gefallen das Ziel passirte und den Werth von 1180 i in den Stall brachte. Diesem Rennen folgte um 35 Uhr:

immer sehr bedeutend.

Buenos-Ayres, 2 Monats März derern eingetroffen.

Die

Die Schlacht von P des franzöfischen ersten Male im „Nationa einem geladenen Publikum geze stellt den ergreifendsten Mor! Rückzug der Türken nach Os Diorama hat den mühseligen zum Gegenstande. Wir komm zurü.

M I E A: R A Ri ECNACABE:

Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß, Staats-Anzeiger und das Gentral-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und üöniglich Preußischen Staats-Anzeigers : ladungen u. dergl.

Berlin SW.. 2Wilheln-S L . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c E Wilhel:n-Straße Nr. 32, . Verloosung, Kraftloserklärung, Singiabltng s M 2 u. s. w. von öffentlihen Papieren.

. Steckbriefe und Untersuchung8-Sachen. 2. Zwangsvollstreckungen, bo

BVor-

_ Verloofung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. f. w. von öffentlichen Pavieren.

____ Befannimacung. | - a 4D f C. | L S am 14. Dezember er, stattgehabten Aus- jung der in (Gemäßheit des Allerhöchsten Privi- legii vom 20, April 1881 ausgefertigten Anleihe- rige des Kreises ‘Oschersleben sind folgende ummern gezogen worden : | Buchsfi °

Nr. 6, 61, 81, 131 IRO 2

à 1000 M. U Buchstabe E, Jir. 304, 317, 333, 666, 668, 1040, O E

1383 à 500 M. ; Buchftabe C. Nr. 1590, 1596, 1670, 1705, 1716, 1786, 2034 9056 S L f à 200 Nückständige Anleihe-Scheine aus früheren Verloofungen : : vacat.

Die Inhaber diescr Anleihesheine werden aufge- fordert, fsolhe mit den zugehörigen Zinsfcheinen und Anweisungen am 1. Juli 1886 bei der hiesigen Kreis-Kommunalkafse einzureihen und das Kapital dafür in Empfang zu nehmen. i

Vie Verzinsung der ausgeloosten Stücke hört mit Gnde Juni 1886 auf und der Betrag der fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital abgezogen.

Die Einlösung der ausgeloosten Stücke kann be-

wirkt werden : in Oschersleben bei der Kreis-Kommunalkasse, in Berlin

| j (W., Zaubenstraße 22),

/ in Aschersleben bei den Herren Gerfon, Walther u. Co. Oschersleben, der 17. Dezember 1885.

Der Kreis-Ausschuf; des Kreises

Oschersleben. von Asseburg-Neindorf, Landrath.

[46424]

[775]

3 Be

Bekanntmachung.

N N Münster sind folgende Nummern ge- zogen : u Tit A. Î M. N R Se zu je 500 4 Nr. Le, B. j Cs 23.94. 08 148 7 20T Bi ¿lt 1e 1000 C Ny 2334 88 148 172

Litt. s d (000 H. Nr. 35. _Vie Rückzahlung der durch vorbenannte Anleihe- {cheine beurkundeten Darlehen erfolgt vom L Ss C d. Js. ab bei der Kämmerei-Kasse der A adt Münster gegen Aushändigung der Anleihe- scheine, der Anweisung und der noch nit verfallenen Zinsscheine. Vom 1. Oktober d. Is. ab findet eine E en A, nicht ftatt. |

us der vorigjährigen Verloosung sind noch ni zur Einlösung präsentirt die A ien R Nr 115 und 116 über je 1000 d, welche am . Oktober 9 rüdckzahlbar wc sei - verzinslich rind, zC varen und seitdem un Münster, den 31. März 1886.

Der Magistrat.

Boele.

A 7 T c

42 70: 116 126 214

D Hypothekar-Auleihe

des Fürsten Peter zu Sayn-Wiktgenstein. nd der Verpfändungs-Acte und in Gemäßheit des Paragraph 6 See Anleihe-Bedin-

gungen erklären wir hier z iht z U fe durh den ganzen noch nit zur Rückzahlung gelangten Betrag der obigea An-

___ Wegen Einlösung der Anleihe i Mittheilungen machen zu können. T ie: den

amburg, den 2. April 1886.

Norddeutsche Vank in Hamburg.

[774]

Obligations-Inhabern demnächst befriedigende

3 Distanz 2200 m. ; der Eins. und Reug. Von 12 angemeldeten Pferden starteten 9. Gs

„Conqueror“ v. Dn a.

Kapitän Joë's b6jähr. s{w. St. „Ester“ (Sear) sowie „Agnes Primrose“ und „Hofmarschall“.

ren-Rei 20 Æ Cinsf., halb Reug. tanz 2 zweiten Pferde 60 %% der Einf. u. Reug., der Rest zwischen dem ersten

Rose 71 kg (Besitzer) des Lieut. Schneider br. W. „Panmure“ (Lieut.

50 M dem Dritten. Die nächsten Rennen auf dieser Bahn finden am Sonntag, 11. April, Nachmittags 2 Uhr, statt.

Plehnendorf

i aller Schleusenkanals versucht. Der Strom ist béi Neufähr jeßt eisfrei ;

9. April, Vormittags. dorfer Schleuse lösen sich Militär-Abtheilungen Tag und Nacht in dem Kampf gegen das Hochwasser ab.

Transport

L S aschinen von hier ab. Die Schließung des Dammbruchs | bei Weßlinken ift ziemlich gelungen. Ua oe L Der seit 4 Tagen vom Hochwasser ein- ge lossenen Nehrung versucht man durch die Cisbrechdampfer tabrungsmittel zuzuführen.

E 2 ArL sind hier 37 Dampfer

desselben Monats 11 275 000 Fr. für Buenos-Ayres und 1825 000 Fr.

Ç v A M 515 § H 5 5 4 Malers Paul Philippoteaux, wurde gestern zum

E, L : 2 M 5 y G Lo heater, dessen Direktion ftets bemüht ift, em Publikum interessante und mannigfaltige Kunstgenüsse darzu-

} Oeffentlicher Anzeiger.

bei den Herren Securius, Würz u. Comv.

Bei der heute erfolgten Ausloosung der auf Grund e l (gten Ausloosung der auf Grund des landesherrlichen Privilegiums vom 3, Januar 1883 ausgegebenen Anleihescheine Ax. Ausgabe

ürden- Rennen. Preis 10990 A 50

bieten, fand gestern das erfte Gastspiel der französi Dem zweiten Pferde 40 %/o ¿öfischen Opern

Gesellschaft unter Direktion des Mr. und zwar wurde ODonizetti's komishe Oper gegeben. Die Sänger und Sängerinnen der uten Meinung, welche man im Deutschland von der frauzöstshen Opcr hegt. von der komischen Oper in Paris als Don Pasquale Darstellungstalent ein wenig stimmbegabter Baffift, während Y von derselben Oper mit einer weichen, in der Höhe ret E Tenorstimme doch zu wenig gründliche Ausbildung verbindet seiner äußeren Ersheinung wegen nit für diese Rolle mie n Dem Gesang des Mr. Roche von der großen Oper zu Bod ist Doktor fehlte oft der lebendige Ausdruck, während Mlle. d'AlleF als von der großen Oper in Marseille und Bordeaux, bei ‘quter eJandri dung der Stimme, die ansprehend, leiht und koloraturgew tubib scheint, do für cinen großen Bühnenraum z" wenig Kraft hi D Die kleine Rolle des „Notars“ war durch Mr. Grisiny sehr gut v esigt, Verschiedene Unebenheiten in der Zusammenwirkung mit dem vertreten, mögen durch zu eiliges Vorbereiten entstanden sein und wendea iese durch Hrn. Kapellmeister Prohow bei künftigen Wiederholunge. {e Oper ausgeglichen werden. Das beliebte, ziemlich \ch{wieri S der des zweiten Aktes war mit besonderer Sorgfalt einstudirt is Finale am besten ; im leßten Akte hatten das Ständchen des Octave A Schluß si des allgemeinen wohlverdienten Beifalls zu erfreucit, M kleines Tanz-Divertissement, in welchem die Damen Signorina Ad Gin Soo R S els Mon n meisterhafte Virtuosität cia olgte der Oper, deren erho ’reits PIRY: ' E T P iederholung bereits für den heutigen Abend

London, 4. April. (W. T. B) Franz Liszt {f

Abend in Sydenham eingetroffen, woselbft er e Lord U empfangen wurde, bei welchem er während seines Aufenthalt M Gast verweilt. Lord Littleton gab Liszt zu Ehren eine H Sie, al welcher die Elite der Gesellschaft und Tetvorei Künstler der Musikwelt theilnahmen. Unter den Anwesenden Les sih auch der deutshe Botschafter am hiesigen Hofe, Graf Habfeldt

, Im Saale der Sing-Akademie werden die Damen Alex drine von Brunn und Elsa Menzel morgen Abend g Uh k Concert veranstalten. | L

. Caron fst a »Don Pasquale? entsprachen idt Allgemeinen

Rittmeisters von Schmidt-Pauli a. F. H. d. Sooloo, 73 kg (Holli) gegen des Ritt- ähr. F. St. „Mezzanin“ (Madden) und „Ufurer“, „Fantom“ kam am erften 1282 M dem Sieger, 182 M dem Zweiten. dete um 4 Uhr: en. Preis 1000 #Æ# Hürden-Rennen Distanz 2200 m. Dem

Piotti glebigen

lt. Von 17 angemeldeten Pferden er- denen mit Ueberlegenbeit des Lieut. von „Oleander“ von Wildcats ‘a. d. Kentish

Tevpper-Laëskfi's br. W. „Anderton“" unter e 4 Ungen zurück Dritter, dann folgten „Courtres“, „Amandus“ und „Machell “. M. dem Sieger, 150 # dem Zweiten,

Mitiàas. (W., L. B) Die BeLxs- rdammbruchs bei Weßlinken ift gebrochen; Soldaten sind gegen- Bruch abermals zu \ch{ließen. Heute die provisorisch hergestellte Wand durhbrohen und Neuem durch das Hochwasser Kraft eine neue Verstopfung des

Von

uvachsen des Wassers um mehrere Fuß Bohnsack und Neufähr sind arg

B D) Plehnen-

Bei der : Man ver- herzustellen, und es werden zahlreiche andsäckten ins Wasser versenkt. Soeben voi Sandfsäken, Feldsteinen und Am Sonnabend fand im Circus Nenz eine B j Vorstellung des beliebten Clown C. Godlewsky statt E aus diesem Anlaß ein besonders sorgfältig gewähltes Program S sammengestellt worden, sodaß die Aufführung einen größere “Mei hatte. In erster Linie nahm selbstverständlich der Benefizi t Or Godlewsfi, die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch ; L N sich angelegen fein, das zahlreich erschienene Publikum auf das B fe durch seine humoristishen Leistungen zu ergöten, und hatte dani sihtlihen Erfolg. Reichliher Beifall und Kranzs p gaben ihm aufs Neue den Beweis, daß er A vor in der Gunst der Circusbesucher steht, denen er {on B manchen heiteren Augenblick bereitet hat und hoffentlich nb ui oft beréiten wird. Von den Glanznummern des reichhaltigen Pro- gramms seien besonders hervorgehoben die außerordentlichen Tremplin- sprünge und Doppel-Salto-Mortales über ses, aht und zwölf Pferde, ausgeführt von den besten Springern der Gesellschaft; die erftaunliche Kraft und Gewandtheit der Betheiligten fand die all 6 meine Anerkennung. Die Herren Ducos, Cooke Wells, Pi H erfreuten sich wie immer lebhaften Beifalls. Dasselbe gilt" venn gern gesehenen übrigen Mitgliedern der Truppe. Die von Get: Kommissions-Rath Direktor Nenz arrangirte komische Ausstattungê- Pantomime: „Harlekin“ erregte die allgemeine Heiterkeit, und so gestaltete sich die Benefizvorstellung zu einem jener erfreulichen Abende wie sie der Circus Renz den \{chaulustigen Berlinern bereits in so großer Anzahl in der gegenwärtigen Saifon geboten hat.

Das

L /L0

Hochwasser ist noch

V. M) ) l mit Zolleinnahmen

Während des 9367 Einwan- betrugen während

lewna, das großartige Rundgemälde l-Panorama“ in der Herwarthstraße igt. Das figurenreiche, lebenswahre Bild nent der Schlacht, den fluchtartigen man Pascha’s Verwundung dar. (Fin Uebergang der Nufsen über den Balkan en auf beide Gemälde noch eingehender

Inserate nehmen an: die Annoncen-Erpeditionen des

eeJunvalidendauk“‘“‘, Nudolf Mosse, Haaseuftein

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Vüttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Ununoucea - Vureauz.

9. Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Steraris Ge Anzeigen.

Theater-Anzeigen. In der Börsen-

Aa L Be 4

O I ND

[52921]

In Folge der Bestimmungen des Vertrages zwischen _ der österr. Staatsverwaltung und der Krakqu-ODberfschlesishen Eisenbahn-Gesellschaft vom O wird am 15. April L Ss. um pB Ir Bormittags die 36. Verloosung der gegen Stamm-Aktien der Krakau-Oberschlesishen Eisen- bahn hinausgegebenen Obligationen, und die 37 Ver- | loofung der Prioritäts-Aktien dieser Bahn in Wien in dem dazu bestimmten Saale im Bankogebäude ESingerstraße stattfinden. 27

Bon der k. k. Direction der Staatsschuld.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Rühmlichsk bekannt. erslen Freisen

ausges5eichnet!

Erfinder der berühmten patént: ALIZARINTINTE sechteEisengalln

tinte) u anderer beliebter SCHREIB“ &COPIR:TINTEN, sowie verwandter i H

R S PEGIALITÄTEN

Bank des Berliner Kassen- Vereins am 31. März 1886. Activa. Metall- und

[595]

Die mit einem Jahresgeha] )

D A Zahresgehalte von 600 M ver- bundene Kreiswundarztstelle des Kreises Dram- burg, mit dem Wohnsißte in einer der Städte Kallies, Vramburg oder Falkenburg, je nah der Wahl des Bewerbers, ist vakant.

sih unter | 1) apiergeld, Gut-

Qualifizirte Medizinalpersonen woll

Einreichung ihrer Zeugnisse u D lauf S N er je und des Lebenslaufes i Peichsbank

A 1. Juni cr. bei mir melden. S 2) Maa O 4

E e a März 1886. 3 Lombardbestände N

Regierungs:-Präsi 1 G R S

In Bi 4) Grundstück und Kaution E

Böttcher. M

[299]

t. 8,547,491, 12,652,640. 7,656,500. 345,000,

6718,758,656,

Giro-Guthaben 2c.

E Station Schönebeck a. E. der Magdeburg-Halle-Leipziger 9 L altestelle Elmen der Magdeburg-Staßfurt-Güstene Eisenbahn. Ee

Königliche Soolbad Elucit (Salze).

ott S Mai bis 15. SeptembLer.

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Schönebeck a. Elbe, im April 1886. Königliches Salzamt.

Post- | und Telegraphen-Stakion _Groß-Salze. Droschken-Einrichtung.

M ATETL. o (2 j Aclte\tes Soolbad.

Redacteur: Riedel.

Berlin: N

Verlag der Expedition (Sol) Sieben Beilagen

Druck: W. Elsner. (einshließlich Börsen-Beilage).

E oda Ei s M

V A A dibicdut A As U a L in «L

zum Deutschen Rei

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 5. April

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1886.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. April. Jm weiteren Verlauf der rgestrigen (84.) Sibung des Reichstages äußerte bei E dritten Berathung der Zuckersteuervorlage der bg Nate: die Negierung habe erklärt, die Fabrikatsteuer sei hr ön, aber nicht durchführbar. Nun seien die Erträge ver Material steuer in den leßten Jahren steigend zurückgegangen, und zwar bis 1883/84 um 66,8 Proz. Eine Materialsteuer ließe er )

6 82e

.

[ls rechtfertigen, wenn die Qualität des Materials sich glei allenfa ( ; S “G e A E: bliebe. Das sei aber nicht der Fall. Jn schlechten Rübenjahren fei der Steuerdruck größer als in guten. Man habe darauf hin- gewiesen, daß unter der Fabrikatsteuer in Frankreich die «În- dustrie zurückgegangen fel. Das sei unrichtig. Alle wichtigen Crfindungen der Zuckerindusirie seien im Auslande gemacht, niht in Deutschland. Exportprämien seien unter der Fabrikat- steuer ebenso möglich wie bei der Materialsteuer, aber offen und gleich, nicht versteckt und ungleih. Bei der Material- steuer befämen diejenigen Fabrikanten, welche 12 Centner Rüben zu einem Centner Zueker brauchten, nicht einmal die volle Steuer- pergütung; diejenigen aber, welche blos 9 Centner brauchten, er- hielten noh eine Exportprämie. Es bestehe ein Monopol für die großen und eine Unterdrückung für die kleinen Fabri- fanten. Jn Rußland sei die Fabrikatsteuer troß der angeblich heshwerlichen Kontrolemaßregeln schr gut ausführbar gewesen. Er bitte also, jede Steuererhöhung abzulehnen und seiner Resolution, welche eine Fabrikatsteuer in Aussicht nehme, zu- zustimmen.

Hierauf ergriff der Staatssekretär von Burchard das Wort:

Meine Herren! Die Ausführungen der beiden leßten Herren Norredner gingen im Wesentlicben davon aus, daß die Fabrikatsteuer das geeignete System sei, und daß die Materialsteuer verwerflih fei, daß fie namentlich mit sehr {weren finanziellen Opfern verbunden sei, Es ist ja eine fehr \chwierige Frage, welhe Steuerreform die bessere sei. Die verbündeten Regierungen baben in voller Ueberein- stimmung mit dem Reichêtage geglaubt, die Frage nicht fr fh allein entscheiden, fondern sie zum Gegenstande ciner ganz umfassenden Enquete machen zu P Die Enquete hat stattgefunden mit zablreihen Vernechmungen von Sach- verständigen. Die Enquetekommission hat ih in sehr überwiegender Mehrzahl für die Beibehaltung der Materialsteuer ausgesprochen. Die verbündeten Regierungen mußten die Gründe, welche die Enquete- fommission geleitet Haben, als zutreffend anfehen, und haben sich auf den Boden der von derselben gemahten Vorschläge gestellt, die als richtig und zutreffend anerkannt sind. Ich unterlasse es deshalb, jetzt in der dritten Lesung noch ei..mal auf diese Frage zurückzukommen. So finanziell wünschenswerth es auch fein mag, daß wir eine Fabrifatsteuer hätten, so gebietet doch die Rücksicht auf die Sndustrie, daß wir diejenige Steuerform wählen und bei- behalten, welhe nach den Feststellungen der Enquetekommission und nach eingehender Prüfung der Sachlage als die für die Industrie angemessenste und rihtigste anzusehen ist. Auf diesem Standpunkt stehen die verbündeten Regierungen and werden sie stehen bleiben. Sie glauben, daß die Einführung der Fabrikatsteuer, die übrigens auh von keiner Seite unmittelbar beantragt, fondern nur für später in Aussicht genommen ist, dem Interesse der Landwirthschaft und diefer bodwichtigen Industrie nicht entsprehen würde.

Jh unterlasse es, auf die allgemeinen Ausführungen des Hrn. Abg. Dr. Barth näher einzugehen ; ih glaube, daß, wenn er den Hrn. Minister Lucius wegen seiner Aeußerungen rüsihtlich der Prämien so sehr angreift, er doch das Wesen der Materialsteuer vollständig verkennt, Gewiß, wenn man Durchschnittssätße einstellt, so sind alle Diejenigen, welche günstiger arbeiten als nah dem Durchschnitt, in der Lage, ih Steuervortheile, die man Prämien nennen kann, zu ver- schaffen. Der Herr Minister Lucius hat sagen wollen das war auch vollständig zutreffend —, man kaan ja nicht das ungünstigste Verhältniß einstellen und zur Grundlage der Ausfuhrvergütung machen ; sondern man muß mit Durchschnittszahlen renen. Das ift der Vor- theil und auch der Nachtheil der Materialsteuer, wie ih nicht ver- kennen will ; aber thatsächlich läuft die Materialsteuer darauf hinaus, daß die Möglichkeit gegeben ist, durch ausgezeichneten Betrieb sich einen Steuervortheil zu fichern.

; Ich will aber auf diese Aeußerungen nicht weiter eingehen, ih môhte mich nur allgemein zn der Frage der Zuker- besteuerung aussprechen, und dies hauptsählich in Bezug auf die Beschlüsse in zweiter Lesung. Es is _natürlich sehr zu beklagen, daß die zweite Lesung bezüglich der Steuer und der Aus- suhrvergütungssätze zu einem negativen Resultat gelangt ist, die Megie- rungsvorlage ist abgelehnt und nichts Anderes an die Stelle gesezt. (Cs wird ja recht \{wierig sein, in der einzig noh übrigen Lesung, die nun heute begonnen hat, das nachzu- holen und zu ciner positiven Geseßzesgestalt zu gelangen. (8 erfordert das gewiß von allen Seiten die größte Vorsicht und das Gntgegenkommen in dem Bewußtsein, daß es dringend wünschenswerth ist, leßt in leßter Skunde zu einem Vorschlage zu gelangen, der voraussihtlich die Möglichkeit einer Verständigung mit den ver- bündeten Regierungen zuläßt. Denn die verbündeten Regierungen müssen allerdings dringend wünschen, daß das, was jeßt zu Stande tommt wenn es zu Stande fommt nicht bloß E ift, sondern daß es die Gewähr einer Dauer für einen gewissen Zeitraum in

sich trägt. Das ist wünschenswerth erstens im Interesse der Zuerindustrie. s kann dem Interesse dieser Industrie gewiß nicht entsprehen, wenn nach Turzem Zeitraum die ganze Frage der Zukerbesteuerung wieder an die gesetzgebenden Gewalten tritt, wenn alle die bewegenden und R Gard! die jetzt erörtert sind, von Neuem zur Erörterung gelangen müssen. Jch mache au darauf aufmerksam, daß es doch u s sein wird, von Neuem nach kurzer Zeit die Verhältnisse e Industrie fo eingehend zu untersuhen und zu prüfen, wie es bei G Enquete stattgefunden hat. Wenn ich aljo es als das Ziel wi verbündeten MNegierungen zu bezeichnen habe, daß sie ünshen, daß eine Verständigung von einiger Dauer zu e fommt, daß sie nicht wieder blos ein Provisorium bekommen, so wird ja zunächst bei der Gestaltung der Zuckersteuer festzuhalten sein, daß es sih um ein Finanzgeseß handelt, daß man a also in erster Linie die Frage vorzulegen hat: in welhem Maße oll der Konsum belastet werden? Denn der Zuckerverbrauch, das ift

das Objekt der Besteuerung, niht etwa die Rüben, wie ih nicht des |

eiteren wiederholen will.

C Vir haben seit Bestchen des Zollvereins eine Belastung des Centners Zuker von 9 bis 10 # gehabt; sie ist festgehalten worden, “s es fragt sih, ob Anlaß vorliegt, dieses Maß der Belastung zu Es ungern. Die verbündeten Regierungen sind im wesentlichen a mit der Enquete zu der Auffassung gelangt,

fin kein s\olcher Anlaß vorliegt, und daß weder im sganziellen Interesse noch auch im Interesse der Industrie es rath- 2BiGnE empfehlenswerth sein könnte, das Maß der Zuckerbesteuerung ern.

Der Hr. Abg. Graf zu Stolberg hat in der zweiten Lesung ge- sagt, der Zucker wäre ganz unverhältnißmäßig hoch belastet, höher als irgend ein anderer Rerbrauchsgegenstand, und daß es nicht möglich und nicht rathsam wäre, dem Zueker cine solche Last in derselben Weise, wie das früher festgehalten ist, auch ferner aufzuerlegen. Das ift aber thatsächlich meines Erachtens nicht zutreffend. Selbst wenn man die jeßigen außergewöhnlih niedrigen Zuckerpreise ins Auge faßt und auf Grund dieser Preise die Werthberechnung aufstellt, so repräsentirt das that- sächlihe Maß der Steuer, was auf dem Zucker liegt, doch immer erst 359% des Werthes, während der Branntwein schon jeßt mit 42/0 des Wertbes belastet it und der Taback mit 45 bis 85/0. Also es ist das auch thatsächlich niht zutreffend. Indeß ist ja das nicht ent- \cheidend für die Frage, in welchem Maße der Zukerkonsum ein geeignetes Objekt der Besteuerung bildet. Der: Zucker ist ein , all- gemeiner Verbrauchégegenstand , auch ein nüßlider Verbrauhs- gegenstand, aber kein nothwendiger ; es ist zu allen Zeiten von allen Seiten eigentli immer anerkannt worden und namentlich von der linken Seite früher anerkannt worden, daß der Zucker ein sehr geeig- netes Objekt der Besteuerung bildet. Ich erinnere nur daran, daß bei den früheren Budgetberathungen und auch bei der Berathung des Tabak- monovols gerade von Seiten der linken Parteien immer hervorgehoben worden ist, daß der Zucker das vorzüglichste Objekt der Besteuerung bilde. So weit gehen die verbündeten Regierungen nun nit: fié glauben, daß es viel bessere und zweckmäßigere Objekte der Besteuerung gâbe, namentlich also den Branntwein; aber sie sind der Ansicht, daß das Maß der Belastung des Zuckers, was bisher immer fest- gehalten ist, niht herabgemindert werden darf, daß fjowohl finanzielle wie auch steuerpolitische Rücksichten dringend dafür \prehen, an diesem Maße der Zuckerbesteuerung festzuhalten. Demgemäß haben sie also vorgeschlagen, im ODefinitivum einen Steuersatz von 1,80 4 für die Nüben und eine Ausfuhr- vergütung von 18,20 M. einzustellen. Ich hebe nohmals hervor, daß der Nübensteuersatz ja nur ein abgeleiteter ist, daß er keineswegs das Maß der Belastung des Konfums, also das eigentliche Steuerobjeft darstellt, daß das Steuerobjekt in der Ausfuhrvergütung zu suchen ift, denn die Ausfuhrvergütung foll eben das enthalten, was auf dem Objekte ruht; und wenn man also dic Frage crwägt: Welche Steuer ruht auf dem Zucker ? so muß man die Ausfuhrvergütung nehmen und niht den Rübensteuersat. E /

Die verbündeten Regierungen sind auf der anderen Seite geneigt, dem Zuckerkonsum, sowie der Fabrikation und der betheiligten Lande wirthschaft jede Erleichterung zu Theil werden zu lassen. Eben mit Rücksiht auf die Bedürfnisse der Landwirthshaft und der In- dustrie Haben sie sich auch im Einverständniß mit ver Enquete dazu entschlossen, für die Beibehaltung der Materialsteuer sich aus- zusprechen und nicht eine Fabrikatsteuer in Ausficht zu nehmen. Es ist das eben ein Opfer, was die Finanzen bringen und was ste nad) der Auffassung der verbündeten Regierungen bringen müssen, 1m In- teresse der von mir bezeichneten áúInduftriezweige. -

Die verbündeten Regierungen haben auch ein angeme}jenes NVeber- gangsstadium für nüßlich erachtet. Sie haben nit gleich den Neber- gang vom jeßigen Maße der Besteuerung auf das anzustrebende Ziel in Vorschlag gebracht, sondern cin Nebergangsjahr, in welchem alfo ein geringerer Steuersaiz und eine verbältnißmäßig höhere Ausfuhr- vergütung zur Anwendung fommen.. soll, vorges{lagen. Die Königlich preußishe Megierung hat nah dem - Abschluß der zweiten Lesung sh nochmals die Frage vorgelegt, in welcher Beziehung es etwa thunlich fein würde, den Wünschen des Reichstages entgegenzukommen. Sie ist dabei zu der Auffassung gelangt, daß es diékutabel wäre, und daß sie ihrerseits es wohl bei den verbündeten Regierungen befürworten könnte, daß an Stelle cines Uebergangs- stadiums von einem Jahr, ein solches von zwei Jahren treten moge; aber sie hält do daran fest, daß es nothwendig sei, jeßt zu einem Abschlusse der Zuckerbesteuerung zu gelangen, der die Gewähr einiger Dauer in sih trägt, der nicht als cin Provisorium von vornherein anzusprechen ist. D E |

Die Regierungen haben auch font erhebliche Erleichterungen vor- geshlagen; un §. 3 der Negierungsvorlagen waren folche Crleich- terungen bereits enthalten. Der Reichstag hat geglaubt, bei der zweiten Lesung diese Erleichterungen noch wesentlich verstärken und er- weitern zu müssen. Insbesondere hat der Reichstag ih für die Zulassung steuerfreier Läger in zweiier Lesung aus- gesprohen. Die Bedenlen, die gegen diesen Vorschlag bestehen, find in der Regierungsvorlage eingehend erörtert. Die Königlich preußische Regierung meint a lerdings, daß, wenn es sonst zu einem günstigen, zufriedenstellenden Abschluß der Zuckerbesteuerung kommen würde, fh diese Erweiterung der Erleichterungen auch beim Bundes- rath befürworten ließe, obwohl dieselbe, wie ih doch hervorheben möchte, mit schr erheblichen finanziellen Opfern verbunden ist. Diese Opfer, die aus den steuerfreien Lägern erwachsen werden, sind zu- nächst definitive, regelmäßig wiederkehrende. Es soll aljo dem ge- lagerten Zucker eine zinsfreie Lagerung bis zu einem Jahre gestattet werden, d. h. es sollen Vorschüsse für diesen Zucker gegeben werden, die, da die Ausfuhrvergütungsscheine auf 6 Vêonate lauten, und da die Lagerung bis zu einem Jahre erfolgen kann, nichts weiter bedeuten, als einen zinsfreien Borshuß bis zur Dauer von 6 Monaten. Das ist die dauernde Bedeutung dieser Läger. Das ist ja nun mit ret erheblichen finanziellen Opfern verbunden, Gs läßt sich zwar nicht ziffffermäßig darstellen, aber erwägt man, daß die Bruttosteuer von den Rüben fih im vorigen Jal re auf 166 Millionen Mark, wie ih glaube, belaufen hat, daß bei Ginrichtung fteuerfreier Läger doch jedenfalls aller Zucker, der produzirt ist, auf das Lager gebracht werden kann, weil der Zucker von dem Lager in wohl für das Inland entnommen, als nah dem Auslande ausgesu rt werden fann, fo ist es immerhin möglich, daß cin halbjähriger Zins- verlust von der Gesammtsumme von 166 Millionen Mark der Meichskasse erwächst. Ich glaube nun zwar niht, daß in diesem Maße die Vergütung in Anspruch genommen werden würde, sondern daß ein Ausfall von 3 Millionen Mark etwa als das höchste Maß zu kennzeichnen wäre. Jedenfalls wird aber das Opfer sih doh zwischen 1 und 2 Millionen jährlich, namentlich wenn die Zeiten so sind wie jeßt, belaufen. Das sind die dauernden Opfer, wie sie gebracht werden in Folge der steuerfreten Läger. Außerdem wird aber diese Einrichtung zunächst mit einer fehr starken Verschiebung unserer Steuereinnahmen für das lausende Jahr ver- bunden sein. Wenn zum 1. August die Lagerung gestattet wird, dann werden die Vorräthe, die sih jeßt im Lande befinden, voraussichtlich in großem Umfange, wenn niht völlig, auf diese Läger geschafft werden, damit man auf Grund der Lagerung ih Ausfuhrvergütungs- scheine sichert, welche man dann diskontirt. Der gelagerte Zudter wird wohl mehr nah dem Auslande bestimmt sein, er wird also großen- theils niht wieder in den inländishen Konsum zurückehren, während die Ausfuhrvergütungsscheine , die im August und Sep- tember ertheilt werden, noch im Laufe des Etatsjahres fällig werden, «also im {zebruar oder März. Wie groß unsere ZuFervorräthe sind, die auf diese Weise jeßt auf die Läger gebraht werden könnten, ist niht genau zu überschen, sie sind verhältnißmäßig sehr groß, sie sind sehr Sheblich größer als in demselben Zeitraum der früheren Jahre. Ich mag keine Ziffer nennen, aber ich glaube, daß der einmalige Ausfall, die einmalige Verschiebung, die aus diesem, Anlaß in diesem Jahre eintreten wird, ih zwishen 15 und 20 Millionen stellen wird, um die also die Steuerannahme des laufenden Jahres in Folge der Ge-

stattung der steuerfreien Läger sih verringert. Das ift ein sehr be-

deutendes Opfer nach meiner Auffassung, was gebracht werden soU. Die verbündeten Regierungen werden, wie i hoffe, geneigt sein, es zu bringen, aber doch nur dann, wenn sie hoffen können, daß das, was jeßt zu Stande kommt, nit als ein Provisorium, sondern als cine dauernde Grundlage unserer Zuckerbesteucrung angesehen werden kann.

Ich mathe ferner darauf aufmerksam, daß auch in der beschlofse- Vergütung für ausgehende Fabrikate finanzielle Opfer bedingt sein werden, die si vielleicht niht fo hoch stellen, aber doh au nicht unbeträchtlih sein werden. Der Bundesrath wird von der Befugniß, für derartige ausgehende Fabrikate eine Erstattung der Zuersteuer zu gewähren, Gebrauch machen, und die Erstattung wird voraussicht- lih in niht unbeträchtlihem Maße in Anspruch genommen werden,

Fch glaube also, daß die Stellung der verbündeten Regierungen dahin gehen wird, daß sie dringend wünschen müssen, jeßt zu einem Abschluß zu kommen, daß sie deshalb geneigt fein würden, das Vebergangsstadium, welches sie vorgeschlagen haben, noch zu verlängern, wenn es der Reichstag durchaus wünfcht ; daß sie ferner geneigt sein würden, die sehr weit gehenden Erleichte- rungen, welche vom Reichstag beschlossen worden sind, in Erwägung zu nehmen und zuzugestehen. Aber nah meiner Auffassung werden sie 58 nur fönnen unter dèr Voraussetzung, daß die Beschlüsse des Reichstags in der Steuerfrage, also die Beschlüsse, welche die Rüben- steuer und die Ausfuhrvergütungssäße betreffen, fo sind, daß fie den berechtigten Anforderungen auf eine dauernde Gestaltung der Rüben- zuckersteuer entsprechen.

Wenn ih mich nun zu den einzelnen Anträgen wende und nament» lich zu dem Antrag Rae, fo sehe ih davon ab, den Prinzipalantrag weiter zu erörtern, welher insbesondere dahin geht, die Melasse- besteuerung einzuführen. Der Herr Abgeordnete hat den Antrag selber nicht aufrechterhalten oder ihn wenigstens nicht weiter begründet, ih sche also davon jeßt ab. Ich möchte mir erlauben, zur Klarstel- lung der Sachlage eine vergleihende Zusammenstellung der gegenüber dem jetzigen Zustande zu erwartenden Mehrerträge aus der Regierungs- vorlage, aus den Anträgen Graf Stolberg und Rake und aus dem Antrage Bormann näher anzuführen. Der Hr. Graf Stolberg hat auseinandergeseßt, daß es sehr \{chwer wäre, sih ein rih- tiges Bild von den finanziellen Folgen zu machen; das ist vollkommen zutreffend, es kommen dabei viele unsichere Faktoren in Betracht: die Größe der Rübenmenge, die Höhe des Rendements u. f. w. Man wird also nicht zu ganz zutreffenden Aufstellungen kommen können: wie wirkt das cine Syftem, wie das andere? Wohl aber wird man zu einer vergleichenden Uebersicht der Mehrerträge ge- langen können, welche von dem einen oder andern System zu erwarten sind, wenn man diese Rechnungen aufbaui auf derselben Grundlage. Als diese Grundlage möchte ich die annehmen, die auch in der Bor- lage angenommen ist, also cinen RNübenverbrauch von 100 Millionen Doppelcentnern, einen Verbrauch, wie wir ihn in dem vorigen Jahre gehabt haben, und eine Ausfuhr in der Höhe von im Ganzen 6 Millionen Doppelcentnern Rolzucker, unter Neduktion der Raffinaden u. \. w. auf Rohzucker. Es kommt aber nah meiner Auffassung nicht so sebr auf diese Grundlage an, als vielmehr nur darauf, daß sie für alle Systeme gleichmäßig festgehalten wird. Geht man von dieser Grundlage aus, jo ergiebt die Negierungsvorlage im Definitivum (1,80 4 Rübensteucr, 1,20 46 Steuervergütung) cine e unt von 17 900 000 M, nahezu 18 000 000 M; der Gventualantrag Rake und der Antrag des Grafen Stolberg würde nur zu ciner Ersparung an Steuervergütung führen, und zwar von 1,60 A. pro 100 kg NRoh- zucker, und diese würde nah den mitgetheilten Vorausfeßungen fich beziffern auf 10400 000 4 Der Antrag Bormann, der 1,70 M. RNübensteuer, also eine Erhöhung der Steuer um 10 S, und eine Vergütung von 17,50 4 für den Rohzucker einstellt, würde im Ganzen einen Mehrertrag von 12 850 000 A. erzielen. Vergleicht man diese Resultate, so würde hinter dem finanziellen Effekt des definitiven Regierungsantrages von 17 900 000 der Antrag Rate . um 74 Millionen und der Antrag Bormann um 5 Millionen etwa zurücbléiben. Also die Regierungsvorlage is jedenfalls diejenige, die bei weitem die meisten finanziellen Erfolge aufzuweisen hat, und die nach meiner Auffassung auch allein die Gewähr dafür bieten kann, daß man bei einer Meform, wenn sie bei dieser Grundlage auch nach Ablauf eines zweijährigen Provisoriums erst vollständig erfolgt, doch zu einer Beruhigung gelangen, daß wir nicht genöthigt find, na fuczer Zeit die Zukersteuerfrage funditus von Neuem hier zu behandeln.

Ich würde deshalb den dringenden Wunsch auszusprehen haben, daß der Neichstag, wenn er es den verbündeten Regierungen ermög- lichen will, ihrerseits auf die weitgehenden Erleichterungen, welche der Reichstag wünscht, einzugehen und ihre \chweren dagegen zu erheben- den finanziellen und sonstigen Bedenken fallen zu lassen, dann auch die Mittel zur Verfügung stellen möge, um cinerscits diese Auf- wendungen zu machen, diese finanziellen Opfer zu bringen und andererseits auh das íIuteresse der Finanzen auf einen an- gemessenen Zeitraum siher zu stellen. Ich glaube, daß selbst der Antrag Bormann, der in dieser Beziehung doch weiter geht, der doch wenigstens eine Erhöhung der Rübensteuer als eine Annäherung an das Prinzip der Negierungen entkält, gleihwohl nicht weit genug geht, und daß sih auch gegen diesen Antrag in der von mir bezeidh- neten Richtung sehr erheblihe Bedenken erheben lassen. Wenn man sich aber auch im Allgemeinen auf den Standpunkt des Antrages Bormann stellen wollte, namentlich auf den Steuersatz von 1,70 A, fo glaube ih doch, daß sehr wesentlihe Bedenken gegen die vor- ge\hlagene Ausfuhrvergütung geltend zu machen sein würden. Die verbündeten Regierungen sind zu der Auffassung ge- langt, daß das Rendementsverhältniß, welches der Vergütung zu Grunde zu legen ift, einen Rübenverbrauch von 10,11 Centnern pro 1 Gentner Zucker voraussetzt; das entspricht dem Urtheil der Enguete und den seitdem gemachten Erfahrungen. Aber der Antrag Bormann will einen Ausfuhrvergütungssaß gewähren, der niht unbeträchtlih über den Vergütungssaß hinausgeht, der den von mir bezeichneten Rendementsverhältnissen entspricht. Nach dem NRendementsverhältniß, welches der Regierungsvorlage zu Grunde liegt, müßte die Ausfuhrvergütung für den Robhzucker auf 17,24 M bemessen werden, während der Antrag Bormann cine Ausfuhrvergütung von 17,50 4 vorschlägt. Auch die Ausfuhrvergütungsfäße, die für die Zucker in Broden u. f. w. gewährt werden follen, sind niht bloß auf der Grundlage, die der Antrag Bormann für den Rohzucker wählt, sondern auch darüber hinaus zu günstig bemessen. Ich glaube, daß das doch zu großen Bedenken Anlaß geben muß, denn {on das Rendementsverhältniß, welches die Regterungen ihren Vorschlägen zu Grunde gelegt haben, is nah der Auffassung der Regierungen ein für die Industrie schr günstiges, keineswegs etwa zu hoch gegriffen, und ih glaube, daß es sich doch eventuell sehr empfehlen wu E E wie der Antrag Bormann sie vorsteht, noch herabzujeßen. | I) bebalte mir A mi zu den Anträgen des Hrn. Abg. Trim- born des Näheren auszusprechen bei der Spe ialberathung.

Ih möchte nochmals die Bitte aussprechen, daß alle Diejenigen, welche mit den Regierungen geneigt sind, die Hand zu bieten zu einer Regelung der Zuckersteuer, die niht blos als ein Provisorium ange- sehen werden kann, auf die Vorschläge der Regierungen für das Definitivum, wenn auch nad) Verlängerung des in Vorschlag gebrachten

nen

Provisoriums, eingehen.