1864 / 54 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

932

daß am 28. v. M., Nachmittags 34 Uhr, ein von Norden koñinmen- der- dänischer Schooner in den Schußbereih der Strandbatterie bei Stenderup gerathen und von dieser mit 12 Schuß beschossen wor- den sei. Die Entfernung habe 3400 Schritt betragen, dennoch sei die Wirkung der Schüsse eine ersihtlihe gewesen, indem das Schiff Mast und Bugspriet verloren und sich în; den Gamborg Fjord ge-

flüchtet habe. Außerdem nichts Neues von Bedeutung.

Hamburg, 2. März. Die »Börsenhalle« meldet in einem Telegramm aus Kiel vom heutigen Tage: Graf Moltke, früherer Präsident der ehemaligen holsteinschen Regierung, war nah Plön zurückgekehrt und sollte gestern durch einen Beauftragten der Landés- regierung wegen nicht abgelegter Rechnung über die geheimen Po- lizeifonds und wegen anderer Handlungen aus der lehten Zeit seiner Amtsführung vernommen werden. Graf Moltke war aber schon vorher nach Lübe abgereist. .

Den »Hamburger Nachrichten« wird aus Kiel vom heuti- gen Tage telegraphirt, daß die dortigen Bürger - Deputirten (Stadt- verordneten) beschlossen haben, eine Eingabe wegen schleuniger Ein- berufung der holsteinschen Stände an die Bundes - Commissaire zu richten. Die Eingabe, in welcher die Einberufung als durchaus nothwendig dargestellt wird, wurde sofort entworfen und den Bun- des-Commissairen zugesandt.

Sachsen. Dresden, 2. März. Das »Dre®sdner Journal«

bezeichnet die Zeitungsnachriht von bevorstehenden Veränderungen

im Ministerium als unbegründet. : Am- 13. d. M. wird in Dresden eine Landesversammlung

wegen der Schleswig-Holsteinschen Angelegenheit stattfinden.

Vayern. München, 29, Februar. Graf Reculot, der Kaiserlich französische Gesandte am hiesigen Hofe ist in gleicher Eigen- hast nah Athen bestimmt und statt seiner wird Henri Mercier, der bisher den Gesandtschastsposten in Washington einnahm, anher kommen. Der hiesige englishe Gesandte Lord Loftus erhielt ein ganzes Jahr Urlaub. (L. Ztg.)

Belgien. Brüssel, 1. März. Die Kammer hat heute die lang erwarteten Aufklärungen Über die Geschichte der Ministerkrisis von verschiedenen Seiten empfangen. Um 2 Uhr wurde die Sizung eröffnet. Herr Rogier ergris das Wort und verlas im Namen des Kabinets einen Bericht über den amtlihen Verlauf der Dinge. Am 14. Januar habe das Ministerium, reduzirt auf eine Mehr- heit von zwei oder drei Stimmen und Angesichts einer heterogenen, aber systematischen Opposition seine Entlassung eingereiht. Der König habe darauf vorerst die Herren de Brouckère und

irmez, und nach diesen die Herren Dehamps und von Theux zu sich berufen. Jn Folge der von den leßtgenannten Herren aus- gegangenen Rathschläge seien alsdann dem Fürsten von Ligne, den Herren Faider, Dubois-Thorn und Nothomb, diesseitigem Gesandten in Berlin, Eröffnungen gemacht worden. Nach erfolgter Ablehnung seitens all dieser Persönlichkeiten habe die Krone aufs Neue mit deu beiden namhaft gemachten Führern der Opposition sich in Verbin- dung geseht, doch haben dieselben am 30. Januar das ohne jede Be- dingung ihnen anvertraute Mandat aus nicht erörterten Gründen in die Hände des Königs zurückgegeben. Am 31. Januar in münd- licher Unterredung, wiederholt in ciner Depesche vom 3. Fe- bruar, habe Se. Majestät Herrn Rogier die Erfolglosig- feit ihrer Bemühungen mitgetheilt und darauf hin die Minister ersuht, im Amte zu verbleiben. Nach reifliher Be- rathung antwortete darauf das Kabinet vermittelst Briefes vom 6. Januar, daß es die Schwierigkeit der Lage durchaus zu würdigen wisse, in Anbetracht aber seiner eigenen Stellung der Kammer gegen- über bei seinem Entlassungsgesuh beharren müsse und den König dringend ersuche, weitere Schritte zur Bildung cines neuen Ministe- riums thun zu wollen. Auf dieses Schreiben sei noch keine Ant- wort des Königs ergangen. Aus diesen Gründen trete das Kabinet, welches am 14. Januar seine Entlassung erbeten, am 1. März vor das Abgeordnetenhaus, um nah Erschöpfung der ge- währten vorläufigen Kredite die Erledigung der rückständigen Budgets verfassungsmäßig nachzusuchen. Herr de Bruckère erklärte darauf , daß er das Staatsruder nicht habe übernehmen können, weil er in allen Punkten mit den gegenwärtigen Ministern einver- standen sei und nur in ihrem Sinne regieren könne. Die ihm ver- \sprochene Majorität, bestehend aus der klerikalen Partei und einer liberalen Fraction, babe ihm nicht zugesagt; denn die Rechte, der er nichts. habe bringen können, würde nicht dabei gewonnen und die Linke würde dabei verloren haben. So hätte er nur mit seinen Freunden ih verfeindet und seinen Feinden auf Discretion sich er- geben müssen dazu werde man ihn nimmer bringen! Herr Pirmez sagte, daß nichts ihn habe bewegen können, durch die An- nahme der Regierung sih das Ansehen als Chef einer dissidirenden Fraction inmitten seiner politischen Freunde zu geben. Die Her-

régung« einer Auflösung haben ersparen wollen, und weil sie nicht vorausgesehen , das gegenwärtige Ministerium werde am Ruder bleiben. Herr von Theux ging sogar weit genug, um ganz in Ab- rede zu nehmen, der König habe ihm die Regierung angetragen. Herr Rogier erklärte, daß er aus des Königs eigenem Munde und von des Königs eigener Hand das Gegentheil wisse. Endlich sagten die beiden Führer der Opposition, daß die Rechte allerdings, wenn das gegenwärtige Kabinet Miene machen wolle, im Amte zu blei- ben, sich entschließen dürfte, die Last der Regierung auf sih zu neh- men. Alsdann werde sie die Kammer auflösen und mit einem Pro-

gramme vor das Land treten. (Köln. Ztg.) 2. März. In der heutigen Sißung der Kammer erklärte die Regierung, daß sie die Vorlage des -Budgets oder irgend einer Maß- regel verweigere¡ sie werde provisorische Kredite fordern. Der König Leopold is heute Nachmittags 3 Uhr in Calais eingetroffen. Grvßbritannien und Jrland. London, 1. März. In der gestrigen Sihung des Oberhauses kündigte Lord Ellenborough für fommenden Freitag eine Jnterpellation an, » ob die Regierung irgend welche Maßregeln mit Rüsiht auf die Nothwendigkeit, Dänemark mate- riellen Beistand zu gewähren, getroffen habe.« Der Marquis von Wes- meath fragte mit Rücksicht auf den eben geschlossenen Pariser Attentats- Prozeß, ob die Regierung, wofern sie moralisch überzeugt wäre, daß die Verschwörer von Mazzini oder irgend einer andern England lebenden Person unterstüßt worden seien, auf Grund der Fremdenakte die Macht zum Einschreiten habe? Earl Russell erwiderte: » Jch stimme zwar mit dem edlen Marquis vollkommen überein, daß jeder, der sih zur Ermordung des Kaisers der Franzosen in eine Verschwörung einläßt, eines verabscheuens- würdigen Verbrechens schuldig ist; doch habe ich kein Recht, zu sagen, daß Signor Mazzini oder irgend ein anderes in diesem Lande lebendes Jndivi- duum sich dieses Verbrechens schuldig gemacht habe. Jch besige keine der- artigen Beweise, und da ih auf Grundlage der Fremdenakte keine Macht besie, wie der edle Marquis glaubt, kann ich ihm nur erwidern, daß ih in dieser Angelegenheit keine Schritte thun werde. « N Im Unterhause erwiederte auf eine Interpellation von Mr. Dalglish, ob die Regierung ein für Dänemark gebautes, in Mitte voriger Woche im Clyde von Stapel gelassenes Panzerschiff eben so wie früher die amerikani- {hen Widderschiffe mit Beschlag belegen werde, Mr. Layard: Der dä- nische Gesandte habe dem auswärtigen Amte vor längerer Zeit die Anzeige gemacht, daß ein Kriegsschiff für Dänemark im Clyde gebaut werde; um jedoch der Regierung keine Unannehmlichkeiten zu bereiten, wolle er die Aus- rüstung desselben sofort inhibiren. Die Schiffbauerfirma habe darauf Vor- stellungen gemacht, wie sehr sie dadurh zu Schaden komme, wenn das Fahrzeug unvollendet ihren Werftenraum in Anspruch nehme. Worauf Lord Russell dem dänischen Gesandten bedeutete , er wolle das Vomstapellaufen nicht hindern, wenn der Gesandte sein Wort verpfänden wolle, daß das Schiff nicht aus dem Clyde auslaufen werde. Nachdem der Gesandte darein gewilligt, sei das Schiff vollendet worden, bleibe aber im Hafen liegen. Auf eine Anfrage von Mr. Griffith erwidert Mr. Layard, telegraphische Depeschen seien im dänischen Blau- buche niht aufgenommen worden, weil eine Aufnahme der- selben gegen die Regel sei. Die offene Anklage, welche im Pariser Kriminalgerichtshofe gegen das Parlamentsmitglied Mr. Stan sfeld (er ist als einer der Admiralitätslords jeßt Mitglied der Regierung) als Helfershelfer Mazzini'8 erhoben worden war, veranlaßt Mr. Cox, das genannte Mit- glied um eine Erklärung hierüber zu ersuchen. Mr. Stansfeld weist mit großer Entrüstung die Verdächtigungen zurück, die gegen ihn erhoben worden sind. Es sei unter seiner Würde, erst zu versichern, daß er einen Mordversuch nie und nimmermehr unmittelbar oder mittelbar fördern werde. Aber auch Mazzini, den er seit 18 Jahren kenne, und der schändlicher ver- leumdet worden sei, als irgend ein Mensch auf Erden, werde nie die Hand zu einem so scheußlichen Verbrechen bieten. Daß sein Name ohne irgend welche Recbtkfertigung mit der leßten Mordverschwörung in Verbindung ge- bracht worden sei, würde sich bei einer unparteiischen Untersuchung rasch herausstellen. Mr. Hennessy: Mazzini selber sei {chuld, wenn der gegen ihn geschleuderte Verdacht Glauben finde. Habe er doch den Verschwörer Greco einen » enthusiastishen Patrioten « genannt, und auf dieses Zeugniß hin lasse sh doch nicht gut annehmen, daß Greco ein Werkzeug der französischen Polizei sei. Es wäre wünschens- werth, zu erfahren, ob wirklih zur Durchführung des Mordversuchs in Eng- land Geld gesammelt worden sei, ob Mr. Flower und Mazzini dieselbe Person seien, und ob Mr. Stansfeld sich bei den angeblichen Geldsammlungen be- theiligt habe. Mr. Stansfeld erwiderte, er sei wohl ein Freund Mazzini's, wisse aber nichts von einem Herrn Flower, und habe sich nie bei Geldsammlungen für italienische Patrioten als Comitémitglied oder Sekre- tair betheiligt. Noch fragt Alderman R ose, ob Mazzini je im Hause von Mr. Stanösfeld gewohnt habe. Diese Frage bleibt unbeantwortet, da von zehreren Seiten des Hauses der Ruf: » Antworten Sie nicht weiter erschallte. Nachdem dieses Jntermezzo erledigt ist, erhebt sich Disraeli, um, wie er sagt, sich von der Regierung Aufklärung über ihre kontinentale Politik zu erbitten. Es sei, sagt er, dem Ministerium angeblich gelungen, eine Konferenz über den deutsch - dänischen Streit zu Stande zu bringen. Nun müsse er selber gestehen, daß er kein großes Zutrauen in Konferenzen habe, die pendente lite geführt werden. Jn zehn Fällen hätten sie mindestens neunmal zu keinem Resultate geführt. So, um das neueste Beispiel der Geschichte anzuführen , die Wiener Konferenzen von vor neun Jahren, auf welchen der gegenwärtige Minister des Aeußern eine so überaus fklägliche Rolle gespielt habe. Ungewißt durch diese Erfah- rung sei Lord Russell abermals mit Konferenzanträgen hervorgetreten. Zu- erst in einer Depesche an die französische Regierung im September vorigen Jahres, Und was habe M. Drouyn de Lhuys darauf geantwortet? Er habe darauf geantwortet (die betreffenden Noten stehen im neuen dänischen

ren Dechamps und: v. Theux haben nicht angenommen, weil sie ein Uebergangs-Kabinet für gut befunden, weil sie dem Lande die »Er-

Blaubuche), daß derartige Vorschläge zu Konferenzen und identischen Noten

F halte mit Dokumenten e ote f Ae A worden, nicht klar werden könne. olche Borwürfe freilich sei shwer anzukämpfen. Es gebe nun einmal

E die sich mit oder ohne Aktenvorlage in E Ali + fTönnen. E R abgeholfen sein, und er rathe daher, mit Urtheilen noch zu war- | | ten. ) daß sie von Anfang bis zu Ende bemüht war, Zwistigkeiten zu \ch{lichten,

' einem Kriege bedrohte , in friedlicher Weise zu schlichten.

hoffentlich ein * freigestellt bleiben ,

, worden ? | friedliche Lösung erwarte oder ob fie sih einer neuen Erniedrigung auszu- seyen gedenke ? rung; diese sei es, welche durch den Mangel einer bestimmten Politik das Land an den Abgrund des Krieges geführt habe.

gestern eingelaufen.

recht hübsch lauten, aber Frankreich habe nicht Lust, seine Würde ab : bei derdpolnischen Unterhandlungen Preis zu geben N L der Kaiser sei antscblostne sich von jeder Einmischung fern zu halten , wofern die englische aisdlofseny sich nicht erkläre, ob sie im Falle des Gehlschlagens ihrer gemeinsamen Vor- ; Öff ini Gestü

auf diese Erklärung des lranzsfisden Ministers erlaube er (Disraeli) si E | 1ge, ob die jeßige Zustimmung Frankreichs zu Kon- fRMJUT N DarTES CrUErew last 7 daß Lord RU}NE dli M cin Action She hin dir Seen L E

i ir di ¿2 ‘© Hore man den Premi E, Niemand für die Jntegrität Dänemarks günstiger eim e E Ee an-

stellungen weitere Schritte thun und zur Action übergehen wolle.

allem anderen die Anfrage,

zugesagt habe. Und wenn dem so sei, welche Action ?

tung? Und zu welchem Qwecke ?

und Preußen , und werde besagte Integrität die

gestrebten Konferenz abgeben. abhängigkeit« Dänemarks daß, wenn die

Basis der

Konferenzen zu keinem Resultate führen , unmöglich wäre, daß alte Rheinbundsgedankèn und Grenzrectkifications-G a e E fi ations-G (üste wieder auftauchen. Dies seien nichts weniger als rdllihe N Sollte aber Jemand die Opposition fragen, 4 /

Dänemarks Unabhängigkeit Krieg zu führen,

Verpflichtungen nicht kenne, welche die Regierung eingegangen ist.

ständig und offen benommen. gierung verlangen, daß sie dem Hause Aufschluß gebe über die

marf gegenüber übernommen inde h in dem Wst eben so wenig lasse sich gierung der französishen gegenüber oder ob Frankreih mit ungebundener Hand den Konferenzen trete, Lord Palmerston entgegnet, d ehrenwerthen

redners größte Kunst bestehe, wie männiglih bekannt, in Angriffen auf Abwesende, doch darüber sei nichts weiter bemerkt. Der ehrenwerthe H err

über feine Spur. entnehmen, ob die Bedingungen

habe. Denn gerade vorgelegter Aktenstücke aus denselben

habe die Lage des Ministeriums als eine unglückselige geschildert, und scheine |

zu bedauern, daß die Leitung der Geschäfte sich nicht in seinen und seiner Greunde Händen befinde, in welchem Falle es viel besser um Enaland stünde. Viel besser wahrlih! Denn feiner (Disraeli's) Meinung nach hätte sich England um Polens willen in einen Krieg einlassen sollen, weil &Frank- reich dazu bereit war, und in einen Krieg für Dänemark mit Preußen und Oesterreich ebenfalls Frankreich zu Liebe. Da möge man denn doch getrost im ganzen Lande herumfragen, ob dies die gewünschte Politik sei Die Antwort werde gewiß zu Gunsten der jeßigen Regierung ausfallen Außerdem fklage der ehrenwerthe Herr, die Regierung zurü, und dann wieder, daß er aus den Gegen

der ohne : großen Fragen nicht zurecht finden Noch sei die Vorlage nicht vollständig. Bis morgen werde diesem

Die Gerechtigkeit aber werde man der Regierung angedeihen lassen, widersprechende Ansichten zu versöhnen und eine Frage, welche Europa mit Habe der = werthe Herr die Depeschen erst vollständig durchstudirt, dann e L lic milderes Urtheil über die Regierung fällen. Mr. S. Fihgerald vertheidigt Herrn ODisraeli gegen die Beschul- digung Lord Palmerstons, daß er seine Angriffe am liebsten gegen Abwesende richte, denn dem Unterhause müsse es doch [ den Minister des Auswärtigen anzugreifen , auch wenn dieser als Peer im Oberhause sige. Die Regierung möge erklären auf welche Bedingungen hin Dänemark zur Konferenz geladen worden sei. Ob von Preußen und Oesterreich eine bestimmte Konferenzbasis vorgeschlagen Ob endlich die Regierung von diesen Konferenzen wirklich eine

Die Opposition sei nicht minder friedliebend als die Regie-

l l Da Niemand von der Regierung weiter antwortet, geht das Haus zur Tagesordnung über und bewilligt einzelne Posten des Flottenbudgets. Zwei Amendements, welche kleine Ersparnisse im Marinedepartement beantragen, werden mit großer Mehrheit verworfen.

Heute Nachmittag war unter dem Vorsiße der Königin Ge" heimeraths\ißung in Windsor. -

__ Eine außerordentliche Beilage der offiziellen »Gazette« enthält die Blokade-Notification Dänemarks. Sie ist vom 26sten Februar datirt und besagt , daß vom 25. Februar angefangen alle Häfen und Buchten der Ostküste von Schleswig und Holstein in Blokadezustand geseht werden sollen , mit Ausnahme von Neustadt, den Inseln Alsen und’ Arröe und aller - anderer aktuell unûter der Autorität des Königs von Dänemark stehender Punkte. Die Blo- fade wird successiv in denjenigen Pläßen aufgehoben werden , die wieder in die Macht der dänischen Regierung fallen.

Die Hamburgische Barke » Venezuela «, Capitain Piers-

- dorf auf der Fahrt von Macao nah Hamburg, ist, um vor den

dänischen Kreuzern Schuß zu suchen, in den Hafen von Plymouth D Durch einen ihr begegnenden Antwerpener E hatte sie gestern Morgen die erste Kunde von den ausge- tochenen Feindseligkeiten erhalten. Gestern Morgen is 12 Meilen

FSSW, von Eddystone ein Kriegsschiff gesehen worden, welhes man

98 eine dänische Korvette hielt. Die Maschine war in voller Thä- Leit und Segel hatte die Korvette nux sehr wenig an ihren drei

| | | | Leider nur werde ‘die »Integrität und Un- | gar verschieden aufgefaßt , und zu besorgen sei, | ih am Ende Herr der Situgati i i rof Bei iss i reich a1 perr der Situation bleiben werde, in welchem Falle es nicht | Dei der »wissenschaftlihen Eroberung Mexikos« , welche, vom 1] e Aussichten. ob ae gesonnen sei, für | Dâäner Þ t K1 10 musse er darauf erwiedern, | daß die Opposition darauf die Antwort schuldig bleiben müsse, da fie die D i mch Soviel | aber lasse fich jeßt schon behaupten, daß die Unabhängigkeit : ie | gr (Gon vehaupten, daß d ( gigkeit Dänemarks nie | bedroht worden wäre, hätte fich die Regierung standhaft, rücksichtsvoll, E | Mit Recht müsse man daher von der Re- | | gen, daß sie dem Hause j Verpflich- | tungen, wohl zu merken, über die geheimen Verpflichtungen, die sie Däne- diesen Punkt Und i Re- eingegangen sei, bei- Vor-

933

Masten aufgezogen. Sie war ganz {warz und zeigte kei | doch wird sie mit dem Kriegsdampfer, welcher neuccbt “Aas Dungeneß und der Jnsel Wight kreuzte, für identisch gehalten.

Frankreich. Paris, 1. März. Marschall Forey hat vorgestern seinen Einzug in Lille gehalten, wo ba General-Kommando beidinmt 0 : “e ELE 0

Gestern Abend wohnten Kaiser und Kaiserin im Odeon der ersten Aufführung des neuen Stückes von George Sand, Le Mar- quis de Villemer, bei. Es hieß, die Studenten würden dabei Lärm machen, weil sie niht Billets genug erhalten hätten, und in der That hatten \sich mehr als 2000 Personen vor dem Theater ange-

4

sammelt j es ging indessen ohne Ruhestörung ab:

Unterricht8minister beantragt und vom Kaiser genehmigt , sekt de Staatsrathe zur Begutachtung vorliegt , L Z fich t Doe geographische Erforschung des Landes, namentli der von der Haupt- stadt südlih und westlih gelegenen Strecken, der Sierra Madre und der Sierra Verde im Norden; ferner des (nicht mehr zu Mexiko gehörigen) Guatemala , Honduras und Darien im Süden, welche sämmtlich große , niht besser als Central-Afrika bekannte Gebiete in sih schließen. Der Bericht des Herrn Duruy spriht die Erwar- tung aus, daß, wie die früheren Arbeiten messungen von Geoffroy St. Hilaire und lehrten Begleitern die Jdee des Suez-Kanals , einen andern Franzosen zur Wirklichkeit werden soll, damals schon | populär machten, die nunmehr in Mexiko vorzunehmenden wissen- schaftlichen Forschungen vielleicht die Lösung des vor zwanzig Jahren schon von dem Prinzen Louis Napoleon aufgeworfenen Problems eines Durchstichs der amerifanishen Landenge beschleunigen dürften und der Kaiser darin vielleicht, wie in so vielen andern Dingen, eine Verwirklihung der gewaltigen und fruchtbringenden Träume | seiner Verbannung werde erblicken können. Ferner soll \ich die Kommission mit geologischen und mineralogischen, mit zoologischen und botanischen, wit anthropologischen und linguistischen Studien beschäftigen. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Denkmäler und Traditionen des alten Mexiko geichtet werden.

__ Spanten. Madrid, 1. März. Das neue Ministerium wird heute den Eid leisten. Das Kabinet ist folgendermaßen zusam- mengeseßt: Mon Minister-Präsident ohne Portefeuille; Pacheco Aus- wärtiges ; Mayans Austiz; Marahesi Krieg; Salaverria Finanzen ; Canovas Jnneres; Pareja Marine; Ballesteros Kultus und Unter- richt; Ulloa Kolonieen.

__ Nusland und Polen. Ueber den gestern mitgetheilten Kampf in Opatow gehen der Wien. Ztg. noch einige Einzelheiten zu. Ein Jusurgentenhaufe hatte mehrere Häuser dieser Stadt in Brand gesteckt, wurde aber dann mit großem Verluste aus dem Orte herausgetrieben und durch den General Tschengeri bei den Heiligen- kreuz - Bergen geschlagen und zerstreut. Der Anführer des Haufens Thopoz wurde gefangen genommen und auf öffentlichem Plate in Opatow aufgehängt. Mehrere Truppenabtheilungen verfolgen die Glichenden in verschiedenen Richtungen. ODreihundert gefangene In- surgenten sind nah Kielce gebracht worden.

Von der polnishen Grenze, 1. März, berichtet die »Osts. Ztg.« : Der Gewerberath von Moskau hat in der dort erscheinenden russischen Zeitung »Golos« an die Besißer von Fabrik- und anderen gewerblichen Etablissements folgenden Aufruf erlassen: »In Warschau und anderen Städten des Königreichs Polen befinden sich gegen 5000 Arbeiter und Handwerker deutshen Stammes, welche wegen ihrer Anhänglichkeit an die rtechtmäßige Regierung und der Verfolgung; welche sie sich dadurch zugezogen, der Etxistenzmittel und des Er- werbes beraubt sind. Um das Schicksal dieser Unglücklichen möglichst fiher zu stellen und zugleich der Kasse des Kösnig- reihs in Bezug auf die Ausgaben zu ihrem Unterhalt eine Erleichterung zu verschaffen, proponiren wir, wenigstens einen Theil derselben, besonders Handwerker (Tischler, Weber, Zim- merleute u. st. w.) nach dem Kaiserreich zu übersiedeln und in ver- schiedenen industriellen Etablissements unterzubringen , die im Stande sind, ihnen einen zum Unterhalt der Familie ausreihenden Lohn zu gewähren. Wir wenden uns daher an die Besizer von Fabriken und andern industriellen Etablissements mit der Bitte, uns inner- halb 14 Tagen genauer angeben zu wollen, wie viele Arbeiter Jeder annehmen kann und unter welchen Bedingungen.« Vor einiger Zeit bereiste ein russischer Beamter die Grenzkreise Galizien's, um die dort ansässigen deutschen Kolonisten zur Uebersiedlung nah Volhynien zu bewegen. Er versicherte, daß die russische Regierung die in lehter Zeit konfiszirten zahlreichen Güter polnischer Edelleute zu parzelliren und an kleine deutsche Landwirthe zu verkaufen oder in Erbpacht zu geben beabsichtige, und daß die neucn Ansiedler keine andern Ab- gaben an die Regierung zu zahlen hätten, als eine Kopeke vom Morgen. Jn der Umgegend von Kamionka-strumilowa, unweit der Volhynischen Grenze, ließen sich zahlreiche Deutsche Familien dur die günstigen Bedingungen zur Uebersiedlung bestimmen, und werden

und Niveau - Ver- von seinen ge- welche jeßt durch