562
neral - Lieutenants von Alvensleben I, die Meldungen des General-Lieutenant z. D. von Korßfléish zum stellvertretenden kom- mandirenden General des 111. Armee-Corps ernannt, und des hierher verseßten Ober-Stabsarztes Dr. Cammerer, Regiments-Arzt des Kaiser- Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1. — Außerdem empfin- gen Allerhöchstdieselben den Minister - Präsidenten von Bismar- Schönhausen, den Staats-Minister und Chef-Präsidenten des König- lichen Ober - Tribunals , Uhden , und den Präsidenten des Haupt- Bank-Direktoriums, von Lamprecht.
— Ihre Majestät die Königin war am Sonnabend in
der 10ten Vorlesung des wissenschaftlichen Vereins anwesend.
— Korrespondenzen aus Hadersleben berichten von einer sehr shönen militairischen Feier, welche am 5. d. bei Wonsild, dem nördlichsten Punkte Schleswigs, stattgefunden hat. Es is die Vertheilung von 20 Militair-Ehrenzeichen, welche Se. Majestät der König an Mann- schaften der fombinirten Garde-Jnfanterie-Division verliehen hatten.
Jn Begleitung Jhrer Königlichen Hoheiten ‘des Kronprinzen und des Prinzen Albreht (Vater) hatte der Feldmarschall sich von Hadersleben nah Wonsild begeben, wo die Truppen (mit Ausnabme der in Kolding stchenden Besaßung) versammelt und in einem Carree aufgestellt waren. Die Königlichen Prinzen, der Feldmarschall und die als Zuschauer anwesenden höheren österreichishen und preußi-
hen Offiziere ritten in das Carree hinein, stiegen vom Pferde | Unter |
und es. traten nun die zu dekorirenden Mannschaften vor. dem Salutiren der Truppen heftete der Kronprinz Höchsteigenhändig den Einzelnen die Ehrenzeichen an, und reichte Jedem, unter erheben- den Worten der Anerkennung, die Hand. Die Mannschaften traten zurü, und der Feldmarschall und die Königlichen Prinzen stiegen wieder zu Pferde. Der Divisions - Commandeur, General- Lieutenant v. d. Mülbe, ließ darauf das Gewehr präsentiren, und der Kronprinz hielt eine kräftige, kernige Ansprache an die Truppen, welche mit einem Hoch auf die verbündeten Monarchen \chloß. Jn den begeisterten Ruf mischten sich die Klänge der. österreichi- hen und preußishen National - Hymnen. Die Truppen \chulterten, präsentirten dann aber auf des Feldmarschalls Befehl noch einmal, und dieser beglückwünschte nunmehr in
warmen Worten den Kronprinzen, der am 22. Februar vor Düppel zum ersten Male die Freude gehabt hatte, im feindlichen Feuer zu sein, und den Se. Majestät der König durch. die Verleihung der | Schwerter zum Rothen Adlerorden ausgezeichnet. hatten, — gerade 50 Jahre nach dem Tage, wo des jetzt regierenden Königs Majestät bei Bar sur Aube das Eiserne Kreuz und den St. Georgenorden
erworben. — Der Feldmarschall brachte dem Kronprinzen ein Hoch, in welches die Truppen jubelnd einstimmten.
Es fand nach dieser erhebenden Feier, welche auf alle Anwesen- den. einen tiefen Eindruck machte, der Vorbeimarsh der Division vor dem Kronprinzen und den Neu - Dekorirten statt; — der General- Lieutenant von der Mülbe führte die Division, der Feldmarschall cotoyirte den Vorbeimarsch. Die Infanterie war in Compaguie- Front formirt, die Kavallerie in halben Escadrons und die Artillerie in halben Batterieen.
Es fonnten leider zwei Garde-Husaren, denen ebenfalls das Militair-Ehrenzeichen verliehen worden, der Feier nicht beiwohnen ; der Eine, Fiebelkorn, war seinen Wunden bereits erlegen, und statt seiner werden wahrscheinlich seine Eltern das Ehrenzeichen des Soh- nes als Erinnerung empfangen ; — der Andere befand sich, verwun- det, noch im Lazareth. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz, der in _\o’ echt: soldatischer Weise an dem Wohl und Wehe unserer Trup- pen Theil nimmt, hat diesem Lehteren nachträglich das wohlerwor- bene Ehrenzeichen persönlich Übergeben.
— Unter dem 29. v. Mts. wurde-von dem dänischen General- Lieutenant von Hegermann-Lindencron das nachstehende Schreiben bei den. Vorposten der Königlich preußischen kombinirten Garde-Infanterie-Divifion durch einen dänischen Generalstabs-Offizier abgegeben :
Euer Excellenz! Jm Auftrage meiner allerhöchsten Königlichen Regie- rung gebe ih mir die Ehre, Euer Excellenz Aufmerksamkeit darauf hinzu- lenken, daß die von den vereinigten Königlich preußischen und Kaiserlich österreichischen Truppen beseßte und mit Requisitionen beschwerte Stadt Kolding, so wie die Dörfer Seest, Hjarup mit mehreren nördlicher liegenden Dörfern und Landdistrikten , innerhalb der Grenzen Jütlands- liegen. Jch ersuche Euer Excellenz, mich mit einer gefälligen Ant- wort zu beehren, woraus hervorgehen dürfte, daß ich Jhnen, dem erhaltenen Auftrage gemäß, diese Mittheilung gemacht habe.
Ich. ergreife diese Gelegenheit, um Euer Excellenz meine allergrößte Hochachtung auszusprechen , indem ich die Ehre habe, mich zu zeichnen Das Hauptquartier des Königlich Euer Excellenz dänischen Armee-Corps in Jütland, ganz gehorsamster
den 29. Februar 1864. gez. von Hegermann-Lindencron,
General-Lieutenant.
Sr. Excellenz dem Herrn Feldmarschall Baron von Wrangel’,
kommandirender General der Königlich preußischen und Kaiser- lich österreichischen Truppen.
Der Feldmarschall hat hierauf das nachstebende Antwortschrei- ben erlassen :
An Se. Excellenz den Höchsikommandirenden der Königlich dänischen Truppen in Jütland, Herrn General- Lieutenant von Hegermann-Lindencron.
Euer Excellenz erwiedere ih auf das geehrte Schreiben vom 29sten Februar er. ergebenst, daß die Stadt Kolding und einige benachbarte Dörfer südlich der Kolding-Au, von den diesseitigen Vorposten zur Deckung der in Nord-Schles1wig ste henden Occupationstruppen, einstweilen beseßt worden sind
Zur reglementsmäßigen Naturalverpflegung der auf jütischem Boden cinguartierten Truppen gehen die Requisitionen anden Hardesvogt von Kolding, welchem demgemäß anheimgestellt is, nach welchem Modus er di, Landgemeinden Jütlands zu den Lieferungen heranzieht. Falls Euer Excellen; Werth darauf legen, die Bewohner Jütländs von diesen Lasten befreit R sehen, was auch mein Wunsch ist, so würde zunächst Königlich dänischerseits die Kaperei deutscher Handelsschiffe auf offener See in Wegfall kommen müssen.
Indem ich eine bezügliche Mittheilung an die Königlich dänische Regie. rung ergebenst anheimstelle, habe ich die Ehre, mih mit vorzüglichster How, achtung zu zeichnen
H.-O. Hadersleben,
G ) a4 V: Wrangel, Den 2, Marz 1804.
General-Feldmarschall und Oberbefehlshaber
der alliirten Kaiserlich österreichischen und Königlich preußischen Armee. :
Dieser Brief ist am 2. d. M. durh den Hauptmann Graf Hardenberg persönlih an den General-Lieutenant von Heger: mann-Lindencron , in dessen Hauptquartier Peterbolm, Überg:ben worden.
Eine 1weitere Antwort is hierauf noch nicht erfolgt.
20A P A 30 Dem Bert Del Kei otreigntte vem 1. Vis R 1V. Februar:
Nachdem dem wiederholt ausgesprochenen Bedürfniß des großen, an den Ereignissen bei der Armee theilnehmenden Publikums dur Veröffentlichung einer allgemeinen - Schilderung der Thätigkeit der Armee Genüge geschehen ist, sind die detaillirteren Berichte der Corps eingegangen, die eine Vervollständigung jenes ersten Berichtes ge: statten.
Wenngleich es ursprünglich beabsichtigt war, diese Ergänzungen erst in dem zweiten Theile, in der Fortseßung des Berichtes zu geben, so dürfte sich dessen . Veröffentlihung durch die allgemeinen Ver hältnisse doch noch so lange verzögern, daß es, um den speziellen Leistungen der Corps gereht zu werden, angemessener erscheinen möchte, dies als einen besonderen Nachtrag zu geben
Zunächst muß hier in Betreff des Gefechtes bei Oberselk am 2. Februar nachträglich noch besonders erwähnt werden, daß die Be- sezung des Königsberges, nach der vom Feldmarschall ertheilten Dis: position, für diesen Tag noch nicht vorgeschrieben, sondern nur, wi
| es bereits im Bericht erwähnt ist, die Aussezung der Vorposten in | dec Linie von Fahrdorf über Ober-Selk, Jagel nah Alt-Bennebe, | also den Königsberg noch vor der Front lassend, befohlen war. Da | bei Ausführung dieser Disposition von dem. österreichischen Corp? mit den wider Vermuthen vorgeshobenen Dänen engagirte Gefecht wurde durch die Brigade Graf Gondrecourt mit. so großer Bravou durchgeführt , daß nicht nur die in der Disposition vorgeschrieben: Vorpostenstellung erreicht, sondern auch noch darüber hinausgchend, | der Königsberg erstürmt und festgehalten wurde, und die Dänen, | verfolgt durch die Oesterreicher, das ganze Vorterrain vor den | Schanzen räumen mußten. Auf die Wichtigkeit jenes Berges zur Beschießung der Danewerke , is schon in dem ersten Berichte hinge wiesen, und war dadurch: der Erfolg des Tages durch den ungestümen Muth der Brigade Graf Gondrecourt, ein hervorragend glänzender. Ueber den Batteriebau in der Nacht vom 5. zum 6. Februa! ist noch hinzuzufügen, daß, außer der schon im ersten Bericht er „wähnten Batterie auf dem Königsberge , daselbst noch eine für ‘sechszehn österreichische ahtpfündige Geschüße, sowie eine beim Bahn | hof für sechs preußische zwölfpfündige und für \sechs preußische ge zogene sechspfündige Geschüge in derselben Nacht, troß des Schnee? und festgefrorenen Erdbodens fertig gebaut und alle diese Batterieen armirt und am Moxgen s{chußbereit waren.
Zu dem Gefechte bei Oeversee am 6. Februar ist durch dit nunmehr eingegangenen Berichte das- Material geliefert, die von del Oesterreichern an diesem Tage errungenen Trophäen namhaft mache? zu können. Dieselben bestanden nebst mehreren Geschüßen, Mun! tionswagen und sonstigem Armeematerial, in nahe an tausend Qt fangenen.
Die Verfolgung war von Seiten des österreichischen Corp? Kommandanten {hon vor Eintreffen des Feldmarschalls in Schle wig angeordnet worden, und mit so großem Eifer ins Werk geseh! daß die österreichischen Husaren im Verein mit bald darauf anla gender Artillerie, schon bei Hellingbek die Queue der abzichende! Dânen erreichten, ihnen großen Abbruch thaten und unausgeseht a (Feinde blieben. Erst die starke Stellung der dänischen Arrieregard! bei Oeversee nöthigte die Husaren, die bald darauf eintreffende Zufall terie der Brigade Nostiy abzuwarten, und wurde nun mit diesth troy des erhaltenen Befehls, nur bis Oeversee vorzugehen, sogleid der Angriff unternommen.
| mit Dänemark darüber eingeleitete Benehmen s{chwebt noch.
363
Das, wie schon im ersten Bericht erwähnt, von den Oesterreichern mit der ausgezeichnetsten Bravour gegen die in starker Position sehenden numerish überlegenen und tapferen Widerstand leistenden Gegner geführte Gefecht, das, nachdem es wiederholt zum Bayonett- angriff ‘und zum Handgemenge gekommen war, die Dänen zum Rück- uge und weiterhin noch in der Nacht zur Räumung von Flensburg wang, hatte durch dic Größe der von den Oesterreichern errungenen Trophäen die glänzendsten Resultate geliefert, und uur der Umstand, daß die beiden Seitencorps, das Königlich preußishe Armeecorps und die Garde-Division, aus den im ersten Bericht erwähnten Gründen, nicht im Stande waren, an jenem Tage in Flanke und Rücken des Feindes in das Gefecht einzugreifen , bewahrte die dänische Arrière- Garde vor gänzlicher Vernichtung.
Dic Brigade Nostiß , die das Gefecht bei Oecversee so ruhmvoll geliefert; hatte seit dem Abend des 3. Fönig8berg gestanden und fast mit allen Abtheilungen ununterbrochen hivouakirt. Am 6. war sie seit Morgens 5 Uhr ohne abzukochen auf dem Marsch und im Gefecht gewesen, in welchem sie selbst einen Verlust von 27 Offizieren und 626 Mann an Todten und Ver- wundeten erlitten hatte. Die Erschöpfung der Truppen war dadurch so groß , daß für den andern Tag die Fortseßung der Verfolgung durch diese Brigade, ebenso wie durch die Brigade Graf Gondrecourt, die in dem Gefecht bei Oberselk gleiche Verluste und scitdem gleiche
| Strapazen erlitten hatte, nicht gerechtfertigt erschien.
Die vollkommene Würdigung dieser Umstände machte den Be- hl des Feldmarschalls nothwendig, für den 7ten der Garde-Division die Verfolgung zu übergeben und die österreichischen Truppen in ibren Stellungen zu belassen.
In Bezug der drei Escadrons des Königlich preußischen Armece- Corps, die am Morgen des 7.. vor Flensburg eintrafen, muß noch hinzugefügt werden, daß zwar die dänische Hauptmacht Morgens 5 Uhr die Stadt geräumt, jedoh noch eine Arrièregarde unmittel- bar nördlih derselben und viele Nachzügler in derselben zurü- gelassen batte. Mit dieser Arrièregarde hatten die drei Escadrons
| noch ein längere Zeit andauerndes Gefecht, das wegen der Lokalität | vorzugSweise durch abgesessene Kavalleristen mit Karabinerfeuer ge- ) | führt werden mußte. Außer den im ersten Berichte {hon erwähnten
eroberten Geschüßen , der Menge des erbeuteten Kriegsmaterials, wurden von den drei Escadrons hier noch 150 Gefangene ein- gebracht.
— Bekanntlich will die dänische Regierung für die mit Beschlag
belegten Schiffe eine Frist zum Auslaufen bis zum 1. April ge-
satten, wenn von Seiten der betreffenden Regierungen Gegenscitig- fit gewährt wird. Dänemark lehnt es aber ab, die aufgebrachten Schiffe in die Frist cinzubegreifen.
| Inzwischen ist in der Bundesversammlung vom 25. Februar | der Beschluß gefaßt, daß — unter Vorausseßung der Reciprocität — | die Frist sowobl auf die mit Beschlag belegten Schiffe, als auch auf | | diejenigen Schiffe angewendet werde, welche vor dem Bekanntwerden | der Beschlagnahme in neutralen Häfen geladen haben und von dort | | nah dänischen resp. deutschen Häfen bestimmt sind.
Ob Dänemark hierauf eingehen wird, steht noch nicht fest j das Mit Rücksicht hierauf muß die Entscheidung wegen Freigebung der in
| diesseitigen Häfen nit Beschlag belegten dänischen Schiffe noch aus- } gesezt bleiben. | Schiffe in diesseitigen Häfen ist bereits verfügt.
Die Freigebung der holsteinschen und shleswigschen
Wegen cines diesseitigen Blokade- und Prisen-Reglements wird
| die Bekanntmachung in den nächsten Tagen erfolgen.
— Die »London Gazette« vom 26. Februar enthält die Mit-
| theilung , daß nach einer amtlichen Benachrichtigung des dänischen
Gesandten in London von demselben Tage alle Häfen und Lan-
dungspläße an der Ostküste der Herzogthümer Schleswig und Holstein, mit Ausnahme von Neustadt, den Inseln UAlfen | | und Aroe und derjenigen anderen Pläye, welche sih noch wirklich
unter der Herrschaft des Königs von Dänemark befinden, vom 25sstten Februar an durch die dänischen Streitkräfte zur See blokirt werden, und daß die Blokade auch auf diejenigen Orte ausgedehnt werden wird, welche wieder in die Gewalt der dänischen Regierung kommen
sollten, daß eine solche Ausdehnuug jedoh öffentlich angekündigt | | Armee-Corps nachstehende Anordnungen erlassen:
werden wird.
Dieselbe Zeitung veröffentlicht ein Schreiben des dänischen Mi- nisters der auswärtigen Angelegenheiten an den britischen Gesandten in Kopenhagen, Sir Augustus Paget, in welchem derselbe den
Schiffe, die sih beim Beginn der Blokade in einem blokirten Hafen
mit Ladung oder mit Ballast aus demselben auszulaufen.
Holstein. Altona, 4. März. Heute sind hier Mann- haften von den in Kopenhagen garnisonirenden holsteinschen Trup- pentheilen angelangt, welche erzählten, daß fämmtiliche Holsteiner aus dânischem Kriegsdienst entlassen seien. Die Entlassung erfolgte plöh- lih vorgestern Nachmittag. Die Entlassenen erhielten ihren rückstän-
in vorderster Linie auf dem |
schlag gebrachten europäischen Konferenz über die deutsch - dänische
| gen.
Zeit vom 1. bis
digen Söld , der bisher sebr unregelmäßig ausbezahlt ward — die beider Garde Dienenden hatten für 23 Tage zu. fordern, — jedoch kein Reisegeld und hatten sich selbst mit Bekleidungsstücen zu. ver- sehen ; weshalb eine Anzahl Entlassener wegen Mangels ‘an Réise- mitteln in Köpenhagen zurückbleiben müßte. Die hier Angekommé- nen bestätigen die früheren Nachrichten von den in Kopenhagen näth der Räumung des Dannewerks vorgekommenen Pöbelexcessen. amburg, 5. März. Die Kommerzdeputation macht bé- kannt, daß ihr aus London vom gestrigen Tage die zuverlässige Mittheilung zugegangen sei, die dänische Schraubenfregatte » Niels
| Juel« habe am gedachten Tage die Rhede von Deal verlassen und
sei, wie es hieß, der Elbmündung zugesegelt. — Diese Nachricht brachte an der Börse Sensation hervor. Man befürchtete mebrsach, daß der »Niels Iuel« beabsichtige, dem größten Hamburg-New-York P »Germania«, das morgen abgehen sollte, aufzu- auern.
; Frankfurt a. V... D. März. Die offizielle Mittheilung über die Bundestagssizung vom 3. März lautet: Es kamen aber-
mals Berichte der mit der Verwaltung der Herzogthümer Holstein
und Lauenburg betrauten Bundeskommissaire zur Vorlage. Ylerauf ward der von Oesterreih und Preußen in der leßten vorangegangenen Signng in Beziehung auf die Verhältnisse in
Holstein eiagebrahte Antrag in Berathung genommen und es ward
beschlossen, diesen so wie die bei der Umfrage von anderen Regie-
| rungen über denselben Gegenstand vorgebrachten Anträge den ver- | einigten Ausschüssen zu thunlichst beschleunigter Begutachtung zu- | zuweisen.
Aus den übrigen Verhandlungen ist hevorzuheben, daß das all-
“ gemeine deutsche Handelsgeseßbuch im Herzogthum Altenburg mit
dem 1. Mai l. J. in Gesezeskraft tritt und daß im Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt die vorgeschlagenen Zusäße zu der deutschen Wechselorduung acceptirt sind, wie die Fürstliche Regierung auch dem Gesegesentwurfe wegen gegenseitig zu gewährender Rechtéhülfe in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten ihre Zustimmung ertheilt.
Gleichzeitig veröffentlichen die »Fr. Blätter« nachstehendes (be- reits erwähnte) Mitgetheilt: »Die Berichte über die Parlaments- Verhandlungen im englischen Unterhause vom 2. Februar enthalten
eine von ministerieller Seite gefallene Acußerüng, laut welcher der
deutsche Bund angegangen worden sei, zu der neuerdings in Vor-
Streitfrage cinen Repräsentanten abzusenden. Wir sind in der
| Lage, zu konstatiren, daß neuerlich von keiner Seite an den Bund
eine solche Aufforderung gerichtet worden is, daß fomit die dem Unterhaufe gemachte Mittheilung einer jeden thatsächlichen Begrün- dung entbehre. «
TVürttemberg. Stuttgart, 4. März. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten zeigte der Präsident an, daß die Regierung künftigen Montag, 7. d., dic Vertagung der Stände vornehmen 1werde.
WVBayeræ. München, 5. März. Se. K. K. Hoheit Erz- herzog Albrecht von Oesterreich ist mit dem Wiener Eilzuge heute Morgen hier eingetroffen und in der Königlichen Residenz abgestie- Se. K. K. Hoheit wird cinige Tage im ‘hohen Familienkreis hier verweilen. (Bayr. Ztg.)
Destecreich. (Relation über die Operationen des K. K. österreichischen 6, Il. Armeecorps der verbündeten Armee in dèr 7. Februar 1864, vom Eiderübergang bei Rends- burg bis zur Besegung von Flensburg. — Fortsezung und S{hluß.) Vorrücckung in die Linie Jagel-Ober-Selk -Nieder-S elk, Loopstedt, Fahrdorf, Gefecht bei Ober-Selk und Erstür-
mung des Königsbergs am 3. Februar 1864.
Laut Armee-Oberkommando-Disposition hatte das 6. Armee-Corps am 3. nach dem Abkochen in konzentrirte Kantonnirungen abzurücken, welche von einer starken Avantgarde in der Linie von Fahrdorf über Nieder- und Ober-Selk bis Jagel einscließlich zu decken waren. Das 1. Armee-Corps batte seine Operationen gegen Missunde fortzuseßen, aber eine Gpfündige
| Batterie an- den rechten Flügel des 2. Armee-Corps abzugeben, während | die preußische Gardedivision mit der Avantgarde die Linie Jagel-Alt-Benebek | zu erreichen und nördlich der Sorge zu kantonniren hatte.
Laut derselben Disposition sollten am 4, um 9 Uhr früh das 2. Armee- Corps bei Lottorf und Altmühl , das 3. Armee-Corps (verstärkte Königlich preußische Garde-Division) zwischen Kropp und Wilsiek konzentrirt stehen.
Entsprechend diefer Disposition wurden vom 2. (österreichischen 6.)
Die Brigaden General-Major Graf Gondrecourt und Tomas gehen in gleicher Höhe , erstere auf der Straße über Groß-Brekendorf auf Ober-Selk,
leßtere auf dem Wege über Geltdorf gegen Loopstedt derart vor, daß sie um
Eintritt der Blokade anzeigt und dabei bemerkt, daß alle neutralen | 12 Uhr Mittags die ausgestellten Vorposten überschreiten.
Zur Deckung der äußeren Flanke und Aufhellung der Gegend bis an
| die Schlei wurden der Brigade Tomas 2 Eskadrons Windischgräß-Dragoner
befinden, bis zum 1. April die Vergünstigung haben sollen, entweder | zugewiesen.
Die Brigade Graf Gondrecourt hatte eine Seitenkolonne auf die Eisen- bahn zu entsenden und die große Chaussee im Auge zu behalten. :
Die Brigaden Nostiz, Dormus und 2 Eskadrons Liechtenstein-Husaren folgten der Brigade General - Major Graf Gondrecourt, während 3 Eska-
| drons Windischgräß - Dragoner und die Corps-Geschüßreserve zur unmittel-
baren Disposition des Corps - Kommando's bei Groß - Brekendorf aufgestellt wurden.