1864 / 31 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bekanntmachung vom 1. Februar 1864 betreffend

die Allerhöchste Genehmigung der Abänderungen

des Statuts der Actien-Gesellshaft der Aachener Spiegel-Manufaktur zu Aachen.

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 295. Januar 1564 die von der Actien - Gesellschaft der Aachener Spiegel-Manufaktur zu Aachen in der General-Versammlung vom 30. Juni 1863 beschlossenen Abänderungen der unterm 22. Januar 1853 landesherrlih bestätigten Statuten der Gesellschaft, wie solche in der notariellen Urkunde vom 30. November 1863 als Statuten-

Nachtrag enthalten sind, zu genehmigen geruht. Der Allerhöchste Erlaß nebst der notariellen Verhandlung vom

30. November 1863 wird durch das Amtsblatt der Königlichen

Regierung zu Aachen bekannt gemacht werden. Berlin, den 1. Februar 1864. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Im Ausftrage: Schede.

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Jn dem Postverkehr mit den im Herzogthum Schleswig befind- lihen preußischen Truppen werden vermittelst der Feldpost und frei von Porto befördert :

gewöhnliche Briefe und Geldbriefe mit deklarirten Einlagen bis 50 Thaler einschließli.

Die Adresse muß den Vermerk: »Feldpostbrief« tragen und bei Sendungen an Militairs und Militairbeamte genau angeben, zu welchem Regimente, welchem Bataillon, welcher Compagnie (oder sonstigem Truppentheile) der Empfänger gehört, welchen Grad und Charakter oder welches Amt bei der Militair-Verwaltung der- selbe hat.

Ein Bestimmungsort wird bei den nah jenen Truppentheilen gerichteten gewöhnlichen Briefen und Geldbriefen von dem Absender nicht niedergeschrieben, da die sämmtlichen Preußischen Post-Anstalten nah Jnstruction die Sendungen nach gewissen Punkten zu leiten haben, von wo die Ueberführung auf die Preußische Feldpost für den betreffenden Truppentheil weiter stattfindet.

Privat-Päereien können im Feldpostdienste nicht besorgt werden. Zwar is niht ausgeschlossen, daß dergleichen Sendungen durch die gewöhnlichen Lokal- und Landes -Post - Anstalten erfolgen. Bei solchen Sendungen muß der Bestimmungsort, wo die Abnahme erfolgen soll, vom Absender angegeben sein; kann der Adressat die Abnahme dort nicht bewirken, so muß derselbe wegen der Nachsen- dung weitere Bestimmung treffen. Gegenwärtig würden dergleichen Privat - Päereien jedoch nur nach einem Postorte im Holsteinschen adressirt werden können, da im Schleswigschen. der Fahrpostdienst für Privat-Päereien unterbrochen ist.

Berlin , den 5. Februar 1864.

General - Post - Amt. Philipsborn.

Dertanntmachung.

Zu Sprottau und zu Jauer im Regierungs - Bezirke Liegniß und zu Luckenwalde im Regierungs - Bezirke Potsdam werden am 10. Februar e. Telegraphen-Stationen mit beschränktem Tagesdienste (cfr. §, 4 des Reglements für den Deutsch - Oesterreichischen Tele- graphen-Verein) eröffnet werden.

Berlin, den 4. Februar 1864.

Königliche Telegraphen-Direction. Borggreve.

Ministerium der geistlichen , Unterriczts : und Medizinal - Angelegenheiten.

__ Bei der Realschule zu Elbing isst die Beförderung des ordent- lichen Lehrers Dr. Friedländer zum Oberlehrer genehmigt.

Akademie der Künste.

P o? am i; Große Kunst-Ausfstellung im Königlichen Akademie- Gebäude in Berlin von Werken lebender R Ga In- und Auslandes. 1) Die Kunstausstellung wird am Sonntag den 4, September d. F. eröffnet und am 6. November geschlossen; während die- ser Zeit wird dieselbe dem Besuche des Publikums an Wochen-

tagen von 10 bis 5 Uhr, Sonntags von 11 bis 5 Uhr ge- öffnet sein.

Nur die von den Künstlern selbst oder auf deren Veranlassung ange:neldeten Werke werden zur Ausstellung zugelassen, was auch dann gilt, wenn dieselben niht mehr im Besitze der Künstler sind, indem weder die Echtheit der Arbeiten, noch die Bestimmung derselben für diese Ausstellung zweifelhaft scin darf. «

Die schriftlichen Anmeldungen der auszustellenden Kunstwerke müssen vor dem 16. Juli d. J. bei dem Inspectorat der Aka- demie eingegangen sein und außer Namen und Wohnort des Künstlers die Anzahl und Kunstgattung der einzusendenden Arbeiten nebst Angabe der dargestellten Gegenstände, so wie die Bemerkung enthalten, ob das Kunstwerk käuflich is oder nicht. Wiederholte Anmeldungen eines und desselben Werkes sind unzulässigj auch können mehrere Kunstwerke nur dann unter einer Nummer begriffen werden, wenn dieselben in einem gemeinschaftlichen Rahmen befindlich sind.

Um die rechtzeitige Anfertigung des Katalogs und Aufstellung der Kunstwerke möglih zu machen, müssen die lehteren bis zum Sonnabend den 13. August d. J. bei dem Inspectorat der Akademie mit zwei gleichlautenden Anzeigen, wovon die eine als Empfangsbescheinigung gestempelt zurückgegeben wird, abgeliefert werden.

Die Herren Künstler, welche die Ausstellung zu beschicken gedenken, werden hiermit besonders darauf aufmerksam ge- macht, daß in Folge vielfacher Anträge von Seiten der Künstlershaft der oben angegebene Einlieferungstermin unabänderlich eingehalten werden wird und daß demgemäß kein Kunstwerk, welches nicht bis zum 13. Auguf bei der Königlichen Akademie einge- gangen ist, in die Ausstellung aufgenommen wer- De Tau,

Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung muß jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers, wenn auch nur durch Anhef- ten einer Karte, bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Verwechselung möglich ist, als Prospekten , Landschaften, Bild- nissen 2c. der Jnhalt der Darstellung auf der Rüfseike des Bildes kurz angégeben werden.

Anonyme Arbeiten, Kopieen (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstich), musikalishe Jnstrumente, so wie mecha- nische und Jndustrie - Arbeiten aller Art werden nicht zur Aus- stellung zugelassen.

Vor gänzlicher Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen ausgestellten Gegenstand zurückerhalten.

Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar- Versammlung zu wählende Kommission ist für die Beobachtung der Vorschrif- ten 2, 5, 6, 7 und 8, für die Aufstellung der Kunstwerke und die Ausschließung nicht geeigneter Arbeiten verantwort- lih, Erhobene Zweifel und Einsprachen entscheidet der aka- demische Senat.

Transportkosten Übernimmt die Akademie nur für Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke, von ungewöhnlich \{chwerem Gewicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nah vor- gängiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Aus- stellung übersandt werden. Alle anderen Einjender haben die Kosten des Her- und Rütransports selbst zu tragen.

Die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke und die Weiterbeförderung derselben an andere Kunst - Ausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen, kön- nen nicht von der Akademie übernommen werden, so wie auch die Einrahmung von Bildern , Kupferstichen 2c. von den Ein- sendern besorgt werden muß.

12) Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her- und Rütransports kann die Akademie niht in Anspruch genom- men werden; dagegen sorgt dieselbe für Versicherung gegen Geuersgefahr während der Dañtter der Ausstellung.

13) Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zurückgewiesen. Berlin, im Januar 1864.

Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: i Ed. Daecege. 2), H, Ou e, Secretair. Angekommen: Der designirte außerordäitlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich griechis{en Hofe, Graf von Brandenburg, von Domanze.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Carl von Lich- nowski nah Kuchelna. ; Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und erste Präsident n Appellationsgerichts zu Glogau , Graf’ von Rittberg, nach ogau,

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Der seitherigen Königlichen neuen Töchterschule auf der Friedrichsstadt | hierselbsst| is mit Allerhöchster Genehmigung der Name » Augusta - Schule« beigelegt worden.

Berlin , den 29. Januar 1864:

Königliches Provinzial - Schul - Kollegium.

Nichtamtliches.

Preußen, Berlin, 5. Februar. Se. Majestät der König fuhren heute früh 8 Uhr in Begleitung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Karl und verschiedener höherer Generale nach Potsdam, stiegen in der Uniform des Garde-Husaren-Regiments auf dem Bahn- hofe zu Pferde und besichtigten im Lustgarten das zum Abmarsch nach Schleswig mobilgemachte Garde-Husaren-Regiment. Nachdem der Vorbeimarsch in Zügen vorüber, hielten Se. Majestät an die Offiziere und demnächst an die Mannschaften des Regiments eine Ansprache und besichtigten sodann im Exerzierhause die Rekruten dreier Compagnien des 1. Garde-Regiments zu Fuß. “Nachdem Se. Majestät bei dem Offiziercorps des 1. Garde-Regiments ein Dejeuner einzunehmen ge- ruht hatten , fuhren Allerhöchstdieselben nah Babelsberg und um 12 Uhr nach Berlin zurü, woselbst auf dem Bahnhof dei König- [ichen Gesandten in Hamburg, Freiherrn von Richthofen, eine Audienz ertheilt wurde. Um 52 Uhr hatte der Kriegsminister und um 4 Uhr der Minister-Präsident Vortrag bei Sr. Majestät.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl hatte |

am 2. Februar seine Disposition zum Vorgehen ‘gegen den Feind auf die Annahme basirt, daß die Dänen die vorbereitete Stellung von Holm bis Kochendorf vertheidigen würden. Die Truppen fanden diese Stellung aber gänzlih vom Feinde geräumt und überschritten den Abschnitt nach Aufräumnng der Verhaue und Wiederherstellung der Brücken um 9 Uhr. Der Prinz Friedrich Karl entschloß sich nun, einen Vorstoß auf Missunde zu machen, um die Standhasftig- keit der Dänen, die bisher im eiligen Zurückgehen begriffen waren, durch cine Beschießung der Werke zu prüfen. e

Zu dem Ende disponirte der Prinz, daß die Avantgarde über Cosel gegen Missunde vormarschiren, die 11. Jnfanterie-Brigade sich rechts neben der Avantgarde entwickeln sollte. Die Reserve-Artillerie wurde im Eilmarsch über Eckernförde heranbeordert. Die 13. Division und dahinter die Reserve-Brigade des General-Major v. Röder sollten einstweilen mit der Tête bei Möhlhorsi halten. Avantgarde und 11. Jufanterice-Brigade nahmen vor Missunde eine umfassende Auf- stellung und rekognoszirten , so gut es bei dem trüben und nebligen Wetter gehen wollte, die Werke. Außer den Werken auf dem rech- ten Ufer, die mit 16 schweren Geschüßen armirt schienen, hatte der Feind eine zahlreiche Artillerie wie si zeigte, von den hwersten Kalibern auf dem jenseitigen Ufer in gebauten Batterieen stehen und verfügte außerdem über Feld-Artillerie. Durch einzelne Schüsse beunruhigte er die Avantgarde. Gegen 1 Uhr war die Reserve-Artillerie eingetroffen, es kamen

: 1 12 pfündige,

4 6 pfündige,

3 Haubigz- und

4 reitende Batterien ins Feuer, das sofort begann. Gedeckt wurden die Batterien durch Infanterie-Abtheilungen, dic allmälig bis auf 200—250 Schritt an den Feind herangingen und das Feuergefecht mit ibm führten. Se. Königliche Hoheit der Prinz hatte ausdrüdcklih befohlen , daß nicht gestürmt werden sollte. :

Das Wetter verhinderte, die Erfolge der Artillerie genau Über- schen zu können. Das feindliche Feuer aus den auf dem reten Ufer gelegenen Werken wurde wohl s{wächer, aber doh nur zeit- weise zum Schweigen gebracht. Die Blochäuser sah man mehrere Male geräumt, aber immer wieder besezt werden. Ueberhaupt wurde jeder Schaden beim Feinde {nell ausgebessert. Aus dem Brückenkopfe loderten drei Feuersäulen empor.

Unter diesen Umständen und da weitere Erfolge nur mit schweren Opfern zu erreichen gewesen sein würden, entschloß der kommandirende General sich, das Gefecht abzubrechen, und gab um 4 Uhr den Be- fehl, die Batterieen aus dem Feuer zu ziehen. Dies ging mit großer Ruhe und vollständigster Ordnung von Statten.

Die Haltung der Truppen im Feuer wird als musterhaft be- zeichnet. Die Ruhe im Gefecht war bewundernswerth. A

Der Verlust ift, bei dem sehr heftigen Feuer, verhältnißmäßig gering und beläuft sich auf Z todte Offiziere : i

Seconde - Lieutenant Graf Groeben vom Brandenburgischen Husaren-Regiment Nr. 3,

Seconde - Lieutenant Ki pping von der Brandenburgischen Ar- tillerie-Brigade Nr. 3, ; L

Seconde-Lieutenant Hagemann vom 4. Brandenburgischen Jn- fanterice-Regiment Nr. 24. ;

Außerdem 7 Offiziere leiht blessirt und circa 100 Mann an Todten und Verwundeten.

__— Mit dem Fortgange der Operationen der Kaiserlich öster- reichischen und Königlich preußischen Truppen “in Schleswig hat die Zahl der darauf bezüglichen, an den preußischen Staats-Telegraphen gelangenden Privat-Depeschen erheblich zugenommen. Zugleich ist die erhöhte Nothwendigkeit eingetreten, în denjenigen Fällen, in welchen der Jnhalt solcher Depeschen bevorstehende militairische Ope- rationen betraf oder die Stärke der Truppentheile, Anzahl der Ge- shüge u. st. w. bezeichnete, aus höheren staatlichen Rücksichten die Beförderung der Depeschen zu versagen. Bei der großen Verbreitung, welche die zahlreichen, unbeanstandet abgelassenen Pri- vat-Depeschen in allen Kreisen finden, möchte es indeß an der Zeit sein, erneuet darauf hinzuweisen , daß, indem der Staats-Telegraph die Beförderung der Depesche leistet, die Staatsverwaltung doch nicht in der Lage is, damit irgend eine Garantie für die Acchtheit der ihr zur Beförderung anvertrauten Nachrichten zu übernehmen.

Am 3ten d. M, Nachmittags um halb 3 Uhr, verschied der Wirkliche Geh. Rath, Graf Voß, sanft und \chmerzlos. Ge- boren war derselbe am 26. September 1786, ein Sohn des Herrn von Voß, der als Minister im Jahre 1823 verstarb.

__ Mecklenburg. Schwerin, 4. Februar. Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist in der Nacht von Dienstag auf Mitt- woch mit dem Schnellzuge von Berlin nah Hamburg gereist, und hat sich von da ohne Aufenthalt auf den Kriegsschauplaß nach Schleswig ins Hauptquartier des Feldmarschalls von Wrangel be- geben. (Meckl. Ztg.)

__ Hannover, 4. Februar. Gegen Ende des Monats Januar sind in der Dislozirung der hannoverschen Armee - Brigade in Hol- stein einige Aenderungen eingetreten : Das bis dahin zur sächsischen Armee - Brigade abkommandirte Regiment Cambrid ge- Dragoner kehrte zur Armee-Brigade zurück und bezog Quartiere in Neuenbrook und Umgegend; das Regiment Kronprinz- Dragoner wurde mit dem Stabe in Meldorf ganz nach Dithmarschen verlegt; das 2. Ba- taillon des 3. Infanterie - Regiments und das ambulante Hospital verließen Jhehoe und wurden ersteres in Crempe und Umgegend, leßteres in Glückstadt bequartiert. (N. H. Ztg.)

Holstein, Kicl, 4. Februar. Hier ist die Nachricht einge- troffen, daß die Oesterreicher gestern Wedelspang (zwischen dem Kb- nigsberge und dem Dannewerke) und Busdotf (zwischen dem Danne- werke und Schleswig) mit Sturm genommen und nur noch eine Schanze vor sich haben. Heute wird wieder Kanonendonner gehört.

__—- Nach einer zweiten hier eingetroffenen Nachricht haben die Oesterreicher nicht Busdorf, sondern nur die äußere Schanzlinie ge- nommen. :

Neuß. Gera, 3. Februar. Heute vor 50 Jahren wurde Se. Durchlaucht unser regierender Fürst mit dem Eisernen Kreuze gescchmüdckt. Zahlreiche Deputationen haben dem hohen Herrn zu dem seltenen Festtage ihre Glükwünsche dargebracht. (Dr. I)

Niederlande. Haag, 2. Februar. Der Geseßentwurf über die Personal-Steuern, welcher bereits im Laufe des Monats Novem- ber an die Zweite Kammer gesandt wurde, dürfte binnen Kurzem zur Verhandlung fommen. Der Kongreß zur Beförderung der sozialen Wissenschaften, welcher dieses Jahr in Holland zusammen- tritt, wird am 7. September in Amsterdam seine Sihungen erôfsnen. (Köln. Z.) j

Großbritannien und JIrland. London, 3. Februar. Unter dem Vorsigze ‘Jhrer Majestät der Königin fand heute Nach- mittag in Osborne cine Sizung des geheimen Staatsrathes statt.

Die Prinzessin von Wales is gestern zum ersten Male wieder ausgegangen.

Der General -Lieutenant Sir Alexander Kennedy, Clark- Kennedy, is im Alter von 81 Jahren verschieden.

Die diesjährige Session des englischen Parlaments wurde durch eine Königliche Kommission mit einer Thronrede eröffnet, deren Wort- laut nach telegraphischer Mittheilung der »Köln. Ztg.« folgender ist:

»Mylords und meine Herren !

Wir haben den Befehl erhalten , Jhnen zu versichern , daß es Jhrer Majestät zur großen Befriedigung gereicht , wiederum den Rath und Bei- stand Jhres Parlamentes in Anspruch zu nehmen.

Ihre Majestät hegt das Vertrauen , daß Sie ihr Gefühl des Dankes gegen den allmächtigen Gott dafür , daß die Prinzessin von Wales einen

Sohn geboren hat, theilen werden. Für ein Ereigniß, welches von Seiten ihres getreuen Volkes neue Aeußerungen hingebender Loyalität und, An- häng lichkeit an ihre Person und Familie hervorgerufen hat.

Die Lage der Dinge auf dem europäischen Festlande is die Ursache großer Besorgniß für Jhre Majestät gewesen, Der Tod des verstorbenen Königs von Dänemark brachte die Stipulationen des von Jhrer Majestät dem Kaiser von Oesterreich, dem Kaiser der Franzosen, dem Könige von Preußen, dem Kaiser von Rußland und dem Könige von Schweden abge- schlossenen Vertrages, dem später der König von Hannover, der König von Sachsen, der König von Württemberg, der König der Belgier, der König der Niederlande, die Königin von Spanien, der König von Portugal und der König von Jtalien beitraten, zur sofortigen Anwendung.

Jener Vertrag erklärte, es liege im Jnteresse der Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichts und Friedens, daß die Jntegrität der dänischen Monarchie fortbestehe und daß die verschiedenen Gebiete, welche bisher unter der Herrschaft. des Königs von Dänemark gestan- den, auch in Zukunft unter derselben verblieben, und zu diesem Zwecke fam man dahin überein, daß bei dem ohne Leibeserben erfolgenden Tode