1864 / 15 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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E E n L E N E N s s E E s L e M F 2 2 O A U E L MERER E C S E L De E ? C: L

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allein mit fleinem Gefolge den Weg nah Galizien ein j Leniewski mit seiner Bande nahm auch den Weg na

der österreichishen Grenze, soll aber bereits gefangen worden sein, und die anderen Anführer haben ihren Banden die Erlaubniß gegeben, nah Hause zu gehen. Der Tagesbefehl: nach dem 1. 13. d. keinen gefangenen Jnsurgenten mehr unbestraft zu entlassen, sondern die ohne Waffen zu deportiren, die mit Waffen ohne Weiteres zu erschießen, soll einen großen Eindruck gemacht haben. Zwar haben noch mehrere kleine Gefechte stattgefunden im Podlachischen und Radomschen mit Banden « von 30 40 Mann, aber alle noch vor gedachtem Kriegsrath. Dergleichen werden auch voraussihtlich noch vorfallen, dies kann aber alles weiter keinen Einfluß auf den Gang der Dinge bier haben, denn was sollen diese Menschen machen, die weder ein noch aus können, und ohne Mittel zum Leben jeßt nur aufs Rauben angewiesen sind, bis sie völlig aufgerlie- ben werden ? Die Aufhebung der Kirchentrauer in Plock steht nicht mehr ver- einzelt da. Auch die Bischöfe von Lublin, Kielce, Krakau haben in ibren Diöcesen die Kirchentrauer eingestellt. Dagegen halten die von Kalisch, Kujawien und Warschau noch daran fest; indessen nimmi die Regierung davon, wie früher, keine Notiz. Die Zahl der, von den einzelnen kleinen Jnsurgentenhaufen, die 5—6 Mann stark das Land durchziehen, gehängten Einwohner soll immer noch zunehmen. Die Bewaffnung der Kolonisten und Bauern soll auch in anderen Gegenden unter militairischer Anführung jeßt vor sich gehen, damit diese Leute sih gegen die einzelnen Ueberfälle zur-Wehr seyen können. Betreffs des Insurgenten-Anführers Kruk bemerke ih noch, daß derselbe russischer Offizier war, und der Sohn des dem Kaiser im Jahre 1831 treuen Generals und polnischen Kriegsministers Hauke ist, dessen Name auf dem Denkmale auf dem sächsischen Playe steht. Der Sohn soll geschworen haben, die »Schande« seines Vaters mit

seinem Blute abzuwaschen. (Ofsts. Ztg.)

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

Breslau, Montag, 18. Januar, Mittags. Nach dem Mit- tagsblatt der »Breslauer Zeitung« gehen die neuen Dispositionen dahin , daß die Beförderung der österreichischen Truppen erst am 23. d. beginnen und sieben Tage dauern sollj jeder Transport wird in Breslau einen Tag Quartier nehmen.

Hamburg, Sonntag, 17. Januar, Abends. Nach einer den » Hamburger Nachrichten « zugegangenen offiziósen Mittheilung wer- den die Bundescommissaire alle auf die Leistung des Homagialeides und auf allgemeine Beschuldigung der Unbeliebtheit gestühten An- träge auf Absezung mißliebiger holsteinischer Beamten entschieden zurückweisen.

Die Zeitungsnachricht, daß in der legten Sißung des Bundes- tages über einen Vorschlag der Bundescommissaire; Blome oder Scheel-Plessen an die Spigze der holsteinishen Regierung zu stellen, verhandelt worden sei, wird von den »Nachrichten« aus zu- verlässiger Quelle dementirt.

London, Sonntag, 17. Januar, Nachts. Der Postdampfer »Asia« mit 61,540 Dollars an Contanten is in Cork eingetroffen. Seine New - Yorker Nachrichten sind vom 5. d., aber ohne Be- deutung.

Nach Berichten aus Japan vom 1. v. Mts. halten die euro- päischen Truppen noch immer Kanagawa beseyt, Zwischen dem Tycoon und den Daimios hatte es einen Konflikt gegeben. Uebri- gens ließen die Verhältnisse zu den Europäern \ich besser anj die Japanesen hatten namentlich 10,000 Dollars Entschädigung dafür bezahlt, daß sie das amerifanishe Schiff »Star of Pemprofke« auf- gefangen hatten.

Aus Mexico unterm 20. v. Mts. war das Gerücht gemeldet, daß Doblado sih den Franzosen unterworfen habe.

Am 5. d. war in New-York der Wechselc ours auf London 166 Goldagio 51%, Baumwolle 81 82.

Madrid, Sonnabend, 16. Januar. Nachdem die Cortes in der constitutionellen Reformfrage gegen das Ministerium gestimmt, hat Letzteres seine Demissin eingereicht und die Königin dieselbe an- genommen.

Statistishe Mittheilungen.

London, 13. Januar. Der Export von Baumwollzeugen während der ersten elf Monate des vergangenen Jahres, 1,937,713,813 Yards, erweist gegen die gleiche Periode des Jahres 1862 eine Abnabme von 49,230,456 Yards oder von etwas mehr als 31 Prozent der Quantität na; dem Werthe nach dagegen ergiebt sich ‘in Folge der gestiegenen . Preise eine Qunahme von 7 Millionen Pfd. St., nämlich 265 Mill. Pfd. St. im Jahre 1862 und 332 Mill. Pfd. St. im Jahre 1863. Als einige der hervor, ragendsten Abnehmer englischer Baumwollzeuge heben wir folgende heraus; Britisch-Tndien 491,892,959 Yards (Zunahme gegen die ersten elf Monate des Jahres 1862: 2,963,677 Y.) Türkei 146,960,918 Y. (Zunahme 24,120,966 Yards’, Brasilien 81,156,433 Y. (Abnahme 21,872316 Y.), Vereinigte Stag, ten 63,733,256 Y. (Abnahme 25,690,570 Y.), Aegypten 88,733,341 Y, (Qunahme 36,075,916 Y.), Jtalien 45,150,747 Y. (Abnahme 2,396,295 Y,) Portugal 36,187,406 Y. (Zunahme 8,034,234 Y.y Hansestädte 34,857,128 Y, (Abnahme 7,913,626 Y.), Frankreich 15,026,759 Y. (Abnahme 18,662,827 Y,), Holland 13,804,012 Ÿ. (Abnahme 11,658,618 Y.), Oesterreich 12,071,308 Y, (Abnahme 521,593 Y).)

London, 13. Januar. Um dem immer kolossaler werdenden Stra, ßenverkehr in unserer Stadt eine Erleichterung zu verschaffen, taucen stets neue Pläne auf, deren bedeutendste den Bau neuer Eisenbahnen, neu Straßen und die Einführung neuer polizeilicher Reg!ements befürworten, Die Schwierigkeit, das große Problem zu lösen, springt bei einer bloßen Zu, sammenstellung einer Thatsache ins Auge. An jedem Geschäftstage fommen Morgens mehr als 700,000 Menschen aus dem Westend, den Vorstädten

oder vom Lande in die City, um sich Abends wieder desselben Weges nah F

ihren Behausungen zu begeben. Siebenbunderttausend Menschen repräsen. tiren eine Bevölkerung gleich der des ganzen Südwales oder der ganz Stadt Manchester. Mit enger Fühlung zivei Mann tief in einer Linie auf: gestellt, würden sie eine Längenausdehnung von 120 Meilen einnehmen, und in Reihen von je ses Mann rangirt, würden sie im gewöhnlichen Marschtempo

mehr als zwölf Stunden nöthig haben, um vor einem stehenbleibenden Zuschaur | Revue zu passiren. Von diesen 700,000, welche täglich in der City ein- und} ausgehen (ganz abgesehen von den Massen , welche sich zum Westend ode ff in andere Theile Londons begeben), begnügen sich nach polizeilichen Beob.

achtungen im Mai 1860 durchschnittlih 530,000 mit Schuhmader Rappen , während 170,000 fahren. Die Zahl der täglich in die City ein

fahrenden Fuhrwerke is 57,765, welche in einer Linie der Länge nach auf F gestellt 260 Meilen einnehmen würden. Wie enge die Fuhrwerke in den

Stra®sen der City aufeinander folgen , ergiebt sich aus einer im Novembe

1862 angestellten Beobachtung, daß in der Morgenstunde von 10 bis 11 UhF an der Bow-Kirche in Cheapside 1255 Fuhrwerke nah der einen oder an-| deren Richtung bin passirten, darunter 384 Omnibusse und 584 Droschken;} die Zahl der Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr an derselben Stelle pass}

renden Fuhrwerke is fast die gleiche.

zcerliner etreidebörse vom 18. Januar.

Weizen ioco 50 57 Thlr. nach Qual. , weissbunt poln. 56 Thlr, |

ab Bahn bez.

Roggen loco exquisit eine Kleinigkeit 364 Thlr, ab Bahn, feincf

36 Thlr., poln. 354 35% “Thlr. ab Bahn bez., Januar 355—39 Thlr bez. u. 6,, 2 Br., Januar - Februar u. Februar - März 35 Thlr. bez. u

Br., 3423 G., Frühjabr 35—£4—35 Thlr. bez., Br. u. Gd., Mai Juni 3E bis 7 Thlr. bez., 36 Br., 35% G., Juni-Juli 363—237 Thlr. bez. u. Br}

363 Ga Juli-August 355 Gerste , grosse u. kleine «0 834 Thlr. pr. 1750pfd.

% Thlr. bez.

Hafer loco 22 23 Thlr. , fein pomm. 22% Thlr, ab Bahn bez, Lieferung pr. Januar u. Januar - Februar 22 Thlr., Frühjahr 22% Thr} bez., 23 Br., Mai - Juni 23—24 Thlr. bez., Juni - Juli 235 Thlr. nom

Erbsen, Koch- u. Futterwaare 37—48 Thlr.

Rüböl loco flüssiges 114 Thlr. Br,, gefrorenes 11% Thlr. Br} Januar u, Januar - Februar 114—!4 Thlr. bez. u. Gd., 114 Br., Fe} bruar - März 114 Thlr. bez.. April- Mai 114 Thlr. bez. u. Br., !% G.M Mai-Juni 114 Thlr. Br., % G., September- Oktober 11,—2—% Thr}

v

bezahlt. Leinöl loco 133 Thir Br.

Spiritus loco ohne Fass 14% Thlr. bez., Januar und Januar-Februx} 144—% Thlr. bez. u. G., Februar - März 143 5 Thlr. bez., Br. uf G., April - Mai 14?—§ Thlr. bez.; Br.u. G., Mai - Juni 1445—3 Thi. bez. u. Gd., 4 Br., Juni-Juli 154 -— 5; Thlr. bez., % Br., %& G., Jul-y August 157¿7—% Thlr. bez., 7 Br., { G., August - September 15;— F}

‘Thir. bez, Weizen flau. Von Roggen in effffektiver Waare ist das Angebo

ziemlich umfangreich und zeigte sich nicht mehr die frühere Beachtun:FY

dafür. vielmehr musste eine kleine Preisermässigung bewilligt werden, um einzelne Umsätze zu erzielen. Termine waren Anfangs in feste

Haltung, doch wurde das Angebot bald stärker u d die Stimmung tr}

mattete. Preise sind kaum verändert. Hafer, Termine in fester Hil

tung. Rüböl wurde beim Beginn des Marktes etwas mehr geerag unl}

scheint die Kälte anregend auf die Stimmung zu wirken. Sch ¡esslick stellte sich mehr Verkaufshist ein, was die Preise den vorgestrigen zien lich gleich machte. Nur Berbstsicht blieb gefragt und besser bezahlt Gek. 200 Ctr. Spiritus bli-b bei fester Haltung und kleinem Geschäß in den Preisen fast unverändert. Der Markt sehliesst jedoch wiede! ruhiger.

I onstantimopel, 29. Dezember. Wechsel-Cours: Lor dres 3/m. d. 1084 für 1 Pfd; Paris 23.42 23.40 für 1 türk. Pfd; Marseille 23.45 do.; Géênes 23.65 do. Geld-Cours: Souverain Ang 109.16—109.15 Piaster; Napoléon 86.26 - 86.25 Piaster; & Imperial 89.1) Piaster; Ducat 51% Piaster; Carbovantz 17%; Piaster ; Livre Turque métalliques 101 101.15 Piaster. Oeffentliche Fonds: Mumiad 62.4 632 Piaster; Consolidés 52.34 544 Piaster; Nouveaux (Azizié®) 51.34—953z Piaster

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#reslat;, 18. Januar, 4 Uhr 55 Min. Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterr. Banknoten 82% Br, 8254 G. Freiburger Stamm - Actien 1243 Br., 1247 G. Oberschies. Actien Litt. A. u. C. {447 Br., 143% Gd, do. Litit. B. 1325 G. Oberschles. Prioritäts -Obliga- tionen Litt. D., 4proz., 947 Br.; do. Luit. F., 4Zproz., 100 Br. 995 G.; do. Litt. E., 3¿proz., 817 Br Kose!-Oderberzger Stamm-Aetien 48% Gd. Neisae-Brieger Actien T9% Gd. Oppeln-Tarnowitzer Stamm-Actien 55% Br., 547 G. Preuss. Spraz. Anleihe van 1256 (045 Br., 1045 G,

Spiritus pr. 8000 pCt. Tralles 13% Thlr. G., % Br. Weizen, weisse1I 54-68 Sgr., gelber 52—61 Szr. Rezgen 38—42 Sgr Gerste 31—37 Sgr. Hafer 25 —29 Ser. :

Course heute niedriger als am letzten Börsentage doch zu den er- mässigten Preisen Kauflust und féste Haltung.

Stettin, 18, Januar, 1 Uhr 35 Min. Nachmittags (Tel. Deo. des Sinats - Anzeigers.) Weizen 52—954, Januar 54 Gd., Frühjabr 56 bis 552 bez. u. G. Rogen 335;—34, Januar 33% G., Frühjahr 34, Mai- Juni 347—{, Juni-Jui 35% bez. Rüböl 0% bez., Januar u. Januar- Februar 11, Frühjahr 11%, September - Oktober 117 Br. Spiritus 13% dai Janaur-Februar 1345 Br., Frühjahr 143 bez., Mai - Juni 143 Briet, j

When, 18. Januar. (Wolffs Tel. Bur) Fonds fest,

(Anfangs - Course.) S5proz,. Metalliques 72.60. 4#proz. Metalliques —, 1854er Looze 90.00. Bank - Actien T9009. Nordbahn —. National - Anlehen 80,00. Kredit - Actien 179.70, Staats - Eisenbahn- Actien - Certifikate 189 00. London 120.25. Hamburg 91.50. Paris 760. Böhmische Westbahr 153.50. Kreditloose 131.75. 1860er 1 .ose 92.30. Lombardische Essenbahn 247.00.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 19. Januar. Jm Opernhause. (lte Vorstellung.) Zum 50. Male: Margarethe. Oper in 5 Akten nach Goethes

Faust von J. Barbier und M. Carré. Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Margarethe: Frau Harriers-Wippern.

Mittel-Preise.

Im_ Schauspielhause. (17te Abonnements-Vorstellung.) Mac- beth, 2 AEOUEITIE in 5 Aufzügen von Shakespeare, Überseßt von L. Tie.

Kleine Preise.

Mittwoch, 15. Januar. Jm Opernhause. (15te Vorstellung.) Morgano. Phantastishes Ballet in 3 Akten und einem Vorspiel E: n Taglioni. Musik vom Hofkomponisten Hertel. Anfang

T:

Mittel -Preise.

Jm Schauspielhause. (18te Abonnements - Vorstellung.) Die bezähmte Widerspenstige. Lustspiel in - 4 Akten von Shakespeare, nach ‘der Bearbeitung von Deinhardtstein. Hierauf : Eine Tasse Thee. Lustspiel in 1 Akt, nah dem Französischen von C. Homburg.

Kleine Preise.

Der Billet-Verkauf findet nur am Tage der Vorstellung statt

Freitag, 22. Januar , findet im Königlichen Opernhause ein Subscriptions-Ball statt.

Das für diesen Ball eingerichtete Anmelde-Büreau im Concert- saal-Flur des Königl. Schauspielhauses , Eingang von der Tauben- straße, ist täglich von früh 10 Uhr bis 2 Uhr Mittags geöffnet.

Die in den Subscriptionslisten gezeihneten Billets find eben- daselbst abzuholen.

É Ema R R E Ä R:

, Deffentlichher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Stre

Gegen die unten näher bezeichnete verehelichte Schneidergeselle Fehling, Barbara Elisabeth Wilhelmine, geb. Bergmann, ist die gericht- liche Haft wegen Kuppelei aus §. 147 des Strafgeseybuchs beschlossen wor- den. Jhre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ist.

Ein Jeder , welcher von dem Aufenthaltsorte der Fehling Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts - oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Aus- landes dienstergebenst ersucht , auf dieselbe zu vigiliren , sie im Betre- tungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenstän- den und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei-Direction hierselb#| abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 6. Januar 18641.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VI. für Vergehen. Sianalemn et

Die 2. Fehling ift 48 Jahr alt, am 1. August 1815 in Walters- hausen bei Gotha geboren , evangelischer Religion , 5 Fuß 2 Zoll groß, hat starke dunkele Haare, dunkelgraue Augen , dunkele Augenbrauen, breitge- rundetes vortretendes Kinn , etwas breite Nase, großen Mund , breite ovale Gesichtsbildung, gelblichgeröthete Gesichtsfarbe, defekte Zähne, is untersehter Gestalt, spricht die deutsche Sprache (gothaer Dialekt) und hat als besondere Kennzeichen: Sommersflee im Gesicht und 7 falsche Zähne.

Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Se Ce

Gegen die unten näher bezeichnete Ehefrau des Maschinenbauers

Georgi, Marie Friederike Ch.ristiane geb. Gramm, is die gericht- |

liche Haft wegen Kuppelei aus §. 147 des Strafgeseßbuchs beschlossen wor- den. Jhre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ift. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der 2c. Georgi Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei - Behörde An- zeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Aus- landes dienstergebenst ersucht, auf die 2c. Georgi zu vigiliren , sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sih vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei- Direction hierselb abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 6. Januar 1864.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation VI, für Vergehen.

S tana tem ent Die 2c. Georgi ist 47 Jahre alt, am 10. Februar 1816 in Penzlin (Mecklenburg) geboren, evangelischer Religion. Berreroung fann nicht angegeben werden.

Ste Cref.

Der unten näher bezeichnete Obsihändler Johann August Lucks is wegen Theilnahme an wiederholten Diebstählen zu sechs Monaten Gefäng- niß rechtskräftig verurtheilt worden. Da er latitirt , hat die Strafe bisher nicht vollstreckt werden können. Ein Jeder , welcher von dem Aufenthalts- orte des 2c. Lu cks Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts - oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. :

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht , auf den 2c. Lucks zu vigiliren , ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mittelst Transports an die Königliche Stadt- voigtei « Direction hierselb abzuliefern oder nah Bewandniß der Umstände die Strafe an ihm zu vollstrecken, und uns zugleich davon zu benachrichtigen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts- willfährigkeit versichert.

Berlin, den 7. Januar 1864.

Königliches Stadtgericht , Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation 1V. für Verbrechen und- Vergehen. Signalement.

Der 2c. Lu cks is 39 Jahre alt, am 15. September 1824 in Berlin geboren, 5 Fuß groß, hat blonde Haare, graue Augen , blonde Augen- brauen, blonden Bart, spizes Kinn, hagere Gesichtsbildung, blasse Gesichts- farbe, is \{wächliher Gestalt und spricht die deutsche Sprache.

STEARHTLTEL

Die verehelichte Zimmermann Amalie Charlotte Sophie Hen- riette Rohdes, geborene Vorwer g, 39 Jahr alt, aus Berlin gebürtig, ist in der Untersuchungssache wider sie, R. 46. 63 VL.,, wegen Unterschlagung durch Erkenntniß vom 14. August 1863 rechtskräftig zu einer Gefängniß- strafe von einem Monat verurtheilt worden.

Ihre, Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden ift.

Ein Jcder, welcher von dem Aufenthaltsorte der 2c. Robdes Kennt- niß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei-Be- hörde Anzeige zu machen.

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des In- und Auslandes dienstergebens ersucht, auf die 2c. Rohdes zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sh vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an die nächste preußische Gerichts- behörde, welche wir um Vollstreckung der Strafe und Nachrichtgabe bitten, oder an- die Königliche Stadtvoigtei-Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen