1864 / 65 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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niglichen Geschäftsträger Freiherrn von Gundlach und den - von hier fommittirten Ober-Post-Rath Stephan stattgesunden haben, find von befriedigendem Erfolge begleitet gewesen. Der neue preu- ßish-spanishe Postvertrag, welher dem Verkehr wesentliché Erleichterungen gewähren wird, is unterm 11. März d. 1 Madrid vollzogen worden. Das Porto für den einfachen Brief bis zum Gewichte von # Loth, wird zwishen Preußen und Spanien 6 Sgr. im Frankirungs- Falle, §8 Sgr. für unfrankirte Briefe betragen. Bisher konnten Briefe nah Spa- nien überhaupt niht bis zum Bestimmungsort frankirt werden, während der unfrankirte Brief aus Spanien einem Porto von 11 Sgr. unterlag. Für Waarenproben und Drucksachen sind ent- sprechende Erleichterungen vorgesehen. Eine wobhlfeile Recomman- dation der Briefe ist gesichert. Die Vortheile des neuen Vertrages kommen zugleich denjenigen übrigen Gliedern des Deutschen Postvereins zu Statten, welche \ich zur Vermittelung jener Korrespondenz der Preußischen Post - Verwaltung bedienen. Endlih wirken jene Vortheile auf die zurüliegenden , außer- deutschen Postgebiete ein, sofern der Transit der Briefe durch die preußischen Posten einzeln zu vermitteln ist. In dem neuen preußisch - spanischen Postvertrage ist die Absicht aus- gesprochen , sobald die Durchführung der Korrespondenz

derung jenes Verkehrs zuzuwenden, wobei hauptsächlich ins Auge gefaßt ist , dann ein höheres Gewicht für den einfachen Brief zuzu-

lassen, als nach der jetzigen Lage jener Vertragsverhältnisse zu dem |

zwischen liegenden Postgebiet möglich gewesen ijt.

Stelttyz: 159. Manz. von 12 Uhr 3 Min. war kein dänishes Schiff in Sicht.

An heutiger Börse lag Folgendes auf:

Da die Mündungen der Oder, die Peene, die Swine und die Dievenow vom Eise frei sind, so is die Schifffahrt als eröffnet zu betrachten.

Stettin, den 14. März 1864.

F. Licckfeld, Lootsen-Commandeur.

Cammin, 14. März. Die Divenower Fischer sind heute durch ein vor unserem Hafen kreuzendes dänisches Kriegsschiff veranlaßt worden, nicht in See zu gehen und die Nee auszulegen. Auch von hier aus ist das Schiff gesehen worden. (N. St. Z.)

Hannover, 15. März. Eine Königliche Proclamation ver-

tagt die Ständeversammlung bis zum 28. April c., während die Kommissionen zur Prüfung der Vorlagen weiter arbeiten.

Die »Börsenhalle« meldet aus Kol- ding vom 14, daß den jütländischen Grundbesißern eine Contri- bution von cinem Thaler für die Tonne Hartkorn aufgelegt wer- den soll.

Auf das gestern

Hamburg, 15. März.

Schiff »Ophelia« Kriegsschiff zweimal geschossen. Dank dem jedoch der »Ophelia«, die Elbe zu erreichen,

starken Winde gelang es

Jütland. Eine telegraphische Depesche vom österreichischen 6. Armee - Corps - Kommando aus Skanderborg am 13. März meldet: Die heute vorgenommene Rekognoszirung gegen Linaa fand Brüken zerstört, jenseits einzelne Reiter, welche alsbald davon- jagten. Feldmarschall - Lieutenant Nei pper( ist mit 1 Bataillon Jäger, preußischer Kavallerie-Brigade und 3 Eskadrons Windischgräht- Dragoner in Aarhuus eingerückt, das vom Yeinde verlassen.

Franfkfürt a. M., 15. März. Die offizielle Mittheilung über die Bundestags-Sihung vom 12. März lautet:

Zunächst ward der von der freien Stadt Hamburg statt des abberufenen Senators Dr. Rücker beglaubigte Dr, Krüger ein- geführt und als zur Zeit stimmführender Gesandter der vier freien Städte anerkannt.

Nachdem sodann offizielle Berichte aus Holstein zur Kenntniß genommen worden waren, stellte Bayern den Antrag auf An- erkennung des Prinzen Friedri ch Christian August von Sles- wig - Holstein - Sonderburg - Augustenburg als legitimen Herzog von Holstein und auf bezügliche weitere Anordnungen. Jndem der Gesandte zur Begründung dieses Antrags auf das von ihm in dem betreffenden Ausschusse abgegebene Votum sih be- zog, stellte derselbe den weiteren Antrag auf Abstimmung binnen aht Tagen. Oesterreich und Preußen ließen er- tlären, daß sie damit beschäftigt seien, zur Begründung ihrer Übereinstimmenden Ansicht weitere Vorlagen an den Aus\{chuß ge- langen zu lassen, daß sie die Angelegenheit nicht als hinreichend vorbereitet für eine sachliche Abstimmung anzusehen vermögen , viel- mehr befürworten, daß die Bundesversammlung zunächst dem thun- lichst zu beschleunigenden Gutachten des Ausschusses entgegensehen wolle. Angesichts dieser Eröffnung erklärte der Königlich bayerische Gesandte, vorerst niht auf Abstimmung binnen acht Tagen zu be-

durch das | u S 7 ," , , l R 9 T C 5 4 7 1 7 2 M Cy S ) Tg 3 französische Postgebiet \päter unter erleichterten Bedingungen ftatt- | Brustbeklemmung später eintrat und von längeren freien Zwischen-

finden wird, die daraus sich ergebenden Vortheile der weiteren Fóör- |

Nach einer Depesche aus Swinemünde

(Ofs.-Z.) |

| der Mahnung nicht bedurft.

Abend in Cuxhaven angelangte Hamburger | hat bei der Jnsel Borkum in Ostfriesland ein |

stehen und die Bundesversammlung seßte die weitere geschäftliche Behandlung des Antrags aus. n

Der von Königreih Sachsen und Württemberg in einer früheren Sigung gestellte Antrag wegen Berufung der holsteinischen Stände ward den vereinigten Aus\{üssen zur Begutachtung zuge- wiesen.

Derselbe Beschluß erfolgte in Beziehung auf einen von Hanno- ver aus Anlaß der von Dänemark angeordneten Wegnahme deut- scher Schiffe gestellten Antrag.

Es kam zur Anzeige, daß die in Dresden tagende Kommission zur Entwerfung eines deutschen Gesehbuchs über das Obligationen- Recht den ersten allgemeinen Theil ihrer Arbeit in erster Lesung beendigt habe, und es ward gutgebeißen, daß dieser Entwurf durch dic Presse zur öffentlichen Kenntniß gebracht werde. |

Die übrigen Verhandlungen bezogen sih wesentlich auf Görde- rung laufender Angelegenheiten, wie die Erzielung einer gemeinsamen Patentgesehßgebung , Dotation von Bundesfestungen , StandesÜber- sichten der Bundeskontingente und Notizen über Benußung von Eisenbahnen zu militairischen Zwecken. (Fr. Bl.)

Württemberg. Stuttgart, 14. März. Gestern war das Befinden Sr. Majestät des Königs insofern befriedigend, als die

zeiten unterbrochen ivar. Dagegen machte sih dieselbe auch in dex leßten Nacht wiederholt bemerklich, nit ohne Störung des so nöthi gen Schlafes. Das Uebrige unverändert (St. A. 1. 2D.)

Bayern. München, 14. März. Gestern Nachmittags und Abends sind zur Theilnahme an dem Königlichen Leichenbegängniß hier eingetroffen: Se. Königliche Hoheit der Großberzog von Baden, Se. Kaiserlih Königliche Hoheit der Erzherzog Karl Ludwig von

Oesterreih, Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl von Hessen und

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedri von Om, | Tre Mai

| jestäten die Könige von Sachsen und Hannover haben die Generale

von Nostiz und von Miller, und Se. Hoheit der Herzog von Koburg Höchstseinen Hofmarschall hierher gesendet. (Bayer. Ztg.)

Nürnberg, 14. März. Dumpf tönen die Kirchenglocken, die

| seit 2 Uhr die Bevölkerung unserer Stadt an den betrübenden Akt

erinnern, der diesen Nachmittag in München stattfindet. Es hatte Schon mit dem ersten Klange des mittägigen Trauergeläutes waren die Verkaufslokalitäten geschlossen,

die Arbeit in den Werkstätten eingestellt worden. (N.-C.)

Niederlande. Haag, 14. März. Die Zweite Kammer

| hat das Geseß Über die ostindische Comptabilität mit einer Mazjori-

tät von 25 Stimmen angenommen. Die Konzession für die Gladbach-Venloer Eisenbahn is ertheilt worden. Die Theilnehmer der Nymwegener Bahn , welche bei Cleve an die Rheinische Eisen- babn anschließen soll, haben in ciner Versammlung beschlossen, an den Minister des Junnern ein Gesuch zu richten um Abänderung verschiedener Bestimmungen in der Konzession , namenilih bezüglich des Betriebs - Personals 2c. Der Konzession zufolge sollte nämlich

| jeder Zug, sobald er auf holländischem Boden anlangt, aus\chließlich

von holländischen Beamten und Maschinisten geführt werden. Die Strecke von der Grenze bis Nymwegen is aber blos 15 Kilometer lang, während von Cöln bis an unsere Grenze die Bahnlänge 390 Kilometer beträgt. Der König hat Herrn Hofstede zum Chef des Postwesens ernannt. Die indische Post ist angekommen und bringt wenig Neues. Samarang hat eine shreckliche Ueberschwemf mung auszustehen gehabt. Die Vorarbeiten zu den Bahnen au-

Java werden mit großer Energie betrieben. (Köln. Ztg.) London, 14. Mârz.

Großbritannien uud Jrland. Am Sonnabend Nachmittag hat der Prinz von Wales im St. James-Palast ein Lever abgehalten, wobei, wie früher, die Vor- stellungen als vor der Königin selbst geschehen anzusehen waren. Das diplomatische Corps war, abgeschen von dem durch den. Tod seines Königs am Erscheinen verhinderten bayrischen Gesandten Frei- herrn von Cetto vollständig vertreten. Durch den österreichi- hen Botschafter wurde dem Prinzen der Fürst Paul Esterhazy, Attaché der österreichischen Gesandtschaft, und Baron Ferdinand von Rotbschild vorgestellt; durch den preußischen Botschafter der Freiherr Waßdorf - Weißenberg ; durch den französishen Botschafter der Graf Flahault.

Der Erzherzog Max und seine Gemahlin, begleitet von zahl- reichem Gefolge, sind gestern kurz vor sechs Uhr Morgens in London eingetroffen. Sie waren mit Extrazug von Paris um ein Uhr in der Nacht in Calais angekommen und von dort mit einem von der London- Chatham - Dover Bahngesellschaft zur Verfügung gestellten Dampfer übergefahren. Nachdem sie in der Hauptstadt angekommen, begaben sie sich sofort zum Clarendon - Hotel, dessen Räumlichkeiten \{chon zu ihrem Empfange bereit standen. Der Erzherzog is in strengstem Inkognito als Graf Lacroma gereist, und es war folglich von allen sonstigen Empfangsfeierlichkeiten und Ehrenbezeugungen Abstand ge- nommen worden. Im Laufe des Morgens begab \ich das Erzher- zogliche Paar nach Marlborough-house, um dem Könige der Belgier,

| langt. Jn E E | gemacht und durch das Erscheinen seines Corps überall pazifizirend

| gewirkt.

| Aguas Calientes vorgerückt. : | noch in Venado, das er am 2. beseyt hatte, nachdem Negrete ab- } gezogen 1war. 11 : uar |

| Santiago versammelte Feind angegriffen und ihm drei bespannte | } haubizen , sämmtliche Munition, 200 Gefangene und eine Fahne | ) Dem General Doblado waren 2000 Mann desertirt | und zum General Mejia übergelaufen. J uarez scheint nah den | Neu eSha [Vereinigten Staaten flüchtig werden zu wollen. Die Hauptstadt | 1€nge designirt | Mexico nebst Umgegend erfreut sich großer Sicherheit, die Mar- endlich total zersprengt | worden. Jn Puebla, Orizaba, Cuernavaca und den Tierras Calientes | [war Alles ruhig und ordnungsmäßig. Die Nachricht, daß Erzherzog | Maximilian die Kaiserkrone bestimmt angenommen habe, war überall | [mit Enthusiasmus aufgenommen und mit kirchlichen Lobgesängen |

und Artilleriesalven gefeiert worden.

[tinez he Bande

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als dem Vater der Erzherzogin, einen Besuch abzustatten. Die Prin- essin von Wales machte mit der Erzherzogin eine Spazierfahrt. Jhre Königlichen Hoheiten speisten mit dem prinzlichen Paar und dem Könige der Belgier in Marlborough-house. Frankreich. Paris, 14. März. Der Postdampfer „Louisiana« hat dieses Mal eine ungewöhnlih schnelle Fahrt gemaht. Am 14. Februar von Vera-Cruz abgefertigt, ist er bereits

| vorgestern in Saint Nazaire eingetroffen, Die von ibm mitgehrachte

Post aus Mexiko reicht bis zum 9. Februar. Am 3. war General Bazaine von seiner Expedition dort in der Hauptstadt wieder ange- 23 Monat hatte er einen Marsch von mehr als 400 Lieus

General Douay war am 28. Januar von Lagos aufge- brochen, hatte Tags darauf das vom Feinde verbarrikadirte Teocaltiche

erstürmt (wobei er 5 Todte und 12 Verwundete, der Feind aber 50 |

Todte und sehr viel Verwundete hatte) und war am 2. Februar bis General Mejia stand am 26, Januar

Von Salamancça aus wurde am 3. Februar der bei

abgenommen.

war am 17. Januar

Am 27. Januar hat die Re- gentschaft cin Dekret erlassen, dessen Hauptbestimmungen nach dem P-Moniteur« so lauten: »Die im Dienst der feindlichen Partei stehen- den Militairs sollen, wenn fic sich binnen einem Monat; vom Da- tum dieses Dekrets an, stellen, um sih der Jntervention und dem (gaiserreich anzuschließen, ihren Rang und Posten voll und ganz be- halten j die dagegen, welche sih vor Ablauf dieser Frist nicht stellen, suerden aus den Cadres der Armee gestrichen und zu keiner Zeit ihr

Dieht auf Widereintritt in den Militairdienst geltend machen fönnen,

sonst aber vollständig die Garantieen genießen, auf welche die Be- jvohner des Kaiserreichs ein Recht haben.« Zum Empfange des Kaisers und der Kaiserin wird das alte vicekönigliche Schloß in Meriflo, so wie das in einem prächtigen Cypressen - Walde liegende

Montezuma-Schloß in Chapultepec in Stand geseßt; auch die Villa |

puena Vista, die Forey bewohnte, wird für die Allerhöchsten Herr- Jhasten als Lustschloß bereit gemacht.

Durch Kaiserliches Dekret vom 13. d. ist Divisions - General | pouay (zur Zeit in Mexiko) zum Großoffizier der Ehrenlegion er- | fannt und vier Obersten das Commandeurkreuz desselben Ordens nd 26 anderen Militairs das Offizierkreuz verlichen worden. Außer- |

bia meldet der »Moniteur« eine Reihe von Avancements in der Bltmee,

Der »Patrie» zufolge wird der Legislative nächstens ein Gesehz- wurf vorgelegt werden, der die Befugnisse der General- und Mu- hjipalräthe erweitern soll.

Aus Privatbriefen von Djeddah erfährt die »France«, daß Abd - l-Kader auf der Fahrt nach Yambo Schiffbruch gelitten hat und fu dur den zufällig in Sicht gekommenen ägyptischen Postdampfer jreltet und nah Yambo gebracht worden is , von wo er sich nach Vedina begab.

Nußland und Polea. Aus Petersburg, 9. März, bid der «Pos. Ztg.« mitgetheilt: Wie man hört, sind bei einem Msjangenen eines am 7ten aus Warschau hier eingetroffenen Trans- (is Papiere gefunden worden, aus denen (ebolutionspartei seit einiger Zeit schon daran arbeitet, einen Auf- aud durch die ins Innere Rußlands deportirten Gefangenen an- bahnen. Die Deportirten sollen nach dem entworfenen Plane ! nur selbs \ich zum Aufstande jeden Augenbli bereit halten, dern auch auf die Bevölkerung der Gegenden, wo sie - detinirt nd, nach Möglichkeit zu wirken und sie für eine Erhebung gegen f Regierung zu gewinnen suchen. So abenteuerlih nun dies "ye Unternehmen auch an sich is und so wenig die Agitatoren

irgend einen Erfolg ihrer desfallsigen Bemühungen re- 1 dürfen, so zeigt es do, wie die Revolutionspartei zum Aeußersten (lossen und auf allerlei, auch die shwächsten Hoffnungen zu len bereit ist. In einer Ergebenheitsadresse aus dem Radomschen ? gleichzeitig um Schuß gegen die Rebellen gebeten und die Bitte h Anführung eines am 3. d. M. dort vorgekommenen Frevels "ivirt, bei dessen Verübung sech8s Hänge-Gendarmen thätig gewesen,

an einem Vormittage drei Personen zu Tode - gemartert haben. ;

f und hüße Deine Treuen, großer Kaiser, oder gieb uns Waf- und das Recht dazu, und wir werden uns selbst {ügen vor ten Feinden \o schließt diese Adresse, resp. Petition, welche mit “Unterschriften, meist Polen , bedeckt ist.

ersichtlich is, wie die |

Dem »Russishen Jnvaliden« vom 9. Márz entnehmen wir fol- gende Mittheilung: die Maßregel; Soldaten, welche in Folge von Disziplinirstrafen zum Dienst in der aktiven Armee untauglich ge- worden „aren, zum Eisenbahnbaudienst zu verwenden, bewährt sih vortrefflich, Die Arbeiten an der Bahn zwischen Odessa und Par- kane nahmen einen überraschend schnellen Fortgang, denn 2273 sol- her Soldaten, welche zu Strafkfompagnien formirt worden sind, för- dern dieselben. Als der Kriegsminister dem Eisenbvhn - Direktor in

Odessa, Baron von Ungern-Sternberg, diese Mannschaften zur Ver- sUgung stellte, ward bestimmt, daß wenn sie sich während dreier Jahre tadellos führten, ihnen der Nest ihrer Strafe erlassen und sie demnächst entweder ihren definitiven Abschied erhalten oder wieder in die Armee eltreten sollten, diejenigen aber, welche sih während dieser Zeit nicht gebessert. hatten, ciner Militair-Strafanstalt in Odessa zu Überliefern sind.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9. März. Nach »Nya Dagligt Allehanda« hat der Staatsrath auf Andringen der Westmächte die Aufstellung eines Observationscorps von 15,000 Mann beschlossen, das eventuell bestimmt ist, die Besazung von See- land zu bilden.

Dem Grafen Mander ssttröm, Minister des Aeußeren, wurden neulich deshalb die Fenster cingeworfen, weil er dem Pöbel als der- war, welcher eine bewaffnete Intervention Schwedens

| zu Gunsten Dänemarks verhindert habe.

N Dáuemark. Kopenhagen, 12, März. Jn der gestrigen Bolksthingssigu ng ward der Gesetzentwurf, "in Betreff der Kriegssteuer, in dritter Behandlung mit 54 gegen 15 Stimmen an-

genommen.

Amerika. New- York, 3. März. Die Potomac- Armee überschritt am 27. den Rapidan, um, wie man glaubte, gegen Richinonu d vorzurücken ; doch stellte sih diese Bewegung als cin Scheinmanöver heraus, welches einen Streifzug Kilpatricks in den Rücken der Leeschen Armee decken sollte. Kilpatrick sehte mit setner Kavallerie bei den Furten Germania und Ely über den Fluß und {lug die Richtung nach Richmond ein, um seiner Ordre gemäß die Telegraphen- und Eisenbahn-Communication Lee's aufzuheben und wo möglich die in Richmond befindlichen nordstaatlichen Gefangenen zu befreien, Wie es heißt, rückt gleichzeitig, um mit Kilpatrick zu koope- riren, Butler von Monroe aus gegen die Hauptstadt der Confödera- tion vor. General Longstreet seßt seinen Rückzug in der Richtung nach Virginien hin fort. Die Telegramme, welche von der Sherman- | schen Expedition berichten, leiden an großer Konfusion. Mit Gewiß- heit scheint nur das eine sich zu ergeben, daß das Kavallerie-Corps, welches von Memphis in südöstlicher Richtung abgegangen war, um Sherman's Bewegungen zu unterstüßen , oder sih mit ihm zu ver- einigen / in einer Reihe kleinerer Gefechte den Kürzeren gezogen hat | und schließlich bei West,- Point in Mississippi zum Rückzug nach Memphis gezwungen worden ist, Die Konföderirten eroberten drei | Geschüße. Ueber Sherman selbst besagen südstaatliche Depeschen , er | habe den Rückzug nach Vicksburg angetreten und sei schon | am Pearl - Flusse angelangt; General Polk habe fch@_an dem Tombigby - Flusse (!) aufgestellt, um ihn anzugreifen, | wenn er leßteren Fluß überschreiten wollej und der »Rich- | mond Examiner« vom 27sten sagt : » Nun Sherman's | Truppen auseinander gesprengt oder zurückgegangen sind, braucht | man von Farraguts Angriff auf Mobile nicht viel mehr zu fürchten. | Admiral Farragut bombardirte am 23. das Fort Powell vor Mo- bile, Südstaatlichen Berichten vom 27. zufolge, wären die Bun- destruppen vor Dalton zurückgeschlagen worden und hätten sih nah | Chickéamanga hin über Tunnel Hill hinaus zurückgezogen. Die | Angaben über die Niederlagen der Bundesexpedition in Florida am | 20. v. M. bestätigen \sich; der Verlust betrug 1200 Mann und fünf Kanonen. Die Bundestruppen zogen sich nah Jasonville zurück | Und verschanzten sich \se{chs Meilen von jener Stadt; die Konföderir-

| ten rückten gegen Baldwin vor, welches sie anzugreifen beabsichtigten. | Es wird gemeldet, General Bragg habe den Oberbefehl über die sämmtlichen Armeen der Konföderation erhalten. Die Beförde- rung des Generals Grant zum General - Lieutenant (einem neu ge- schaffenen Charakter) ist vom Senate in Washington bestätigt wor- den. Die Aushebung is in New-York auf den 10. d. angeseßt.

Telegraphische Oepeschen aus dem W olf fshen Telegraphen-Büreau. Brüssel, Dienstag, 15.. März, Nachmittags. Der Erzherzog

Maximilian von Oesterreich und die &rau Erzherzogin werden heute Abend 52 Uhr von Ostende auf Schloß Laeken eintreffen und

vor ihrer Abreise nach Miramare daselbst einige Tage verweilen.