1864 / 20 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Aufgabe gestellt, wobei Fertigkcit im Zahlen- und Buchstaben- Rechnen, im Gebrauch der Lögarithmen-Tafeln, auch Bekanntschaft : mit den Methoden der beschreibenden Geometrie verlangt wird.) B. Technisch-theoretishe Kenntnisse, und zwar in der Berg baukunde, Salinenkunde, der allgemeinen Hütten- und der Eisenhüttenkunde, der Markschcidekunst, der Probirkunst und der Maschinenlehre.

Außerdem werden : C. Allgemeine Kenntnisse der Encyklopädie des Rechts, der

Institutionen des römischen Rechts, des preußischen Landrechts und des Berg- rechts, so wie der Staatswissenschaften, namentlich der National-Oekonomie, der Finanzwissenschaft , der Handels - und Gewerbe-Statistik und der Tech-

nologie verlangt. N 6.18.

Ueber das Ergebniß der Prüfuug entscheidet die Kommission nah Stim- menmehrheit; bei Stimmengleichheit giebt das Votum des Vorsitzenden den Ausschlag.

Ist der Kandidat bestanden , so wird ihm von der Kommission ein Zeugniß ausgefertigt, in welchem der Ausfall der Prüfung in den einzelnen Gegenständen ersichtlich sein muß. Auf Grund dieses Zeugnisses wird der Beslissene von dem Ober - Bergamte, dessen Verwaltungs - Bezirk er ange- hört, zums

»Berg-Eleven « ernannt und vorschriftsmäßig u

Ist der Kandidat hingegen nicht bestanden, so verweist ihn die Kom-

mission zur Wiederholung der Prüfung auf den nächsten halbjährigen Ter- min. Besteht er auch dann nicht, so macht die Kommission dem betreffen- den Ober-Bergamte Mittheilung, welches den Aspiranten in der Liste löscht.

Die zur Wiederholung der Prüfung erforderliche Zeit wird auf die

Dauer der Ausbildung nicht L

Wer nach Ablauf der §F. 7 und 8 vorgeschriebenen Ausbildungs8zeit binnen Jahresfrist das Zeugniß der Kommission (§. 13) nicht einreicht, auch eine fernere Frist auf sein Ansuchen von dem Ober-Bergamte nicht bewil- ligt erhalten hat, wird ohne besondere Benachrichtigung als ausgeschieden aus der Zahl der Aspiranten angesehen und sein Name in der Liste gelöscht.

Weitere technische und P G Ausbildung.

Die weitere Ausbildung des Eleven zerfällt in die tehnische und die geschäftliche.

Die technische Ausbildung erstreckt sich:

a) beim Bergfache auf alle Arbeiten und Ausführungen, welche bei dem Bergwerksbetriebe vorkommen, oder damit in Verbindung stehen, so wie auf das praktische Markscheiden ;

b) beim Hüttenfache außer den eigentlichen Hüttenarbeiten, auch auf Köblereibetrieb, Koksdarstellung, Förmerei, Bearbeitung der Gußstücke, Feuerbau, so wie auf die Rôstung oder andere Vorbereitung der Erze und Schmelzmaterialien ; beim Salinenfache, außer den praktischen Arbeiten bei der Gra- dirung und Siedung, auch auf Tiefbohrungen, Schachtabteufen und Schachtausbau , so wie auf die Land- und Wasserbauten und Bau- Constructionen. Uebrigens kann den Eleven auch eine Beschäftigung in chemischen Fabriken, jedoh nur auf die Daner eines Vierteljahres, als praktische Arbeitszeit angerechnet werden.

Für diesen Theil der Ausbildung wird, mit Einschluß der Zeit zum Erlernen der Handarbeiten (§§. 6 und 7) eine Zeit von mindestens zwei Jahren bestimmt. Es sind die darüber von den betreffenden Beamten aus- zustellenden Zeugnisse beizubringen, sowie die Tagebücher oder Berichte über etwaige Jnstructionsreisen E E :

Außerdem is} behufs der geschäftlichen Ausbildung eine mindestens ein- jährige Beschäftigung im Bureaudienste und Rechnungswesen erforderlich, namentlich :

a) bei den Registratur- und Kanzlei-Arbeiten, sowie im Sekretariat,

b) bei der Geld-, Produkten- und Material-Buchführung,

c) bei der Rechnungs-Revision und Kalkulatur,

sowie d) ‘im Bureau eines Revier-Bergbeamten.

Der Eleve muß sih mit diesen Zweigen des Dienstes gründlich be- kannt machen, insbesondere durch Lesen der Akten, Fertigung von Abschrif- ten und durch ihm zu übertragende Expeditionen den Geschäftsgang kennen lernen; er hat sich hierbei einer guten und leserlichen Handschrift zu be- fleißigen.

A solche Beschäftigungen, mit denen der Eleve nah Bestimmung des Ober-Bergamts angemessen abzuwechseln hat, sind Atteste der betreffen- den Beamten beziehung®8weise der E AASE N PTReMEF beizubringen.

Dem eigenen Ermessen der Eleven bleibt es Überlassen, in welcher Reihenfolge sie die technische und geschäftliche Ausbildung c§F. 16 und 17) betreiben wollen.

Sie sind verpflichtet, zwei Mal im Jahre, und zwar Mitte Juni und Mitte Dezember, dem Ober-Bergamte von ihrem Aufenthalte und ihrer Be- schäftigung Anzeige zu maehen. Wer dies zwei Mal hintereinander unter- läßt, wird als ausgeschieden betrachtet und ohne weitexe Benachrichtigung in den Listen gelöscht.

Auch auf die Eleven findet die Bestimmung ün Y. 84 des Gesehes vom 21. Juli 1852, betreffend die Dienstvergehen der nicht richterlichen Beam- ten, Anwendung.

Meldung zur zweiten (Referendariats-) Prüfung. 19

Nach Beendigung des vorstehend bezeichneten Bildungsganges hat der “Eleve sih bei dem Ober-Bergamte zur zweiten Prüfung zu melden. Dieser Eingabe, welche den bis dahin verfolgten Gang der Ausbildung speziell angeben muß, sind beizufügen : ' a) die Atteste über die Beschäftigung (§§. 16 und 17), so wie bei aus-

geführten Jnstructionsreisen auch die desfallsigen Tagebücher ode Reiseberichte, i: b) die Urkunde über die Ernennung zum Eleven, c) das Zeugniß über die Ableistung der Militair-Dienstflicht oder über di Befreiung von derselben. i Probezeichnungen. d: 20

Mit der Meldung (§. 19) sind einzureichen :

1) eine Zeichnung von einer Maschine (in Linien),

@) “A Situationszeichnung von einer Bergwerks-, Hütten- xniage,

3) die Darstellung von einem Nivellement in Zeichnung und ‘Tabellen, Die Zeichnungen Nr. 2 und 3 können vereinigt werden.

oder Salinçy,

Dieselben müssen nach eigenen Aufnahmen selbst angefertigt und vor den Kandidaten mit Beifügung des Datums und der Jahreszahl unte, E schrieben, auch in Bezug auf die eigene Ausführung von denjenigen König F

| mission, deren Mitglieder, auf den Vorschlag des Berghauptmanns, bei } jedem Ober-Bergamte von dem Minister für Handel 2c. ernannt werden.

lihen Beamten , in deren Dienstkreisen die dargestellten Gegenstände liegen als richtig bescheinigt sein. | Außerdem ist

4) die Zulage eines Grubenzuges mit einer Durchschlags-Angabe , n} den zugehörigen Profilen und den Observationen einzureichen un ff über die Richtigkeit der Aufnahme und der Zeichnung, sowie der nf gabe, ein Attest des betreffenden Königlichen Markscheiders beizufügen

Endlich sind auch noch

9) einige Zeichnungen, dur welche die erlangte Fertigkeit im Freiband. |

zeichnen , im Tuschen und in der Bergeschraffur , sowie in der Play J ) geseze und Verordnungen, mit Bezug auf das Berg-, Hütten- und | Salinenwesen. | C. Praktische Dienst- und Geshäftskenntniß nach Maßgabe |

beschreibung, nachzuweisen is, und die Zeichnung eines Gebäuds (leicht getuscht), vorzulegen.

Es Föônnen dies Nachzeichnungen nah Vorlegeblättern und sol} sein, die von dem Kandidaten schon vor längerer Zeit gefertigt sind, i

G SE,

erfolgen.

stehen , ob der Einsender die Zeichnungen oder die Schrift auf denselby

eigenhändig und ohne Hülfe eines Anderen ausgeführt hat, denselben hier bei der nachherigen mündlichen Prüfung noch besonders und unter Klausu|

zu prüfen.

Schriftliche Probearbeiten. 4: 22.

Das Ober-Bergamt bestimmt die Aufgaben zu den schriftlichen Probe

arbeiten, und zwar:

1) einen Betriebs8plan für ein Bergwerk oder die Beurtheilung eini | solchen Planes, mit Berechnung der Spezial - und Generalkosten ds

gewonnenea Mineralien ; 2) entweder

mit Uns des öfonomischen Resultats, oder

b) eine Beschreibung von Einrichtungen einer Saline mit da

öfonomischen Ergebnissen ;

eine geognostische Beschreibung von einer Gegend oder von Mincral| N “dey 4 | D S ¿ E gemeinsame Urtheil in dem Protokolle für jedes Fach besonders auszu-

eine Analyse von Schmelz- und anderen Materialien, Hütten - Pro sprechen.

dukten .und Abgängen; oder von Soolen, Salinen - Produkten un}

Vorkommen, mit genetischer Erklärung ;

Abfällen ; die Beschreibung und Berechnung einer Betriebsmaschine eines Berz werks, oder einer Hütte oder einer Saline;

treffenden Gegenstandes.

Es fönnen in allen Fächern zwei und mehrere Aufgaben in einer Arb}

verbunden werden, und zwar nicht nur aus einem und demselben Fad:|ff : l E seize geordneten ökonomischen Verhältnisse ausgewiesen, so ernennt ihn der Uebrigens sind die Aufgaben nicht zu umfangreich zu stellen, damit d} Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten mittelst Urkunde zum

sondern auch aus zwei Fächern.

arbe sich kurz fassen und dennoch das Thema erschöpfend behandel önnen. h

Bei der Beurtheilung der Arbeiten soll hierauf ein besonderes Gewi!

gelegt werden.

Hat der Kandidat eine größere Jnstructionsreise ausgeführt und ein}

Bericht darüber eingereicht (§. 16), so kann solcher an Stelle einer der Aus | nach Ablauf eines halben Jahres gestatten.

gaben unter Nr. 1 und 2 als Probearbeit angenommen werden, wenn t nach dem Urtheile des Ober-Bergamtes den Anforderungen entspricht.

Wenigstens eine der Arbeiten muß von dem Kandidaten eigenhändiff} 10 kann auf den Antrag dés Kandidaten das Ober-Bergamt beauftragt wer- | den, ihm, jedo nicht vor Ablauf eines halben Jahres, neue Aufgaben über

geschrieben sein. L: 40, Bei den Probearbeiten (§. 22) is die Benuzung literarischer Hülfs

mittel gestattet; dieselben müssen A A in Citaten angezeigt werde!

Die Probearbeiten (F. 22) sind, einzeln nach einander oder zusammt\ffF innerhalb sechs Monaten nach der Zustellung der Aufgaben bei dem Ob

Bergamte mit der von dem Eleven selbst geschriebenen Versicherung an Eid statt, daß dieselben ohne fremde Beihülfe gefertigt worden sind, einzureiche! Diese Frist wird, Krankheitsfälle oder andere unabwendbare Hindernis! und eine mehr als vierzehntägige Einberufung zum aktiven Militairdien) ausgenommen, in der Regel nicht verlängert. Eine Verlängerung derselben kann nux von dem Minister bewilli)

werden. G 20:

Wer nach Ablauf der §F§. 16 und 17 vorgeschriebenen Ausbildungszt! sih nicht binnen Jahresfrist zur Prüfung gemeldet , au eine weitere M! dungsfrist nicht nachgesucht und bewilligt erhalten hat, wird als autg!

Rachfrist (F. 24) nicht eingereicht hat.

a) eine praktische und theoretische Darftellung von Hüttenprozessen,

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chieden angesehen und sein Name ohne besondere Benachrichtigung in der Clevenliste gestrichen. j A

Dasselbe findet hinsichtlih Desjenigen statt, welcher sih zwar gemeldet, aber die Nachweise (§. 19) nicht beigebracht oder die ihm ertheilten Auf- aben (§§. 21. 22) innerhalb sech8 Monaten bezüglich der ihm bewilligten

§. 26. Die Probearbeiten (§§. 20. 21. und 22.) werden bei dem Ober-Berg-

| Amte durh die damit beauftragten Beamten (§. 27) sowohl dem Jnhalte | als auh der Form nach , insbesondere hinsichtlih der Richtigkeit der darin | enthaltenen Darstellungen, Thatsachen und Berechnungen, geprüft, demnächst | aber von dem Ober - Bergamte nach kollegialischer Berathung, ausführlich

hegutachtet und mit den einzelnen Censuren und den Personalakten des

| Kandidaten dem Minister für Handel 2c. überreicht , welcher über die Zu- | assung zur mündlichen Prüfung entscheidet.

Mündliche Prüfung. ry Die mündliche Prüfung erfolgt dur eine besondere Prüfungs - Kom-

Derselben werden die schriftlichen und bildlichen Probearbeiten nebst

den Personalakten des Kandidaten Mee Q, 28s

Die mündliche Prüfung ezstreckt sich auf folgende Gegenstände:

A. Technische Kenntnisse, wie solche durch die in §. 16 ange- ebene praktische Ausbildung erworben werden, mit Berücfsichtigung der wissenschaftlichen Grundlagen derselben,

B. Kenntnisse der allgemeinen und besonderen Landes-

der Vorschriften im Y. 17.

i A ; : : : Die mündliche Prüfung wird nicht nur auf die erlangten Kenntnisse, | Wenn bei der Meldung Zeichnungen nicht eingereicht sind, oder d sondern auch auf die Erforschung der natürlichen Fähigkeiten des Kandida- Ober - Bergamt die eingesandten nicht genügend findet, so bestimmt dassel(| ten, insbesondere der Auffassungsgabe, der Uebung des Urtheils und der die Gegenstände, welche aufzunehmen und zu zeichnen sind. Die Einreichuy|

dieser Zeichnungen muß alsdann innerhalb der im §. 24 bestimmten Fr

Fertigkeit in klarer und bündiger Darstellung gerichtet. C 99

3 : . O E Ueber die Prüfung (§. 28) wird ein Protokoll aufgenommen , welches Ueberdies bleibt es vorbehalten, in Fällen, wo Zweifel darüber ent} yon dem Vorsißenden und von den Mitgliedern der Prüfungs - Kommission

| zu unterzeichnen ist.

Dasselbe muß enthalten : 1) die Gegenstände, auf welche die Prüfung gerichtet worden is , so wie die Ergebnisse der Prüfung, sowohl in Rücksicht auf Maaß der Kennt- nisse des Kandidaten, als auch seiner dabei bewiesenen Urtheilskraft und allgemeinen wissenschaftlichen Ausbildung ; 2) das Urtheil eines jeden Examinators über den Ausfall der von ihm abgehaltenen Prüfung, wobei ausschließlich die Prädikate »ausgezeich- net«, »gut« und »ungenügend« zu gebrauchen sind ; 3) das gemeinsame Urtheil der Kommission, und zwar nicht blos nach dem Ausfalle der mündlichen Prüfung, sondern auch mit Rücksicht auf die schriftlichen und bildlichen Probearbeiten des Kandidaten, indem ausgesprochen wird: : »daß der Kandidat bestanden sei«, wobei demselben unter geeig- neten Umständen das Prädikat: »mit Auszeichnung« beigelegt wer- den kann,

oder »daß er nicht bestanden sei«.

Ist der Kandidat nicht in jedem Fache gleichmäßig bestanden, so ist das

Sind mehrere Kandidaten zusammen geprüft worden, so müssen Extrakte des Prüfungs-Protokolls zu den Dienstakten eines jeden Kandidaten gebracht

werden, Das Protokoll, beziehungsweise der Protokoll-Auszug, wird nebst den

die Behandlung eines, die Verwaltung, die Kassen- oder Haushalts | Akten und den Probearbeiten mit einem, von dem Vorsitzenden der Kom- führung eines Berg- oder eines Hüttenwerkes oder einer Saline (| mission zu unterzeichnenden Berichte dem Minister für Handel 2c. überreicht.

Ernennung zum Referendar.

Hat der Kandidat die Prüfung vorschriftsmäßig bestanden und sich über

Berg-Referendar1ius. Wiederholung der Prüfungen. d 31

Wenn die schriftlichen und bildlichen Arbeiten probemäßig ausgefallen sind, der Kandidat aber die mündliche Prüfung nicht bestanden hat, so kann auf seinen Antrag der Minister eine Wiederholung der mündlichen Prüfung

E “V .

Sind von den schriftlichen Arbeiten zwei oder mehrere nicht genügend,

sämmtliche Prüfungsgegenstände Rit

Eine mehr als einmalige Wiederholung der einen oder anderen Prü-

fung i} nicht zulässig. Beschäftigung der Referendarien, V D4

Zur Vorbereitung auf die. dritte Prüfung müssen die Referendarien wenigstens zwei Jahre bei dem Ober-Bergamte und nach dessen Anordnun- gen bei Revierbeamten, so wie bei Verwaltungen von Berg-, Hüttenwerken und Salinen des Staates, arbeiten, um alle dabei vorkommenden Dienstge- schäfte selbstständig kennen zu lernen.

Dieselben haben den Sihungen des Ober-Bergamtes beizuwohnen und außer den Expeditionen für die Mitglieder auch eigene Vorträge im Kolle- gium zu übernehmen; sie müssen sich mit allen Zweigen des Geschäftsbe-

reiches, mit dem formellen Geschäftsgange und mit dem Geschäftsbetriebe im den einzelnen Büreaus vollständig bekannt machen.

Die Direktoren und Mitglieder der Ober-Bergämter sollen dahin wir- fen, daß den Referendarien eine umsichtige und sorgfältige Anleitung zu: ihrer höheren Ausbildung gegeben werde und daß sie für den Beruf, dem sie sich gewidmet haben, eine gründliche Vorbereitung erhalten, insbesondere ist ihre Beschäftigung nach einem, den individuellen Fähigkeiten anzupassen- den Plane, von den leichteren zu den schwierigeren Arbeiten fortschreitend, zu regeln und auf Gründlichkeit in der Behandlung der einzelnen Sachen und in dem Studium der dazu erforderlichen Hülfsmittel, sowie auf Sorg- falt und Korrektheit in den zu MERDeO Arbeiten zu halten.

7. Dak

_Ueber jeden Referendarius sind bei dem Ober-Bergamte Personal-Akten zu führen und zu denselken, außer den Prüfungsverhandlungen, alle, die persönlichen und dienstlichen Verhältnisse desselben betreffenden, sowie auf seine amtliche und außeramtliche Führung, den Gang seiner Ausbildung, die Art seiner Beschäftigung, seinen Fleiß , seine Leistungen u. \. w. bezüglichen besonderen Verhandlungen, Atteste und Verfügungen zu bringen.

Meldung bSE OAAER Prüfung.

, Wer den Bestimmungen des §. 24 genügt hat, und sich der dritten Prüfung unterziehen will, hat sih zur Zulassung in einer , seine bisherigen Arbeiten und Leistungen übersichtlich anzeigenden, schriftlichen Eingabe bei dem Ober- Bergamte zu melden. Erachtet das Ober - Bergamt auf Grund der von den einzelnen Räthen des Kollegiums schriftlich abzugebenden Erklärung über die Beschäftigung des Referendars in ihren Dezernaten und nach sorg- fältiger Erwägung im Kollegium die Zulassung zur dritten Prüfung für unbedenklich, jo hat der Direktor hierüber ein Zeugniß auszustellen, welches enthalten muß: e

a) die Angabe der Geschäftskreise, in welchen der Referendarius ge- arbeitet hat;

b) die spezielle Bezeichnung der von ihm bearbeiteten wichtigeren Dezernate

__ Und befonderen Dienst-Geschäftssachen ;

c) die pslichtmäßige Ueberzeugung des Direktors und der Mitglieder des Kollegiums, daß der Kandidat durch seine bisherigen Leistungen wohl vorbereitet und ausgebildet , so wie nach seinem dienstlichen und außer- dienstlichen Verhalten würdig und geeignet erscheine, einer höheren Stelle als Mitglied eines Ober-Bergamts mit Nutzen vorzustehen;

und eine Ausfertigung dieses Zeugnisses nebst den Personal- Akten des Kan- didaten dem Minister einzureichen, auch in dem Berichte die etwaigen be- sonderen Bemerkungen mitzutheilen, welche auf die Beurtheilung des zu Prüfenden von Einfluß sein können.

Kann das Zeugniß nicht mit der strengsten Gewissenhasftigkeit ausgestellt werden, so muß der Referendarius in einer Resolution darüber bedeutet wer- den, daß und warum solches nicht statthaft is, und was in dem Falle, wo nicht gänzlicher Mangel der nöthigen Eigenschaften, sondern nur einstweilige Unvollkommenheit in einem oder anderen Theile der erforderlichen Ausbil= dung obwaltet, nachzuholen sein würde.

Eine Abschrift dieser Resolution is dem Minister für Handel 2c. ein- zureichen.

Probearbeiten. S G Dl

Die dritte (Assessor-) Prüfung zerfällt in die \{chriftliche und die mündlich e.

Die schriftlichen Probearbeiten werden von dem Ministerium aufge- geben, und zwar:

1) eine Abhandlung über einen staatswissenschaftlichen Gegenstand ;

4) cine Ausarbeitung über einen technischen Gegenstand der Berg-- Hütten- und Salinen-Verwaltung ;

3) eine aus den Akten zu sertigende Relation über eine verwickelte Ver- waltungssache.

Glaubt der Kandidat an Stelle der Aufgaben unter Nr. 2 und 3 eine oder die andere der von ihm im Dienste gelieferten Ausarbeitungen vor- legen zu können, so soll ihm dies verstattet sein. Wenigstens eine Probe- arbeit muß von dem Kandidaten eigenhändig geschrieben sein und hinsichtlich aller bei der Einreichung von ihm die schriftliche Versicherung an Eidesstatt gegeben werden, daß er sie selbst und ohne fremde Beihülfe angefertigt habe.

Zur Anfertigung der Probearbeiten wird den Referendarien eine Zeit von einem halben Jahre, den bereits angestellten Beamten eine Jeit von einem Jahre bestimmt.

Gehen nach Ablauf dieser Zeit die Arbeiten bei dem Ministerium nicht ein, und is auf etwaiges Ansuchen auch eine Nächfrist nicht bewilligt wor- den, fo wird angenommen, daß der Kandidat von der Prüfung abstehe. Eine spätere erneuerte Meldung, welche ebenfalls nach Ÿ. 36 geschehen muß, hat die Ertheilung neuer Aufgaben zur Folge. Bei abermaliger Ver- säumung der zur Einreichung bestimmten Frist is eine weitere Meldung nicht statthaft.

ÿ. 38.

Referendarien, welche binnen. einer Frist von vier Jahren, vom Tage ihrer Ernennung zum Referendarius an gerechnet, zu der dritten Prüfung sich nicht melden (v. 36), sollen später zur Ablegung dieser Prüfung nicht mehr zugelassen werden.

Prüfungs-Kommission. ; “Q, 09.

__ Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ernennt die Cxaminatoren, welche, eine Kommission bildend, die schriftlichen Arbeiten zu prüfen, und demnächst unter cinem besonders zu bestimmenden Vorsihen- den die mündliche Prüfung abzuhalten haben.

g. 40

Die Probearbeiten cirkuliren unter den Mitgliedern der Kommission, welche, jedes besonders, in einem schriftlichen Votum mit Bestinuntheit aus- sprechen müssen:

ob die Arbeit des Kandidaten probemäßig oder ob sie niht probemäßig ausgefallen sei.

Dies Votum muß sich nicht nur über den Nachweis gründlicher Kennt-