1864 / 32 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Henrici, Eingaben des holsteinishen Klerus und vieler Einzelner aus dem Lauenburgischen bezüglih der Erbfolgefrage , die neuesten mili- tairischen Vorgänge 2c. Außerdem erfolgten noch Vorlagen bezüglich der Verwaltung Holsteins und Lauenburgs. Luxemburg und Limburg legten ihre militairishen Standeslisten vor. Schließlich laufende Geschäfte: Militair- und Unterstüßungssachen 2c.

Desterreich. Wien, 4. Februar. Ztg.« enthält folgendes Telegramm von Sr. Majestät dem Kaiser an General-Feldmarschall Baron Wrangel im Hauptquartier Da- mendorf über Rendsburg: Danke Jhnen für die Mittheilung der ersten Erfolge, wie für das Meinen braven Truppen ertheilte Lob.

Ferner nachstehendes Telegramm vom Ersten General-Adjutan- ten Sr. Majestät Feldmarschall - Lieutenant Grafen Crenneville an Feldmarschall - Lieutenant Baron Gablenz im Hauptquartier Groß-Brekendorf Über Rendsburg: Se. Majestät der Kaiser beauf- tragen Sie dem General Grafen Gondrecourt, so wie den Offi- zieren und der Mannschaft die Allerhöchste Anerkennung bekannt zu geben. Baldmöglichst Namen der Gebliebenen und blessirten Offiziere und der besonders Ausgezeichneten melden:

Eine telegraphische Depesche der »Wiener ZJtg.« aus Nends- burg, 4. Februar, 5 Uhr Vormittags, meldet“: Gestern, den 3. Fe- bruar, um halb drei Uhr Nachmittags, wurde die Avantgarde-Bri- gade Gondrecourt bei Ober-Selck in ein heftiges, glänzend beendetes Gefecht verwickelt. Eine gezogene Kanone is genommen, viele Ge- fangene sind gemacht. Leider sind große Verluste zu beklagen. Oberst Benedek und noch andere Stabsoffiziere und zahlreiche Oberoffiziere sind verwundet, mehrere todt. Mehr als die Aufgabe wurde geleistet, der wichtige Königsberg wurde genommen j er“ wird verschanzt. Der Feldmarschall und sämmtliche preußische Prinzen waren anwesend. Unsere Fatiguen sind sehr groß, fast Alles muß bivouakiren. Das Hauptquartier des 6. Corps-Kommando i} in Groß-Brekendorf.

9. Februar. Jm Abgeordnetenhause trägt Giskra darauf an, daß, um den Gefühlen der Anerkennung für die Tapferkeit der in Schleswig Kämpfenden und der Trauer um die daselbs Gefallenen Ausdruck zu geben, das Haus mit Ueber- gehung aller Formen der Geschäfts-Ordnung seine Bewunderung für die erste glänzende Waffenthat der österreichischen Armee, seine Sym- pathie für die tapferen österreichischen Truppen und seine Wünsche für fernere Erfolge ausf prehen möge. Das Haus erhebt \ich unter [lebhaftem dreimaligen Zuruf.

Im Herrenhause erfolgte auf den Antrag Kuefstein's eine ähnliche Demonstration für die Armee.

Belgien. Brüssel, 4. Februar. Der König hat heute den Herzog von Holstein-Glücksburg empfangen. Der Erzherzog Stephan , Bruder der Frau Herzogin von Brabant , wird in den nächsten Tagen hier erwartet. Die Ministerkrisis wird, nah dem gegenwärtig erwarteten Ausgange zu urtheilen, in Belgien perma- nent bleiben. (Köln. Ztg.)

Großbritannien und Jrlaud. London, 4. Februar. Bei der gestern in Osborne von der Königin abgehaltenen Sizung des geheimen Staatsrathes waren anwesend der Earl Granville, der Schaßkanzler Mr. Gladstone, Mr. E. Cardwell, der Kanzler von Lancaster und Sir Charles Wood, der Minister für Indien.

Bei den Führern der beiden großen Fractionen des Ober- und Unterhauses, Earl Granville und Earl v. Derby, Lord Palmerston und B. Disraeli, fanden gestern Abend die vor Beginn der Session üblichen parlamentarischen Diners statt, auf welchen die Thronrede den Anwesenden bereits vorgelesen ward.

Der Prozeß O’ Kane versus O'’Kane und Lord Palmerston wurde heute im Ehescheidung8gericht zu Ende gebracht. Der Kläger ließ seine Klage fallen, wie er sagte, in Folge eines Ausgleichs mit seinen Freunden, was der Richter als eine Lächerlichkeit bezeichnete, da ein wirkliher Ausgleih in der Regel zwischen Kläger und Ver- flagtem stattfinde. Ein zahlreiches Publikum wohnte der Verkündi- gung des Ausspruches bei.

Frankreich. Paris, 4. Februar. Heute fand die Aufnahme des Grafen Carné (an Biot's Stelle) in die Akademie ftatt. Viennet hatte auf die Lobrede, welche der neue Akademiker auf seinen Vor- gänger hielt, zu antworten.

Die anamitische Gesandtschaft ist am 27. Januar wohlbehalten von Messina in Alexandria eingetroffen und gleich nah Suez weiter- gereist, wo sie sih am 2. d. auf dem ihr zur Verfügung gestellten französischen Transport-Dampfer »Japon« nach Hue eingeschifft hat.

Heute ist dem geseßgebenden Körper das außerordentliche Budget ‘pro 1865 vorgelegt worden,

Spanien. Die »Madrider Zeitung« schreibt: »Die von dem Schiffe » Puerto Rico« aus San Domingo überbrachten Nachrichten gehen bis zum 10. Januar. General ÉEusebio Puello war am 27. Dezember in San Juan de la Maguana mit seinen Truppen eingezogen, ohne auf irgend einen Widerstand gestoßen zu sein. Der Feind ließ beim Herannahen dieses Generals sein Lager im Stich

Die heutige »Wiener |

| dener Personen über alles Vorgefallene; G;

und floh nach allen Seiten auseinander. Die Stadt hatte, zwei / | Feuersbrünste ausgenommen, . keinen Schaden gelitten. Der Befehls. / haber der Provinzial - Reserven, Don Santiago Perez, hatte, durch einige Freiwillige verstärkt , die Rebellen geschlagen, die ih, etwa 300 Mann stark, zu Lima Quemada gezeigt hatten. Er tödtet und verwundete viele und zwang sie, mit Zurücklassung von Waffe; und Lebensmitteln , die Flucht zu ergreifen. « / Portugal. Nachrichten aus Lissabon zufolge hat Finanzminister amtlich erklärt, daß man nicht zu neuen Anleih/ zu schreiten brauche.

Italien. Jn der Sitzung des turi ner Abgeordnetenha/ vom 2. Februar legte der Minister des Innern einen Gesezentzf vor, “m das öffentliche Sicherheitsgeseh auf das ganze Köni/ Atalien auszudehnen.

Türkei. Aus Konstantinopel vom 28. Januar,/rd über Marseille gemeldet: »Eine Anleihe von 50 Millionen {Ur Rüstungszwee is abgeschlossen worden. Fürst Kusa hat der*kke geantwortet, die von ihm betriebenen Rüstungen seien nichIen die suzeräne Macht gerichtet und würden von ihm als der thei- digung des türkischen Reiches selb dienlich erachtet. Ju V der säkularisirten Klostergüter hat er geantwortet, es sei ihm ugli, das nun einmal beschlossene Gesey aufzuheben, doch wolf Zern die Rathschläge der Mächte für die Regelung der Entsc{“!?gen entgegennehmen. i

Nachrichten aus Alexandria, 29. Januar, me' Eine spanische Gesandtschaft, welche nah Peking geht, um eiyWMdels- vertrag abzuschließen, is, mit Don Alvarez di Toledo a SPlhe, hier eingetroffen.

Bukarest, 4. Februar. Die geseßgedende Vers;11g hat das die Errichtung eines Staatsraths betreffende Gesetz # gegen 3 Stimmen angenommen.

Die Debatten über Organisirung der Armee, Grenzer und Doboranzen sind vertagt worden, um / über Errichtung der Bürgerwehr in Angriff zu nehr

Nußland und Polen. Ucber die neues!tdeckungen in Warschau schreibt der Korrespondent der »R.: D“ Unter Anderem Folgendes: Boguslawski erweist #, ciner der Hauptführer des Aufstandes. Er ist entweder d( 2 Stadt oder der Obersecretair der National-Regierung. E JUnger Mensch von 24—28 Jahren und unlängst v4 Letdelberger Universität nach Warschau zurückgekehrt. Vor de IPAN „Cr in eine Untersuchung verwickelt und saß in Folge fU9 elne kurze Zeit in der Citadelle. Sein Vater ist ein Gre „[küher einmal in der polnischen Armee gedient hat. Jn dey ep welches in dem Holzstalle seiner Wohnung gefunden! an fich folgende Papiere: -Organisation des Gerichts-- L zeuwesens der

PIgende i | 7 ¿berichte verschie Volfsregierung mit den Kostenanschlägen ; di rschie- gierung stenanshlägenj did Bittschreiben

wird ; verschiedene

Milizen, das Geseh

an den Rzad, in welchen um Unterstühunc , l Blankets, von welchen einige oben e A alienaleRegie- rung, Polizei-Abtheilung« und unten das ! a während andere oben die Aufschrift »Staatssekretari/!! Un? »Sekretarz rzada narodowego« unterzeichnet warer i Be Korrespon- denz, welche in dem Portefeuille gefunder ! Var auf solche

Blankets geschrieben. L ; Die Durchsicht der Papiere war Ge Nachts beendigt und gegen 8 Uhr Morgens waren bere Has welche ín dem gefundenen Verzeichniß als Mitglie\ 2 O aren, mit Ausnahme Eines, verhaftet. Gle e ver (Ss Ber- Und viele Papiere

hafteten sorgfältige Hausvifitationen v nen PapI gefunden worden. Unter den Verhaftgdet fic s ein âlt- liher Mann von 50 Jahren und ! als P: O Der früher cinmal in unserer Armee Uh den Befehl amter in Rjasan gedient hatte. Jn seiner Wz Gedichte d Chiffren, etwas Pulver, Kugeln, Nnische Volt Allelgenden Inhalts, Aufrufe an die Geistlichkeibi ne ziemlich b DIe auf ständischen Truppen, revolutionaire Î eträchtliche Quantität Charpie u. \. ww. gefun arschau ertheilt aud. der

Januar Auskunft. Wir

Ueber die wichtigen Entdeckuw Korrespondent des »Russ. Jnv.« , entnehmen seinem Schreiben cini haftung gon, Mac dem- selben heißt der junge Mann, wicz und nicht S

zu dem ganzen Ereigniß wurd; nasiums und muß daselbst hode gemacht haben; denn

Er war Schüler eines Warsch

gute Studien nach der polnicx Ce L auch dieser Korrespondent best r sehr geschickt in den Aus- flüchten war, die er ansangs knt Radom. gef Von dem unlängs im (als Offiz fe ren nom Len Englägder Saint - Cem Aufstande betheiligt hatte Armee gedient und sich {h England zurückzusenden be- wird berichtet, daß Graf Bhlische Regierung als gegen die fohlen, weil erx sih mehr geg unsrige versündigt habe.

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Aus Warschau, 3. Februar, wird der »Osts. Ztg.« berichtet : Oaë neueste Dekret, welches von der »National-Regierung« erlassen, und ausführlicher bekannt geworden is, betrifft das Gebot an die Gutsbesißer, bei Todesstrafe von ihren Bauern keinen Groschen Grundzins anzunehmen. Män bezweckt damit, die Bauern dem Aufstande geneigter zu machen. Dieses Dekret ist vom 22. Januar,

dem Jahrestage des blutigen Anfangs des Aufstandes, datirt. Wo |

dasselde gegeben, ist nicht ersichtlih; wahrscheinlich aber in Kra- fau, indem es zuerst den Gutsbésizern im polnishen Antheil der ehemaligen Woywodschaft Krakau, und zwar im Michower Kreise, dicht an der Galizishen Grenze, insinuirt wurde. Als der russishe Kreis - Militairchef davon Nachricht erhielt, wurden die Bauern einiger Gemeinden veranlaßt, die fälligen Grund-

zinsen ihren Grundherren zu übergeben, welche aber die Annahme |

auf Grund jenes Verbotes verweigerten, indeß auch nichts Schrifst- lihes Über diese Annahmeverweigerung von sich geben wollten. Um nun die Bauern vor den durch das Geseh vorgeschriebenen strengen Folgen zu bewahren, sind diese Zinsen ad depositum der Staats- fasse abgeliefert worden. Wohin aber bei einem solchen Geseh die Gutsbesißer, beim Mangel aller Einnahmen, kommen müssen, is} leiht vorher zu schen. Die Bauern hingegen, welche ohnedies nicht prompte Zahler sind, freuen sih darüber, denn sie sehen es wohl ein, daß ihre ehemaligen Zwingherren dadurch von beiden Seiten ruinirt werden. Von der ersten, auf die Warschauer Hauseigen=- thümer ausgeschriebenen Contribution von S Prozent sind bis Ende vorigen Jahres 315,000 SR. eingegangen, und

die zweite nachträglich von 3 Prozent dürfte 120,000 SR._|

eintragen. Auch von dieser ist schon der größte Theil bezahlt. Jn- zwischen is von einer neuen Miethssteuer, von der man in lehter Zeit sprach (welche alle Einwohner mit 20 pCt. von der einmaligen Wohnungs- und andern Lofalmiethe treffen sollte), noch nichts wei- ter zu, hören. Jm Juteresse aller Polnischen Pfandbriefbesizer im Auslande muß ich nochmals auf die schon mehrere Male von Sei- ten der Direktion des landschaftlichen Kredit-Vere'ns des Königreichs Polen veröffentlichten Listen der als gestohlen, verloren oder vernichtet angemeldeten Polnischen Pfandbriefe aufinerksam machen, wozu auch diejenigen ungefähr 3 Millionen Ro. - Pfandbriefe gehören, welche im Sommer v. J. aus der hiesigen General-Staatskasse entwendet wurden. Je eher die Besißer Polnischer Pfandbriefe die Nununern der- selben mit denen der Listen vergleichen, und zum Beginn des geseßlichen ohnehin noch 5 Jahre dauernden, gerichtlichen Verfahrens an die hie- sige General-Landschafts-Direction einsenden, desto eher werden sie sich Über den rechtlichen Besiß ihrer Pfandbriefe ausweisen können. Der Kiiminalpolizei-Chef des Polizeibezirks Suszerynski ist wegen Mißbrauch seiner Amtsgewalt, weil er einen Studenten, der Nachts arretirt wurde, geschlagen hat, kassirt und nah Sibirien transportirt worden. Den Miilitair-Kreischefs . in der Provinz is die Befug- niß, selbstständig Contributionen aufzulegen, entzogen und ihnen fortan nur gestattet, Contributionen bis zu 150 SR. zu dekretiren, aber unter Vorbehalt der Bestätigung der höheren Behörde. Dáuemark. Kopénhagen, 1. Februar. Die »Berl. Tid.« publizirt ein vorläufiges Geseh über einige Veränderungen der durch

das Gesey vom 4. Dezember 163, betreffend die Wahlen zum |

Reichsrath , vorgeschriebenen Zeitbestimmuhgen. §. 1 bestimmt, daß die Wahllisten für die Wahlen zum Volksthing des Reichsraths in der Zeit vom 9. bis zum 15. Februar abgefaßt sein müssen. Vom

16. bis zum 19. Februar sollen die Wahllisten zur allgemeinen Ein-

siht vorliegen. Die gegen die Wahllisten zu erhebenden Erinnerun- gen müssen zwischen dem 23. und 29. Februar eingereicht fein. nach Vorstchendem abgefaßten Wahllisten gelten vom 1. März d. I. bis zum 31. März n. I. : zember 1863 festgeschte (Frist von §8 Tagen zur Abfassung des Ver- zcichnisses Über die Wahlberechtigten zu den Landsthingswahlen und zur Vorlegung dieses Verzeichnisses zur öffentlichen Einsicht wird auf 4 Tage verkürzt.

Die Eisenbahn-Verbindung zwischen Schleswig und Flensburg ist unterbrochen.

83. Februar. Die »Berl. Tid.« enthält ein Telegramm aus Schleswig vom 3. Februar 1 Uhr folgenden Anhalts: Bei Missunde griffen die Preußen gestern mit 9000 Mann und zwei Batterieen an. Wir hatten 9 Compagnien des 3. und 18, Jnfanterie - Regi- ments und 2 Schwadronen des 4. Dragoner - Regiments im Feuer. Der Feind ließ im Anfang seine Todte und Verwundete liegen, wahrscheinlih wußte er nicht, daß wir gegen Flekkebye vorrückten. Später brachte er die meisten von ihnen fort. Beim gestrigen Treffen hatten wir starken Nebel und düsteres Wetter. Unseren Verlust kann man noch nicht genau angeben. Nach einer Schäßung betrug er 150 bis 200 Mann. Capitain Schow vom 18. Jnfanterie - Regi- ment, Lieutenant Seyffarth vom 3. Jnfanterie - Regiment und Ar- tillerie-Lieutenant Kluben sind gefallen. Die Schlei is offen. Der König wohnt in Gottorp und hat befohlen , daß die Armee wegen der ausgebrochenen Feindseligkeiten die Trauerzeichen, die sie wegen des verstorbenen Königs angelegt, ablegen soll. j

" entgegengenommen werden follen.

Die |

Die im §. 12 des Gesehes vom 4. De- |

Telegrapdbishe Deveschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Berlin, Sonnabend, 6. Februar, Mittags 1 Uhr 45 Minuten... Nach Berichten aus dem Hauptquartier ‘der Armee für Schleswig- Holstein hat die Batterie der österreichischen Brigade Thomas vom Kirchberge bei Fahrdorf eine dänishe Schanze bei Lollfuß zum Schweigen gebracht.

Kiel, Freitag , 5. Februar, Nachmittags. Aus Edckernförde wird berichtet, daß vorgestern in Vogelsang (Fuglesang bei Svartstrôm?) 400 Schwansener Landleute den Herzog Friedri ch proklamirt haben. Redner war der Gutsbesiger von Ahlefeldt guf Olpentk.

Kiel, Freitag, 5. Februar, 9 Uhr Abends. Ein Sohn des Hardesvoigt Blauenfeldt, bisher Polizeibeamter im Hüttener Harde, wurde gestern, während er durch eine Mühle den Dänen Signale gab, von den Preußen eingefangen und mit vier anderen des Spionirens verdächtigen Personen hier eingebracht.

Hamburg, Sonnabend, 6. Februar, Vormitt. Den »Ham- burger Nachrichten« wird aus Kiel von gestern Abend telegraphirt;

| daß dic Preußen das ganze hügelige Terrain vor der Missunder

Linie genommen haben und die Oesterreicher bis Fahrdorf (an der Schlei, gegenüber Schle8wig) vorgerückt sind. Heute Ruhetag.

Aus Rendsburg wird von gestern Abend gemeldet, daß in Holm und der Umgegend der Herzog Friedrich prolamirt - ist.

" Vom Kriegsschauplaz nichts Neues.

Wien, Sonnabend, 6. Februar, Vormittags. Das »Amts- blatt« der heutigen »Wiener Zeitung« enthält eine Kundmachung des Finanzministers, daß am 11ten d. Offerten auf cin unverzins- lihes, innerhalb 55 Jahren rückzahlbares Prämien-Anlehn von 40 Millionen in Prämienscheinen von hundert und von fünfzig Gulden Die erste Ziehung findet am

1, Januar ftatt.

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London, Freitag, 9. Februar, Abends. In der heutigen Sihung des Unterhauses erwidert der Handelsminister auf die Interpellation von Sir Lavrence Palk, die dänischen Kaper würden englische Kargos auf preußischen Schiffen der Pariser De- claration gemäß respektiren. Darauf diskutirt das Haus die Adresse; ohne in Einzelnheiten einzugehen.

London,- Freitag, 5. Februar, Nachts. Der Postdampfer »Scotia« ist mit 544,662 Dollars an Contanten und New-Yorker Nachrichten vom 24sten v. Mts. in Cork eingetroffen. Jn dem Kongreß hat Fernando Wood für den Frieden gesprochen. Long- street mit 20,000 Mann Verstärkung geht gegen Knorville vor.

Der Wechselcours auf London war 172, Goldagio 57%, Baum-

| wolle matt.

Flariatpreine, Berlin, den 6, Februar-

Zu Lande: Weizen 1 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Roggen 1 Thlr. 15 Sgr., auch 1 Thlr. 12-Sor. 6 Pf. und 1 Thlr. 10 Sgr. Grosse Gerzte 1 Thlr. 10 Sgr., auch 1 Thlr. 7 Sgr, 6 Pf. und 1 Thlr. 5 Sgr. Kleine Gerste 1 Thir. 7 Sgr. G6 PE, auch 1-Thlr: 6 Sgr. 3 Pf. und! 1 Thile 5 Ses Hafer 1 Thlr. 3 Sar. 9 Pf, auch 1 Thlr. 1 Sar. 30Pf und: 26 Son 9 Pf. Erbsen 1 Thle. 18 Sgr. 9 Pf. , Futtererbsen: 1 Thlr. 15 Sgr.

Kartoffeln , der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf. und 20 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf, auch 1 Sgr. 3 Pf,

Berliner etr eidaehorac vom 6. Februar.

Weizen loco 48 57 Thlr. nach Qual., fein weiss schles, 55 Thlr. ab ‘Bahn bez.', fein weissbunt poln. 54 Thlr. , bunt poln. 52 Thlr. ab Bahn bez.

Roggen loco defekter 335 Thir. ab Bahn bez., 80—83pfd. 31—34% Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar 34 Thlr, bez. u. Br., 33; G., Februar- März 33% Thlr. bez. u. G., 337 Br, Frühjabr 34 4 34. Thlr. bez., Br. u, G.,, Mai - Juni 345 % Thir, bez. u. Br., 5 G., Juni-Juli 35% Thlr. bez., Juli - August 364 Thlr. bez., August-Septbr. 37--F—4 Thlr... bez.