1864 / 67 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Verlust - Liste der kombinirten Garde -Jnfanterie- Division vom 23. Februar bis incl. 8. März 1864.

Gefccht bei Stenderup (Strand) am 23. Februar 1864, 4. Garde- Regiment zu Fuß, 3. Compagnie, Grenadier Karl Ernst Kühne aus Neudorf, Kr. Graudenz, s{chwer verwundet (Zerschmetterung des reten Armes durch eine Kanonenkugel, liegt im Lazareth zu Kolding). :

2 Gefecht bei Skjödeg am 29. Februar 1064, 1. Westfälisches Husaren - Regiment Nr. 8, 2. Escadron , in dänische Gefangen- schaft gerathen : Seconde - Lieutenant Curt Haellmigk aus Tschôöpeln, Kr. Sagan, Trompeter Wilhelm Schulze aus Schön- wald, Kr. Schweiniß, Gefreiter Peter Vette aus Sprohövel, Kr. Hagen, Gefreiter Otto Westermann aus Spexaro, Kr. Wieden- ' brü, Husar Jodocus Heinrich Brune aus Eversberg, Kr. Meschede, Gefreiter Heinrih Christian Gol dbecker aus Jselhorst, Kr. Wieden- brück (liegt im dänischen Hospital); Husar Franz Heinrich Wilms aus Bärenbrock, Kr. Lippstadt; 4. Escadron, Husar Valentin Ja- cobi aus Bütkenrüde, Kr. Mühlhausen, todt, Gefreiter Karl Eisen- hut aus Barop, Kr. Dortmund, leiht verwoundet (Kopfhiebwunde,

liegt im Lazareth zu Hadersleben), Gefreiter Friedrih Wilhelm |

Hagenkötter aus Ende, Kr. Hagen, leiht verwundet (Stich in den Ellenbogen, desgl.) Gefreiter Friedrich Wilhelm Maänegold aus Höxter, Kr. Höxter, leicht verwundet (Hiebwunde an der Hand), in dänische Gefangenschaft gerathen: Vice-Wachtmeister Herrmann Pieper aus Sprockhövel, Kr. Hagen, Unteroffizier Andreas Be - mann aus Simerode, Kr. Heiligenstadt, Unteroffizier Gustav No cke l- mann aus Fserlohn, Unteroffizier Johann Joscph Abt aus Sep- penrade, Kr. Lüdinghausen (liegt im dänischen Hospital), Trompeter Gustav Herrmann R ammelt aus Carsdorf, Kr. Querfurt, Gefreiter Herrmann Neumeyer aus Nettelstädt, Kr. Lippstadt, Gefreiter Hein- rich Linnemann aus Amelunken, Kr. Höxter, Gefreiter August Kottsieper aus Hesterberg, Kr. Hagen, Gefreiter Franz Albers- meyer aus Langeneiken, Kr. Lippstadt, Gefreiter Herrmann Joseph Müller aus Hohenwepel, Kr. Warburg, Gefreiter Hein- rich Wiehoff aus Ostönnen, Kr. Hamm, Gefreiter Frie- drich Wilhelm Strunk aus Gelsenkirchen, Kr. Bochum Gefreiter Franz Heinrih Lange aus Nicheim, Kr. Höxter, Gefrei- ter Heinrih Gustav Cordes aus Witten, Kr. Bochum, Husar Frie- drih Adolph Schütt er aus Hörste, Kr. Halle i. W., Husar Adolph Heinrih Tölle aus Geseke, Kr. Lippstadt, Husar Heinrich S ch ulte aus Ahden, Kr. Büren, Husar Joseph August Nolte aus Him- minghausen, Kreis Höxter, Husar Joseph Jacob Bollinger aus Bruch, Kr. Wittlich (liegt im dänischen Hospital), Husar Wilhelm Coers aus Hattrop, Kr. Soëst (de2gl.), Husar Wilhelm Ehrich aus Weiberg, Kr. Büren, Husar Diedrih Jsenbeck aus Freiske, Kreis Hamm, Husar Peter Ferdinand Shmies aus Vilstein, Kr. Olpe, Husar Bernhard Bonhoff aus Drengsteinfurt, Kr. Lüdinghausen (liegt im dänischen Hospital), Husar Friedrih Hellwig aus Stadt- rülhen, Kr. Lippstadt (desgl.), Lazaretbgehülfe Adolph Krüger aus Brug, Kr. Jerichow I.

Gefecht bei Stostrup am 8 März 1864, 3. Garde - Grenadier- Regiment Königin Elisabeth, 6. Compagnie, Hauptmann Hugo von der Lochau aus Potsdam, leiht verwundet (Schuß in den linken Arm , liegt im Lazareth zu Kolding); 7. Compagnie, Seconde-Lieu- tenant Max von Rosenberg-Lipinski aus Gutwohne, Kreis Oels, leiht. verwundet (Prellshuß auf die Brust, desgl.}); 6Gte Compagnie, Grenadier (Reservist) August Herrmann aus Steidel- wiß, Kr. Steinau, {wer verwundet (Schuß durch die Hüfte, do.) Grenadier (Reservist) Joseph Kaplita aus Ruptau, Kr. Rybnik, leiht verwundet (Streifshuß im Kniegelenk, desgl.), Grenadier (Re- servist) Rudolph Vogt aus Vilkau, Kr. Breslau, leiht verwundet (Schuß durch den Arm, desgl.); 7. Compagnie, Grenadier Andreas Midrit aus Alt-Butkowißt, Kr. Oppeln, schwer verwundet (Schuß durchs Gesicht, desgl.), Grenadier Wilhelm Wolff aus Bielendorf, Kr. Habelschwerdt, leicht verwundet (Schuß durchs rechte Bein, desgl.), Grenadier Ernst Kordella aus Groß-Komrowe, Kr. Trebniß, {wer verwundet (Schuß durch die rechte Hand, desgl.), Grenadier Wilhelm Unger I. aus Grögersdorf, Kr. Nimilsch, leiht verwundet (Prell- {uß auf der linken Brust), Grenadier Andreas Ka czmarek lÏ. aus Urbanowo, Kr. Bu, leiht verwundet (Prellshuß am rechten Knie).

Gefecht bei Sonderbijard am 8. März 1864, 3. Garde-Grena- dier-Regiment Königin Elisabeth, 11, Compagnie, Füsilier Heinrich Otto aus Temfkel, Kreis Sternberg, todt (Schuß durch die Haupt- Schlagader des Oberschenkels) ; 12. Compagnie, Füsilier Julius Ko- lewa aus Punit, Kr. Kröben, {wer verwundet (Schuß durch die Wade, ‘liegt im Lazareth zu Kolding). |

Gefecht bei Heisekro am ®. März 1664, 3. Garde - Grenadier- Regiment Königin Elisabeth, 12. Compagnie, Füsilier Heinrich Po st - ler aus Neu-Röhrdorf, Kreis Bolkenhayn, leiht verwundet (Prell- {uß am reten Oberschenkel), Füsilier Ignaß Seifert aus Lich- tenberg, Kr. Grottfau, leiht verwundet (Prellshuß am linken Schienbein).

Gefecht bei Sonderskoogaard am &, März 1864, 3, Garde-

_

Grenadier - Regiment Königin Elisabeth, 11. Compagnie , Tüsilie Wawerzin Komin aus Jezcara, Kr. Schroda , leit verwundet (Prellshuß oberhalb der Schulter), Füsilier Johann Olschewst; aus Wronke, Kr. Samter, leiht verwundet (Prellshuß an- der lin: ken Seite).

Gefecht zwishen Gudsoe und Snoghoi am 8. März 1864 4.Garde-Grenadier-Regiment Königin, 1.Bataillon, Unteroffizier Josep) Schäfer, aus Stettin, Aufenthaltsort Holst , Kr. Sigmaringen,

leiht verwundet (rechtes Ohr abgeschossen, liegt im Lazareth zu Kol, È

ding), Grenadier Gerhard August H eynen aus Wachtendung, r Geldern, s{hwer verwundet (ein Schuß in die rechte, ein Schuß in

die linke Schulter, desgl.), Grenadier August Heinrih W estenfel[)

aus Oellinghausen, Kr. Lippe-Detmold, leiht verwundet (Schuß in den rechten Fuß, desgl.).

Gefecht bei Sönderskoogd am 8. März 1864, Garde - Husaren, Regiment, Husar Carl Friedrich Magnus Vöge aus Wieck , Kreis Rügen, schwer verwundet (Schuß in die rechte Schulter, liegt im L. zareth zu Kolding.

C.-H.-Q. Eltang,- den 11. März 1864.

(gez.) ven der Mülbe, General - Lieutenant und Commandeur der kombinirten Garde: Infanterie - Division.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 18. März. Se. Majestät der König besichtigten heute früh in Potsdam im Lustgarten 2 Compagnieen der Unteroffizier-Schule und nahmen gleich nah der Rückkehr in Berlin beim Hof-Wagenfabrikanten Neuß mehrere vom Johanniter Orden angekaufte Kranken-Wagen in Augenschein. Hierauf wurden Se. Königliche Hohcit der Prinz-Admiral und der Kriegs-Minister empfangen und die Vorträge des Minister-Präsidenten, des Kultus, Ministers, des Handels-Ministers, so wie die Berichterstattung des aus Schleswig zurückgekehrten General-Stabs-Arztes der Armee Dr. Grimm entgegengenommen.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl meldet vom 17.: Um Mittag machten die Dänen cinen Ausfall mit eini- gen Bataillonen gegen Rackebüll. Brigade Goeben warf sic

zurück. Brigade Röder und Canstein und 3. Jäger - Bataillon |

nahmen nach ruhmreichem Kampfe Wester- und Oster - Düppel, das in unseren Händen blieb. Lebhaftes Kanonenfeuer aus allen Schan- zen. Der Kampf dauerte bis gegen 7 Uhr. Die Vorposten sind wenige 100-Schritt von den Schanzen aufgestellt. Unser Verluft unter 100 Mann. Oberst-Lieutenant von Hartmann, Comman- deur des 60. Jnfanterie - Regiments, und Hauptmann von Bosse vom 5959. sind leiht blessirt. Wir haben über 300 Gefangene vom

3.1 4.1 5., 7. und 18. Regiment gemacht; unter ihnen ein Stabs-

offizier.

Nach einer später eingegangenen Depesche sind bei dem am 17ten vor Düppel stattgefundenen Kampfe außer den schon genann- ten Offizieren und zwar {wer verwundet: Hauptmann von der Schulenburg und Hauptmann von der Reck (zum 2. Male) vom 15ten, Premier-Lieutenant von Gerhardt vom Gästen ; leicht verwundet Lieutenant von Ranhau vom 24sten, Premier-Lieute- nant von Studniß (zum 2. Male) vom 55. Regiment. Geblie- ben is der Lieutenant Hölscher des 15. Landwehr-Regiments.

Die Dänen schlugen sich sehr tapfer und haben schr große Ver- luste gehabt.

Der Capitain zur See Jachmann meldet aus Swpine- münde vom 17ten Abends 10 Uhr:

Eurer Königlichen Majestät Schiffe »Arcona«, »Nymphe- gingen heute von Swinemünde nah der Divenow und von dort nah Arcona, ohne dänische Kreuzer zu treffen. Um 122 Uhr bekam ih 7 dänische Schiffe in Sicht, nordöstlih von Arcona, und der Capitain Kuhn, welcher mit der »Loreley« von Thiessow aus zu mir stieß, meldete mir, daß die Schiffe Fregatten scien. Ich gab Befehl, die Kanonenboote unter Land zurückzuziehen und griff mit » Arcona«, »Nymphe« und »Loreley« in einer offenen Ordnung den Feind an, welcher sich mittlerweile sammelte und in zwei Kolonnen rangirte. Als ih mich dem Feinde näherte, stellte \ich heraus , daß der Feind uns ein Linienschiff, zwei Fregatten, zwei Korvetten und einen Panzer-Schooner entgegenführte, sämmtlich Schraubenschiffe. Um 2 Uhr eröffneten unsere Schiffe das Feuer, das bald von den Dänen erwidert wurde, worauf sich ein laufendes Gefecht bis 5 Uhr fortseßte und die Dänen »Arkona« und »Nymphe« bis vor Swine- münde verfolgten. Der Verlust auf ihnen sind 5 Todte und 8 Ver- wundete, darunter schwer verwundet der erste Offizier Eurer Majestät Korvette, Lieutenant Berger, welcher im Beginn des Gefechts an meiner Seite getroffen wurde.

Eurer Königlichen Majestät gereicht mir zur besonderen Ehre, melden zu können, daß Offiziere und Mannschaften sich während dieses Engagements tapfer und kaltblütig benommen haben. Von

der »Loreley« ist mix noch keine Meldung zugegangen; sie ist nah

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Thiessow zuk. “Die 1. Division Kanonenboote konnte nur einen schr entfernt Theil am Gefecht nehmen und ‘dürfte keine Verluste haben. Daänische Geschwader war dem unsrigen in jeder Hin- siht überleg dürfte aber ähnliche Verluste erlitten baben.

Nam gestern bereits Nachricht hierher gelangt war , daß Z Compagn des 2. Bataillons 5. Brandenburgischen Jufanterie- Regiments 48 am l5ten bei sehr Insel Fehn Übergeseßt seien, um die dortige dänische Besaßung

aufzuheben t heute Nachmittag folgendes Telegramm durch den |

General-M von Schlegell g, 1864 eingcken : i

Der ?rfall auf die Jnsel Fehmarn is vollständig geglückt ; 4 Offiziere? Unteroffiziere, 1 Spielmann, §8 Gemeine und einige Matrosen ? zu Gefangenen gemacht und befinden sich bereits auf holsteinish Ufer, um nah Rendsburg transportirt zu werden. Unser Vei: 1 Mann s{chwer, 2 Mann leiht und einige unbe- deutend d Säbelhiebe verwundet. Dänischerseits 1 Wachtmeister todt, 1 Uoffizier sehr {wer verwundet. Am Ufer wurde eine fleine Kae vorgefunden.

Diendlichen Kanonenboote »Krieger« , »Ole Bull« »Marstrc sind in der Richtung nah Alsen abgefahren.

Stn, 17. März. Nach den aus Swinemünde, Cam- min unL olga cingetroffenen Depeschen war auch heute vor feinem & Häfen ein dänisches Kriegsschiff in Sicht, während preu- che Krihiffe dort kreuzten.

Wa st, 16. März. Nach den heutigen Beobachtungen vom hiesigen chthurme aus liegen südlich der Greifswalder Oie zwei Kriegs\/ wahrscheinlih »Arcona« und Nymphe«, und etwa cine Meile in entfernt, hinterm Ruden, \cchs oder sieben von Stral- sund gimene preußische Kanonenboote. (Ost.-Ztg.)

Ven (auf Rügen), 17. März. Heute Nachmittag zwischen 2x un Uhr ist von dem Rugard aus ein Secegefecht deutlich beobac worden. Die dänische Flotille bestand aus 5 größeren Damjiffen, von denen aber nur zwei ins Gefecht gebracht wur- den, preußische aus zwei Kriegsschiffen und mehreren Kanonen- booteie sämmtlich lebhaft feuerten. Eine preußische Korvette ging weit Gegen 4 Uhr entzog sich das Gefecht hinter der Graniß den ‘en der Beobachter.

mmin, 17. März. Heute wurden zwei preußische Kor- vetton hier gesehen, ostwärts, später nordwärts steuernd. Heute Nastag Kanonendonner in See; der in Kolberg gleichfalls gce- hörtrde. (Ofts. Z.) i ln, 17. März. Jhre Kaiserlichen Hoheiten Erzherzog Max i- min nebsi Gemahlin traf heute Morgen gegen 5 Uhr, von

d. Clauêdorf, den 16, März

und

Br fommend, hier ein und benußten den um 6 Uhr rheinauf- gehenden Schnellzug zur Weiterreise zunächst nach Nürnberg

urrag. (Köln. Z.)

Holstein. Altona, 17. März. Die »Schleswig-Holsteinische Ng« meldet aus Flensburg vom 17. d.: Eilf Jütländische Áte, darunter die Stistsmänner Dahl und Baron Bretton, geben fkriegsgefangen eingebracht und nah einer preußischen eng weiter transportirt worden.

Rendsburg, 16. März. Heute sind die ersten beiden Schiffe, dem alljährlih wiederkehrenden temporairen Schluß der Kanal- fahrt während der Wintermonate, die hiesige Schleuse passirt gehen eiderabwärts nah Westen. Beide waren Holländer. s 2. sächsische JTnfanterie-Bataillon hat uns heute verlassen und

artiere ostwärts die Eider hinauf in Raade, Ostenfeld 2c. be- (Mm. [Q D. Q) : j O Kiel, 16. März. Hier eingegangene Privatbriefe aus Heiligen- fen und Fehmarn, welche übrigens, da sie unmittelbar nach der ffaire eilig geschrieben sind, wohl einige Ungenauigkeiten enthalten verden, geben über die Beseßung der Jnsel Fehmarn von den Preu- j en folgende Darstellung: Jn der Nacht vom 14. auf den 15. ds. | st das 2. Bataillon des 48. Regiments von Heiligenhafen aufge- brohen und hat bei WSW.-Sturm in Böten um 3 Uhr Morgens Über den Fehmarnschen Sund geseht. Drei Kanonenböte haben nörd- (lich von der Jnsel gelegen, ein Dampfer bei Lemfkenhafen. Die Dänen haben, behindert vom Wetter, von ihren Schießwaffen nur in geringem Maße Gebrauch machen können, so daß auf preußischer Seite nur 1 Tod- [ter und einige Verwundete gewesen, während die Dänen mehrere Todte Und Verwundete verloren haben. Die übrige dänische Besaßung, [150 bis 200 Mann, is gefangen genommen, darunter einige Ma- lineoffiziere; eine Tanzfestlichkeit soll einen Theil der Besaßung der |Kanonenböte in Anspruch genommen haben. Um 5 Uhr Morgens

jvar man bereits Herr der Jnsel. Der Coup wurde begünstigt von |

dem Sturm, welcher in der donnernden Brandung die Schüsse Vver- hallen ließ und sehr niedriges Wasser gemacht hatte. Die Kanonen- böte hatten jedes etwa 10 Schüsse abgegeben, ohne Resultat. Gro- her Jubel herrschte, man wetteiferte, den Truppen Wagen anzubieten, um sie in die Quartiere zu befördern. Die Truppen sprachen ihre Anerkennung über die tüchtigen Schiffer aus, welche mit den größ- ten Anstrengungen sie durch den Sturm auf die Jnsel hinübergeführt hatten, Nach einer Nachricht hatte cine Anzahl preußischer Kanonen die Ueberfahrt gedeckt. (H. B. H.) |

Morgen früh hat, wie der »H. B. H.«

| wird von den Dänen erwidert /

stürmishem Wetter nach der |

Schleswig. Flensburg, 16. März. Schon seit gestern ) berichtet wird, die Be- shießung der Düppeler Schanzen begonnen. Das Feuer ird aber die dänischen Schanzen liegen niedriger, als die von den Preußen angelegten Batterieen, so daß ihre Geschüße, zumal da auch die Distanz ziemlich beträchtlich ist, feinen großen Schaden anrichten. Die Preußen dagegen schießen mit 24pfünd. Granaten, welche Kugel ein Gewicht von circa 64 Yfd. hat, ihrer Gestalt na einer Spibkugel ähnlich ist, sich in den Erd- wall hineinbohrt und dort mit starker Wirkung explodirt. Ob- hon mehrere Munitions - Kolonnen nach Düppel- befördert sind und selbst per Eisenbahn Kugeln und Pulver heran- gebracht werden ünd per Bauerwagen ebenfalls dahin abgehen, so daß nach mehrfachen Aussagen die dort vorhandene Munition hin- reiht, um 12 Tage und Nächte immerwährend zu schießen, so kamen dennoch diesen Morgen wiederum zwei Munitions-Kolonnen hier dur, von denen die eine nach Jütland, die andere nah Düppel ging. Gleichzeitig kam ein langer Transport Wagen, beladen mit Faschinen und Schanzkörben, aus Angeln, wo selbige geflochten worden, hier an, so wie ein Transportwagen mit Holz von den Danewerken, Alles für die neu errichteten Schanzen bestimmt, an denen fortwährend energisch gearbeitet wird. Ueberhaupt herrscht große Thätigkeit in der Anlegung von Schanzen, Deckungswällen, Laufgräben und Kolonnenwegen, welche leßtere neu ausgesteckt wer- den, da die alien theilweise durch das vi-le Fahren und durch den lockderen Boden fast unpassirbar geworden sind.

__ Neu€&. Gera, 16. März. Gestern wurde hier der Landtag für Reuß jüngere Linie eröffnet und zwar zu schneller Erledigung verschiedener dringlicher Vorlagen. Zunächst genehmigte derselbe in heutiger Sigung einige als nothwendig erkannte Abänderungen des Vereinszolltarifs, so wie in weiterer Verhandlung den Beitrag von 16,812 Thlr., als den auf unser Fürstenthum fallenden Theil der Bundesmatrikularumlage von 17 Millionen Gulden zu der Bundes- execution in Holstein und Lauenburg. (Dr. :J.)

Frankfurt a. M., 17. März. Ein Wiener Telegramm der »Postzeitung« bezweifelt, daß Dänemark den Waffenstillstand angenommen habe. Das Wiener Kabinet wisse nur, daß Dänemark bereit sei, das Uti possidetis (den gegenwärtigen Besißstand) anzu- nehmen unter dem Vorbehalt von Verhandlungen über die geka- perten und mit Embargo belegten Schiffe. Die Vorschläge der beiden Großmächte des Bundes könnten aber nur im Ganzen, wie gestellt, angenommen oder verworfen werden.

U ürttemberg. Stuttgart, 16. März. Das heutige Bulletin lautet: Das Befinden Sr. Majestät des Königs ist un- verändert ; gestern häufige Brustbeklemmung ; die Nacht gut.

(St.-A.-f..W.)

Bayern. München, 16. März, Heute Vormittag ist in der St. Cajetans - Hofkirche das zweite Requiem mit vorausgehender Predigt für weiland Se. Majestät König Max I]. abgehalten worden. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften wohnten dem- selben mit den Herren des großen und kleinen Cortege in derselben Weise, wie dem gestrigen ersten Requiem bei.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden ist heute Morgen nach Karlsruhe und Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich von Württemberg nah Stuttgart zurückgereist.

(Bayr. Ztg.)

Defsterreich. Wien, 17. März. Die »Wiener Zeitung« veröffentlicht heute in ihrem amtlichen Theile nachstehendes Befehl- schreiben Sr. Majestät des Kaisers:

Das von Mir angeordnete Maria Theresien-Ordenskapitel hat dem mit dem Kommando des 6. Armeccorps betrauten Feldmarschall- Lieutenant Ludwig Freiherrn v. Gablenz das Commandeurkreuz und

dem Generalmajor und Truppenbrigadier Leopold Grafen Gondre- court das Ritterkreuz dieses Ordens zuerkannt.

Jch ‘ertheile diesem Antrage - des Kapitels Meine Genehmigung und nehme die Vorgenannten als Commandeur, resp. Ritter in den Orden auf.

Wien, am 15. März 1864.

&ranz Joseph m. p.

Die »Generalkorrespondenz aus Oesterreich« bemerkt nachträglich zu ihrer gestrigen Mittheilung über die neueste Stellung Dänemarks zur Waffenstillstandsfrage, daß derselben eine Meldung über die dänische Antroort auf die österreichisch-preußischen Propositionen zu Grunde liege. Eine unbedingte Annahme dieser Propositionen ent- halte jene Antwort nicht.

Großbritannien und Jrland. London, 16. März. In der gestrigen Sißung des Oberhauses fragte der Lord von Ellen- bvorough: Jh wünsche anzuzeigen, daß ich am Freitag, wenn die Ver- tagung des Hauses beantragt wird , den jeßigen Stand der Dinge zwischen Deutscyland und Dänemark zur Sprache bringen werde. Da der edle Lord Staats - Secretair des Auswärtigen und der Conseils - Präsident abwesend sind, möchte ih den edlen Herzog (von Soincrset) fragen, ob die in den Zeitungen erschienene identische Note Oesterreichs und Preußens, die einen verbesserten Waffenstillstands- und Konferenz-Vorschlag enthält , identisch ist. Ich muß meine ernstliche Hoffnung aussprechen, daß die dänische Regierung den Vorfchlag eines Waffenstillstandes auf der Basis von uti possidatis an- nehmen werde. Was die weiteren Operationen zur See betrifft, so halte

"ih es für sehr wahrscheinlich, daß die Dänen jezt noch zeitweilig auf der