Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Nedakieur Dr. T yrol den Titel eines Direktors des Deutschen Reichs- und Königlih Preußishen Staatsanzeigers mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Hofstaatssekretär beim Oberhofmarschallamt, Hofrat Bernhard Schiffmann den Charakter als Geheimer Hofrat, dem Kassenrendanten Friedrih Wilhelm Wichard bei dem Königlichen Theater in Cassel und dem Kassen- rendanten, Jntendantursekretär Gustav Meyer bei dem Königlichen Theater in Hannover den Charakter als Rech- nungsrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Eisenbahnhauptkassenrendanten Ri hter in Danzig, den technishen Eisenbahnsefretären Pershk und Tasler in Berlin, den Eisenbahnbetriebsingenieuren vonWitten in Berlin und Marks in Breslau, den tehnishen Eisenbahnsekretären Bierbac in Breslau und Mundt in Bromberg, den Eisenbahn- betriebsingenieuren Hartmann in Göttingen und Borne- mann in Nordhausen, den tehnishen Eisenbahnsekretären Bormkessel in Cöln, Lehmann in Danzig, Hundert- mark in Hagen, dem Eisenbahnbetriebsingenieucr Bu ch in Gotha, dem technischen Eisenbahnsekretär Jourdan in Duis- burg, den Eisenbahnbetriebsingenieuren Thümling und Mus kewiß inFrankfurt a. M., dem technischen Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Nadun sky in Halle a. S., den*Eisenbahn- betriebsingenieuren Heinze in Bremen und Hoffmann in Minden i. W., dem technishen Eisenbahnsekretär Stiegler in Hannover, dem Eisenbahnbetriebsingenieur Neumann in Insterburg, dem technischen Eisenbahnsekretär Weyhe in Magde- burg, den Eisenbahnbetriebsingenieuren Nü ckert in Halberstadt, Muskewiß in Mainz und Spelling in Münster i. W., den technischen Eisenbahnsekretären Koulen in Münster i. W. und Marche in Stettin, den Eisenbahnsekretären Geewe und N'oß in Altona, Henßte in Harburg, Wandel und Hage in Berlin, den Eisenbahnsekretären, Rechnungsrevisoren Kempf und Rusch in Berlin, dem Eisenbahnsekretär Schilder in Berlin, dem Eisenbahnkassenkontroleur Wonneberger in Görlizg, dem Eisenbahnsekretär, Materialienverwalter erster Klasse Hoffmann in Breslau, den Eisenbahn- sekretären Benz und Wik in Bromberg, Zacharias und Schaake in Cassel, dem Materialienverwalter erster Klasse Aßert in Göttingen, den Eisenbahnsekretären Kröffges, Syburg, Schneider, Erpelt und Kahl, dem Eisenbahnsekretär, Rehnungsrevisor Raffenberg, den Eisen- bahnsekretären Hoffstadt und Bamba ch in Cöln, Shummel in Danzig, dem Eisenbahnsekretär, Rehnungsrevisor Kasiske in Danzig, dem Eisenbahnsekretär, Verkehrs- und Kassenkon- trolleur Liebisch in Hagen, dem Eisenbahnsekretär Troibsch, dem Eisenbahnsekretär, Rehnungsrevisor Raßmann , den Eisen- bahnsekretären Schaarwächter, Speckenbach und Graef in Elberfeld, dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Brunow, den Eisenbahnsekretären Schumann und R sowie dem Eisenbahnsekretär, Rechnungsrevisor Frank in Erfurt, den Eisenbahnsekretären Heiner und Langrehr in Essen a. d. N, EcCntein n Mülheim a. d. R. - Speldorf, Zybell, Rosenstock und Ripp in rankfurt a. M., Schmidt in Dessau, Paeh und Lüders in alle a. S. Münstedt, Taenzer, Shulz3.,Schmidt1. und essebohm in Hannover, dem Eisenbahnkassenkontrolleur Matschas in Hameln, den Eisenbahnsekretären Scholz in Kattowiß und Pfannenbecker in Tarnowiß, den Eisenbahn- sekretären, Kassenkontrolleuren Kreuzberger in Tilsit und Mayer in Königsberg i. Pr. sowie dem Eisenbahnsekretär Hinße in Königsberg i. Pr., dem Eisenbahnsekretär, Kassenkontrolleur Kretschmer in Allenstein, dem Eijenbahnsekretär, Betriebs- und Verkehrskontrolleur Schaar und den Eisenbahnsekretären Kölling und Janecke in Magdeburg, Teipel in Mainz, Wrede in Darmstadt, Windhausen und Lehmann in Münster i. W., Wittke und dem Eisenbahnsekretär, Betricbs- kfontrolleur Ertelt in Posen, dem Eisenbahnsekretär Enge l- hard und dem Eisenbahnbetriebs- und Verkehrskontrolleur, Kassenkontrolleur Vieler in Saarbrücken, dem Eisenbahn- materialienverwalter erster Klasse Kath in # Stargard i. P. den Eisenbahnsekretären Kobs und Ewald in Stettin, den Eisenbahnbetriebskontrolleuren Werth in Allona Vogt in Beolin, Kromm in Cajel, Lueg in Elberfeld, Reifurth in Münster i. W. und Striegan in Posen, den Oberbahnhofsvorstehern Rosen- träger in Westend, Freyshmidt in Berlin, Kohn in Kreuz, Knoche in Seesen, Kaufmann in Porz-Urbach, Di ck in Cóöln-Deuß, Scholz in Marienburg, Adomeit in Elber- feld-Mirke, Pertborti in Mülheim a. d. Ruhr, Kames in Langendreer, Grohé in Offenbah, Scheel in Halle a d S, Daeger in - Halberstadt Vogel in 2yeine, Herrmann in Jarotschin, Fiekel in Stettin und Menz in Angermünde, den Obergütervorstehern Drescher in Breslau, Wagner in Berlin, Biedermann in Pankow, Steuber in Ned) Neusch in Mülheim a. Nh, Wille in Dirschau, Krenzer in Elberfeld-Steinbel, Schmidt in Coburg, Holstein in Duisburg - Hochfeld, von der Way in Recklinghausen, Holderer“ in Fulda, Kluge in Leipzig, YHoëpfner in Königshütte, Jansen in Münster i. W.,, Reichert in Glogau, Bachstelz in Saarbrücken, Sellentin in Pasewalk, den Oberkassen- vorstehern : lls l in Berlin, Peil in M.-Gladbach, von Clausen in Gotha, Lenz in Gießen, Bache in Beuthen O.-S., Peßler in Braunschweig, Förster in Bingerbrück, Kraus in Osnabrück und Nuh in Stettin, den Werkstättenvorstehern Ellies in Barmen-Rittershausen, Saßenscheidt in Mülheim a. d. Ruhr-Speldorf, den Ober- bahnmeistern Sudrow in Berlin, Lange in Liegniß, Knodt in Uerdingen, Zaunert in Koniß, Senfleben in Gotha, Höfchen in Langendreer, Hottenroth in Halle a. S., Kloß in Myslowiß, Hube in Jnsterburg, Jsebeck in Braun- shweig und Wiese in Neunkirhen den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.
Ministerium des Fnnern.
Mit ug auf die Allerhöchste Verordnung vom 21. De- game 1906, durch welche die beiden Häuser des Landtags er Monarchie auf den 8. Januar 1907 in die Haupt- und Residenzstadt Berlin zusammenberufen worden sind, mache ih hierdurch bekannt, daß die besondere Benachrichtigung über den Ort und die Zeit der Eröffnungssizung in dem
Bureau des Ppentguses hier, Leipziger Straße Nr. 3, und in dem Bureau des Hauses der Abgeordneten hier, Prinz Albrechtstraße Nr. 5/6, am 7. Januar 1907 in den Stunden von 9 Uhr früh bis 8 Uhr Abends und am 8. Ja- nuar 1907 in den Morgenstunden von 9 Uhr früh ab offen liegen wird.
Jn diesen Bureaus werden auch die Legitimationskarten zu der Gre Ne ausgegeben und alle sonst erforder- lichen Mitteilungen in bezug auf diese gemacht werden.
Berlin, den 24. Dezember 1906.
Der Minister des Jnnern. von Bethmann-Hollweg.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Ernannt sind: der Bergrevierbeamte des Bergreviers Oberhausen, Bergmeister Hoppstädter zum Bergwerks- direktor des Steinkohlenbergwerks Waltrop, der Berginspektor Best vom Bergrevier Süd-Essen unter Beilegung des Titels Bergmeister zum Bergreviorbeamten für das Bergrevier Ober- hausen, die Bergassessoren Hans Menßtel bei dem Stein- fohlenbergwerke Bergmannsglück, Wilbrand im Bergrevier Werden, Fromme im Bergrevier Duisburg und Ziekursch bei der Bergwerksdirektion zu Zabrze zu Berginspektoren.
Der Berginspektor Lwowski von der Berginspektion zu Dillenbur ift an das Steinkohlenbergwerk Dudweiler bei Saarbrücken verseßt worden.
Nichlamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Dezember.
Einem Beschluß des Königlichen Staatsministeriums ent- sprechend, sind die Herren Ressortminister ersucht worden, durch geeignete Anordnungen dafür Sorge zu tragen, daß bei den bevorstehenden Reichstagswahlen den Be- amten ihres Ressorts die Ausübung des Wahlrechts an den Tagen der Haupt-, Stih- und Nahwahlen möglichst er- leihtert werde.
Diejenigen Persönlichkeiten, welhe Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin ihre Glückwünsche zum Neu- jahrstage darzubringen beabsichtigen, werden gebeten, ihre Karten im Laufe des 31. Dezember d. J. bei Jhrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Gräfin von Brockdorff im Ein- \hreibezimmer des Königlihen Schlosses zu Berlin — vom
Lustgarten aus im Portal IV links — und in Potsdam am |
1. Januar 1907 in der Zeit von 10—2 Uhr im Königlichen Stadtschlosse daselbst in der Ecke beim Lustgarten, am Auf- gange zur früheren Wohnung Jhrer Kaiserlichen und König- lichen Majestäten, abzugeben."
Die Nr. 12 der „Amtlihen Nachrichten des Reichs- versiherungsamts“ vom 15. Dezember 1906 enthält im amtlihen Teil Abschnitt A (Allgemeines) zwei Bekannt- machungen des Reichsversicherungsamts über das Ergebnis der Wahlen der nichtständigen Mitglieder und ihrer Stell- vertreter für die Wahlperiode vom 1. Januar 1907 bis 31. Dezember 1911 und über die Jnvaliden-, Witwen- und Waisenversicherungskasse der Seeberufsgenossenshaft. Ab- \hnitt B (Unfallversiherung) enthält folgende Rekursentschei- dungen beziehungsweise Bescheide :
Verteiler von Extrablättern seitens eines Zeitungsverlags,
der au den Druck der Extrablätter ausführt, sind gleich den . Zeitungsausträgern im Betriebe der Druckerei beschäftigte
Personen. (2172.)*)
Eine \chiedsgerichtlihe Entscheidung kann im Kostenpunkte — wegen dec gerichtlichen Kosten des Verfahrens oder wegen der außergerichilichen Kosten der Parteien — nicht selbständig, sondern nur in Verbindung mit einem Rekurs in der Haupt- sache angefochten werden. (2173.) :
Ein rechtzeitiger Rekurs wegen der Kosten ist auch dann zulässig, wenn nur die Gegenpartei rechtzeitig Rekurs in der Hauptsache eingelegt hat. (2174.)
Die Vorschrift über die Wahrung der einjährigen Frist des §8 88 Abs. 2 des Gewerbeunfallversicherungsgeseßes findet auch Anwendung, wenn nah Ablauf der zweijährigen Frist die Rente nah Abschluß einer Heilanstaltsbehandlung wiederum festgestellt wird. (S 2175.)
Der Verdienst eines Gutsadministrators aus dem Halten von Scholaren ist niht als Betriebseinkommen angesehen worden. (8 2176.)
Auch die Betriebe der künstlerisch (akademish) gebildeten Architekten sind, wenn sie sich auf die Ueberwachung der Bau- ausführung erstrecken, seit dem 1. Januar 1902 in vollem Umfange versicherungspflichtig. (2177.)
Die Versicherungsträger sind nach Z 27 Abs. 6 der Ver- ordnung, betreffend das Verfahren vor den Schiedsgerichten für ArberteeonGeuit vom 22. November 1900, nicht ver- pflichtet, dem Schiedsgerichte bei Stellung eines Antrags auf anderweite Festseßung der Unfallrente die Unterlagen des An- trags in Abschrift einzureihen. (2178.)
Im nichtamtlihen Teil enthält die Nummer außer Hinweisen auf 2 Drucfsschriften, von denen die eine Erläute- rungen zu den Sazungen der Jnvaliden-, Witwen- und Waisenversicherungskasse der Seeberufsgenossenshaft gibt und die andere die Gefahren eines übermäßigen Alkoholgenusses schildert, 4ärztlihe Öbergutachten über den ursächlichen Zusammen- hang zwischen einer {weren fortshreitenden Muskelatrophie und einer mit heftigem Schreck verbundenen Verbrennung des Gesichts und beider Vorderarme, über den Einfluß eines leichten Unfalls auf das Nervensystem eines Trinkers, über den ursählichen Zusammenhang zwischen einer Geisteskrankheit und einer Augenverlezung und über die Entstchung einer Strahlen- pilzinfektion durch eine bei einem Hufschlage gegen die Brust eclittene Hautwunde.
Die Abteilung C (Jnvalidenversiherung) enthält
eine Bekanntmachung, betreffend die Ausdehnung der Be- stimmungen der 88 5 Abs. 1, 6 Abs. 1 des Jnvaliden-
*) Die neben den einzelnen Entscheidungen stehenden ein- geklammerten Zahlen geben die Ziffer an, unter welcher diese in den „Amtlichen Nachrichten“ veröffentlicht sind.
versicherungs E (Befreiung von der Versicherungspfli i) auf die der Pensionskasse der Sächsishen Baugewerks-Berufg- A enschaft angehörigen Beamten dieser Berufsgenossenschaft
s schließen sih Revisionsentscheidungen an, in denen folacin Grundsäße L werden.
Auf die 100 Psflichtbeiträae, von deren Leistung der Ein- tritt der verfürzten Wartezeit von 200 Beitragswochen ah- hängig ist (§ 29 Abs. 1 Ziffer 1 des Jnvalidenversicherungs- gesehes), können Krankhei1swochen angerechnet werden. (1292,)
_ Wenn die Anwartshaft aus einer früheren Beitrags: leistung erloschen und alsdann eine neue Wartezeit von 200 Beitragswochen zurückgelegt ist, unter denen si aber niht 100 Wochen versicherungspflihtiger Tätigkeit befinden so kommt dem Rentenbewerber dennoch die abgekürzte Wartezeit von 200 Beitragswochen zugute, sofern bei Hinzurechnung derjenigen Pflichtbeiträge, aus denen die An- warischaft erloshen war, aber wieder aufgelebt ist, die Zahl von 100 Pflichtmarken erreiht wird. (1293.) :
Das Erlöschen der Anwartschaft bewirkt die Ungültigkeit aller Beitragsmarken, welche für Zeiten verwendet sind, die in einen niht mit 20 Beitraçcswochen belegten Anwartschaftszeit- raum fallen, es sei denn, daß diese Zeiten zugleich in einen ausreihend belegten Anwartschaftszeitraum fallen. Js also in einem niht ausreichend belegten Anwartschaftszeitraum eine neue Quittungskarte ausgestellt, so sind die vom Aus- stellungstag an verwendeten Marken als gültig anzu- sehen, auch wenn sie zugleih in den nicht belegten Anwart- \chaftszeitraum fallen. Dagegen können in einem solchen Falle bei Prüfung der neuen Wartezeit nah Z 46 Abs. 4 des Jn- validenversicherungsgeseßes diejenigen Beitragsmarken nicht berüsihtigt werden, die zwar in der neu ausgestellten Ouittungsfarte verwendet, aber für Zeiten beigebracht worden sind, die vor dem Ausstellungstage der neuen Quittungskarte liegen. (1294)
Den Schluß bilden Uebersichten über den Erlös aus Bei- tragsmarken im November 1906 und über Rentenzahlungen und Beitragserstattungen der 31 Versicherungsanstalten im Oktober 1906.
Der Kaiserliche Gesandte in Lissabon, Wirkliche Geheime Nat Graf von Tattenbach hat einen ihm Allerhöchst be- willigten Urlgub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft von dem Legationssekretär von Lucius geführt.
Der Königliche Gesandte in München, Wirkliche Geheime Nat Graf von Pourtalès hat seinen obe mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft entsandten Legationssekretär Eberhard Schwarßtzenfeldt geführt.
Dem Regierungsassessor Grafen von Posadowsky- Wehner in Stettin ist die kommissarishe Verwaltung des Landratsamts im Landkreise Elbing, Regierungsbezirk Danzig, übertragen worden.
Der Regierungsassessor Goedicke in Wanzleben ist der Königlichen Regierung in Gumbinnen und der Regierungs- assessor Dr. Reichelt aus Oppeln der Königlichen Regierung in Schleswig zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Dierig aus Breslau dem Landrat des Landkreises Gelsenkirhen, der Regierungsassessor Bok von Wülfingen aus Breslau dem Landrat des Kreises Lyck, der Negierungsassessor Freiherr von Türke aus Breslau dem Landrat des Kreises Altena und der Regierungsassessor von Lokstedt aus Stettin dem Landrat des Landkreises Essen zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften zugeteilt worden.
von dem Kracker
dorthin von
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Sto\ch" am 21. Dezember in Neapel eingetroffen und geht am 2. Januar von dort nah Malta in See.
S. M. S. „Stein“ ist am 21. Dezember in Veracruz (Mexiko) eingetroffen und geht am 30. Dezember von dort nach New Orleans in See.
S. M. S. „Panther“ ist am 21. Dezember in Kingston (Jamaica) eingetroffen und geht am 2. Januar von dort nach Key West (Florida) in See.
S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist am 21. Dezember von Yotschau nah Hankau (Yangtse) abgegangen.
Der R. P. D. „Prinzregent Luitpold“ mit einem Ablösungstransport vomGouvernement Kiautschou ist am 18. Dezember in Hongkong eingetroffen und hat am 19. Dezember die Heimreise fortgeseßt.
Deutsche Kolonien.
Aus Windhuk in Deutsh-Südwestafrika „W. T. B.“ zufolge amtlich berichtet:
An Krankheiten sind gestorben: Unteroffizier Paul Mahlig, geboren am 9. 2. 1882 zu Strebiyko, früher im Jägerbataillon Nr, 6 am 11, Veiemper n der Krankensammelstelle zu Gibeon an Malarta, Nierenentzündung und Herzfehler ; Gefreiter Julius Haase, geboren am 9. 1. 1883 zu Marienburg, früher im Kürassierregiment Nr. 5, am 13. Dezember in der Krankensammel- stelle zu Uhabis an Typhus und Skorbut ; Gefreiter Alfred Pan\|e, geboren am 15. August 1882 zu Naumburg a. S., früher im In- fanteriereaiment Nr. 128, am 16. Dezember im Lazarett zu Keetmans- hoop an Blinddarmentzündung.
wird
Oesterreich-Ungarn.
Das österreihishe Herrenhaus hat vorgestern, „W. T. B.“ zufolge, mehrere von dem Abgeordnetenhaus verabschiedete Geseßentwürfe, darunter das Budgetprov1- forium und das handelspolitische Ermächtigungs- geseß, angenommen, ferner das Militärtaxgeseß mit den von der Kommission des Herrenhauses vorgeschlagenen Aende- rungen und den Geseßentwurf über den Hausierhandel.
— Auf Beschluß der bediensteten is die passive Resistenz bediensteten vorgestern beendet worden.
Frankreich.
In der vorgestrigen Aas des Ministerrats teilte der Minister des Aeußern Pichon mit, daß sih die Lage an der Grenze zwishen Algier und Marokïo gebessert habe.
a“
Vertrauensmänner der Post- der Post-
| Vefinden
} prinzen | Petersburger
E herzustellen.
| Toren von Tanger erscheinen,
E beseßen È Zinat, wo Raisuli seine Streitkräfte zusammenzieht, gesandt.
abgestattet und ihm das Bedauern über den
j Novemberheft 1906 der s: Wrtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ betrug November d. I.
i! 94.837 Flashen Schaumwein.
| 9452910 Stück Vieh und andere Tiere, worunter ï
Ï 156 909 Stück Vieh usw,,
— Der Kardinal-Erzbishof von Paris und L g Bischöfe in der Provinz haben, „W. T. B.“ zufolge, verfügt, f im Hinblick auf die durh das Trennungsgeseß geschaffene Lage diesmal keine Weihnachtsmessen zelebriert werden n. / s Auf dem gestern in Paris zu Ehren des Arbeits- ministers Viviani von der demokratischen Partei veranstal- teten Bankett gab dieser dem Wunsche der Regierung Ausdru, guf politischem Gebiet die Oberhoheit des weltlichen Staats über römische Oa zu sichern und auf sozialem Gebiet durch Taten eine neue Ordnung zu schaffen, durch welche die sozialen Ungleichheiten beseitigt werden sollen. Nach dem Bericht des „W. T. B.“ fügte der Minister hinzu:
„Wir werden allen Anmaßungen Roms Widerstand leisten im Namen der französischen Gesezmäßigkeit. Der Kampf wird lange dauern, aber er brauht uns niht abzuhalten, die Lösung der sozialen Probleme in Angriff zu nehmen. Vernunft und Wissenschaft sind nur nüßlih, wenn sie die soziale Gerehtigkeit herbeiführen.“
Der Minister {hloß mit der Aufforderung an die gesamte Demokratie, sich um die Regierung zu sammeln, um die Be- freiung des menschlichen Geistes zu beschleunigen.
Rußland.
Das Mitglied des Reichsrats Graf Alexis Jgnatjew, früher Generalgouverneur von Kiew, Wolhynien und Podolien, st vorgestern in St. Petersburg, im Büfettzimmer der Adelsversammlung, von einem Unbekannten durch sechs Revolver schüsse getötet worden.
Das Attentat auf den Grafen, der im vorigen Jahre an den be- sonderen Konferenzen über die Ausnahmemaßnahmen und über dte Glaubensfretheit teilgenommen hatte, ist, wie das ,W. T. B.“ meldet, in dem Augenblicke verübt worden, als er mit einigen anderen Semstwodeputierten am Büfett in den Räumen der Adelsversammlung saß, in denen der Semstwo tagt. Ein junger Mann, der abseits gesessen haite, trat auf den Grafen zu und feuerte mehrere Rebvolverschüsse ab, die den Grafen in das Herz und den Unterletb trafen. Wenige Minuten darauf yershied der Graf. Der Mörder eilte, von einem Semstwodeputierten verfolgt, in das angrenzende Zimmer und feuerte auf ch zwet Schüsse gegen die Brust ab. Der erste ging fehl, der zweite verwundete seine Sqhulter. In der Tasche des Mörders fand sih eine auf den Namen Fulikow lautende Eintrittskarte für die Semstwosißung. Dem Aus ehen nach \cheint der Mann dem Arbeiterstande anzugehören.
Ftalien. Die Deputiertenkammer hat sih vorgestern bis zum 30. Januar vertagt. Spanien.
Deputiertenkammer hat gestern, nah einer „W. T. B.“, das Einnahmebudget an-
Die Meldung des genommen.
Niederlande.
Die weite Kammer h zufolge, die Generalafte von Algeciras mit dem Zusaßprotokoll an- genommen.
Serbien.
Die jungradikalen und nationalistishen Hohshüler beab- sichtigten gestern nahmittag eine Protestversammlung gegen das Anleihegeseß abzuhalten, fanden aber die Tore der Universität versperrt. Wie das „W. T. B.“ berichtet, fam es zu Schlägereien mit altradikalen Hochshülern, sodaß die Polizei und Gendarmerie einschreiten mußten. Die Demonstranten veranstalteten darauf eine Kundgebung gegen den Ministerpräsidenten Paschitsh für die Republik.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ ift das des Schahs wieder sehr unbefriedigend. Im Donnerstag abend hat der Schah den Kron- zum Regenten bestimmt. Wie die „S1. Telegraphenagentur“ berichtet, hat der
Kronprinz ein Schreiben an den Führer der Re-
formpartei Muschteid Seid Abdullah gerichtet, in dem
er die Beschuldigung zurückweist, daß er die Auflösung des Parlaments beabsichtige, um das alte Regime wieder- Der Kronprinz ruft in seinem Schreiben Gott als Zeugen dafür an, daß seine Absichten auf Wahrung und Festigung der Grundlagen der Staatsordnung gerichtet seien, die dem Lande und dem Volke Fortschritt und Wohlstand
Y sichern, Das Schreiben ist auch im Parlament verlesen worden, | wo es mit Begeisterung aufgenommen worden ist.
Afrika.
Die Mahalla hat, Meldungen des , 7. B.® zufolge,
Y gestern fünf Kilometer vor Tanger ein Zelilager aufgeschlagen,
um die Nacht daselbst zu verbringen. Heute wird sie vor den : aber nicht in die Stadt ein- ziehen, sondern den die Stadt beherrshenden Hügel Marshand Der Kriegsminister Gebbas hat Gesandte nah
— Eine offizióse Note der französishen Regierung gibt
Y bekannt, daß der jüngste Zwischenfall von Udschda zur
ufriedenheit Frankreihs erledigt sei. Ein Vertreter des Nachzen hat, wie das „W. T. B.“ meldet, dem gegebenen Versprechen gemäß dem Hauptmann Mougin einen Besuch ihm von einem
Eingeborenen zugefügten Schimpf ausgesprochen; der be-
| treffende Eingeborene ist in Haft genommen worden.
amma
Statistik und Volkswirtschaft.
Deutscher Außenhandel im November 1906.
Nah dem vom Kaiserlihen Statistishen Amt herausgegebenen „Monatlihen Nachweise über den aus- die Einfuhr im Vieh und andere
5 162 880 t, 1525 663 Stüd ferner
ebende Tiere, worunter 1489 716 Gänse sich befanden,
i 342 657 Hüte, 140 Fahrzeuge, 178 319 Uhren, 149 124 Faß Saljz-
heringe fremden Fang Biene
Be gs und 19 Stock Bienen. 7 :
Die Ausfuhr belief sich auf 3 727 826 t, 36 709 Stück Vieh und andere lebende Tiere, 386 763 Hüte, 133 Fahrzeuge, 40 329 Uhren, Salzheringe, 636 Stock Bienen, 51 320 hl Bier und
Die Gesamteinfuhbr seit März 1906 erreichte 42 776 470 t, i R | 8 268 499 Gänse 1396 ‘Fahrzeuge, 1/240 036
befanden, ferner 2548 111 Hüte, x Fangs und €085 Stock
ien 796 858 Faß Salzheringe fremden
Die Gesamtausfuhr seit März 1906 machte 32 461 998 t, 3 908 372 Hüte, 1160 Fahrzeuge, 312 399 | Uen 2143 Faß Salzheringe, 1313 Stock Bienen, 443 160 h1 Bier h nd 988 188 Flaschen Schaumwein aus.
Uhre
Ein- und Ausfuhr haben gegen den Vormonat nachgelafsen, in der Einfuhr namentlich mineralishe und fossile Rohstoffe, Mineralöle (Erze usw. 568 025 gegen 1520 722 t), Erzeugnisse ver Land- und Forstwirtschaft, chemishe und pharmazeutishe Erzeugnisse (81 389 gegen 113 774 t), Waren aus Steinen (43 830 gegen 74362 &);
usfälle in der Ausfuhr zeigen besonders mineralische und fossile Roh- stoffe usw. (Erze usw. 270 482 gegen 345 232 t), hemishe und pharma- zeutishe Erzeugnisse (257 471 gegen 302 103 t), unedle Metalle und Waren daraus (306 095 gegen 341 745 t, Eisen-. und Eisenlegierungen 287 978 gegen 322 400 t). Wesentlich höher war im November die Ausfuhr von Erieuauiten der Landwirtschaft usw. (498 651 gegen 455 591 t) infolge lebhafterer Ausfuhr von Erzeugnissen landwirt- schaftlicher Nebengewerbe (276 779 gegen 182 584 t); Zucker, Mehl und Reis waren hieran hervorragend beteiligt.
Die preußishen Sparkassen im Rehnungsjahre 1905.
Im Laufe der leßten Jahre sind die Sparkassen mehr und mehr zu finanziellen Vertrauensmännern der unteren und Mittelklassen sowie zu Verwaltern eines wesentlihen Teiles des Bolksvermögens geworden. Um so aufmerksamer wird der Volkswirt ihre Entwicklung verfolgen müssen. Ste ist seit langer Zeit und namentlich in den leßten Jahren in Preußen eine ungewöhnlih günstige gewesen. Dies bestätizen auch die soeben abgeshloßsenen vorläufigen Ergebnisse der Sparkassen- statisiik für das Rechnungsjahr 1905 (das Kalenderjahr 1905 oder bet E G au das Rechnungsjahr vom 1. April 1905 bis 31. März 1906).
Noch nie ift die Zunahme der Spareinlagen eine so gewaltige ge- wesen wie in diesem Jahre. Sie betrug 534,13 Millionen Mark, also weit über eine halbe Milliarde. Damit sind au die vier Vor- jahre 1901 bis 1904, in welchen der Zuwachs 489,93 bezw. 500,45, 500,66 und 531,55 Millionen Mark betrug, noch überboten worden. Bis dabin war das Jahr 1895 mit 345,91 Millionen Mark Zuwachs das günstigste gewesen, das aber von den Ergebnissen seit 1900 doch weit entfernt war. Noch im Jahre 1870 hatte der gesamte Einlage- bestand der preußishen Sparkassen nur 495,65 Millionen Mark, 1905 8293,63 Millionen Mark betragen. Der gegenwärtige Fahrets zuwahs ist größer als damals — vor einem Menschenalter — der ganze Bestand. :
Es wird oft und nicht ganz mit Unreht geltend gemacht, daß die Spareinlagen zum Teil aus den bemittelten, nicht den unteren Volksklassen stammen. Indessen ist die Zahl der großen Konten, auf welche dies vorzugsweise zutreffen wird, verhältnismäßig gering. Bei einem Bestande von 10 642 907 Sparkassenbüchern im Jahre 1905 lauteten nur 61 572, d. h. 0,58 v. H, auf mehr als 10 000 4, darunter allein 19 841 in Westfalen und 11095 in der Rheinprovinz, 9700 in Hannover und 8554 in Schleswig-Holstein. Fn den Provinzen Ost- und Westpreußen, in Berlin (mit 200 Büchern) und in Posen blieb die Zahl dieser größen Konten unter 1000. Aber auch Bücher von über 3000 bis 10 000 „G waren nur 484 792, d. h. 4,56 v. H. der Gesamtzahl vorhanden, darunter wiederum 103 925 in Rheinland und 87 202 in Westfalen, ferner 65 717 in A 52 426 in Sachsen und 40 664 in Schleswig-Holstein; in Berlin gab es nur 1013 Bücher dieser Art. Fast 9 v. H. der Bücher blieben also für die Konten bis zu 3000 #4, welche überwiegend kleinen, \parsamen Leuten gehören werden. Das ergibt fh \chon aus ibrer ungemein großen Zahl: Konten bis zu 60 A. fielen auf 2 942 560 Bücher, die über 60 bis 150 A auf 1522 939, die über 150 bis 300 Æ auf 1 359 724, die über 300 bis 600 A auf 1 576 299, die über 600 bis 3000 46 auf 2 695 025, im ganzen auf 27,65 bezw. 14,31 sowie 12,78, ferner 14,81 und 25,32 v. H. der Gesamtzahl. Die woblhabenden Klassen sind nicht zahlreih genug, um einen roesentlichen Anteil an dieser großen Menge von Büchern beanspruchen zu können. Gegen das Vorjahr hat die Bücherzahl um 430931 = 4,22 v. H., also mehr als doppelt so \{chnell wie die Bevölkerung, zugenommen. Nur das Vor- jahr hatte (mit 439 303) einen noch etwas größeren Zuwachs an Büchern gehabt. Dabei if zu berücksichtigen, daß in einem Lande, wo bereits auf je vier Einwohner einschließlich der Kinder reihlich ein Sparkassenbuch entfällt, hon ein so großer Teil der Bevölkerung mit Büchern versehen ist, daß sh der Zuwachs eigentlich ständig ver- langsamen müßte. In derselben Weise klärt es sh auf — wie von uns {on des ôfteren auseinandergeseßzt worden ist —, daß die Zahl ver größeren Konten sich am schnellsten vermehrt. Es sind nämli gegen das Vorjahr an Zahl gewachsen die Konten bis 60 über 60 bis über 150 über 300 über 600 über 3000 über
M 150M b.300AM b. 600M b. 3000 6 b. 10 000 A 10000 um4,15 2,87 3,22 3,18 5,24 9,11 9,86 y. H. Bei ciner bereits so weit vorgeschrittenen Spartätigkeit kann also ein weiterer Fortschritt sich naturgemäß weniger in der Ber- mehrung der Bücherzahl als in dem Hinaufsteigen in die höheren Kontenklassen äußern. Alles in allem stellen die Ergebnisse der Spar- fafsenstatistik in den leßten Jahren der Sparfähigkeit und dem Spar- finne der preußishen Bevölkerung jedenfalls ein überaus günstiges Zeugnis aus und zeigen, wie {nell fich in der Gegenwart unsere
| i der wichtigsten Kräste unserer ganzen BVolks-
Sparkassen zu etner wirtschaft herauswachsen. (Stat. Korr.)
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Lohnkampf der Berliner Automobildroscchken- führer wird mitgeteilt, daß der neue Tarif, der diesen vorgelegt werden foll, den alten Lohnsay beibehält und nur den Anteil an der Einnabme von 2 auf 20 v. H. herabsegt. Begründet wird die Maßnahme, der „Tägl. Rundschau" zufolge, mit der Verteuerung der Rohmaterialien und Ersaßteile, die bis zu 40 v. H. beträgt.
Anläßlich der in den Emsdettener Textilfabriken zwischen Fabrikanten und Arbeitern entstandenen Lohndifferenzen und der dadur erfolgten Schließung der Fabriken hat fich, dem „Hannoverschen Covrier“ zufolge, der dortige Arbeitgeberverband dem Münsterländishen Arbeitgeberverband angeschlosfen, den alle Webereien aus neun Orten des Münsterlandes bilden. Beschäftigt werden in diesen Fabriken annähernd 8000 Arbeiter.
Der Ausstand der Mailänder Seeleute hat auh vor- gestern, laut Meldung der „Vossishen Zeitung“, weitere Fortschritte gemacht, indem die Mannschaft des în Genua eingetroffenen trans- atlantishen Dampfers „Birmania“ und „Cipro“ dem Beispiel ihrer Kameraden folgte. E
Nach einer Meldung des „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.- Bureaus“ aus Belgrad is} dort der Ausstand der Setzer beendet, die Blätter sind wieder erschienen. (Vgl. Nr. 298 d. Bl)
Wie das „W. T. B.“ meldet, sind gestern 350 Heizer von verschiedenen Nebenlinien der Südpacific-Eisenbahngesell- \{chaft in Texas und Louisiana in den Ausstand getreten. Der kontinentale Durchgangsverkehr wird davon nicht berührt.
Der Verein Hamburger Needer veröffentlicht eine längere Mitteilung, in der es, wie „W. T. B." meldet, unter anderem heißt: “än den Verhandlungen der am 19. Dezember abgehaltenen öffentlichen Versammlung des „Vereins deutscher Kapitäne und Offiziere der Han- delsmarine*“ hat sich in erster Linie und în auffälliger Form das Be- streben geltend gemacht, die hamburgishen und bremishen Reeder für die gegenwärtige Lage der Dinge verantwortliÞh zu machen und den Verein der Kapitäre und Offiziere als von den Reedern heraus- gefordert zu bezeihnen. Da hierdurh die ödffentlihe Meinung irregeführt wird, hielt sich der Verein der Reeder für ver- vflihtet, an der Hand von Tatsahen eine ausführlichere chronologishe Feststellung der Begebenheiten zu veröffentlichen, die zur gegenwärtigen Sachlage geführt haben.“ Die Mitteilung ließt: „Wenn die Reeder erst noch längerem Zögern, erst nah- dem sie in s{hwerster Weise von der Leitung des Vereins der Kapitäne und Offiziere provoziert waren, zu ihrer jeßigen Stellungnahme gegen den Verein gedrängt find, |o ge[chah es — und das witd, neuerdings gern unterdrückt — nur unter der Vorausseßung, daß den Kapitänen und Schiffsoffizieren alle Vorteile, welche
ihnen aus der Mitgliedschaft zu jenem Verein . erwachsen sind wieder gewährt werden. Matertell follen sie keine Einbuße erleiden, nah wie vor bleibt ihnen die Witwenunterstüßung, der Effekten- transport nach und von Bord, die Effektenversicherung und die kosten- lose Gerdährung von O demselben Umfange, wie sie ihnen bisher zur Seite standen.“ (Vgl. Nr. 301 d. Bl.) In der vor- gestrigen Generalversammlung des Vereins Hamburger Reeder wurde, der genannten Quelle zufolge, mitgeteilt, daß der Needereiverein Flensburg einstimmig beschlossen hat, sich dem Vorgehen des Hamburger und Bremer Needereivereins anzuschließen.
Theater und Musik.
Neues Schauspielhaus.
Felix Philippis frühere Bühnenstücke waren in der Charak- teristik zwar grob gezeihnet und ziemli oberflächlih, eine geshickte Bühnentechnik aber war ihnen niht abzusprechen. Sein neues, vier- aktiges Schauspiel „Der Helfer“, das am Sonnabend im Neuen Schauspielhaus seine Erstaufführung erlebte, zeigte niht einmal jenen äußeren Vorzug. Der Nebenhandlung ift in diesem Stück ein zu breiter Naum gewährt und die eigentlihe- {chleppt-fich zum Teil durch fehr langatmige Dialoge, die um so ermüdender sind, als in thnen arge Plattheiten verhandelt werden. Es ist ja ganz erfreuli, daß jeßt gegen den modernen Schwindel des „Sichauslebens“ und gegen die Widerwärtig- keit der Demi-vierge au auf der Bühne, wo sie lange genug gefetert wurden, Front gemacht wird; so ungeschickt, wie in diesem Schauspiel aber, brauhte das niht gerade zu geschehen. An der Fabel des Stückes ist nicht viel Neues. Der Großkaufwann mit den moralisch ange- kommenen Kindern und der drohende Konkurs sind altbekannte Motive, der Gegensaß zwischen dem stolzen Kaufherrn alten Schlages und dem ras emporkommenden Börfenmann ist au nicht gerade neu. Der junge Bankdirektor soll hier des alten Senators Helfer werden, als die Uebschaft dazwishen kommt, die der leichtfertige Börsenmann mit des Senators leicht- fertigerer Tochter heimlih unterhalten hat. Der Konflikt heint sch ¡uzuspizen, als das Mädchen den Geliebten als Bräutigam zurük- weist. Aber \{ließlich kommt es doch zu keinem Konflikt und keinem Konkurs, sondern, dank der einigermaßen verblüffenden Willensände- rungen der kapriziösen jungen Dame, zu einer Verlobung in Sicht. Die Moral in dem Stück wird von der ältesten Tochter des Senators, einer braven Mutter und Gutsbesitzerfrau, gelehrt; wenn fie nur niht so sehr belehrsam wäre. An dem Berufe des Verfassers a!s Sittenrichter steigen auh einige Zweifel auf, wenn man die mit Be- hagen ausgemalte Stelldicheinszene zwischen dem Börsenmann und dem Senatorstöchterlein sieht, die die Grenze des auf der Bühne noch Möalichen streist. Gespielt wurde mit Ausnahme von Harry Walden, der den Bankdirektor gab, nur mittelmäßig. Wenn Grete Carlsen mit der Frau Senator eine Schwankfigur in das Schauspiel brachte, so war das aber vielleiht weniger ihre Schuld als die des Dichters. Das Publikum nahm das Stück recht beifällig auf.
Zentraltheater.
Eine neue Operette „Künstlerblut“ hielt am Sonnabend ihren Einzug auf der Bühne der Alten Jakobstraße. Leo Stein und Karl Lindau sind die Textdichter, während Edmund Eysler die Musik dazu komponiert hat. Das Stück is mit seinem Dialog voll lustig übersprudelndem Humor und den drastischen Situationen sowie den reizvollen Melodien sowohl als Posse wie als Dperette gleihwertig. Im Mittelpunkt der Handlung steht natürlich die übliche Liebesgeshichte mit dem üblichen glücklihen Ausgang. Die Partnerin ist dabei eine feshe Soubrette, die von Mia Werber mit großem Geschik und mit Anmut dargestellt wurde. Ihren Lieb- haber, einen Fabrikantensohn, gab Herr Deutsch gleichfalls recht charakteristisch. Ebenso zeigte sh Herr Marx vom hiesigen Lustspiel- haus, als aufgezwungener Bräutigam und Kollege der Soubrette, als ein ganz vortreffliher Vertreter dieser komishen Rolle. Auch die übrigen Darsteller des gut inszenierten Stückes wurden ihren Rollen gerecht.
Im Königlihen Opernhause wird am 1, Feiertag „Die Zauberflöte“ in bekannter Beseßung der Hauptrollen gegeben. Sarastro : Herr Georg Zottmayer vom Deutschen Landestheater in Prag; Pamina: Fräulein Marga Burchardt vom Großherzog- lihen Hoftheater in Schwerin, als Gäste. Am 2. Feier- tag, Nachmittags 24 Uhr, geht zu kleinen Preisen «Hänsel und Gretel“ und das Ballett „Die Puppenfee“ (dell’Era) in Sjzene, während Abends „Samson und Dalila“ (Kraus, Goetze, Hoffmann) zur Aufführung gelangt. Am Donnerstag findet eine Wiederholung des „Schwarzen Domino“ mit Fräulein Frieda Hempel als Gast in der Rolle der Angela stait, und am gleichen Tage bietet das Neue König- liche Operntheater eine , Mignon“ - Vorstellung mit Fräulein Destinn in der Titelrolle, Fräulein Dietrich, den Herren JIörn, Bach- mann, Böttcher in den übrigen Hauptrollen.
Im Königlichen Schau]pielhause geht am 1. Weihnachts- feiertag Shakespeares „Hamlet“, mit Herrn Matkowsky in der Titel- rolle, in Szene. König: Herr Pohl, Königin : Frau Meier, Polonius: Herr Vollmer, Ophelia : Fräulein Wachner, Laertes : Herr Staegemann, Horatio: Herr Geisendörfer. — * Am 2. Weihnachtéfeiertage wird "Das Glashaus* von Oskar Blumenthal wiederholt. — Am Donnerstag, den 27., kommt „Göß von Berlichingen“" zur Aufführung. i
Fm Neuen Königlichen Operntheater wird am 1. Feiertag „Wie die Alten sungen“ und am 2. Feiertag „Egmont“ mit Herrn Matkowsky als Egmont gegeben. i —
Im Lustspielhaufe geht auch in den Fetertagen das Kadel- burgshe und Skowronneksche Lustspiel „Husarenfieber“ allabendlih in Szene. Am ersten und zweiten Fetertag, Nachmittags, finden Wieder- bholungen vom „Familientag* statt, während am Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags, das Märchen „Gänseliesel*“ in Szene geht.
Im Lortingtheater wird „Martha“ am 1. Weihnachtsfeiertag zum ersten Male wiederholt. Als Nachmittagévorstellungen gehen an den Weihnahtsfeiertagen „Zar und Zimmermann“, „Der Wild- \{üßg*" und am Donnerstagnahmittag das Zaubermärhen „Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland“ in Szene. Für den zweiten Weihs nachtsfeiertag ist Abends „Die Regimentstochter“, für Donnerstag „Zar und Zimmermann“ angeseßt. L
Im Zentraltheater wird „Künstlerblut" an allen Abenden dieser Woche in Szene gehen. Außerdem finden folgende Nach- mittagsvorstellungen statt: Dienstag: „Die Fledermaus“, Mittrwooch : „Der Zigeunerbaron“, Donnerstag: „Die Geisha“, Freitag und Sonn- abend: „Schneewittchen“, Sonntag: „Der Beitelstudent“.
Im Trianontheater wird an den Weihnachtsfetertagen Abends 8 Uhr „Wo ist der Papa?“ und „Die S(loßkellerei* auf- eführt. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird Nachmittags „Die Not- brüde“, am 2. Weihnahhtsfeiertag, Nachmittags, „Der Hausfreund“ egeben.
E Das Mozartsaal-Orchester, unter Hofkapell meister Prills Leitung, veranstaltet während der drei Weihnawtsfeiertage drei große estkonzerte. gel In der St. Marienkirche findet in dieser Woche das Orgel- konzert des Königlichen Musikdirektors Bernhard Irrgang nit am Mittwoch, sondern Donnerstag, den 27. Dezember, 7 bis 84 Uhr, unter Mitwirkung von Fräulein Hedwig Kaufmann (Sopran), räulein Fulia Michaels (Alt) und Herrn Walter Kray (Violine) livs Der Eintritt ist frei.
Mannigfaltiges. Berlin, den 24. Dezember 190€.
Die 261. Sitzung des Berliner Vereins für Luft\chiff- fa hrt begann mit der Aufnahme von 17 neuen Mitgliedern und der Schlußberatung über drei Aenderungen des F 11 der Saßungen, auf
Grund deren der Vorstand, dem vermehrten Geschäftsumfang anges