1864 / 65 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bewerbung um den Michael -Beer'schen Preis zweiter Stiftung.

Die diesjährige Konkurrenz um den Michael - Beer'schen Preis zweiter Stistung, zu welcher Bewerber aller Konfessionen zuzulassen sind, i} für Musiker bestimmt. Die unterzeichnete Akademie stellt folgende Aufgabe :

Die Composition eines Te Deum laudamus nach dem latei- nischen Text, für Solo-, Chorgesang (vierstimmig) und Orchester.

Der Termin für die Ablieferung der Konkurrenz - Arbeiten ist auf den 14. Juli d. J. festgeseßt. Die eingesandten Arbeiten müssen mit glaubwürdigen Attesten verschen sein, aus denen hervor- geht: 1) daß der Bewerber ein Alter von 22 Jahren erreicht, jedoch das 30. Jahr nicht überschritten hat; 2) daß derselbe Schüler einer deutschen Akademie ist j 3) daß die eingesandten Arbeiten von dem Bewerber selbst angefertigt und ohne fremde Beihülfe von ihm aus- geführt worden sind, in welcher Hinsicht jedoch eine nachträgliche Prüfung nöthig befunden werden kann.

Der Preis besteht in einem einjährigen Stipendium von 750 Thalern zu einer Studienreise nah Jtalien unter der Bedingung, daß der Prämiirte sich acht Monate in Rom aufhalten und unter Beifügung eigener Arbeiten Über seine Studien an die Königliche Akademie halbjährlichen Bericht erstatten muß.

Die Zuerkennung des Preises erfolgt in der öffentlichen Sitzung der Akademie am 3. August d. J.

Berlin, den 24. Februar 1864.

Die Königliche Akademie der Künste.

Im Austrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.

Haupt-Verwaituug der Staatsschulden.

BeranntmaGUng/ betreffend die Ersaßleistung für die präkludirten Kassen - Anweisungen von 1835 und Darlehns- Kassenscheine.

Durch unsere wiederholt veröffentlichten Bekanntmachungen sind die Besißer von Kassen-Anweisungen von 1835 und von Darlehns- Kassenscheinen von 1848 aufgefordert, solche behufs der Ersaßleistung an die Kontrolle der Staatspapiere hierselbst Oranienstraße 92, oder an eine der Königlichen Regierungs-Hauptkassen einzureichen.

Da dessenungeachtet ein großer Theil dieser Papiere nicht einge- gangen ist, so werden die Besitzer derselben nochmals an deren Ein- reihung erinnert. Zugleich werden diejenigen Personen, welche der- gleichen Papiere nach dem Ablaufe des auf den 1. Juli 1855 fest- geseht gewesenen, durch das Gesez vom 15. April 15857 unwirksam gemachten Präklusivtermins an uns, die Kontrolle der Staatspapiere oder die Provinzial-, Kreis- oder Lokal-Kassen abgeliefert und den Ersaß dafür noch nicht empfangen haben, wiederholt veranlaßt, solchen bei der Kontrolle der Staatspapiere oder bei einer der Regierungs§- Hauptkassen gegen Rückgabe der ihnen ertheilten Empfangscheine oder Bescheide in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 21. April 1863.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

von Wedell. Gamet. Löwe. Meinecke.

Bekanntmachung.

In der am heutigen Tage öffentlih bewirkten Verloosung von Schuldverschreibungen der 45 prozentigen Staats - Anleihe aus dem Jahre 1848 sind die in der Anlage (a) ‘verzeichneten Nummern ge- zogen worden.

Dieselben werden den Besigern hiermit zum 1. Oktober d. J. mit dem Bemerken gekündigt, daß die in den ausgeloosten Num- mern verschriebenen Kapitalbeträge vom 1. Oktober d. J. ab täglich, mit Aus\chluß der Sonn - und Festtage und der drei lehten Tage jeden Monats, in den Vormittagsstunden von 9 bis 1. Uhr ent- weder bei der Staats\hulden-Tilgungskasse- hierselbst , Oranienstraße Nr. 94, oder bei einer der Königlichen Regierungs-Hauptkassen gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen ohne Zinscoupons aber mit Talons baar in Empfang zu nehmen sind.

Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten Kassen unentgeltlich verabreicht.

Die- Staats\{ulden-Tilgungskasse kann sich in einen Schrift- wechsel mit den Jnhabern der Schuldverschreibungen über die Zah- lungsleistung nicht einlassen.

Zugleich werden die Jnhaber der in der Anlage bezeichneten, niht mehr verzinslichen Schuldverschreibungen der Anleihe aus dem Jahre 1848 so wie der Anleihen aus den Jahren 1850, 1852, 1853, 1854, 1855 A, 1857 und 1859, welche in den bisherigen Ver- loosungen (mit Ausschluß der am 15. September. v. I. ftattgehab- ten) gezogen aber bis jet noch nicht realisirt sind, an die Erhebung ihrer Kapitalien erinnert.

In Betreff der am 15. September v. J. ausgeloosten und zum 1. April d. J. gekündigten Schuldverschreibungen wird auf das an dem ersteren Tage bekannt gemachte Verzeichniß Bezug genommen, welches bei den Regierungs-Hauptkassen, den Kreis-, den Steuer- und den Forstkassen , den Känunerei - und anderen größeren Kommunal- Kassen, so wie auf den Büreaux der Landräthe und Magistrate zur

Einsicht offen liegt. Berlin, den 14. März 1864.

Haupt - Verwaltung der Staatsschulden.

von Wedell. Gamet. Löwe. Meinedce. a

liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bei.

Berlin, 16. März. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht, den nachbenannten Offizieren und Mannschaften des fombinirten Armee-Corps die Erlaubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin Königliche Hoheit ihnen verliehenen Militair-Verdienst-Kreuzes zu ertheilen, und zwar :

dem Obersten Colomier, Brigadier der Brandenburgischen Ar- tillerie-Brigade Nr. 3, beauftragt mit der Führung der kom- binirten Artillerie-Brigade,

dem Flügel-Adjutanten, Obersten Grafen von der Groeben, Commandeur des Brandenburgischen Husaren - Regiments (Zietensche Husaren) Nr. 3,

dem Oberst-Lieutenant von Hartmann), Commandeur des Tten Brandenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 60,

dem Oberst - Lieutenant Bergmann von der Brandenburgischen Artillerie-Brigade Nr. 3 j

dem Major von Krohn vom 4. Brandenburgischen Jnfanterie- Regiment Nr. 24;

dem Major und Escadron - Chef von Weise vom Brandenbur gischen Husaren-Regiment (Zieten’she Husaren) Nr. 3j

dem Hauptmann von Papstein vom 4. Brandenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 24j

dem Hauptmann von K uylenstjerna von der Brandenburgi- hen Artillerie-Brigade Nr. 3),

dem Rittmeister von Rau ch vom 2. Brandenburgischen Ulanen Regiment Nr. 11,

dem Hauptmann Cramer von Baumgarten vom 4. Bray denburgischen Infanterie-Regiment Nr. 24,

dem Seconde - Lieutenant von Ditfurth vom 6. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 59,

dem Seconde - Lieutenant von Fischer-Treuenfeld von 1. Bataillon (Minden) 2. Westfälischen Landwehr-Regimen!? Nr. 15, kommandirt zur Dienstleistung beim 6. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 597

dem Feldwebel Steffens, sowie dem Unteroffizier Gaebert und dem Füsilier Meißel vom 4. Brandenburgischen Jnfantell

Regiment Nr. 24, und dem Unteroffizier Bow e vom 6. West: F

fälischen Infanterie-Regiment Nr. 59.

genommenen Dänen die Zahl von 134 erreicht.

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: i Zusammenstellun der seit Erlaß des Münzgeseßes vom 30. September 1821 bis Ende 1863 Ráttaélabtei Königlich preußischen Ausmünzungen.

Goldmünzen.

Silber-Courant-Münzen.

Silber-Scheide-Münzen.

A Thkr.

pi éFrie- Kronen z i y 1 für

Zeitanga be.j drichsd’or l in

2

7 f Wi 3

Thlr.

1 1 5 Summa Landes- zwecke.

Thlr.

Thaler | Thaler

Kronen [Kronen | Kronen | Thlr. Tblr.

r Vereins- |besondere

Sotaina 22 L L Summa clt i Silber- Silber- Silber- E groschen | groschen | groschen ilber-

rant-Münzen Scheidemünzen Thlr. [\g.| Thlr. |sg.[pf.] Thlr. [sg] Tblr. [sg.| Thlr. [\g.[pf.

& Thaler

Thlr. [\g.

|

Jn den Jahren 1821 bis ult. Juni 1857. .121562065

7990640

nderZeitvom Ÿ Juli 18571 bis ult. 1862 qm Jahre 1863

65093

) 69293, 5) : 2653

4474,0 1667570

/32/56121147/1300000

8583459820 |

683856 238540

281096| È 688272;

2966117 14467| 3

339678 11100124

51314516

58206975 71/2511 23949

17370

Qusammen v. “4. Juli 1857 bis ult. 1863 Summa pro

1821 bis incl.

67746 T3T6T/5| 5054065 7788717|/1300000

21562065

349924| . | 59944047] . [438465/20| . 1439802 922397

. [14577864514 891303719

Uer nen

Hohenzollernshe Münzen.

4. 3. 2 Pfennige Pfennige Pfennige

1 Summa L L 6 und 3

Pfenni der n : A ge Kupfermünzen Gulden] Gulden in

Silber Ihle

Kupfer- Rünzen

Dle | (0 P Ihle. [fa [ vf. 1 ble, 1 Zl, Thlr.

T 1g, Ph SDhlri 4 [04-17 | Thl: 1g, | pf. | | |

Tn den Jahren

1821 bis ult. Juni 1857.

1333214] 26 15040

Jn derZeit vom 1. Juli 1857 bis ult. 1862 Tm Jahre 1863

17456 5072

103908 | 16 39218 | 11

36963 12461

217993 | 2: 78294

59664 21541

Zusammen v. 1, Juli 1857 bis ult. 1863

22029 15 0, 2431209 | 24 49425

81206 296288 | 1

Summa pro 1821 bis inel.

Vorstehende Zusammenstellung wird in Gemäßheit des Art. 24 des Berlin, den 14. März 1564. Knt al tue n M

: 1 1629502] 27 | 11 F 28840} 15040 2195 300 Münz - Vertrages vom 24. Januar 1857 zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

n g Di Vie ct 100,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. März. Se. Majestät der König besichtigten heute früh um #10 Uhr auf dem Kasernenhof des Zten Garde - Regiments in der Karlsstraße die sämmtlichen sten Com- pagnieen der hiesigen Regimenter, so wie des Garde- Schügen- Bataillons und ließen sodann das Füsilier - Bataillon 2ten Garde - Regiments, nachdem es allarmiri worden , cinige Be- wegungen ausführen. Um halb 4 Uhr empfingen Se: Ma- jestät den Prinzen Anton zu Hohenzollern, Premier-Lieutenant im 1. Garde-Regiment, und den Oberstlieutenank und Flügeladjutanten von Rauch, welche beide zur Armee nach Schleswig abgehen. Um 1 Ubr fand der Vortrag des Civil-Kabinets Statt. Um 25 Uhr wurde der Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen v. Meyerinck und um 45 Uhr der Minister-Präsident empfangen.

Bei den Königlichen Majestäten \peiste gestern auf der Durchreise zum Kriegsschauplaß Se. Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern mit Jhren Königlichen Hoheiten der Kronprinzessin und der Prinzessin Karl.

Den Kammerbherrndienst bei Jhrer Majestät der Königin haben vom 15. März bis 1. April übernommen die Königlichen Kammerherren Freiherr von Klinkowströóm und Herr von Gußmerow.

Vom Kriegbsschauplaßÿe wird berichtet: Während die Garde-Division seit dem 9. d. M. die Festung Fridericia von der Landseite eingeschlossen hält, hat das österreichische Corps die Opcrationen in nördlicher Richtung fortgeseßt, am 10ten Horsens, am 12ten Skanderborg erreiht, ohne auf feindlichen Wider- stand zu stoßen, und am 13ten den Marsch nah Aarhuus ange- treten. Der Feind soll sich mit seiner Hauptmacht auf Viborg zurückgezogen haben.

Von dem österreichischen Corps sind im Laufe des 10. d. noch 14 dänische Gefangene in Kolding eingeliefert, so daß die Gesammt- summe der von ihnen im Gefecht bei Veile am 8, d. gefangen-

Am 13. d., Morgens 45 Uhr, hat der General von Göben mit 2 Compagnieen des 15. und Füsilier-Bataillon des 59. Jnfan- terice-Regiments einen Ueberfall auf die bei Lillemölle und hinter An (vor Düppel) stehenden dänischen Vorposten aus- geführt.

Unter dem Schuß der Dunkelheit und eines Schneesturmes/, so wie durch den Umstand, daß die diesseitigen Truppen, um sih nicht durch zu frühzeitiges Feuern zu verrathen, gar nicht geladen hatten, gelang der Ueberfall vollständig. Der Feind floh in der größten Unordnung und ließ 34 Gefangene in den Händen der diesseitigen E D: Eine starke Barrikade in Rackebüll sehte der Verfolgung ein Ziel.

Der diesseitige Verlust besteht in einem Todten vom d5östen Infanterie-Regiment.

Troß der ungeheuern Schwierigkeiten , die der Batteriebau in dem {weren Boden und bei dem anhaltenden Regenwetter findet, und troh der noch größeren Schwierigkeit, die {weren Geschütze in diesen grundlosen Wegen vorwärts zu bringen, ist es dennoch end- lih gelungen, die ersten Batterieen bei Gammelmark in der Nacht zum 13ten zu beenden und zu armiren. Es war niht möglich, die Mpfündigen Geschüße anders fortzubewegen, als daß sich 200 Soldaten vor jedes Geschüh spannten, und es so bis in die Batterie hineinzogen.

Das Feuer aus den dänischen Schanzen wurde sogleich gegen die eben armirte Batterie eröffnet, aber von dieser shon im Laufe des Tages erwidert, so daß man den gestrigen Tag als den ersten der nun beginnenden Belagerung bezeichnen kann.

Nach sicherer Meldung aus Swinemünde, den 16. d., ist die dänische Blokade dort noch nicht eingetreten.

Die Unterhandlungen, welche zwischen der preußischen und spanischen Regierung über den Abschluß eines neuen Postver» trages erst schriftlich, dann in Madrid durch den diesseitigen Kö-