1886 / 133 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Jun 1886 18:00:01 GMT) scan diff

IV. Na Lan goog. Langeoog über Bensersiel mittels Privat- etwa ‘24 Stunden: am 16. Juni

, am 18. Juni 10,15 Vorm.,

ni 11,30 Vorm, am 21. Nu

nenpost bezw. Fäbriéists on w. N Vorm., am 17. Juni 10 V am 19. Juni 11 Vorm., am 20. 12 , am 22. Juni 12,45 Nahm., am 23. Juni 1,15 Nahm., am 24. 2 Nahm., am 25. Juni 3 Nachm., am 26. Juni 4 Nachm., am 27. Juni 5 Nachm., am 28. Juni 6 früh, am 29. Juni 7,15 frúh, am 30. Juni 8 früh. V. Nah Spiekeroog. Von Esens nah Spiekeroo über Neubarlingersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Fährschiffs in etwa 27 Stunden: am 5. Juni 9 Vorm., am 16. Juni 10,15 Vorm., am 17. Juni 11,15 Vorm., am 18. 2 98, am 19. Juni 12,30 Nahm., am 20. Juni 1 Nach i 1,30 Nahm., am 22. Juni 3 am 24. Juni 3 Nacm., ; „, am 26. Juni 4,30 Nachm., am 27. Juni 5,45 Nachm., anr 28. Juni 7,15 früh, am 29. Juni 8,15 früh, am 30. Juni 9,15 Vorm.

VI. Nah Wangeroog. i h

Von Jever nach Wangeroog über Karolinensiel mittels Frivatpersonenpost bezw. Fährsci s in etwa 44 Stunden: am 95. Juni 5,30 früh, am 16. Juni 6 früh, am 17. Juni 6,30 früh, am 18. Juni 7 früh, am 19. Juni 7,30 früh, am 2. Juni 8,15 früh, am 21. Juni 9 Vorm., am 22. Juni 9,30 Vorm., am 23. Juni 10 Vorm., am 24. Juni 11 Vorm., am §5. Juni 11,30 Vorm., am 26. Juni 12,30 Nahm., am 27. Juni 1,30 Nachm., am 28. Juni 2,30 Nächm., am 29. Juni 4 früh, am 30. Juni 4,30 früh.

Wegen der Verbindungen vom 1. Juli ad bleibt weitere Bekannt- maus vorbehalten.

Oldenburg, 4. Juni 1886.

Der Kaiserliche Ober-Postdirektor. tarklof.

Die Nummer 16 des Reichs-Gesegblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 1666 das Geseg, die Besteuerung des Zuckers be- treffend. Vom 1. Juni 1886. Berlin, den 8. Juni 1886. Kaiserliches Post-Zeitungs-Amt. Didden.

Königreich Preufen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Lieutenant der Reserve, Freiherrn Jo gen n Arnold von Solemacher-Antweiler zu Burg achendorf im Kreise Euskirchen die Kammerjunker-Würde zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Bekanntmachung.

Die: Königlichen S sind am Tage der Enthüllung des Denkmals des hochseligen Königs Friedrih Wilhelm IV. Majestät 10. Juni geschlo}en.

Berlin, den 7. Juni 1886, Der General-Direktor der Königlichen Museen.

Nichtamkliches.

Deutsches Reich.

, Preußen. Berlin, 8. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König besichtigten auf dem Tempelhofer Felde heute Morgen von 9 Uhr an die Garde-Feld-Artillerie-Brigade und das Garde-Kürassier-Regiment. Naqhmitta s hatte der General - Superintendent von

Schleswig-Holstein, Kaftan, die Gu des Empfanges.

_ Später hörten Se. Majestät den ortrag des Chefs des Militärkabinets, General-Lieutenants von Al edyll.

Se, Kaiserliche ‘und Köni lihe Hoheit der Kronprinz kam gestern Morgen 8 Ubr nach Berlin, ver- weilte eine Stunde in der Jubiläums-Kunstausstellung und stattete darauf Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden. im Kaiserlichen Palais einen Besuch ab.

Um 10 Uhr begab | Sih Se. Kaiserliche Hoheit aus

Anlaß:des Todestages weiland Sr. Majestät König Friedrich Wilhelms TII. nach: dem: Mausoleum in Charlottenburg und besuchté darauf die Kaiserin-Augusta-:Stiftung.

Um 11 Uhr - empfing Se. Kaiserliche Hoheit im hiesigen alais den Unter-Staatssekretär Dr. Jacobi sowie ben egations-Rath Grafen von Beust in Audienz.

Sodann verweilte HöWstderselbe längere Zeit im Museum

und kehrte um 121/74 Uhr nah Potsdam zurü.

Der Aus\{huß des Bundesraths für Handel und Verkehr hielt heute einé Sißung.

__— Die heutige (18.) Sizung des Herrenhauses eröffnete der Präsident, Herzog von Ratibor, um 2 Uhr 20 Minuten. Derselben ; wohnten der Mister Dr.

edberg und der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten,

r. von Goßler, nebst ees jtopouislarien ei.

Nach Erledigung der geschäftlichen ngelegenheiten ge- langte zunähst der mündliche Bericht der XIII. Kom- mislign über den Geseßentwurf, betreffend die Anstellung und das Sap er plemes der Lehrer und Léhrerinnen an den öffent ihen Volksschulen im Gebiete der Provinzen estpreußen und Posen und. des Regierungsbezirks Oppeln, zur Berathung, welchen Freiherr von Malgahn erstattete. Derselbe Aaitemte die unveränderte Annahme der Beschlüsse, welhe das Ab-

a aus über diese Vorlage gefaßt hat. (Schluß des

attés.

, Nah §8. 720, 721 Th. II. Tit. 1 Allg. L.-R. kann eine Ehevergehung nur innérhalb eines ahres nach erhaltener Kenntniß, niht mehr an einém späteren Zeitpunkt, bis zu wel- chem die A fort eset worden ist, gls Ehescheidungsursache werden. qn ejug auf diese Bestimmung hat das eihsgeriht, IV. Civilsenat, durch Urtheil vom b. April d. J. folgende Rects\ähße - ausgesprochen: Unter Rüge als Ehescheidun Sursache ist die Er ebung der Klage oder 1 s U verde en S acbtige - fette i Leyen, }odáß - die eigenmächtige, faktische beleidigten Cheg Rüge anzuseh

Trennung des en atten nicht als é anzusehen

und nicht geeignet ist, den Ablauf der einjährigen Frist zu hindern. Hat aber innerhalb dieser einjährigen Frist der andere oa aus anderem Grunde die Ebescheidungskla e erhoben, so kann der beklagte Theil bis zu dem ersten münd: lihen Verhandlungstermin, auch wenn inzwischen die ein- jährige Frist abgelaufen ist, jenes Ehevergehen widerklagend geltend machen.

Ln einer auf Allerhöchsten Befehl hier tagenden Kommission sind kommandirt worden bezw. hier eingetroffen : Der General der Kavallerie, Freiherr von Schlotheim, kom- mandirender General des XI. Armee-Corps, der General- Lieutenant von Winterfeld, Commandeur der Garde-Kavallerie- Division, der General-Major von Krosigk, Chef des Militär- Reit- nftituts, der Oberst von Leipziger, Commandeur des 2. Hessishen Husaren-Regiments Nr. 14, sowie die Oberst- Lieutenants von Below, Commandeur des Regiments der Gardes du Corps, und von Podbielski / Commandeur des Hranbendurgischen Husaren - Regiments (Zieten'she Husaren)

r, 3.

Der General-Jnspecteur der Attillerie, General-Lieute- nant von Voigts-Rhet, hat si zur Inspizirung nah dem Schgießplaß Loclstedt in Holstein begeben; desgleichen der General-Lieutenant Wiebe, Jnspecteur der 1. Fuß: Artillerie- Inspektion, zu den Schießübungen der Fuß-Artillerie-Regi- menter Nr. 2 und 1 ebendahin resp. nach Königsberg i. Pr.

Als Aerzte haben si niedergelassen die Herren : Dr. Kehren in Neuß, Dr. Pankok in Saarn, Assistenz-Arzt Dr. Lotsh in Kottbus, Benkiser, Sand, Dr. Pahl und Dr. Lauffs in Berlin.

__— S. M. Kanonenboot „Wolf“, Kommandant Kapitän- Lieutenant Jaeschke, ist am 7. Juni cr. in Perim eingetroffen und beabsichtigt, am 8. des}. Mts. wieder in See zu gehen.

Posen, 7. Juni. (W. T. B.) Erzbischof Dinder ist hier eingetroffen.

Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 7. Juni. N, C.) Der Großherzog ist am Sonnabend Abend von erlin hierher zurügekehrt.

Anhalt. Wörliß, 6. Juni. (Anh. St.-A.) Die Prinzessin Friedrich Carl von Preußen ist heute in Begleitung des Prinzen Eduard und mit Gefolge hier eingetroffen.

Reuß j. L. Gera, 5. Juni. (Ger. Ztg.) Das heutige Bulletin über das Befinden der Fürstin lautet: „Jn der Nacht stundenweise ruhiger Schlaf. Schmerzen heute geringer, Fieber mäßig.“

Lübeck, 7. Juni. (W. T. B.) Der König von Däne- mark ist heute -Mittag hier eingetroffen und alsbald über Hamburg nah Wiesbaden weitergereist.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 7. Juni. (W. T. B.) Die Regierungen haben dem hiesigen sowie dem Parlament in Pest einen Geseßentwurf, betreffend die Versorgung der Wittwen und Waisen von Militärpersonen, vorgelegt. E P O

Im Abgeordnetenhause wurde heute der Bericht des Zollaus\chusses über die Zolltarif-Vorla ge M Das Haus seßte in seiner heutigen Sizung die Generaldebatte Über das Anarchistengeseß fort und beschloß mit großer Majorität, in die Spezialdebatte einzutreten. Dagegen stimmten nur der deutshe Klub, die Demokraten und die Anti- semiten. Herbst erklärte: der deutsch-österreihishe Klub werde nur dann für das Geseg stimmen, wenn die im Aus\{huß gestellten Anträge desselben (Beschränkung des Geseßes au rein_anarcistishe Delikte sowie Gültigkeitsdauer desselben au 2 anstatt auf 5 Jahre) angenommen würden. Gegen Schluß der Sizung interpellirten Lorenzoni und Zallinger den Minister des Jnnern über die gegen Einschleppung der Cholera aus Jtalien ergriffenen Maßregeln. Auf eine bezügliche Anfrage des Abg. Schönerer erklärte der Ob- mann des Ausschusses: er hoffe, das Börsensteuergeset im Herbst dem Hause vorzulegen.

est, 7. Juni. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Unterhauses erklärte in Beantwortung der Jnter- pellation des Abg. Jranyi betreffs angeblicher Uebergriffe der Polizei gelegentlih der gestrigen Demonstrationen der Minister-Präsident Tisza: er sei ebenso ein Freund der Ordnung wie der Mes und werde Uebergriffe der olizeiorgane ahnden, könne aber ebensowenig mehrtägige uhestörungen und Straßendemonstrationen dulden, denn die- selben shädigten das Ansehen selbst des mächtigsten Staats. Die Behauptung des Abg. Ugron, als hätten Uebergriffe der Polizei auf höhere Anordnung oder mit seinem Wissen stattgefun- den, wies der Minister-Präsident zurück mit dem Bemerken : eine Untersuhung über die Vorkommnisse habe er bereits an- geor ne, deren Ergebnisse seien abzuwarten. Tisza verthei- igte f el egen den Vorwurf, daß er der Reaktion einen Dienst ériviesen habe. Wenn überhaupt eine Reaktion existire, so leisteten ihr nur diejenigen Dienste, die jedes un- anger eine Vorkommniß zu einer großen Affaire aufbauschten und deren Beseitigung dur die i aa 6 akftoren nicht zu- lassen wollten. (Zustimmung.) Da kein Antrag vorlag, so wurde die Debatte hiermit geschlossen. Das Haus begann Jodann, nachdem mehrere Anträge auf Vertagung abgelehnt worden, mit der Berathung des olltarifs.

Der Rektor hat die Schlie ung der Universität s- Lesehalle für das laufende Universitätsjahr angemeldet. _— 8. Zuni früh. (W. T. B.) Gestern Abend fanden in der Kerepesser - Straße und vor dem Polizeigebäude wiederum Ansammlungen statt, welche von der Polizei jedo bald zerstreut wurden. :

Schweiz. Bern, 7. Juni: (W. T. B.) Der Bundes- L hat den eidgenössishen Räthen die Mittheilung ugehen lassen, daß er der Deutschen Reichsregierung die

evision des Handelsvertrages zwi hen der Schweiz und De utschland vorgeshlagen habe. Der Bundesrath hat die betheiligten Re ierungen zu einer neuen , am 6. September d. J. in. Bern stattfindenden Konferenz um Schuß des literarishen und künstlerischen igenthums eingeladen.

Der eibe SLTath, wähle heute Morel aus dem | a

Kanton Neuenburg, (radi aus Luzern (klerikal Ständerath wurde ory--aus -der Waadt zum Präsidenten

) zum Präsidenten und Zemp

zum Viz&Präsidenten.z Jm

und Scherb aus dem Thurgau zum Vize- räsident ; radikal) gewählt. E 4 Misidenten (Veide

Großbritannien“ und Jrland. Lo ndon, 8. Jy; (W. T. B.) Das Unterhaus hat die irische Verwal: tungsbill in zweiter Lesung mit 341 gegen 311 Stimmen abgelehnt. . m Laufe der Debatte hatte der Premier Gladstone nochmals das Wort ergriffen, das Haus ersu die Bill nicht zu verwerfen, und erklärt: auch wenn die Bil selbst falle, werde die Zukunft dennoch der Regierung geben. -— Nach der Abstimmung wurde die Sigzung auf An: trag Mr. Gladstone's bis zum Donnerstag vertagt. :

Mit Ausnahme der „Daily News“ drücken alle Morgen: blätter große Befriedigung über die Verwerfung der irischen Verwaltungsbill aus. Die „Times“ bezeichnet die Majori- tät ‘gegen die Bill als eine über alle Erwartung entscheidende und sieht ein ähnliches Verdikt gegen die Homerule bei den kommenden Neuwahlen voraus. Das Blatt glaubt, das Kabinet werde heute die Auflösung des Parlaments beschließen zu welcher die Königin die R geben dürfte. Der „Standard“ sagt: die Nieder age der Regie rung sei entscheidend, Mr. Gladstone habe die Unterstüßung seiner Partei eingebüßt, und wenn er an die Wähler appellire, so werde er erfahren, daß er au das Vertrauen des Landes verloren habe. Die „Daily News“ schreiben: durch das Ergebniß der Abstimmung werde die Auflösun des Parlaments unvermeidlich gemacht; das Land müss zwishen dem Ministerium und dessen Gegnern die Ent ]cheidung treffen. Das Blatt erfährt: der Premier werde sofort die Sanktion der Königin zur Parlaments; auflösung O

Jm Oberhause theilte gestern der Staatssekretär des Auswärtigen, Lord Rosebery, mit: der Regierung sei heute ein Telegramm des Herzogs von Edinburg zuge: gangen, in welchem dieser anzeigt, daß die Blockade der grichishen Häfen aufgehoben sei, und daß die fremden Geschwader nah der Suda-Bai zurückkehren.

Frankreih. Paris, 7. Juni. (W. T. B.) Die Kommission zur Vorberathung der Vorlage, be: treffend die Ausweisung der Prinzen, lehnte heute den von Maret vorgelegten Bericht ab und ließ alle früheren Anträge fallen bis auf den seiner Zeit von Floquet eingebrachten, nah welchem die Auswei ung eine voll: ständige sein und durh Gesetz erfolgen soll. Dieser Antrag wurde mit 6 gegen 5 Stimmen angenommen und Pelletan zum Berichterstatter gewählt; derselbe wird der Kommisfion morgen seinen Bericht vorlegen.

Der „Temps“ sagt bei Besprehung der Prinzen: Ausw eisungsfrage: daß noh nie eine parlamentarische Thätigkeit durh by antinischere Shwäßereien vergeudet worden sei. Die erste Hälfte der Session sei durh eine Chimäre ver: than worden, da do keine Gefahr die Republik bedrohte; der zweiten Hälfte würde es ebenso ergehen, da das Votum des Senats noch zweifelhaft sei und einen Konflikt zwischen den beiden Kammern herbeiführen könnte. Der „Temps“ meint: dur eine solhe Handlungsweise werde der Republik unendlih mehr geschadet als durch die absolut ungefährlihe Anwesenheit einiger Prinzen. :

Jn der Deputirtenkammer brachte Sevaistre heute eine JFnterpellation ein, betreffend das Verbot der Einfuhr von französishem Vieh in England. Der Minister für Landwirthschaft, Develle, erklärte: da die O jeßt in O augen habe, so sei zu hoffen, daß die englische Regierung das Verbot zurüdziehen werde. Sevaistre brachte hierauf eine Tagesordnung ein, in welcher die Regierung aufgefordert wird, ihre Bemühungen zur Herbeiführung der Aufhebung des Einfuhrverbots fortzu: jeßen. Diese von Develle acceptirte Tagesordnung wurde ein: stimmig angenommen.

Die Verhandlungen zwischen Frankreih und dem Vatikan über die dem apostolishen Delegirten in China zu ertheilenden Befugnisse dauern fort. Gegenüber anderweitigen Gerüchten erklärt der „Temps“, daß die Ve- fugnisse lediglih auf die geistlihe Domäne beschränkt bleiben und daß das Protektorat Frankreichs aufrecht er- halten werden solle.

Jtalien. Rom, 7. Juni. (W. T. B.) Der Papsst hielt in dem heutigen Consistorium eine Allocution und vollzog eine Reihe von Kardinals-Ernennungen und P räconisationen.

Griechenland, Athen, 7. Zuni. (W. T. B.) Die Vertreter der fünf Mächte übermittelten heute der griegten Regierung die Note, in welcher die Auf hebung

er Blokade angezeigt wird. Jn der Deputirten- kammer machte der Minister des Auswärtigen offiziell davon Mittheilung. L

8. Juni. (W. T. B.) Die griechische Flotte is

nunmehr wieder ausgelaufen.

Rumänien. Bukarest, 7. Zuni. (W. T. B.) Der Handels vertrag mit der Schwe iz ist heute abgeschlossen worden.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Juni. n T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg onstatirt anläßlih des sogenannten Komplotts von Burgas auf Grund von Mittheilungen aus guter Quelle,

daß dem Leben des Fürsten Alexander keinerlei Gefahr 0

edroht habe. Nabokoff sei ein durchaus ehrenwerthet, sriedliher Mann. Die Ira von einer Verschwörung ei lediglih zur Verwerthung bei den Wahlen verbreitet und das Komplott zu diesem Fwed erfunden worden. Dasselbe Blatt kommt nochmals auf die von London verbrel- teten Nachrichten von gespannten eziehungen zwischen Rußland und China zurück und sagt: diese Be ichungen D niht nur nicht gespannte, sondern es seien nidht einmal ragen in der Schwebe, welche irgendwelhe Verschiedenheit der Ansichten herbeiführen könnten. :

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Zeitungsstimmen. U

Die „Schlesishe Zeitung“ sagt über den Abschluß

der Verwaltungsreform : j Unser vielbefehdeter Minister des Innern hat auf organisatorisceu!

Gebiete eine glücklihe Hand gehabt. Nachdem das as

älteren Grafen Eulenburg begonnene Werk der Verwaltungsrefo

nah Erlaß’ ‘der Kreis- und papa tordnunten für die ¿

Lreu en, Pommern, Brandenburg, Sachsen und S(hlesien auf lans

ahre hinaus ins Stocken gerathen war, ist es Herrn von Puttkamer

ter dei“ e, un form rovinzeil

uvörderst ein auf dem Prinzip der Selbstverwaltung und

lun ewaltungsgerihtsbarkeit beruhendes Behörden-Organisations- sey für die ganze Monarchie zu schaffen, dann aber im Anschluß an

n elbe für die Provinzen Hessen-Nassau, Hannover und Westfalen eis- und Provinzialordnungen ins Leben zu rufen, die den eigen-

pt Verhältnissen dieser alten Kulturländer nah Möglichkeit ge-

ret werds unmittelbar nach dem Kriege an dies große Reformwerk erst erfolgreih Hand angelegt wurde alle früheren Anläufe hatten fh als verfehlt erwiesen und es troß des Widerstandes, welcher id im Herrenhause erhob, binnen weniger als Jahresfrist gelang, si magna charta unserer inneren Verwaltung, die Kreisordnung für die Ostprovinzen, zu Stande zu bringen, als bald darauf dieser Kreis- L euns eine Provinzialordnung und die Organisation der Ver- Ailtungsgerichts arkeit höherer Instanz folgten: war allgemein v Glaube verbreitet, daß nur der gute Wille auf Seiten der Regierung erforderlich sei, um das Reformwerk binnen längstens

ei Jahren zu vollenden. Resolutionen, in welchen dementsprechende (nforderungen an die Regierung gerichtct wurden, erzielten im Ab- eordnetenhause einstimmige Vota. Inzwischen aber hat die Er- frhrung gezeigt, daß die Erwartungen illuforish waren, welche in der dem Kriege folgenden Sturm- und Drangperiode allseits gehegt wurden. Zunächst hatte das für die alten Provinzen Geschaffene an der Hand der Erfahrung seine Probe zu bestehen. Die Provinzialordnung und das Geseß über die Verwaltungsgerichtsbarkeit bedurften mehr- facher Aenderungen, che sih die Organisation der Behörden für die ganze Monarchie geseßlich festlegen ließ und man dazu schreiten fonnte, die einzelnen jüngeren Provinzen ohne Vergewaltigung in den also geshaffenen Rahmen einzufügen. Es würde heute mehr denn unbillig sein, zu behaupten, daß auf dem Gebiete der Verwaltungs- organisation im Laufe des inzwischen verronnenen halben Menschen- alters nicht Genügendes geleistet worden sei. Und noch viel unbilliger würde es sein, Hrn. von Puttkamer das Verdienst streitig zu machen, das Reformwerk aus dem Stadium der Versumpfung herausgerissen und troß des in der parlamentarischen Sphäre seit Jahren er- lahmten Interesses an der Sache S dave zu haben. Volle Anerkennung wird dieses Verdienst freilich erst finden, wenn der unsere Tage erfüllende Parteihader der verdienten Vergessenheit anheimgefallen

sein wird.

Die „Neue Reichscorrespondenz“ schreibt: y

Eine bedeutende Erhöhung der Branntweinsteuer ist geradezu im Interesse des Volkes nothwendig. Ob es aber noch gelingen wird, im Laufe der gegenwärtigen Reichstagésession die Mittel zu der noth- wendigen weiteren Erleichterung von Staats- und Kommunallasten aus einer höheren Besteuerung des Branntweins zu gewinnen, ist zweifelhaft. Zu bedauern wäre es aber jedenfalls gerade im Interesse der großen Masse des Volks. Denn wenn es richtig ist, day ein Theil der höheren Branntweinsteuer von den Konsumenten zu tragen sein . wird während ein anderer nach den Den M welhe insbesondere bei Erhöhung des bayerischen Malzaufshlages gemacht sind, ohne weifel durch Kürzung des ungewöhnlich hohen Gewinnes an dem Bellverkagf gedeckt werden dürfte: so hat doch gerade die Besteue- rung des Trinkbranntweins als eines niht nothwendigen Lebensbedürf- nisses den Vortheil, sich bis zu einem gewissen Grade der Lebenshal- tung des Einzelnen anpassen zu lassen. Indem man den Verbrauch der Preissteigerung entsprechend einschränkt, läßt fh die Wirkung der Steuer insoweit paralyfiren, daß eine Beschränkung in Bezug auf andere nothwendigere Lebensbedürfnisse nicht eintritt. Anders die direkten Staats- und Gemeindesteuern; dieselben werden am bestimmten Tage fällig und keiner kann sich der Klassensteuer, dem Kommunalzuschlag, dem Schulgelde entziehen, fp

er das dazu erforderliche Geld auch noch fo nothwendig zur digung dringlicher Lebensbedürfnisse brauchen. „Ebenso tretenMe direkten Steuern, namentlich wenn sie, wie zumeist, vierteljährlih er- hoben werden, in verhältnißmäßig großem Betrage an den Steuer- träger heran, so daß der Arbeiter, welher auf seinen Wochenlohn an- geuigen ist, hon Schwierigkeit hat, den Betrag auf einmal aufzu- ringen, während bei der Branntweinsteuer der Betrag in kleinen s Mrlvaten Beträgen im Preise des Getränkes zur Hebung gelangt. i

Gerade die ärmeren Schichten der Bevölkerung werden daher bei der Einführung von Verbrauchsabgaben behufs Erleichterung von direkten Steuern, Kommunal- und Schulabgaben, wie sie die Regie- rung plant, nur gewinnen. Wenn die Volksvertretung, wie sie tich im Reichstage präsentirt, solchen dringenden Bedürfnissen niht Rech- nung trägt, wenn sie insbesondere aus Motiven, welche man am treffendsten mit den Worten „parlamentarische Herrschaftsgelüste“ harakterisiren kann, ‘eine höhere Besteuerung des Me nicht zulassen will, so erfüllt diese Volksvertretung ni{f nur nit ihre Yflicht, sondern sie mat sich eines vitale Volksinteressen \{ädigenden Uftes schuldig.

Die „Konservative Correspondenz“ äußert

| si über Politik und Wirthschaftsinteressen wie folgt:

Der deutshen Regierung wird von ihren Gegnern immer der Vorwurf gemacht, daß sie \ich zuviel mit der wirthscaftlihen Ent- widelung und dem wirthschaftlihen Leben des Volkes befasse, und hier durh ihr Eingreifen eine Besserung herbeizuführen suhe. Nach dem Grundsaße der Anhänger Cobden's, den Freunden des laisser aller, nuß die Regierung eines Staates die Entwickelung des wirthschaft- lihen Lebens si felbst überlassen und sich nur mit Politik befassen. Ein solcher Staat wäre das Ideal unserer Freihändler und sie glauben, daß damit der Industrie und dem Handel geholfen wäre,

Die klaren Thatsachen in Deutschland zeigen nun freilich, daß der Mdustrie die Unterstüßung des Staates zu Gute kommt, aber das vollen unsere Freihändler nit einsehen .… …. 40

„Sehen wir uns die Wünsche und Ziele unserer Opposition an, so sind fie darauf gerichtet, die Politik in den Vordergrund zu \cieben, und den wirthschaftlichen Maßnahmen eine untergeordnete Stelle an- iuveisen. Man könnte viellciht annehmen, das geschehe dem Doktri- nariômus zu Liebe, der dem Freisinn und dem Freihandel einmal von Alters her anhaftet; aber darin würde man ih täuschen. Die Herren der Opposition de keineswegs so unpraktish, dem Doktrinarismus 48 eitel Vorliebe zu huldigen. Sie verfolgen dabei einen ganz be- stimmten Zweck, Es is ihnen weniger um den Sieg dieses voftrinarismus zu thun, als um die Folgen, die er nach sich jehen würde. Wie die Zustände in Frankrei zeigen, wird durch die Vernachläfsigung der wirthschaftlihen Interessen in großen Kreisen

immung gegen die Regierung wacgerufen. Und darauf hoffen ReA auch unsere Oppositionellen, wenn sie die Wirthschaftspolitik etampfen, Denn die Mißstimmung und Unzufriedenheit ist do der

oden für ihren Weizen, während sie durhaus nichts erreihen können,

wenn, wie in Deutschland, die Regierung die wirthscaftlihen Inter-

Volkes voraustellt und wenigstens unablässig bemüht ift, die

u Lage der Staatsbürger zu verbessern. Auf diesem Wege

u sih au unsere Regierung keinesfalls irre machen la sen, sondern 108 des Geschreis der Gegner zuversihtlich darauf fortschreiten.

itim

Centralblatt für das Deutsche Rei. Nr. 23. Inhalt :4 Konfulatwesen : B céraiól Entlassung. Todeéfall. Verlegung enes Feroliges. Polizeiwesen : Ausweifung von Ausländern aus i Reichsgebiete. Beilage. Zoll- und Steuerwesen: Abänderung F Bestimmungen des Begleitschein-Regulativs.

ür.Post und Telegraphie. Nr. N Inhalt:

Aufsäße: Die Federn der Straßen ahrzeuge. Das

Systêm des Telegraphirens von und nah einem fahrenden Dffgeahnzuge. Der Post- und Telegraphendienst im franzöfischen tionsgebiet am oberen Senegal. Der Postpäckereiverkehr

2 berfeci\ hen Ländern über Hamburg und Bremen im Jahre 1885. J Kleine ttheilungen ; Untergrundbahn mit Seilbetrieb in London. Elektro-pneumatis e* Beförderung. Ein spanischer Estafetten-

begleitzettel aus dem Jahre 1596. Literatur des Verkehrswesens : Verdeutshungs-Wörterbuch von Otto Sarrazin, Re ierungs- und Baurath im Königlih preußishen Ministerium der öffentlichen Ar- beiten. Berlin, 1886. Verlag von Ernst u. Korn (Wilbelm Ernst). 14 Druckbogen. Preis: geheftet 4 (A 60 4, gebunden 5 4 60 S. Zeitschriften-Ueberschau. Í

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 23. Inhalt : Allgemeine Verfügung vom 24. Mai 1886, betreffend die Ladung öffentlicher Beamten als Zeugen. Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz, betreffend eine Erweiterung des Staats\{huldbu{8, vom 12. April 1886 (Geseß-Samml. S. 124). Bekanntmachung des Ministers der öffentlihen Arbeiten: a. vom 5. Mai 1886, betressend die Uebet- tragung der Defeas zum Erwerbe unbewegliher Sachen für den Staat auf die Königlichen Eisenbahn-Direktionen, Eisenbahn-Betriebs- ämter und Eisenbahn-Baukommissionen, b. vom 11. Mai 1886, be- treffend die für den A der allgemeinen Bauverwaltung den Pro- vinzialbehörden beigelegte Befugniß zum Erwerbe unbewegliher Sachen für den Staat. Allgemeine Verfügung vom 28. Mai 1886, be- treffend die Abänderung der Vorschriften in Nr. 27b und e der Aus- führungsbestimmungen zur Lug vom 29. Juli 1879.

Centralblatt der auverwaltung. Nr. 23. Inhalt: Amtliches: Perfonal-Nachrihhten. Nichtamtliches : Ueber den Sicher- heitsgrad der Baukonstruktionen, insbesondere der auf Knicken bean- spruchten Körper. Aufzug mit stetigem Betriebe. Die Welt- ausstellung in Paris. Henry H. Richardfon {. Die Jubiläums- Ausstellung der bildenden Künste in erlin. 1V. Vermischtes: Karl Bötticher. Preisbewerbung für Entwürfe zu den Welt- ausftellungsbauten in Paris. Grundstückspreise in Großstädten. Ausstellung von Kraft-, Arbeit8maschinen und Werkzeugen für das Kleingewerbe in Stockholm 1886. Die elektrishe Beleuchtung in England. Die Gefriergründung nah Poel Gebührenkampf zwischen den europäisch - amerikanischen abelgesellschaften. Er- forshung der Baudenkmäler des Kaukasus. Schulen für Binnen- \hiffahrt in Rußland.

Eisenbahn- Verordnungs -Blatt. Nr. 17. Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 28. Mai 1886, betr. Verwendung der in den Etats bei den Ergänzungs- und’ Er- neuerungsfonds vorgesehenen Mittel. Vom 28. Mai 1886, betr.

Heranziehung von Büreaubeamten zu Revisionen. Nahrichten.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesund- heitsamts sind in der Zeit vom 23. bis 29. Mai cr. von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchsnitt berehnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 27,8, in Breslau 44,6, in Königsberg 31,3, in Köln 26,1, in Frankfurt a. M. 24,2, in Wiesbaden 24,4, in Hannover 17,9, in Kassel 24,3, in Magdeburg 35,2, in Stettin 20,9, in Altona 31,3, in Stxaßburg 28,3, in Mey 29,9, in München ‘35,8, in Nürnberg 38,6, in Augsburg 23,0, in Dresden 29,0, in Leipzig 22,9, in Stuttgart 24,6, in Karlsruhe 17,0, in Braunschweig 22,0, in Hamburg 31,0, in Wien —, in Pest 41,5, in Prag 39,5, in Triest —, in Krakau 27,5, in Amsterdam 22,9, in Basel 19,9, in Brüssel 26,2, in Paris 25,2, in London 15,5, in Glasgow 24,8, in Liverpool 19,2, in Dublin 26,0, in Edinburg 19,7, in Kopenhagen 32,7, in Stockholm 19,2, in Christiania 22,2, in St. Petersburg 35,7, in Warfchau 31,6, in Odessa 30,2, in Rom 26,8, in Turin 28,2, in Venedig 37,2, in Madrid —, in Alexandria 485. Ferner in der Zeit vom 2. bis 8, Mai cr.: in New-York 25,3, in Philadelphia 19,4, in Baltimore 19,3, in Su Francisco —, in Kalkutta 21,1, in Bombay 24,3, in Madras 30,2. / : i

‘Während der Berihtswoche war die Sterblichkeit in den meisten Großstädten Europas, namentlith in den deutschen, eine größere, als in der Vorwoche, nur wenige Städte, wie Hannover, Stettin, Leipzig, Mannheim, Braunschweig, Augsburg, sowie Bajel, Stockholm, London und die größeren englishen Städte melden kleine Sterblichkeitsziffern, Die bedeutendere Sterblichkeit wurde, besonders. in den deutschen Städten, durch die Nachwirkungen hervorgerufen, welche die bedeutende Wärme-Entwickelung, die beim Beginn der Woche und E der der Berichtswohe vorhergegangenen Woche herrschte, veranlaßte, welhe \ich wiederum des Bescnderen in einer wesentlich gesteigerten Zahl tödtlich verlaufender Darm- katarrhe und Brechduxchfälle äußerte, die in vielen Städten, wie Berlin, Breslau, Dänsg, Dresden, Frankfurt a. O,, Hamburg, Köln, Königsberg, München, Nürnberg, Amsterdam, Kopenhagen, Warschau u. a. D., eine Höhe erreichte, wie sonst etstum Mitte Juni. Der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblihkeit war in Folge dessen auch erheblih gesteigert; von 10 000 Lebenden starben a Sahr berechnet) in Berlin 117, iùñ München 136 Säuglinge. Auch der in der Berichtswohe (am 25. Mai) erfolgte L bne Temperaturwehs\el rief dar (in Berlin, Breslau, Dresden, amburg Krefeld, Magdeburg, Kopenhagen, Paris, Petersburg u. a.) eine bedeutende Zahl von atuten Entzündungen der Athmungsorgane hervor, die zahl- reiche Todesfälle veranlaßten. Von den Infektionskrankheiten zeigte Diphtherie eine erheblihe Abnahme und in außerdeut schen Städten auch die Pocken. Dagegen gewannen Masern vielfa, na- mentlich in Berlin, Charlottenburg, Elberfeld, Hamburg, Edinburg

rag und Rom (Anfang Mai) größere Ausdehnung, auch aus den Ar N Retea Königsberg, Marienwerder, Düfseldorf, Stettin werden zahlreiße Masernerkrankungen gemeldet, während \ie “in Nürnberg, London, Paris, St. Petersburg abnahmen. Todesfälle an Scharlach blieben in fast gleiher Höhe wie in der Vorwoche; “in Berlin, Paris und St. Petersburg nahm die Zahl der Sterbefälle etwas ab, in Plauen, Kopenhagen und Christiania zu. Diphtherie und Croup zeigten in Berlin, Dresden, Hamburg, Nürnberg, Paris, St. No Die Warschau cine Abnahme der Sterbefälle, auch im Regierungs- ezirk Schleswig wurden Erkrankungen seltener, während in Amsterdam, und London die Zahl der Opfer eine größere wurde. Das Vor- kommen des Unterleibstyphus blieb ein beshränktes. Aus Berlin, Hamburg, Paris, London, St. Petersburg wurden weniger, aus Königsberg, Warschau mehr Todesfälle mitgetheilt. Än F ecktyphus tamen aus Krakau, Prag, Warschau je 1, aus Pest 5 Todesfälle, aus Edinburg 1, aus dem egterung Marienwerder und aus St. Petersburg je 3 Erkrankungen zur Anzeige. Rükfallsfieber haben in St. Petersburg abgenommen und wurden von da noch 2, sowie aus London 1 Todesfall gemeldet. An epidemisher Genick- starre wurden aus Kiel und St. Petersburg je 1, aus Prag 2, aus Kopenhagen 5 Todesfälle. aus Berlin 1 und aus dem Regierungs- bezirk arienwerder 2 Erkrankungen mitgetheilt. Rosen- artige Entzündungen des Zellgewebes der , Haut führten in St. Petersburg mehr, in Berlin und Paris weniger Todes- fälle herbei. Auch Todesfälle an Kindbettfieber wurden weniger emeldet. Der Keuchhusten nahm in Berlin, London, iverpool, Paris vielfach einen milderen in Glasgow häufiger einen bösartigen Verlauf; au in Hamburg, Nürnberg, Kopenhagen waren Erkrankungen an Keuchhusten nicht selten. Poden haben in Brüssel, St. Petersburg, Odessa je 1, in Turin 4, in Prag 6, in Paris 7, in Rom (Anfang Mai) 10, in Pest 16 Todesfälle Hervorgerufen. Aus dem Regierungsbezirk Marienwerder wurden 1, gus Breslau 3, aus London 6 Erkrankungen an Pocken mitgetheilt. Die Nachrichten über die Cholera in Italien bekunden ein langsames Ausbreiten der Epidemie in Venedig, von wo aus der Zeit vom 16. bis 22. Mai 23 Todesfälle gemeldet wurden. Vom 29. Mai bis 4. Juni (inkl.) erkrankten ee 195 Personen und starben 109 an der Cholera, aus Bari, Brindisi und Oria aus derselben Zeit 12 bezw. 4 und 7 Erkrankungen mit 10 bezw. 1 und 6 Todesfällen. i

Oldenburg. Der seit 4 Jahren hier bestehende Beamten- Verein zählt zur Zeit 325 Mitglieder. Für die S pon

e

Versicherungen beim Preußischen Beamtenverein, die auch im lebten Fett eine bme S haben, wirken an verschiedenen Orten

des Landes f. g. Vertrauensmänner. Auch dexr mit der Feuerversihe- rungs-Gefellshaft eProvidentia" abgeschlo}sene Vertrag f von Ver-

einsmitgliedern im leßten Jahre weiter genußzt worden. Im abgelau- fenen Rechnungsjahr e 345 Spareinlagen gemacht mit einer Gesammt- summe von 4627,97 M Die Spareinlagen betragen z. 3. 18 122,04 M, für welche eine Dividende von 4% für das verflossene Jahr gegeben werden konnte.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von Hackländer's prähtigem Soldatenroman: „Der lette Bombardier“ (mit 500 Illustrationen von Bergen und Haug, in Liefe- rungen à 40 4 bei C. Krabbe in Stuttgart) liegen die Lieferungen 8 bis 10 vor. Voll fkernigen, derben Humors sind dieg Streiche der jungen und jüngsten Artillerie, bei denen natür- lich das weiland Schulmeisterlein sehr aktiven Antheil nimmt. Und glänzend, voll raushenden pulsirenden Lebens sind die Circusscenen, in die wir mit ihm unversehens hineingerathen. Die trefflichen zeih- nenden Künstler haben ihre ganze Kraft eingeseßt, dem Erzähler ge- recht zu werden, und es is ihnen gelungen, uns die Gestalten voll Leben und Wahrheit vorzuführen. Fe Die Nr. 23 von „Schorer's Familienblatt“ (redigirt von Dr. Franz Hirsch) hat folaenden Fnhalt: Ulanenliebe. Von H. Schobert. (12. Fortseßung.) Brautschmuck. Gedicht. Von ohannes Proelß. Die österreichishe Aristokratie. Von Léon Sloët. Luftige Baumeister. Von Heinrich Seidel. Mamfell Herbst. Von L. Dilling. Merkwürdige Erdbebenerscheinungen. Allein beim Wein. Gedicht. Von Eduard Jürgensen. Wer wirft den ersten Stein? Von M. von Rüter. Plauderecke: Die Vogel- nester. Mit 2 Jllustrationen. Die finanziellen Verlegenheiten des Königs von Bayern. Ein Denkmal für Jean Becker. Mit Jllustration. Zwei Väter. Im Restaurant. Mann. Kritik. Kunstblätter: Brautschmuck. Von Friedri Proelß. Nest des Bayawebers. Der Motmot. Allein beim Wein. Von Th. Cederstroem. Beilage: Schönheiten der österreihishen Aristo- kfratie. Nach photographishen Aufnahmen nah dem Leben. Aus der Frauenwelt: Gute Gedanken. Seelenwanderung. Von A. Nicolai. Monatsbriefe einer alten an eine junge Hausfrau. VI. Für Haus und Herd: Dampf-Washmaschine. Mit Abbildung. Kleines Feuilleton: Seeshwämme ftatt Senfpflaster. Gegen Sommersprossen. Unberehtigter Stolz. Damenbriefkasten. Denkübungen. Auflösungen der Denkübungen. Humoristisches : Die Kameruner Matrosen in Berlin. Mit Jllustration. Aerzt- licher Rathgeber. Briefkasten. Mit JFllustration: Das neue deutsche, Buhhändlerhaus.

Gewerbe und Handel.

Neuer rumänischer General - Zolltarif vom 30. v. M.

(Fortseßung.) [Position 102—206] *)

Benennung der Waaren.

Pflanzensäfte, Arzneistoffe und Arzneien. Gummen und Harze:

Maß-

Artikel stab

VITII.

Zoll Fr.

Mastix ; 1 kg

arabicum

Harz, gemeines (Fichtenharz), Theer, Kolopho- nium und Terpentn

Weihrauch j

Myrrhen .

Samm A s

Gummen und Harze, nicht besonders auf-

geführte . R O: Balsam: Copgivbalsam i Balsame, natürlihe, nicht besonders auf-

2 L

a Flüchtige Oele:

Mo A

Bittermandelöl E Í

Orangen-, Citronen-, Mandarinöl .

Flüchtige Oele, niht namentlich aufgeführte

Verschiedene Pflanzensäfte :

O

Kampher, roh oder gereinigt

M

D E E

Pflanzensäfte, niht genannte, trocken oder flüssig (mit Ausnahme von Kautschuk und Gua

Arzneistoffe:

Veilchenwurzell.

Sassaparillawurzel .

Jalapatwourzel . i

Rhabarberwurzel . ;

Met cianawue N urzeln, medizinishe, nicht namentli auf-

. 100 kg

1 kg 100 kg 1 kg

100 kg 1 kg

100 kg l kg

100 kg

108 kg lkg 100 kg 1l.kg

"”

S pk S

000 wo SAS

(420009 T E Orangeñ-, Citronen- und Mandarinschalen C Schalen und Rinden, medizinishe, nicht

namentlich aufgeführe Ce Blätter, Früchte und Kräuter, medizinische,

nicht namentlich aufgeführte . E Dage Blüthen für Arzneizwecke, nicht namentli

aufgeführte . A: Kardamonen .

Sternanis

E de L i: bere ls

Körner und pre zu Arzneizwecken, nicht

namentli aufgeführe . . Moose und Flechten zu Arzneizwecken (mit

Ausnahme der in der Färberei ver-

a a E e Verschiedene in der Medizin zur Verwendung

kommende Substanzen: Spanische Fliegen, getrocknete B

ibeth . N Maa grauer .- .

C

Zusammengeseßte Arzneimittel : : Destillirte Wasser, alkoholhaltig oder nicht Chinin, \chwefelsaures und baldriansaures Alle niht namentlich aufgeführten pharma-

zeutishen Präparate oder zusammen- geseßten Arzneimittel, sowie die medi- zinishen Präparate in Las von Pulvern,

Pillen, Körn ti Fer Elix Sye-

rup, Salben? , Seifen, Pflastern und

überhaupt in jeder anderen orm, flüssig

oder fest, mit Ausnahme der medizinischen 8

Weine und der Badesalze . u Md ko 10, Medizinishe Weine... , . 100 kg 180 Badesalze aller Art, zubereitet oder niht. „__ 60 Mineralwasser, natürliche oder künstliche, gas- A

haltig oder nicht, ohne Uaterschied der

Umschließung N E E

*) Vergl. Nr. 132 des „Reichs-Anzeigers“.