1886 / 106 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 May 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Stimmung des - obersten Leiters der katholishen Kirche zu sondiren. Diese Fragen, fo einfach und nüchtern sie seien, hätten doch eine große Erregung im Volke erzeugt, die sich zum Theil im Hause wiedergefpiegelt habe. Diese Erregung fei nicht zurückzuführen auf den ZFnhalt der Vor- lage; denn Manche, die scharfe Artikel über die Vorlage ge- ichrieben hätten, würden in Verlegenheit kommen, wenn man fie über den Jnhalt derselben examiniren wollte. Die Erre- gung, namentlich in protestanlishen Kreisen, knüpfe sih an die Art, wie die Vorlage entstanden sei. Wäre sie un- mittelbar an das Abgeordnetenhaus gekommen, so hätte sie hier zu erregten Kämpfen geführt, aber es wäre nicht diese allgemeine Erreaung entstanden. Die Vorlage fei entstanden durch fortgesecßte diplomatische Berhandlungen, die bis in die kleinsten Details hineingegriffen hätten; sie sei das Produkt eines diploma- tischen Notenwechsels, wie er bei den anderen Novellen nicht stattgefunden habe. Der Notenwcchsel habe an die einzelnen Stadien der Berathung im Herrenhause angeknüpft. Je nach- dem die Kurie Zugeständnisse gemacht oder abgelehnt habe, seien Konunissionssißungen anberaumt, Anträge angenommen odex abgelehnt worden. Was man in den Noten nicht s{zn gekannt habe, habe man in Erklärungen vor der Herrenhaus- konmission gesagt. Dazu habe der Bischof Kopp gewisser- maßen als Nuntius ad lioe fungirt. Die Herrenhauskom- mission habe gewissermaßen den Unstand zu den diplo- matischen Verhandlungen gebildet, sie sei der Chor gewesen, der zu den Gesängen der Helden in der Tragödie gleichsam die Stimmung gegeben habe. Senfationeller und dramatischer hätten die Verhandlungen kaum geführt werden können. Das habe die öffentlihe Aufmerksamkeit auf sih gezogen, aber auf feiner Seite cine günstige Stimmung hervorgerufen, auh niht . auf fkatholisher Seite. Die ultramontane Presse habe dann gesprochen, daß solches Feilschen und Handeln schließlich amvidere. Die lätholisché Bt völkerung habe den Eindruck erhalten müssen, daß hier Konzessionen gemacht worden seten, nicht unter dem Eindruck der inneren Ueberzeugung von deren Richtigkeit, sondern um einen äußeren Zweck zu erreichen, eine Uebereinstimmung mit der Kurie zu einem äußeren Zweck. Man habe so wenig als möglich konzediren wollen, es feien aber ganz ecrheblihe Kon- zessionen gemacht worden im fkatholishen Sinne, und die katholishe Bevölkerung werde der Meinung sein, daß sie der Negierung viel weniger etwas zu danken habe als der Uner- schütterlichkeit und Festigkeit des Papstes und der Geschiklich- keit der Leitung des Centrums. Der Eindruck auf évan- gelischer Seite sei ein viel ungünstigerer gewesen; es sei der Eindruck hervorgerufen worden, daß die Gescßgebung unter einen fremden Willen einer außerhalb stehenden Macht sich beuge, indem sie niht nah klar ausgesprochenen Ansichten der Regierung, sondern nah Erfolgen eincs mit der allergrößten Kunstfertigkeit und Geschidklichkeit geführten diplomatischen Notenwechsels sich regele. Jn protestantischen Kreisen habe es eine ungünstige Stimmung erregen müssen, daß hier der Papst in Frage gestanden habe, in welchem der Gegen- sah zum Protestantismus sich personifizire. Diese Vor- stellung f?i verstärkt worden durch die Haltung des Reichs- fanzlers in früheren Jahren. Sonst fei man an rasche, entschiedene Erfolge des Kanzlers auf diplomatishem Ge- biete gewöhnt gewesen, hier sei das ausgeblieben. Der Kanzler habe fort und fort Konzessionen gemacht, ohne Gegenkonzessionen zu erlangen; wenn ex eine Konzession erhalten Habe, sei sie bedingt gewesen dur neue Konzessionen seinerseits. Der Reichskanzler werde selbst diesen Feldzug nicht zu den größten Erjoigen seiner diplomatischen Kunst rechnen. Die Volksstimmung habe diese Vorlage weniger fritisch ins Auge gefaßt, sie erinnere si einer früheren Aeußerung des Reichskanzlers. Es sei ja fatal sür ihn, daß es fstenographishe Berichte gebe; aber das Wort: „Rach Canossa gehen wir nicht!“ sei im Volke haften geblieben, während man vieles Andere vergessen habe. Da könne der Neichskanzler, auch wenn das Denkmal nicht vorhanden wäre, sih nicht beklagen wenn im Volke die Erinnerung wieder lebendig werde an seine früheren Aussprüche, worin er gewissermaßen den historischen Gegen- saß zwischen Papst und Kaiser in die Frage hineingetragen habe, wenn diese Ausfprüche sich gegen ihn selbst kehrten. Redner habe nirgendwo, weder in der Presse noch sonst, den Ausdruck gebraucht, aber erklärlich finde er, daß derselbe aus den Gründen, die er geschildert habe, in protestantischen Kreisen bis zu einem gewissen Maße gang und gäbe geworden sei. Warum habe die Vorlage nicht hier an das Haus gebracht verden können? Die natürlichen Unterhändler über kirchen- politishe Geseße seien die Abgeordneten der katholischen Be- zirke, Deshaib habe man stets die Gelder für die besonderen Gesandten am päpstlichen Hof nicht bewilligt. Aber vielleicht habe der Reichskanzler gedacht, daß, wenn ex an zwei Stellen zugleich verhandele, er dann besser in diefen Verhandlungen fort- fomme. Femehr er den Papst sozusagen mit Schmeicheleien überhäuft habe, um so mehr habe er das Cen- trum herabgeseßt, heute allerdings niht, aber im Herrenhause desto mehr. Ja, wenn das auch zur diploma- tischen Kunst gehöre, zwishen Centrum und Papst zu unter- scheiden, so habe der Papst einen argen Strich durch diese Rechnung gemacht, indem erx zu jener Deputation erklärt habe, wie sehr er mit der Haltung der Partei im Einklange, stehe; hätte man aber auh in den Verhand- ungen mit dem Centrum, um zum Abschluß zu kommen, in diejem und jenem Punkte weiter gehen müssen, so wäre das dadurch aufgehoben worden, daß man jenen ungünstigen Ein- druck in der Hauptsache erspart hätte, den jene Form der Ver- handlungen gerade auf protestantishe Kreise hervorgerufen habe. Jm Uebrigen habe sih offenbar der Abg. Dr. Windt- horst in jenem Augenblick ohne Kenntniß von allen Vorgängen in Nom befunden, und der Reichskanzler habe doch zulegt nur den Bescheid des Abg. Dr. Windthorst bekommen, den er vorher hätte haben können, über Rom. Denn fo klug sei der Papst auch, daß er bei der Rücksicht, welche diese besonderen deutschen Verhältnisse erforderten, nit ohne den Nath und die beständige Kommunikation mit den- jenigen handele, denen exr in dieser Sache vertraue. (Fs handele sich jezt um die Abmessung der Staatsgcwalt, die Be- ftimmung der Grenzen der Staatsaufsicht gegenüber Bürgern des Staats in Bezug auf gewisse Gemeimschaften. Solle man ‘da der Regierung Vollmachten aufdrängen, die fie selbsi uicht wolle? Sei cs Aufgabe der Volksvertretung, der Regierung z. B. Steuern, höheren Präsenzstand oder anvere Vachtmittel aufzudrängen, auf die sie verzichte? Unter den Nationalliberalen feien viele Anhänger des Sozialiten- gesehes; aber wenn der Reichskanzler nah zwei Jahren oder

| gewählt worden wäre . .

jeßt zu der Ansicht käme, das Sozialistengeseß sei \{ädlich, und verlangte die Aufhebung, so würden viele dieser An- hänger für die Aufrechterhaltung desselben der Regierung gegenüber zu stimmen nicht in der Lage sein. Und dabei handele es sich hier um Gefeze, bei denen Alles auf ihre Ausführung ankomme, um Waffen, von welchen die Regierung Gebrauch machen könne, aber nicht müsse. Nun könne man ja sagen: Wir mac:n die Gesetze niht blos für diese Regierung, es kann auch eine künftige Regierung diesen Geseßzen dann eine andere Wirkung geben. Trâäte aber thatsählich ein Ministerwehsel ein und hätte er zur Folge, daß andere kirchenpolitishe Anschauungen maß- gebend würden, so würde z. B. auch eine nationalliberale Regierung diese Geseßgebung aufzugeben in der Lage sein, nachdem sie einmal in dieser Weise diskreditirt worden sei. Denn die Möglichkeit der Aufrecht- erhaltung erheishe eine gewisse Autorität, niht blos die Macht zu strafen. Wenn aber der lcitende Staatsmann, der die Geseße eingeführt habe, der nur durch die Wucht feiner Persönlichkeit fie zur Annahme gebracht habe, fie jeßt aufgeben wolle, dann sei keine Regierung mehr im Stande, später die Geseze in dieser Weije zu handhaben, wie sie ur- sprünglich gedacht feien. Und endlih handele cs fsich um eine Gefeßgebung auf religiösem Gebiet, die auch praktisch ihre Bedeutung habe, wesentlich für die Katholiken, eine Minorität von 10 Millionen im Staate. Sei es möglich, eine folche Geseßgebung, nachdem ihr Urheber sie verlassen habe, aufrecht zu erhalten, ohne in allen katholischen Kreisen den vielleicht falschen Eintruck hervorzubringen, als ob hier über das politishe Gebiet hinaus eine protestantische Mehrleit in den Parlamenten ihre Nacht gegenüber einer katholishen Bevölkerung gebrauche Dieser Eindruck würde vergiftend auf das ganze Staatsleben wirken, chädliher als Alles, was diese Geseze an Nußgen bringen könnten. Andererseits sei ein politisher Miß- brauch dieser Gesezge nicht ausgeschlossen. Für den Reichs- lanzler spige sih jezt Manches zur Machtfrage zu. Fe mehr disfretionäres Ermessen, je mehr Macht in der Geseßgebung in feiner Hand bleibe, um so mehr könne möglicherweise diese Macht auch zu andern als den kirchenpolitischen Zwecken gebraucht werden, und Redner sei dessen sicher, die politischen Absichten des Reichskanzlers im Fnnern führten nicht zu den Zielen seiner Partei. Darum lasse man solcher Regierung niht mehr Macht, als sie selbst verlange. Er seinerseits, der er dieser Geseßgebung von vornherein wenig sympathish gegenübergestanden habe, würde mit fich selbst in Widerspruch kommen, wenn er jeßt, nachdem der Reichskanzler felbst diese Gesezgebung aufgebe, und nach den gemachten Erfahrungen, die er schon 1875 in einem offenen Brief an seine Wähler als Befürchtung hingestellt habe, si begeistern wollte, um gegen den Reichskanzler diese Gesetze aufrecht zu erhalten, und so werde er für das Gesetz, wie es vorliege, stimmen.

Demgegenüber entgegnete der Präsident des Staats- Ministeriums, Reichskanzler Fürst von Bismarck:

Der Herr Vorredner sieht natürlich mit einer gewissen Sorge und Kummer ih criunere an das Bild, wie der Lohgerber die Felle fortschwimmen sießt auf diese Vorlage und deren Annahme; es geht ihm der fundus inétructus der parlamentarishen Taktik yer- loren, wenn, wie ich hoffe, der Frieden zu Stande kommt, dem er einen \chmerzlichen Blick in seiner eben vollendeten Rede gewidmet hat. Er hat dabei aus der Frâge das Gift tropfenweise heraus- zudrücen gesucht, das sich in der gegenwärtigen Situation noh . finden läßt. M E a natur. Or Wer verwunderlich , und O Mo ns daß Diplomaten von Fach und wirkli praktische Politiker Zeit hätten, die Rede des Herrn Abgeordneten zu lesen, die er soeben gehalten; ih möchte meine Herren Kollegen im Auslande darum bilten, sie sih übersetzcn zu lasen, damit sie schen, mit was für Leuten, mit was für Ansichten, mit was für Welterfahrungen ich hiex zu rechten und zu kämpfen habe.

Der Hr. bg. Nichter fkritisirt mein diplomatishes Verfahren in einer Weise ih möchte sagen, als wenn ein Landpastor eine diplomatishe Note zerpflückt mit seinen ländlihen Nachbarn. Er zählt auf, was ich für schreckliche, unglaublihe Dinge gethan habe, und was ist es {licßlich? Die einfacste, natürlichste, höfliche Diplomatie habe ih getrieben. Ich habe dabei diejenigen Argumente verwandt, welche geeignet sind, meine Wünsche zu untèrstützen; es sind Noten geschrieben worden und schrecklichß die Noten haben Gründe gehabt, die darauf berechnet waren, das Ziel zu erreichen, das die Regierung \ih gester hatte. Darüber hat der Herr Abgeordnete beinahe eine halbe Stunde zu meiner Heiterkeit und zur Heiterkeit jedes Diplomaten, der das lesen wird, gesprochen, und damit do- fumentirt, daß dasjenige, was im politischen Leben täglihes Brod ift, ihm als etwas ganz unglaublich Schreckliches erfhcint, was er offen darlegen müsse, um die S(hlechtigkeit der von ihm bekämpften Ne- gierung an den Pranger zu stellen. Ich bin dem Herrn Abgeordneten recht dankbar, daß er so; seine kandide Unbekanntschaft mit der Art, wie politische Geschäfte überhaupt sich entwickeln, einmal öffentlich an den Tag gelegt hat, Es kann ihm unmöglich in feinein Ansehen im Lande förderlich sein, wenn man sieht, wie kindlih er die Ver: hältnisse auffaßt.

Der Herr Abgeordnete hat angenommen, ich hätte behauptet, cr hätte mich seiner Zeit vecführt. Nun, meine Herren, die Verführung ist mir immer in einer anderen äußeren Erscheinung vorgekommen. Es ift nicht nöthig, ein heiliger Antonius zu sein, um da zu wider- stehen, aber abgeschrecktt hat er mich diesmal auch nicht aus Gründen, auf die ih kommen werde: Ich weiß ja, er muß so stimmen, wie er stimmt, und thut auch ganz ret.

Ich will mi nun noch bei dem aufhalten, wofür ih ihm dankbar bin; das ist, daß er in seiner Kritik der diplomatishen Seite dieser Sache auseinandergeseßt hat, wie \{chwierig meine Aufgabe, wie dornenvoll, wie reich an Opfern, Arbeit und Entsagung, wie kümmer- lich mitunter der Erfolg war, wie wenig ermüdet ich gewesen bin durch irgend einen Mißerfolg, wie ich diese, meines Eracl- tens, dem Vaterlande nüßgende Sache immer von Nevem angeknüpft habe. Ih bin det Herrn Abgeordneten sehr dankbar, daß er diese meine entsagungsvolle, ehrliche, gewissenhafte und sehr häufig erfo!glose Arbeit der Oeffentlichkeit auf diese Weise geschildert hat. Man glaubt ja leider sehr häufig, daß unsere Ausgaben leihter wären, als fie in der That sind.

_Erxr hat mir dan» vorgeworfen, daß ih dem Papste {mei{chle ; er scheint gewünscht und erwartet zu haben, daf ih den Papt meiner- seits brüsfirte, ärgerte, fränkte und mit einer gewissen fulturkärapfe- rishen Grobheit dem Haupte der katholischen Kirche gegenüberträte. Nun, daß er si darüber wundert, daß ih mit einem fremden Souverän, mit dem wir in Freundschaft leben wollen, mit dem wir Freundschaft anstreben, in höflihen Ausdrücken spreche, das überrascht mi; er ist ja selbst in derselben Lage dem Hrn. Abg. Windthorst gegenüber ; dem \{meichelt er mehr, alt der Hr. Abg. Windthorst dem Hrn. Abg. Nichier \chmeicelt, Und mit vollem Necht, denn er rechnet ja natürlich auf die Unterstützung dicses einflußreichen Partcichefs bei den nächsten Wahlen. (Sehr gut! Heitcrkeit rechts. Abg. Richter: Sie noch vicl mehr!) Ich bin keider nicht wählbar. Aber es ist ganz natürlich, daß der Hr. Abg. Richter, der ja in fraltioneller Beziehung ein sujet mixte lit, und der ohne Beihülfe der Centrumswähler in Hagen nicht gewa ; 1, (Sehr richtig! rechis. Abg. Richter: Ist nicht wahr!) es ift ja ziemlich zweifellos, ih kann ja immer dena

Beweis antreten. Einer der hervorragendsten Führer des Centrums hat das in meiner Gegenwart einmal im Reichstage dem Hrn. Abg. Richter ohne seinen Widerspru vorgeworfen mit der Drohung, man würde ibm die Subsidien entziehen, und dann würde er das nähste Mal für Hagen nicht ersheinen. Der Hr. Abg. Richter hat bei dieser Ab- stimmung seine Lehnsrfliht zu leisten dem Souverän, von dem er als Abgeordneter abbängt, und der ihn vershwinden laffen kann in der Ver- tenfung. Deéhalb wirkt die Zustimmung des Hrn. Abg. Richter diesmal sür mi in keiner Weise abschreckend; ih weiß ja, warum er so stimmt, er kann nicht anders, wenn er Abgeordneter bleiben will. (Zuruf des Abg. Richter: Ich bin in Berlin gewählt!) Warum haben Sie da niht angenommen, da gehörten Sie mehr hin.

Ich glaubte, ich würde meine Blumenlese noch weiter vervoll- ständigen können, aber ch6 sche zu meinem Bedauern, daß ih mit meinen Notizen zu Ende bin. Vielleicht dauert die Diskussion noch lange genug, um aus dem f\tenographishen Bericht noch Gelegenbeit dazu zu finden. Ich unterhalte mich zu gern mit dem Hrn. Abg. Richter, namentlich wenn er sih in der Lage sieht, für das Centrum zu siimmen. Es hat das ja für mich als Jäger gewisse Erinnerungen ohne Verglei, wenn man in Verlegenheiten kommt, aus denen man fih mit großem Geschick und großer Gewandtheit das kann ich nit leugnen herauszieht, aber so ganz ohne Schwie- rigkeit und ohne Schaden an der Stellung doch nicht ; ih glaube, der Hr. Abg Richter hätte im Interesse seiner Wiederwahl und seines Ansehens vor seinen Wählern besser gethan, gerade in dieser Sache, wenn er nicht an seine Ledgentpflihten mit großer Schärfe und Drobung gemahnt sein wollte, niht das Wort zu ergreifen. Ich bâtte es in seiner Stelle nicht gethan und wäre in dieser Situation lieber frank geworden. Es liegt ja in der Zeit, es ist auch kein un- gewohntcs Mittel bei feinen Fraktionsgenossen bei anderen Gelegen- heiten, daß man nicht vorhanden ist; man hat dringende Geschäfte oder wird unwohl. Bei dieser Gelegenheit wäre ih an des Abg. Richter Stelle unwohl geworden.

Darauf wurde die Berathung vertagt.

Persönlich bemerkte der Abg. Nichter: Der Reichs- fanzler habe ihn in einer Weise persöónlich angegriffen, daß er in derselben Weise nicht antworten könne, ohne der Censur des Präsidenten zu verfallen. Er könne in dieser Art des Angriffs nur den Ausdruck der Verlegenheit erblicken, etwas Sachliches zu erwidern. Wenn der Reichskanzler es so dargestellt habe, als ob Redner in seiner Abstimmung von etwas Anderem abhängig wäre, als von seiner Ueberzeugung, so müsse er das mit der ganzen Miß- achtung zurücweisen, die solhen Jnsinuationen gebühre.

Der Präsident des Staats - Ministeriums, Reichskanzler Fürst von Bismarck erwiderte:

Zu ciner sahlichen Erwiderung giebt mir die Rede des Hrn. Abg. Richter nicht den mindesten Anlaß, dazu habe ich keinen Grund. Was die Mißachtung betrifft, in der 1h bei dem Hrn. Abg. Richter {tehen sollte ih Tann mir das kaum denken —, \o will ich meine korrespondirenden Gefühle lieber vershweigen. Meine Erziehung und meine parlamentarischen Gewobnheiten erlauben mir nit, ihuen den vollen Ausdruck zu geben. Der Abg. Nichter ist ja mit mir sehr oft verschiedener Meinung, aber er hat eine fo licbenswürdige, gewinnende Art, sich auszudrücken, daß ih im tiefsten Herzen immer ein gewisses Wohlwollen für ihn gehegt habe, namentlich, wenn er so antwortet, wie heute.

Um 41/, Uhr wurde die Sißung geschlossen; nächste Sitzung Mittwoch 11 Uhr.

Statistische Nachrichten.

Die preußischen Sparkassen im Rechnungsjahre 1884 bezw. 1884/85. (Stat. Corr.) Nach den neuesten, im XXVT. JIahrgange der Zeitschrist des Königl. preuß. statistischen Bureaus zur Veröffentlichung kommenden Ucbersicht über den Ge- \chäftsbetrieb und die Ergebnisse der preußischen Sparkassen haben nich im Rechnungsjahre 1884 bezw. 1884/85 fowohl die Sparstellen wie auch die Sparkasseneinlagen mehr als gewöhnlich vermehrt.

Die Zahl der Sparkassen ist ven 1258 im Vorjahre auf 1285,

ie der Sparstellen, welche fih durch Einrechnung der Neben- oder Filtalsparkassen und Aunahmestellen ergiebt, von 2374 auf 2563, die Zahl der mit Sparstellen versehenen. Orte von 1982 auf 2163 ge- sticgen. Am dichtesten war das Neß- der Sparstellen in den Negierungsbezirken Düsseldorf, Magdeburg, Schleëwig und Arnsberg mit ciner Sparfsielle auf je 40 bezw. 49, 58 und 67 qkm, am lücke1® haftesten in Gumbinnen und demnächit in Köslin mit eincr Sparstelle auf je 1221 bezw: 519 qkm; im ganzen Staatsgebiete (ohne Hohen- zollern, welches keine cigentlihe Sparkasse besißt), entficl eine Spar- stelle auf 135 gkm und auf 10617 Einwohner.

Der Bestand der Einlagen hob. sich von 1959968 232 quf 2 109 343 655 A; auf den - Kopf der Bevölkerung entfielen im Gesammtdurchschnitte 77,52 f, in Schleswig - Holstein, Westfalen, Hannover und Sachsen 236,10 bezw. 197,39, 146,37 und 102,33 46, in Posen, Ostpreußen und Westpreußen nur 14,21 bezw. 14,83 und 20,49 „e. Die Zahl der Sparkassenbücher betrug am Jahres\{lusse 3925807 und hatte eine Zunahme um 277 479 Stück aufzuweisen, an welcher die kleinsten uud die größten Konten bis 60 41 bezw. über 600 . etwas mehr als gewöhnlich betheiligt waren, indem sich ihr Antheil an der Gesammtzahl der Sparkassenbücher von 28,34 bezw. 22,03 °%/% im Iahre 1883 (1883/84) auf 28,86 bezw. 22,12 % vermehrte. Seit 1879 ist der Prozentsaß der kleinsten Konten er- heblich, der der größeren verhältnißmäßig nur unbedeutend gestiegen ; der erstere betrug damals 24,99, der letztere 21,64. Die auf ein Buch entfallende Durschnittscinlage, welche im Jahre 1881 mit 552 4 ihren höchsten Stand erreicht hatte, is im Berichtsjahre bis auf 537,33 A6 zurückgegangen. Offenbar befinden sich in der höchsten Kontenklasse zahlreihe Einlagen, welche den Vetrag von 600 X sehr bedeutend überschreiten, da fonst der Einlagendurhschnitt nit so nahe an der Grenze diefer nur 22,12 % der Sparkassenbücher umfassenden Kontenklasse licgen könnte. Was das Zahlenverhältniß zwischen Sparkassenbüchern und Bevölkerung anlangt, so kam im Berichtsjahre ein Buch durdschnittlih auf 6,93, in Posen, Ostpreußen und West- preußen erft auf 26,49 bezw. 21,73 und 20,45, in Hannover, Sachsen und Schleswig - Holstein dagegen {hon auf 4,33 bezw. 3,92 und 3,36 Einwohner.

Die Zins8übershüsse der preußischen Sparkassen betrugen im Berichtsjahre 22 969 699 #. zegen 20 880173 A. im Vorjahre; nah Abzug der Verwaltungskosten, welche 4865434 4. = 0,23 pGt. der Einlagen ausmachten, verblieb ein Reingewinn von 18104 265 4, von welchem 10 778 442 4 den Reservefonds zugeführt wurden, deren Höhe dadurch von 128 643 062 44. auf 139421 515 M, d. i. von 6,54 auf 6,61 pCt. der Einlagen anwuchs. Zu öffentlichen Zwecken wurden aus den Zinsüberschüssen im Berichtsjahre 6 828554 1, seit dem Bestehen der Kassen überhaupt, foweit ermittelt, 177914752 M verwendet.

Was endlich die Anlegung der Sparkassengelder betriffi, so waren von denselben 2215783 198 4 zinsbar untergebracht, und zwar 26,55 bezw. 27,64 pCt. davon in Hypotheken auf städtische bezw. auf länd- lihe Grundstücke, 28,12 pCt. in Jnhaberpapieren, der Rest gegen Schuldscheine, Wechsel, Faustpfand und bei öffentlihen Instituten oder Korporationen.

In Betreff der Bedeutung des Sparkassenwesens für den landwirth- \{chaftlihen Kredit wird die Angabe noch von Interesse sein, daß auf einen Hektar land- und forstwirthschaftlih benußzter Flähe in Ost- preußen, Posen und Westpreußen außer Pfandbriefen u. dergl. nur 0,93 bezw. 2,03 und 2,57 M, dagegen in Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Hannover 70,77 bezw. 52,47, 40,72 und 34,18 4, im (Sesammtdurchshnitte 18,68 46 an Sparkafsengeldern in ländli{en Hyvotheken entfallen.

Zicite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 5. Mai

88G,

Deutsé&ßes Neich,

Nachweisung der in der Zeit vom 1. Fanuar bis 30. April 1886 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll- und

Steuervergütung abgefertigten Zuckermengen.1)

Menge des abgefertigten Zudckers.

Kandiszucker und Zucker in weißen vollen harten Broden (Nr. 697 des statistischen Waarenverzeichnifes)

Staaten bezw. Verwaltungs- Bezirke

| f in der Zeit ¡in der Zeit) vom vom

15. April | 30. April

kg

Zucker in Krystall -, Krümel- und Mehlform von mindestens

gy S M in der Zeit in der Zeitj vom | vom

15, April | 30. April

Aller übrige barte Zucker, fowie alle weißen trockenen Robzucker von mindestens 88 %/o Polarifation (Nr. 699 des statistischen

98 9% Polarisation Waarenverzeichnissg8)

(Nr. 69 des statiitifchen Waarenverzeicnifses)

j H | I

in der Zeit | in der Zeit j

vom vom | Z

1. Jan. bis | 16. bis } ¿usammen

15. April | 30. April j | kg kg kg kg

kg

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| Preußen. Provinz Ostpreußen. . “—— | cs

ü Westpreußen E |

Brandenburg 10 856| | Pommern 1413404 7 V9 V 5 | j Schlesien A Sachsen, einschl. der Schwarzb. Unterherr- E, Schleswig - Holstein Hannover i Westfalen

834 081

19 544| | 19544

5 161210 758647} 5919 857 2113226| 260874} 2374099 Dao OTA 9 290

N 18 921) 515) 1943 Hessen-Nassau . Rheinprovinz 4 341 913| 901 845} 5 243 758

1. Jan. bis | 16. bis ¿usammen 1. Fan. bis | 16. bis E N

108 000 15 425 011

80 000 19 152 022

7396 634

93583) 143613] 4880 365

_—_}

/ i 6839431| 1277933) 8117363 90 664 924| 12964 89) 33 629 823 9 115 618] 28 000 017

155 364. 346 153) 79 465] 1370 754| 25 884 399

D disch | E i 166 030| 66579

776 060) 3 887 134

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Sa. Preußen | 13 079 606] 2 494 293} 15 573 899

Bayern R E 2143100| 289 891} 2432 951 C 34 455 5 142] 39 597 Se O S 184 900 18 T76T N —— M 1053 Thüringen ein\{ch!l. der Großh. sächsishen Aemter Allstedt I D N ee Braunschweig f 1403 56 239 105} 1642 672 A | Q ——

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Ueberhaupt im deutschen Zoll- E N

In de Zeitraum des Vorjahres A

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und dadur dem inländishen Markte entzogen worden find, nicht also auf die wirflich zur Ausfuhr über die ZoUgrenze gelangten Mengen.

Berlin, den 4. Mai 1886.

Kaiserliches Statistislhes Amt. Bedcker.

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 29. April. v. Stünzner, Major vom Großen Generalstabe, zur Dienstleistung bei dem 2, Garde-Ulan. Negt, v. Quast, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 10, vom 1. Juni cr. ab auf ein Jahr zur Dienstleisi. bei der Schloß-Garde- Comp. kommandirt.

Abschiedsbewilligungen. Jmaktiven ore, Berlin, 27. April. Douglas, Pr. Lt. a. D., zuleßt im Kür, Regt. Nr. 3, der Charakter als Rittm. verliehen. 29. April. Nusch, Sec. Lt. à la guite des Inf. Regts. Nr. 28, mit Pension der Abschied bewilligt.

XEL. (Königlich Sächsisches) Armee-Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Sm aktiven Heere. 12. April. Sachße, Major z. D, zum Bez. Commandeur des 1. Vats. Landw. Negts. Nr. 107 er- nannt. 20. April. Heydenreich, Sec. Lt. à la suite des áInf. Regts. Nr. 134, als Sec. Lt. bei diesem Regiment wiederein- rangirt. Aster, Hauptmann im Inf. Regt. Nr. 133, zum über- zähligen Major, chernal, Prem. Lieutenant im Inf. Regiment Nr. 102, Müller, Prem. Lieutenant im Schütßen- (Füs.) Regiment Nr. 108, dieser unter Verseßung zum Inf. Regt. Nr. 105, zu Haupt- leuten und Comp. Chefs befördert. Kirhenpauer von Kirh- dorff, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 105, ein Patent feiner Charge verlichen. Zimmermann, charakteris. Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 102, v. Laf fert, charakteris. Pr. Lt, im Inf. Regt, Nr. 103, dieser unter Versezung zum Inf. Regt. Nr. 107, zu ciatsmäß. Pr. Lts, mit einem Patent vom Tage der Charakteris. ernannt. Prinz Hermann von Shönburg-Waldenburg, Sec. Lt, im (Barde-Reiter-Regt.,, unter Stellung à la suite des Regts, vom 1. Mai cr. an auf cin Jahr beurlaubt. Graf v. Rex, Pr. Lt. im Garde-Reiter-Negt., zum Rittm. und Escadr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. Krug v. Nidda, charakteris. Pr. Lt. im Garde- Reiter-Megt., zum etatsmäß. Pr. Lt. mit einem Patent vom Tage der Charakteri\., Prinz Marimilian zu Ysenburg und Bü- dingen-Wächtersbach, zum Sec. Lt. im Garde-Neiter-Regt., vorläufig ohne Patent, ernannt. Müller, Sec. Lt. im Train-Bat. Nr. 12, unter gleichzeitiger Beförderung zum Zeug-Pr. Lt., zum Zeug- offiz, Corps versett. Sidckel, charakteri}. Hauptm. z, D. und Adjut. beim Bez. Kommando des 1. Bats. Landw. Negts. Nr. 106, zum etatsmäß. Hauptm. zur Disp. mit cinem Patent vom Tage der Charakterif. ernannt. s

Im Beurlaubtenstande. 20, April. Follgrabe, Secc. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 105, Dr. NienFoldt, Dr, Pleißner, NKhrecke, Sec. Lts. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 107, Rumpelt, Härtel, Sec. Lts. von der Res. des Shügen- (Fuf.) Iregts. Nr. 108, zu Pr. Lts. der Nef, Querndt, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. L-ndw. Regts. Nr. 104, Schubart h, Sec. Lt. von - der Landw. Inf. des 2, Bais. Landw. Negts. Nr. 104, Schönburg, Müller T, Hirt, Schüler, Martens, Sec. Lts. von der Landw. Inf. des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 106, zu Pr. Lts, der Landw. Inf. befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 11. April. Vollborn, Oberst der Ingen. Abtheil. des Generalstabes, Genie- Direktor und Direktor des topographishen Bureaus, in Genehmigung seines Abschiedsgefuches, mit der gesetzlichen Pension, unter Verleibung des Charakters eines Gen, Majors und mit der Erlaubniß zum Tragen der Generals-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. 12. April. Jenner, Oberst-Lt. z. D. und Bez. Commandeur des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 107, in Genchmigung seines Gesuches, unter Fortgewährung der gefeßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisher. Regts. Uniform mit den vor- geschriebenen Abzeichen, von der Funktion als Bez. Commandeur ent- oben. Sachße, Major und Bats. Commandeur im Inf. Regt. Nr. 102, in Genchmigung seines Abschiedsgesuches, mit der geseßlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der Regts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disposition gestellt. 20. April. Frhr. v. Wangenheim, Major und Commandeur des Carab. Regts., v. Hartmann, Major und etatsm. Stabsoffiz. des Ulan. Regts. Nr. 17, v. Hinüber, Major im Garde-Neiter-Negt. und Adjut. im Gen. Kammando, Graf v. Fabrice, Rittm. und Escadr. Chef im Garde- Reiter-Negt., in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche, mit der gesetz- lihen Pension und der Erlaubniß zum Foritragen ihrer Regts. Unif. mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. Weuann, Sec. Lt. à la suite des Pion. Bats. Nr. 12, mit der gesetzlichen Pension der erbetene Abschied bewilligt. Frhr. Bachoff v. Echt, Rittm. z. D., unter Fortgewährung der geseßlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Uniform des Ulan. Negts. Nr. 18 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der erbetene Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 20. April. Keller, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 107, Schmidel, Pr. Lt. von der Ref. des Schützen- (Füs.) Regts. Nr. 108, beiden mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform, Niemann, Pr. Lt. von der Nes. des Inf. Negts. Nr. 107, Feller, Pr. Lt. von der Nes. des Fuß-Art. Regts. Nr. 12, Kokblscchütter, Kunath, Sec. Lts. von ter Res. des Gren. Regts. Nr. 101, Hohlfeldt, Sec. Lt. von der Res. des Pion. Bats. Nr. 12, Hartmann, Hauptmann von der Landwehr-Inf. des 2. Bataillons Landwehr-Regiments Nr. 103, diefem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr- Armee-Uniform, Brandes, Pr. Lt. von der Landm. Inf. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 106, diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform, Seifert, Schröder, Pr. Lts. von der Landw. Inf., Allihn, Laar, Sec. Lts. von der Landw. Inf., Höltring, Scec. Lt. von der Landw. Feld-Art. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 106, Schuster, Pr. Li. vom Landw. Train des 1. Bats. Landiv. Regts. Nr. 104, Krügel stein, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nx. 102, Holecamp, Sec. Lt. von der Landw. Feld-Art. des Res. Landw. Bats. Nr. 108, der erbetene Abschied bewilligt.

Im Sanitäts-Corps. 22, April. Dr. Bercckholt, Königl. preuZ. Assist. Arzt 2. Kl. der Res. a, D.,, als Assist. Arzt

2. Kl. bei dem Garde-Reiter-Regt. ange", Dr. Werner, Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 133, zu den Saaitätsoffizn. der Res. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 107, Dr. v, Villers, Assist. Arzt 1. Kl. des Inf. Regts. Nr. 102, zum Ulan. Regt. Nr. 18, ver-

sczt. Dr. Lier, Stabsarzt des Ins. Regts. Nr. 104, mit der

geschlichen Pension, Dr. Freytag, Dr. Meyburg, Stabéärzte der ug! des 1. Bats. Landw. Negts. Nr. 104, der erbetene Abschied be- willigt.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Verwal- tung und Statistik, Staatswissenschaftliche Zeitschrift und BViaterialien- sammlung. Nr. 5/6. Inhalt: Das öffentliche Interesse mit Bezug auf das Gebühren- und Steuerwesen, die Expropriation und die Schei- dung von Privat- und öffentlichem Recht. Von Fr. F. Neumann. Das Branntwein-Monopol. Gesetzentwurf vom Februar 1886, Denkschrift über die deutshen Schutzgebiete. I. Kamerun und Togo. 11. Deutsche ostafrikanishe Gesellschast. 111. Südwestafrika. 1V. Witu (Suaheli-Land). V. Neu-Guinea-Compagnie. Zur Theorie und Praxis des Arbeitershutzes. Von Paul Dehn. Das Gesundheits- recht der gewerblichen Anlagen. Das Gesundheitsreht des gewerb- lidien Betriebes. Das Gesundheitsreht der gewerblihen Erzeugnisse. Arbeiterwohlfahrisanstalten. Das Projekt eines österreichish- deutschen Zollvereins. Von Karl Mamroth. —- Miscellen: Natural- verpflegungsstationen und Arbeiterkolouien in Preußen.

Centralblatt für Deutsche Beamten. Nr. 18. Jn- halt: Berkapptes Visir und Streberthum. Ein Wort über Kinder- billets. Etwas vom Deutshthum. Neichshaushalts-Etat für das Jahr vom 1. April 1886/87. (Fortsczung.) -—— Aus der Be- rathung des Etats der Staats-Eisenbahn-Berwaltung im Preußischen Abgeordnetenhause. (Fortseßzung.) Etlafe und Entscheidungen: Haftpflicht. Mittheilungen: Gerechte Strafe, Cirkulation des Geldes, Entscheidung des Bundesraths, Zahlung des erhöhten Woh- nungégeldzuschusses für Zugführer der Staats-Eisenbahnen. Fragen und Anworten. Vakante Stellen. Briefkasten. Unterhaltungs- blatt: Lokomotiven-Jagd. Anzeigen.

Beiheft zum Marineverordnungsblatt. Nr. 63. Inhalt: Instruktion der Medizinal-Abtheilung des englischen Kriegs- Ministeriums an die das Expeditionscorvs von Suakfim 1885 hbe- gleitenden Aerzte. Von Dr. Braune, Marine-Stabsarzt. Ueber einige wichtige Details von Kriegsschiffen. Von Rauchfuß, Marine- Schiffbau-Ingenieur.

DeutscheLandwirthschaftlihePresse. Nr. 35. Inhalt: Ist die Haltung von Wollschäfercien in Wirthschaften mit gutem Boden bei intensivem Betriebe unter heutigen Verhältnissen noch an- gezeigt ? —— Feuilleton. Landwirthscaftliher Spaziergang durch Länder und Zeiten. Bon C. Graf von Wartensleben in Rheinsberg. (Fortsetzung). —- Veber Giftpflanzen. (Mit Abbildungen.) (Fortsezung.) Von der 6. Mastvieh-Ausfstellung in Wien. A. Allgemeines. Von M. Pinder. Literatur. Patentliste. Zwangsversteigerungen. Rundschau. Correspondenzen. Berlin. Magdeburg. Trier. Aus dem Rechtsgebiet. Sprechsaal. Fragen. Handel und Verkehr.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Herausgeber: Dr. jur. Binseel. Nr. 30. Inhalt: Abänderung der in Ansehung des Maßstabes für die Vertheilung ver Gemeindelasten bestehenden Orts- verfassung einer Landgemeinde, so der bezüglichen Bestimmungen eines Regulirungsrezesses. Die Pfarrwittwen-Benefizien nah Ostpreuß. Provinzialrecht. Verpflihtung des auf Grund Herkommens zur (Gewährung von Brennmaterial für eine Schule vslichtigen Guts- herrn zu der Gewährung von Brennmaterial für das erweiterte Be- dürfniß der Schule nach der Preuß. Schulordnung. Befugniß der JIagdpolizeibehörde zur Versagung und Wiederabnahme des Jagd- \cheines nach §. 15 JIagdpolizeiges. v. 7. März 1850. Versagung bezw, Wiederabnahme des Iagdscheins auf Grund einer Bestrafung wegen Jagdfrevels. Bedeutung und Tragweite des polizeilichen Baukonsenses. Vorausfeßungen für das polizeiliche Cinschreiten gegen einen unkonsentirten und gegen einen konfenswidrigen Bau. Untex- schied zwischen Polizeiverfügung und Polizeiverordnung. Polizeiliche Anforderung, die Gesammtbreite der Dachfensicr auf die halbe Dach- länge einzuschränken. Die Ertheilung der polizeilichen Erlaubniß zur Errichtung von Verkaufsftänden 2c. auf öffentlichen Straßen und Pläßen. (Städtische) Forstshußbeamte als Hülfsbeamte der Staats- anwaltschaft. Befugniß zu Durchsuchungen und Beschlagnahmen. Hausfriedensbruch.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbsfleißes. 1886. IV. Heft (April). Inhalt: Ab- handlungen. C. Vermischte Abhandlungen. Bericht der englifchen Parlamentskommission über die Darniederlage von Handel und Ge- werbe. Auszüglich bearbeitet von W. Kirchner. Hierzu der Sitzungsbericht vom 5. April 1886. Inhalt: Vereinsnachrihten. Beschlußfassung über die Anträge des tehnishen Ausschusses, betreffend die für das Jahr 1888 vorgesehene deutshe Gewerbeausfstellung in Beckin.

Der Standesbeamte. Nr. 13. Inhalt: Standes- amtliches: Berichtigungsverfahren. Aufgebot-Aushang. Leichenschau. Gheschließzungs-Bollzug. Perfonalien und Bezirksveränderungen. Familiennamen-Aenderungen. Kirchenbuhführung in erledigten Pfarreien. Gemeindeamtlihes: Quittungen über Pensionen und Wartegelder. Verpflegungsstationen, Felddiebstahl. Strafverfahren gegen entlaufenes Gesinde. Gefangenentransport. Verdorbene Nah- rungsmittel, Fischercikontravention. Prioritäts - Obligationen zu Amtskautionen.

Das Volksw ohl (Allgemeine Ausgabe der Sozial-Correspon- denz, herausgegeben von Dr. Bictor Böhmert in Dresden). Nr. 18. Inhalt: Der Kampf wider die Prostitution. Gegen das Spiel. Gute Verwerthung übershüssiger Jahrgänge und Hefte von Zeit- \chriften. Erzichung Farbiger für den Kolonialdienst. Wie der Arbeiterschuß sich bezahlt mat. Die Gemeinden und die Woh|- thätigkeits8vereine. Freiwillige Armenpflege in Ostfriesland. Arbeiterverhältnisse: Wehnverhältnisse ver Arbeiter in Oesterreich. I]. Streiks, Der Verein für die Berliner Aibeiterkolonie. Verein für Arbeitsvermittelung in Wien. Beilage: Schulspar- fassen. Eine Ursache vieler Verbrehen. Soziales: Der Deutsche Squlverein. Der 24. Kongreß für innere Mission, Vermäht- nifse. Ebrentafel. Speiseanstalt. Wachsender Uebe-Auß von Scankwirthschaften. Gegen die Spielhölle in Monaco. Anzeigen.

Unteroffizier - Zeitung. Nr. 18, Inhalt: Gedenk- tage. Hojuachrichten. Aufruf. Die Kaiserli} Deutsche Marine. Von R. von Hirsch. Militärishe Mittheilungen. Post: und Telegraphen-Betrieb im Deutschen Reich in den Jahren 1875—1884, Lose Blätter. Briefpost. Vakanzen Bei- lage: Prolog. Die Entscheidung bei Hochkirch. Von Fr. Lohmann. (Gefellige Kurzweil. Extra-Beilage: Unterrichtsbriefe, Rechnen.

Der Feuerwehrmann. Nr. 18. Inhalt: Zur geseyz- lichen Regelung des Feuerlöschwesens in Preußen. Feuer-Polizei- ordnung für das vlatte Land der landräthlihen Kreise Nordhausen, Heiligenstadt, Worbis, Mühlhausen, Langenfalza, Weißensee, Ziegenrück und Erfurt. Feuerlöshwesen der Provinz Schlesien. Rheinisch- LBestfälischer Feuerwehr-Verband. Luxemburger Landes-Feuerwehr- Verband. Aus anderen Feucrwehrkreifen. Verschiedene Mit- theilungen. Beilage: Aus dem Gerichtsfaale. Grofßfeuec in Elbing. Sonstige Brandfälle 2c. Feuilleton.

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