1864 / 34 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

322

genehmigte nah erstattetem Bericht der Oberbefehlshaber, an der u n- teren Shley die Umgehung der Position zu versuchen.

Am 3. und 4. Februar wurde den Truppen Rube gegönnt und doppelte Verpflegung gegeben und der Punkt Arnis zum Schlagen ciner Pontonbrüe bestimmt.

Am Z5ten Abends wurden die Truppen konzentrirt . und bivouafirten zum großen Theil, nachdem sie gleihfalls mit doppelter Verpflegung versehen worden.

Aus Kiel und Eernförde waren zu Lande Boote herbeigeschafft worden, um die Jnfanterie der Avantgarde und die 12. Jnfanterie- Brigade an 2 Orten südlich Cappeln beim Schloßplaÿ und nördlich dieser Stadt bei Kabelsund am Ellerberger Gebölz überzusfehen. Diese Brigaden, unter dem Befehl des Generallieutenants von Man- stein, hatten den Auftrag, ‘die drei gegenüber liegenden Schanzen zu nehmen, den Feind aus Cappeln und Arnis zu vertreiben und dann im Umfange von { Meilen Position zu nehmen, um so gewisser- maßen einen lebendigen Brückenkopf zu bilden, der jedes Gefecht von dem Brückenschlag fern hielt und das Debouchiren der die Brücke passirenden Truppen sicherte.

Nördlich von Arnis , an der unteren Schley , wurden in Zwi- \henräumen 3 Batterieen placirt, welche nicht nur die ganze Länge der Schley bestrichen und so das Annähern der Kanonenboote und Dampfer fast unmöglih machten, sondern auch gleichzeitig das jenseitige Ufer beherrshten. Zu lehterem Zwecke wurde auch südlih von Arnis eine Haubiß-Batterie aufgestellt.

Das Uceberschiffen auf den Kähnen sollte um 4 Uhr beginnen. In der Nacht hatte sih aber das Treibeis an dem Ufer, gerade da, wo die Avantgarde übersehen sollte, so angcehäuft , daß das Landen jenseits gefährlich wurde. Das Uebersegen der 12. Jnfanterie- Brigade ging ohne Störung vor sich; da der Feind sämmt- lihe Stellung:n geräumt hatte und die 12. JFnfanterie-Brigade allein zur Erfüllung des Zweckes genügte, so unterblieb, um jede unnüye Gefahr zu vermeiden, die Einschiffung der Avantgarde.

Kurz vor {8 Uhr konnte mit dem Schlagen der Brücke begon- nen werden. Dieses erfolgte mit großem Eifer und viel.m Geschick ohne jegliche Störung, \o, daß sie um 107 Uhr passirbar war und nachdem Prinz Friedrih Karl mit Jhren Königlichen Hoheiten den beiden Prinzen Albrecht und dem Großherzog von Melenburg- Schwerin sih an die Spitze geseht , ging der Uebergang des ganzen Corps vor sich, welches der Prinz zum großen Theil bei sich vor- Über defiliren ließ und \sich dann zur Avantgarde begab.

Die Avantgarde, sowie die Reserve - Kavallerie erhielt nun den Auftrag, so schnell als möglich nach Flensburg zu marschiren, um, wenn cs möglih sei, den Feind einzuholen. Der Rest des Corps sollte auf der Straße nah Messunde vorgeschoben werden, als um {11 Uhr durch den Oberbefehlshaber die Nachricht einlief, daß der Feind auch Schleswig und sämmtliche Verschanzungen geräumt habe, worauf General-Major Graf Münster und die Avantgarde den Befehl erhielten, ihren Marsch mit Ansehung aller ihrer Kräfte zu beschleunigen. Die 6. Jnfanterie-Division und die Reserve - Artillerie wurde über Witt- kiel, die 13, Infanterie - Division über Rabenkirhen und Boel auf Flensburg dirigirt. Das Defiliren der Truppen endete um 4% Uhr Nachmittags.

Die Hingebung, Ordnung und Ausdauer der Truppen bei den Fatiguen der sehr anstrengenden, durch die eisesähnliche Glätte un- gemein erschwerten forcirten Märsche der beiden leßten Tage kann nicht genug gerühmt werden.

Der Gesundheitszustand der Truppen ist durchaus befriedigend. Die Aufnahme im Lande cine gute und freundliche und haben po- litishe Demonstrationen in keiner Weise stattgefunden.

Der Oberbefehlshaber Feldmarschall Freiherr von Wrangel be- richtet an Se. Majestät den König aus Haupt-Quartier Sierenstedt (2 Meilen südlich Flensburg) 6. Februar (Sonnabend) Abends 12 Uhr, wie die Recognoscirung der Schanzen des Danewerks ergeben hatte, daß einAngriff auf dieFront derselben nicht nur höchst zeitraubend, sondern auch vorauss\ihtlich wit ungeheuren Opfern verbunden scin würde. Eine Umgehung über Messunde erschien aus gleihen Gründen nicht angänglih, da die dortigen Schanzen eine gleiche Stärke hatten. Eine durch Prinz Friedrich Karl ausgeführte Rekognoscirung der Schley weiter unterhalb, ergab nun, daß es möglich sei, den Uceber- gang bei Arnis und Cappel zu bewerkstelligen. Der Feldmarschall stellte daher die Disposition dahin fest, daß der Prinz Friedrich Karl Königliche Hoheit unter Zurüklassung seiner Vorposten vor Messunde mit dem Königlich preußishen kombinirten Armee - Corps in der Nacht vom sten zum 6Gten die Schley an vorbenannten Punkten mittelst herzustellender Pontonbrücken überschreiten sollte. Eine Brigade des Kaiserlich Königlich österreichischen 6. Armee - Corps wurde zur Unterstüßung der vor Messunde stehen gebliebenen Vorposten disponirt. Von dieser Bewegung, wenn sie gelänge, er- wartete der Oberbefehlshaber, daß sie die Räumung des Danewerkes zur Folge haben würde. Ferner erhielt das österreichische Armee- Corps und die preußische Garde-Infanterie-Division den Befehl, sich vor den Schanzen des Danewerks am 6. zu konzentriren und die Schanzen aus ‘den in der Nacht fertig zu machenden Batterieen, die zum Theil mit den gezogenen 12-Pfündern armirt , zu beschießen,

-

um einerseis den Feind hier festzuhalten, andererseits ihm sofort fol. gen zu können, so wie er den erwarteten Rückzug anträte.

Jn Ausführung dieser Disposition trat Prinz Friedrich Ka mit seinem Corps am 5ten Nachmittags 2 Uhr feinen Vormarsh nah den bezeihneten Punkten der Schlei an und fand , Abendz daselbst cingetroffen, das jenseitige Ufer, wenngleih nur {wach, he. seßt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Bewegung des preußischen Corps sogleich nach Messunde und von dort mittelst angelegter dänishen Telegraphen nq Schleswig gemeldet, denn bereits am 5ten Abends 8 Uh; hat der Rückzug der Dänen aus Schleswig, wie jezt bekannt, he, gonnen und wurde bis nach Mitternacht fortgeseßt. Um 4 Uhr Morgens wurde der Abmarsch der Dänen von den Vorposten dez österreichischen Armee - Corps entdeckt und die Verfolgung sofort an. getreten, so daß die K. K. österreichische Avantgarde {hon um 9 Uhr Morgens in Schleswig stand, während die hiervon benachrichtigt Königlich preußische kombinirte Garde-Jnfanterie-Division gleichfallz sogleih zur Verfolgung antrat.

Der Feldmarschall erhielt die Meldung von diesem glücklichen Ereignisse um, & Uhr Morgens im Hauptquartier Dahmendorf und brach sogleich; begleitet von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen

und seinem Stabe nah Schleswig auf , nahdem Adjutanten ay k

beide Corps und an die Division mit dem Befehl vorausgesandt wor:

den, die Verfolgung soschnell und energisch als möglich in der Richtung auf F

Flensburg fortzuseßen. Dennoch gelang es der Avantgarde nit,

den abziehenden Feind sogleih zu erreichen, da derselbe sih mit cinc È

fluhtähnlihen Eile zurückzog und stehen gebliebene Geschüße und

Pulverkarren dafür zeugten, daß Demoralisation in den Reihen derselben F eingerissen sei. Die diesseitigen Truppen hatten bereits 3 Tage bivouakirt | waren seit morgens 4 Ubr in unausgeseßtem Marsch, dabei dic F sie für Reiter kaum passirbar und dai | Wetter durch Schneegestöber höchst ungünstig; troydem wurde di: F Verfolgung fortgeseßt und die Avantgarden-Brigade Nostig stieß nörd: F lich Oversce auf die feindlihe Arrièregarde, ungefähr 8 Bataillon, i Nach hartnäigen Kampfe wurden die Dänen mit großem Verlust bis Flensbur F

Chaussee so glatt, daß

einige Eskadrons und mehrere Geschüße stark.

zurückgeworfen.

Die Vorposten der Oesterreicher schen # Meile südlich von F Die Königlich preußische Division sollte ungefähr in F Vom Prinzeu Friedrih F Karl war noch keine Meldung über den ausgeführten Schlei-Ueber F

Flensburg. gleicher Höhe links daneben halten bleiben.

gang eingegangen.

Das Resultat dieses errungenen strategischen Sieges, welche dit F vereinigte Armee zum Herrn der starken Danewerk-Stellung gemach F l Der Feind is im eiligen F l , Die ganze Armirung der Schanzen, wohl an 100 Ce F shüße mit vieler Munition, ist in den Werken, ebenso die Schiffs: F

ist ein in jeder Beziehung glänzendes. Rückzuge.

brücke bei Messunde bei dem eilfertigen Abzuge stehen geblieben.

Eine dänische Post mit vielen Briefen und 1200 Rthlr. Mili z _ Vieles Material is ferner noch auf den F Rüetzuge von den Dänen auf der Chaussee in Stich gelassen,

tairgeldern i} erbeutet.

Mehrere hundert Gefangene sind eingebracht. Die Verluste waren leider nicht unbedeutend.

an Todten und Verwundeten, darunter viele Offiziere.

ist, wurde ein Pferd unter dem Leibe erschossen.

Am 7ten mit Tagesanbruch sollte die Verfolgung mit Auf: F

bictung aller Kräfte und der größten Eile fortgeseht werden. Danzig, 8. Februar.

gehen. (Danz. D.) Stettin, 8. Februar.

nien) abgegangen. Schiffe am 3. Februar vor Brest vor Anker gegangen seien.) Wolgast, 7. Februar. Jn Folge einer von der Stettin

Regierung an die hiesige Behörde ergangenen Weisung ward gester! F das hier im Hafen liegende dänische Schiff «Courier« mit Embarg! F

belegt. (Pomm. Ztg.) Holstein. Rendsburg, 7. Februar.

dänischen Ordonnanzen nach Schleswig gesprengt mit der Nachricht, dab

die preußische Garde bei Süderstapel die dänische Danewerkstellung | durchbrochen habe, in der Weise nämlih, daß sie auf die dort lic: Y

gende große Schanze (es befinden sich dort eine große und zu jeder Seite eine kleine Schanze) einen Scheinangriff gemacht, wodur g“ täuscht die Dänen sich mehr nach der großen Schanze gezogen, während) den Augenblick benußend, die Preußen die beiden kleinen Seiten-

t Oberst Herzog F Wilhelm von Württemberg, Kommandant des Regiments König de F Belgier, ist schwer verwundet, ebenso wie noch einige Stabsoffizier, F Die Brigade hat einen Gesammtverlust von mehreren 100 Mann F Dem Herzog F von Ahremberg, der zum Stabe des Ober-Kommandos kommanditt F

Von den noch einbeorderten 2500 M4 F trosen gelangte heute ein großer Transport zum Einkleiden. Ein F Theil des See-Bataillons is bereits zum Abmarsh nah Stralsund F designirt und dürfte noch in dieser Woche per Eisenbahn dahin ab: F

t Die »Osts.-Ztg.« meldet: Die preuß! F schen Kriegsdan:pfer »Preußischer Adler«, »Bliß« und »Basilisk- liegen nicht, wie früher irrthümlich gemeldet, in dem englischen Hafen F Hastings, sondern sind am 25. Januar von Cadix nach Vigo (Spa F

(Bereits gestern wurde gemeldet, daß die dri F

Freitag Nachmittag F gegen 3 Uhr sind nah Aussage von Schleswiger Bürgern die ersten |

323

shanzen stürmten und nahmen und von hier aus die große Schanze derinaßen beschossen, daß sie bald nachdem auch die große Schanze stürmen fonnten und somit der Weg durch die Danewerke gefunden war. Ungefähr 5 Stunde später scien auch Ordonnanzen von Arnis gekommen mit der Nachricht, daß die Preußen über die Schlei den Uebergang gefunden hätten und {on massenhaft im An- zuge wären , was eine Verwirrung der Dänen in der Stadt Schles- wig hervorgebracht hätte, und worauf de Meza, der fommandi- rende General der dänischen Truppen, obschon er gern die Stellung hehauptet hätte, auf höheren Befehl, die Armee nicht zu opfern, am Freitag Nachmittag 4 Uhr den Rücfzug befohlen habe. Um 1 Uhr Nachts seien die lehten Dänen aus Schleswig marschirt, nachdem sie die Kanonen vernagelt und die auf der Mövenberg- Schanze befindlichen (welhe Schanze durch preußische Artillerie demolirt war) nebsst| Pulver und Munition in die Schlei versenk- ten, aber dennoch Vieles zurücklassen mußten. Gegen 45 Uhr Morgens versammelten sich mehrere Schleswiger Bürger und erwählten 5 Mann aus ihrer Mitte, um den Oesterreichern y die noch nicht von / :

zu übergeben. Diese fünf Bürger, versehen mit weißen Binden und fleinen weißen Fahnen, begaben sich zu der Brigade Gondre-

court, welche ‘unmittelbar vor dem großen Danewerk stand. Die | ( j j | 9, Jägerbataillon der Brigade Nostiz hat in gleicher Weise am

Oesterreicher , den Bürgern mißtrauend , wollten Anfangs kein Gehör geben , aber durch das Vorangehen der Bürger ermuthigt, zogen fie um 54 Uhr in Schleswig ein, hatten bis 2 Uhr Ruhe, worauf die ganze Brigade wieder unter \hallender Musik und mit frischem

Muthe auf Flénsburg zu marschirte und General Gablenz eine Stunde später nachzog. (H. B. H.)

8. Februar. Der in den Straßen von Flensburg begon- nene blutige Kampf seht sih im Norden der Stadk , hei Bau und Kupfermühle fort. Die deutschen Truppen haben den Dänen viel Beute, darunter die Feldpost, abgenommen und viele Gefangene ge- macht. Der Prinz Friedrich Karl, der gestern sein Hauptquartier in Glücfsburg genommen, hatte den Dänen den nächsten den Inseln verlegt.

Kübeck, 6. Febrnar. i aus Ecfernförde, die hier einige Tage sich i : 1 gehalten haben, sind heute nach Warnemünde abgereist, um \ich morgen von dort nah Kopenhagen einzuschiffen. (L. 2.)

Hamburg, 8. Februar. Das seit einigen Stunden hier fursirende Gerücht, die Preußen seien von Glüsburg aus bei Hollnis nach Düppel hinübergeseßt, haben die Düppeler Schanzen, die sie

Die flüchtigen dänischen Beamten in cinem Gasthause auf-

des Corps auf Apenrade gerückt, um der retirirenden dänischen Armee den Weg nach Jütland abzuschneiden, gewinnt 1mmer mehr Boden. Ueber Kiel is die Nachricht eingetroffen, daß in Schleswig fol- gende provisorische Beamte eingeseßt worden sind: der chemalige Kriegsminister Jacobsen als Amtmann von Gottorf und Hütten, der Advokat G odtburgsen als Bürgermeister und Polizeimeister, der Advokat Wittrock als Stadksecretair, der Graf Adalbert Bau- dissin als Postmeister, der Amtssecretair Römer als Hardesvogf. Sachsen. Altenburg, 7. Februar. Nach etner gestern erschienenen Ministerial-Bekanntmachung ist die Landschaft : des Her- zogthums für Montag A 5 d. M. zu etner landschaftlichen Diät einberufen worden. (L. 51g. M | t Wésseis: H 8. Februar. Se. Hoheit der Prinz Friedrich Wilbelm von Hessen und Höchstdessen Gemahlin, Königliche E 4 i \e Bellevue abgestiegen. E Defoctet Wien, 8. Februar. Aus einem heute Mor- gens an Se. Majestät den Kaiser hier eingetroffenen Berichte des Feldmarschalls Boron Wrangel aus seinem Hauptquartier ael dorf wird der »Wiener Ztg.« über das Gefecht am 3ten und die weiteren Bewegungen der Operationstruppen in Schleswig Folgen- des mitgetheilt : ; Ew. WVitceliwen Majestät melde ih/ im weiteren Verfolge mei- nes gestrigen telegraphischen Berichts in tiefster Ehrfurcht, daß in Ausführung der von mir ertheilten Dispositionen das K. K. öster- reichische 6. Armeecorps gestern den Vormarsch in zwei Kolonnen auf Lottorf und auf Geltorf angetreten batte, le : In der Höhe von beiden genannten Orten stieß die Avantgarde der ersten Kolonne, Brigade Graf Gondrecourt , zuerst auf zwei dänische Escadrons, die nach einigen Gewehrschüssen sich zurüczogen. Auf den Höhen dahinter zeigten sich sechs dänische Bataillone mit 1 oder 2 Batterieen , die sogleich ihr Feuer gegen die óösterrcichische Vorhut eröffneten. Die K. K. Truppen ,

(Kass. Ztg.)

das 18. Jäger-Bataillon an der Téête, erwiderten das Feuer und fo wie eine Batterie und noch zwei weli- tere Bataillone vorgezogen , gingen sie zum Angriff mit _dem Ba- jonet vor. Die Dänen / die bis dahin im Feuer große Kaltblütig- keit gezeigt und ruhig gestanden und geschossen hatten, hielten diesen Angriff nicht aus, sondern wichen zurück. Auf den nächst dahinter gelegenen Höhen nahmen sie von neuen Stellung und wurden in gleicher Weise mit dem Bajonnet zurückgeworfen, nachdem Graf Gondre- court noch zwei Bataillone und eine Batterie ins Gefecht gezogen. Ober-

dem Abzuge der Dänen Kunde hatten, die Stadt | : | Infanterie und einer vom Regimente Martini {wer verwundet, die

Weg nach |

sind gestern von Kopenhagen angekommen und |

Selk wurde erstürmt, eben so die dahinter liegende starke Position des Königsberges. Sogleih wurden die beiden österreichishen Bat- tericen der Avantgarde auf dem erstürmten Berge placirt und die nach dem Danewerk sich zurüziehenden Dänen beschossen. Das 18. Jägerbataillon deckte die Batterieen auf dem Königsberge. Die \hweren Geschüße aus einer dänischen Schanze, die erst in neuester Zeit fertig geworden und armirt war, eröffneten nunmehr ihr Feuer Jegen den Königsberg, das von hier lebhaft erwidert wurde. Die Geschosse der dänischen Geschüße gingen noch weit Über den Königs- berg fort. Die Brigade Graf Gondrecourt hat große, noch nicht in ihrem ganzen Umfange zu Übersehende Verluste erlitten; aber nicht genug Anerkennung kann der umsichtigen und kaltblütigen Leitung des Feldmarschall-Lieutenants Baron Gablenz, so wie der entschlosse- nen Führung des Generals Grafen Gondrecourt und der allge- meinen Bravour der Truppen gezollt werden.

Das glänzende und Über die Disposition hinausgehende Resultat der Eroberung des Königsberges wiegt jedoch die erlittenen Verluste vollkommen auf.

P)

Von Stabsoffizieren is Oberst Benedek von König von Preußen-

weiteren Verluste an Todten und Verwundeten überschreiten nah oberflächlicher Schäßung die Zahl von mehreren Hunderten. Das

Kampfe und Siege Theil genommen.

Ueber die Verluste der Dänen können noch keine genauen An- gaben gemacht werden. Viele Todte und Verwundete blieben auf dem Playe liegen, wohl an hundert Gefangene sind eingebraht und ihnen ein Geshüß vom 18. Kaiserlih Königlichen österreichischen Jägerbataillon im Sturm genommen.

Mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und Prinzen Albrecht (Vater), so wie dein zur Empfangnahme der Dispositionen für die folgenden Tage eingetroffenen Prinzen Friedrih Karl und Prinzen Albrecht (Sohn) habe ih den legten Theil des Gefechts auf dem Wege von Ober-Selk mitangesehen.

Während dieses Gefechtes war die Königlich preußische kombi- nirte Garde-Infanterie-Division ebenfalls vorgegangen , um die ihr nach der Disposition vorgeschriebene Vorpostenstellung einzunehmen.

Die auf der Chaussee nah Schleswig vorgehende Kolonne stieß

| mit ihrer Tête , der 10. Compagnie des 4, Garde-Grenadier-Regiments | Königin, in Jagel auf die Dänen, die das Dorf mit 1600 Mann und 4 Geschüyen beseht hatten

JZuvei österreichische Compagnieen erschienen gleichzeitig vor der östlichen Lisiere des, Dorfes und in

nur {wach beseht gefunden, genommen und seien mit dem Gros Uebereinstimmung mit diesen wurde ein gleichzeitiger Angriff auf

das Dorf gemacht. Beim zweiten Angriff wurden die Dänen aus Jagel hinausgeworfen und zogen sih in das Danewerk zurück. Von den preußischen im Gefechte gewesen Truppen is nur ein Füsilier leicht blefsirt.

Die Division nahm darauf die ihr in der Disposition vorge- \hriebene Vorpostenstellung von Alt-Bennebeck über Klein-Bennebeck und Wielsiek nah Jagel cin, an die sich hier die österreihishen Vor- posten über den Königsberg nah Fahrdorf anschließen.

Das Hauptquartier des General - Lieutenants v. d. Mülbe ift in Kropp. Die Brigade Graf Gondrecourt is wegen der großen Verluste am gestrigen Abend noch dur die Brigade No iz, die jet die Vorposten hat, abgelöst. -

Die Brigade Graf Gondrecourt steht in Ober- und Nieder- Selk.

Die Brigade Dormus in Lottorf in Geltorf.

Die Brigade Thomas in Fahrdorf.

Die Kavallerie, die Reserveanstalten und das Hauptquartier des FML. Baron Gablenz in Groß-Brekendorf. 2

Alle Genietruppen und Pionir-Abtheilungen des Kais. Königl. österreichischen Corps sind nah dem Königsberge vorgezogen, um die Arbeiten zur Sicherung desselben auszuführen. i s

Beim Ksnigl. preußischen kombinirten Armeecorps is gestern

| feine Veränderung der Stellung vorgenommen.

Das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl, Königliche Hoheit, ist noch in Hemmelmarf. :

Mein Hauptquartier verbleibt bis heute noch in Damendorf, wo gestern auch der Großherzog von Mecklenburg, Königliche Hoheit, ein- getroffen ist und sich gleich, dem Donner der Geschüße folgend, auf das Gefechtsfeld und zur Avantgarde auf den Königsberg bege- hen hatte.

Hauptquartier Damendorf, den 4. Februaë 1864.

Wrangel, Feldmarschall. Triest, 7. Februar. Hier eingetroffenen Nachrichten zufolge

nabmen die Dänen bereits ein preußishes Schiff im Kanal und

wollen Kaperbriefe ausgeben. Jn England herrschen Bedenken gegen

" die Befrachtung österreichischer Schiffe. (W. Ztg.)

Aus Krakau, 7. Februar, meldet die »Wien. Ztg.« : Gestern Abend wurden zwei erdolchte junge Männer, der eine zwischen Gär- ten in der Vorstadt Piasek, der andere in der Jagiellonengasse, von Patrouillen aufgefunden. h

Fraukreich. Paris, 7. Februar. Der »Moniteur« ent- hält cin Dekret, welches der von der Stadt Paris ausgeschriebenen.