1864 / 21 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

196 Berliner Börse vom 23. Januar 1864.

Amdicher Wechsel-,

_Fonds- und Geld - Cours.

Fisenbahbù - Actien,

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Gld. : Pfandbriefe.

Kur- und Neumärk. do. do. Ostpreussische.… ° do. z Pormmersche

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Rentenbriefe.

Kur- und Neumärk. |4 Pommersche .…...... Posensche PreussÌìsche …. | Rhéin- unü Westph.| SächsisEhe 972 95 Schlesisehe 97 | 94: | 887 Pr. Bk. Anth. Sehéine|47 1193 87%

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Fonds-CourSes,

Freiwillige Anleihe Staats - Anleihe von 1859... dito %. 41854, 1855, 1857 dito dito dito dito dito Staats-Schuld-Scheine Präm.-Anl.v. 1855 à 100 Thlr? Kur- u.Neum. Schuldverschr. Oder-Deichbau-Obligationen. Berliner Stadt-Obligationen. dito dito Schuldversechr. d.Berl.Kaufm.

971 967 94; 967 967

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von 1850, 1852 voù 1853

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do. (Stamm-) Prior. Rhein - Nahe | 965[Rhrt.-Crf.-Kr. Gladb./35 96/[Stargard-Posen... e 93§#|Thüringer 96 |Wülh. (Cosel- Odbg.) 964] do. (Stamu-) Prior. 977 do. do. do.

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Wo worstehend kein Zinsgésatz notirt ist, werden usancemässig 4-,pCt. berechnet.

Aachen- Düsseldorfer do. TI. Emission do. I Emission Aachen-Mastrichter . do. T. Emission

Münzpreis des Silbers bei der Königl, Münze,

Das Pfund fein Silber 29 Thlr. 23 Sgr.

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Berg. Märkische conv. do. IL Ser. conv. do. III S. v. St. 37 gar. do. do. Lit. B! doe. IV. Serie... do VLSee do. Düsseld.-Elbf. Pr. do. do. II. Ser. do. Dortm.-Soest do. do. IL Ser. Berïlin- Anhalter Berlin-Anhalter

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Âus!I, Eisehbahn- Stamm-A€tien.

Amstéerdam- Rotterdam Ludwigshafen-Bexbach Mz.-Ludwgh. Lt.A.u.C. Mecklenburger... 4 Nordb. (Friedr. Wilh.)4 | 56 Berl, Hand.-Gesellsch.. 4 Oester. franz.Staatsbahn5 104/| |Dise. Commandit-Anth. 4 Oest.südl.Staatsb.Lomb. 5 |1362/135\Sehles. Bank-V erein .…. 4

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Russische Eisenb 104{|Pommersch. Rittersch.B. Westbahn (Böhm.)... 625z|Preuss. Hyp. Vers... do.

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Industrie- Actien,

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Berlin, 23. Januar. Die Börse begann in fester Haltung, liess aber später etwas nach und blieben die anfänglichen höheren Course päter offerirt; das Geschäft war im Ganzen nicht bedeutend, in öster-

Oesterr. Credit 74 a 73% gem. Oestcrr. National-Anleihe

reichischen Papieren wurde am meisten gehandelt; von preussischen Fonds blieben Pfandbriefe animirt, Weehsel gut zu lassen,

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdrucerei

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Lit. B. (34 133132 |Magdeburg- Halberst. 42 10051004 |

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Das Aszannemett beträgt : # Thlr. sür das Vierteljahr n @ætlen Theilen der M3önatäjie vhnue Preis - Efhöhung.

Alie Pofi- Anftalfen des In - und

Auslavdes nehmen Sestellung an Ür Serlin die Expedition des önigl. reußiscèáà ‘Stadts-Anjzeigers :

Wilheinis-Straße No. #4. (nahe der Leipzigerstr.)

Me 21.

Berlin, Dienstag den 26. Januar

VBerlín, 25. Januar.

Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs fand heute Nachmittags 3 Uhr der Schluß der gegenwärtigen Sitzungen des Landtags der Monarchie statt.

Zu diesem Zweck hatten sich die Mitglieder beider Häuser des Landtags im Weißen Saale des Königlichen Schlosses versammelt, woselbst der Präsident des Staats - Ministeriums, von Bismarck- Schönhausen, folgende Rede verlas:

Erlauchte, cdle und geehrte Herren von beiden Häusern des Landtages!

Seine Majestät der König haben mir den Auftrag zu ertheilen geruht, die Sibßungen der beiden Häuser des Land- tages der Monarchie in Allerhöchst Jhrem Namen zu \{chließen.

Bei der Eröffnung der Sißungs-Periode wurde von des Königs Majestät der dringende Wunsch kund gegeben, die zwischen Allerhöchst hrer Regierung und einem Theile der Landesvertretung entstandenen Zerwürfnisse ausgeglichen zu sehen. Dieser Wunsch is nicht in Erfüllung gegangen, ob- wohl die Regierung Seiner Majestät es an entgegenkommen- den Schritten nicht hat fehlen lassen.

Das Haus der Abgeordneten hat an demselben Stand- punkte festgehalten, welcher zur Auflösung des leßten Hauses vor Jhnen führte. Jn angeblicher Vertheidigung verfassungs- mäßiger Rechte hat es eine Reihe von Beschlüssen gefaßt, welche den unverkennbaren Stempel des Strebens an sich tragen, diese Rechte ohne Rücksicht auf die Gleichberehtigung der übrigen Staatsgewalten und ohne Rücksicht auf das Wohl und die Interessen des Landes auszuüben.

Durch Ablehnung des Geseßentrourfes Behufs Ergänzung des Artikel 99 der Verfassungs-Urkunde hat das Abgeordneten- haus den Versuch zurückgewiesen, der Wiederkehr eines budget-

losen Zustandes ohne Beeinträchtigung der Rechte der Krone, |

wie der Landesvertretung vorzubeugen.

Dasselbe Haus hat den Staatshaushalts - Etat für das Jahr 1863, wenngleich ihm zur verfassungsmäßigen Prüfung und Beschlußfassung Über denselben bis zum Ablaufe des verflossenen Jahres noch eine ausreichende Zeit zu Gebote stand, gar nicht in Berathung gezogen; dagegen hat es in dem Etat für das eben begonnene L hu nicht blos mehrere für die Bedürfnisse der Verwaltung unentbehrlihe Disposi-

tionsfonds gestrichen, sondern es hat auch in Bezug auf den | | Militair - Etat diejenigen Beschlüsse des früheren Hauses er-

neuert , mit deren Ausführung das preußische Heer der Schwächung und Zerrüttung Preis gegeben sein würde. Es hat diese Beschlüsse gefaßt ohne Vorberathung des Geseh- entwurfs über die Verpflichtung zum Krieg8dienste , dessen Vorlegung das frühere Haus zur Vorbedingung seiner Be- rathung des Militair-Etats gemacht hatte.

Durch diese Beschlußnahmen is das Herrenhaus von Neuem veranlaßt idi g in Ausübung seines verfassungs- mäßigen Rechtes, .den ganzen Staatshaushalts-Etat für das Jahr 1864, wie er aus den Berathungen des Abgeordneten- hauses hervorgegangen war, zu verwerfen.

Dem Beschlusse des Hauses der Abgeordneten wegen Aufhebung der gegen einzelne Mitglieder deffelben verb ten gerichtlichen Untersuchung8haft hat die Regierung, im Hinblike

die betreffenden ge gegeben.

__ Es fann aber nicht die Meinung der Regierung sein; daß es dem Ansehen der öffentlichen Rechtspflege und der Würde des Hauses entspreche, wenn dasselbe solchen Abgeord- neten, gegen welche schon vor ihrer Wahl wegen hochverräthe- rischer Unternehmungen die Untersfuchungshaft von dem zu- ständigen Gerichtshofe verfügt wörden if, die Theilnahme an den Berathungen des Hauses ermögliht und dadurch den Schein einer Parteinahme für ‘die gegen die äußere und in- nere Sicherheit des Staates gerichteten Bestrebungen der pol- nischen Insurrection auf sich ladet.

Zur Ausführung der vom Deutschen Bunde beschlossenen Execution in Holstein und zur Wahrung der Machtstellung und Ehre Preußens in der weitéren Entwickelung dieses Streits, bedurfte und bedarf die Regierung Seiner Majestät außer- ordentlicher Mittel für die Militair - und Marine-Verwaltung. Während das Herrenhaus in einer Adresse an des Königs Majestät seine vertrauensvolle Bereitwilligkeit zur Unterstüßung der Krone in dieser ernsten Frage ausgesprochen hat, ist von dem Hause der Abgeordneten die erforderte Genehmigung zu einer Anleihe versagt und sogar die Bewilligung desjenigen Geldbedarfs verweigert worden, welchen Preußen, als Mit. glied des Deutschen Bundes, beizutragen unzweifelhaft ver- pflichtet is. Jndem das Haus diesen Beschluß faßte, ist es um so entschiedener mit der vertrauensvollen Gesinnung in

Bu Bestimmungen der Verfassungs-Urkunde, O

Widerspruch getreten, von welcher das preußische Volk für

seine Könige jeder Zeit beseelt war, als des Königs Majestät, in der Allerhöchsten Antwort vom 27. v. Mts. auf die Adresse des Hauses, Seine Gesinnung, und Sein Königliches Wort als Bürgschaft dafür hingestellt hatte, daß die beantragten Geldmittel zum Schuße des Rechts und der Ehre des Landes verwandt werden würden. Der feindselige Charakter dieser Beschlüsse, in welchen sih das Bestreben ausdrükt, die aus-

wärtige Politik der Regierung einem verfassungswidrigen

Zwange zu unterwerfen, ist durch Resolutionen erhöht wor- den, durch welche die Mehrheit des Hauses der Abgeordneten, in der von ihr willkürlich aufgestellten Vorausseßung kriege- rischer Verwickelungen zwischen Preußen und anderen Deut- shen Staaten, im Voraus gegen das preußische Vaterland Partei nimmt.

Ein solches Auftreten des Hauses der Abgeordneten kann auf die Befestigung und Entwickelung unserer Verfassungs- Zustände nur verderblich einwirken, und es muß einstweilen auf die Hoffnung einer Verständigung verzichtet werden. - Die Regierung Seiner Majestät wird sih aber unter allen Um- ständen für verpflichtet halten müssèn, mit ganzer Kraft und in voller Ausübung der a ggadt Rechte für die Erhaltung des Staats und für das Wohl und die Ehre Preußens ein- zustehen. Sie hält an der Ueberzeugung fest, daß sie hierbei in der patriotischen Gesinnung des Landes eine ausreichende und wachsende O nden werde.

Jm Allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Königs erkläre ih hiermit ‘die Sißung der beiden auser des Land- tages für geschlossen.

Nachdem die vorstehende Rede verlesen worden war, verließ die Versammlung nach einem dreimaligen Hoh auf Se. Majestät den König den Saal.