1886 / 177 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 30 Jul 1886 18:00:01 GMT) scan diff

[22909] Harzer Bergwerks Verein, Neudorf“ Actien Gesellschaft.

Die für dcn 3. Argust, Nachmittags 6 Uhr, anberaumt gewesene Generalversammlung findet erst am 17. August, Nachmittags 6 Uhr, Unter- wajsjerstraße 8 I., Verlin, ftatt. Die Tagesordnung

[22915] Ordentliche Generalversammlung der Actionaire der Actiengesellsc{af\t

„„Sonderburger Seebadeansialt“‘ Dietnstog, ven 17. August d. J.,

k __ Nachmittags 4 Uhr, im „Kurhause* der Actiengesells{aft bei Sonderburg.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 195. Berlin, Freitag, den 30. Juli 1886.

08] Geschäftsabschluß der Actiengesellschaft VBothnia

in Hamburg für 1885—1886.

i: Activa. M. |,s Norddeutsche Bank. E 5 125/03} Capital

FPassiva. M S Reichsbank . 1517 97|| Lübecker Bank S

100 090|—- 4 919/65

58 517/29} Diverse Creditoren. 5 707/36

Ss n E &

S A S Il R A A g Mi Tad es E E Ent Ae

Me

bleibt unverändert besteken. Der BVorsizende des Auffichtsraths.

[229081 Kunsimühle Tivoli.

Wir laden hierdurch unsere Herren Aktionäre zu

der auf

Sonnabend, den 28. August a. e., Vor- mittags 10 Ubr, im Direktionsgebäude der Kunstmühle Tivoli anberaumien Geuneralver-

semumliung ergebenst cin. Tagesordnung :

1) Bericht des Vorstandcs und des Aufsichts-

rathes.

2) Entlastung des Vorstandes und des Aufsichts-

rathes.

3) Beschlußfassung über die Gewinnvertbeilung. 4) Neuwahl des Aufsichtsrathes. i h

5) Verloofung des bestehenden Restes unseres

Prioritätsanlehens.

Bezüglich der Berechtigung zur Theilnahme an diefer Generalversammlung verweisen wir auf §. 22

Abs. 1 unserer revidirten Statuten, lautend :

„Zur Theilnahme an den Generalversamm- lungen sind alle Aktionäre berechtigt, deren Legi- timation spätestens drei Tage vor denselben aus

demn Aktienbuche erhellt.“ München, 28. Iuli 1886. Der Vorstand. A. Müller.

[22698] i Actienverein für Gasbeleuchtung in Bora.

Der Auss{uß des unterzeichneten Vercins bestcht zur Zeit aus den Hcrren L, Johlige, Vorsitzender, R. A. Schreiber, Stellvertreter, F. W. Mittag, Gustav Jacob, Ed. Ioblige, Carl Mehnert und den von der Stadtvertretung deputirten Herrn Stadtrath Schaurrbus{, Stadtverordneten Carius u. Hönisch.

Die Divideude von 10/0, d. i. 15 4 pro Aktie, kann bei unserem Kasfirer, Serru Arno Giebel- hausen, in Empfang genommen werden.

Vorua, den 28, Juli 1886.

Acticnverein für Gasbecleuchtung in Vorna.

Ed, Kräßschmar, Louis Iohblige,

Dircktor. Vorsitzender des Ausschusses.

L Tagesordnung : 1) Bericht über das Geschäftsjahr 1885. 2) Autrag des Vorstandes betr. nachträgliche Genchmigung der zur Beschaffung des nöthigen Inventars und zur Vollendung der ganzen An- lage aufgenommenen Anleihe im Betrage von 25 000 M, Neuwabl zweier Mitglieder des Vorstandes und cincs Mitgliedes des Auffichtsraths für die nah S5. 4 und 5 des Gesellschaftsstatuts Aus- scheidenden. __ Zur Legitimation der Actionaire sind die Actien in der Gencralversammlung vorzuzeigen. Der Geschäftsberiht, die Jahresrehnung, die Vilanz und die Gewinn- und Verlufltrehnung nebst den Bemerkungen des Aufsichtsraths liegen vom 2, Aug. d. I. an bei dem Sekretär der Gesellschaft Herrn Nechtêanwalt Grimn hieselbst zur Einsicht der Actionaire aus. Soeuderburg, den 29. Juli 1886. Der Vorstand. Moraht.

[22693]

Material Lager der Bauhütte A. G.

In der am 2. Juli 1886 abgehaltenen General- veriammlung ist die Auflösung der Gesellschaft beschlossen worden, und werden die Gläubiger, welche Forderungen an dieselbe zu haben vermeinen, auf- gefordect, sih baldmöglichst bei den Uuter- zeichneten zu melden. Hamburg, Juli 1886. _ Die Liquidatoren : Beck. Rokstrohen. Comptoir: Poststraße 18.

[22700]

Frankfurter Vankverein. Nachdem die außerordentliche Generalversammlung vom 30. Juni d. J. die Auflösung und Liqui- dation uuserer Gesellschaft beschlossen hat, so machen wir dies zum zweiten Mal öffentlih be- kannt und verbinden damit, um der gesetzlichen Vor- schrift zu entfprehen, die Aufforderung an die Gläu- biger der Gesellschaft, sih bei uns zu melden. Frauffurt a. M., den 30. Juli 1886.

&Frauffurter Baukvereiun i. Lig.

R. Kusenberg. Leiden.

[22913]

Die Herren Actionaire werden hierdurch zur

Drdentlichen Generalversammlung auf Mitiwoch, den 1, September c., Vormittags 109 Uhr,

in den großen Saal des Hotels zum „goldenen Löwen“ in Frankenstein (Schles.) eingeladen. S Tagesordunug: i 1) Besclußfaffung über Genehmigung der für das verflossene Geschäftsjahr aufgestellten __ Vilanz, der Gewinn- und Verlust-Rechnung und des Geschäftsberichtes. 2) Ertheilung der Decharge an Borstand uno Aufsichtsrath. î 3) Wahl eincs Aufsichtsrathsmitgliedes. i 4) Genehmigung der Uebertragung der Actien 831, 377, 631, 632.

5) Aenderung des §. 29 der Statuten. Zadel, den 27. Juli 1886.

Der Aufsichtsrath der Zuäerfabrik Frankeusiein i. S(lesien. Graf Chamaré. E

[22916]

29, Juli a. e. abläuft.

Wir fordern deshalb die Herren Actionaire auf, nunmchr ihrc Áctien neb ivi

/ ) L e auf, n Os bst Dividenden- scheinen und Talons bei der Exfurter Vank Pinckert, Blanchazt & Co., Erfurt einzureichen und gegen je drei der bisherigen Actien eine abgestempelte nebst Dividendenscheinen für 8 Jahre und Talons

in Empfang zu nehmen.

Vir erlauben uns dabei auf den §. 3 Nr. 7 unseres neuen Statuts hinzuweisen, w

/ ; dabet en S. r. 7 unseres n , wona d

as C « Mt a und een T welche den Umtausch nicht bis ci liRltO + Septbr. a. €- oder bis zum 30. Septbr. späterer Geschäftsjahre bewi ivi -

bezugsrecht für die betreffenden Geschäftsjahre verlieren. Ip S E

Erfurt, den 15. Juli 1886.

Der Vorstand. A. Krüger.

N Erfurter Straßenbahn-Actien-Gesellschaft. i Wir bringen Hiermit zur Kenntniß der Herren Actionaire unserer Gesellschaft, daß, na 1 di Eintragung des die Reduction des Actienkapitals von 4 750 000 auf E 250 a betrefenten Besse der Generalversammlung vom 20. Juni 1885 in das Handelsregister erfolat ist, das Sperrjahr am

[22691]

Aktien-Gesellschaft Str. Viucentius-Verein Koustanz.

Vilanz ani 15. Mai 1886.

An übernommene Debitoren, Effecten

Activa.

Guthaben bei Macaire u. Cie. Caffa-Conto . L fa Liegenschaft-Conto .

Bauplat-Conto . Debitoren (resp.

A 1s 50 255/30 169 55 12 400 288/87 10 050/—

73 163/73

71 Aktionäre)

Zahl der Aktionäre 131. Vorstand und Aufsichtsrath.

Aktiencapital-Conto G Gewinn- und Verlust-Conto

Passira. M. A

60 000|—- 2 400 |— 763 72

| 73 163/72

2 4

[22699] i S E s ¿ Actien - Gesellshast für öfentlihes Fuhrtoesen in Liquidation.

[22687]

Grundstücke . Von c Ge L E Gruben-Anlagen, Vorrichtu:gen wnd

Etfenbahn-Anlage do. Gebäude .

Maschinen. . . do. Wasserleitung. . do.

Utensilien . , . do. Versicher.-Prämie . Nentanee At aaren-Materialien-Vestand . Effellen i E j j C H Wt 138/07

Waarenlager, Immobilien 2c. . Diverse Debitoren . L Deposito Conto.

43 191/43 10 477/32

Schaden-Reserve-Conto .

E

abzüglich Handlungs-Unkosten

8 202, Hamburg, 31. Juli 1886.

118 829/04 Gewiun- und Verlust-Abrechnung.

M 14 : e Wai 4145 Gewinn auf Waaren . . E 3714

4

ö

othuia. I. A. C. Bruhns, Director.

[22688]

9 Uebertrag auf Schaden-Reserve-Conto

8 202/03

118 829/04

«“ ‘3 8 202/03

8 202/03

Geschästsbilanz der Stolberger Volksbank für das Fahr 1885.

z Activa. Bou O. s e É D a Incasso-Wechsel Laufende Rechnungen . Zweifelhafte Posten Mobilien . S Cassa .

72194. 60 54 697. 96 2714.28 19 505, 91 14 965. 47 484. 01

«„ 6830. 75

M 171 392, 98 Getivinn- und Verlust-Berechnung.

Spareinlagen . Eingez. Aktien-Kapital Anticipando-Zinsen

Dividendenrest Geschäftsgewinn

Zinsen auf vorausgezahlte Actienraten

Passiva.

. 6.119 835, 22 : 45 510, 1044. 15 18, 15 991. 45

3 993. 71

T 392. 98

Saldo des Zinsen-Conto's . Incasso-Gewinn ;

Stolberg, im Juli 1886.

6. 11 990. :

: H 11 449. 51 Sparkassen- insen . 5 540, 84 2

Anticipando-Zinsen Verwaltungskoften .

BEAlU Do 1/20 des Gewinns auf Reserv

4 9/9 Dividenden auf eingez. A

Zinsen-Uebershuß .

efonds . , Aktien-

e 1820.40 1973.66

#4. 11 990, 35

Der Auffichtsrath.

Die Di

[22692] Activa.

1) Werth der Fabrik:

Grundstück, Immobilien- und Utensilien-Conto

L 2) Lager-Vorräthe :

Rohzuker- E N

Knochenkohle, Kalk, Salzsäure u. div. kleine Utensilien 5 / 3) Effekten :

a. 7 Aktien der Zuckerraffinerie Hildesheim .

b. 4%/ preuß. Tonfolidirte Staatsanleihe . 4) Kafsa-Bestand:

Kassa baar . L Wi 5) Debiroren:

Debitoren Königslutter, 7. Juli 1886.

Abschreibungen auf Immobilien und Ntensilien . Betriebsunkosten inkl. Rüben . E BVilanz-Conto ;

Köuigsluttex, 7. Juli 1886.

—— F. Schäfer. Ausshufe der Vetien-Zuckerfabrik Königslutter.

Chr. Schäfer.

W,. Isfensee.

H. Wessel.

Naumburger

Debet.

M. |, 45001/00 146292 /01

51672 50 55210/94 15600000 6564493 7000 00 50/00 12000/00 646/80 39783 48 2882200 1000000 3995/26

Bahn abz. Abshr. é 7000.00 3000.00 do. 6879.34 7000,00 680.60 90,00

1737.24

ädestele . . , do.

Vilanz-Conutso.

rektion.

PasSiva.

A [S

434 102/33

|

502 508/00

32 816/89} Neservefond .

3) Kredito Kreditoren .

Conto

622256/99

Gewinn- und Verlust-Conto.

M. - 37 32775 753 568/72 45 946 03

Zuker- Conto

336 842150

W. Wille cke.

1) Aktien-Kapital-

Conto: 160 St. Aktien à 1500.00 2) Reservefond-Conto :

Gewinn- und Verlust-

und Melasse-

M.

240 000

E 149 658! ren:

597 942

45 946/03

1033 546 P) 836 842/50

| 836 84250

Direktiou der Actien-Zuckerfabrik Königslutter. A. Holzberg.

Revidirt und mit den ordnungsmäßig geführten Ge- \chäftsbüchern der Gesellschaft in Uebereinstimmuvg gefunden.

W. Isensee.

Ad. Beese.

H. Bees

Braunkohlen-Aktien-Gesellshaft.

Vilanz am 1. April 1886.

Actien-Capital . Unterstüßungsfonds Deslcredere . N Amorti’ations\onds:

am 1. April 1885. . 46.63

49/0 Zinsen pro anno , 2534.50

zugeshr. am 1.,/4.1886 „, 4 Reservefonds am 1./4.1885 46 32

Dividenden von 1882. do. v 418834 do. » 1884, do. v 4080.

Gewinn und Verlust ; Reingewinn

Debet. Gewinn- und Verlust - Conto.

sam 1 741.95 zugeschr. bis 1./4. 1886 „, 3

e.

Credüt. M. § 48000000 1931/75 1731/10

363.40

560.50 70458/40

3992715 30/00 30/00 30/00

165/00

31953/9599

185.20 |

62225699 Credit.

Liquidations-Eingänge. A S E E Die Futter- und Betriebs - Vor- E E 6 902, 14 | Pferde-Conto . 67696. 50 | Wagen-Conto . 107360. 50 | Geschirr-Conto . , 6011. 05 M Garderobe-Conto Ï 6 852, 40 | Zinsen-Conto . 24437. | Miethe-Conto . 103824. 75 323 084/34 Grundstü SPHöneberg M 636 592. —- Hypothek .. , 391500. | 245 092/— 646 878/58

8 702/24

Veríin, den 31, März 1886.

Carl W. Shnoeckel, Liquidator,

|

|

| Per ausgezahlte Creditoren . A

Effecten-Conto . Lombart-Conto . . Cassa-Conto . . ,

Liquidations-Auszahlungen. M 110 928/76 36 239/74 1433/40 1161/10

8 332/55

2 017/26 _170 600|— 10 27473

S 341 187/54 Liquidations-Bestand : . A. 24274. 50 « 280 995. 65 120. 89

Gelälter, Löhne u. Betriebskosten Reparaturen-Conto . . . ., Drucksachen und Inserte-Conto . Steuer- und Abgaben-Conty. Eer ae iaa Ton é Hypotheken-Zinsen-Conto , Grundstük-Conto

305 391/94 646 878/58

Verwaltungskosten Zins und Agio . . y Erneuerung und Unterhaltung .

Amortisation und Abschreibungen . Bilanz-(Tonto, bestehend in:

hier cingelöt,

b

13463 /57

2495408 30907/68

. M. 11257.39 2206.18

10% Reservefonds . A 3195,40 15 9% Zantième . . , 4313.70 5 9/0 Dividende . . y 24000.00 Gewinn-Vortrag... , 444.49

3195359 101278/92

Naumburg a. S., den 28. Juli 1886.

Vortrag vom Vorjahre .

Gewinn von sämmtlichen Cont

Der Vorstand.

M 9 s 137/00 is. .| 10114192

101278/92

Nach Beschluß der heutigen Generalversammlung wird der Dividendenschein S. 2 N. §8 mit 15 Æ vom 1. August c. an im Vureau der Gesellschaft und im Boris uf;-Verein ‘E. G.

t, Die Herren Kaufmaun Richter und Justizrath Nebe wurden in den Deeren R E Dr. Köster, Rentier Teichgräber und Apotheker Broche in die Nevisions-Kommission

ufsihtsrath und die

Mann.

Der Inhalt diescr Beilage, in welher auch die im §. 6 des Gesezes über den Markenschutz, vom 30. November 1874, sowie die in dem Geseh, betreffcab das Urheberrecht an Mustern und Modellen,

vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 1877, vorge

Central-Handels-Register für

Das Central - Handels - Register für das Deutshe Rei kann durch alle Post - Anstalten, für Berlin au dur die Königlihe Expedition des Deutschen Reichs - und Königlich Preußishen Staats-

Anzeigers, SW. Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Der JIahresberiht der Handelskammer für den Stadtkreis Duisburg bezeichnet das Jahr 1885 in geschäftliher Beziehung als ein im Allge- meinen für den Bezirk ungünstiges. „Die in den meisten Zweigen industrieller Thätigkeit gesteigerte Produfktionsfähigkeit“ heißt cs im Vorwort, „hat die Preise noch tiefer, theilweise unter den Selbstkostenpreis berabgedrüct, so daß hinsihtlih der finanziellen Resultate die gewerbliche Thätigkeit theils als nur wenig lohnend, theils als verlustbringend zu be- zeichnen ist. Eine Aussicht auf baldige Besserung ist zur Zeit noch nicht vorhanden, vielmehr läßt die fortschreitende Verbesserung der technischen Einrich- tungen eine weitere Vermehrung der Produktion und damit eine verschärfte Konkurrenz in vielen Artikeln befürhten. Trotz dieser ungünstigen Geschäftslage haben die Werke den früheren Umfang ihres Betriebes möglihst aufrecht zu erhalten gesucht, so daß die Arbeiter, abgeschen von ver- einzelten Arbeiter-Entlassungen im AlUgemeinen beschäftigt blieben und cine Minderung ihres Sahreseinkommens nur in geringem Maße stattfand.“ Ueber das thatfkräftige Vorgehen der Reichs- regierung auf dem Gebict der Kolonialpolitik giebt die Kammer ihrer Freude aufs Neue Ausdruck. Sie sagt: „Die Ereignisse des lettverflossenen Jahres fönnen uns hierin nur bestärken, da fie den Grund- sätzen, die der Herr Reichskanzler im Beginn dieser neuen Aera proklamirte, neue Bestätigung geben. Der erhöhte Schuß, den der deutsche Handel in fremden Erdtheilen genießt, sowie die Ershließung großer neuer Absaßgebiete für deutshe Fabrikate fann auf die Dauer auf das gesammte wirthschaft- liche Leben nit ohne \egensreichen Cinfluß bleiben, venn auch in den ersten Jahren handgreiflihe Er- folge wenig hervortreten." Sodann wicd unter Mit- theilung der betreffenden Eingabe im Namen einer Reihe von Rheinschiffahrts-Interessenten der Wunsch ausgesprohen, daß die Reichsregierung von der ver- fuchsweisen Wahl Antwerpens, nah Beseiti- gung der entgegenstehenden Hindernisse (zu ge- ringe Fahrtiefe), auf Rotterdam als Anlaufhafen für die subventionirten Dampferlinien nach Asien und Australien zurückkommen möge. Was die Währungsfrage betrifft, so wird wieder- holt die Ansicht ausgesprochen, daß es unbedingt nothwendig sei, an dem bisherigen Standpunkt fest- zuhalten. Angesihts der überaus lebhaften Agitation, welche von den Anhängern des Vimetallismus im verflossenen Jahre in Scene geseßt worden, sei es Pflicht, die Nothwendigkeit der cinstweiligen Er- haltung des gegenwärtigen Zustandes bis zu dem Zeitpunkt, wo die volle Durchführung der reinen Goldwährung möglih sein werde, bei jeder Gelegen- beit aufs Neue zu betonen. Die fortgesetßte Agitation der Bimetallisten könne nur dazu dienen, Handel und Industrie in ihrer ohnehin \{chwierigen Lage noch mehr zu beunruljigen. Die Erklärungen des Finanz- Ministers im Abgeordnetenhause hätten beruhigend ewirkt und seien deshalb vom Handels- stande mit lebhaftem Danke ausgenommen worden. Für die Rheinschiffahrt ift, dem Bericht zufolge, das vergangene Jahr, wenn auch nicht gerade ein besonders günstiges, so doch auh kein ungünstiges gewesen. Der bei manchen Artikeln, namentlich auch in Getreide, in der zweiten Hälfte des Jahres ein- getretene crheblihe Verkehrsrükgang sei durch Zu- nahme des Verkehrs in anderen Artikeln, namentli in der Kohlenbeförderung wieder ausgeglichen worden, sodaß das Jahr 1885 gegen 1884 im Ganzen zweifellos eine Zunahme im Rheinschiffahrtsverkehr aufzuweisen habe. Im Bezirk Duisburg betrug die- selbe: für den Duisburger Hafen 176 924,40 t (1885 1416 687,00 t gegen 1 239 762,60 t im Jahre 1884), für den Hochfelder Hafen 145 612,00 t (1885 679 846,00 t gegen 534 234,00 t im Jahre 1884), für die Duisburger am Rheinufer gelegenen Werke 41 335,34 t (1885 268 593,54 t gegen 227 258,20 t im Iahre 1884); im Ganzen also bezifferte sih die Zunahme auf 363 871,74 t (1885 2365 126,54 t gegen 2 001 254,80 t im Jahre 1884). Der Duis- burger Hafen hat auch im vergangenen Jahre wieder verschiedene erhebliche Verbesserungen erfahren. Für das lau;7ende Jahr so weitere wesentlihe Ver- besserunge-n und Neubauten geplant und in Angriff enommen, namentlich die Errichtung einer Dampfkrahawerst in Verbindung mit Geleise- anlagen zum direkten Beladen der Waggons aus dem Schif an dem im Eigenthum des Rhein- Ruhr-Kanal-Aktien-Vereins stehenden Haupt-Steuer- ami. der Bau eines neuen Hafenamts-Gebäudes, eine Verbreiterung der Hafenmündung am Rhein, die Fortseßung der Tieferlegung der Hafensohle dur Ausbaggern, vor allem aber eiue durch die einge- tretene Verkehrsvermehrung nothwendig ‘gewordene Vergrößerung des Hafens nah der Nuhrseite hin mit Aw bag an den neuen Centralbahnhof. Auf Grund dieser Bestrebungen hegt die Kammer die Hoffnung, daß Duisburg, welches mit hem oben zu 2 365 126 t angegebenen (Sesammtverkehr in seinen Häfen und Ausladestellen am Rhein au in diesem Jahre nächst Ruhrort den erften Play unter den deutschen Schiff- fahrtpläßen am Rhein eingenommen hat, diese Stelle auch in Zukunft behalten werde. Sodann drückt der Bericht die Hoffnung aus, daß die Re- gulirung der Mosel und der Rhein - Maas - Kanal threr Ausführung näher gebrahr werden möchten. Bezüglich der westlihen Strecke des Rhein-Cms- Kanals sei die Nothwendigkeit der Einmündung des- selben in den Ruhrorter Kaiserhafen und den Duis- burger RNhein-Ruhr-Hafen im vorigen Jahre Gegen- stand mehrfaher Verhandlungen „gewesen. Die Kammer berichtet darüber : NachdenKdie Kammer in einer Eingabe an den Minister für öffentliche Ar- beiten das Projekt ciner Einmündung des Kanals

bei Alsum bckämpft hatte und für die Richtung nah den hiesigen Häfen eingetreten war, fand'’am 25. August vorigen Jahres zu Ruhrort auf Anordnung des ge- naunten Ministers unter dem Vorsiß des Ober- Präsidenten von Westfalen eine Konferenz von Ver- tretern der betheiligten Königlichen Regierungen, des Königlichen Ober-Bergamts, der Landrathsämter, Städte, Handelskammern, wirthschaftlichen Vereine und Hafenverwaltungen des ganzen betheiligten nieder- rheinish-westfälishen Bezirks statt, in welcher die Oweckmäßigkeit der gewählten Mündung und der Gegenvorschlag der Cinmündung in die gedachten Häfen nohmals erörtert wurde. Das Ergebniß war, daß die sämmtlihen Anwesenden cinstimmig ein abgeändertes Projekt empfahlen, das unter Wegfall der projektirten Alsumer Mündung den Kanal einer- seits in den Ruhrorter Kaiserhafen, anderer- seits in den Duisburger Hafen hineinleitet. Der in der Versammlung mitanwesende Vertreter des Duisburger Hafens hat dabei die Erklärung abgegeben, daß der Rhein-Ruhr-Kanal-Aktien-Verein alle auf em linken Nuhrufer im Ruhr-Kanal und Duisburger Hafen erforderlich werdenden Arbeiten auf eigene Kosten ausführen lassen werde. In Bestätigung dieser Erklärung hat die Generalverammlung des Rhcin-Ruhr-Kanal-Aftien-Vereins, wie bereits oben bemerkt, im April dieses Jahres eine bedeutende Er- weiterung des Duisburger Hafens nah der Nuhrseite hin mit Anschluß an den projektirten Rhein-Gms- Kanal und an den neuen Centralbahnhof beschlossen. Von höchster Bedeutung für den Bezirk und die esammte niederrheinish-westfälische Eisen-Induftrie ei die Kanalisirang der Mosel oder richtiger die Korrcktion derselben, da es sich im wesentlihen nur um eine solche handele. Für die rheinisch-westfälische Eisen-Industrie sei der billige Bezug lothringischer Eisenerze eine Lebensfrage. Für diesen Bezug sei die Herstellung des Wasserweges der billigeren Frachten wegen unumgänglich nothwendig. Ebenso seien der Bergbau wegen der Versendung der westfälischen Coaks, die Industrie an der Mosel und Saar 2c. dabei interessirt. Die Kosten der Anlage seien auf rund 15 Millionen Mark veranschlagt, aber auch eine höhere KFostensumme sei immer noch sehr gering im Verhältniß zu den großartigen Vortheilen, die diese Anlage bringen werde, weshalb die Kammer die \{leunige und energische Inangriffnahme decselben befürwortet. Weiter erörtert der Becicht das Schicksal des Plans der Reichsregierung, das Brannt- wein-Monopol in Deutschland einzuführen, welches bekanntlih die Zustimmung des Reichstages N gefunden hat. Die Kammer bemerkt dazu: „Obwo l wir der Monopolisirung von Ermwerbszweigen im Allgemeinen niht sympathisch gegenüberstehen, so müssen wir doch den Motiven darin zustimmen, daß der Branntwein ein sehr geeignetes Objekt ist, um die Mittel für die unabweisbaren ne1en Bedürfnisse des Staates zu liefern und den Kommunen, die vielfach an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit an- gelangt sind, eine ergiebige Einnahmequelle zu er- öffnen. Außerdem würde es von unshäßbarem Werthe sein, wenn den verheerenden Folgen des Branntweingenusses dur Verbesserung des Trink- branntweins entgegengewirkt werden könnte. Nach- dem nunmehr das Monopol abgelehnt worden ift, hoffen wir, daß es gelingen werde, auf anderen Wegen diese durh den Monoyol-Entwurf gesteckten Ziele zu erreichen.” E An wichtigeren Produktions8geschäften haben am Sqhluß des Jahres 1885 im Stadtkreise Duisburg bestanden: 3 Eisenhütten mit 12 Hochöfen, davon 8 am S(lusse des Jahres in Betrieb, 5 Eisen- gießereien, 6 Walzwerke, 5 Maschinenfabriken und mechanische Werkstätten, 1 Brückenbauanstalt, 1 Guß- stahlfabrik, 2 Kesseishmieden, 1 Hochofenformen- fabrik, 1 Drahtweberei, 3 Wagenfabriken, 2 Fabriken feuerfester Produkte, 7 chemishe Fabriken, 1 Kupser- hütte, 1 Gasfabrif, 2 Seifenfabriken, 4 Apotheken, 3 Mineralwasserfavriken, Tabackfabriken, 1 Zuer- fabrik, 1 Stärkefabrik, 5 Dampfmühlen, 2 Dampf- Brodbäckereien, 10 Brauereien, 12 Destillerien, 5 Brennereien, 2 Baumwollspinnereien, 2 mechanische Baumwollwebercien, 1 Seiden-Gazeweberei, 3 Ger- bereien, 3 Schiffswerfte, 4 Dampfsägewerke, 1 As- phaltirfabrik, 4 Dachziegeleien, 10 Ziegeleien, 1 Kalkbrennerei, 6 Buchdruckereien, 3 Steindruckereten. Die Zahl der im Stadtbezirk Duisburg aufge- stellten und im Betriebe befindlihen Dampf- kessel betrug Ende 1884 300, Ende 1885 307. Uebec die einzelnen Industrien des Bezirks wird olgendes berichtet: Die Eisen-Industrie habe sich eit der leßten Berichterstattung immer ungünstiger gestaltet. Troy größtmöglicher Vervollkommnung der technishen Betriebe, \parsamer Verwaltung, emsigster Aufsuchung neuer Absaßwege sei der finan- zielle Erfolg der meisten Betriebe ein immer \chle- terer geworden. Erklärt wird diese Erscheinung durch den Hinweis darauf, daß die \{limme Lage eine ganz allgemeine sei in allen Ländern, welche eine entwickelte Eisen-Industrie haben, und allent- halben auf Ucberproduktion zurückgeführt werde, die entstanden sei durch die großartigen technischen Fort- schritte auf allen Gebieten dieser Industrie. Es sei deshalb nit überraschend, daß die Ausfuhr deut- scher Eisenwaaren und Maschiaen im Jahre 1889 gegen 1884 zurückgegangen ist. Jn Duisburg sei die Lage sowohl für Howoferwerte als auch für Walz- werke und Maschinenfabriken noch eine ganz befonders günstige, und nur diesem Umstande sowie der Rülk- sicht auf die Beamten und Arbeiter sei es zuzu- schreiben, daß niht {hon sehr tiefgreifende Ein- \hränkungen vorgenommen wurden. Von der Nieder- rheinischen Hütte wurden in 3 Hochöfen produzirt 61 582,832 t Roheisen gegen 59 064,229 t in 1884. Die Gußwaarenproduktion sank von 349,080 t im

schriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden,

erscheint avch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

das Deutsche Reich. (6. 177)

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Vorjahre auf 3492,766 t. Die mittlere tägliche Arbeiterzahl betrug 382 Mann mit 1156 Angehörigen. Die Löhne (besonders die Akkordsäße und die ver- hältnißmäßig hochstehenden) wurden im Laufe des Jahres um 5 bis 10% ermäßigt. An Ma- terialien wurden verbraucht 68 463,355 t Koks, 116 398,950 t Eisenstein, 29 376,659 t Kalkstein. Versandt wurden zu Schiff 2527,350 t Roheiten, für Rußland, und zwar in 7 Fahrzeugen. Auf der Johanneshütte der Firma Fr. Krupp in Essen waren von den vorhandenen 4 Hochöfen zu Anfang des Jahres 1885 bis in den Monat März hinein 2, von da ab 3 Hochöfen ununterbrochen im Belrieb. Es wurden 1885 im ganzen verhüttet an inländischen Eisensteinen 67 829 t, an ausländischen Eisensteinen 103 618 t, an Koks 95430 t, an Kalkstein 34695 t, zusammen 301 572 t. Die Pro- duktion betrug 87250 t Roheisen, die Abfuhr, roelhe ausschließlih per Bahn erfolgte, 86 849 t Roheisen. Die Zahl der pro 1885 auf der Hütte beschäftigten Arbeiter betrug durchschnittlich 2381, welhe einen Familienbestand von 1199 Per- sonen repräsentirten, von denen 126 in den Wohnungen des Werkes untergebraht waren. Die Hütte Vulkan hatte im Jahre 1885 zwei Hochöfen im Betriebe. Die Roheisenproduktion betrug 43487 t. Im Durchschnitt waren auf der Hütte inkl. der Unterbeamten 199 Arbeiter be- E welche 703 Angehörige ernährten. Die rbeiterwohnungen der Hütte waren von 33 Familien bewohnt. Die Arbeitslöhne sind auf gleicher Höhe mit dem Vorjahre geblieben, und die Hütte hat auf Grund des Reichsgesctzes vom Jahre 1883 eine eigene Krankenkasse errihtet. Da die erhoffte Besserung im Roheisen-Geschäfte ausblieb und die RNoheisenpreise während des Jahres ganz wesentlich sanken, ein entsprechender Rückgang in den Preisen der Rechmaterialien aber nicht eintrat, so konnte die Hütte nur mit Verlusten arbeiten. Die Duisburger Maschinenbau-Aktien-Gefellschaft (vorm. Bechem u. Keetman) hat pro 1884/85 an ihre Aktionäre eine Dividende von 8 9/a vertheilt. Der Geschäfts-Umschlag blieb noch ca. 120090 A. unter dem Aktienkapital. An Löhnen wurden bei einer Durchschnittszahl von 349 Arbeitern im ver- flossenen Jahre 363 500 4 ausgezahlt, was einem Verdienst von 3,46 #4 pro Mann und Tag und 1038 4 pro Mann und Jahr entspricht. Die Aktien-Gesellshaft Harkort (Brückenbau und Walz- werk) erzielte im Berichtsjahre einen Bruttogewinn von 516 621,99 #4, woraus nah Deckung der Un- kosten (15323853 A) und Abschreibungen (167 605,36 M) ein Reingewinn von 194 778,10 A hervorging, so daß die Dividenden in gleicher Höhe wie im Vorjahre (6 %/ bezw. 44 9/6) bemessen werden fonnten. Der Betrieb in der Brückenbau-Abtheilung fonnte das ganze Jahr hinducch auf annähernd Ee Höhe gehalten werden; die Produktion etrug ca. 8 763,060 t, der Versandt 8 748,968 t. Am Jahres\{luß lagerten außerdem an fertigen Theilen, die aber ncch nit versandt werden konnten, auf dem Werke 1 306,705 t. In der Walzwerk- Abtheilung erreihte die Produktion die Höhe von 9 505,127 t mit einem Fafturaäbetrage von 1160149 4 Während gegen das Vorjahr die erzeugten Gewichts- massen im Brückenbau wesentlich höher ausfielen und im Walzwerk ih auf gleiher Höhe hielten, gingen dagegen die Preise in beiden Abtheilungen, U aber für Walzeisen, noch stetig weiter zurü. ie vorstehenden Zahlen zusammengefaßt, ergiebt sih die 1885er Gesammtproduktion abge- rundet = 18 268,000 t im Werthe von 3 798 000 46. Die gesammte Ab- und Zufuhr an Rohmaterialien und Fertigfabrikaten, mit Ausnahme derjenigen, welche von anderen Orten direkt nach den Baustellen gingen, betrug: Eingänge an Rohmcterialien 44 680,190 t, Ausgänge an Brükenkonstruktionen und Walzeisen, áusgenommen dasjenige für eigenen Bedarf, und einigen Nebenprodukten 18 965,539 t, in Summa 63 645,729 t, wofür im Jahre 1885 nur der Bahn-, der Wasserweg garnicht benußt werden konnte. Die Arbeiterzahl stieg von 761 Mann am Jahresanfang bis auf 987 Mann am Jahres\{luß. Außerdem waren in Thätigkeit 76 Beamte und Meister. An Arbeitslöhnen wurden 881 799 „46 gezahlt. Für 1886 lagen bis Ende Mai an Aufträgen, welche theils aus dem vorigen Jahre, soweit sie unvoliendet waren, übergegangen, theils neu eingelaufen sind, für Brücktenbau und Walzwerk vor ca. 11 290,000 t im ungefähren Fakturabetrage von 3 654 000 # Die Gießerei der Firma Esch & Stein beschäftigte 1885 durchschnittlich 45 Arbeiter, welhe ziemlich regelmäßig und befriedigend mit Arbeit versehen waren. Die Preise für Gußwaaren waren an- haltend sehr niedrig; neue Aufträge waren, wie die Firma mittheilt, nur durch große Konzef- sionen in Bezug auf den Preis erhältlich. Die feuerfesten Produkte sanken in Folge der Ueberproduktion troß des im vorigen Jahre ein- eführten Schutzolls fortwährend im Pereise. Die Fabrik von H. I. Vygen u. Co. versandte im ver- flofenen Jahre 24 514,7 t feuerfester Waaren, etwa 4090 t weniger als im Jahre vorher. An durch- \hnittlich 187 Arbeiter wurden 186 341 F Löhne gezahlt, also durhschnittlich 996,45 pro Kopf, d. i. 5,55 M weniger als 1884. Am Rheinufer dieses Werks wurden 20111 t Rohmaterial gelöscht und 1491 t fertiger Fabrikate eingeladen. Ueber die chemishe Industrie des Bezirks entnehmen wir dem Bericht Folgendes: Die für die Kupferhütte ungünstige Geschäftslage des Jahres 1884 hat si im Jahre 1885 noch weiter verschlechtert, indem der Markt für Eisenerze sh noch mehr verflaute und die e für Rohkupfer abermals um ca. 14°/o im aufe des Jahres gewichen sind. Die für den Kupfer-

markt maßgebendsten Notirungen für Chilibars standen per Tonne Ende 1881 auf 71 £, Ende 1882 auf 65 £, Ende 1883 auf 58 £, Ende 1884 auf 47,5 £, Ende 1885 auf 41 £, Zahlen, welche am deutlihsten den fortlaufenden Rückgang der Kupfer- werthe illustriren. Die Produktion an Raffinade- kupfer bewegte sh im gleihen Verhältnisse wie im Fahre vorher. Beschäftigt wurden in 1885 im ganzen durchschnittlich 241 Arbeiter, hierunter 5 jugendliche Arbeiter im Alter von 15—18 Jahren; einshließlich der Frauen und Kinder eine Kopfzahl von 904 Personen. Die An- und Abfuhr von Roh- materialien, Shwefelkies, Abbrände, Salz, Eisen, Kohlen 2., belief sih im ganzen auf 204531 t per Schiff, Bahn und Fuhre, wofür in Summa 5329591 M Frachten bezahlt wurden. Die hemishen Fabriken der Firma Curtius hatten mit der schon häufiger berichteten Ungunst der Absat- verhältnisse ihrer Produkte in 1885 weiter zu fämpfen. Die Kosten der Rohstoffe, Arbeitslöhne und anderer Betriebs8ausgaben, wenn auch theils erhöht, theils erniedrigt, blieben im Durchschnitt fast unverändert. Dagegen sanken infolge über- mäßigen Angebots die Verkaufspreise des Ultcamarins und der Schwefelsäure immer tiefer. Der Markt- werth beider Fabrikate ist heute ungefähr 25 °/o niedriger als vor 3 Jahren. Die Gesammtproduktion der 3 Fabriken bezifferte sich im Jahre 1885 auf rund 10650 t, von denen unverkauft auf Lager blieben 800 t. Das Quantum der erforderlichen Rohstoffe und Kohlen betrug 21 270 t ; Anfuhr und Abfuhr des Gesammtmaterials von 31120 t geshah per Eisenbahn, Schiff und Fuhre. An Arbeitslöhnen wurden 148970 # verausgabt. Die Tabaindustrie hat für 1885 eine ziemlih bedeutende Abnahine zu verzeichnen. Als Gründe für diesen Rückgang werden u. a. die Konkurrenz der aus inländishen Tabaen hergestellten Fabrikate, der Schmuggel an der holländishen Grenze und die „Beunruhigung durch neue Monopol- und Steuer- gerüchte“ beigebraht. Die Zweigniederlassung der Maärkishen Mühlen-Aktiengefellshaft in Duisburg beschäftigt sih mit der Roggenmehl-Fabrikation und der Spedition von Roggen und Mehl für das Stammhaus Witten. Mit der Spedition wurde im Dezember 1884 und mit der Mehlfcbrikation im März 1885 begonnen. Die Mühle ift zur täglichen Fabrikation von 450 Sack Roggenmehl und 200— 300 Sack Roggenschrot eingerichtet. Mit der halben Ein- richtung wurde im März vorigen Jahres der Betrieb eröffnet; die vollständige Einrichtung ist erst seit Anfang November in Thätigkeit. Entladen wurden 122 Schiffe mit 252483 Sack à 100 kg Getreide, wovon 224133 Sat à 100 kg Roggen zu Roggenmehl und Roggenschrot verarbeitet wurden. Diese ergaben 73 548 Sack Mehl und 33 072 Sack Roggenschrot. Ersteres fand seinen Absaß den Rhein hinauf bis Mannheim, in Holland bis nach Leuwarden und Haarlingen, jedoch wohl zum größeren Theil in der industriereichen Umgegend. Der Rog- genshrot wurde nur in diesem dihtbevölkerten Hinter- lande, also in dem Bereih dec Städte Essen, Bochum, Dortmund, Witten, Hagen, Elberfeld und Barmen verbraucht. Im Betrieb selbst waren 40 Personen beschäftigt, während 24 Mann die Hülfs- arbeiten als Packer, Ent- und Belader besorgten. Der Arbeitslohn für die Müller betrug 2,90 4 bis 325 Æ während für die Arbeitsleute ge- wöhnlich 2,50 4 bezahlt wurden. Diese hatten jedoh durch Afkfordarbeit Gelegenheit , si meistens einen höheren Lohn zu verdienen. Bezüglich der Textil-, zunähst der Baumwoll- Industrie, heißt es in dem Bericht: Die zu Ende des letzten Berichtsjahres bereits konstatirte rück- gängige Konjunktur habe im laufenden Jahre an Intensität zugenommen und zu einer wesentlichen Vecschlehterung des Geschäfts geführt. Wenn au die mangelnde Prosperität zum Theil der Ungunst der Verhältnisse, die fast auf allen Geschäftszweigen lastete, zuzuschreiben sei, fo dürfte die Hauptursache doch wohl in der stets vergrößerten Produktion zu suchen scin, mit dec die Konsumtionsfähigkeit niht mehr gleihen Schritt halten zu können scheine. Die Baumwollspinnerei habe außerdem unter einer Preisverringerung des Rohmaterials zu leiden gehabt, die sich im Frühjahr langsam anzebahnt, in den leyten Monaten des Jahres aber rapide zu- genommen und den Absaß der Gespinnste sehr er- \chwert habe. Unter dem Vruck großer Lagerbestände und dringenden Ausgebots derselben hätten ay die Spinner Preise gefallen lassen müssen, die selbst dem billigsten Stande des Rohstoffs nicht mehr entsprochen hätten. Auch klagten die Spinner über die stetig wachsende Konkurrenz der in sächsischen Spinnereien pro- duzirten sogenannten Vigogne- oder Imitat- Cops. Diese aus gefärbter roher Baumwolle gesponnenen Cops könnten, im Gegensaß zu den rheinisch-west- fälishen Gespinnsten, die erst nach dem Spinnprozeß im Strang gefärbt werden und zu diesem Zweck manqherlei kostspielige Manipulaticnen durhzumachen haben, von den Webereien ohne Weiteres verwebt werden und stellten sich dadur wesentli) billiger. Ein im Juli in ciner Versammlung in M.-Gladbach von vielen Interessenten gefaßter Beschluß: zur Hebung des geshäftlihen Nothstandes eine gemeinsame Be- tricbseinshränkung eintreten zu lassen, fei niht zur Ausführung gekommen, weil eine allgemeine Zustim- mung zu“ demselben nicht zu erlangen gewesen sei. Die Lage der Webereien fet zwar eine weniger mißlihe gewefen als die der Spinnereien, doch müsse au deren Rentabilität als eine durchaus unbefrie- digende bezeihnet werden. _În der Baumwoll- Spinnerei und -Weberci der Firma Otto Böninger waren am Schluß des Jahres 577 Arbeiter beschäftigt. Fn der Spinnerei von Henn & Triep ist die Zahl