1864 / 46 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Elberfeld sind ‘auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zu Ad- vokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Cöln

ernannt worden.

446 Justiz -: Ministerium.

Die Landgerichts - Referendarien Vack und Zurhellen aus

Ministerium der geistlichen , Unterriczts- und Medizinal - Augelegenheiten.

Akademie der Künste.

rogramm, Große Kunst-Ausstellung im Königlihen Akademie-Gebäude in Berlin

von Werken lebender Künstler des Jn- und Auslandes. 1864.

1) Die Kunstausstellung wird am Sonntag den 4. September d. J. eröffnet und am 6. November geschlossen während die- ser Zeit wird dieselbe dem Besuche des Publikums an Wochen- tagen von 10 bis 5 Uhr, Sonntags von 11 bis 5 Uhr ge- öffnet sein.

2) Nur die von den Künstlern selbst oder auf deren Veranlassung angemeldeten Werke werden zur Ausstellung zugelassen, was auch dann gilt, wenn dieselben niht mehr im Besige der Künstler sind, indem weder die Echtheit der Arbeiten, noch die Bestimmung derselben für diese Ausstellung zweifelhaft sein darf.

Z) Die schriftlihen Anmeldungen der auszustellenden Kunstwerke müssen vor dem 16. Juli d. J. bei dem Jnspektorat der Aka- demie eingegangen sein und außer Namen und Wohnort des Künstlers die Anzahl und Kunstgattung der einzusendenden Arbeiten nebst Angabe der dargestellten Gegenstände, so wie die Bemerkung enthalten, ob das Kunstwerk fkäuslich is oder niht. Wiederholte Anmeldungen eines und desselben Werkes find unzulässig; auh können mchrere Kunstwerke nur dann unter einer Nummer begriffen werden, wenn dieselben in einem gemeinschaftlichen Rahmen befindlich sind.

4) Um die rechtzeitige Anfertigung des Katalogs und Aufstellung der Kunstwerke möglih zu machen, müssen die lehteren bis zum Sonnabend den 13. August d. J. bei dem Jnspektorat der Akademie mit zwei gleichlautenden Anzeigen, wovon die eine als Empfangsbescheinigung gestempelt zurückgegeben wird, abgeliefert werden.

5) Die Herren Künstler, welche die Ausstellung zu beschicken gedenken, werden hiermit besonders darauf aufmerksam ge- macht, daß in Folge vielfacher Anträge von Seiten der Künstlerschaft der oben angegebene Einlieferungstermin unabänderlih eingehalten werden»wird und daß demgemäß kein Kunstwerk, welches niht bis zum 13. August bei der Königlichen Akademie einge- gangen ist, in die Ausstellung aufgenommen wer- Den Tann,

6) Zur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschäftsführung muß jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Künstlers, wenn auch nur durch Anhef- ten einer Karte, bezeichnet, und bei Gegenständen, wo eine Verwechselung möglich ist, als Prospekten , Landschaften, Bild- nissen 2c., der Jnhalt der Darstellung auf der Rückseite des Bildes kurz angegeben werden.

7) Anonyme Arbeiten; Kopieen (mit Ausnahme der Zeichnungen für den Kupferstich), musikalische Jnstrumente, so wie mecha- nische und Jndustrie - Arbeiten aller Art werden nicht zur Aus-

stellung zugelassen.

8) ‘Vor gänzlicher Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen ausgestellten Gegenstand zurükerhalten.

9) Eine für diese Ausstellung aus Mitgliedern des akademischen Senats und der Akademie in einer Plenar - Versammlung zu wählende Kommission is für die Beobachtung der Vorschrif- ten 2, 5, 6, 7 und 8, für die Aufstellung der Kunstwerke und die Ausschließung nicht geeigneter Arbeiten verantwort-

10) Transportkosten übernimmt die Akademie nur für Arbeiten ihrer Mitglieder. Kunstwerke von ungewöhnlih \{chwerem Gewicht aus der Ferne dürfen auch von diesen nur nah vor- gängiger Anfrage und Genehmigung der Akademie zur Aus- stellung übersandt werden. Alle anderen Einsender haben die Kosten des Her- und Rücktransports selbst zu tragen.

Die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke und die Weiterbeförderung derselben an andere Kunst - Ausstellungen, nebst den desfallsigen Besorgungen und Korrespondenzen, kön- nen nicht von der Akademie übernommen werden, so wie auch die Einrahmung von Bildern, Kupferstichen 2c. von den Ein- sendern besorgt werden. muß.

Wegen Beschädigung der Gegenstände während des Her- und Rücktransports kann die Akademie nicht in Anspruch genom- men werden; dagegen sorgt dieselbe für Versicherung gegen Feuersgefahr während der Dauer der Ausstellung.

13) Unangemeldete Sendungen werden uneröffnet zurückgewiesen,

12)

Berlin, im Januar 1864. Königliche Akademie der Künste.

Im Auftrage :

Ed. Daege. O. F. Gruppe.

Secretair.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 23. Februar. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge des Militair-Kabinets, so wie des Polizei-Präsidenten entgegen und empfingen im Beisein des Gous- verneurs, Kommandanten und des Prinzen August von Württemberg die Meldungen des General - Majors von Fransecky, Commandeur des Großherzoglich Oldenburgischen Contingents, und mehrerer anderer Offiziere, so wie in Gegenwart des. Minister-Präsidenten eine Depu- tation aus Schleswig.

Die neuesten Telegramme vom Kriegsschaupla he melden, daß am 22. h. mit Tages Anbruch eine starke Rekognoszirung der Brigaden Canstein , Roeder und Goeben mit entsprechender Artillerie his ins Kanonenfeuer der Düppeler Schanzen unternommen wurde, welcher der Feldmarschall Freiherr von Wrangel und Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl beiwohnten. Die diesseitigen Verluste belaufen sich auf 5 Todte und 20 Vlessirte, unter lehteren die 5 Offiziere der 3. Compagnie des 6. Westfälischen Jnfanterie-Regiments Nr. 55: Hauptmann von Ger- hardt, Lieutenants Fischer von Treuenfeld, Bendemann, von Ditt- furth und. von Studnig. Dem Feinde wurden mehrere Fahnen und etwa 200 Mann an Gefangenen abgenommen.

Stettin, 22. Februar. »Louise Auguste«, Neumann, eines der preußischen in Kopenhagen mit Beschlag belegten Schiffe, is freigegeben und gestern Nachmittag in Swinemünde angekommen. (Osts. Ztg.) :

Hamburg, 22. Februar. Es fällt, feiner Schnee und is die Erde stark mit Schnee bedeckt. Südwestwind. Die Segelschiffe kom- men in Folge dessen bis an die Stadt.

Württemberg. Stuttgart, 20. Februar. Der Geseh- Entwurf uber die Einführung eines allgemeinen deutschen Handelsgeseÿ buches wurde in der heutigen Sihung der Ab- geordnetenkammer mit den von der Kammer beschlossenen Modifica- tionen einstimmig angenommen.

Desterreich. Wien, 22. Februar. Die »Generalkorrespon- denz aus Oesterreich« meldet, daß der dänische Legations - Secretair v. Bille abberufen is und im Begriffe steht, Wien zu -verlassen. Die Vertretung der dänischen Unterthanen in Oesterrei hat der englische Botschafter Übernommen.

Großbritannien und Jrland. London, 20. Februar.

In der gestrigen Unterhaus-Sihzung melden Ferrand, Gregory und Oberst Syk es Jnterpellationen wegen China's, Korfu's und der indi- hen Armee an. Mr. S. Beaumont wünscht zu erfahren, ob während der Parlamentsferien irgend eine Korrespondenz bezüglich der Anerkennung eines Kaiserreihs in Mexiko mit Jhrer Majestät Regierung angeknüpft wor- den sei? Mr. Layard sagt, daß keinerlei” Mittheilungen der Art von der englischen Regierung empfangen worden seien und daß sie es abgelehnt habe, eine Meinung über den Gegenstand abzugeben. Lord J. Manners fragh wann man wohl das Blaubuch über den deutsch - dänischen Krieg erwar- ten könne? Mr. Layard kann dem edlen Lord nur versichert daß ain Druck mit Eile gearbeitet werde. Das . Buh werde 600 bis 700 Folioseiten stark sein. Lord J. Manners glaubt erinnern zu dürfen , daß die Regierung versprochen habe , die Korrespondenz

lih, Erhobene Zweifel und Einsprachen entscheidet der aka- demische Senat.

in einzelnen Lieferungen vorzulegen. Mr. New degate richtet an den Lord

| Amtswohnung.

| öffentlicht heute den zwischen Franukreih und Jtalien am 17. v. M. | abgeschlossenen und zwei Tage darauf ratifizirten Handelsvertrag | nebst den neuen Tarifen, ferner den am 13. Juni v. I. zwischen | beiden Ländern abgeschlossenen und ebenfalls am 19. v. "M. ratifi- zirten Schiffsahrtsvertrag, sowie noch fünf kaiferlihe Dekrete mit

Spezial-Bestimmungen über"denselben Gegenstand vollständig. Diese Aktenstücke füllen 21 Spalten.

| ernannt worden, um die Grundzüge des allgemeinen administrativen | Reglements vorzubereiten , das in Artikel 1 des gegenwärtig dem

| vorgesehen ist.

| hat gestern an Lord Macaulay's Stelle George Grote in London zum auswärtigen Mitgliede und an Martinez de la Rosa's Stelle | Kervyn de Lettenhove zu Brüssel zum Korrespondenten in der / Section. für allgemeine Geschichte und Philosophie erwählt.

| geschrieben wird, hat der Fürst von | das Großkreuz

| Salazar y Mazzaredo übertragene Mission nach Peru friedlicher Na-

| nan nicht ungestraft das spanische Banner beleidigen könne.

447

remier die Frage, ob, wenn die österreichischen und preußischen Truppen in gütland einfallen sollten, oder einzufallen sich vornähmen , Jhrer Majestät Regierung nicht der Ansicht sein würde , daß ein solcher Schritt oder cine solche Absicht mit dem angegebenen Grunde des Einmarsches in Holstein und Schleswig unvereinbar sei , und daß daher ein energischeres und ent- shiedeneres diplomatisches oder anderes Handeln Seitens der englischen Re- gierung im Sinne des Vertrages von 1852 erforderlich sein werde ? Lord Palmerston: Wir haben feine authentischen Berichte darüber, daß die österreichischen und preußischen Truppen in Jütland einzurücken be- absichtigen , allein ih habe ZJeitungsnottzen darüber geschen. Ohne Zweifel würde ein Einmarsch der österreichischen und preußischen Truppen in Jüt- land cine Erschwerung jener heftigen Gewaltthätigkeit und Ungerechtigkeit sein, welche sie, unserer Meinung nach, durch das Einrüen in Schleswig begangen haben. Was den leßtern Theil der Frage des ehrenwerthen Herrn betrifft welches Verfahren oder welch verändertes Verfahren Ihrer Ma- jestät Regierung für angemessen erachten würde so bin ich gewiß, das ehrenwerthe Mitglied und das Haus werden es nicht als Mangel an Ach- tung auslegen, wenn ih es ablehne, über die eventuelle künftige Politik der Regierung im Voraus Auskunft zu ertheilen. Mr. Kinglake macht darauf aufmerksam, daß der Londoner Vertrag vom 8. Mai 1852 durch cine am selben Tage, dem 8. Mai, von Baron Brunnow an den dänischen Gesand- ten am Hofe von St. James, den Herrn von Bille, gerichtete Note in sei- ner Tragweite ganz und gar geändert sei. Durch diese Note werde der 2te Artikel des Vertrages, in welchem Lord Clarendon eine große Bürgschaft gegen russische Absichten sah, gradezu außer Kraft geseßt, und das War- schauer Protokoll von 1851 für den König von Dänemark bindend; mit andern Worten, Rußland habe sich dadurch die Ansprüche, auf die es beim Vertragsschluß anscheinend Verzicht leistete, für gewisse Fâlle vorbehalten. Dieses wichtige Dokument habe man seiner YJeit weder dem Publi- fum noch dem Parlament vorgelegt. Falls Jhrer Majestät Re- gierung dieser Note ihre Zustimmung vorenthalten habe, so werde das Land froh sein, eine Korrespondenz zu sehen, aus der sih ergebe, daß England gegen jene russish-dänische Stipulation protestirt hat ; andernfalls müsse man sich niemals auf den Londoner Vertrag berufen, ohne zugleich die Note, durh welche er am Tage des Abschlusses so sehr abgeändert wurde, in Anschlag zu bringen. Mr. Layard glaubt, sein ehrenwerther Freund liebe die Geheimnißkrämerei. Das Aktenstück, das er sich aus Gott weiß was für geheime Quellen verschafft habe, hätte er in der Bibliothek des Hauses finden können, da es im Jahre 1856, auf An- trag Mr. Hutt's, im \ranzösischen Urtext und in englischer Uebertragung vorgelegt worden. Mit Ausnahme einer einfachen Empfangsbescheinigung von Lord Malmesbury sei darüber keine Korrespondenz geführt worden.

} Die Bedeutung des Warschauer Protokolls sei eine wichtige Frage, auf die

er in diesem Augenblick einzugehen "h nicht erlauben fönne. Heute Nachmittags war Ministerrath in Lord Palmerston's

Die dänische Fregatte »Niels Juel« liegt in der Nähe von

| Falmouth und giebt auf die passirenden Schiffe Acht.

Mr. C. Forster hat dem Parlamente einen Gesehvorschlag

vorgelegt, wonach die Einziehung der Ländereien und des Besizthums } bei der Felonie Ueberführten wegfallen solle.

Frankreich. Paris, 21. Februar. Der »Moniteur« ver-

Es ist bereits, wie der »Moniteur« anzeigt, eine Kommission

geseggebenden Körper vorliegenden Gesehentwurfs über den Zuer

Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften

Wie der »Oesterr. General-Corr.« aus Nizza, 15. Februar, at der Monaco dem Könige Christian IX. des heiligen Carls-Ordens übersandt.

Spanien. Die »Correspondencia« meldet, daß die Herrn ur ist, daß sie aber dennoch zum Kriege Anlaß geben könnte, wenn nan Spanien die berehtigte Genugthuung verweigern sollte. Falls die diplomatischen Schritte des Herrn Mazzaredo zu keinem Ziele

führen sollten, wie man es hoffe, so werde das Geschwader des stillen Oceans beauftragt werden, den Peruanern zu zeigen, daß

Portugal. Das »Diario de Lisboa« vom 15. Februar mel- det, daß am Tage vorher unter großen Feierlichkeiten die Einweihung der Eisenbahn von Beja stattgefunden hat. Diese Feierlichkeit war in wahres Volksfest für die Provinz Alemtejo gewesen.

Türkei. Bukarest, 20, Februar. Der Finanzminister Steege hat seine Demission gegeben. Die Gerüchte vom Rüdtritt des gan-

Nußland und Polen. Aus Warschau, 19. Februar berichtet die »Osts. Ztg.«: Bei den in legter Zeit gégen e Med Jnsurgentenbanden angestellten förmlichen Treibjagden sind im Ploer Gouvernement über 100 Mann gefangen genommen, und 124 haben sich dann noch gemeldet, da sie die gräßlichste Noth dazu zwang. Die Schilderung der Leiden der freiwillig sich Meldenden und der Gefangenen, liefert ein haarsträubendes Bild; die meisten dieser armen beklagenswerthen Menschen sind zu Skeletten ausgehungert, mit erfrorenen Gliedern , fast ohne eigentliche Kleider! In den- jenigen südlichen Gouvernements, in welchen es bei dem bergigen und waldreichen Terrain den Insurgenten noch mehr möglih wird, den Nachsuchungen der Russen zu entgehen, und den Bauern das ihnen selbst Gehlende zu rauben, is ihre Lage weniger shrecklich, doch in Folge der neulichen Zuzüge, welche von der galizischen Grenze durch das Zufrieren der Weichsel begünstigt wurden , sind auch dorthin neue ruppen gesandt. Auf Grund der täglichen Entdeckungen und- darauf folgenden immer neuen Verhaftungen kommen jetzt, be- sonders da die durch Russen ergänzte Polizei sehr thätig wirkt, merk- würdige Aufklärungen früher dunkel gebliebener Thatsachen zu Tage. So sind die Hauptpersonen , welche sich an dem im September vor dem Zamoyskischen Gebäude auf Graf Berg verübten Attentat be- theiligten, 8 an der Zahl, bis auf einen der Anführer der Hänge- gendarmen Landowski (später Kosa), der an scinen Wunden gestor- ben, festgenommen. Heute wurde der Apotheker Thugutt mit allen seinen Gehülfen, nach Revision seiner Apotheke, festgenommen und leßtere geschlossen. Verschiedene Präparate, die er zu revolutionairen Zwecken geliefert, sollen die Veranlassung sein.

Amerika. New-York, 10, Februar. General Sedgwic, welcher für den erfranften Meade das zeitweilige Oberkommando der Potomac - Armee übernommen hat, machte am 6, d. Morgens,

mit drei Armee - Corps den Rapidan Überschreitend, eine Rekognos- zirung gegen die feindlihe Armee. Die Konföderirten leisteten jedoch entschiedenen Widerstand, so daß Sedgwick den folgenden Tag nah Brandy Station zurükehrte; er verlor auf diesem Zuge über 200 Mann an Todten, Verwundeten und Vermißten. Seine Bewegung

¡en Ministeriums mehren si.

scheint den Zweck gehabt zu haben, die Aufmerksamkeit der Konföde- rirten von der Expedition abzulenken, welche, ausgerüstet von General Butler und unter dem Befehle General Wit ar's, über den Yorkfluß eine Diversion zur Befreiung der nordstaatlichen Gefangenen in Richmond zu machen bestimmt war. Jn Richmond war dieser Plan jedoch früh genug bekannt geworden, daß die Konföderirten ihre Vorbeugungs- maßregeln treffen fonnten , weshalb die Expedition unverrichteter Sache umkehren mußte. In West-Virginien soll General Early, südstaatlihen Quellen zufolge, bei Petersburg 800 Gefangene ge- macht haben. Jn Oft-Tennessec bei Knoxville hatte die Situation sich nicht geändert. Viertausend Mann Konföderirter wurden bei einem Anmarsh gegen Cumberland Gap am 29. v. Mts. zurück- geworfen und haben sich seitdem niht mehr blicken lassen. Zur Verstärkung der Shermanschen Expedition, welche von Viksburg aus die Richtung nach Selma und Montgomery in Alabama eingeschlagen . hat, haben die Nordfstaatlichen ihre Uluppen aus Mittel- und West-Tennessee herausgezogen und Korinth, so wie die Memphis - Charleston - Bahnlinie bis östlih nach Bridgeport aufgegeben. Aus Mobile sind Tele- gramme vom 6. eingetroffen, welche berichten, daß nordstaatiiche Truppen, Jnfanterie, Kavallerie und Artillerie, 30,000 Mann stark, am 9. den Big Black River überschritten haben und vermuthlich auf dem Marsche gegen Mobile seien. In der Stadt herrschte große Aufregung, doch glaubten die Konföderirten den Play halten zu können. Derselben Quelle zufolge haben die Kon- föderirten Jackson in Mississippi genommen. In Chatta- : nooga is am 6. das Eisenbahndepot mit den dort aufgespei- erten Kriegsvorräthen im Werthe von 100,000 Dou. abgebrannt. Die feindliche Armee unter Johnston soll in Rome, Georgia, ihr Hauptquartier haben, wohin der General sich entweder zur Erlan- gung einer besseren Verproviantirungsbasis, oder, wie andere sagen, zur Verhütung der in seinem Heere sehr um si greifenden Deser- tionen zurücgezogen hat. Jn Chattanooga will man sogar wissen, daß sich in der konföderirten Armee eine weitverzweigte Meuterei or- ganisirt habe. Im Senat hat Hr. Sumner eine Petition zur Aus- dehnung des Wahlrechts auf Neger vorgelegt und einen Antrag gestellt, alle die Auslieferung flüchtiger Sklaven betreffenden Gesetze zu annulli- ren und den Negern Gleichstellung vor Gericht zu sichern. Jn einer Reihe von Nesolutionen drang er ferner auf eine Abänderung der Verfassung, wodur die Sklaverei im ganzen Bereiche der Republik verboten werden solle, und empfahl jeden Plan einer Wiederaufrich- tung der Union zu verwerfen , wenn derselbe keine Bürgschaft gegen die Existenz oder das Wiederaufleben der Sklaverei biete. Seine Anträge wurden sämmtlih dem Comité überwiesen.

12. Februar. Die Verbindungen des Unions - Heeres zwi- fchen Knozville und Cumberland-Gap sind abgeschnitten, die Kon- söderirten offupiren beinahe das ganze übrige Tennessee. Die Unions-Reiterei, bei Marysville geworfen, retirirt verfolgt gen Knox- ville, Der Kongreß-Ausschuß referirte gegen Sumner's legterwähnte Resolutionen. i