1886 / 202 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Aug 1886 18:00:01 GMT) scan diff

, Zimmer Nr. 240 zu melden und dabei die vorge- schriebenen Nachweise und Zeichnun

Wegen der Zulassung zur Prü nächst das Weitere eröffnet werden.

Meldungen, welche nach dem 30. September d. J. ein- gehen, müssen unberücksichtigt bleiben.

Schließlich machen wir darauf aufmerksam, daß nach

52 der neuen Prüfungsvorschristen vom 6. Juli 1886 die udirenden des Baufaches, welche zweijähriges Studium auf der Technishen Hochschule zurück- gelegt haben, zur Vorprüfung nah Maßgabe der Be- stimmungen in den 88. 17—21 der neuen Prü elassen werden , en, daß die neuen Prüfungs-Vorschriften in vollem Um- ange auf sie Anwendung finden sollen.

Berlin, den 22. August 1886. Königliches tehnishes Prüfungsamt.

en einzureichen. ung wird denselben dem-

gegenwärtig bereits ein

ungsvorschriften den Wuns

Angekommen: Se. Durchlaucht der Reichskanzler und Präsident des Staats-Ministeriums, Fürst von Bismarck, von Franzensbad ; der Unter - Staatssekretär Ministerium, Wirklihe Geheime Rath Meinecke, aus der

BeraununtmäGunag.

Aus Anlaß der am 1. September d. F., Vormittags 10 Uhr, auf dem Tenipelhofer Felde stattfindenden Parade desGarde-Corps wird von 9 Uhr ab bis zur Beendigung derselben die Tempelhofer Chaussee für Wagen und Reiter gesperrt.

Auf das Paradeseld selbs werden nur diejenigen Equipagen zugelaffen, deren Inhaber mit polizeilihen Passirscheinen versehen sind. Droschken und andere Personenwagen müssen zurückgewiesen werden, auch wenn deren Inhaber mit Passirshheinen versehen sind E

Während der Parade die Wagen zu verlassen, ift durchaus nicht gestattet.

Nach der Parade darf die Abfahrt der Equipagen durh die Belle-Alliance- oder Blücherstraße und über die Belle-Alliance- Brücke nicht stattfinden. ;

Equipagen, deren Inhaber ni cht im Besiß von Passirscheinen sind, fowie Dro\chken, Kremser und andere derartige Per - wagen können sih rechts (westlih) der Tempelhofer Chaussee auf- stellen, wo ihnen ein geeigneter Plaß angewiesen werden wird, von welhem das Paradefeld übersehen werden kann. Befahren der Belle-Alliancestraße biszum Steuergebäude jedoch nit erlaubt, sie müsjen vielmehr bei der Kreuzbergstraße in die Lichterfelderstraße einbiegen, um durch diese auf das Tempelhofer Feld zu gelangen.

Die Abfahrt dieser Fuhrwerke ist nur über die Kolonnen- brüdcke in der Richtung nah Schöne

Lastwagen und Düngerwagen dürfen während der Zeit, vom Ausrücken der Truppen bis nach vollendetem Einmarsch derselben in die Stadt die Belle-Alliancestraße und Lichterfelderstraße nicht

Denselben ift das

erg gestattet.

Mit dem Beginn des Ausmarsches der Truppen ungefähr

85 Uhr Vormittags bis nach dem Passiren der Allerhöchsten errshaften (10 Uhr) und von 11 Uhr ab bis zur Aufhebung der perrung wird:

1) die Haltestelle der Omnibusse der Linien vom Halleschen Thor nah dem Landsberger bezw. Schönhauser Thor und der nach der Chausseestraße vom Blücherplatß nah dem Belle- Wilhelm- und Friedrichstraße verlegt,

2) der Betrieb der wird eingestellt,

die Linie Gesundbrunnen—Dönhofsplaß—Kreuzberg BVelle-Allianceplaß, den die Wagen umfahren, verkürzt, und

die Linie Rirdorf Behrenstraße nur von Rirdorf bis Blücherplatz befahren.

Die Linie Blücherplaßz—Tempelhof bleibt im gewöhnlichen Be- triebe, und ist ihre Fahrt nur zeitweise und so lange zu unterbrechen, als dies im besonderen Falle nothwendig ist; ebenso ist auch der Be- trieb der anderen Pferde-Eisenbahnlinien nur nah Bedürfniß und so weit zu unterbrechen, als das Passiren der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften und der aus- und einmarschirenden Truppen dies noth- wendig macht.

Berlin, den 28. August 1886.

Königliches Polizei-Präsidium. + Friedheim.

Allianceplatz zwischen

Pferde-Cisenbahn in der Friedrichstraße

Bea Una

Bei der großen Zahl von Gesuchen um Passirscheine für Wagen zu der am 1. September des Garde-Corps ist es nicht möglich gewesen, allen Wünschen zu entsprechen.

Die bewilligten Karten werden den Antragstellern durh die Post zugesandt; sie haben Gültigkeit nur für diejenigen Personen, auf deren Namen sie ausgestellt sind.

Diejenigen Antragsteller, denen wegen Beshränktheit des Raumes Karten nicht bewilligt werden rets (westlih) der Tempelhofer Chaussee Aufstellung nehmen, wo ihnen ein Plaß angewiesen werden wird, Paradefeld übersehen werden kann. |

Sie dirse Je bie Belle-Alltäncestiraße nit bis zum Steuerhause befahren, sondern müssen bei der Kreuzberg- straße in die Lichterfelderstraße einbiegen, um durch diese nah dem Exerzierplaß rechts der Chaussee zu gelangen. :

Weitere Gesuche um Passirsheine können Berücksihtigung nicht mehr finden. ;

Schriftlicher Bescheid auf die Gesuche erfolgt i haupt das Polizei-Präfidium sfich mit den Antragstellern auf einen Schriftwechsel niht einlassen kann.

Berlin, den 28. August 1886. ches Polizei-Präsidium.

J. Vi! FLievh eim.

stattfindenden Parade

dürfen mit ihren Wagen

von dem das ganze

_nicht, wie über-

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Beförderungen

Schloß Babelsberg, Roether, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. Beförderung v. Pannwiß, Hauptm. aggreg. dem Inf. Regt. Nr. Chef in dieses Regt. einrangirt.

Versetzungen.

Ernennungen, r 14. August.

Im aktiven

als Comp. Scchultzen, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 42, dem Regt., unter Beförderung zum Du PL Ll vom is, Regk Nr. 117, unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Chef, in das Inf. Regt. Nr. 42 verseßt. Bab|t I., Sec. Lt. vom Inf. Negt. Nr. Châlons, Sec. Lt. vom Inf. Regt.

überzähl. Major, aggregirt.

117, zum Pr. Lt. befördert.

Nr. 27, in das Inf. Regt. Nr. 117, Sontag, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 40, in das Inf. Regt. Nr. 113, versetzt.

Schloß Babelsberg, 17. August. Rudolph, Oberst-Lt. . D.,, zum Bez. Commandeur des Res. Landw. Bats. Nr. 39 ernannt.

Johannes, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 64, in das Inf. Regt. Nr. 48, v. der Becke, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 19, in das Drag. Regt. Nr. 6, Graf v. Rothkirch und Tra, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 7, in das Ulan. Regt. Nr. 1, verseßt. v. Pent, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 91, dessen Kommando als Ordonnanz-Offiz. bei Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Oldenburg vom 1. No- vember cr. ab, v. Baumbach, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 19, dessen Kommando als Ordonnanz-Offiz. bei Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzog von Oldenburg vom 1. Oktober cr. ab, um ein Jahr verlängert. Ts\cherny T., Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 56, auf ein Jahr zur Dienstleist. bei dem Nebenetat des Großen General- stabes kommandirt. i Schloß Babelsberg, 19. August. Froelich, Major vom Inf. Regt. Nr. 8, v. Studnit, Major vom Inf. Regt. Nr. 20, Dallmer, Major, aggreg. dem Füs Regt. Nr. 90, Fahren- kamp, Major vom Inf. Regt. Nr. 27, ein Patent ihrer Charge verliehen. Wehmann, Pr. L. à la suite des Inf. Regts. Nr. 53, kommandirt als Adjutant bei dem Gouvernement von Ulm, v. Reichenbach, Premier-Lieutenant à la suite des Infanterie- Regiments Nr. 76, kommandirt als Adjutant bei der In- spektion der Kriegs\hulen, unter vorläufiger Belassung in ihren Kommandos, zu üÜberzähligen Hauptleuten befördert. Strahl, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 50, unter Beförderung zum überzähl. Hauptm., als aggreg. zum Füs. Regt. Nr. 90 versett. Reuter, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 50, zum Pr. Lt. befördert. Frhr. Gedult v. Jungenfeld, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 24, unter Stellung à la suite dieses Regts., als Adjut. zur 18. Kav. Brig. kommandirt. Frhr. v. Lyncker, Pr. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 9, in das Drag. Regt. Nr. 24 verseßt. Simon, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 9, zum Pr. Lt. befördert. Plathner, Pr. Æ a D, ult im Sn, Neat, Ne 48 in der Artee und zwar als Premier-Lieutenant mit cinem Patent vom 15. Juli 1884 als agdlea, Lei dal Ss, Nest, Ne: 84; wiederangestellt. Schloß Babelsberg, 21. August. v. Wulffen, Sec. Lt. vom 3. Garde-Regt. zu Fuß, Hagenberg, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nx. 68, Frhr. v. Heimrod, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 78, zur Dienstleistung bei der Gewehr- ‘und Munitionsfabrik in Erfurt, Franßb, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14, Frhr. v. Reiswit, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 84, zur Dienstleistung bei der Gewehr-

1887 kommandirt.

Im Beurlaubtenstande. ShloßBabelsberg, 17.August. de Bäll, Pk, W a. D, zuleut von der Res, des Koönial. Ss. Inf. Regts. Nr. 107, in der preuß. Armee, und zwar unter Ueber- weisung zu’ den beurlaubten Offizieren des Res. Landw. Bats. Nr. 39, als Pr. Lt. mit einem Patent vom 23. März 1881 bei der Landw. Inf. angestellt. L

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Schloß Babelsberg, 17. August. Rudolph, Oberst-Lt., aggreg. dem Gren. Regt. Nr. 6, mit Pension zur Disp. gestellt. Pfeiffer, Major a. D., zuleßt im Inf. Regt. Nr. 84, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Meg ut Di de Mabluna Obersi a O, zule etatsmäß. Stabsoffiz. des Inf. Regts. Nr. 59, der Charakter als Oberst, Rosemann, Hauptm. a. D,, zuleßt à la suite des Inf. Regts. Nr. 50, der Charakter als Major, verliehen.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Durch Verfügung der Inspektion der Artillerie und des Trains. G eßlein, Zeug-Pr. Lt. von den Art. Werkstätten, zum Art. Depot Germersheim, Martin, Zeug.-Pr. Lt. vom Art. Depot Germers- heim, zur Geshüßyießerei und Geschoßfabrik, Vere Geer, Zeug-Lt., beim Art. Depot Ingolstadt eingetheilt.

Abschiedsbewilligungen. JmaktivenHeere.23. August. Hur, Major, Cominaÿzeur des 2, Pion. Bats., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Kragen der Uniform der Abschied bewilligt.

XIL. (Königlich Sächsisches) Armee-Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Be CBUl den Sit ae Q L Sea Se im Ulan. Regt. Nr. 18, vom 1. August d. J. ab, unter Stellung à la suite des Regts, auf ein Jahr beurlaubt.

18 August Zschille Sée. L, im Inf. Regt. Nx. 105, zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, befördert.

Zt Beurlaublbenstande 18 Aqu Säger, Pr von der Res. des Jäger-Bats. Nr. 13, zum Hauptm. der Res, Beck, Gerhard, Sec. Lts. von der Ref. des Inf. Regts. Nr. 107, Bergner, Paul, Sec. Lts. von der Res. des Schüten- (Füfs.) Regts. Nr. 108, Engels, Sec. L. von der Res. des Feld-Art. Regts. Nr. 28, Tharandt, Reichelt, Sec. Lts. von der Res. des Fuß-Art. Regts. Nr., 12, zu Pr. Lts. der Res, Breiting, Pr. Lt. von den Landw. Jägern des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 106, zum Hauptm. der Landw. Jäger, befördert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 18. August. d'Alinge, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 106, in Genehmigung feines Gesuches mit der geseßlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform der Abschied bewilligt. Anger, Hauvtm. und Battr. Chef im Feld-Art. Negt. Nr. 12, in Genehmigung seines Ab- shied8gesuches mit der geseßlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der Regts. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt. Frhr. v. Wangenheim, Major ¿. D., Graf v. der Recke-Volmerstein, Pr. Lt. z. D., unter Fortgewährung der geseßlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisher. Regts. Uniform mit den für Berabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, der erbetene Abschied bewilligt.

Ini Bela b en anbe S U E Gene, S Lt. von der Res. des Garde-Reiter-Regts.,, Hagen, Pr. Lt. von den Landw. Jägern des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 100, Fal ck, Sec. Lt von des Landw, Sus, des 1 Bats Landw, Negts. Ne. 106, Linke, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 2. Bats, Landw. Regts. N 100 Aen, Me Wi von e Landw, Rab bes L Bats. Landw. Regts, Nr. 104, Geyer, Sec. Lt. von der Landw. Feld-Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 105, der erbetene Abschied bewilligt.

Nichtamlkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. August. Zu Ehren S. Majestät des Königs von Portugal fand, wie /W. ©. B meldet, gesiern Namilag bai JhLen Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin auf Schloß Babelsberg ein Galadiner statt, an welchem alle hier an- wesenden Mitglieder des Königlichen Hauses, der Erbprinz von Meiningen, der Prinz Friedrih von Hohenzollern mit Seiner Gemahlin, der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, von Puttkamer, die Staats-Minister Maybach, von Boetticher und Bronsart von Schellendorff, der Unter-Staatssekretär Graf von Berchem sowie die zum Gefolge des Königs von Portugal gehörigen und die zum Ehrendienst bei demselben komman- dirten Herren theilnahmen. Se. Majestät der Kaiser tranken bei dem Diner auf das Wohl des Königs von Portugal, worauf die von dem Regiment Garde du Corps gestellte Tafelmusik die portugiesishe Nationalhymne intonirte. Kurz darauf brachte der König von Portugal einen Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, worauf die Tafelmusik „Heil Dir im Siegerkranz“ spielte. Nach dem Diner bestiegen Se. Majestät der Kaiser und der König von Portugal gemeinsam einen Wagen und machten eine Umfahrt durch den Park von Babelsberg. Nach der Rückkehr nahm Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der

und Munitionsfabrik in Danzig, sämmtlich bis Ende September |

Kronprinz an der Seite des Königs von Portugal Plaß und machte mit demselben eine Fahrt nah dem Neuen Garten und durh den Garten von Sanssouci, wo ebenso wie in Babels- berg alle Fontänen sprangen. Abends 71/4 Uhr kehrte der König von Portugal von der Wildparkstation aus mittelst Extrazuges nah Berlin zurück.

Heute nahmen Se. Majestät die Vorträge des Ober- Hofmarschalls Grafen Perponcher und des Chefs des Militär- kabinets, General-Lieutenants von Albedyll, entgegen.

Bei Sr. Kaiserlihen Hoheit dem Kronprinzen findet heute Nachmittag im Neuen Palais ein Diner zu Ehren des Königs von Portugal statt. Nach dem Diner wird der König von Portugal bei Fhrer Majestät der Kaiserin den Kaffee einnehmen.

Se. Kaiserli®ve Und KöniglichGe Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern früh um 7!/, Uhr nach dem Königlichen Schlosse, um Se. Majestät den König von Portugal zum Exerziren der Truppen auf dem Tempelhofer Felde abzuholen. Die Rückkehr erfolgte um 101/4 Uhr.

Nachmittags folgte Se. Kaiserliche Hoheit einer Einladung zum Diner nach Babelsberg zu Ehren Sr. Majestät des Königs von Portugal und geleitete später Allerhöchstdenselben bei einer Rundfahrt durch die Königlichen Gärten.

Abends waren Jhre Hoheiten der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und der Prinz Ludwig von Baden zum Thee im Neuen Palais geladen, woselbst auch Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Meiningen abgestiegen war.

Ein Schuldner, welcher na ch eingetretener Zahlungs- einstellung durch übermäßigen Aufwand Summen ver- geudet hat, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts (I. Strafsenats), vom 21. Juni d. J., ebenso wegen Banke- rutts zu bestrafen, wie bei einem vor der Zahlungseinstellung geschehenen übermäßigen Aufwand; auch genügt ein ein- maliger Verbrauh übermäßiger Summen zur Feststellung des strafbaren übermäßigen Auswandes.

Der General-Lieutenant von Grolman, Comman- deur der 8. Division, ist nah Beendigung seines Kommandos zu den russishen Manövern auf der Durchreise aus St. Peters- burg hier eingetroffen.

Dvreslau, 27. Aigüsti, (W. D. B) Prinz Ludwig von Battenberg, welcher heute Morgen hier eintraf, ist um 121/4 Uhr nah Oderberg weitergereist, nachdem er im Hotel du Nord Zimmer auf unbestimmte Zeit bestellt hatte.

Sachsen. Dresden, 27. August. (Dresdner Journal.) Erzherzog Otto von Oesterreich ist gestern Abend von Pillnitß wieder abgereist.

Vaden. Baden-Baden, 27. August. (W. T. B.) Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin sind heute zu längerem Aufenthalt hier eingetroffen und von der Be- völkerung festlih empfangen worden.

Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 27. August. (Th. Corr.) Das fünfzigjährige Dienstjubiläum des Staats- Ministers Dr. Stichling findet am 8. k. M. statt. Abgesehen von dem Empfang der Spißen der Behörden und der Deputa- tionen, wird das Fest dur ein Mahl gefeiert werden.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 27. August. (Lds. Ztg. f. Els.-Lothr.) Die diesjährigen großen Herbst- übungen der Truppen des XV. Armee-Corps be- ginnen mit der am 11. September d. J. bei Straßburg (auf dem Polygon) stattfindenden großen Parade sämmtlicher an den Uebungen Theil nehmenden Truppen vor Sr. Majestät dem Kaiser. Am 12. September ist Ruhetag, am 13. findet Corpsmanöver sämmtlicher Truppen gegen einen markirten ¿Feind in der Nähe von Brumath statt; am 14. rücken die Truppen in die neue Manöverstellung ein, worauf am 15., 17. und 18. Feldmanöver der Divisionen gegen einander bei Hochfelden stattfinden; am 16. ist Ruhetag; am 17. sollen sämmtliche an den Manövern Theil nehmenden Truppen biwakiren (großes Biwak in der Nähe von Hochfelden). Am 19. kehren sämmtliche Truppentheile nah ihren Garnisonen zurü.

An diesen Uebungen nehmen Theil : Die 30. Jnfanterie- Division, bestehend aus der 59. Jnfanterie-Brigade (Jnfanterie- Regimenter Nr. 98 und 130), der 60. Brigade (JÎnfanterie- Regimenter Nr. 92 und 131) und der bayerishen Besaßungs- Brigade (Jnfanterie-Regimenter Nr. 4 und 8); die 31. Jn- fanterie-Division, bestehend aus der 61. Brigade (Jnfanterie- Regimenter Nr. 25 und 105), der 62. Brigade (Jnfanterie- Regimenter Nr. 47, 60 und 126) und dem Jäger-Bataillon Nr. 11. Der 30. Division sind noch das Ulanen-Regiment Nr. 14 und das Pionier-Bataillon Nr. 16 und der 31. Division das Ulanen-Regiment Nr. 15 und das Pionier-Bataillon Nr. 15 zugetheilt worden. Ferner nehmen an den Uebungen Theil : die 15. Feld - Artillerie- Brigade (Feld - Artillerie - Negimenter Nr. 15 und 31) und die beiden kombinirten Kavallerie- Divisionen, von denen die erste sich aus dem Kürassier Regiment Nr. 8, dem Husaren-Regiment Nr. 9, den Dragoner- Regimentern Nr. 6, 9 und 13 und dem 5. bayerischen Chevaulegers-Regiment (nebst 2 Batterien des Feld-Artillerie- Regiments Nr. 8), und die zweite aus den Dragoner- Regimentern Nr. 15, 20 und 24 und den Ulanen-Regimentern Nr. 7, 19 und 20 (nebst je 1 Batterie der Feld-Artilleric- Regimenter Nr. 14 und 25) zusammenseßzen. Die den vor- bezeichneten großen Uebungen vorhergehenden Brigade- und Detachements-Uebungen und Manöver finden wie folgt statt:

Die Uebungen der Brigaden der 30. Division finden bei Met, die der 31. Division bei Straßburg statt. Die 59. und die bayerische Besazungs-Brigade halten ihre Detachements- Uebungen, erstere östlih von Château-Salins, leßtere südöstlih von St. Avold in der Zeit vom 28. August bis 3. September, die 60. Brigade bei Saarburg vom 30. August bis 4: Sep- tember ab. Vom Ulanen-Regiment Nr. 14 sind während dieser Zeit je 2 Escadrons der 59. und 60. und 1 Escadron der bayerischen Besaßungsbrigade zugetheilt, während vom Pionier-Bataillon Nr. 16 je 1 Compagnie an den Uebungen der 99. und der bayerischen und 2 Compagnien an denen der 00. Brigade Theil nehmen.

Die Detachements-Uebungen der 61. Brigade, welcher noh das ZFäger-Bataillon Nr. 11 zugetheilt ist, finden vom 1. bis 4. September bei Wasselnheim, die der 62. Brigade vom 2. bis 4. September bei Barr statt. Dabei sind vom Ulanen- Regiment Nr. 15 3 Escadrons der 61. und 2 Escadrons der 62. Brigade und vom Pionier-Bataillon Nr. 15 je 2 Compagnien jeder der beiden Brigaden zuge-

theilt. Vom 6. bis 8. September sind Divisionsmanöver und zwar der 30. Division bei Pfalzburg und Zabern und der 31. Division bei Molsheim. Vom Feld-Artillerie- Regiment Nr. 15 nehmen je eine Abtheilung an den Uebun- gen der 61. bezw. der 62. Brigade Theil, wogegen vom Feld- Artillerie-Regiment Nr. 31 eine Abtheilung der 60. und je zwei Batterien der 59. und bezw. der bayerishen Besaßungs- Brigade zugetheilt sind.

__ Die Brigade- und Divisions-Uebungen der 1. Kavallerie- Division finden in der Zeit vom 23. August bis 1. September bei Meß, die der 2. Division vom 30. August bis 8. Sep- tember bei Niederschäffolsheim statt.

Oesterreich-Ungarn. Franzensbad, 27. August.

Nachmittags. (W. T. B.) Der Fürst und die Fürstin von Bismark sind heute Nachmittag abgereist, der Minister von Giers und dessen Familienangehörige ver- abschiedeten sich auf dem Bahnhofe auf das Herzlichste von denselben. _ Lemberg, 27. August. (W. T. B.) Fürst Alexander ist heute Nachmittag 2 Uhr hier eingetroffen und am Bahn- hofe von seinem Hofmarschall, dem Baron von Riedesel, und dem Hofprediger Koh, sowie von einem sehr zahl- reichen Publikum empfangen worden. Als der Fürst am Coupéfenster erschien, wurde derselbe mit stür- mischen Hochrufen begrüßt, das dihtgedrängte Publikum bildete Spalier; von einem Kinde wurde dein Fürsten ein Blumenbouquet überreiht; sodann geleitete eine dihtgedrängte Menschenmenge unter dem Schwenken von Tüchern und Hüten und unter unausgeseßten enthusiastischen Kundgebungen den Fürsten bis zu dem Wagen, der ihn nach dem Hotel führte. Der Fürst beabsichtigt, morgen die Reise nah Breslau fortzusetzen.

24. August, Abends. (W. T, B) Jm Laufe des Nachmittags wurden dem Fürsten, welchen sein Bruder be- gleitet, vor seiner Wohnung wiederholt Ovationen von der Bevölkerung dargebraht. Abends fand ihm zu Ehren ein Facktelzug statt; viele Häuser hatten illuminirt. Der kom- mandirende General, Herzog Wilhelm von Württem- berg, machte Nachmittags dem Fürsten einen Besueh.

26 A Meds (WES. B) Heute Abend 81/2 Uhr machte der Fürst Alexander dem kommandirenden General, Herzog Wilhelm von Württemb erg, einen Besuch. Bei der Ausfahrt aus dem Hotel und vor dem Palais des Herzogs wurde der Fürst von der zahlreich dort versammelten Menschenmenge mit lebhaften Hochrufen be- grüßt.

Großbritannien und JFrland. London, 26. August. (Allg. Corr.) Gladstone langte gestern Abend auf seiner Ne O Da e a De ehemalige Minister ist von seiner Tochter Helene und Lord Acton be- gleitet. Um 11 Uhr 40 Minuten seßte er die Reise nach München über Köln und Frankfurt a. M. fort. Sein Ziel ist Tegernsee, wo er einige Wochen zu verweilen gedentt, falls ihn nicht politische Ereignisse früher nah England zurück- rufen.

An Stelle des zum Gouverneur von Madras ernannten früheren Unter-Staatssekretärs des Auswärtigen, Nobert Bourke, wurde gestern der konservative Kandidat Jarvis zum Unterhaus-Mitgliede für King's Lynn gewählt.

Jn Belfast erneuerten s1ch gestern Abend die Nuhestörun-

gen in der Shankhill-road. Die Menge bekundete große Er- bitterung gegen die Polizei, wurde aber \chließlich von dem Militär und der Gendarmerie zerstreut. Auch in der Falls- road kam es zu leichten Zusammenstößen zwishen dem Volke und der Polizei. - 27. August, Abends. (W. T. B.) Jm Unterhause erllärte Unter-Staatssekretär Fergusson in Veant- wortung mehrerer Anfragen, nah einer Depesche aus Bukarest habe Fürst Alexander gestern früh 10 Uhr Braila verlassen, seine Ankunft in Schlesien stehe morgen zu er- warten. Von einer Konvention Japans mit einer Gruppe deutscher Fabrikanten und Kaufleute, welche deutschen Firmen ein achtjähriges Monopol für die Lieferung von Stahlschienen an Japan gewähre, sei der Regierung nichts bekannt. Von dem Deputirten Sexton wurde alsdann die Adreßdebatte fortgeseßt, wobei das Amendement Parnell’s mit 304 gegen 181 Stimmen abgelehnt wurde.

20 U o S De veitiaen Morgenblätter sprechen sich wiederholt dahin aus, daß Fürst Alexander unverzüglih nach Sofia zurückehren müsse; wenn nicht, würde er einen großen Fehler begehen.

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Frankreich. Paris, 27. August, Abends. (W. T. B.) Der morgen unter dem Vorsiß des Präsidenten Grévy statt: findende Ministerrath wird sih mit den zwischen Frankreich und dem Vatikan über die Errichtung einer diplomatischen Ver- tretung der Kurie in Peking s{hwebenden Fragen be- schäftigen. Dem „Temps“ zufolge läge Grund zu der An- nahme vor, daß eine Verständigung mit der Kurie wahr- scheinlih sei. Der hiesige päpstlihe Nuntius wurde heute vom Minister-Präsidenten Freycinet empfangen.

Sala No, 2A L T B) Lit hat anläßlih der Feier zur Erinnerung an die Wieder- eroberung Ofens eine Encyklika erlassen, in welcher auf das, was Seitens der Päpste für Ungarn geschehen fei, hingewiesen, aber auch dem ungarischen Volke die päpstliche Anerkennung ausgesprohen wird. Die Encyklika fordert ferner die Bischöfe auf, die Gläubigen über die Civilehe und die Jllegitimität der Ehe zwischen Christen und Nichtchristen aufzuklären, spricht sih gegen die gemischten Schulen aus und verlangt die Rückgabe des Vermögens der katholischen Jnstitute und der Verwaltung der leßteren an die Bischöfe.

Türkei. Konstantinopel, 27. August. (W. E: B.) Einer Meldung aus Philippopel vom 25. d. M. zufotae wäre der Kommandant der ostrumelishen Truppen, Oberst Maduroff, am genannten Tage mit 2 Regimentern und einer halben Batterie nah Sofia abgegangen, um die An- hänger des Fürsten zu unterstüßen. Sämmtliche bul- garischen Truppen, mit Ausnahme von 3500, hätten ih geweigert, der revolutionären Regierung den Eid der Treue zu leisten.

27. August. (W. T. B.) Ein Telegramm des „Reuter's{hen Bureaus meldet: Der englische Botschafter Thornthon überreichte der Pforte ein Memorandum

Reformen in Armenien, zur Ausfü um dadur einer anderen Macht den Intervention zu nehmen.

Rumänien. Metropolit von Bukarest und doxen rumänischen Kirche, Belgrad, 27. August. authentisher Seite werden alle angeblichen

Serbien. einer Mobilisirung Armee wiederholt für vollkommen unbeg

Bulgarien. (W. T. B.) Die Hofprediger des Fürsten von : Telegramm, in Bulgarien herrsht keinerlei Blut wurde ver

von dem Lemberg

Regierung da, wie die

hrung zu bringen, Vorwand zu einer

Bukarest, 27. August. (W. T. B.) Der nd Primas der ortho- Calinic, ist gestorben.

( (W. T: B) Zeitungsnachrichten von der serbischen ründet erklärt. ue Freie Presse“ erhält Bulgarien, Koch, aus welchem es heißt: Unruhe, Ih reiste unbehelligt durch Land; überall fand ih fast einmüthige E Ehrlosigkeit

Polen. St. Petersburg, 28. August. Die deutsche „Petersburger Zeitung“ Alexander, Bulgarien nicht wieder aufzune Verhältnisse jeßt lägen, nur ein zweiter, aber nachhaltigerer Sturz die Folge davon sein würde. i

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„Di kein Tropfen das ganze ntrüstung über die Vershwörer und - überall den größten Enthusiasmus für den Fürsten Alexander.“

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1875 1876 10 1878 1879 1880

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1581 1229

1883

1884

zehn

über die Nothwendigkeit, den Artikel 61 des Ber- liner Vertrages, betreffend die Durchführung von

Zeitungsftimmen.

industrielle:

Konkurrenz : an fremden Märkten, hervorgerufen worden war,

mit dem beften auswärtigen Mitbewerb Thatsächlih, so sagt Herr Marteau, habe kurrenz erst im Jahre 1878 aufgenommen, denn während im Jahre f Mark zu Ungunsten Deutschlands gezeigt

bilanz

der deutschen Ausfuhr bemerken, daß das Jahr 18280 für den Handel des Deutschland ein sehr gün damals in Kraft trat und bedeutende Quanti dem Gültigkeitstermin geworfen wurden, um von den niedrizeren Zollsäten des alten Tarifs zu profitiren. Die Einfuhr aber, welche zwischen den Jahren 1874 3877 Millionen Mark \{chwankte, ging damals welche 1884 um etwa 80 Millionen yro Fahr, Zeitraums von zehn Jahren gestiegen war.

somit der Import Deutschlands si stetig verminderte, bei einer beständigen Zunahme des Exvorts, viele Gegenstände, die es früher im A überdies gegenwärtig W dachte.

Gunsten

neuen Tarifs

und 1877 zwischen 3673 und zum Jahre 5 284 900 000

A T5

während die

69 400 000 M, d. b. etnes

zu leugnen, daß das Anwach

welche die Beachtung der L aller Derjenigen finden sollte, zu deren Pflicht die großen und umfangreihen Bewegungen des H eingetretene Veränderung machte si merziellen Beziehungen zwischen Deutschland Bis zum Jahre 1877 sandte Frankreich Deuts im Jahre 1877 stel

den

dort empfing ; reichs \fih auf 77 Mill Deutschland Frankreich mehr, als es stellte die Bil

ionen Francs,

gleichzeitig von 349 Millionen Frankreich verkauft mit anderen Worten lionen weniger, als vor zehn Jahren und kauft für 68 Y Die eingetretene Veränderung erhellt am stehender kleiner Tabelle, in welcher die aufgeführt sind:

Einfuhr von Deutschland

aus Einfuhr von

Deutschland

Besonders ift es die Ausfuhr Gunsten Deutschlands gehoben hat, Jahre von 1874 bis 1 giebt, mehr als verdoppelte. Deutschlands in 9

[ n nicht einbegriffen, 1 eutschlands dieselben nicht unter die Fabrikate fub- Or. Marteau unterzieht sodann èie deute Ausfuhr einer eingehenden Betrachtung, um festzustellen, in welchen Fabrikaten der Die Resultate dieser Betrachtung genden Tabelle niedergelegt.

Darin sind Chemikalien und Drogue zielle Statistik D jumirt.

Erport am meisten gewachsen ist. nind in der fol

Unter der Ueberschrift „ein französischer Kritiker über die deutsche Konkurrenz“ schreibt der IPOND Et

Herr Amédée Marteau, welcher letzthin Seitens des fr Handels-Ministers mit dem Studium der Deutschland während der letzten zehn Jahre beauftragt w die Resultate seiner Thätigkeit und Unter höchst interessanten Bericht erstattet. hingewiesen, welche deutschen Industrie deutsher und französisher Waare niht nur sondern in Frankreih selbst, Hr. Marteau, daß die beregte Aenderung in im Jahre 1877 bemerkbar machte. habe die deutsche Industrie habt, eine Periode l

„Hamburgische Corre-

anzösischen Bewegung in ar, hat einen uchung zusammenfassenden Nachdem er auf die Aufregung in Frankreih durch die rasche Entwickelung der und durch zwischen l ftonstatirt Deutschland sich zuerst dem genannten Jahre eine Üebergangsperiode durchzumachen ges angsamer und s{chwieriger Vorbereitung, während welcher selbst die aufmerksamsten und urtheilsfähigsten Beo fich hâtten täuschen lassen. Handels MNeics lionen diese

Iahre 1877 habe die deutsche Industrie sich im Stadium der 2 befunden, sei aber auf dem Kampfpl land habe damals scine Maschinen und seine Methoden vervollkommnet, wesen sei,

e zum JIahre dorbereitung

aße noch nicht ershienen, Deuts{- verbessert oder neue angeschafft lodaß es bald im Stande ge- er zu konkurriren. Deutschland die Kon- die Handels-

Millionen ,_ habe die Lage der Dinge i und zu sei allerdings zu 1 Auslandes [ges war, weil der neue autonome Zolltarif äten von Waaren vor

Deutschland

so fabrizirt Deutschland jeut uslande faufte, aaren aus, an deren Erport es früber nit Wie man auch über die Bedeutung der fogenannten Handels- bilanz eines Landes denken mag, so ist es, jedenfalls vollständig zwelos, Ausfuhr, besonders in dem starken Maße bedeutsame Thatsache ift,

und es Tudhrt

wie Hr. Marteau hinzufügt, sen der deutschen der leßten fünf Iahre, cine [ESwirthe und Beobachtung der andels gehört.

Es hat sih sonach in zehn z eine Differenz von 166 Millionen Francs im deutsch-franzö- sischen Handel vollzogen, indem die Ausfuhr Frankreichs nach land von 486 Millionen auf Einfuhr

Deuts\ch- 328 Millionen gefallen ist, während die auf ‘417 Millionen eutschland für 158 Mil- tillionen mebr. nah- Werthe in Millionen Francs

Unterschied zu Gunsten

des

französischen Erports

O 42,2

I 2

ip

von Fabrikaten, welche ih zu indem dieselbe fich während der 884, wie sih aus nachstehenden Zahlen er- do) _ An Fabrikaten wurden nämli Seitens illionen Mark ausgeführt:

da die offi-

bahter Von 1872 bis 1877 habe die Bilanz des Deutschen Vilanz 972 Mil- und es fei Millionen,

mit

binein-

nur 1874

auf während

kom- und Frankreich geltend. chland mehr, als es von lte der Saldo zu Gunsten Frank- im Iahre 1878 aber verkaufte von ihm kaufte. Im Jahre 1880 anz fich mit 75 Millionen Francs und im Jahre 1884 mit 89 Millionen zu Gunsten Deutschlands. öIahren ci f

stieg ;

Ausfuhr Deutschlands an Fabrikaten von 1874 bis 1884 :

s 1874 1877 1880 1884 Töpferwaaren, Porzellan, Glas

E 08 31,6 67,5 79,4 Metallwaaren, Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Zinn (mit Aus-

\chluß der Edelmetalle) . . 516 78,6 136,0 276,7 Maschinen, Werkzeuge, Instru-

E 2 720 94,2 136,7 Häute, Felle und Waaren

Bs 63,9 87,4 134,5 Gewebe aus Baumwolle, Wolle,

e Os 4186 +*675,9 708,7

E A Kurzwaaren, Bijouterie, Kunst- E g 49,3 75,4 99,4 USLI 762,83 11892 1 501,1 . Ohne zu sehr in Details \ich einzula}sen, die den Bericht zu um- sangreich machen würden, erklärt Hr. Marteau, daß es auf Grund seiner eigenen Beobachtung wie auch auf Grund der von den fran- zösishen an den Hauptplätßen Deutshlands amtirenden Konsuln er- statteten Berichte als feststehend zu betraten sei, daß Deutschland auf allen Gebieten eine lebhafte Thätigkeit entwickelt und vor keinem Pfer zurückshreckt. An vielen Orten feien die entstandenen In- dustrien neuesten Datums und die in diesen Gewerben zur Verwens- * dung gelangenden Maschinen und Werkzeuge seien daher bester und veuester Konstruktion. Hr. Marteau erklärt, er könne nicht begreifen. wie etliche volkswirthschaftlihe Schriftsteller der Ansiht zu sein ver- möchten, daß Deutschland gegenwärtig eine intensive und gefährliche kommerzielle Krisis durhmahe. Seiner Meinung nah habe die deutsche Industrie, ermuthigt durch die rasche und unerwartete Ent- wicklung der Ausfuhr, mehr produzirt, als sie unterzubringen vermöge. Ueberproduftion komme in Handel und Wandel nit gerade selten vor, und man dürfe dieselbe in dem in Rede \tebenden Falle nit als großes kommerzielles Unglück bezeichnen. : Als Urfacen der namhaften Entwicklung des deutschen Geschäftes führt Hr. Marteau die Wohlfeilheit gewisser Artikel, die für die ¿abrikation von grundlegender Bedeutung sind, an, wie z. B. Kohle, Eisen und Holz; außerdem bezeihnet er als solche Ursachen noch die Billigkeit des Geldes, die erleichterte Vertheilung des Kapitals durch die Banken und anderen Institute, die von \o vielen deutshen Kaufleuten gezeigte Ünternehmungslust, welbe diesekben veranlaßte, Agenturen in den entferntesten Gegenden der Erde zu gründen, nah denen sie ihre Waaren mit unermüdlicher Energie entsenden. Zumal aber und bauptsächlih sei der Aufschwung den kommerziellen und industriellen Schulen aller Art zu verdanken, deren Zahl sich täglich im Deutschen Reih vermehre. Es giebt jeßt, wie Hr. Marteau fagt, 250 solher Schulen in Deutschland, in denen junge Leute in die für ihren Beruf erforderlichen praktishen und tech- mischen Kenntnisse eingeführt werden.

Nachdem der Marteau’sche Bericht sodann sich noch über den Bestand der deutschen Rhederei geäußert, berührt er die Arbeits- verhältnisse Deutschlands und den dort bezahlten Arbeitslohn. D Marteau meint, daß die Löhne in keinem Theil der Welt si den Erfordernissen der Konkurrenz fo ras anbequemen, wie in Deutsch- land, da die deutschen Arbeiter leichter als diejenigen irgend eines an- deren Landes sich einer Lohnherabsezung unterwerfen. Es ent- stehen allerdings häufig Differenzen zwischen den Arbeitern und den Arbeitgebern, dieselben kommen aber seltener vor und sind leichterer Art als in anderen Ländern. Die deutschen Arbeiter sind, wie Hr. Marteau meint, genügsamer als ihre franzöfischen Kollegen, ein Um- stand, der bei der Konkurrenz recht beträchtlich ins Gewicht fällt.

Nach einem kurzen Streifen der sozialdemokratiscen Bewegung in Deutschland, kommt Herr Marteau am S{hlusse feiner Abhandlung

zu der Ueberzeugung, daß auf den deutschen Bahnen für alle diejenigen

Waarenmengen, welhe zur Ausfuhr über die Grenze aufgegeben werden, niedrige Erporttarife zur Anwendung gelangen.

Im „Hannoverschen Courier“ finden wir fol- gende Auslassung :

Mit der jetzt vorgeschlagenen Verstaatlihung von acht Eisenbahn- linien wird die Ueberführung der preußishen Labnen in Staatébesitz nahezu vollendet. Nach der Verstaatlichung dieser Bahnen würden in Preußen nur noch Secundärbahnen und einige unbedeutende Linien unter 100 km in Besiß und Verwaltung von Privatgesell\{chaften bleiben. An der Zustimmung der Gencralversammlungen der Gesell- schaften zu den Kaufanerbietungen werden ciniae Zweifel erhoben ; doch sind die Anerbietungen bisher allemal angenommen worden. Noch weniger zweifelhaft ist die Zustimmung des Landtags. Das in der Session 1879/30 begonnene Werk der preußischen Cisenbahn- verstaatlihung wird damit der Hauptsache nach vollendet. Nachdem gegen den Widerspru des Centrums und der Fortshrittspartei ein- mal das Prinzip zu Gunsten des Staatsbahnsystems entschieden war, sind die späteren Verstaatlichungen in schr glatter Weise, ohne jede ernstliche Opposition durchgegangen, und das wird wohl auch mit den neuesten Vorschlägen der Fall sein. Im Interesse der Einheitlichkeit des Verkehrs ist es auf alle Fälle wünschenéwerth, daß mit dem störenden Reste der noch bestehenden Privatbahnen aufgeräumt wird, und der Zeitpunkt ift insofern günstig, als die wirthshaftlihe Lage der in Betracht ktom- menden Gesellschaften eine Zurückweisung der staatlihen Kauf- anerbietungen kaum gestattet. Auf die Vollendung des großen Werkes der Verstaatlichung der preußishen Eisenbahnen wird man nur mit hoher Befriedigung blickten können. Wenn auch die Ein- nahmen der Eisenbahnen zur Zeit im Allgemcinen im Nück- gange sind und der finanzielle Erfolg der Reform für die Staatskasse im Augenblick hinter mancben bochfliegenden Er- wartungen zurückgeblieben sein mag, so darf man do, bemerkt die „Nationalliberale Correspondenz“ mit Recht, cine vorübergehende, mit der Gedrücktheit aller wirthschaftliden Verbältnisse zusammen- hängende Erscheinung gerehterweise nicht ¿um Maßstab eines dauern- den Urtheils über die Wirkung der Eisenbahnverstaatlihung maten. Im Ganzen ift denn auch anzuerkennen, daß der Widerspruch der Gegner gegen diese große Reform ziemlih verstummt oder \{chütern geworden ist Seslbit die „Vossische Zeitung“ crkennt beute an: „Das Staatsbahnsystem hat si bis jeßt in mehrfacher Beziehung bewährt ; die gemeinsame Verwaltung und andere Vortheile mußten fich geltend machen.

Der (Leipziger) „Monats\chrift für Terxtik- Industrie“ wird aus Chemnis, 23. August, beridtet :

Auch die verflossene Woche war der Markt durch amerikanische Käufer belebt und es ift bemerkenswerth, wie lange in diesem Jahre der Besuch von dieser Seite andauert.

. . . Die Verschiffungen in Winterwaaren gehen jett flott von Statten und da es sich bierin meist oder doch vorwiegend um Hand- schuhe handelt, fo können die Lieferungen fast immer pünktlich inne- gehalten Wee.

Da die Preiserhöhung in Wollgarnen doch eine nachhaltigere zu

r 20,4 28,3 52,8 65,7

sein scheint als man bisher annahm, ja sogar für September noch

í

höhere Preise in Aussicht gestellt werden, so fehlt es nicht an tele- graphishen Nachbestellungen, welche willige Aufnahme finden, bie und da aber nur mit fleinen Preisbesserungen begeben werden können.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 35. Inhalt:

Konsulatwesen: Ernennung. Entlassung. Erequatur-Ertheilungen. Post- und Telegraphenwesen: Uebersichtskarte der überseeischen Post-Dampfschiffslinien im Weltpostverkehr. Polizeiwesen: Aus- weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 32. Inhalt: Allgemeine

Verfügung vom 12. August 1886, betreffend die Bestellung von Amiskautionen mit Prioritäts-Obligationen von Staatseisenbahnen.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 35. Inhalt :

Amtliches : Perfonal-Nachrihten. Bekanntmachung. Nicht- amtliches: Ueber neuere Arbeiten im mechanisch-technishen Labora-