1906 / 298 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Dec 1906 18:00:01 GMT) scan diff

entsprechenden baren Beitrag zu zahlen, als Versicherungs- unternehmungen im Sinne des 8 1 Abs. 1 des Ver- aen gau! ded D Go oder als Vere

zu nachbarliher oder beruflicher

uschen seien; es wird ausgeführt, daß de fiderungsunternehmen unter Umständen dann wenn den Vereinen sehr enge persönliche Grenzen gezogen seien, daß aber die Frage immer nur unter Berücsichtigung der Eigenart des einzelnen Falles beantwortet werden könne. {luß betrifft einen Vertrag zwischen ei siherungsgesellshaft auf Gegenseitigk Rückv Gde dane Nt den Mitgliedern der Vich- ollte ermögliht werden, sih gegen Nachschußzahlungen zu versichern; die Rückversicherungsgefell- schaft übernahm an Stelle der Mitglieder die Nachschußzahlung ; während die „Viehversicherungsgesellschaft sih verpflichtete, die Beiträge für die in Betraht kommenden Versicherun der Gefährlichkei ge 50 Prozent iernah ver- en, in denen

versicherungsgesellschaft

um 331/, bis 100 Prozent, je nach

des Nisikos, zu erhöhen, und von dem Gesamtbetra an die Rückversicherungsgesellshaft abzugeben. blieb der Viehversicherungsgesellshaft in allen die Tarifprämie um weniger als 100 Prozent erhöht wurde, , von der Prämie der gegen Nachschuß versicherten Mitglieder ein geringerer Betrag als die Prämie der übrigen Mitglieder ausmachte. Diese ungleiche Behandlung der Mitglieder hat das Aufsihtsamt gerügt und bemerkt,

eine Ring ugelassen werden der an die va

nicht aus den Uebers

unteren Jnstanzen, der Auffa getreten.

Im Anhange werden 43 gerichtliche waltungsgerichtlihe Entscheidungen welche Fragen des Versich erungSsrechts betreffen.

Der französishe Botschafter Bihourd hat Berlin ver- lassen. Während seiner s Grei fungiert der Botschaftsrat

Raymond Lecomte als Geschäftsträger.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der heimkehrende Transport der vom Kreuzergeschwader abge lösten Offiziere und Mannschaften mit dem Rei

A cued vorgestern in Colombo (Ceylon) eingetroffen und

at an demselben Tage die Reise nah Aden fortgeseßt. S. M.S. „Bremen“ is am 15. Dezember in Kingston

(Fanaics eingetroffen.

M.S. „Charlotte“ ist vorgestern in Alexandrien eingetroffen und geht am 927. Dezember von dort nah

Beirut in See.

S. M. S. „Fürst Bis8marck“ mit dem Chef des Kreuzer- geshwaders und S. M. S. „Luhs“ sind am 15. Dezember in Smwatau eingetroffen und vorgestern von dort nah Hong-

kong in See gegangen.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist vorgestern in Hankau (am Yangtse) eingetroffen und gestern von dort nah Yotschau

abgegangen.

S. M. S. „Bussard“ is gestern von Dar-es-Salaam

nach Tanga in See gegangen,

Braunschweig.

Dem Herzoglihen Staatsministerium Antwort des Herzogs von Cumberland auf den bekannten Antrag des braunshweigischen Landtages ugegangen. Der Herzog ersuht, „W. T. B

inisterium, im Regentschaftsrat und nachstehendes zu veröffentlichen:

Der Herzog von Cumberland erkennt es dankb Landtag dur Anelezung der Regentenwahl seinem Wunsche nach ngelegenheit den Rechten

entsprehend Geltung vershafft habe. Freilich müfse Landesversammlung die Berechtigung bestreiten, ibm und feinem

Erledigung der

Poe eine Verzihtbedingung zu stellen,

andes- noch in der Neichsverfassung begründet set. Uebernahme der Regierung des Herzogtums*, der Herzog, „war und ist von [keiner Bedingung Selbstverständlih bin ih verpflichtet, die Landesverfassung sowie au die Neichsverfafsung in allen Stücken zu beobachten. ergibt sich aus der mir zugefallenen Erbfolge im selbst. Im Bewußtsein dieser Pflicht habe ich d avsdrüdlich und feierli anerkannt. Fch habe allerdings meine An- sprüche auf die Krone Hannover nicht aufgegeben, Anspruch mit der rückhaltlosen Anerkennung der für durchaus vereinbar. Dabei bin ih mir bewußt, ihn niemals “‘ anders als auf mäßigem Wege geltend zu maten.“ Er habe, heißt weiter, dies wiederholt öffentli ausgesprohen. Er erstrebe auch heute noch die VerwirkliGung seiner Rehtsansprüche auf die Krone Hannover nur und allein dur eine freie Tat des Deutschen Kaisers und des Deutschen Reiches. Wahrli® nicht dur fremde Macht und Hilfe, In die offnung wisse er sich in voller Uebereinstimmung mit g

nnoveranern. Gleihwohl wolle man in

derungen kein Vertrauen seßen. Man sage, er würde den braun- chweigischen Thron zum Mittelpunkt preußenfeindliher, welfisher Agitation machen; er beklage dies nicht dur ihn vershuldete Miß- trauen. Zu seiner Beseitigung aber stehe ihm zur Z Versicherung zu Gebote, daß, wenn er sein Wort gebe, dieser Sache getan, die Welt wissen folle, es set ein festes und sicheres Wort, an dem zu drehen und zu deuteln niemand eben deshalb könne und dürfe er einen Verzicht auf wie er von ihm verlangt werde, nicht ausfprechen. Vertrauen zu den deutshen Mitfürften und zum Kaiser, daß sie in setner Lage ebensowenig einen folchen Verzicht abgeben würden wie er.

auh so manche Braunschweiger diese er begreife das nicht chen Volke die Frage sten gedient sein könnte, der drigung, mit solhem Verrat den Einzug in die Stadt Heinrichs

er und setne Söhne sich der Aufgabe wohl en Braunschweig ebenso treu Deshalb habe er

Jm Unterhaus machte

, stern der Unter Robertson die

staatssekret die Admira sefretär

lität bei Nach= über die

n mit Sh idre G Zer l und lege dem Landtage und dem vor, was dem Herzogtum

mit solher Ver

des Löwen erkaufen mödhte dem Schreiben aus, bewußt seien, ihre für und gewissenha auch in dem Schreiben a boten, für fich und auf die Regierung seines jüng|ten Sohnes. Majestät der Wie er in seinem Schrei ministerium hervorgehoben ha als zutreffend anerkennen. ndesratsbeschluß vom 2. Juli 1885 r en sein Haus,

t verständen

aunschweigi itteilung, da

der * kriegsgerihtlihen Verhandlu

inigungen n militärischen

Hilfeleistung an- r Charakter als Ver- zu verneinen sei,

it einem Für

nd Selbsternie vorgekommene

Portsmouth daß der erste Aufruhr und zum Teil veranlaßt wäre durch den Unwillen d wegen des mißbräuchlih angewendeten Exer die Knie niederzulassen. Der zweite Aufru sei ernsterer Natur gewesen und würde

geseßten die erforderlichen Vorsicht

." berihtet, erklärte Nobertson, den Kommodore Stopfort vo weil er es unterlassen habe, Aufruhr entgegenzutreten. entlafsung bestraft worden, Das für den A hre Zuchthaus lautende Urteil sei Auch sei Anordnung erteilt lassen auf die Knie auf Exerzie

ierbefehls, si r am 5. Dezember folgt sein, Smaßregeln

tliche Pflicht en wie gegen n den Kaiser vom 2. Oktober d. J seinen ältesten Sohn und dessen rzogtums zu verzihten zu Gunsten Bedauern habe Seine esem Angebot keine en an das braunschweigishe Staats- be, kônne er die dazu angegebenen Gründe Der Herzog führt weiter aus, der ichte sich nur gegen setne Person, und es sei deshalb die Aus nes durchaus unbegründet. Außerdem seine Descendez auf die Ansprüche Mehr könne

hronbesteigung zu be gierung von Braunschweig übernehme, n Bundespflichten nahzukommen, Königreich Preußen, und die Regierung und der Landt darin unterstüßen. Und auch ju den Zuversicht, daß sie alles unterlassen Stellung seines jüngsten Sohnes in Brauns sie es während so langer Zeit unterlassen Herzog Wilhelm in die politishen F

Am Schlusse des Schreibens heißt es: „D Dafürhaltens um eine verschiedene rechtlich handelt, so gebe ich anheim, i DurWführun seßungen erfüllt, die fi seine Thronbesteigung im Herzogtum Bra Präzedenzfall aus jüngster Zeit folgend, de gerihts als Schieds3gericht zu unterbreiten.

Demgemäß ersuche ih versammlung, die zur Verwir Schritte zu unternehmen.“

Wien-Penzig, 15. Dezember 1906.

Ernst August,

Herzog zu Braunschweig-Lüneburg.

Der vierte Be- ner Viehver-

eit und einer Deszendenz

wenn die Vor getroffen hätten

Admiralität beschlossen habe, Kommando zu entbinden, und Ueberlegung dem set ebenfalls mit Diens Offizier kassiert wor

Kaiser di

mit Festigkeit Ein olberer Ot während ein dritter nführer der Heizer auf 3 Jahre herabs- worden, daß der rzwecke beschränkt

chließung seines jüngsten So ei sein jüngster

Sohn bereit,

die Gründe gegen seine

für sich und

zu verzichten. Befehl zum Nieder

bleiben müsfse. f fragte der Liberale Nees an,

gen des Jnhalts gemaht w chen in Deuts Gebiet Verstärkungen erhalten Der Unterstaatésekretär Runciman erwiderte en darüber vorgebraht worde dem deutschen Gebiet überschritter stellungen über irgend etwas

er nichi tun, um

so set es sein fester ch au gegen das ag würden ihn Hannoveranern habe er die feste

was geeignet wäre, die weig zu ershweren, wie den hochseligen

a es sih also meines der Sachlage mein jüngster hen Voraus- und Landesverfassung für unschweig ergeben, einem r Entscheidung des NReihs-

en NRegentschaftsrat und die Landes- lihung meiner Eingabe erforderlihen

ob bei der Regie i orden seien, daß ch-Suüdwestafrika aus britis

nun die Ne Wille, alle rung Vorstellun

die Nufständis

, es seten einige ingeborene die hätten, aber es seien keinerlei Vor- was man mit vom britischen Ge- vorgekommen,

jüngsten Einfall glisches Gebtet habe Nees zweifellos r dieser Zwischenfälle sei von einer freundlichen Gesinnung handelt worden.

sodann eine- hung der Selbst- die im ganzen mmt, und sprah m nächsten Herbst

l nah der versicherungsgesellshaft fallende Prämien- anteil in voller Höhe als Zuschlag zur tarifmäßigen Vor- prâmie der Viehversicherungsgesellschaft erhoben werde. Unter „Sonstiges“ wird eine auf Ersuchen des Großherzo medcklenburg - shwerinschen Finanzministeriums gutahtlihe Aeußerung des Aufsichtsamts mitgete die Frage der steuerrehtlichen Behandlung Prämienreserve betrifft. Das Aufsichtsamt führt aus, daß die Nücklage zum Prämienreservefonds nicht dem Einkommen der Versicherungsunternehmung ugerehnet werden könne; sie werde im Gegensaße zu der nah 8 262 des Handels S 37 des Versicherun saufsihtsgesezes zu bildende düssen der Gesellschaft gestellt. stellung des nah den Rechnungsgrundlagen erforderlichen Be- trags sei die Erfüllung einer rechilichen Verpflichtung gegen- Über der Gesamtheit der Versicherten; sei die Gesellschaft dazu niht imstande, so sei sie übershuldet. Das Großherzogliche Ministerium ist, im R, zu den Entscheidungen der sung des Aufsihtsamts bei-

ragen zu verw erhoben worden,

Aufständischen

Grenze dur deutsche überschritten Ferreiras aus dem deutschen in en noch in Erinnerung. Aber keine der beiden Regierungen als ein von seiten der Behörden des anderen Landes be

Der Unterstaatssekretär C längere Darstellung, betreff verwaltung an die Or mit der Ver die Hoffnung zusammentreten

die streitige Nechtsfr ( meiner Vorschläge die rehtli ilt, welche aus der Neichs-

Zeichen einer un

geseßbuchs, end die Verleik

n Reserve, : anje-Kolonie, fassung von Transvaal übereinsti

aus, daß das neue Parlament i

Frankreich,

zugs des Kardinals Richard aus gestern von einer zahl- veranstaltet. jutors Mgr. Amette und rließ, kniete die Menge nieder Hause des Deputierten Denys Nachmittag fand, j nsstt in der Kirche Der Koadjutor des Kardinals e, in der er den Getreuen für ihre Kund- für die Kirche Frankreihs atholiken trennten nicht. das hren Herzen. Etwa 100 Per- gebung vor der Deputierten- Polizei zerstreut. wieder in Freiheit geseht.

B.“ ferner meldet, leistete die Bev öl- partement Cantal) dem Polizeiz= men, die den Auftrag hatten, um Verlasson des jo energishen Widerstand, Ruhestörungen ungen an den Kultusminister wandte der Bischof könne den Palast zu ierauf erklärte der wang am Mittwoch

Aus Anlaß des Aus dem erzbischöflihen Palai reihen Menge Kundgebungen Kardinal in Begleitung seines Koad der Generalvikare das Palais ve und begleitete den Zug bis zum Cochin, der den Kardinal selbst e . B.“ zufolge, ein feierliher Gottesdie t-François Xavier statt. hielt eine Ansprah gebung dankte und zu beten,

Oesterreich-Ungarn.

In der ungarischen Delegation wurde mens Ubeë die Aufteilung der

s wurden

die Negierung gestern wegen des Abkom Heereslieferungen interpelliert. Der Staatssekretär S T. B.“ zufolge :

einem Triumph Ungarn Befriedigung der ungarisch dem Standpunkt fest, daß

sowie ferner an seinem Standpunkt z [ôhne in die Quote des S in denen sie ausgezahlt werden reihishe Handelsminister in voll loser Weise behandelt habe, sei Regierung sei überzeugt, daß, wen ehrlih und aufrihtig durchgeführ anderen Teils niht gesprohen werden könne.

Die Antwort wurde Delegation begann sodann d

Jm österreihischen Ab gestern der Justizminist Durchführung der Generalakte der in Konferenz von Algeciras vor. mittelte den authenti dem Handelsministeri Aufteilung der beiden Reichshä

Auf Antrag der T\chechish-Nadikalen verlesen, was zwei Stunden dauerte. wurde ausgefüllt durch einen obftruktio der Tschehish-Nadikalen. Graf Sternberg unter scharfen Ausfällen gegen den Geseßentwurf, betreffend den nume Attentat auf das Zweikammersystem und einen gative des künftigen Herrschers bedeute.

Der Bericht der Wa österreichishen Herrenhaus Kommission und betont, Mehrheit der Kommiss zeugung gebracht, um zu müssen. nahme der Vorlagen unheilvolle Um diesen Gefahren zu das allgemeine Stimmrecht , der kein Beigeshmack des Klassen ihtlich des numerus clausus begrüßt Bereitwilligkeit der Regierung, beharrt jedo einstimmig ein Spezialgeseßz, reformvorlage der Hoffnung, daß das Abge bänderungen beraten un Abschluß bringen werde, widri daß es dann nicht das H dessen Widerstand das Zustandekommen scheitern würde.

Großbritannien und Frland. gestern die vom Unterhaus zurück-

U VeV- veröffe ffentlicht, zterenyi erklärte in seiner Antwort, er habe niemals von einem Sieg oder von s gegenüber Oesterrei, sondern nur von der Ansprüche gesprochen. as Kompen}ationsprinzip nötigenfalls auszudehnen u der Frage, ob die Arbeits- taatsgebiets eingerehnet werden follen, Diese Angelegenheit, die der öster- kommen fkorrekter und leidenshafts- noch auszutragen. n das Abkommen von beiden Teilen von einer Schädigung des

Ungarn halte an

ste aufforderte, denn die wahren K Vaterland von der Neligion in i sonen veranstalteten eine Kund kammer, wurden aber von der wurden verhaftet, jedoh bald

Wie das „W. T. von St. Flour (De kommissar und den Gendar dem Bischof den Befehl Z Palastes zu überbringen, Bürgermeister, wollte, sich um Weis Der Minister erwide einem beliebigen Zeitpunk daß er freiwillig und ohne jeden

Die ungarische 14 Personen

Spojtd i chspostdampfer zur Kenntnis genommen.

ie Veshandlung des Heeresbudgets. geordnetenhause legte Gesezentwurf zur ternationalen Der Handelsminister über- hen Text des Uebereinkommens zwischen um und der Kriegsverwaltung, ewerblihen Lieferunge

bischöflichen

er Dr. Klein einen vermeiden

t verlassen.

n Unter dié Nuß: land.

gsgericht hat, nah ciner Depesche des

V.“, die beiden des Attentats auf den A

onen zum

wurde der Einlauf wörtlich Der übrige Teil der Sitzung nistischen Dringlichkeitsantrag protestierte der gegen das Herrenhaus rus clausus, der ein Eingriff in die Präro-

Das Feldkrie

: durch den *erurteilte sind gestern hingerichtet

ow angeklagten Pers

der Debatt : ; : Strang verurteilt. Beide L

Im Laufe

Spanien. Der Ministerrat hat gestern, einem Geseßentwurf zugestimmt, nach aus dem Auslande das Hektoliter gelegt wird.

Schweiz.

Der Bundesrat hat gestern der Bundesver den Entwurf zu einem Geseß über die Krank en- fallversicherung eingereiht. Die Botschaft des Bundesrats berehnet, nach einer Meldung des „W. T. D. die mut- maßliche Belastung des Bundes durch auf 33 Millionen , Millionen, zusammen der obligatorisch 428 000, dazu etwa Krankenversicherun Bundessubvention 600 000. Die finanziellen L r denjenigen,

„W. D: Bl“ zufolae, dem auf Weizen, der 21/2 Pesetas für

hlreformkommission des es resümiert die Verhandlungen der laut Meldung des „W. T. Y.“ ion habe vielfah Opfer an ihrer 1? nicht die Vorlagen ablehnen oder vereiteln Sie sei jedoh überzeugt, daß die unveränderte An- Konsequenzen nah si ziehen begegnen, sei es notwendig, Alterspluralität zu egensazes anhafte. die Kommission die darauf prinzipiell einzugehen, sie e Frage niht dur

Abänderung der Wahl- Der Bericht {ließt mit ordnetenhaus die vorgeschlagenen die Wahlreform rechtzeitig zum genfalls {hon jeßt aus

kommt, ein Zoll von ist gestern

ammlun „. D.“ zufolge, das UAR Un? im Landtage etwa urch die ar an, daß der die Krankenversiherung durch die Unfallversiherung auf 3,7 also 7 Millionen Franc

s, die Gesamtzahl Versicherten bei

der Unfallversiherung auf 70 000 freiwillig Versicherte, und bei der g die Gesamtzahl der zum . Bezuge der Krankenkassenmitglieder eistungen des Bundes entsprechen die dus frühere Geseg, das vom Volke verworfen worden ijt, vorgesehen hatte.

Amerika.

Der Präsident Noosevelt hat drei Sonderbotschaften übermittel er, „W. D. B.“ zufolge, die Staatsländereien bezügliche sih auf die Flotte; nahme eines Ges und bezeichnet rung als veraltet, \hnittlich im Alter von 56 Alter von 60 Jahren ernann die Offiziere erst wenige Mo Verabschiedung. Sie hätten d Pflichten eines Oberbefehlsha neuen Geseß, das der Präside den Kapitänsrang mit 48 Ja admirals mit 55 eine siebenjährige Dienstleistung

darauf, daß die} sondern durch

berechtigten

gesprochen errenhaus des Reformwerks

Diese Pflicht Herzogtum ganz von ie Reichsverfassung

werden müsse,

gestern dem Kongreß t. Jn der ersten fordert Umgestaltung n Gesetze. Die zweite bezieht der Präsident dringt auf die An- eßes über den Personenstand der

gegenwärtige Zu Kapitänen

halte aber diesen Reichsverfassung

reihsverfaf ungs-

Das Oberhaus hat gekommene Schulvorlage Nach dem Bericht des of Lansdowne mit scharf die Abänderungen des Oberha habe. Er forderte die Negierung auf, Zugeständnisse fie machen wolle, um di bemerkte dazu, müßten, wenn sie die Oppo dent des Geheimen Rats Earl of

das Vorgehen der Regierung in der Fra Regierung zu den {on vom Unterrichts Zugeständnissen bereit sei.

Die Beratun handlung machte Kompromiß zustande kom ] lage aber gleihwohl noch ungewiß sei, enden Zugeständnisse für viele a ende Nonkfonformisten unannehmb

„W. T. B.“ wandte ih der Marquis em Tadel dagegen, daß das Unterhaus uses an dem Entwurf on bloc verworfen bestimmt zu erklären, welche Vorlage zu retten, und eständnisse von wesentliher Art fein tion zufriedenstellen sollen.

der Veförde- würden Offiziere dur- Jahren, zu Konteradmiralen im t und den Flaggenrang erreichten nate vor ihrer geseßlih gebotenen aher keine Gelegenheit, sih in den zu vervollklommnen. Nach dem at empfiehlt, würden Offiziere hren, den Rang eines Konter- es würde damit in jeder NRangstufe Roosevelt er absichtlich unternommen

daß die Zu seine Ver- Der Lord- Crewe verteidigte darauf ge und teilte mit, daß die l minister Birrell angegebenen eit nur die

wie er in wurde darauf vertagt. Jnfolge der Ver-

mein die Annahme geltend, daß ein

: , Jahren erreihen und men werde, das Schi

gestattet sei. die Krone Hannover, Er habe auch das

sal der Vor- weil die in Rede uf Seite der Regierung

nah Panama, Jahreszeit

über seine in der regnerishsten

das Kanalgebiet unter den ungünstigsten Verhältnissen u sehen. Roosevelt drückt die Ueberzeugung aus, der bongreß habe ug daran getan, die jeßt zur Ausführun fommende Linie für den Panamakanal gewählt zu haben, un ollt den sanitären Verbesserungen im Kanalgebiet Anerkennung. ie Ausshahtung mache sehr schnelle Fortschritte. Der Präsident weist s{hließlich die verleumderischen Anschuldigungen gegen die Kanalkommission und gegen die der Kommission unterstehenden Offiziere zurü. / l

Der Jahresbericht des Kriegssekretärs Taft an den Kongreß enthält den Bericht der amerikanischen Be- vollmächtigten Taft und Bacon über die Einsezung einer provisorishen Regierung auf Cuba. Es heißt darin, obiger Quelle zufolge, unter anderem:

Wenn der Q ¡ur Insurrektion weiter bestehen bleibt, wenn die Cubaner wieder bewaffnete Banden bilden, dann wird die starke Hand unserer Regierung auf Leben und Eigentum gelegt werden, koste es, was es wolle, und ein dauernder Frieden wird dann sicherlich die Folge sein, da es ein Friede unter unserer Obhut sein würde.

pan

Statistik und Volkswirtschaft.

Der Milch- und Bierverbrauch einer Großstadt.

Auf. Grund von Ergebnissen amtliher Ermittelungen wird hierüber in der „Sozialkorrespondenz“, dem Organ des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, ausgeführt : ,

In gewisser Beziehung kann man den Verbrau) von Milch als einen Maßstab für die Gesundheit etner Bevölkerung betraten. Wer piel Milch trinkt, der dankt für regelmäßigen Biergenuß und um- gekehrt. Der Alkohol ist der Vater vieler und {werer Krankheiten, die Milch dagegen ein ideales Nahrungsmittel von der Wiege bis zur Bahre. Man sollte nun annehmen unsere so ungemein gesteigerte Kenntnis von dem Werte der Nahrungsmittel und den s{limmen Eigenschaften des Alkohols habe wenigstens die Wirkung gehabt, der Milch auch als Mie fan U eo! eine überlegene Stellung gegenüber dem Alkohol anzuweisen. Das ist leider noch immer nicht der Fall, in der Großstadt sicher nicht. Als ein typisches Beisptel kann man in dieser Beziehung Dresden ansehen. Die sähsishe Residenz ist keine Alkoholstadt etwa in dem Sinne wie München, sie ist seit einer langen Reihe von Jahren der Mittelpunkt einer erfolgreihen Mäßigkeitsbewegung in Sachsen und besißt aus- gezeihnete Verkehréverbindungen, die der Milchversorgung, allerdings au der Alkoholeinfuhr zugute kommen. Troßdem ist der Verbrauch pon Milch im Vergleih mit dem von Bier ein durchaus unbe- friedigender. Nach amtlihen Ermittelungen betrug der Verbrauch an frisher Mil in Dresden: ésc fa

insgesam auf den Ko

im Jahre Üter Liter 1090, 8D 184 000 106,0 1001 e AD4(D/000 113,9 O 4s D0/940/000 120,0.

Von diesem Verbrauch sind etwa 6 9% abzuziehen, die zu fondensierter Milch verarbeitet und meistens wieder ausgeführt wurden. Auch sind von dem Dresdner Verbrauch jene in den letzten Jahren immer größer gewordenen Mengen abzuziehen, die zur regelmäßigen Milchversorgung einer Anzahl Dörfer im Umkreise der Stadt dienen und nah diesen täglich aus dem städtishen Milchvorrat hinaus- geschafft werden. Zahlen über den Umfang dieser Ausfuhr sind nicht bekannt.

Aber troh dieser notwendigen Einschränkung der Ziffern ist ein verhältnismäßig starkes Ansteigen des Milchverbrauchs festzustellen. Man kann annehmen, daß er sich, wenn man die in jüngster Zeit be« sonders erfolgreiche Antiaikoholtewegung entsprehend würdigt, auf 125 1 im Jahre für den Kopf erhöht hat. Genaue Ziffern aus den leßten Jahren sind nicht vorhanden. Dieser gestiegene Milchverbrauch bleibt jedoch noch weit hinter dem Verbrau von Bier zurü, obs gleih dieser seit ¿wanzig Jahren fast ununterbrochen gesunken ist. Als in Dresden auf den Kopf der Bevölkerung 106 1 Mil tamen, entfielen auf ihn Säuglinge und Abstinenten mitgerechnet 234 1 Bier; als 113,5 1 Milch verzehrt wurden, betrug der Bierver- brau 205 1, und im Jahre 1902 wurden 120 1 Milch und 189 1 Bier verbrauht. Von diesem Verbrauch sind aber, wie gesagt, noch Abzüge für kondensterte und wieder ausgeführte Mil zu machen.

Immerhin sieht man aus diesen Zahlen, daß sie einander näher tüden. Der Bierverbrauch \finkt er war auf den Kopf 1903 abermals um 5 1 gefallen —, und der Milchkonsum steigt. Die Zahlen haben allerdings noch einen weiten Weg, um zusammenzukommen. Daß diefer in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt wird und die Milch dem Bier vorauskom mt, ist cine der dankbarsten Aufgaben für Volkserziehung und Volksbildung, die {ih R auch auf Ernährungsfragen erstreken soll. Die Lösung dieser Aufgabe is überall in das Auge ¡u fassen; denn man kann wohl sagen, daß in allen größeren Städten der Verbrauch von Bier und Milh ein gleiches, wenn nicht noch ärgeres Mißverhältnis zueinander aufweist als in Dresden.

Zur Arbeiterbewegung.

Die dem „Zentralverein der Hutarbeiter Deutschlands“ an- geschlossenen H utarbeiter und -Arbeiterinnen Berlins und der Umgegend nahmen, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, Sonntag in gut befuhter Versammlung den Bericht der Kommission über die Ver- handlungen mit dem Fabrikantenverein entgegen. Die Arbeitgeber haben die Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden ab- gelehnt, dagegen cine Arbeitszeit von 94 Stunden vom 1. April 1907 ab, für ein Jahr geltend, zugestanden mit der Mafigabe, nah Ablauf dieser Zeit in Verhandlungen wegen weiterer Verkürzung der Arbeitszeit eintreten zu wollen. Nach mehrstündigen Beratungen erklärte fi die Mehrheit für die Annahme dieser Bewilligung und dem Ab- {lusse eines Vertrags bis zum 1. April 1908. Den Ahtstundentag und 90 F Stundenlohn verlangen, wie die „Post* berichtet, die Da h- decker Berlins în einem neuen Tartf, den sie den Unternehmern foeben unteibreitet haben. Der Achtstundentag is die Forderung fast aller Vauarbeiter. Die Erhöhung des Stuntdenlohnes wird damit be- gründet, daß bei der Ausdehnurg der Bautätigkeit in Groß-Berlin oft ein stundenlanger Weg zur Arbeitéstätte notwendig sei, daß die vermehrte Gefahr des Dachdeckerberufes infolge der neuen Dadlhkon- struktionen eine Erhöhung der Löhne rechtfertige.

In dem Zeitzer Bezirk sind, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die Hand\chuhmacher in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie fordern sünf bis zehn Prozent Lohnerhöhung. i

In Genua hat, wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, am Tae eine Versammlung der gesamten Vereinigungen der italienischen Seeleute stattgefunden. Es wurde beschlossen, für heute, Dienstag, einen allgemeinen Ausstand der Schiffsmann schaften in allen Häfen Italiens zu verkünden. (Vgl. Nr. 290 d. Bl.)

, In Belgrad sind, wie ,„W. T. B.“ meldet, die rer infolge von Lohnzwistigkeiten in den Ausftand getreten. Die meisten eilungen können deshalb nit erscheinen.

In einer am Freitag in Hamburg abgehaltenen, stark besuchten außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins deutscher apitäne und Offiziere der Handelsmarine (vgl. Nr. 295 2 Bl.) wurden, wie die „Voss. Ztg.“ berihtet, 18 Personen als neue Mitglieder und ein früheres Mitglied auf seinen Antrag wiederum in den erein aufgenommen. Es wurde festgestellt, das zahlreihe Mitglieder das nsinnen der Reeder, den bekannten Zettel gegen den Verein zu unter- Yreiben, als gegen thr Ehrgefühl verstoßendzurückgewiesen haben und dafür ofort von der Reederei entlassen seien. Das Gleiche haben Nicht- mitglieder getan, die bekanntlich ebenfalls durch einen besonderen ettel zu einer Erklärung gegen den Verein genötigt werden follen.

Auch diese seien entlassen worden. Es wurde einstimmig beschlossen, alle Mitglieder und auch Nichtmitglieder, die so ihre eigene Ehre \{üßten und für die Ehre des Vereins ein- getreten seien, für die ungerechtfertigte Ss aus dem Dienste der Reederei oder für die Vorenthaltung einer in Aus- siht stehenden Stellung durch namhafte Beträge aus der Unter- stüßungskasse des Vereins zu entshädigen. Ferner wurde einstimmig beschlossen, in der nähsten Wothe eine große öffentliche beit Berin in Hamburg zu veranstalten, in der vor aller Oeffentlichkeit Beschlu darüber gefaßt werden soll, welche Maßnahmen zu n find, um die verhängnisvollen Folgen des Vorgehens der Hamburger und Weser-Reeder abzuwenden.

Wohlfahrtsþpflege.

Die Hauptversammlung des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen.

In den jüngst verflossenen Wochen haben \ich die weitesten Va!?2- kreise mit Dank daran erinnert, daß am 17. November 1881 dur die Botschaft von Kaiser Wilhelm I. die ganze neuere Geseßgebung über die Arbeiterversiherung in Deutschland eingeleitet worden ist. Diese Sozialgeseßgebung, die zu den wichtigsten Werken des neuen Deutschen Reichs gehört, ist durch viele deutsche freiwillige Vereine vorbe- reitet worden, unter denen der bereits im Jahre 1844 nah der ersten Zollvereinsausstellung von Industriellen und höheren Beamten begründete Zentralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen {ih bon Anfang an die wichtige Aufgabe stellte: „für die Ver esserung des sittlihen und wirtschaftlichen Zustandes der arbeitenden Klassen anregend und fördernd zu wirken“. Dieser Zentralverein hat am 7. d. M. in den Räumen e E Herrenhauses in Berlin die ordentlide Hauptversammlung seiner Mitglieder abgehalten, in der von dem Vorsißenden des Vorstands, Staatssekretär a. D. von Hollmann, der Jahresbericht vorgetragen wurde. Danach führten im verflossenen Jahre die Aemter des Vor- sigenden: Staatssekretär a. D. von Hollmann, des stellvertretenden Borsißenden: Wirklicher Geheimer Oberregiecungsrat und Miknisterial- direktor Dr. Thiel, des Schriftführers: Direktor im Kaiserlichen Statistishen Amt, Geheimer Regierungsrat Dr. Zacher, des Schahz- meisters: Fabrikbesizer Dr. Spindler ; Geschäftsführer als Beamter des Vereins war Eifenbahnsekretär Rüdtaor. Von den 10% über Deutschland verbreiteten Mitgliedern des Vereins entfallen auf Behörden, Körperschaften, Vereine 244, auf Aktien- und andere Gesellschaften 244, auf ständige Mitglieder 9, auf persönlihe Mitglieder in Berlin und den Vororten 160, auf persön- liche Mitglieder außerhalb Berlins im preußischen Staat 192, auf persönliche Mitglieder in den anderen deutschen Staaten 152 und außer- halb Deutschlands 8 Mitglieder. Nah der Jahresrehnung für 1905 betrug das Kapitalvermögen am Schlusse des Jahres 120300 4 Nennwert in Werilpapieren. Die laufenden Einnahmen an Zinsen, Mitglieder- beiträgen mit einem aus dem Vorjahre übernommenen Barbestande betrugen 30388 6 Die laufenden Ausgaben, die sich zusammenseßzen aus den Verwaltungskosten, den Kosten der den Mitgliedern unent- geltlich zugehenden Vierteljahrsshrift „Der Arbeiterfreund“ fowie aus allen Aufwendungen, die den statutmäßigen Aufgaben des Vereins ent- sprechen, betrugen 18561 (A Die Tätigkeit und Wirksamkeit des Vereins äußerte sich einerseits durch die oge seiner Zeitschrift „Der Arbeiterfreund“, die in Vierteljahrsheften erscheint und den Mitgliedern kostenfrei zugeht, sodann teils in eigenen Unternehmungen, teils in der Unterstüßung von Unternehmungen, die von anderer Seite ins Werk geseßt worden sind und vom Vorstand und Aus\{chuß als nüßlich und hilfsbedürftig anerkannt wurden. j

Das eigene Unternehmen des Zentralvereins, eine Enquete über die Entlöhnungsmethoden in der deutshen Eisen- und Maschi industrie zu veranstalten, hat im Jahre 1906 seinen guten Fortgang gehabt. Es sind fünf Hefte im Laufe des Jahres im Verlage von Leonhard Simion Nachfolger zu Berlin, Wilhelmstraße 121, erschienen, welche die Entlöhnung8methoden 1) in der \ üdwestdeutsh-luxemburgishen Eisenindustrie, 2) in der Berliner Maschinenindustrie, 3) in der hannover- schen Eisenindustrie, 4) in einem Berliner Großbetriebe der Maschinen- industrie und 5) in der Eisenindustrie Schlesiens und Sachsens be- handeln. Natürlich find nicht alle diefe Arbeiten von gleihem Werte. Aber sie bieten sämtlih viel neues Material, beruhen alle auf éin- gehender eigener Beobahtung und Erkundigung auf längeren Reisen und sind von der Kritik durhaus günstig beurteilt worden. Der weitere Fortgang des Unternehmens ist gesichert. Von den in zwei Jahresetats für das Unternehmen bewilligten 9000 6 sind bis jeßt 4617,50 6 aufgewendet und noch 4382,50 4 vorbanden.

Neben dem eigenen Unternehmen find im laufenden Jahre eine Neihe Unternehmungen fremder Vereine, deren Nüßlichkeit vom Vor- stand und Aus\chuß festgestellt worden ist, und deren Durchführung ohne die Hilfe des Zentralvereins zum Teil fraglih gewesen wäre, mit erhebliden Beihilfen unterstüßt worden. Die Summe dieser Beträge, in der allerdings au einige enthalten sind, die auf mehrere Jahre fortlaufend gewährt werden, beläuft sich auf 7765 M Die Vielseitigkeit der Verwendung der Mittel _des Zentral- vereins für Gemeinnügigkeit und Wohltätigkeit dürfte geeignet sein, ihn allen, die ihre Hilfe nit nur einzelnen Zweigen der Arbeiter- wohlfahrtspflege, fondern dieser allgemein zuwenden wollen, zur Förderung und zum Beitritt zu empfehlen. Um dem Zentralverein zur Erfüllung der mehr und mehr an ihn herantretenden Anforde- rungen neue Mittel und Kräfte zu gewinnen, haben Vorstand und Ausschuß beshlofsen, eine umfangreiche Versendung von Aufforderungen zum Beitritt ins Werk zu seßen. Wegen der Erklärung des Beitritts als Mitglied des Zentralvereins erteilt der Geschäftsführer Nüdiger in Schöneberg bei Berlin, Stubenrauchstraße 8, Auskunft.

Kunst und Wissenschaft.

Zum Direktor des Museums der Sendckenbergishen Natur- forshenden Gesellshaft in Frankfurt a. M. wurde Qr. &. Nômer, bisher Kustos dieses Museums, ernannt.

A. F. Die leßte Sitzung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie im alten Jahre brachte, wie üblich, die Mitteilung des Verwaltungs- und Kassenberihts und die Wahl des Vorstandes für 1907. Leßtere erfolgte durch Akklamation, gegen die sich kein Widerspruch erhob, zu Gunsten der bisherigen Zusammenseßung des Vorstands. Der Verwaltungsberiht ergab eine außerordentlih rege und vielseitige Tätigkeit der Gesellshaft im zu Ende gehenden Jahr; um so bedauerliher mußte es ersheinen, daß der Kassen- beriht eine nichts weniger als sinslige finanzielle Lage der ca. 530 Mitglieder zählenden Gese Wr enthüllte eine troy aller geübten Sparsamkeit as uéesiht auf Besserung bietende Lage, wenn es nicht gelingt, die ‘Mitglieverzahl zu vermehren und einen erhöhten Staatszushuß zu erlangen. Allerdings bezteht sih das Gesagte nur auf das Verhältnis von Ausgabe und Einnahme, der einshließlich der W. Schönlank- Stiftung 56 700 M betragende in sichere apiere angelegte tals ist unberührt. Es {loß sih, ebenfalls auf Grund seit Jahren bestehender Gepflogenheit, der von Prof. Dr. Hans Virchow erstattete Jahresberiht über die Nudolf Virhow-Stiftung an, deren z. Z. 220 600 6 betragender Kapitalbesiß sich um 662 f vermehrt hat, während der ganze bedeutende Einnahmerest für die Zwecke der Stiftung WVer- wendung fand. Es waren wie immer zahlreidje, im einzelnen dargelegte orsGungen, für welche diese Fonds nüßlich angewandt wurden. Der Vortragende verbreitete sch namentli über die von ihm perfönlich vorgenommenen Ausgrabungen auf der Insel Alsen und über die sich immer interessanter herausstellenden Untersuhungs- ergebnisse der 300 m sich in den Berg hineinziehenden sogenannten “Cinhorn-Höhle“ bei Schwarzfeld im Harz, mit deren Erforshung bekanntlih einer Ehrenpfliht der Wissenschaft genügt wird, da {on Leibniz und Schiller auf ihre Bedeutung für 0E historie hingewiesen haben. Man wird natürliß das Horn des Einhorns allezeit vergebliß suchen, die neueren

Funde haben jedoch wieder sehr interessante Knoten anti- diluvialer Tiere herausgefördert, ebenso Steingerät, das auf die Be- nußung der Höhle durch den Menschen hindeutet. Ingenieur Oesten gab hierauf, unter Demonstration an drei an der Wand aufgehängten Spezialkarten, Bericht über die seit etwa zwei Jahren an einem Punkte in Mecklenburg betriebenen Ausgrabungen. Dieser Punkt liegt etwa in der Mitte des durch die drei Städte Neustreliß im Südwesten, Neubrandenburg im Nordosten und Penzlin im Nord- westen bezeihneten Dreiecks und is eine sumpfige, seit Anlage des Wasserwerks im nahen Neubrandenburg fast garz unter Wasser gefeßte Wiese zwischen den beiden Seen, genannt Tollenfe- und Lieps|ee. Bezüglich dieses Wiesengrunbstüks und der benabarten beiden Seen und einer im größeren Tollensesee gelegenen, etwa 120 m langen, 30 m breiten Insel besteht eine Sage in der Gegend, daß hier ein wendishes Heiligtum, auf der Insel aber ein Gögentempel gestanden habe. Die bisherigen Ausgrabungen bestätigen zum mindesten eine wendishe Niederlassung dur die keramischen und wenige Bronzefunde, auf der Insel aber, die ursprünglih, nah dem flachen Seegrund in threr Nähe zu \{chließen, erheblih ausgedehnter war, sind tatsächlich Spuren von Fundamenten sowie Bohlenfußboden eines größeren Baus- werks gefunden worden, die der Tradition recht geben. Es sollen nun im komwenden Sommer hier umfangreichere Grabungen vor- genommen werden. s «-

Den Vortrag des Abends hielt Dr. Leo Frobenius über die ethnologishen Ergebnisse seiner Reise im Congo-Kassai-Gebiet. Der Vortrag wiederholte zum Teil das vor einer Woche in der Gesfell- has\t für Erdkunde Mitgeteilte, soweit es die Aeußerlichkeiten der Reise und den Weg betraf, den Dr. Frobenius zur Erforschung der linken Nebenflüsse des Kassai, des Kuengo und Kuele und der reten Neberflüsse Lulua (mit Lueba) und Sankuru gerommen hatte. Einleitend betonte der Redner, daß er im Plan feiner ethnographishen For- hungen ganz bewußt abgewichen sei von der dur Ragzel empfohlenen »monographishen“ Methode, sich vielmehr der von Nachtigal und anderen großen Ethnographen der Vergangenheit angewandten „polys graphishen“ Methode angeschlossen habe, die im Vergleih der Stammeseigentümlichkeiten auf einem großen Gebtet zur Erkenntnis der Abstammungen und Zusammengehörigkeiten zu gelangen tradchte. Das habe ihn zu der seiner Reise räumlich gegebenen Aus- dehnung veranlaßt, und wie er weiter zu erweisen gedenke, zu einem nue. auf diele At 4 erlangenden Ergebnis geführt, daß es nämli für die Völkerschaften dieses westlihen Teiles von Afrika einen Strahlungspunkt gebe und deß dieser Strahlungs- punkt „Benin“ sei. Diesen Beweis zu erbringen oder mindestens wah1scheinlih zu machen, verfuhr run der Vortragende nah einem be- stimmten Plane. Er legte zunächst an den bei seinen Untersuchungen wesentlich in Betracht gekommenen- vier Negerstämmen : den in den Urwäldern und an den Flüssen hausenden Badinga und Bajunga und den auf den (nit trocknen, sondern eher sumpfigen) Plateaus zwishen den Oberläufen der Nebenflüsse hausen- den Bassongo und Bagua (Bakuba), die unleugbar „großen Verschiedenheiten dar, um solche durch die Verschiedenhcit der äußeren Lebensbedingungen zu erklären, wies dann aber die niht auf den ersten Bli erkennbaren, aber bei genauerer Beobachtung und tieferem Ein- dringen sich ergebenden Uebereinstimmungen nah und folgerte weiter aus der Uebereinstimmung mit Verwandtem in Benin, daß hier der Ausgangspunkt zu suchen sei. Es konnte nit fehlen, daß der erste Teil diefer Darlegungen \sih wiederum mit dem vor aht Tagen Ge- hörten tim wesentlichen deckte: die Verschiedenheit der überall zwar auf Pfählen stehenden Hütten der Eingeborenen am Flufi und auf dem Plateau, die höhere Entwicklung, welche die ackerbautreibende Bevölkerung im Vergleich zu der als Jäger und Fischer lebenden genommen, die Nassenverschiedenheit, welhe sich bei den Stämmen im Süden des bereisten Gebietes dur Vermischung mit südafrikanishen Stämmen zu ergeben sheint 2c. Immerhin waren diefe Mitteilungen, dem damit verfolgten Zweck entsprechend, ausführliher als die früheren. Besonders interessierte, was der Nedner über die fast unbegreiflihe Verbindung des Kannibalismus selbst mit der Kulturstufe eines wvergleih8weise so hoh entwidelten Stammes wie der ackerbautreibenden Bagua, sagte, die sch eines geordneten Verwaltungswesens, sicherer Besißverhältnisse und eines seltenen Familiensinnes erfreuen. Es ijt nahezu unbegreiflich, daß sich zu gelegener Zeit und anscheinend zu keinem anderen Zweck als der Menschenjagd ganze Dorfschaften bei Nacht aufeinander stürzen, die hier getöteten Menschen alsbald verzehren, die Gefangenen aber nah ihrem Dorfe entführen, um sie hier unter guter Behandlung zu mästen und ihnen dann das gleiche Schicksal zu bereiten. Im zweiten Teil seiner Darlegungen wies der Vortragende die Verbreituug des Bogens in verschiedenen Größen und Ausführungsformen über das ganze Gebiet nah, mit Recht folgernd, daß eine so wichtige Waffe in ihrem Verbreitungsgebiet die Bewegung der Stämme in B weit zurückliegenden Zeiten Dae Von gleicher Beweiskraft für Stammbewe ung und Ursprungsableitung erscheint Dr. Frobenius nachweislihe Ue ereinstimmung in der alls gemein verbreiteten und geübten Mode der Tätowierung. Es ist ein ungeheures Material, das der Forshungsreisende hier zusammengebracht hatte und durch zahlreihe Lichtbilder vor Augen führte. Den \hlagendsten Beweis aber für Benin als Strahluncspunkt findet er in den vielseitig benußten Ornamenten, fei es bet Anwendung auf Holzschnitereien oder auf keramishen Arbeiten. Der Vortragende brachte im Lichtbilde eine Anzahl von aht dieser charak- teristishen Ornamente von je einem der Negerstämme am Kasfssai und Lulua im Vergleich mit folhen vom Golf von Benin. Dabet en fich in durhaus einleuhtender Art eine Uebereinstimmung, die n f auf Zufall und au nit darauf beruhen kann, daß die Phantasie unvermittelt bei verschiedenen Menschen auf die (leihen Gebilde kommt. Charakteristish ist bei diesen Ornamenten die Nachbildung in roherer Gestalt durch die Neger im Congogebiet. So erkennt man ein Ornament, das in Benin deutlich einen Ochsenkopf darstellt, am Kassai wohl noch als eine Nachahmung, aber nicht mehr als Ochsenkopf, und dies sich wiederholende Verhältnis \priht für die Theorie, daß Benin Lehrmeister gewesen und als Ausgangspunkt anzusprechen ift. d V ist der Erwähnung wert, daß der Vorfißende, Professor Dr. Lifsauer, Mitteilung von einem Briefe von Professor Klaatsh aus Süd-Neu- guinea machte, die Nachricht enthaltend, daß der Gelehrte in Be- gleitung von Büffeljägern die Melville-Inseln (an der Küste von Nordaustralien unter 128° s. L. und f. Br.) besucit hat. Büffel wurden nicht erlegt, nur gesehen, dagegen viele wilde Gänse. Auch Kormorane waren in sehr großer Anzahl vorhanden. Es gelang die Oeffnung mehrerer alter Gräber, denen interessante australishe Typen entnommen wurden.

Der kessishe Denkmolspfleger Profefsor Püter hat bei dem Umbau der St. Johanniskirhe in Mainz eine Entdeckung gemacht, die für die Baugeshichte von hervorragender Bedeutung sein dürfte, wenn fich das bestätigt, was man durch die bisherigen Feststellungen annimmt. Bei der Untersuhung des Fußbodens stieß man, wie die „Voss. Ztg." mitteilt, 3 m tief auf den Fußboden einer alten Basilika von beträchhtlihen Größenverhältnissen, die ins 10. Jahr- hundert zu setzen sein dürfte. ie Deke, vershiedenes Fachwerkl und der Verpuß wurden abgenommen, wodurch sich bauges{ichtlich sehr interessante Bauglieder ergaben. Es fanden ih die Pfeiler des alt- romanischen Baues ungefähr aus der Zeit von 1030, ferner die gewaltigen gotishen Säulenbündel aus der Mitte des 14, Jahrhunderts, Nach einem alten Plan, den man. gleihfalls entdeckte, war die Basilika dreischiffig. Aus der Gestaltung der Fundamente und den Seitens schiffen ist nach fachmännishem Urteil zu schließen, daß es sich um eine Tauf- oder Begräbniskapelle handelt, ja sogar um den Ort des alten Baptisteriums oder die Stätte, wo die intostina (Eingeweide) des Bonifazius ruhen. Wenn man auf Grund der bisherigen Fest- stellungen {hon einen Schluß ziehen darf, so ist es der, daß die Kirche dur die Art ihrer Anlage und ihrer Größenverhbältnifse fast ceinzigartig in ganz Deutschland und baugeschihtlich bös lehrreich is. Die Wiederherstellung wird, nach dem «Mainzer Tagebl.", alle merkwürdigen Teile erhalten und soweit als mögli sichtbar machen.

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