1864 / 33 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wirrend sei die Versicherung der Regierung. in ihren Friedensbemühungen fortfahren zu wollen, während doch bekanntlich eine Entscheidungöschlacht

sich vorbereite. Lord Russell habe in der vorigen Session durch jeine De-

peschen und deren Deutungen die Deutschen zu aggressiven Schritten er-

muthigt, während Lord Palmerston in der lehten Sizung derselben Session erklärt habe, Dänemark würde in einem Kampfe um seine Integrität nicht allein stehen. Wohin man somit blicke, Konfusion der Begriffe und Erklä- rungen. Die Eider sei überschritten , die Regierung spreche noch von Ver- mittelung und Dänemark stehe allein.

wollen. Majestät Regierung gleiche in diejer deutsh-dänischen An-

Ihrer

gelegenheit einem gewissen Prinzen nicht einem Augustenburg oder Glücts- |

burg aber jenem unglücklichen dänischen Prinzen, der wankelmüthig in seinen Entschlüssen, ausrief: : . Die Zeit is aus den Fugen: Shmach und Gram, Daß ich zur Welt, sie einzurichten, kam. ; i Die Minister seien aber gerade dazu de, sie einzurenken/ statt dessen aber hätten sie es in dem leßten Halbjahre künstlich so weit gebracht, daß sie jeden Allirten von si entfernt hätten. Sollte der edle Lord darauf erwidern, die Oppo- sition möge einen positiven Vorschlag machen, fo erlaube er (Redner) on vorn herein sih zu bemerken, daß dies nicht die Aufgabe der Opposition je und sollte der edle Lord die stereotype Frage gebrauchen: Wenn ihr dem Ministerium nicht vertraut, warum sagt ihr es nicht geradeaus t so wolle er ebenfalls von vorn herein erwidern, daß dies bei passender Gelegenheit wohl geschehen könnte. Bis dorthin möge die Regierung dem Parlamente reinen Wein einschenken über das, was geschehen, über die verunglückte Mi] sion von Lord Wodehouse, und möge dem Parlamente seine fernere Politik auscinanderseßen, damit dieses sich für oder gegen dieselbe aussprechen könne. Lord Palmerston erwidert: Der ehrenwerthe Redner klagt nicht den Inhalt der Thronrede an, sondern das, was in ihr fehlt. Wir haben blos Wiederholungen vermeiden wollen. Unser Festhalten an der Neutralität gegen Amerika haben wir zu oft bekundet, um darüber noch ein Wort ver- lieren zu müssen. Während gewichtige Diskussionen mit einigen sremden Mächten existiren, konnten wir nicht gut den üblichen Passus von allseitig freundschaftlichen Beziehungen in die Thronrede einschieben. Daß unsere versöhnlichen Vorschläge zu Gunsten Polens gescheitert sind, weiß alle Welt, und daß unsere Antwort auf die Kongreß-Einladung Frankreichs unhöflich gelautet habe, stelle ih aufs entschiedenste in Abrede. Wir haben nur offenherziger,/ aber nicht unhöflicher als die kontinentalen Regierungen geantwortet. Kon- gresse können nur unter gewissen Verhältnissen, wie sie z. B. im Jahre 1815 ge- wesen, ersprießlich wirkèn. Damals bestand der Kongreß aus Regierungen, deren Heere Europa militairish beseyt hielten. Jeßt dagegen hätte die Majorität keine Macht, die Minorität zu zwingen, und das Resultat eines Kongresses wäre daher absolut null. Weder Oesterreich noch Jtalien würden sih dazu verstehen in einem Traktate die gegenwärtige Lage ihrer respeitiven Staaten zu einander als auf ewig bindend und bleibend anzuerkennen, und statt dem Frieden bätte der vorgeschlagene Kongreß wahrscheinlich dem Kriege auf die Beine geholfen. Oder hätten wir, um recht höflich zu sein, nah dem Beispiele des ehrenwerthen Redners, dem Kaiser der Franzosen etwa sagen sollen, daß sein Vorschlag ein geschicktes Manöver sei ? Nein , denn wir glaubten an die Aufrichtigkeit dis Vorschlags , und wenn wir ihn ablehnen zu müssen glaubten , hofften wir doch , unserem guten Einverständniß dadurh nimmer nahe zu treten. Jn der That kann ich dem Hause, gestüht auf betreffende neuere Mittheilungen, die Versicherung geben, daß die Beziehungen der beiden Regierungen zu ein- ander jetzt eben so herzlich sind, als sie vor dem betreffenden Depeschenwechsel waren. Was die schleswig-holsteinische Frage angeht, wurde der Regierung von dem ehrenwerthen Redner der Vorwurf gemacht, sie verfolge gar feine oder doch cine höchst konfuse Politik, dem erlaube ih mir entschieden zu widersprechen. I} eine Vermittelung8politik denn gar keine oder eine ver- dammenswerthe Politik? Der Redner scheint der Ansicht zu jen, daß wir Behufs Aufrechthaltung des Traktats von 1852 statt diplomatischer sofort kriegerische Schritte hätte thun müssen. Das ist unsere Meinung nicht. Uns schien es recht und billig, eine Versöhnung auf diplomatischem Wege zu versuchen, und in dieser Politik haben wir Erfolge von hohem Grade erreicht. Wir haben nachgewiesen, daß die deutschen Mächte, wenn sie Dänemark anderer Weise nicht zur Ein-

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haltung seiner Verpflichtungen vermögen können, ein Recht haben, dem.

Könige, den sie traktatsmäßig anzuerkennen verpflichtet sind, Krieg zu er- klären, dagegen aber kein Recht haben, sih von dem betreffenden Traktat loszusagen und den Prinzen von Augustenburg als Herzog von Holstein anzuerkennen. Ueber diesen Punkt ist viel verhandelt worden, und es freut mich, mittheilen zu können, daß erst vor wenigen Stunden von Seiten Oesterreichs und Preußens die Mittheilung eingetroffen ist, des Jnhalts, daß sie zur Erklärung bereit seien, dem Traktate von 1852 treu zu bleiben und die Integrität der dänischen Monarchie in Uebereinstimmung mit den Be- stimmungen dieses Traktats aufrecht zu halten. Um unparteiisch zu sein, muß ih gestehen, daß die Deutschen auf der einen Seite sich einer großen und nicht zu rechtfertigenden Aggression, die Dänen andererseits sich der Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen schuldig gemacht haben, Jn- dem Oesterreih und Preußen den Bund bestimmten, eine Cxe- cution statt einer Occupation in Holstein vorzunehmen, bezeigten sie sich ent- schieden freundlih gegen Dänemark. Daß der Bund überhaupt berechtigt sei, zu entscheiden, wer in Holstein Herzog sein solle, stellen wir aufs Ent- \chiedenste in Abrede. Aber es handelte sih noch um einen anderen Punkt, um die November-Verfassung, welche, wir müssen dies zugestehen wenn nicht thatsächlich, so doch in Wesenheit die Jncorporation Schleswigs in Dänemark bezweckte. Oesterreich und Preußen verlangten die Zurücknahme dieser Verfassung, stellten aber leider einen so kurzen Termin, daß es physisch unmöglich war, ihn einzuhalten. Wer Unmögliches verlangt und mit Ge- walt droht, wofern dieses Unmögliche nicht geschehe, stellt sich selbst auf den Standpunkt desjenigen, welcher Unrecht hat. Umsonst drangen wir gemein- sam mit Frankreich, Rußland und Schweden auf die Gewährung eines län- geren Termines, Oesterreichs und Preußens Truppen rückten gewaltsam in Schleswig ein und wie Jedermann weiß, ist der höchst bedauernswerthe und

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Mit solchen Phrasen trete die Re- | gierung vors Parlament und scheine diesem die Jnitiative überlassen zu |

von

unserer Meinung nah nimmer zu rechtfertigende Kampf ausgebrochen. Noch machten wir obwohl der ehrenwerthe Redner behauptete, wir hätten gar keine Politik einen Vermittelungsvorschlag, indem wir sagten: Jhr wollt Schleswig als materielle Garantie besehen. Das ist ein höchst gefährliches Prinzip. Das Gebiet einer schwachen Macht durch eine starke als materielle Bürgschaft für gestellte Forderungen wegzunehmen , is ein für die Unabhängigkeit jedes kleinen Staatès in Europa gefährliches Prinzip; Rußland hat danach in den Donau-Fürstenthümern gehandelt und die Folge war der Krimkrieg. Aber, fügten wir binzu, wir bieten euch eine diplomatische Sicherheit. Wir schlagen vor, daß ein, einem Traktat äquiva- lentes Protokoll durch die Vertreter Englands, Frankreichs, Oesterreichs, Preußens, Rußlands, Schwedens und Dänemarks in London gezeichnet werde, in welchem Dänemark verspricht, möglichst schnell Schritte zur Abschaffung der November- Consiitution zu thun, daß der dänischen Regierung dazu Zeit gegönnt werde, daß England, Frankreich, Rußland und Schweden sich gezen Oesterreich und

| Preußen für die Erfüllung dieser Bedingungen gewissezznaßen verpfänden

und daß Oesterreich und Preußen diese Traktats - Vürgschaft statt der gefor- derten Territorial-Bürgschaft annehmen sollten. Sie entgegneten, es sei zu spät; die Truppen könnten an der schleswigschen Grenze nicht bis zum Zu- fammentritt des dänischen Parlamentes warten , und vielleicht würde dies am Ende die V.rfassung doch nicht zurücknehmen. Darauf'wir: Wir können nicht glauben, daß das dänische Parlament in Anbetracht der gefährdeten Lage des Landes und der vom Könige übernommenen Verpflichtungen sich zu einer Weigerung entschließen wird. Wir können nur sagen, daß, wenn ihr unseren Vorschlag annehmt und Dänemark sich weigert, leßteres den Vor- wurf des Unrechts wird tragen müssen, während ihr dann von jeder be- liebigen Macht moralischen und materiellen Beistand erhalten könnt. So stehen die Sachen. Schließlich haben die deutschen Großmächte erklärt, sie wollen uns baldmöglichst eine formelle Deklaration zusenden, daß sie am Traktate von 1852 und an der Erhaltung der Jntegrität Dänemarks fest- halten, daß die Jnvasion Schleswias nicht zur Zerstückelung der dänischen Monarchie unternommen worden is, und daß sie sich verpflichten, Schleswig zu räumen, sobald die Bedingungen, um derenwillen sie eingerückt seien, erfüllt sein werden. Wir werden nicht ermangeln, die betreffenden Akten- stücke vorzulegen, und ich wage schließlich die Hoffnung auszusprechen, daß unsere Politik, welche eine Friedenspolitik ist, den Beifall des Hauses und des Landes erhalten wird. Nachdem noch mehrere Redner das Wort ge- nommen, wird die Adresse genehmigt.

6. Februar. Die Regierung veröffentlicht die Über die ja- panesische Angelegenheit gewechselten Depeschen, 76 an Zahl. Ihr Inhalt bezieht sich auf Anweisungen für die Armeen und die Flotte und auf faktishe Vorgänge.

Durch Königliche Ordre is das Prädikat »Königliche Hoheit « und der Titel »Prinz« resp. »Prinzessin«, welche sih bisher auf die Kinder des Souverains beschränkten, auch auf die Kinder der Söhne des jeweiligen Souverains von Großbritannien und Jrland ausge- dehnt worden.

Die Königin eröffnete gestern die auf ihren Befehl erbaute Schule in Whippingham auf der Jnsel Wight.

Der Prinz von Wales wohnte nebst dem Prinzen Eduard von Sachsen-Weimar dem Wettrennen bei Windsor bei.

In der Amtswohnung Lord Palmerstons fand heute Nachmittag ein Kabinetsrath statt.

In der gestrigen Unterhaussißung richtete Sir L. Palk an den Präsidenten des Handelsamts die Frage, ob eine aus einem preußischen Hafen an einen englischen Kaufmann auf englische Rech- nung fonsignirte Ladung im Fall der Wegnahme des Schiffes re- \pektirt werden würde, so daß sie auf ein englisches Schiff umge- laden werden fönnte? Mr. Milner Gibson: Die Frage bezieht sich wohl auf das preußische Schiff, das mit einer englischen Ladung an Bord von einem dänischen Kreuzer aufgebracht worden is. Jch denke bejahend antworten zu können, insofern Dänemark der Pariser Erklärung beigetreten is. Der dritte Paragraph der Erklärung lau- tet: »Mit Ausnahme von Kriegsschmuggel sind neutrale Waaren unter Feindesflagge der Confiscation nicht unterworfen. «

An Stelle Jhrer Majestät der Königin wird vor Ostern der Prinz von Wales ein oder mehrere Levers, die Prinzessin von Wales ein Drawing-Room abhalten. Auch noch nach Ostern werden dergleichen Aufgaben dem Prinzen von Wales und seiner Gemablin zufallen.

Frankreich. Paris, 95. Februar. Der »Moniteur« ver- öffentlicht folgenden Auszug aus einem Briefe, den der Erzherzog Maximilian von Miramare unterm 4. November an den Gene- ral Almonte geschrieben hat:

Nehmen Sie es als gewiß, mein lieber General, daß ich in keinerlei Weise bedenklich bin ; mein Entschluß i} gefaßt und seit meiner am 23. Okto- ber gegebenen Antwort Mexiko und der Welt bekannt; um die Zügel der Regierung zu ergreifen, erwarte ih nur noch die Erfüllung der Bedingung, die mir nicht nur meine eigene Würde, sondern vor Allem das Interesse Ihres Vaterlandes zu stellen geboten. Diese Versicherung habe ich Jhnen bereits in meinem Briefe vom 9, Oktober gegeben, und es is mir lieb, dieselbe hier zu wiederholen. Sic können von meinem Briefe den Gebrauch machen, der Jhnen geeignet erscheint , die etwa in Mexiko noch bestehenden Zweifel zu heben.

“Das am 15. Januar von Vera - Cruz abgegangene und am 14ten d. M. in St. Nazaire fällige Postschiff soll nun die Depu- tation mitbringen, welche dem Erzherzoge meldet, daß die von ihm gestellte Bedingung erfüllt, d. h. daß der Beschluß der Notabeln- Versammlung von den Provinzen des Landes bestätigt worden. Weiter wird dann dem »Moniteur« gemeldet, daß Vazaine im

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Marsch auf Zacatecas war und Douay sih von Lagos auf Guada- [ajara gewandt hätte, während Castagny die flüchtigen Truppen Uraga's hehte. Ueberall wurden die französischen Truppen mit

Jubel aufgenommen; jeder Ort möchte eine kleine Garnison dieser

| Soldaten haben. Doblado, Uraga, Etchegaray und mehrere andere Ï Juaristen haben erkannt, daß der Kampf zu Ende ist, und werden Ï nicht säumen, sih dem Kaiser anzuschließen, der jeßt unter den glück- | listen Aussichten in sein Reich cinziehen kann. E Der gestrigen Sihung der Akademie, in welcher Graf Carné } seine Antrittsrede hielt, wohnte auch Thiers bei. Der »Moniteur« Ï bringt heute den ganzen Wortlaut der von Carné und Viennet ge- Ï haltenen Reden. [ Das dem geseßgebenden Körper gestern zugegangene außer- ordentliche Budget pro 1865 weist eine Ausgabe von 108,650,000 | Fr. (wovon 60,753,000 Fr. für öffentlihe Arbeiten und 14,000,000

für die Marine) und eine Einnahme von 108,750,000 Fr., worin | die chinesischen und cochinchinesischen Kriegsentschädigungen enthalten |

auf. Die »France« meldet, daß vorgestern, am 3. d., drei preußische Kriegsdampfer, eine Fregatte und zwei Korvetten, auf der Rhede yon Brest vor Anker gegangen sind. 6. Februar. Gestern stand

| sind,

im Senat der Bericht des

| Grafen Casabianca Über die Darimonsche Petition, welche die An- |

nullirung gewisser vom Minister des Jnunern verfassungswidrig ver- E hängter Preßstrafen verlangte, auf der Tagesordnung. Der Antrag E der Kommission lautete auf die »Vorfrage«, d. h. auf Abweisung E ohne Diskussion. Da weder Prinz Napoleon noch Vicomte de la | Gueronnière das Wort begehrten, so shwiegen auch der Staats-

Minister Rouher und der Vice-Präsident des Staatsrathes de For- |

E (ade la Roquette. Der Sißzungsbericht des »Moniteur« meldet da- E her, daß, da Niemand das Wort verlangte, die Vorfrage zur Ab- * stimmung gestellt und angenommen ward. Dasselbe Schicksal hatten drei Petitionen, die sih Über verfassungswidrige Wahlmachinationen * der Regierung beschwerten. i Der Baarvorrath der Bank von Frankreich wird auf 191 * Millionen angegeben. i Die Königin von Spanien hat , wie die »Madrider Zeitung- meldet, ihre Einmpilligung zur Vermählung der ältesten Tochter des Ÿ Herzogs von Montpensier, Maria Jsabella (geboren 21. September 1848) mit ihrem Vetter, dem Grafen von Paris (geboren 24. August N 1838) gegeben. P Durch Kaiserliches Dekret vom 7. September 1554 wurde die Kommission eingeseßt , welche die Herausgabe der Korrespondenz Napoleons 1. besorgen sollte. Bis jetzt hat dieselbe bekanntlich 15 Bände veröffentlicht. Da indessen mehrere Mitglieder verstor- I ben und “andere behindert sind, auch ferner wie bisher an Y der großen Arbeit mitthätig zu sein, auch das Material "sh in ungeheuerer Fülle häuft, so is durch Kaiserliches Dekret i vom 3. d. M., * Kommission eingeseßt worden, an deren Spiße der Prinz Napoleon N steht. Die Mitglieder dersclben sind Graf Walewsky, Senator Thierry, Graf Laborde, General-Direktor der kaiserl. Archive, Sainte- Beuve vom Institut und Oberst Fave, Adjutant des Kaisers. Die E Secretaire werden vom Prinzen Napoleon ernannt. Aus New-York meldet der »Moniteur«, daß die auf telegra- " phischem Wege von San Francisco gekommenen Nachrichten aus Mexiko sehr befriedigend lauten: »Bazaine war am 5. Januar in * Guadalajara mit 14,000 Mann eingerückt; Uraga stand mit 4000 Mann in Colima, war aber von allen Seiten umzingelt; man darf " sagen, daß das ganze Land jeßt von der Intervention beseht ist;

"alle Wünsche sind sehnlih auf die schleunige Ankunft Maximilians 1. "gerichtet. « : Portugal. Das »Pays« erfährt durch Privatdepesche aus Ä Lissabon, daß der Kriegsminister Vicomte Sa da Bandeira und der Minister des Jnnern Herr Anselmo Braamcamp ihre Entlassung N eingereiht haben, weil die von ihnen bezüglich der Reorganisation der Armee gemachten Vorschläge von den Cortes zurückgewiesen worden waren.

Man liest in der »Gazzetta militare« , daß beson-

y Jtalien. | i 15 bi \ dere Befehle an die Ober-Kommandanten in den einzelnen Provinzen ergangen sind, so viel als möglich die Ausbildung der neuen Re-

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Ÿ fruten zu beschleunigen. Die Aushebungslisten der Altersklasse von 71843 sollen dieses Jahr viel früher als gewöhnlich geschlossen und ihr Ergebniß spätestens in den ersten Tagen des Mai zusammen- E gestellt werden. Man trifft sogar einstweilen {hon Vorbereitungen, A eintretenden Falls auf die Altersklasse von 1844 vorgreifen zu Flönnen. i Man liest in der Zeitung für die Romagna, daß man in den # Marken und in Umbrien die Ausrüstung der Nätionalgarden ver- I vollständigt. Es kommen zu diesem Zwecke täglich Kisten voll Ge- Iwehre und sonstiger Equipirungsstücke. auf der Eisenbahn in Bo- Îlogna an. RNufiland und Polen. Der »Rusfss. Jnv.« theilt folgen- des Telegramm mit: Warschau, 6. Februar. Eben wurden ‘in

das der »Moniteur« heute publizirt, eine neue | e P ES i | | wobei és einigen zwanzig Schleswig - Holsteinern gelungen, von der

der Mauer des Hauses Eckert 10 Hand - Höllenmaschinen, Orsinische Bomben, Dolche und sehr wichtige avi L 1 T Dänemark. Kopenhagen, 4. Februar. Die heutige »Berl. Tid.« publizirt ein Telcgramm aus Schleswig vom 3. Fe- bruar 8 Uhr 15 Minuten Abends folgenden Inhalts: Nachmittags um 35 Uhr griffen die Oesterreicher die Stellung der Danewirke bei Busdorf an. Artillerie und Jnfanteriekolonnen gingen gegen Haddeby vor. Beim Dunkelwerden zog sich der Feind zurück, wir erbeuteten einige wenige Gefangene. Später am Abend wurde das Feuer von österreichischer Seite wieder eröffnet, {wieg dann aber einige Zeit lang. _Der K"nig, begleitet von seinen Adjutanten und dem Con- eils-Präsidenten, inspizirte am Vormittage die Werke bei Missunde. Bei seiner Rückkehr war Se. Majestät Zeuge des Rückzuges des Feindes von dem äußersten Punkte der Bustorfer Werke. Die Blätter theilen eine Adresse mit, welche im \chneidendsten Gegensaß zu den gewöhnlichen Adressen steht und ein Zeichen zu sein scheint, daß namentlich in Jütland sich eine bestimmte Opposition, besonders unter dem Landvolk, gegen die bisherige von Kopenhagen und den Städten besürwortete eiderdänische Nationalpolitik vorbe-

reitet. Es wird in der Adresse die Annahme und Bestätigung der

November-Verfassung stark beklagt. Es muß nun abgewartet wer- den, ob diese Adresse wirkli zahlreibe Unterschriften erhält.

Der Telegraph is wieder abgebrochen und müssen wir nach Hamburg über England telegraphiren. Auf diesem Wege theilt die »Berlingsche Zeitung« ihren Lesern das Wichtigste aus dem Süden mit.

Telegraphishe Depeschen aus dem Wolffschen Telegraphen-Büreau.

Kiel, Sonntag, 7. Februar, Abends. Gestern hat bei Jdstedt ein harter Kampf zwischen den österreichisch-preußischen Truppen und den Dänen stattgefunden. Die Deutschen blieben Sieger. König Christian von Dänemark soll sih nach Kopenhagen geflüchtet haben. Auf Schloß Gottorf wurden 600 dänische Gefangene gemacht. Bei Oeversce und in den Straßen Flensburgs war ein heißer Kampf und gab es viele Todte und Verwundete. Der Verlust des öster- reichischen Regiments König der Belgier beträgt 17 Offiziere und 5900 Mann. Der österreichishe Obers Prinz von Württemberg wurde verwundet.

Der Herzog Friedrich ist gestern Mittag unter Glockengeläute in Schleswig vom Rathhause proklamirt worden.

Hamburg, Sonntag, 7. Februar, Nachmittags. Nach einem den »Hamburger Nachrichten« zugegangenen Briefe aus Heide haben die Dänen vorgestern Tönningen und Friedrichstadt verlassen,

dänischen Armee nah Holstein zu entkommen.

Den »Hamburger Nachrichten« wird aus Tönningen ge- meldet, daß gestern Nachmittag daselbst der Herzog Friedr ich unter allgemeiner Betheiligung als Landesherr proklamirt worden is. Alle Königlichen Beamten des Ortes sind beseitigt.

Hamburg, Montag, 8. Februar, Morgens. Die »Hamburger Nachrichten« melden aus Kiel von gestern Abend, daß die Dänen in Tönning 11 vernagelte Kanonen und die gesammte Munition zurückgelassen haben und daß der Herzog Friedrich gestern in Frie- drichstadt proklamirt worden sei. Jn Norderbrarup in Angeln ist der Herzog Friedrih von 800 Landleuten aus gegen 20 Dörfern proklamirt woorden. Die Bürgerdeputation aus Schleswig war in Kiel eingetroffen. Der Brückenkopf von Missunde soll gesprengt worden sein.

Den »Hamburger Nachrichten« wird aus Kopenhagen vom 6ten gemeldet, daß die Räumung der Danewirke und der Rückzug der dänischen Armee eine unbeschreibliche Entrüstung und Erbitterung hervorgerufen haben. Die beiden Häuser des Reichstags hatten ihre Sihungen suspendirt. Die Börse hatte keine Coursnotirungen aus- gegeben. Es war bekannt, daß das Hauptquartier der Dänen sich in Flensburg befinde und daß sich die vom Feinde verfolgten däni- hen Truppen rings um die Stadt konzentrirt hatten.

Schleswig, Sonntag, 7. Februar. Gestern hörte man Kano- nendonner von Idstedt her. Wie es heißt, hätten die Preußen die retirirenden Dänen erreicht.

Die Proklamirung des Herzogs durh die Einwohnerschaft er- folgte in Gemäßheit der drei Fundamentalgeseße des alten Land- rechts mit der Betheuerung , für das Recht des Landes Gut und Blut zu opfern. Die dänischen Beamten sind abgereist.