1864 / 21 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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des Bahrtuches trugen Baroche, Vaillant , Chasseloup - Laubat und Vice-Admiral Trehouart. , Wie die »France« bestätigt, hat der Gemeinderath von Puebla auf de großen Markte, der fortan Eugenienplay heißen soll, die Statue der Kaiserin der Franzosen zu errichten beschlossen und da- durch einen Volks-Enthusiasmus hervorgebraht. Am 12. Dezember hat ganz Mexiko mit großer Feierlichkeit das Fest Unserer lieben Frau von Guadaloupe, der Schuypatronin des Landes , begangen, und das französische Corps hat überall an dem firchlichen Feste Theil genommen. / d Der Kriegs - Minister hat durch Verfügung allen Divisions- Generalen in Erinnerung gebracht, daß in Friedenszeiten die Thore von Festungen Tag und Nacht offen bleiben sollen, die Militair- behörde aber, und nur sie, das Recht hat, aus militairischen Grün- den oder aus Gründen der öffentlihen Sicherheit eine zeitweilige Schließung der Thore zur Nachtzeit anzuordnen. Es war nämlich häufig vorgekommen, daß die Gemeindebehörden allein Über die Festungsthore verfügten.

283. Januar. In der heutigen Sihung des geschgebenden -

Ticard idi h : i N | Picaund -verthähigte Im Plockischen und Augustowschen* hat der »bevollmächtigte Kom-

das Amendement der Linken, welches Gleichstellung Algeriens mit |

Körpers wurde die algerishe Frage behandelt.

dem Mutterlande fordert. General Allard vertrat die Regierung.

Vice - Admiral Jurien de la Gravière ist, wie die »France« meldet, zum Adjutanten des Kaisers ernannt worden.

Der Budget - Entwurf. pro 1865 is} heute dem gesehgebenden Körper vorgelegt worden. Die ordentlichen Ausgaben find auf 1,797,250,000 Fres. (21 Millionen mehr als ‘pro 1864) und die Einnahmen auf 1,799,750,000 Fres. veranschlagt, #o daß also eîn Ueberschuß von 25 Millionen sich ergeben würde. . Regierung vor, die umlaufenden Schaßscheine im Jahre 1865 auf 150 Millionen zu reduziren. I reichend für das Staatsdienstbedürfniß erweisen, so soll durch Supple- mentar- Emissionen, welche vom Kaiser besonders zu dekretiren und der Legislative in der nächsifolgenden Session zur Bestätigung vor- zulegen sind, Hülfe geschaft werden. Die Baukasse der Stadt Paris soll pro 1865 höchstens 80 Millionen Bons ausgeben dürfen.

Die französishe Regierung hat von der mexikanischen Regent- haft die Anerkennung der alten Schuld und der Zahlungspflicht für die fast 300 Mill. betragenden Kriegskosten gefordert, dabei aber

vom Banquier Jecker und dessen 75 Mill. Bons kein Wort er-

Die, Antwort der Regentschaft wird mit der nächsten Post,

wähnt. Man

die am 28. d. M. in St. Nazaire eintreffen kann, erwartet.

glaubt, daß Frankreihs Forderung bewilligt, zugleich aber die Bitte.

gestellt worden sei, ein französisches Corps von 25,000 Mann auf |

mindestens 5 Jahre dem Kaiser von Mexiko zu leihen. \ Wie der algerishe »Moniteur« meldet, ist das Telegraphen- fabel, das man am 14. Januar von Oran nach Cartagena zu legen begonnen, am Abend desselben Tages etwa 30 Kilometer von der afrikanischen Küste gerissen und die Abeit muß von Neuem begonnen

werden. î \

Spauien. Madrid, 22, Januar. Der »Epoca« zufolge wird die spanische Regierung einen- bevollmächtigten Minister für Mexiko ernennen, sobald sie die amtliche Anzeige von der Krönung des Erzherzogs Ferdinand Max erhalten hat.

Rußland und Polen. Sti. Petersburg, 23. Januar. Die hiesigen Blätter veröffentlichen nachstehenden (telegraphisch {hon erwähnten) Ukas, welchen Se. Majestät dex Kaiser an den dirigi- renden Senat erlassen hat:

Da Wir es für gut befunden, die Lokalbevölkerung der Gouvernements und Kreise durh Personen, welche sie aus ihrer Mitte erwählt, zur näheren Betheiligung an der Verwaltung derjenigen Geschäfte zu berufen, welche sich auf die ökonomischen Jntéressen und Bedürfnisse jedes Gouvernements und Kreises beziehen, befahlen Wir dem Minister des Jnnern, nah den von Uns angegebenen Grundsäßen die Projekte der Verordnungen über die Errich- tung besonderer Provinzial - Jnstitutionen zur Leitung der erwähnten Ge- schäfte zu entwerfen. \ |

Die auf Grund dessen entworfenen und vom Reichsrathe geprüften Projekte: der Verordnung über die Provinzial- (Gouvernements- und Kreis-) Institutionen und der zeitweiligen Vorschriften in Betreff der Landes8abgaben, der Volksverpflegung und der öffentlichen Fürsorge finden Wir Unseren An- sichten entsprehend und nachdem Wir dieselben bestätigt, übersenden Wir fie beiliegend dem dirigirenden Senät und befehlen: |

1) Die Verordnung über die Provinzial- (Gouvernements- und Kreis-) Institutionen und die zeitweiligen Vorschriften für die Thätigkeit dieser Jn- stitutionen in den Gouvernements Charkow, Chersson, Jaroslaw, Jekateri- noslaw, Kasan, Kaluga, Kostroma, Kursk, Moskau, Nishni-Nowgorod, Row- gorod, Olonez, Orel, Orenburg, Pensa, Perm, Poltawa, Pskow, Rjasan, Ssamara, St. Petersburg, Ssaratow, Ssimbirsk, Ssmolensk, Tambow, Taurien, Tschernigow, Tula, Twer, Wjatka, Wladimir, Wologda und Wo- ronesh sogleich in Wirksamkeit treten zu lassen. /

2) Dem Minister des Jnnern unverzüglich die Vorschriften abzufassen, welche für die Eröffnung der nach diesen Grundsäßen in den erwähnten Gouvernements errichteten Provinzial-Jnstitutionen und für den Beginn ihrer Wirksamkeit nothwendig sind, und diese Vorschriften Uns durch den Reichsrath zur Bestätigung vorlegen zu lassen, A

Der dirigirende Senat wird es nicht unterlassen, die nöthigen Anord- nungen zur Ausführung dieses zu treffen. /

St, Petersburg, den 1, Januar 1864, Alexander.«

Auch s{hlägt die

Sollte fih diese Summe als unzu- |

Die beiden Aktenstücke, Allerhöchst bestätigt am 1. Januar, werden voll fang in der Gesegsammluug Nr. 2, Beilage zur »S.-Z.« Nr. 2, mit- etheilt, v Von der polnischen Grenze, 22. Januar, wird der »Osts, Ztg.« berichtet: Die auch von Jhrem Warschauer Korrespondenten gebrachte Nachricht, wonach die im nördlichen und mittleren Theile des Gouvernements Lublin operirenden Krukschen Jusurgenten-Ab- theilungen nach der Niederlage bei Kock sich aufgelöst haben und Kruk ins Ausland geflüchtet sein sollte, hat sih nicht bestätigt. Jn Litthauen und das Augustowsche sind auf direkten Befehl der Kriegs- abtheilung der revolutionairen Regierung eingerückt, in ersteres: die Reiterabtheilungen unter Wroblewski und Poninsfkfi in der Gesammt- stärke von 250 Mann, in letzteres die meist aus Fußvolk bestehende Abtheilung unter Lenieroki, in der Stärke «von etwa 150 Mann. Diese Dispositionen stehen im Zusammenhange mit dem Plane der revolutionairen Regierung, den im Plockischen, Augustowschen und in Litthauen fast gänzlih erloschenen Aufstand wieder zu neuem Leben anzufachen. Zu diesem Zwecke werden alle Anstrengungen gemacht, um die Masse der ländlihen Bevöl- ferung in Bewegung zu bringen und gegen Rußland zu bewaffnen.

missar« der Nationalregierung, Tgnay Czynski, ein Emigrant, einen Aufruf an die ländliche Bevölkerung erlassen, in welchem die russische Regierung der Absicht, die katholische Religion und die polnische Na- tionalität auszurotten, beshuldigt und die Bauern aufgefordert wer- den, zur Vertheidigung der Religion, des Lebens und des Eigen- thums zu den Waffen zu greifen und die Rufsen aus dem Lande zu vertreiben. Aufrufe desselben oder ähnlichen Tnhalts cirkuliren massen- weise unter den polnisch - katholishen Bevölkerungen der litthauischen Gouvernements. Auch hat die Revolutionspartei das Gerücht ver- breitet , der Priester Madiewicz sei nicht von den Russen ergriffen und hingerichtet worden, sondern lebe und stehe an der Spitze einer neugebildeten starken JTnsurgentenschaar , bereit , den Kampf mit den Russen jeden Augenölick wieder aufzunehmen. Jm Gouvernement Kowno is denn auch in der That ein neuer Jnsurgentenführer an der Spigte einer kleinen Schaar aufgetreten, der sich für den Priester Mackiewicz ausgiebt. Ferner wird der polnisch-katholischen Bevölke- rung in Litthauen eingeredet, die neuerdings zu polizeilichen Zwecken angeordnete Bevölkerungsaufnahme stehe mit dem Plane in Verbin- dung , die Katholiken und Polen massenweise nah dem Ural und Kaukasus zu Übersiedeln.

Aus Warschau, 21. Januar, wird berichtet: Unter den in diesen Tagen arretirten Personen befinden sich auch die Kaufleute Julius Hermann und Kleinadel. —- Gestern is wieder ein Trans- port Gefangener nach Rußland abgegangen. Aus Rücfsicht auf den strengen Frost waren dieselben 8 Tage zurückgehalten worden. Der Mörder des Polizeibeamten Galinski, von dem ih Fhnen An- fang dieses Monats schrieb, ein Arbeiter Puchalski, is festgenommen worden. Dieser Tage wurde hier im Weinkeller des bereits de- portirten Kaufmanns A. Kijas die Leiche des bekannten hiesigen Vürgers Piotrowski, der die ersten revolutionairen Beiträge sammelte, gefunden. Die Untersuchung i} eingeleitet. Die Reste der Chmie- linskischen Bande, welche sich wieder unter einem. ehemaligen öster- reichischen Offizier, Namens Rosenbach, 200 Mann stark, gesammelt, sind bei Lagow im Radomschen geschlagen worden. Ferner wurde bei Kowal neulich eine kleine Jnsurgentenbande von 40 Maun ver- nichtet, unter denen, nach den Ausf\agen der Einwohner, wo sie vor- her gerastet hatten, sich allein 18 Majore befanden. Natürlich, die Soldaten laufen nah Hause, die Commandeure aber, die ein \sch{chlim- meres Loos erwartet, bleiben bei den Banden.

Dánemark. Kopenhagen, 20. Januar. Jn dem, Schleswig, den 16. Januar 1864 datirten Tagesbefehl des komman- direnden Generals heißt es u. A.: Es wird hiermit sämmtlichen zur aftiven Armee gehörenden Personen verboten, durch Mittheilungen an öffentlihe Blätter oder auf andere Weise zur Verbreitung solcher Nachrichten von der Armee beizutragen, welche beim Ausbruch der Feindseligkeiten die Sicherheit der Armee oder die Operationen der- selben in irgend einer Weise gefährden könnten. Verboten ist beson- ders, Mittheilungen zu machen über projektirte Vorhaben, über die Stärke und Stellung, die Bewegungen und Transporte der Trup- pen, Über den Aufenthaltsort der Oberbefehlshaber, auch i es unter- sagt, militairische Aufklärungen vom Kriegsshauplaße zu geben. Die gegen diese Anordnungen Handelnden werden ernstlich zur Ver- antwortung gezogen werden. Das Kriegsministerium hat auch dic Tagespresse darauf aufmerksam gemacht, sîic möge wegen des Wohls des Landes und der Armee es unterlassen, solche Nachrichten vom Kriegsschauplaße zu veröffentlichen, in deren Besiy zu gelangen der Feind nur interessirt sein könne.

Amerika. New-York, 13. Januar. Durhch Schnee und Eis in ihrem Marsche gehemmt, haben die Konföderirten im Shenandoah - Thale sich wieder zurückgezogen. Bei Cumberland in Maryland war alles ill. Guerillas umshwärmen das Lager der Potomac - Armee noch immer, doch wurden Mosby's Schaaren, welche bei Harpexs Ferry einen Angriff wagten, in die Flucht ge- chlagen. Es is das Gerücht wieder aufgetaucht, Meade werde des

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Oberkom:nandos enthoben werden, doch wird als sein Nachfolger jet nicht Sedgwick, sondern Hancock bezeichnet. Briefen aus Chattanooga vom 30. Dezember zufolge hätte General Grant beschlossen, sein Hauptquartier unverweilt nah Nashville zu ver- legen. Aus New-Orleans wird vom 3. d. berichtet, daß die Konföderirten westlich vom Mississippi ihre Truppen zusammenziehen, um die Bundestruppen aus Texas zu verdrängen. Die Zahl der dortigen südstaatlichhen Truppen wird auf 20,000 angegeben. —- Ein Korrespondent der »New - York Tribune« schreibt von drei neuen fonföderirten Panzerschiffen, welhe ihrer Vollendung nahe im Hafen vor Charleston vor Anker lägen, und von denen, in Ver- bindung mit anderen südstaatlichen Kriegsschiffen, demnächst cin An- griff gegen das Unionsgeschwader zu erwarten sei. Die von dem Repräsentantenhause genehmigte Resolution, welche die Zahlung von Handgeldern an Freiwillige bis zum 1. März gestattet, ist auch vom Senate angenommen worden. Der Senator M’Dougall brachte am 1lten d. M. einen Antrag ein, die französische Occupation

Aft zu erklären und die Franzosen zur Räumung des Landes auf- zufordern, welche

Union®sregierung bis zum 15. März geschehen sein müsse. Der An-

seßgebenden Versammlung coln als Kandidaten

viele Chancen.

| Ueber Havannah und New - Orleans wird aus Mexiko vom | 22, Dezember berichtet , daß die Franzosen immer breiteren Boden |

gewinnen. Die französisch - mexikanischen Truppen unter General Mejia ofkupirten Guangajuato am 8. Dezember; der französische Oberst Charez nahm Aguas Calientes ein; doch war der französisch- mexikanische General Tobar bei Guadalajara von dem mexikanischen Obersten Rajos geschlagen worden. Am 17. machte General Uraga mit 5000 Mann einen Angriff auf die Franzosen bei Morelia, wurde aber zurückgeworfen. Die lehte Versammlung des mexika- nischen Kongresses fand am 20. November in San Luis de Potosi

statt; da jedoch nur 58 Mitglieder zugegen waren , so konnte keine

Sihung zur Erledigung von Geschäften gehalten werden. Man er- wartete die Ankunft der Franzosen in San Luis gegen Weihnachten, in welchem Falle der Präsident Juarez mit seiner Familie wahr- sheinlih in Texas Zuflucht suchen würde. Ein angeblich von Juarez selbst geschriebener und in San Francisco eingetroffener Brief gesteht die Uebermacht der französishen Truppen zu und giebt zu verstehen, daß ein organisirter Widerstand seitens der Mexikaner zu Ende sei.

Asien. Mit der Ueberlandpost in Triest den 23. d. einge- troffene Nachrichten melden, daß Nanking von dem General des Kaisers von China hart bedrängt werde. Aus Japan wird mitgetheilt, daß die Regierung des Taikun gegen die aufständischen Daimios rüste. Die den Handel mit Yokuhama störenden Hindernisse sind beseitigt.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Altona, Sonntag, 24. Januar, Nachmittags.

nachdem ex um seinen Abschied eingekommen, die Stadt verlassen

hat. Das von dem Probste bewohnt gewesene Haus sei Eigenthum |

der Stadt und als solches zu respektiren.

T _— Ki C Ç , _ 4 1 N L Hamburg, Sonntag, 24. Januar, Vormittags. Das Baro

* meter steigt; Wind Südwest; Thermometer 3 Grad über Null. Die

Landesregierung in Kiel hat die Polizeibehörden auf telegraphischem Wege angewiesen, mit aller Sorgfalt -unangenehme Berührungen

zwischen der Bevölkerung und den einrückenden Truppen zu verhüten. | Jn Flensburg heißt es, daß die Dänen die Baaken und andere | Schifffahrtszeichen von der Eider, Bureau-Jnventarium und anderes öffentliches Eigenthum auf der Eisenbahn nah Norden befördern.

Hamburg, Sonntag, 24. Januar, Mittags. Wetter {ön,

l zum Frost neigend. Jn Altona wurde heute der Probst Nie- Ÿ vert, als erx in der übervollen Hauptkirche nach längerer Zeit zum L ersten Male wieder die Kanzel betrat , mit Schreien und Pfeifen Ï empfangen und die Kanzel wieder zu verlassen gezwungen. ) hannöversches Jäger-Bataillon mußte ihn, als er die Kirche verließ, Ï gegen die wüthend andrängende Volksmenge schüßen , wobei der | Bundeskommissär von Könnerißt ihn mit seiner Person zu decken | bemüht war. Dem Herrn von Kön nerißh brachte die Menge ein ] Lebehoch,

Ein

bei Vermeidung der Kriegserklärung seitens der |

| hofft , | gegen meldet, daß die deutschen Großmächte den von Dänemark ge- | forderten sechswöchentlichen Aufshub verweigerten , der Krieg also | auszubrechen drohe. So eben wird | durch öffentlichen Anschlag bekannt gemacht, daß Probst Nievert, |

Frankfurt a. M., Sonntag, 24. Januar, Abends. Morgen früh geht die \{chleswig-holsteinsche Landes-Deputation nah München, um dem Könige von Bayern für seine seitherige Unterstühung zu danken und ihn zu ersuchen, sich der \{leswig-holsteinshen Sache auch ferner warm anzunehmen.

Der Text der Adresse der \{chleswig-holsteinshen Landesdeputa- tion an den Bundestag lautet:

Hohe Bundesversammlung! Holsteins Volk und Land hat Jahrhun- derte hindur dem deutschen Vaterlande gegenüber nach redlichem Bemühen seine Schuldigkeit gethan. Unsere Väter haben deutsches Recht und deutsche Sitte, deutsche Treue und deutschen Sinn allen Anfehtungen gegen- über zu wahren gewußt und sind als die rechten Grenzwächter Deutschlands im Norden befunden worden. Jn diesen Tagen der Entscheidung hat Holstein abermals unzweideutig bewiesen, daß es am

WLS : n y l | alten Rechte und am alten theueru Vaterlande beharrlich festhält. Das Mexiko’s als einen gegen die Vereinigten Staaten unfreundlichen |

ganze Volk hat sich einmüthig erhoben, dem Erben der s{le8wig-holsteinschen Herzogsfrone, Herzog Friedrih VII[,, unserem rechtmäßigen Landesherrn, die Huldigung darzubringen. Das ganze Holstenvolk is einig in dieser Aner-

4 7 E42) ¿ L i S A L b | oi ( G ov 2 N j ec Olf 9 # trag fand feine Unterstüßung und wird dem Comité für auswär- | ennung seines Herzogs und in der heiligen Absicht, bis zum lehten Bluts

tige Angelegenheiten überwiesen werden. Beide Häuser der ge- | von Pennsylvanien haben Mr. Lin- | für die nächste Präsfidentenwahl ernannt; | auh in Maine, Fllinois und Jndiana hat Lincoln's Ernennung | | von Holstein uns, die ehrerbietige Deputation, um der höchsten Behörde des

tropfen das verbrüderte Duldervolk in seinem Recht und seiner Freiheit zu vertreten.

Hohe Bundesversammlung! Als ein Zeichen der über alle Theile, Stände und Parteien des Landes verbreiteten Gesinnung sendet das Volk

deutschen Vaterlandes unsere heißesten Wünsche ans Herz zu legen. Zahl- reiche Gemeinden und Vereine Holsteins haben uns abgeordert, damit wir persönlich der hohen Bundesversammlung an den Tag, legen, daß die Holsten von ganzem Herzen sih Söhne des großen Deutschlands fühlen, daß sie von ihrer altvererbten Liebe zu den Brüdern in Schleswig nimmer lassen wollen, und daß sie ihres Landes altehrwürdiges Recht nicht anders gesichert glauben, als mit der durch Gottes Rathschluß verhängten Trennung von Dänemark und mit dem von Deutschland demnächst anzuerkennenden Re- gierungs8antritt unseres rechtmäßigen Herrn, Sr. Hoheit des Herzogs von S chleswig-Holstein, unsers geliebten Fürsten, Friedrich VIII,

Hohe Bundesversammlung! Durch unsern Mund ruft das Volk und Land von Holstein, tiefbewegt von qualvoller Ungeduld Über das Hinaus- schieben eines Beschlusses, welcher über sein ganzes Dasein, ja darüber ent- scheidet, ob das alte Holstenland bei Deutschland bleiben oder zu Grunde gehen soll, die Fürsten und freien Städte Deutschlands wollen endlih dem Rechte sein Recht werden lassen und ohne Verzug und freudig den durch- lauchtigen Herrn, in welchem ganz Holstein seinen Herzog erkennt, in die Reihe der deutschen Souveraine aufnehmen, unser Recht also mit der Aner- fennung Deutschlands besiegeln und die Wünsche des gesammten deutschen Volkes und der Mehrheit seiner Fürsten und Obrigkeiten, die Gottlob mit uns sind, zur Erfüllung bringen.

London, Montag, 25. Januar, Morgens. Die »Times« daß der Frieden erhalten werde. Die »Morning Post« da-

England dürfte kaum neutral bleiben, sondern mit Frankreich, Rußland und Schweden die Jntegrität der dänischen Monarchie vertheidigen.

Kopenhagen, Sonntag, 24. Januar, Abends. Nach- »Ber- lingske Tidende« ist Amtmann Johannsen unterm heutigen Tage zum Minister ad interim für Schleswig ernannt worden.

Statiftishe Mittheilungen.

London, 21. Januar. Wie London sich immer weiter und weiter ausbreitet, so wächst auch mit jedem Jahr die Zahl der Brände in der rie- senhaften Anhäufung von Stein und Mörtel. So wurden im Jahre 1862 1303 Brände verzeichnet, im Jahre 1863 schon 1404. Die Seelenzahl der Hauptstadt auf 2,800,000 angenommen, giebt dies auf je 2000 Einwohner jährlih einen Brand. Jn Liverpool sind im Laufe des vergangenen Jahres 297 Feuer ausgebrochen, d. i. eins auf je 1500 Einwohner; in Manchester (360,000 E.) 238, fast das gleihe Verhältniß; in Edinburgh und Dublin war das Verhältniß ein wenig günstiger, in Glasgow ungünstiger (1: 1859), in Sheffield (190,000 E.) und Leeds (210,000 E.) aber kamen nur 51, resp. 47 Brände vor; in ersterer Stadt einer auf je 3670, in leßterer einer auf je 4470 Seelen. Von den 1404 Bränden , welche voriges Jahr in London äusgebrochen sind , war bei 487 die Ursache unbekannt geblieben ; 277 standen auf die eine oder andere Weise mit Kerzen , 123 mit Räuch- fängen, 107 mit Funken, 100 mit Gas, 31 mit Pfeifen oder Cigarren, 26 mit Oefen, 26 mit Schwefelhölzchen in Verbindung , während 39 Brände von Kindern veranlaßt wurden,