1864 / 69 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

{dessen Erwiederung nicht vollkommen hörbar ift) sagt im Wesentlichen, er glaube, sein ehreawerther Freund beziehe sih auf den Vertrag von 1852, und diefer sei durch die europäischen Mächte bestätigt worden. Nach einigen Zwi- \chenspielen zeigt Mr. B. Osborne auf den 19. (?) April die Absicht an, die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Wirkungen der englischen auswär- tigen Politik auf Dänemark und auf die Herzogthümer Schleswig und Holstein zu lenken und die Resolution zu beantragen, daß es sowohl unge- recht und unzweckmäßig sei, darauf zu bestehen, daß die Bestimmungen des Londoner Vertrages von 1852, soweit sie sich auf die Erbfolge in den Herzogthümern bezichen, zur Basis für die Beilegung des dänisch- deutschen Kampfes genommen werden. Lord Elcho richtet an den Premier eine Frage wegen der Stellung Mr. Stansfelds in der Verwaltung, und erklärt zwar, keine neue Diskussion des Allen so peinlichen Thema's anregen zu wollen, kann aber doch nicht umhin, fich dabei über die \skandalöse Taktlosigkeit Mr. Stansfeld's zu verbreiten, der überdies, anstatt seinen Fehler zu gestehen, eine hartnäckige Rechthaberei be- wiesen habe. Lord Palmerston erwiedert , Mr. Stanëêfeld habe sogleich, nachdem die Frage vor das Haus gekommen war, ihm durch cinen Freund mittheilen lassen, daß er seinen Posten in der Admiralität der Krone zur Verfügung stellen und aus der Verwaltung treten wolle, aber er

(Lord Palmerston) habe dies niht gewünsht und Mr. Stanösfeld von einem solchen Schritt abgerathen, wofür er alle Verantwort- lihkeit auf sich allein nehme. Mr. Duncombe, Mr. Alderman

Rose, Sir J. Walsbh, Mr. Hen ley u. a. Mitglieder finden diese Ver- antwortlichkeit in der That sehr groß und s{wer, und prophezeien, daß der Premier durch seine übel angebrachte Zartheit gegen Mr. Stansfeld die Be- ziehungen zu Frankreich nicht gebessert habe, Mr. Forster, Mr. Layard, Mr. Osborne u. A. dagegen entschuldigen Mr. Stansfeld und rechtferti- gen das Verhalten Lord Palmerston's. Mr. Gregory beantragt die Vorlegung von Schriftstücken über die Schleifung der Festungswerke von Corfu und die Neutralisirung der jonischen Jnseln Maßregeln, die er durchaus nicht billigen fönne. Die jonischen Inseln seien nie- mals eigentliche Besizungen Englands gewesen, hätten aber zur Erhaltung der Festungswerke in rechtem Stande beigesteuert. Mit welchem Recht also zerstöre man jene Werke? Etwa weil sie ciner {wachen Nationalität ge- hôren? England habe sih dadurh nicht nur in Griechenlands, sondern auch in Frankreichs und Jtaliens Augen herabgeseßt und verhaßt gemacht. Mr. Layard macht bemerklich, daß die Schleifung von Corfu und die Neutralisirung der Jnseln Bedingungen der Abtretung waren, die man in Dänemark sehr wohl konnte, ehe Könia Georg die griechische Krone annahm. Oesterreich habe auf diese Bedingungen Gewicht gelegt, ehe es in die Abtretung willigte ; Preußen und Rußland hätten sich darin Oesterreich angeschlossen. Uebri- gens wolle die Regierung die gewünschten Vorlagen machen. Es erinnert Mr. Childers an die Meinung des Hauptes der Konservativen, Lord Derby's, der im Juni vorigen Jahres selbs! die Schleifsung der Befestigungswerke von Corfu und die Neutralisirung der Jnseln als sine qua non der Abtre- tung hingestellt habe. Scbließlih nimmt Mr. Gregory seinen Antrag zurück. Das Haus vertagt sich bis zum 4. April.

Frankreich. Paris, 18. März. Gestern hat der Kaiser, wie der Moniteur berichtet, im Tuilerieenhofe die 2. Jnfanterie-Di- vision des 1. Armeecorps, acht Batterieen Artillerie und cine Train- Schwadron Revue passiren lassen und verschiedene Auszeichnungen vertheilt. An dieser Revue nahm auch ein Detachement Marine- Waisen Theil, welche zum Geburtstage des Kaiserlichen Prinzen von Brest herüber gekommen waren. Auch sie führten vor Sr. Majestät den Parademarsch aus. Nachher wurden sie vom Kaiserlichen Prin- zen empfangen" und bewirthet. Die Kaiserin unterhielt sich lange mit dem Justruktor dieser Kinder, dem Schiffs-Lieutenant Picard.

Vor den Assisen standen in Frankreih im Laufe des Jahres 1862 im Ganzen 4990 Angeklagte Davon wurden 1282 freige- \sprochen, 837 zu. mehrjähriger, 150 zu lebenslängliher Zwangs- arbeit und 39 zum Tode verurtheilt. Von lehteren wurden 25 hin- gerichtet , 12 begnadigt ¡j zwei tödteten sich selbst im Gefängniß. Von den 4990 Angeklagten konnten 1983 weder lesen noch \ch{reiben, 2220 nur lesen, aber nicht oder nur sehr mangelhaft \{hreiben, 466 gut lesen und schreiben, und 321 hatten einen höheren Unterricht genossen.

19. März. Gestern hat im Senat die Diskussion über die Petition wegen der irreligiösen Bücher begonnen. Der Antrag der Kommission lautet auf Uebergang zur Tagesordnung. Zuerst sprach Baron de Chapuys-Montlaville, welcher die Petition den Ministern des Innern und der Justiz überwiesen wissen will. Vicomte de la Gueronnière sehte ausführlich auseinander, daß nach' seiner Ansicht das göttliche Prinzip des Christenthums nicht nöthig habe, vom Straf-Gesehbuche geschüßt zu werden, denn es stehe unter dem Schutze des allgemeinen Gewissens, der Tradition der Jahrhunderte und der Achtung aller Völker. Kardinal de Bonnechose verlangte, daß die Regierung der Ueberfluthung , welche die ganze Gesellschaft zu zer- stören drohe , einen Deich vorbaue; er verlange das im Namen der Religion, der guten Sittenp der Familie und Frankreichs, als Sena- tor, als Christ, als Franzose. Herr Delangle befürwortet die Tages- ordnung, weil er nimmermehr sich einem Antrage anschließen könne, der in seinen Augen eine Diffamation der Landes - Regierung \ei. Nachdem Amédèée Thayer sich noch für die Petition ausgesprochen, wurde die Diskussion auf heute vertagt.

Gestern hat der Kaiser im Tuilerieenhofe, wie der »Moniteur« berichtet, auch die 3. Jnfanterie-Division des 1. Armee-Corps, \o wie die Pariser Garde, die Seine-Gendarmerie und das Sapeur- Pourpier-Bataillon Revue passiren lassen und mit Orden beschenkt.

In Folge der mit dem Monat Juli d, J. beginnenden Theater-

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freiheit sind bereits jezt im Stadthause 29 Anmeldungen zu neu u M

errichtenden Theatern eingegangen.

Spanien. Aus Madrid, 17. März, wird geschrieben Der Finanz-Minister bereitet einen Gesez-Entwurf vor für den Dig, conto der Effekten, welhe als Zahlung der Nationalgüter gegeben werden. Dieser Disconto würde von der Bank von Spanien g, macht werden, mit Beihülfe eines englischen Hauses. «

Portugal. Aus Lissabon, 18. März, wird telegraphirt »Der österreichische Kriegsdampfer »Schwarzenberg« und das öste, reichische Kanonenboot »Scehund« haben die dänische Brigg »Prethe nach Lissabon gebraht. Jn der Deputirtenkammer gewinnt dj Opposition gegen das Tabaksmonopol an Boden.«

Griechenland. Athen, 12. März. Der König trifft Vor bereitungen zur Reise nach den Provinzen , wahrscheinlich auch nad den Jonischen Jnseln. Wie es heißt, geht Herr von Sponnefk jy Folge der Verwundung seines Sohnes nah Kopenhagen. Jn de Provinzen Rumeliens herrsht Räuberunwesen. Ein in Missolungh stationirtes Bataillon sehte einige Offiziere ab. - In Hydra arretirh und entwaffnete die Bürgerschaft die Gendarmen und schickte sie nah Athen.

Türkei. Aus Konstantinopel, 10. März, wird üby Marseille gemeldet: »Durh Mehemet Aali Pascha’s Eintritt inz Kabinet wird am Bestande des Ministeriums nichts geändert. Ei dänischer Kauffahrer mit englischer Ladung is bei Tenedos v einem Schiffe der dortigen österreichischen Station gekapert worden, Der dänische Gesandte hat dagegen protestirt, weil die Wegnahnm widerrechtlich in türkischem Gewässer stattgefunden habe. Man glaubt, die Pforte werde die Freigebung des Kauffahrers erwirken, Sir H. Bulwer ist vom griechishen Kloster auf dem Athos zurü: gekehrt und soll erklärt haben, England willige in die Einziehung der dedizirten Klostergüter, natürlih unter Entschädigung. Rußland hat freien Durchgang nach dem Schwarzen Meere für cin Panzer chiff nachgesucht j die Pforte scheint indessen Willens, sich auf solchen Präzedenzfall nicht einzulassen und das Gesuch abzulehnen. J Nikolajew, heißt es, sind außer den Panzerschiffen 13 Kanonenboot gebaut und auch schon armirt. :

Nugsßland und Volen. erhält die »Pos. Ztg.« folgende Nachrichten. Mit einem gestern au Warschau anlangenden Gefangenen - Transport von 113 Persona famen auch drei polnische Damen, eine ältere und zwei jüngere, an welche nah dem Innern des Landes in ein Kloster von hier au? befördert wurden.

Die Truppen, welche aus den Linienkorps in Polen zurüczurufenden Garden dorthin in Kurzem abgehen sollen, sind bereits bestimmt, und wird deren Translocation wohl noch v dem Mai erfolgen. Die Unterhaltung der în Warschau und mehreren anderen Orten des Königreichs Polen unterhaltenen Flücht linge, die von den Jnsurgenten bedroht waren, hat bis jetzt bereit 580,000 R.-S. absorbirt. Von den in Warschau in Baraken und in Czarne dwor hinter Powasfi befindlichen Flüchtlingen, deren Zal! nahe an 3000 si belief, und die aus deutschen Fabrikarbeitern und aus deutschen und polnischen Landarbeitern bestehen, is ein Theil \hon- nah dem Süden befördert worden ; der Rest derselben soll im April dorthin folgen.

Stelle der au

Von der polnischen Grenze, den 18. März, schreibt de F

Korresp. der »Osts. Ztg.«: »Wie ih von unterrichteter Seite hör beabsichtigen die Russen gegen Ende d. M. von der galizischen und

posenschen Grenze aus kombinirte Streifzüge gegen die Insurgenten |

nach dem Jnnern zu auszuführen, um dadurch zugleich die Zuzüg

aus Galizien und dem Posenschen zu erschweren, die nur dann au |

führbar sind, wenn in der Nähe der Grenze cine Jnsurgenten - Ab- theilung sich befindet.

weitem nicht so stark, als die großartigen Vorbereitungen und Ver abredungen während des Winters erwarten ließen. das von Anfang an kaum den dritten Theil zum gesammten Jr

Aus Petersburg, 14. Mi F

Zu diesem Unternehmen sollen auch dit E Bauern massenweise aufgeboten werden. Die Zuzüge gehen b

In Polen selbs j

surgentenheere gestellt hat, haben sie auffallend nachgelassen, eben :

im preußischen Antheil, aus dem nicht. ein Drittel der früheren Zu

zügler sich aufmachte; in Galizien sind sie durch den Belagerung F

zustand erschwert; Ausländer treffen nur wenige auf den Organisa tionspunfkten ein. Auch is es Thatsache, daß die aristokratische oder Czartorysfische Partei , die von Anfang an den Aufstand nur al? Mittel betrachtete, um einen Druck auf die diplomatischen Untet- handlungen zu Gunsten Polens auszuüben , demselben insgeheim entgegenmwvirkt und nameuntlich ängstlich bemüht ist, alle entschieden revolutionairen Elemente von ihm fern zu halten.

Warschau, 17. März. Die Behufs der Aufsuhung der sih immer wieder zusammenrottenden Jnsurgenten das Land durchzic henden Truppen haben seit kurzem wieder mehrere Gefechte gehabt. Bei Zamosc (im Gouvernement Lubtin) am Dorfe Wygnaniec wut“ den von 60 Insurgenten 30 niedergehauen, darunter deren Anführer. Man fand bei Letterem unter mehreren anderen wichtigen Papieren und 2 Siegeln der National-Regierung auch den Nachweis, daß dit in Polen erpreßten Gelder zu Waffenankäufen in Galizien verwen det worden waren. Bei Jendrzejow im Radomschen überfielen dit

B Ei O C E E M e Lad A nt M B Nrn

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Russen einc Jnsurgentenbande unter einem gewissen Krzywda (»Un- recht« pseudonym;/ und vernichteten davon 40 Mann, gegen 20 entkamen im dichten Walde, In Podole an der Weichsel nahm der Rittmeister von Wahl 34 Hänge - Gensdarmen auf einmal gefan- gen, und ebenso in Podbielec die Bauern einiger Gemeinden in einem Kruge 26 solcher Gensdarmen sammt ihren Waffen. Auch beim Dorfe Drzazgi, überwältigten die bewaffneten

und nahmen ihr viele Gewehré ab. attaquirte der russische Lieutenant Szylow mando 76 Insurgenten, von denen 20 30 gefangen wurden, darunter cin als Mann verkleidetes zimmer. Bei Sochaczew, 6 Meilen von hier, is eine fleine Jn- surgentenbande unter Sokolowski von den Nussen theils gefangen, getödtet oder veisprengt worden. Eins der bedeutendsten Gefechte fand am 9. d. M. bei Krasnystaw im Lublinschen gegen drei rei- tende Jnsurgentenbanden, zusammen über 150 Pferde stark, statt. Es 1varen eben aus Galizien übergetretene gut bewaffnete Leute ; durch die Uebermächt der russishen Kavallerie und Infanterie nebst zwei Geschüßen wurden fast drei Vierteti derselben vernichtet, der Rest entkam nach den Wäldern und soll die Grenzen wieder überschritten haben. Heute Morgen 9 Uhr wurde in der Citadelle der Polizei-

Bauern eine Jnsurgentenbande

tirt und zu den Jnsurgenten in Civilkleidung überzugehen im Be- griff gewesen. Durch die russischen Streifcorps sind an verschie- denen Stellen sehr viele Waffen aufgefunden worden; seit dem 1. d. M. allein 780 Karabiner. Auch die Bauern liefern viele auf- gefundenen oder den Jnsurgenten abgenommenen Waffen an das Militair ab. (Osis. Ztg.)

Dánemark. Kopenhagen, 16. März. Minister-Präsident Monrad erklärte in einer der lehten Sißungen des Volksthings, das mehrere Mitglieder Über die Zustände der aktiven Armee um- ständlichere Aufschlüsse verlangten, daß die Regierung nicht länger den dänischen Reichstag kompetent erachten dürfe, sondern daß die- selbe in militairishen Angelegenheiten nur dem dänisch-schleswigschen Reichsrath Rede und Antwort stehen könne.

Die Wahlen zur Zweiten Kammer des Reichsraths sind beendigt, der chemalige Minister Hall ist einstimmig, der jetzige Conseils-Präsi- dent Monrad fast mit Einstimmigkeit gewählt worden. Die Erste Kammer des Reichsrathes wird am 25. d. Mts. zusammentreten. Der Reichstag wird seine Sitzungen nach 8—10 Tagen schließen.

Die Aktenstücke wegen des Rückzuges von der Danewerke sind nun im Landsthing zur diskreten Benußung vorgelegt worden. Es befinden sich darunter die Jnstructionen des Gencrals de Meza, das Protofoll des Kriegsraths vom 4. Februar und die Eingabe des Kriegs8ministers, daß de Meza vom Ober-Kommando abberufen wer- den solle, Die Resolution des Königs soll sih nicht finden und es soll in derselben heißen, daß Se. Majestät niht wegen der vom Kriegsminister angegebenen Gründe, sondern allein weil der Con- seils-Präsident Monrad cine Kabinetsfrage daraus gemacht habe, den Ober-Gencral abberufen habe.

Das Linienschiff »Friedrih V1 «, die Panzerkorvette »Danne- brog« und noch zwei größere Schiffe find binnen Kurzem zum Aus- laufen fertig. i

Das Truppencorps, welches Schweden in Schonen zusammen- ziehen will, erregt hier wenig Aufmerksamkeit. Bemerkenswerth ist es, daß die offizióse »Berl. Ztg.« äußerte, Dänemark würde eine Besezung Scelands oder Fühnens ablehnen. L

17. März. Nach dem Bericht des Oberkommando's haben wir am 15ten folgenden Verlust gehabt: Seconde-Lieutenant Voldby vom 18. Regiment todt, ein Konstabler von der 12. Batterie, ein Unter-Korporal und 2 Gemeine vom 18. Regiment und 3 Gemeine vom 3. Regiment verwundet. Bei den Vorposten im Sundewitt ist im Laufe des 15ten nichts von Bedeutung vorgefallen. Capitain Krog vom 17. Regiment , dessen Compagnie die Feldwachen bei Düppel beseht hatte, ist leicht verwundet. : i

Vom 16., 1 Uhr Nachmittags, meldet das Ober-Kommando : Einzelne Schüsse sind heute Morgen zwischen den Patrouillen und unseren Vedetten gewechselt worden , Lieutenant Burmeister vom 16. Regiment wurde dabei verwundet.

Vom 16. Abends berichtet das Ober-Kommando: Nach Mit- theilungen aus Jütland scheint es, daß der Feind die nah Norden detachirten Truppen zurückbeordere und fle bei Fridericia konzentrire.

Gestern um 10 Uhr wurden sämmtliche Bürgerkorps der Haupt- stadt nah dem inneren Schloßhof der Christiansburg beordert und dort in Quarré aufgestellt, Als der König später auf den Schloß- hof trat, um die Truppen zu mustern, wurde er lebhaft begrüßt. Se. Majestät hielt alsdann an die Versammelten eine Rede, in der | er die Verdienste der Bürgerwehr um das Vaterland hervorhob und {ließlich die Erwartung aussprah, die Bürgerwehr werde beim Abmarsch der Garde nah der Armee die Wacht über den Kong und seine Familie mit derselben Treue wahrnehmen, wie sie dieselbe dem König Friedrih VII. unter ähnlichen Verhältnissen bewiesen.

17. März. Das Oberkommando berichtet über die bereits

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unweit Szrensk im Plocker Gouvernement |

Unweit Chelm im Lublinschen | mit seinem Streiskom- | getödtet und verwundet und | machte dort 90 Gefangene und nahm ein Transportboot. Frauen- |

lelegraphisch gemeldete gestrige Beschießung der dänischen Schanzen

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| bei Düppel dur dic preußischen Batterien auf Broacker. Wir fügen zur Vervollständigung des telegraphischen Resumés noch hinzu, daß | auf dänischer Seite die Licutenants E. Bruun und Glöerfedt vom 17. Regiment getödtet und Secondelieutenant Christensen verwundet | worden is. Von Gemeinen sind 16 getödtet und 49 verwundet, 16

von ihnen s{chwer. Eine größere Macht feindlicher Jnfanterie ging

“gestern Nachmittag mit 2 Kanonen gegen unseren reten Flügel | vor, beshoß Rackebüll, zog sih aber bald wieder zurück. Lieutenant

Barner vom 3. Regiment und ein Gemeiner wurden verwundet. Am Dienstag Morgen ist Fehmarn vom Feinde beseßt. Er Ein Eisentransportschiff, das bei Lemkenhafen lag und wegen niedrigen Wasserstandes niht sofort sich davonmachen fonnte, wurde gestern Morgen von den Schrauben - Kanonenböten » Krieger« und »Mar- strand« fortgeschafft, von der Bemannung des Transportbootes sind aber 3 Mann, die ans Land gegangen waren, gefangen genommen. So berichtet der Chef des Schrauben-Kanonenbootes » Krieger. « _ Heute Nacht allarmirte der Feind unseren rechten Flügel bei Düppel, zog sich aber nah einigem Gefecht wieder zurü. 18. März. Unter dem 17. Abends berichtet der Komman- dant von Fridericia: Heute Vormittag harcellirte der Feind vom

Ù E Z | Norden und Westen her die Festung, wahrscheinli um die Terrain- soldat Jan Miszeruk erschossen; er war vor cinigen Monaten deser- | : Festung, wahrscheinlich um die T

verhältnisse zu erkunden. Der Feind zeigte heute Artillerie, die un- sere vordersten Stellungen beschoß. 4 Verwundete vom 20. Regi- ment sind eingebraht. Durh Schießen von den Werken des be- festigten Lagers brannte ein Hof nieder.

Bom Sundervitt berichtet das Oberkommando unter dem 17ten Abends: Heute bei Ablösung der Vorposten wurde cin Regiment beordert, das Raebühler Gehölz zu nehmen, das unbeseßt gefundeu wurde, wir rekognoszirten dann weiter gegen Satrup. Als wir uns von dort zurüzogen, ging der Feind vor und nahm Rakebüll und Avnbjerg mit sehr bedeutender Truppenmacht. Ein ernstlihes Ge- feht entspann sich, das sich über die ganze Linie ausbreitete und bis Abends 7 Uhr währte. Beim Einbrechen der Dunkelheit wurde das Gefecht abgebrochen ; unsere Vorposten wurden 1200 Ellen von den Werken entfernt aufgestellk. Wir batten das 4., 5.,, 7. und 8. Re- giment im Feuer und unser Verlust ist w ahrscheinlich niht un- bedeutend gewesen. Zu gleicher Zeit spielten die Batterieen auf Broacker stetig und heftig gegen den linken Flügel unserer Stellung. In eine Schanze fielen 250 Granaten.

Schweden und Norwegen. Nach Berichten aus Stock- holm, die über Hamburg den 19. d. eingetroffen sind, haben am - löten Abends erneut Unruhen stattgefunden. Die Polizeibureau's wurden angegriffen und dem Polizeimeister die Fenster eingeworfen. Das Militair war genöthigt einzuschreiten und es wurden 11 Per- sonen verhaftet. Das »Dagblad« verlangt energishe Maßnahmen. Der französische Gesandte in Stockholm war auf Befehl des Kaisers nach Christiania abgereist.

Asien. Die neueste Ueberlandpost bringt Nachrichten aus Kalkutta 26.,, Bomba y 29. Februar. Der Vicekönig ist erkrankt. Der Oberbefehlsbaber Sir Hugh Rose gab seine Entlassung. Sir Nobert Napier wird wahrscheinlih dessen Nachfolger. Major James ist in einer Mission nach Kabul abgegangen , wo die Lage fortwäh- rend verwirrt ist.

Telegraphische Depeschen aus dem W olffschen Telegraphen-Büreau.

Breslau, Montag, 21. März, Vormittags. Das »Mittags- blatt der Schlesischen Zeitung« enthält die Nachriht aus War schau- daß die Kommission zur Regulirung der gutsherrlich-bäuerlichen Ver- hältnisse in Polen mit dem Staatssecretair Milutin an der Spihe aus Petersburg eingetroffen is und sofort ihre Arbeit begonnen hat so wie, daß die National - Regierung einen Aufruf an Europa er- lassen hat.

Hamburg, Montag, 21. März. Die »Hamburger Nachrich- ten« theilen mit, daß am 16bten d. in Tondern eine Abstimmung darüber stattgefunden hat, ob die dänische Sprache in den Schulen beim Unterricht beibehalten, oder die deutsche wieder cingeführt wer- den solle. Nur eine Stimme von 595 war für Beibehaltung der dänischen Sprache.

Lübeck, Sonntag, 20. März, Vormittags. Der »Lübecer Zeitung« wird von der Junsel Fehmarn von gestern gemeldet, daß beim Amtmann Knudsen daselbst ein dänischer Spion verhaftet worden is. Der Schooner »Emilie«; Capitain Schacht, von New-Castle mit Steinkohlen unterweges, ist von einem dänischen Kanonenboote aufgebracht worden.

Gotha, Montag, 21. März, Morgens. Seine Hoheit der Herzog Ern st is vergangene Nacht im besten Wohlsein von Paris zurückgekehrt. i