1864 / 61 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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daßdie Integrität Dänemarks respektirt werde. Wie weit die Bedingungen von 1851 fortgelten sollen, darüber haben wir feine sehr bestimmte Angabe. Oesterreich und Preußen werden, wie es scheint, mit den Bedingungen von damals nicht zufrieden sein, sondern irgend eine weitere Vereinbarung for- dern. Nun muß Jedermann, der jene Bedingungen ansieht, erkennen, daß in denselben Abänderungen vorgenommen werden können, bei denen Dänemark seine Freiheit und Unabhängigkeit behaupten könnte; und andere, wodurch die Regierung in Kopenhagen von den fremden Mächten abhängig würde. Es wäre daher {wer zu sagen, welche Politik unter solhen Umständen der Regierung geboten erscheinen würde. Aber außerdem bestehen noch Verwickelungen in Deutschland selbst. Alles, was ich jeßt sagen kann, is, daß Oesterreich und Preußen nicht über die Erklärung vom 31. Januar hinausgehen und die Integrität Dänemarks aufrecht halten wollen. Dér Earl von Sha f- tes8bury: Kann die Regierung dem Hause irgend eine Auskunft über die Bewegungen der österreichischen Flotte nah der Ostsee geben? Der Grund, warum. ich diese Frage stelle, wird den edlen Lords einlcuhten. Nie babe ih das Volk Englands tiefer erregt gesehen, als beim Anblick dieses Kampfes zwischen dem kleinen und tapferen Königreich Dänemark und den zwei großen übermächtigen deutschen Mächten 50,000,000 gegen 3,000,000. Es ist sehr merkivürdig, daß England sich jeßt in Opposition gegen Oesterreich und Preußen befindet, diese zwei großen konservativen Monarchien, von denen wir nichts als &Grieden und Ordnung zu erwarten pflegten, und von denen wir jeht nichts als einen großen Brand erwarten. Ob die Dänen mit dem Patent und der November-Verfassung Recht hatten oder nicht, braucht hier nicht erörtert zu werden. Sie haben sih zur Zurücknahme jener Verfassungen und zu den äußersten Konzessionen verstanden. Es ist ein ominöser Zug dieses Krieges, daß die österre'chische Flotte auf der Fahrt nah der Ostsee sein soll. Vielleicht is es seltsam, daß man überhaupt von einer österreichischen Flotte hôrt ; gewiß seltsam, daß man etwas von ihr fürchtet, und deshalb verlange ich Auskunft. Man wird uns vielleicht sagen, es seien nur ein oder zwei Schiffe. Dies wird gar nicht befriedigen, denn wir werden sie als Vor- läufér einer größeren Macht ansehen. Sei die österreichische &loite nun groß oder klein, so hoffe ich doch mit Zuversicht, daß sie bei der Einfahrt in -die Ostsee einer britischen Flotte begegnen, und daß diese britische Flotte von Jhrer Majestät die Weisung haben wird, ihre Bewegungen zu beobachten,

ihre Operationen einzuschränken und nöthigenfalls mit Waffengewalt die |

Integrität und, daß ih es nur sage, die Heiligkeit des _König- reichê Dänemark zu vertheidigen. Earl Rusfell erwidert, die englische Re-

erfündigt, weShalb Oesterreich Kriegsschiffe in Sce senden wolle, und er- fahren, daß die Absicht sei, die österreichischen Kauffahrer im Mittelländischen und Adriatishen Meere, so wie etwa 140 österreichische von Amerika nach England segelnde Schiffe vor dänischen Kreuzern zu s{hühßen. Jn den lehten Tagen wieder habe man ihm erklärt, es sei keine Absicht vorhanden, öster- reichische Kriegsschiffe in die Ostsee zu senden, sondern zur Verhinderung eincr Elbe-Blokade mitzuwirken, Wenn man bedenke, was die österreichische Flotte sei und 1vas die Dänen seien, so werde man mit ihm sagen müssen, daß die Sendung einer österreichischen Flotte in die Nordsee, um unterdrücte Nationalitäten zu beschüßen, cine Maßregel sei, die jeder Freund Oesterreichs zu beklagen habe. Der Earl von Ellenborough muß die Befürch- tung aussprechen, daß die Aussendung der österreichischen Flotte den Zweck habe, in Verbindung mit Preußen eine Obermacht in der Ostsee geltend zu machen und dadurh die Uebermacht Oesterreics und Preußens zu Lande zu verstärken. Er befürchte, daß dann Alsen und Fridericia und selbst Fünen fallen würden. Diese österreichisch - preußische Machtentfaltung zur See zu- gében , heiße so viel, wie die Unabhängigkeit , ja die Existenz Dänemarks opfern. Ob der edle Earl (Russell) solch grausames Verfahren gegen eine shwächere Macht dulden werde. Der Krieg sei ganz im Geiste der Thei- lung von Polen und der Liga von Cambrai; was heute gegen Dänemark versucht werde , könne morgen gegen Holland oder Velgien unternommen werden. Die Regierung solle sich vor dem Beginn der Osterferien über ihre Entschlüsse ofen aussprehen. Endlich schließt Earl Russell die Er- örterung mit folgenden Worten: Es wird sicherlich keiner der edlen Lords denken, daß ih, nachdem diese Information mir im Lauf des Tages zugekommen ist, hier ins Haus treten und eine Er- klärung abgeben soll, die England binden oder leiht in Krieg verwickeln könnte. Was immer geschehen soll, bedarf der reiflichen Ueberlc- gung. Jhrer Majestät Regierung hat unterhandelt, aber sih auch die Frei- heit gewahrt, entweder im Verein mit anderen Mächten oder nöthigenfalls allein zu handeln. Mein edler Freund Earl Grey sagte, er habe das Blaubuch mit einem Gefühl der Erniedrigung gelesen. Jch glaube, der Geist dieser Papière stimmt mit der allgemeinen Ansicht des Landes überein. Wenn mein edler Freund denkt, daß die Regierung anders hatte handeln sollen, so fann er ja ohne Weiteres auf ein Tadelsvotum antragen. Wenn er denkt, daß wir ohne weitere Unterhandlung zum Aceußer- sten schreiten sollen, so hat er nur einen Resolutions-Antrag in diesem Sin zu stellen, Jch kann nur sagen, daß die Regie- rüng keinen Krieg führen wird, wenn die Sicherheit und die Interessen, die Jnfegrität und die Unabhängigkeit Dänemarks auf friedliche Weise ge- wahrt werden können , und sie wird es zu diesem Qwee an keiner Anstren- gung fehlen lassen. Was die englische Flotte betrifft, so hat sie vor zehn oder vierzehn Tagen die Weisung erhalten, sich in einem der heimischen Kriegshäfen zusammenzufinden, damit wir über sie verfügen und ihr ohne Zeitverlust Befehle zusenden können. Sollte es nöthig werden, ihr eine Ordre von Bedeutung zugehen zu lassen, so haben wir sie in der Nähe, und ich denke doch gewiß nicht, daß eine österreichische oder preußische &lotte es wägen würde, dem Geschwader Jhrer Majestät feindlich entgegenzutreten. Die Lords beruhigen sich bei dieser Erklärung.

In der gestrigen Unterhaus- Sihung wurde das Regierungsgutachten über die verschiedenen Eisenbahnprojekte „vorgelegt, welche sämmtlich die Hauptstadt betreffen und London mit einem Bahnnegtze bedeten würden, zu dessen Ausführung im Minimum an achtzig Millionen Pfund Sterling Bau- und Ablôsungskosten veranschlagt sind. Das betreffende Gutachten empfiehlt nur einen Theil dieser Pläne, die denn auch zur Ausführung

rf zu veri Zar el i gui Englands Seite gedrungen habe. gierung habe sich in Wien und beim österreichischen Gesandten in London |

fommen werden. Mr. Hunt erbiitet sich vom Premier eine Erklärun über einen Passus, welcher in einer Depesche Lord Napier's an Earl Ru eli d. d. 6. Januar 1864, vorkommt (Nr. 644 des Blaubuchs). Lord Napie! berichtet in derselben, daß Fürst Gortschakoff unter Anderm zu ihm gesagt habe: »Da die vier Regierungen (England, Rußland, Preußen und Destez reich) jeyt glüclicherweise in einer viel wichtigeren Fragé, als die \{le8wia, holsteinshe ist , harmonisch denken und handeln , so sollten sie id in dieser Angelegenheit niht iun zwei gegnerische Lager spalten.« Cort Palmerston: »Die Frage, auf wekche Fürst Gortschakoff ansp elt, muß wie ich zu schließen geneigt bin, die Entscheidung der genannten Regierun. gen betreffs der Einladung zu eineni allgemeinen europäischen Kongresse ge. wesen sein. Es lag keine andere Frage vor, auf die er sich hätte bezietan kfönuen oder betreffs welcher eine Einigung erzielt worden wäre, Wenn 7 ehrenwerthe Herr, wie ich vermuthe, zu erfahren wünscht, ob zwischen diesen vier Mächten eine Combination gegen Frankreich stattgefunden habe, so gebe ih ihm hiermit die Versicherung, daß nicht der entfernteste Grund für ein derartige Voraussezung vorhanden ist.« Mr. Disra eli macht darauf atk merksam, daß die vorgelegten dänischen Korrespondenzstücke blos bis Ende Januar reichen. Seitdem seien wichtige Transactionen und Zwvischenfälle vorgetfommen , so die Ankündigung eines Waffenstillstandes, Konferenz, vorshläge und schließlich die Jnvasion Jütlands. Ueber keinen dieser Punkte gebe das Blaubuch Auskunft. Er wünsche daher zu erfahren, ob die Res gierung gesonnen sei, weitere Vorlagen zu machen und wann die Mitglieder dieje erwarten dürften. Lord Palmerston: »Der einzige Grund für die Verzögerung weiterer Vorlagen is in den Verhandlungen oder Mittheilun: gen, welche Betreffs einer Konferenz jeßt im Gange sind, zu suchen. Sobald diese Mittheilungen auf die eine oder andere Weise zum Abschluß gebracht jein werden, was hoffentlich in sehr kurzer Zeit der Fall sein wird, sollen dem Parlamente weitere Vorlagen gemacht werden, welche die Korre- spondenz bis zum Abschlusse der gegenwärtig schwebenden Verhand. lungen enthalten werden. Mr. Kinglake beantragt abschriftliche Vorlage Jener Korrespondenzstüke aus den Jahren 1850, 51, 52 und 93, Welche sich auf das Warschauer Protokoll oder den Londoner Traktat beziehen, und sragt den Unterstaatssekretair des Auswärtigen, ob Baron Brunnow nicht am 24, Mai 1852 ein Antwortschreiben an den dänischen Gesandten von Ville gerichtet habe und ob dasselbe Ihrer Majestät Regierung mitgetheilt worden sei. Denn es sei von großer Wichtigkeit ¿u wissen, von wem der genannte Traktat eigentlich ausgehe und wer auf dessen Annahnie von i | Wenn erst das Protokoll vom 4. Iul 1890 vorliege, so werde seiner Meinung nach das Haus begreifen , wesdalh die Deutschen vom Londoner Protokoll sprechen und die Bezeichnung Lon- doner Traktat zurückweisen. Und ferner werde aus dieser Korresponden; flar werden, daß vor Unterzeichnung des Traktats eine zu jener Zeit sehr ein- flußreiche europäische Macht in wohlüberlegter Weise und mit kaltem Blute verboten habe, den deutschen Bund zu Rathe zu ziehen. Mr. L ayard erwidert j die betreffende Korrespondenz aus den genannten Jahren sei sehr umfangreich; doch hoffe ex daraus dasjenige vorlegen zu können, was sich auf die von Mr. Kinglake angeführten Transactionen beziehe. Für heute wolle er den ehrenwerthen Herrn, der von dem Londoner Protokoll und von den Deutschen , die den Londoner Traktat mit dem Protokolle verwecseln, ge]prochen habe, darauf aufmerksam machen , daß es sich hier um zwei gé- trennte Aktenstücke handle und daß der Traktat ein Dokument sei , an wel. chem die Großmächte Europas sich förmlich betheiligt haben. Was die Note des Hrn. von Bille an den Baron von Brunnow betreffe , sei dieselbe nie offiziell im Besitze der Regierung gewesen. Sie sei in Kopenhagen veröffent- licht worden und da- sie authentisch is, wolle die Regierung nach eingeholter Erlaubniß vom dänischen Gesandten keinen Anstand nehmen, sie vorzulegen, obwohl dies mit solchergestalt veröffentlichten Depeschen sonst nicht die Regel ist. Lord Palmerston kündigt an, daß er eine Vertagung des Hauses über Ostern vom 18. d. bis zum Montag, den 5. April, beantragen werde,

Spauien. Der »Epoca« zufolge hat der spanische Kriegs- Minister Befehl gegeben, daß für die in Madrid befindlichen Offiziere der Artillerie , des Genies und des Generalstabes ein Lehrstubl der deutschen Sprache errichtet werde. U

Die Madrider Zeitung vom 8. März enhält ein Dekret, welches Herrn Mon, dem Minister-Präsidenten , das Interim des Marine- Ministeriums überträgt,

Griechenland. Berichten aus Korfu vom 25. v. M. zu- folge macht man in der Demolirung der Festungswerke von Vido, Fort Neuf und Fort Abraham rasche Fortschritte. Drei oder vier Sprengungen finden täglih statt. Am 24sten Abends wurde einc Sprengung mit 4000 Pfund Pulver vorgenommen y Welche gehörig aufräumte. Unter den Korfioten herrscht fortwährend eine sehr bit- tere Stimmung gegen die Engländer. Zum Transport der Ge- {üge und der Magazine nah Malta, Gibraltar und England waren sechs oder sieben ausländische Segelschiffe gemiethet worden, deren Befrachhtung man möglichst beschleunigte.

Nußland und Polen. Helsingfors, 8. März. Die Stände beschlossen gestern, um eine Verlängerung der Landtags- sizungen einzukommen und zwar für Ritterschaft und Adel ¡ Geist lichkeit und Bürgerstand bis zum 15. April, für den Bauernstand bis zum 1, Mai.

Wir hören, daß dieser Verlängerung keine großen Schwvierig- keiten entgegenstehen. Schon heute i den Ständen die Mittheilung zugekommen, daß der Landtag mit Aussicht auf Erfolg bei Sr. Kai- serlichen Majestät darum einkommen dürfe. (Dagbl.)

Von der polnischen Grenze, 9. März, meldet der Kor- respondent der »Osts. Ztg.«: Auch in Westpreußen haben seit Ein- trefsen der milderen Witterung die Zuzüge nach Polen fich zu regen

Beilage

613 Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger.

Sonnabend

12.

Márz 1864.

e S 61. begonnen; sie gehen aber auch dort nur schwach und werden auf dieselbe Weise ausgeführt wie in der Provinz Posen. Jn den leßten 14 Tagen haben nach ziemlich sicheren Ermittelungen aus dem Kreise Graudenz etwa 12, aus dem Kreise Culm 15, aus dem Kreise Thorn 20, aus dem Kreise Strasburg 20, aus dem Kreise Löbau 25 Zuzügler die polnische Grenze passirt. Die meisten dieser Zuzügler wurden nach dem Kreise Mlawa dirigirt, von wo sie den einzelnen im Gouvernement Plock operirenden kleinen Jusurgenten- Abtheilungen zugewiesen wurden. So weit sich die gesammte Qu- zugbewegung bis jeßt überschauen läßt, kann man mit ziemlicher Sicherheit annehmen , daß die Insurrection zum Frühjahr keine größere Ausdehnung gewinnen wird, als sie im vorigen Jahr hatte. Die von cinigen Blättern ausgesprochene Ansicht, daß die Leiter des Aufstandes nach Verbängung des Belageruungszustandes über Ga- lizien sich mit aller Macht auf die Provinz Posen werfen und diese für den Aufstand in derselben Weise ausbeuten werden, wie bisher Galizien, is durchaus unwahrscheinlich. Der Ausführung einer solchen Absicht steht in der Provinz Posen nicht blos der nationale Indifferentismus eines großen Theils der besißenden polnischen Klasse, sondern mehr noch die entschieden legale Haltung der kompakten deut- schen Bevölkerung entgegen, die der polnischen numerisch das Gleich- gewicht hält. Anarchische Zustände, wie sie sich in lezter Zeit in Galizien herausgebildet haben, sind da unmöglich, wo, wie in der ProvinzPosen und in Westpreußen, eine numerisch starke und einige Bevölkerung der polnischen Revolutionspartei imponirt und ihre Operationen beengt und paralysirt. Am 6. d. wurde auf dem Dominium Kuzmierz bei Strzelno, im Kreise Jnowraclaw, von einem Militairkommando eine umfassende Revision abgehalten. Nach mehreren vergeblichen Nachgrabungen wurde endlich in cinem Scheunenfach, zwei Fuß tief in der Erde, ein Waffendepot entdeckt, in welchem sich 153 Kara- biner, mehrere Säbel, 200,000 Zündhütchen und eine Quantität scharfer Patronen befanden. Die in Beschlag genommenen Waffen und Munitionsgegenstände wurden am folgenden Tage nah Posen transportirt und an die dortige Festungs-Kommandantur abgeliefert. Der Besitzer des Gutes Kuzmierz, Boleslaus von Moszczenski, be- findet sich {on seit mehreren Monaten wegen vorbereitender Hand- lungen zum Hochverrath in der Hausvoigtei in Berlin in Unter- suchungshaft. Das in seiner Scheune versteckt gehaltene Waffendepot soll Lon seinen eigenen Leuten der Behörde verrathen worden sein,

Schweden und Norwegen. Stockholm, 8. März. Tumulte, die vorgestern bei Gelegenbeit der Volksversammlung statt- gefunden, haben sich gestern Abend wiederholt; es wurden dem Grafen Manderstr öm die Fenster eingeworfen.

Ueber die Vorgänge in Stockholm am vorigen Sonntag und Montag wird noch Folgendes von zuverlässiger Seite mitgetheilt : Das Lokal, in welchem die Volksversammlung abgehalten werden sollte, faßte 1000 Personen, es hatten \ich aber circa 3 bis 4900 Menschen versammelt, die zum Theil auf dem angrenzenden Brun- kebjergsmarkt standen. Eine Masse Menschen begab sich nah Be- endigung der Verhandlungen nach dem Königlichen Schlosse, brachte dort dem Könige ein Hoch und sangen die Nationalweise. Auch beim Prinzen Oscar, den Statuen Gustav Adolph's und Gufîav Vasa's und beim dänischen Gesandten fanden gleihe Ovationen statt. Dann aber ging “die Menge pfeifend und lärmend nach dem Hotel des Grafen Manderström und nach der Wohnung des preu- ßischen und russishen Gesandten.

Dánuemark. Kopenhagen, 8 März. Die Telegraphen- verbindung mit Jütland ist ‘mit Ausnahme der Verbindung mit Fridericia, abgebrochen.

9. März. Das Kriegs - Ministerium Unter dem 8. März, 3 Uhr Folgendes: Der Komman- dant von Fridericia meldet von 2 Uhr Nachmittags: Heute Mor- gen (8.) wurden unsere Vorposten sowohl bei Krybily als bei Havre- ballegaard angegriffen und zurückgedrängt, so daß der Feind jegt in Stoustrup und Erritsö steht, General Wilster, sein Stabschef, Capitain Hoffmann, Premier-Lieutenant Weyen und Seconde-Lieutenant Köh- ler; beide vom 20. Regiment, sind verwundet. Das Feuer ist auf der ganzen Linie eingestellt.

__Ein Telegramm der » Berl, Tid. « von ibrem Korrespondenten bei der Armee lautet wie folgt: Das Dampfschiff »Zephyr« geht nah Bogense und Korsöôr mit ungefähr 140 Blessirten, darunter General Wilster und Capitain Hoffmann, dessen rechtes Bein am- putirt worden. Um 6 Uhr Abends (8.) wird gemeldet, daß der Feind Erits, ungefähr cine halbe Meile vor Gridericia, beseht hat. Von der Gegend von Veile her ist Kanonendonner vernehmbar.

Von der Armee in Sundewitt verlautet nichts Bemerkens- werthes,

Der Kronprinz ist heute Morgen nah der Armee ab- gegangen,

veröffentlicht

fait Pa An TRIAGEES G TBI N E R

Die norwegischen Offiziere, welche beim Armee-Kommando um die Erlaubniß nachgesucht haben sollen, in dänische Dienste zu treten, sollen nah dem norwegischen » Aftenblad« eine abschlägige Antwort erhalten haben.

Telegraphische Depeschen aus dem W olffschen Telegraphen-Büreau.

Hamburg, Freitag, 11. März, Vormittags. Nach hier ein- getroffenen Nachrichten aus Kopen hagen vom 9. d. hat der Re- dakteur des » Facdreland « , Ploug, cine Interpellation in das Landêthing gebraht, ob der Justizminister nicht die in Dänemark belegenen Güter der Barone Scheel-Plessen und Schimmel - mann bis dahin mit Beschlag belegen wolle, daß die Genannten sich Über die ihnen beigemessenen politischen Handlungen gerecht- fertigt hätten.

London, Donnerstag, 10. März, Nachts. In der heutigen Sitzung des Unterhauses zeigte G riffith an, er werde morgen die Regierung interpelliren, ob nichf die Anwerbungsakte dur einen Geheimrathsbefehl zu Gunsten hier gebauter dänischer Kriegsschiffe suspendirt werden könnte.

Loudon, Freitag, 11. März, Vormittags. Nach hier ein- getroffenen Nachrichten aus Kopenhagen vom 10. d. ist daselbst cine amtliche Bekanntmachung erschienen, daß die Häfen Cammin, Swinemünde, Wolgast, Greifswald, Stralsund und Barth vom 15. d. ab blofirt sind.

Paris, Donnerstag, 10. März, Abends. Erzherzog Maxi- milian wird nächsten Sonnabend oder Sonntag von hier abreisen.

Paris, Freitag, 11. März, Morgens. Der heutige »Moniteur« theilt mit, daß die Nachricht von der Rückberufung des Generals Bazaine aus Mexiko vollständig unrichtig sei.

Der Betrag für die Stellvertretung im Militairdienst is für das Jahr 1864 auf Höhe von 2300 Francs festgestellt worden.

Dewerbe- und Handelsnachrichtem

Berlin, 6. März. In dem Zeitraume vom 16. bis 31. Januar wurden

Steinkohlen, Braunkohlen und Coaks.

Tonnen. zu Wasser _— auf den Eisenbahnen T1290 Summa 71230 zu Wajser auf den Eisenbahnen 16197 Summa 16197

Torf Brennholz

Transport- weise

in Berlin ein- Klaftern.

geführt :

aus Berlin ausgeführt :

BevLlin , 7. März, wurden

Jn dem Zeitraum vom 1. bis 15, Fébrua Steinkohlen,

Braunkohlen und Coaks.

Tonnen. zu Wasser

auf den Eisenbahnen 76942 76942

zu Wasser

auf den Eisenbahnen 5012 9012

Transport- Torf Brennholz

weise in Berlin ein- Klaftern. geführt :

Summa

aus Berlin ausgeführt:

Summa |